Fürstenkrone 142 – Adelsroman
Kitap hakkında
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt «diese» Wirklichkeit.
Die Sonnenstrahlen strichen mit scheinbar glättender Absicht über das Antlitz der Gräfin, welches mit einem starren und etwas verzerrtem Ausdruck zu ihrem Sohn aufsah. «Sag mir, dass das alles nur ein übler Scherz ist!» Ihre Stimme hatte den verhaltenen Ton, den sie immer hatte, denn nur ordinäre Leute verloren die Beherrschung, wurden laut. So hatte ihre Erziehung es ihr mit auf den Weg gegeben, und auch der schlimmste Schock würde sie in dieser Hinsicht kaum je aus der Rolle fallen lassen. Frederic von Blumbach sah seiner Mama in die entsetzten dunklen Augen, in denen sich aber auch der Befehl zu einer Erklärung des Unfassbaren ebenso ausdrückte, wie er im Tonfall ihrer Stimme mitschwang. «Mama, die Börse hat verrückt gespielt und das Geschehen des heutigen Tages auf den Kopf gestellt. Mein todsicherer Tipp aus verlässlicher Quelle hat sich als Fehlspekulation erwiesen.» Der junge Graf hob in hilfloser Ohnmacht die Hände, und sein sonst eher unbekümmerter Gesichtsausdruck geriet zur deutlichen Ratlosigkeit. «Nein, nein, nein», murmelte die Gräfin, «ich glaube es einfach nicht – unser ganzes Geld! Und ich dachte immer, du verstehst etwas davon, nachdem du seit vielen Jahren im Anlagenbereich einer Geschäftsbank tätig bist!» Graf Frederic hockte sich zu seiner Mama auf das zierliche Sofa, wagte aber nicht, ihre Hände tröstend in die seinen zu nehmen. «Schau, Mama, ich könnte ab jetzt immer etwas von meinem Gehalt abzweigen und damit so nach und nach durch Spekulationen versuchen, dein Geld zurückzugewinnen …» «Frederic! Ich bitte dich! Reite uns nicht noch tiefer in unser Unglück hinein!» Gräfin Margarete von Blumbach saß sehr gerade in untadeliger Haltung. Sie war eine schlanke elegante Frau, deren dunkles Haar erst wenige Silbersträhnen aufwies. Das klassisch ebenmäßige Gesicht trug den Ausdruck geschliffener Lebensweise, so, wie er ihr von vielen Generationen vor ihr als unverwechselbares Siegel mit auf den Weg gegeben war. Der junge Graf fühlte sich elend.