Kitabı oku: «Die Verwandlung», sayfa 2

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Es klingelt

Gregor ist kurz davor,

aus dem Bett zu fallen.

Er kann kaum noch das Gleich-Gewicht halten.

Da klingelt es plötzlich an der Wohnungs-Tür.

Gregor erstarrt.

Dabei tanzen die Beinchen noch wilder in der Luft.

Bestimmt jemand aus dem Geschäft, denkt er.

Jetzt fragen sie nach mir.

Jetzt wollen sie wissen,

wo ich bleibe.

In der Wohnung ist es still.

Einen Augenblick lang.

Bestimmt machen sie nicht auf, denkt Gregor.

Das ist seine Hoffnung.

Doch jetzt hört er die Schritte.

Die schweren Schritte vom Dienst-Mädchen.

Sie geht zur Wohnungs-Tür.

Sie öffnet die Tür.

Schon an der Begrüßung hört Gregor,

wer gekommen ist:

Der Prokurist, der Stellvertreter vom Chef.

Warum muss denn gleich der Prokurist kommen?,

denkt Gregor.

Die hätten doch einen Lehrling schicken können.

Das hätte doch gereicht,

um nach Gregor zu fragen.

Aber so ist es in seinem Geschäft:

Jeder kleinste Vorfall wird gleich

zum Drama gemacht.

Kommt man einmal zu spät,

verdächtigen sie einen sofort.

Dann haben sie gleich die schlimmsten Gedanken.

Nur, weil man einmal nicht pünktlich ist.

Weil man einmal im Bett geblieben ist.

Weil man nicht schon früh am Morgen

für die Firma da ist.

Sie hätten doch einen Lehrling schicken können.

Aber jetzt weiß die ganze Familie Bescheid:

Eine schlimme Angelegenheit.

Höchst verdächtig!

Wenn der Prokurist ermittelt,

dann ist es ein besonders schwerer Fall.

Gregor ist erregt.

Er regt sich so sehr auf,

dass er schaukelt und wippt.

Er fällt aus dem Bett mit Wucht auf den Teppich.

Mit einem Schlag.

Aber ohne Krach.

Der Teppich fängt ihn auf.

Und der Rücken-Panzer federt ihn ab.

Nur den Kopf hat Gregor

nicht schnell genug angehoben.

Er reibt ihn am Teppich.

Vor Ärger und Schmerz.

„Da im Zimmer ist etwas heruntergefallen“,

sagt der Prokurist.

Gregor denkt nach.

Vielleicht ist dem Prokuristen ja auch schon mal

so was passiert.

Grundsätzlich wäre das doch möglich.

Aber dann hört er die Schritte von dem Mann.

Er hört seine Stiefel

und wie das Leder knarrt.

Alle warten

Aus dem Neben-Zimmer rechts

flüstert Gregors Schwester:

„Gregor, der Prokurist ist da.“

„Ich weiß“, sagt Gregor leise vor sich hin.

Aber er sagt es so leise,

dass die Schwester es nicht hören kann.

Gregor wagt es einfach nicht, lauter zu sprechen.

Aus dem Neben-Zimmer links spricht nun der Vater:

„Gregor, der Herr Prokurist ist gekommen.

Er will wissen, warum du nicht gefahren bist.

Mit dem Früh-Zug, so wie immer.

Was sollen wir ihm denn nur sagen?

Er will auch mit dir persönlich sprechen.

Also bitte, mach die Tür auf.

Auch wenn dein Zimmer unordentlich ist.

Das wird er schon verzeihen, der Herr Prokurist.“

„Guten Morgen, Herr Samsa“,

ruft der Prokurist dazwischen.

Seine Stimme klingt freundlich.

„Gregor fühlt sich nicht wohl“, sagt die Mutter.

Der Vater spricht weiter zu Gregor an der Tür.

Die Mutter redet weiter zu dem Prokuristen:

„Gregor geht es nicht gut, glauben Sie mir.

Er hat noch nie einen Zug verpasst.

Der Junge denkt doch immer nur an das Geschäft.

Nie würde er einen Zug verpassen.

Und abends geht er auch nie aus.

Das ärgert mich schon fast.

Jeden Abend sitzt er hier zu Hause,

wenn er bei uns in der Stadt ist.

Dann sitzt er bei uns am Tisch.

Er liest still die Zeitung.

Oder er sieht die Fahr-Pläne durch.

Für seine Geschäfts-Reisen.

Manchmal bastelt er auch.

Sachen aus Holz. Schnitz-Arbeiten.

Kürzlich hat er einen Bilder-Rahmen gemacht.

Aus Holz hat er den geschnitzt.

Sie werden staunen, wie hübsch er ist.

Er hängt in seinem Zimmer.

Sie werden den Bilder-Rahmen sehen,

wenn Gregor gleich aufmacht.

Ich bin froh, dass Sie da sind, Herr Prokurist.

Wir alleine würden es nicht hinbekommen,

dass Gregor die Tür öffnet.

Es geht ihm bestimmt nicht gut.

Auch wenn er es heute Morgen

nicht zugegeben hat.“

„Ich komme gleich“,

sagt Gregor langsam und sorgfältig.

Er bewegt sich nicht.

Er will jedes einzelne Wort mitbekommen,

das da draußen gesprochen wird.

„Gnädige Frau“, sagt der Prokurist zu der Mutter.

„Anders kann ich mir das auch gar nicht vorstellen.

Hoffentlich ist nichts Ernstes mit Ihrem Sohn.

Andererseits muss ich sagen:

Man muss ein Unwohl-Sein

auch überwinden können.

Dem Geschäft zuliebe.“

Der Vater klopft ungeduldig an Gregors Tür.

„Kann der Herr Prokurist jetzt zu dir rein?“

„Nein!“, sagt Gregor.

Alle schweigen peinlich im linken Zimmer.

Im Zimmer nach rechts

beginnt die Schwester zu weinen.

Gregor fragt sich:

Warum geht die Schwester nicht

zu den anderen rüber?

Vielleicht ist sie gerade erst aufgestanden?

Vielleicht ist sie noch gar nicht angezogen?

Und warum weint sie?

Weil er, Gregor, noch nicht aufgestanden ist?

Weil er den Prokuristen nicht reinlässt?

Weil er, Gregor, vielleicht seine Arbeit verliert?

Weil der Chef dann bei den Eltern

wieder die Schulden eintreibt?

Das sind doch alles unnötige Sorgen, denkt Gregor.

Noch bin ich ja hier.

Ich werde doch nicht die Familie verlassen.

Und ich werde weiter für die Familie sorgen.

Im Moment liegt Gregor aber noch auf dem Teppich.

In diesem Zustand kann er keinen hereinlassen.

Schon gar nicht den Prokuristen.

Das kann doch jeder verstehen.

Da kann keiner von ihm verlangen,

die Tür zu öffnen.

Am besten ist,

alle lassen ihn jetzt in Ruhe.

Am besten ist,

sie stören ihn nicht weiter mit Reden und Weinen.

Aber Gregor versteht, warum sie sich so verhalten.

Die Eltern, die Schwester, der Herr Prokurist.

Sie wissen ja nicht,

was vorgefallen ist.

Eine Tier-Stimme

„Herr Samsa“, ruft der Prokurist.

Seine Stimme ist lauter als vorher.

„Was ist denn los?

Sie sperren sich im Zimmer ein.

Sie sagen so gut wie nichts.

Sie machen Ihren Eltern große Sorgen.

Und, ganz nebenbei gesagt:

Sie vernachlässigen das Geschäft.

Das ist unerhört.

Das tut man nicht.

Ich spreche hier für Ihre Eltern und für Ihren Chef.

Ich bitte Sie um eine Erklärung.

Und zwar sofort.

Ich staune doch sehr über Ihr Verhalten.

Ich habe Sie immer für einen vernünftigen

Menschen gehalten.

Und plötzlich tun Sie einfach,

was Ihnen gerade so gefällt?

Da bleiben Sie einfach weg von der Arbeit.

Der Chef hat mit mir über Ihr Verhalten gesprochen.

Heute Morgen.

Für ihn ist klar:

Sie sind überfordert.

Weil Sie eine neue Aufgabe bekommen haben.

Aber ich habe mich hinter Sie gestellt.

Ich habe Sie verteidigt.

Ich habe mich für Sie beim Chef eingesetzt.

Und jetzt erlebe ich Ihren Starrsinn.

Ihre fehlende Bereitschaft, mitzumachen.

Dabei sollte Ihnen klar sein:

Ihre Stellung im Geschäft ist

durchaus nicht gesichert.

Darüber wollte ich mit Ihnen persönlich sprechen.

Nur unter uns beiden.

Aber Sie lassen mich einfach hier vor der Tür stehen.

Sie verschwenden meine Zeit.

Und deshalb können es jetzt gleich

auch Ihre Eltern erfahren:

Ihre Leistungen waren

in der letzten Zeit unbefriedigend.

Unsere Firma ist nicht zufrieden mit Ihnen.

Wir geben zu, in dieser Jahres-Zeit

kann man keine großen Geschäfte machen.

Das sehen wir ein.

Aber eine Jahres-Zeit ganz ohne Geschäfte,

die gibt es nicht.

Die darf es nicht geben, Herr Samsa!“

Gregor ist furchtbar aufgeregt.

„Herr Prokurist“, ruft er.

Und für diesen Moment vergisst Gregor

seine Verwandlung.

Er vergisst, dass er nun ein Käfer ist.

„Herr Prokurist, ich mache sofort auf.

Einen Augenblick nur noch!

Ich liege noch im Bett.

Es ging mir nicht gut.

Schwindel. Übelkeit.

Wie das einen Menschen nur so überfallen kann.

Gestern Abend ging es mir noch ganz gut.

Das weiß ja auch meine Familie.

Und doch hatte ich gestern schon

ein komisches Gefühl.

Eine Ahnung.

Meiner Familie war noch nichts aufgefallen.

Am besten hätte ich gestern schon Bescheid gesagt.

Im Geschäft.

Aber ich dachte,

ich kann trotzdem arbeiten.

Herr Prokurist!

Schonen Sie meine Eltern!

Es gibt keinen Grund für Ihre Vorwürfe.

Sie haben wahrscheinlich noch nicht

die Aufträge gelesen.

Die ganzen Aufträge, die ich abgeschlossen habe.

Und außerdem:

Ich nehme gleich den Zug um acht Uhr.

Dann arbeite ich wie sonst.

Die Ruhe hier im Bett,

die hat mich gestärkt.

Gehen Sie nur, Herr Prokurist!

Sie brauchen sich hier nicht aufzuhalten.

Ich komme gleich ins Geschäft.

Und bitte, grüßen Sie den Chef!“

Gregor spricht schnell.

Er denkt nicht mehr richtig nach.

Er will jetzt tatsächlich die Tür aufmachen.

Er will jetzt wissen,

wie er für die anderen aussieht.

Wie sie ihn wahrnehmen.

Wenn er plötzlich vor ihnen steht.

Wenn sie vor ihm erschrecken,

dann muss er keine Verantwortung mehr tragen.

Dann ist alles egal.

Dann muss er nichts mehr machen.

Dann kann er einfach zur Ruhe kommen.

Wenn sie sich aber nicht erschrecken, dann kann Gregor auch ruhig bleiben.

Dann muss er sich auch nicht aufregen.

Dann nimmt er einfach den Zug um acht Uhr.

Und geht arbeiten.

Gregor schiebt sich gegen einen Schrank

in seinem Zimmer.

Seine Beinchen finden keinen Halt.

Er lässt sich fallen.

Dreht sich.

Schaukelt wieder.

Dann richtet er sich an einem Sessel auf.

Seine Beinchen klammern sich an die Sessel-Lehne.

Endlich steht er aufrecht.

Er wird ruhiger.

Er kann wieder hören, was die da draußen sagen.

„Haben Sie auch nur ein Wort verstanden?“,

fragt der Prokurist.

„Der macht sich doch wohl nicht lustig über uns?“

Die Mutter weint.

„Um Gottes willen!“, sagt sie.

„Gregor ist vielleicht schwer krank.

Und wir quälen ihn auch noch.“

Dann ruft die Mutter nach der Schwester:

„Grete! Grete!“

Durch Gregors Zimmer hindurch ruft sie,

denn Grete ist immer noch

an der anderen Tür von seinem Zimmer.

„Mutter, was ist?“, ruft Grete zurück.

„Grete, hol den Arzt!

Gregor ist krank.

Schnell, lauf zum Arzt!

Hast du Gregor reden gehört?“

„Das war eine Tier-Stimme“, sagt der Prokurist.

„Das war die Stimme von einem Tier.“

Er sagt es ganz leise.

Während die Mutter schreit.

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