Kitabı oku: «Medium sein», sayfa 2
Lehren und lernen
Ungefähr zu diesem Zeitpunkt fiel mir auf, wie sehr sich die Medialität geändert hatte. Medial Begabte meines Alters und Ältere hatten sich praktisch alle in medialen Zirkeln weiterentwickelt, doch Jüngere, wie mein neuer Schüler und andere, die erst vor kurzem diesen Weg eingeschlagen hatten, waren eher an Workshops und rasche – fast sofortige – Resultate gewöhnt.
All die Tricks und Spielchen, die heute angewendet werden, überzeugen mich nicht wirklich. Meines Erachtens muss die Lehre tiefer gehen. Einem medial begabten Schüler beizubringen, wie er einen Gegenstand lesen und Erinnerungen aus ihm herausholen kann, mag schön und gut sein, doch bei solchen Praktiken entsteht kein tieferes mediales Verständnis. Außerdem kann bei vielen oberflächlichen medialen Tricks Raten im Spiel sein oder sie können den Schüler dazu ermutigen, irrelevante Informationen aus der Person herauszuholen, was ich nicht mag. Dadurch eignet man sich schlechte Gewohnheiten als Ausbildungsgrundlage an, und so etwas lasse ich bei meinem Training nicht zu.
Es war auch für mich lehrreich, als ich Steven von der Art von Training abbrachte, an die er gewöhnt war. Es half mir zu betonen, was Schüler bei ihrer Entwicklung wirklich brauchen: eine gute Grundlage, eine unkomplizierte Vorstellung von der feinstofflichen Welt, wie wir mit ihr interagieren und aus welchen Gründen wir es tun. Es war an der Zeit, zu den Wurzeln zurückzukehren.
Alles, was ich Steven beibrachte, war einfach und leicht verständlich. Auch dachte ich mir Übungen aus, die ihm zeigten, was ich ihm beibringen wollte, und die es ihm ermöglichten, die feinstoffliche Essenz deutlicher zu spüren, statt nur noch mehr Worte zu hören. Damals merkte ich es zwar noch nicht, doch mein neuer Schüler lehrte mich tatsächlich, ein besserer Lehrer zu werden.
Alle Übungen in diesem Buch sind Übungen, die Steven halfen, Schritt für Schritt weiterzukommen, um letztendlich seine wahre Gabe nutzen zu können.
Mitunter kann es ziemlich entmutigend sein, etwas von Grund auf lernen zu müssen. Deshalb sage ich meinen Teilnehmern, dass es bei der medialen Entwicklung keinen richtigen Abschluss gibt. Das Üben wird einfach zu einem täglichen Teil des Alltags, was sehr positiv und fortschrittlich ist, wenn man es richtig betrachtet.
Egal, wie viel Sie schon zu wissen glauben oder wie weit Sie Ihrer Meinung nach auf dem medialen Weg schon gekommen sind – es lohnt sich immer, an den Anfang dieser Reise zurückzudenken. Mir tat es gut, an den Anfang zurückzukehren und mir näher anzusehen, was ich gelernt hatte, und dadurch lernte ich noch mehr darüber, da alles wieder ganz neu schien, weil ich es mit einem lernbegierigen Schüler teilte. Irgendwie gab mir das Unterrichten ein neues, aufregendes Gefühl.
Auch wenn ich seit über zwanzig Jahren an Entwicklungszirkeln teilgenommen habe und meine Fähigkeiten als Medium und Heiler entwickelt habe, freue ich mich immer noch über die Lehren, die ich aus der feinstofflichen Welt erhalte. Ich bin immer noch erstaunt und glücklich, ein Schüler der feinstofflichen Welt zu sein, und werde es wohl auch immer bleiben – bis ans Ende dieses Lebens und darüber hinaus. Und ich liebe es, diese Lehren an andere weiterzugeben und ihnen das beizubringen, was sie für ihre eigene mediale Entwicklung brauchen. Für viele ist es aufregend zu verstehen, wie die geistige Welt wirkt, und es kann sogar das ganze Leben verändern. In meinem Fall traf genau das zu, und deshalb drängt es mich, mein Wissen mit anderen zu teilen.
Die Visitenkarte
Seit Stevens erster Sitzung in der Stille wusste ich, dass die feinstoffliche Welt ihm ganz nahe war und wirklich mit ihm zusammenarbeiten wollte. Als ich ihm zuschaute, konnte ich sehen, wie sein Geistführer sein ganzes Gesicht veränderte. Doch ich war fest entschlossen, ihm nicht zu früh zu viel zu geben. Sein Kopf war schon mit allen möglichen archetypischen Vorstellungen, wie Geistwesen auszusehen hätten, vollgestopft. Das Letzte, was er brauchen konnte, waren noch mehr Informationen. Nun war es an der Zeit, seinen Geist zu klären und einen Weg zu finden, wie er das Geistwesen wahrnehmen konnte, das schon darauf wartete, sich ihm vorzustellen.
Wenn Sie über einen gewissen Zeitraum in der Stille meditieren, können Sie Ihre eigenen Gedanken erkennen und im Zustand der Entspannung Ihren Körper bewusst wahrnehmen. Es geht darum, erst sich selbst zu kennen; dann werden Sie alles Neue, das in Ihren Raum tritt, sofort spüren und identifizieren. So erkennen wir die Gegenwart von Geistwesen in unserer Nähe. Jedes von ihnen hat seine eigene Visitenkarte.
Steven erlebte Folgendes:
Ich weiß nicht mehr, wie oft ich zusammen mit Gordon in der Stille meditierte, doch nach einer Weile wurde das Gefühl, dass jemand neben mir stand, immer stärker. Außerdem spürte ich jedes Mal dasselbe: ein Kribbeln im Gesicht immer an derselben Stelle auf meiner linken Wange. Außer ein paar Gedanken, die keinen wirklichen Sinn ergaben, war das so ziemlich alles, was in jeder Sitzung mit Gordon passierte. Und am Ende der Session fühlte ich mich immer super. Ein früherer Lehrmeister hatte mir gesagt, ich hätte einen Geistführer aus Nordamerika, der Crazy Horse hieß, und ab diesem Zeitpunkt war ich mir ziemlich sicher gewesen, dieses Bild beim Meditieren im Geiste zu sehen. Aber immer wenn ich in den Sitzungen mit Gordon nach meinem Geistführer fragte, spürte ich nur dieses Kribbeln im Gesicht.
Als ich zum ersten Mal angewiesen wurde, meinen Geistführer zu bitten, sich mir zu nähern und zu zeigen, wurde das Kribbeln auf der Wange so stark, dass ich wusste: Er wollte mir auf diese Weise zeigen, dass er da war. Es war seine Visitenkarte für mich. Und sie war real – nicht so wie meine Vorstellungen über Crazy Horse.
Gordon hatte mich in dieser Sitzung nur angewiesen, die Visitenkarte zu bekommen, und genau das tat ich. Ich bat meinen Geistführer um nichts anderes. Aber es reichte auch. Es fühlte sich so wirklich an. Und dieses Zeichen war mein erster echter Kontakt mit meinem Geistführer.
Es ist ganz wichtig, eine Verbindung zu seinem Geistführer aufzubauen. Man kann entweder glauben, was andere einem erzählen – oder man kann es durch die richtigen Übungen ganz real selbst fühlen. Vertrauen Sie nicht dem, was Ihre Fantasie Ihnen vorgaukelt. Etwas zu sehen bedeutet nicht immer, dass es real ist – aber meiner Erfahrung nach ist es real, wenn Sie es fühlen.
Übung 2: Die Visitenkarte
Begeben Sie sich in die Stille, in Ihren eigenen stillen Raum, den Raum, der Sie in Ihre innere Mitte führt.
Sitzen Sie einfach still und ruhig im weißen Licht, das Ihnen bewusstmacht, wie ruhig und zufrieden Sie sind.
Schicken Sie am stärksten und intensivsten Punkt der Meditation einen Gedanken an Ihren Geistführer – nur einen einzigen Gedanken, mehr nicht. Fragen Sie ihn, ob er zulässt, dass Sie seine Gegenwart in Ihrem Raum fühlen.
Warten Sie darauf, dass sich irgendwas verändert – irgendeine Sinneswahrnehmung oder ein Gefühl. Stellen Sie keine weiteren Fragen. Tun Sie nichts, außer darauf zu achten, welche Veränderung – falls zutreffend – Sie fühlen.
Sitzen Sie einfach in Gegenwart Ihres Geistführers da und teilen Sie das Gefühl, ihn in Ihrem Raum zu haben, für einen Augenblick mit ihm.
Nun bitten Sie ihn, sich wieder zu entfernen.
Achten Sie darauf, ob sich das Gefühl verändert – achten Sie auf Ihre eigene Atmosphäre und ob sie sich verändert hat.
Atmen Sie nun wieder tief ein.
Werden Sie bei jedem Atemzug bewusster, bis Sie spüren, dass Sie bereit sind, die Augen wieder aufzumachen.
Öffnen Sie die Augen.
Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, das soeben Erlebte langsam zu überdenken. Betrachten Sie es aus einer ganz ruhigen Position heraus und fragen Sie sich, ob Sie wirklich eine Veränderung um sich herum gespürt haben und nicht nur irgendwas im Geiste gesehen haben. Vergessen Sie nicht: Es geht hier darum, eine Präsenz zu fühlen, und nicht, Bilder zu sehen.
***
Wenn Sie diese Übung in Ihre Meditation einbringen, müssen Sie dafür sorgen, dass sie genauso real bleibt, wie wenn Sie sich in die Stille begeben. Ermuntern Sie nicht grundlos irgendwelche Geistwesen, Sie zu besuchen. Bleiben Sie sich selbst treu. Achten Sie bei jeder Übungssession darauf, ob die Sinneswahrnehmung, die Sie für die Visitenkarte Ihres Geistführers halten, immer auftaucht, und schließen Sie alles andere aus, was ein solches Gefühl verursachen könnte.
Eine Frau, mit der ich vor vielen Jahren in einem Zirkel meditierte, erwähnte immer wieder die leichte Brise, die sie an den Fußknöcheln spürte, immer wenn ein Geistwesen zu ihr kam. Nur saß sie leider vor einem bodentiefen Fenster, das in der Ecke neben ihr ein Loch hatte …
Wie die Frau, die den Luftzug an den Knöcheln spürte, hielt auch ich einmal etwas für eine geistige Energie um mich herum, nur um später festzustellen, dass es etwas ganz Banales war, was durch die Räumlichkeiten verursacht wurde. Auch das war eine „übersinnliche“ Brise, die sich als Luftzug durch ein kaputtes Fenster herausstellte. Versuchen Sie immer, zuerst Ihren gesunden Menschenverstand anzuwenden, und gehen Sie erst dann, wenn alle anderen möglichen Ursachen ausscheiden, davon aus, dass die Energie oder Sinneswahrnehmung feinstofflicher Natur ist.
In diesem Stadium ist es wichtig, die Dinge so einfach wie möglich zu halten und zu warten, bis Sie wirklich die Gegenwart eines Geistwesens fühlen. Glauben Sie mir: Wenn es geschieht, werden Sie es wissen! Mehr müssen Sie zu diesem Zeitpunkt bei der Übung nicht tun.
Gehen Sie es langsam an. Es dauerte Jahre, bis ich meinen Geistführer Master Chi wirklich kennenlernte, und vieles, was mich verwirrte, wurde durch meine eigene Ungeduld verursacht. Anfangs hielt ich jedes Bild, das mir kam – beispielsweise das eines Tempelritters oder Indianers –, für das Aussehen meines Geistführers. Es waren jedoch alles nur meine Hirngespinste. Mein echter Geistführer stellte sich mir durch Gefühle vor – ich fühlte seine Gegenwart mehr, als dass ich ihn sah. Nach einer Weile wusste ich, dass er ein kleiner älterer Herr war. Dann suchte ich das Medium Albert Best auf. Er sagte mir: „Ich sollte Ihnen so was zwar nicht sagen, aber es ist der richtige Zeitpunkt: Ihr Geistführer ist ein orientalischer Gentleman.“
Am Tag darauf zeichnete meine hellsehende Freundin Dronma ihn für mich. Und am Abend darauf teilte mir meine Lehrmeisterin Mrs. Primrose mit: „Ich muss dir das sagen, weil dein Geistführer es so will.“ Und sie beschrieb ihn mir wie erwartet. Es war ein tolles Gefühl, mein eigenes Bild innerhalb von so kurzer Zeit dreimal bestätigt zu bekommen.
Steven brachte die Geduld auf, die ich nie hatte. Und er machte nicht dieselben Fehler, die ich gemacht hatte. Ich war fest entschlossen, nicht zuzulassen, dass sich mein Schüler falsche Botschaften oder Phänomene zusammenreimte. Ganz langsam über einen Zeitraum von ungefähr zwei Jahren erhielt er nicht nur die Visitenkarte seines Geistführers, sondern auch eine Ahnung, wie dieser aussah. Manchmal spürte Steven seine Präsenz in Gestalt eines jungen Mannes, manchmal in der eines Alten.
Die Visitenkarte wurde immer deutlicher, und einmal hatte Steven das Gefühl, als hätte ihm jemand über die linke Wange gestrichen. Und er begann auch, die Persönlichkeit seines Geistführers zu spüren. Nach seinem Gefühl war sein Geistführer weitaus ausgeglichener als er selbst; er schien eine so beherrschende Ausstrahlung wie der Dalai Lama zu haben. Einmal sah Steven ihn als Schreiber, der an einem Schreibtisch saß und recht wohlhabend aussah. Er bat den Geistführer, ihm seinen Namen zu nennen, und hörte „Chen Tsung“, was er jedoch niemandem verriet. Später bestätigte mein eigener Geistführer ihm diesen Namen, als ich in Trance war.
Die Schwingung anheben
Ihr Geistführer ist immer an Ihrer Seite, und auch wenn Sie es anfangs vielleicht nicht merken, werden Sie es mit der Zeit durch Übung und Geduld feststellen. In dem Moment, in dem wir unserem Geistführer Gedanken senden und ihn bitten, sich uns zu zeigen oder uns eine Visitenkarte zu schicken, an der wir ihn erkennen können, beschleunigt sich unsere eigene Energie. Sie muss sich beschleunigen, um unsere Sinne zu stärken; ansonsten können wir uns nicht mit der feinstofflichen Welt verbinden.
Der Grund dafür ist, dass unsere Welt und die feinstoffliche Welt nicht offen füreinander sein können, solange sich die Schwingung in einer der beiden Welten nicht verändert. Dies ließ mein Geistführer unsere Gruppe während einer der seltenen Channeling-Sessions wissen. Wie er uns mitteilte, muss ein Geistwesen seine Schwingungsrate verlangsamen, um dicht genug zu werden, damit wir sie fühlen können. Anderenfalls müssen wir unsere Schwingung beschleunigen, damit sie sich auf unser Energiefeld auswirken kann.
Eine Übung, die mir mein Geistführer empfahl, um Stevens Entwicklung zu fördern, war, Steven nahe genug an mich herantreten zu lassen, damit er meine Energie spüren konnte und fühlte, wie sie sich veränderte, wenn mein Geistführer näherkam. Dadurch konnte Steven eine deutlich erhöhte Energie wahrnehmen.
Ich halte das für ein gutes Experiment, das Schüler miteinander durchführen können. Es verschafft ihnen ein Gefühl dafür, was im Umfeld eines Mediums geschieht, wenn sein Geistführer durch ihn Informationen sendet. Wenn der Schüler in der Nähe von erhöhter Energie ist, bringt das auch seine eigene Schwingung auf eine viel höhere Ebene.
Für die Übung braucht man ein Team von zwei Teilnehmern, die zusammenarbeiten, und eine dritte Person, die sie instruiert. Daher baten wir Jim, uns durch die Übung hindurchzuführen.
Übung 3: Die Schwingung anheben
Eine Person setzt sich auf einen Stuhl; eine zweite Person stellt sich vor sie und legt die Hände leicht auf die Schulter des Partners. Der sitzende Schüler begibt sich in die Stille und wird ganz ruhig.
Der Stehende hebt die Hände nur 2–3 Zentimeter von den Schultern und versucht, die Aura zu fühlen, die beide umgibt.
Die Aura kann gespürt werden, wenn der Schüler bereit ist, sie auf dieser Ebene zu fühlen.
Der Übungsleiter fragt nun: „Spürst du an diesem Punkt irgendeine Veränderung in der Temperatur, heiße oder kalte Stellen, eine Schwingung oder ein Pulsieren? Achte auf jede neue Sinneswahrnehmung, die du um deinen Partner herum fühlst.“
Nun bittet die sitzende Person ihren Geistführer, ihren inneren Raum zu betreten. Tut er das, verändert sich die Schwingung um die Teilnehmer herum.
Der Übungsleiter fragt dann den stehenden Teilnehmer: „Gibt es eine sofortige Veränderung in der Aura oder ist sie unterschwellig? Achte auf die Energie und lasse zu, dass dein Geist sich dafür öffnet. Versuche, Veränderungen im aurischen Feld deines Partners wahrzunehmen. Kannst du die Präsenz seines Geistführers wirklich spüren – vielleicht sogar seine Visitenkarte?“
Nun bittet der sitzende Teilnehmer seinen Geistführer, wegzutreten, und dankt ihm für sein Kommen.
Der stehende Teilnehmer atmet tief durch und entspannt sich, während er die Hände wieder leicht auf die Schultern des Partners legt.
Der Übungsleiter bittet beide, sich wieder voll und ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und ihre Erfahrungen auszutauschen.
***
Es ist hilfreich, wenn sich Teilnehmer über ihre Erfahrungen bei einer Übung wie dieser austauschen, da dies ihre Bindung stärkt. Das ist wichtig, wenn sie irgendwann einen medialen Zirkel gründen möchten, in dem sie noch enger zusammenarbeiten. Diese Übung ermöglicht es Teilnehmern außerdem, die Schwingung des anderen auf eine höhere Ebene zu bringen und sich ihren Schwingungen anzugleichen. Auch das ist nützlich, da es für alle Teilnehmer eines Zirkels genauso wichtig ist, offen zueinander und auf einer Wellenlänge zu sein, wie es ist, mit der feinstofflichen Welt synchron zu sein.
Ich bekam durch diese Übung mit Steven auch ein Gefühl dafür, wie er mit der Energie umging, was er fühlte und wohin die Schritte in unseren Sessions aussehen sollten.
Die Übungen, die ich mit ihm machte, bereiteten ihn darauf vor, die feinstoffliche Welt so zu fühlen, wie er es sich wünschte. Die geistige Welt war zwar schon bereit, mit ihm zu arbeiten, doch er musste noch „feingestimmt“ werden, um zu erkennen, dass sein Geistführer ganz real ist, und um fürs Leben zu lernen.
Wie ich feststellte, wurde mein neuer Schüler darauf vorbereitet, Teil eines echten Entwicklungszirkels zu werden.
2
Der mediale Zirkel
Wenn Menschen zusammenkommen und anderen Gutes tun, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, machen sie den Weg frei für die Liebe.
Master Chi
M ein erster Entwicklungszirkel traf sich in Mrs. Primroses Kirche in Glasgow, Schottland. Es war ein offener Kreis, d. h., jeder konnte daran teilnehmen. Daher kamen und gingen die Leute, weil sie entweder neugierig waren oder nur ein paar Mal vorbeischauten und feststellten, dass es für sie nicht das Richtige war. Meistens nahmen um die vierzig Personen daran teil, deren Entwicklungsstufen sich unterschieden, doch trotz der starken Fluktuation kamen mindestens zwölf Personen regelmäßig. Sie waren der Kern, der die Energie in der Gruppe aufbaute. Wenn ich an den Zirkel von damals zurückdenke, erkenne ich, dass meine Lehrmeisterin mich auf meine heutige Aufgabe vorbereitet hat.
Manchmal fragte ich Mrs. Primrose, ob wir einen privaten Zirkel nur mit der Kerngruppe gründen könnten, da in dieser Gruppe eine Menge Energie entstehen würde, mit der die geistige Welt arbeiten könnte. Doch sie antwortete immer nur, ich sei genau am richtigen Ort, und wenn die Zeit gekommen wäre, würde „die feinstoffliche Welt mich woandershin schicken“. Wie meistens behielt sie recht – in einem großen offenen Kreis zusammen zu meditieren bedeutete, viele verschiedene Leute mit lauter unterschiedlichen Vorstellungen von der medialen Entwicklung kennenzulernen – von sehr Bescheidenen bis hin zu den größten Egozentrikern. Diese Art von Erfahrungen war für die Arbeit, die ich heute mache, äußerst wertvoll. Wenn Sie andere unterrichten, ist es notwendig zu verstehen, an welchem Punkt ihrer Entwicklung Ihre Schüler sich gerade befinden.
Nicht alle, die in unseren Zirkel kamen, wollten ein Medium oder Heiler werden. Manche schauten nur herein, weil sie sich für das Thema interessierten oder weil sie einsam oder traurig waren und Trost suchten. Andere tickten nicht ganz richtig; für sie war es ein Ort, an dem sie jedem zeigen konnten, wie „wichtig“ sie waren.
Meine Lehrmeisterin behielt mich sieben Jahre lang in dieser Gruppe, und ich weiß auch warum. Dadurch erfuhr ich vieles über andere Menschen und ihre Bedürfnisse, und ich lernte, wie ich echten Begabten, die etwas vom Weg abgekommen waren, helfen konnte. Darum bat mich Mrs. Primrose in den letzten Jahren meiner Ausbildung bei ihr öfter. Sie zeigte mir jemanden und forderte mich auf: „Finde einen Weg für ihn.“ Als ich sie einmal fragte, warum wir einen Mann im Zirkel behielten, der vorlaut war, ständig störte und viele der anderen beherrschte, sagte sie nur, alle Energien könnten von der feinstofflichen Welt genutzt werden, und wenn wir ihn behielten, würde sie die Energie dieses Mannes schon verfeinern.
Nach ihrem Tod gründeten Jim und ich mit fünf anderen aus der offenen Gruppe unseren eigenen privaten Zirkel. Die feinstoffliche Welt hatte mich tatsächlich woandershin geschickt, und der Zeitpunkt für unseren eigenen medialen Zirkel fühlte sich richtig an.
Ich hatte gelernt, dass sich alles von alleine ergibt, wenn man etwas für die feinstoffliche Welt tun soll. Dann entsteht eine gewisse Synchronizität, die Ihre eigenen Gedanken bestätigt. Genau das geschah mit unserem Privatzirkel. Ich arbeitete damals so intensiv als Medium, dass ich kaum noch die Zeit für die Kirche hatte, doch ich vermisste es, mich weiterzuentwickeln. So fragte ich Jim, ob wir unseren eigenen medialen Zirkel gründen sollten, und wenn ja, wen er dafür geeignet hielt. Ich hatte mir schon eine Liste im Kopf zurechtgelegt, aber ich wollte sehen, ob wir ähnlich dachten.
Jim zählte genau dieselben Namen auf, und ich fragte mich, ob sie auch schon dasselbe gedacht hatten. Das kann passieren, wenn man einem Zirkel beitritt – aus dem Blauen heraus kommt einem der Gedanke, jemanden zu kontaktieren, und ohne es zu wissen, hat derjenige denselben Gedanken. Unser erstes Mitglied musste ich noch nicht einmal fragen – Sandra rief mich von sich aus an und fragte, ob ich Interesse daran hätte, einen Zirkel mit ihr und Christine (die die Nächste auf meiner Liste war) zu gründen. Anscheinend hatten sie sich am Tag zuvor getroffen, und beide verspürten den Drang, wieder in einem Zirkel von Jim und mir zu sein.
Damals hatte ich auch einen seltsamen Traum: Ich träumte von einer Bekannten, die noch nie Teil eines Entwicklungszirkels gewesen war und, soweit ich wusste, das auch nie gewollt hatte. Dronma war tibetanische Buddhistin, und obwohl sie sich für spirituelle Themen interessierte und ich sie schon immer für sensitiv gehalten hatte, hatte sie mir nie den Eindruck vermittelt, an einem medialen Zirkel teilnehmen zu wollen.
Doch gerade als wir unseren neuen Zirkel planten, rief sie mich an und erzählte mir, sie habe einen bizarren Traum gehabt, in dem sie mit anderen in einem Kreis saß und in dem sich alle an den Händen hielten. Wie sie sagte, wollte sie mehr darüber herausfinden.
Kurz und gut: Sie wurde unser fünftes Mitglied, und als Künstlerin war sie ein Glücksfall für die Gruppe, da wir dachten, sie könne vielleicht die Bilder und Symbole zeichnen, die unsere Geistführer dem Zirkel sendeten.
Innerhalb einer Woche zählten wir sieben Mitglieder. Die beiden anderen waren Margaret, eine ältere Kundin meines Friseursalons, die gern Teil eines Zirkels sein wollte, und Pat, der als Medium arbeitete und mich fragte, ob ich vielleicht eine mediale Gruppe gründen wollte, da er das Gefühl habe, seine Gabe als Medium noch weiterentwickeln zu müssen.
All das entstand aus einem kleinen Gedanken heraus, der hinaus ins Universum geschickt worden war. Jetzt war unser Zirkel vollständig.
In den darauffolgenden sieben Jahren trafen wir uns jeden Sonntagabend um acht in unserer Wohnung und öffneten unseren sakralen Raum. Mit der Zeit bildeten sich zahlreiche wunderbare Verbindungen. Am stärksten war das freundschaftliche Band zwischen uns. Ich glaube, wir alle lernten voneinander, und immer, wenn einer von uns ein Problem hatte, eilte ihm die restliche Gruppe sofort zu Hilfe.
In diesem Zirkel baute sich eine unglaubliche Energie auf, und wir erhielten viele konkrete Nachweise aus der feinstofflichen Welt und auch ganz klare Lehren von unseren Geistführern. In der ersten Zeit erschien Master Chi regelmäßig und gab uns Anleitungen, die uns halfen, den Kreis aufzubauen. Weitere Lehrmeister sprachen manchmal durch die anderen Teilnehmer; sie gaben uns viele Ratschläge für den Alltag und für konkrete Probleme.
In der Gruppe herrschte nie Mangel an spiritueller Führung, und wir hatten immer das Gefühl, als würde der Zirkel auf einer viel tiefgründigeren Ebene arbeiten als der offene Kreis, an dem wir vorher teilgenommen hatten. Und die Zeichnungen, die Dronma während der Sitzungen anfertigte, bestätigten das, worauf die jeweiligen Teilnehmer eingestimmt waren, wenn sie mit der feinstofflichen Welt verbunden waren.
Selbst außerhalb der Sessions waren wir durch eine Art telepathischer Leitung miteinander verbunden – wenn einer von uns Sorgen oder Probleme hatte, spürten alle anderen sie und meldeten sich bei ihm. Auch wenn unser Zirkel vor fast zehn Jahren aufgelöst wurde, besteht unser sensitives Netzwerk noch heute.
So wie der offene Zirkel die Vorbereitung auf meine öffentliche Arbeit als Medium und Lehrer war, so vermittelte wohl dieser erste private Zirkel die Techniken der Entwicklungsarbeit, die ich nun anwandte, um Steven auszubilden.