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8 Vorbildliches Leben (Schutzengelfest/Erzengelfest)
Am 26.09.02, 14:28 schrieb „Georg Koch“ unter <koch.georg@t-online.de>:
Engel – Boten Gottes
Das Fest der Erzengel Michael, Gabriel und Rafael feiern wir am 29. September. Früher war dies für uns ein großer Feiertag, der lange Zeit verloren gegangen ist. In einer modernen Welt mit einem säkularisierten Bewusstsein hatten Engel keinen Platz mehr. Das Transzendente hatte sich in der Gesellschaft verflüchtigt. Das Bedürfnis danach war allerdings unterschwellig geblieben. Die Nachtseiten im menschlichen Leben sind für viele spürbar, und in solchen Situationen erinnerten sie sich der Engel. Sie könnten eine tragfähige Hilfe sein.
Die Engel lehren uns vor allem eines: Diese Welt ist nicht das Letzte. Sie ist und bleibt vorläufig. So können wir durch die Engel Gott in einer überraschenden Weise vielleicht wieder wahrnehmen. Denn die Bedeutung der Namen der drei Engel zeigt schon, dass sie etwas mit Gott zu tun haben:
Michael: „Wer ist wie Gott?“
Gabriel: „Mann Gottes“
Rafael: „Gott heilt“
So weisen die Engel auf Gottes helfende und heilende Nähe hin. In der Bibel erscheinen die Engel als Ausdruck der Zuwendung Gottes. Sie überbrücken die Kluft vom Jenseits zu uns, deswegen haben sie in unserer Vorstellung Flügel.
Die Engel stellen oft die abgerissene Verbindung zwischen Menschen und Gott wieder her. Immer haben sie etwas mit dem Heil zu tun, das dem Menschen zugesagt ist und an das er sich erinnern soll.
Die Engel stehen gegen die Angst des Menschen und wecken Vertrauen auf Gott. Das ist ihre Aufgabe. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Engel sind Botschafter einer anderen, tieferen Wirklichkeit. Sie sind spirituelle Wegbegleiter. Sie bringen uns in Berührung mit der tiefen Sehnsucht in uns nach einem heilen Leben.
Je länger ich lebe, desto mehr Engel, desto positivere Zeichen entdecke ich in meinem Leben. Und das wünsche ich Euch allen auch von ganzem Herzen.
9 Glauben Leben (Erntedankfest)
Am 05.10.02, 17:17 schrieb „Georg Koch“ unter <koch.georg@t-online.de>:
Danken durch richtig Sehen
„Wie schade um die blühenden Lilien, in Bälde werden sie verwelken.“ „Dem Kind wird auch noch das Lachen vergehen.“
Mit solchen Sichtweisen sitzen wir in der Falle des Pessimisten, den niemand küssen will. Er überbetont die dunklen Seiten und blendet das Frohe aus.
In unserer Bildungsarbeit gibt es ein Bild, auf dem ein Frauenkopf mit wenigen Strichen gezeichnet ist. Das Besondere daran ist: Die Teilnehmer sehen je nach innerer Einstellung eine „junge Frau“, die anderen eine „alte Frau“. Beide haben Recht: Je nachdem, wie man das Bild betrachtet, kann man eine junge oder eine alte Frau entdecken. Bei der einen Sichtweise sieht man die Halskette der jungen Frau, bei der anderen ist es die Kinnfalte der alten Frau.
Diese Übung macht den Teilnehmern deutlich: Von uns selbst, von unserem Blickwinkel, von unseren inneren Vorstellungen hängt es ab, wie wir die Dinge wahrnehmen. Es gibt Menschen mit einem negativen Filter im Kopf. Sie befürchten gleich das Schlimmste und sehen bei allem zuerst die Fehler und Mängel.
Das Erntedankfest lädt uns ein, einen anderen Wahrnehmungsfilter auszuprobieren: Nicht den Wurm sehen, sondern den Apfel; nicht auf den dunklen Fleck starren, sondern sich an dem Gelungenen freuen.
Das Erntedankfest will diese andere Sicht verstärken: dankbar werden für so vieles, was uns geschenkt ist. Es nicht als selbstverständlich zu sehen, sondern anzunehmen in dankbarer Freude. Noch im Verwelken die einstige Schönheit ahnen, im Streit sich an die Liebe glücklicher Tage erinnern und in der Trauer die Hand ausstrecken nach der Nähe Gottes, der uns auch im Leid nicht im Stich lässt.
Eine solche Sehweise hängt mit dem zusammen, was wir „Glauben“ nennen. Wenn ich glaube, dass Gott uns hält und trägt, dann werde ich auch die Hinfälligkeiten des Lebens nicht als Katastrophe begreifen. Durch den Glauben an einen solchen Gott kann unser Vertrauen größer sein als die Angst und unsere Hoffnung stärker als die Traurigkeit.
Dankbarkeit ist das Grundgefühl aller, die glauben.
10 Glauben Leben (Weihnachten)
Am 22.12.02, 18:17 schrieb „Georg Koch“ unter <koch.georg@t-online.de>:
Zu Bethlehem geboren
Zu Bethlehem geboren
ist uns ein Kindlein.
Das hab ich auserkoren,
sein Eigen will ich sein.
Eia, eia,
sein Eigen will ich sein.
Mit Inbrunst singen wir in der Weihnachtszeit dieses Lied. Kindhaft und romantisch klingt es.
Aber es wurde von dem Mönch und Dichter Friedrich Spee von Langenfeld in einer Zeit großer Dunkelheit aufgeschrieben, in der Zeit des Hexenwahns. Es war wie bei dem Propheten Jesaja als eine Nachricht gedacht für das „Volk, das im Finstern wandelt“: Es soll ein großes Licht sehen. Bethlehem liegt am Rand der bekannten Welt, es ist ein Nest in Galiläa, unbekannt und unbedeutend.
Bethlehem, wo ist das in unserem Leben? Wo erfahre ich mich am Rand? Wo ist es bei mir dunkel und wann erlebe ich mich als unbedeutend? Dort in den Schattenseiten meines Lebens ist mir, ist uns, ein Kind geboren. Dort erblickt es das Licht der Welt. Es fällt kaum ins Gewicht. Es ist klein und wehrlos, angewiesen auf Liebe und Zuneigung. Dieses Kind verändert alles. Es wird zum Zeichen für Erlösung. Und diese Anfangserzählung des Christentums steht nicht im Zeichen eines starken Mannes, der endlich alles Unrecht beseitigt, sondern im Zeichen eines wehrlosen Kindes.
Sein Eigen will ich sein. Wir streben danach, dass ein Mensch oder eine Sache unser Eigentum sein soll. Unsere Devise lautet eher: Je mehr Eigentum ich habe, umso mehr hat mein Leben Gewicht. Sein Eigen will ich sein: Das ist verwunderlich. Und das Wort „Eia“ bringt dies auf den Punkt. „Eia“, so sagt uns das Wörterbuch, ist ein Ausdruck der Verwunderung, ein Ausdruck der Zärtlichkeit, es ist ein Streichelwort, aus zwei Lauten.
„Eia“ – mit diesem Wort wird das Kindlein ganz vorsichtig, ganz auf Vertrauen hin berührt, immer neu, wie es auf ihre Weise auch die Melodie tut. Was hier dem menschgewordenen Gott gilt, wirkt sich aus als Haltung und als Tat zu jedem gottgeliebten Menschen.
Friedrich Spee war als Mystiker auch Anwalt des Rechtes für die geängstigten und gepeinigten Frauen, die als Hexen gefoltert wurden. Auch heute noch kann dieses Wort gelten für alle Sündenböcke unserer Welt. Mit dem „Eia“ will er nicht einlullen, sondern er will wachrütteln für einen zärtlichen Umgang mit allen geschundenen Menschen. Er beruft sich auf Jesus, der nicht wollte, dass man mit dem Unkraut auch den Weizen ausreißt. Spee beruft sich auf die Liebe, die Jesus uns ans Herz gelegt hat.
„In seine Lieb versenken will ich mich ganz hinab“, das ist das Ziel dieses Liedes und die Einladung von Weihnachten. So werden diese Zeilen zu einem Protestlied gegen alles Unmenschliche in unsere Zeit.
11 Gelingendes Christsein (Neujahr)
Von: | Georg Koch [mailto:koch.georg@t-online.de] |
Gesendet: | Mittwoch, 1. Januar 2003 11:51 |
Betreff: | Zwischenruf der E-Mail-Gemeinde zu Neujahr |
Halt haben und Neues wagen!
Über dem Eingangstor des alten Klosters in St. Thomas in der Eifel steht eine Spruchweisheit, die uns Leitgedanke sein kann beim Rückblick auf das vergangene Jahr und beim Ausblick auf das Neue Jahr 2003:
Lasset uns am Alten,
so es gut ist, halten,
aber auf dem alten Grund
Neues wirken jede Stund!
Wenn wir Neujahr feiern, dann spüren wir etwas von der Faszination des Neuen. Das Neue hat seinen eigenen Glanz. Mit einem neuen Auto zu fahren, bringt seinen besonderen Reiz. Ein neues Kleid zu tragen heißt immer auch, sich neu zu fühlen, sich schöner zu fühlen als in den alten Kleidern. Dahinter steckt immer auch die Hoffnung, ein neuer Mensch zu werden, in eine neue Rolle hineinzuschlüpfen. An Neujahr hoffen wir, dass nicht nur unsere Kleider und unsere Rollen neu werden, sondern ein ganzes Jahr neu werden könnte.
Gerade an Neujahr hoffen wir auf einen neuen Anfang. Wir sehen uns danach, ein neuer Mensch zu werden. Das Neue übt eine große Faszination aus. Aber wenn vieles oder alles neu werden soll, dann steigt in uns auch die Angst auf vor dem Unbekannten. Wir fordern Reformen im gesellschaftlichen und politischen Bereich, aber sie sollen uns nicht weh tun.
Ist das Neue immer das Bessere? Ständig neu werden, ist das nicht eine Überforderung? Und haben wir bei allen guten Vorsätzen nicht schon Mitte Januar erfahren, dass wir doch schon wieder im alten Gleise laufen? Andererseits wissen wir, wenn wir uns nicht erneuern, dann bleiben wir nicht lebendig, dann sterben wir.
Der Spruch über dem Eingangstor des Klosters in der Eifel kennt die Zweideutigkeit unseres Bemühens um Erneuerung. Einerseits wird unser Blick hingelenkt zu dem, was uns Halt gibt und was bisher gut in unserem Leben und in unseren Beziehungen ist. Der Spruch ist skeptisch gegenüber dem Eifer, alles Bisherige hinwegzufegen und radikal neu zu beginnen. Er schätzt den Menschen realistisch ein. Er weiß, dass der Mensch nur begrenzte Kraft hat, sich zu erneuern. Andererseits wird uns Mut gemacht, Neues zu wirken jede Stund’. Wo finden wir nun die Weisheit, zu erkennen, was im Alten gut ist und uns Fundament gibt? Wo entdecken wir die Leidenschaft, jede Stund etwas Neues zu wirken?
Ich glaube, dass das Gebet und die Stille uns eine Gelassenheit schenken, das Richtige zu erkennen und zu tun. In der Einsamkeit und Stille hat Jesus oft gebetet und dort die Kraft gefunden, bei den Menschen zu sein und sie zu heilen, sie zu erneuern. Beten ist ja eintauchen in den Grund unseres Lebens, in Gott Halt finden. Sein Geist bewirkt aber auch das Neue in uns.
Das ist mein Wunsch an uns alle für das Neue Jahr 2003: In Gott Halt finden und in ihm den Mut erblicken, neu anzufangen.
12 Glauben Leben
Am 26.01.03, 18:26 schrieb „Georg Koch“ unter <koch.georg@t-online.de>:
Mit der Bibel leben
Das Erste und Zweite Testament ist ein Buch mit vielen Botschaften für uns Menschen. Für manche Christen ist und bleibt es ein „Buch mit sieben Siegeln“. Sie lesen kaum darin und kennen Gottes Wort nicht näher. Zu viele Aussagen sind ihnen unverständlich oder zu widersprüchlich. Sie scheinen nicht in unseren Horizont hineinzupassen.
Im Jahr der Bibel 2003 laden alle christlichen Gemeinschaften ein, die Texte der Bibel zu studieren und zu meditieren.
Mit der Bibel leben heißt nun nicht, ihre Texte wie einen Steinbruch zu benutzen und ihre Worte als Gebrauchsware oder gar als Waffe zu gebrauchen. Mit der Bibel leben heißt auch nicht, biblische Texte zu zitieren in passenden oder unpassenden Situationen. Das ist die Art der Fundamentalisten, die dann größte Mühe haben, aus dem selbstgestrickten Netz der Worte und Sprüche herauszukommen. Der Fundamentalist hat nur einen Quadratmeter Raum, von dem aus er argumentiert.
Mit der Bibel leben heißt, die Botschaft Gottes ins eigene Leben hinein zu aktualisieren. Dann erst finden wir heraus, welcher Geist hinter dem einzelnen Wort steht und wie Jesus ihn für seine Zeit anwendet. Ihm kommt es nicht darauf an, einzelne Vorschriften aufzuheben, sondern den Geist zu finden, der dieses Wort beseelt. So setzt er sich vehement für den Sabbat ein und will ihn nicht abschaffen, sondern er will den Geist des Sabbats freilegen.
Für ihn ist der Sinn des Sabbats das Glück des Menschen. An diesem Tag soll er frei sein von allen Zwängen und Abhängigkeiten. Deshalb kann er am Sabbat heilen, wenn der Mensch von Krankheit oder Unheil niedergedrückt ist. Dieser Geist wird von Jesus ganz eindeutig erklärt: „Der Mensch ist nicht für den Sabbat da, sondern der Sabbat für den Menschen.“ Das ruft Widerspruch und Unsicherheit hervor. Das erfordert, die Texte der Bibel mit dem eigenen Empfinden zu interpretieren. Das erfordert Mühe! Hier wird der Fundamentalist nicht mitmachen. Er meint, wir würden gegen den Buchstaben handeln. Aber wie heißt es doch in der Bibel: „Der Buchstabe tötet.“
Wenn wir die Bibel aus dem Geist der Zuwendung Gottes zu uns Menschen lesen, dann werden sich oft überraschende Wendungen ergeben. Dazu möchte ich Euch in diesem Jahr der Bibel herzlich einladen.
Das Markusevangelium mit seinen 16. Kapiteln soll die Grundlage dazu sein. Vielleicht lest Ihr in diesem Evangelium in den nächsten Monaten, damit wir auf gleicher Wellenlänge sind.
13 Bibel Leben
Am 10.02.03, 20:00 schrieb „Georg Koch“ unter <koch.georg@t-online.de>:
Keiner hat Macht über den Tod
Wie ein roter Faden zieht sich das Thema „Tod“ durch das Buch Kohelet. Er zeigt auf, wie wir den Tod in unserem Leben ausblenden wollen und so gerade nicht zu einem gelingenden Leben kommen.
Der Tod ist für ihn der Schlüssel zum wahren Leben.
Er meint, erst wenn wir uns nüchtern dem Tod stellen, dann erkennen wir den Wert des Lebens. Er meint, wenn wir uns der Vergänglichkeit und dem Tod stellen, kann jeder Augenblick kostbar werden. Gerade weil der Tod kommt, sollen wir vom Leben schöpfen.
So lehrt er uns: „Iss freudig dein Brot und trink vergnügt deinen Wein; denn das, was du tust, hat Gott längst schon festgelegt, wie es ihm gefiehl. Trag jederzeit frische Kleider und nie fehle duftendes Öl auf deinem Haupt. … Alles, was deine Hand, solange du Kraft hast, zu tun vorfindet, das tu!“ (Kohelet 9,7 ff).
Dieser Weisheitslehrer vermutet: Zur wahren Lebenskunst gehöre es zu wissen, dass wir sterben müssen. Den Tod so ins Leben einbeziehen, das könnte uns ändern. Es ist wirklich so, wenn der Tod uns vor Augen steht, dann verändern sich die Maßstäbe. Unser Umgang mit uns selber und mit unserer Mitwelt erfährt eine andere Qualität. Wir werden aufmerksam für tröstende Worte, unser Zuhören wird achtsam, wir suchen Versöhnung. Die Zeit wird langsamer, und unser Tun wird wesentlicher.
An anderer Stelle provoziert uns die Bibel: Du Narr! Du hast ein schönes Häuschen. Aber: Wo ist Deine Seele zu Hause? Was ist dein Halt, wenn es dein Häuschen nicht mehr gibt? Wenn du wegziehen musst? Ganz von hier weg? Wie willst du einen gnädigen Gott finden, wenn sich die Welt Gottes dir nicht hier schon geöffnet hat?
Wer Geld und Bildung hat, ist noch lange kein glücklicher Mensch. Deswegen unterscheidet die Bibel sehr deutlich das „Sammeln von Schätzen“ und das „Reichsein bei Gott“.
Letzten Halt werden nur die Liebe geben und die Verbindungen mit Menschen. So verliert selbst der Tod seinen Schrecken.
14 Gelingendes Christsein (Fastenzeit)
Am 05.03.03, 18:19 schrieb „Georg Koch“ unter <koch.georg@t-online.de>:
Lähmenden Plunder ablegen!
„Steh auf, nimm deine Bahre und gehe!“ (Johannes 5,9)
Der Mann, zu dem Jesus dies spricht, ist schon 38 Jahre lang krank.
Eine ausweichende Antwort hat er, als Jesus ihn fragt, ob er gesund werden wolle: „Ich habe keinen Menschen.“ Er sucht die Lösung seiner Krankheit bei anderen, nur nicht bei sich selbst. Jesus dagegen mutet ihm zu, seine Krankheit, seine Lähmung zu überwinden.
Dieser Aufruf: Wirf deine Bahre, wirf deine Krücken weg! könnte zu Beginn der Fastenzeit stehen. Denn ich spüre in meinem Leben viele Krücken, die mich lähmen, die mir nicht gut tun, die mich hindern, eigene Weg zu gehen.
In einem Gedicht bringt Bert Brecht dies auf seine eigene Weise zum Ausdruck:
Sieben Jahre wollt kein Schritt mir glücken.
Als ich zu dem großen Arzte kam
Fragte er: Wozu die Krücken?
Und ich sagte: Ich bin lahm.
Sagte er: Das ist kein Wunder.
Sei so freundlich, zu probieren!
Was dich lähmt, ist dieser Plunder.
Geh, fall, kriech auf allen vieren!
Lachend wie ein Ungeheuer
Nahm er mir die schönen Krücken
Brach sie durch auf meinem Rücken
Warf sie lachend in das Feuer.
Nun, ich bin kuriert: ich gehe.
Mich kurierte ein Gelächter.
Nur zuweilen, wenn ich Hölzer sehe
Gehe ich für Stunden etwas schlechter.
Welcher Plunder lähmt mich? Welche „Krücken“, wie immer sie auch aussehen mögen, faszinieren mich? Welchen heftigen Anstoß benötige ich, damit ich meine Krücken loslasse? Wie oft bedauere ich mich selbst? Geh, fall, kriech auf allen Vieren! Ist das nicht zu brutal? Oder sind das notwendende Schritte, um aus dem lähmenden Plunder herauszukommen? Beide Texte muten uns zu, Lähmung abzulegen und zu gehen! Euch allen gute Wege durch die Fastenzeit!
15 Freiheitliches Leben (Fastenzeit)
Am 15.03.03, 12:15 schrieb „Georg Koch“ unter <koch.georg@t-online.de>:
„Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ (Galater 5,1)
Ein königliches Wort, was der Apostel Paulus hier seiner Gemeinde zum Meditieren mitgibt. Ein Wort, das aufrecht und stark macht. Es befreit von allen Zwängen, es führt in die Weite. Es gibt mir die Zuversicht, mein Leben in die Hand zu nehmen, meine Wege zu gehen.
Ich brauche nicht ängstlich nach oben zu schielen, ob ich es der Autorität recht mache und ich muss mich nicht bei der Masse vergewissern, ob ihnen gefällt, was ich sage und tue.
Dieses Wort eröffnet mir Ruhe und Selbstgewissheit. Es macht mich mündig und gibt mir Kraft zur Verantwortung. Dieses Wort versetzt mich auf einen Hochsitz: Ich vermag alle Aktivitäten und alle Sorgen dieser Welt aus der Distanz anzusehen. Christus hat uns zur Freiheit befreit – das gibt dem Glauben eine weite Perspektive und kirchlichem Handeln unendlich viele Wahlmöglichkeiten. Es kann ein Glaube wachsen, der froh und frei macht. Wie viel an Druck und autoritärer Beeinflussung werden dann unnötig.
Christus hat uns befreit: Er ist also der Maßstab für diese Freiheit. Er, ein Mensch der Hingabe an Gott und den Menschen.
Diese göttliche Freiheit lebte er souverän, um den Menschen Heil zu bringen. Gesetzesdenken und Schriftgelehrtentum wurden relativiert. Tradition musste weichen, wo sie gegen den Menschen stand.
Uns hat er zur Freiheit befreit: Nicht mich allein, sondern die Gemeinschaft der Glaubenden. Freiheit, die sich immer in Verantwortung zu den anderen verwirklicht.
Den königlichen Weg der Freiheit zu gehen, lohnt sich immer. Denn zur Freiheit hat Christus uns befreit. Lasst uns das Joch der Knechtschaft abwerfen.
16 Bibel Leben (Fastenzeit)
Von: | Georg Koch [mailto:koch.georg@t-online.de] |
Gesendet: | Sonntag, 6. April 2003 18:27 |
Seid fruchtbar – nicht erfolgreich
„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“ (Johannes 12, 24)
Das Gesetz des Kreuzes psychologisch formuliert heißt: Gewinn durch Verlust! Eine rätselhafte Formulierung. Aber: Hingabe ist Gewinn. Man rettet nur, was man gibt. Erst das Loslassen ermöglicht neues Leben, neues Wachstum. Dann können wir an unserem Leben ablesen, ob es fruchtbar ist.
Es braucht dann nicht erfolgreich zu sein. Denn der Karrieremensch muss Leistung bringen, müht sich ab, steht unter Druck. Er fragt: Was bringt mir das? Er muss erfolgreich sein und wird letztendlich einsam und ist allein.
Tatsächlich, das Weizenkorn, das sich nicht öffnet, bleibt allein. Das Wort vom Weizenkorn sagt Jesus von sich selbst. Sein Leben war vordergründig nicht erfolgreich. Bei ihm drehte sich nicht alles um die eigene Achse: Was bringt mir das? Er sah von sich ab und machte andere zum Maßstab seines Handelns. Er war nicht auf seine Position bedacht, es ging ihm um uns. Er forderte nicht für sich, er gab.
Er lebte nicht auf die Kosten anderer, er ließ sich seinen Einsatz für die Menschen etwas kosten. Er ließ sich nicht bedienen und wollte erst recht nicht verdienen, er diente. Er gab sich hin als Weizenkorn in den Acker der Welt. Aus dieser Hingabe ist das neue Leben geboren.
Seid fruchtbar! Das ist das Erkennungszeichen des guten Baumes, des gelungenen Lebens.
In meiner Sturm- und Drangzeit habe ich den Erfolg gesucht, vielleicht bin ich manchmal über „Leichen“ gegangen. Jenseits der Mitte des Lebens lernte ich das Wort vom Weizenkorn langsam verstehen. Gut, dass ich dieses Wort in jungen Jahren schon gehört hatte.
Deshalb diese Gedanken auch jetzt an viele, damit das rätselhafte Wort vom Weizenkorn später eingeholt werden kann. Dann, wenn es im Leben nach innen geht und das Loslassen auf der Tagesordnung steht. Fruchtbar sein kann dann zum Segen für einen selber und für andere werden.
Wir werden dann nicht allein sein, sondern in einer Gemeinschaft Trost und Freude finden.
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