Kitabı oku: «Ascension-Saga: 3»
Ascension - Saga: 3
Interstellare Bräute Programm
Grace Goodwin
Ascension - Saga: 3
Copyright © 2020 durch Grace Goodwin
Interstellar Brides® ist ein eingetragenes Markenzeichen
von KSA Publishing Consultants Inc.
Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch darf ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Autors weder ganz noch teilweise in jedweder Form und durch jedwede Mittel elektronisch, digital oder mechanisch reproduziert oder übermittelt werden, einschließlich durch Fotokopie, Aufzeichnung, Scannen oder über jegliche Form von Datenspeicherungs- und -abrufsystem.
Coverdesign: Copyright 2020 durch Grace Goodwin, Autor
Bildnachweis: CanStockPhoto: Deposit Photos: Angela_Harburn, EdwardDerule
Anmerkung des Verlags:
Dieses Buch ist für volljährige Leser geschrieben. Das Buch kann eindeutige sexuelle Inhalte enthalten. In diesem Buch vorkommende sexuelle Aktivitäten sind reine Fantasien, geschrieben für erwachsene Leser, und die Aktivitäten oder Risiken, an denen die fiktiven Figuren im Rahmen der Geschichte teilnehmen, werden vom Autor und vom Verlag weder unterstützt noch ermutigt.
Inhalt
Willkommensgeschenk!
Interstellare Bräute® Programm
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Epilog
Willkommensgeschenk!
Interstellare Bräute® Programm
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Über Die Autorin
Willkommensgeschenk!
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Interstellare Bräute® Programm
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Prolog
Königin Celene Herakles,
Aufenthaltsort unbekannt
Sie wollten mich wohl verarschen. Aber weder der reichlich gedeckte Tisch, noch die heuchlerische Fratze des Mannes, der dabei war, sich völlig unbekümmert den Bauch vollzuschlagen konnte mich täuschen. Ich wusste, was Sache war und die warmen Klamotten und Schuhe, die sie mir vor ein paar Stunden gegeben hatten, ehe sie mich in diesen Speisesaal geführt hatten, würden mich auch nicht zum Reden bringen. Nicht mit ihm. Mit niemandem auf diesem verdammten Raumkreuzer. Sie hatten mir einen ReGen-Stift gegeben und mir ein warmes Bad erlaubt. Ich fühlte mich ganz gut … für den Moment.
Das hier war eine Geduldsprobe, eine Frage der Willenskraft. Wer würde länger durchhalten? Ein Kräftemessen des Glaubens, des Vertrauens, der Geduld. Schließlich waren siebenundzwanzig Jahre vergangen, seitdem ich Alera, meine Heimat, gesehen hatte. All diese Jahre war ich ihren Machenschaften entgangen, letztendlich aber hatten sie mich doch gefunden.
Ich bedauerte nichts davon. Adam musste sich große Sorgen um mich machen. Er war auf der Erde. Aber er kannte mich und unsere Töchter. Er hatte sich trotzdem für mich entschieden, trotz meiner Zukunft und der Vergangenheit, die uns irgendwann einholen würde.
Ich malte mir aus, wie er auf der Erde ungeduldig wartete. Wie er seine Töchter verabschiedet hatte. Es würde nicht leicht werden, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis er zu uns stoßen würde. Er war früher ein Soldat bei den Marines, dann war er aufs College gegangen und hatte Jura studiert. Er hatte sich den Respekt seiner Kollegen erarbeitet und war Richter geworden. Auf ihn war Verlass. Er war mein Fels in der Brandung, mein Liebster. Sobald er eintreffen würde, würde er mit aller Kraft für unsere Töchter kämpfen – als Soldat und Richter. Die Stümper, die mich gefangen hielten, würden nicht mit ihm rechnen. Und sie hatten auch nicht mit Trinity, Faith und Destiny gerechnet. Sie zweifelten an meiner Stärke und sie bezweifelten die Willenskraft meiner Töchter. Auf der Erde mochte diese Denkweise typisch sein, aber auf Alera war sie sonderbar. Frauen regierten hier die Welt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und zwar schon immer.
Diese Söldner—und ihr Boss—hatten zwar die Königin entführt, aber sie hatten nichts erreicht. Sollte mein Turm erlöschen, dann würde Trinity den Thron besteigen. Meine Gefangenschaft, die Verhöre, dieses Festmahl, alles war umsonst. Siebenundzwanzig Jahre des Wartens, des Pläneschmiedens, der Organisation. Siebenundzwanzig Jahre, in denen ich meine Töchter darauf vorbereitet hatte, ihren rechtmäßigen Platz einzunehmen, würden nicht von einer Hackfresse und einem Gegner, der zu feige war, um sein Gesicht zu zeigen, ruiniert werden.
Ich war die Königin und damit das Oberhaupt von Alera, allerdings teilte ich jetzt die Macht mit drei Prinzessinnen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie es einsehen würden. Also übte ich mich weiterhin in Geduld. Und Durchhaltevermögen. Und in der Zuversicht, dass meine Kinder jene starke Anführerinnen sein würden, zu denen sie vorherbestimmt waren.
Ich hob ein Stück Fleisch an meine Lippen. Nicht aus Appetit, sondern weil ich Kraft brauchte, um meine Töchter wiederzusehen. Ich wollte nicht sterben. Natürlich nicht. Sollte ich aber sterben, dann würde ich mich wenigstens nicht um das Schicksal meines Volkes sorgen. Alera wäre in guten Händen. Trinity würde regieren, mit Faith und Destiny an ihrer Seite. Ich wollte leben, um ihre Regentschaft mit eigenen Augen zu sehen, um sie an meiner Seite auf dem Thron zu sehen.
Dieser Vollidiot hatte keine Ahnung, mit wem er sich da angelegt hatte. Wie Destiny gerne zu sagen pflegte, niemand würde den Jones-Frauen in die Quere kommen. Einschließlich mir. Ich hatte den Mädchen alles beigebracht, was ich wusste. Genau wie ihr Vater.
Bei dem Gedanken musste ich lächeln und blickte zu meinem Kidnapper rüber. Er war dabei sich vollzustopfen und hielt eine Karaffe Wein in der Hand. Er schenkte mir die dunkle Flüssigkeit ein und mein Glas lief fast über. Er schluckte, dann rülpste er laut. “Trink. Iss. Danach reden wir.”
Reden? Das glaubst auch nur du—wie meine Töchter sagen würden.
Ich ignorierte den Wein und griff stattdessen nach einem Glas Wasser. Ich musste einen kühlen Kopf bewahren. Das Essen war gar nicht so schlecht, eine große Auswahl an köstlichen Fleischsorten, Käsevarianten und Früchten. Einige davon hatte ich seit meiner Kindheit nicht mehr gegessen und ihre Aromen explodierten auf meiner Zunge wie eintausend längst vergessene Erinnerungen.
"Wo sind deine Töchter, Celene? Ich nehme an, alle drei sind von dir?" Er sprach mit vollem Mund, seine Zähne zermalmten das Fleisch und kleine Stücke flogen heraus und landeten auf dem Tisch. Ekelhaft.
“Ich dachte, zuerst wird gegessen und dann wird geredet,” konterte ich, dann schob ich mir eine Beere in den Mund. Ich würde mich nicht von ihm einlullen lassen, also ignorierte ich ihn, schloss die Augen und zerbiss das saftige Fruchtfleisch. Ich dachte, er würde ausholen und mich vielleicht schlagen, weil ich Widerworte gab, aber der Hieb blieb aus. Offensichtlich wollte er mich ganz, unversehrt und frohen Mutes. Warum genau, das wusste ich nicht.
Also genoss ich die süße Frucht. Mit meiner Großmutter war ich früher in den Bergen Beeren pflücken, damals bin ich lachend durch die hohen Gräser getobt, hatte Schmetterlinge gejagt, während sie mir mit einem Korb aus geflochtenem Silber in der Hand folgte. Die Zitadelle hatte ihr die Gabe der Natur verliehen, sie konnte Pflanzen sprießen lassen und schwarz verbrannte Erde wieder fruchtbar machen. Sie konnte sterbende Bäume mit bloßem Handauflegen retten.
Ich kaute langsam und fragte mich, welche Kräfte die Zitadelle meinen Töchtern mitgegeben hatte. Ihre Türme waren erstrahlt. Meine Entführer hatten es mir gesagt, sie hatten mir Videos gezeigt. Meine Mädchen waren von der altertümlichen Intelligenz in den Zitadellengemäuern auserkoren und gesegnet worden—genau, wie ich es immer schon gewusst hatte. Aber womit waren sie gesegnet worden? Ich war mehr als neugierig. Als ich von ihrem Erfolg erfahren hatte, hoffte ich, dass Destiny die Fähigkeit erlangen würde, mich in meinem Gefängnis aufzuspüren. Ich hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, nämlich dass sie mich finden und ich diesem Arschloch den Mittelfinger zeigen könnte. Ich hatte meinen Töchtern viel beigebracht und sie hatten mich ebenfalls einiges gelehrt.
Seufzend öffnete ich die Augen und blickte auf den riesigen Bildschirm an der Wand gegenüber. Auf einer Dinnerparty wäre das Weltraumpanorama von Alera sicher fantastisch angekommen. Es war wunderschön. Der Planet sah wie die Erde aus, aber die Atmosphäre hatte mehr Grüntöne und weniger Wasser. Mehr Gebirge. Wie meine Heimat. Mytikas. Eine Heimat, die ich vielleicht nie wieder sehen würde. Hoffnung. Glaube. Vertrauen. Ich ballte die Hände zu Fäusten. Ich musste stark bleiben, aber für die Psyche gab es leider keinen ReGen-Stift.
“Wo sind die Kronjuwelen, Celene?”
Ich zuckte mit den Achseln und steckte mir ein paar Beeren in den Mund. So viel zu später reden wir. “Sicher sind sie jetzt bei meiner Tochter.”
“Nein!” Er schlug mit der Hand auf den Tisch und das Silberbesteck klirrte nur so. “Wo. Sind. Sie?”
Ich hatte den Mund voll und nahm mir Zeit, um ordentlich durchzukauen. Nur weil er ein primitiver Barbare war, musste er sich nicht wie einer aufführen. Ich war eine Königin. Oder? Er schien ein einfacher Söldner zu sein. Und kein besonders kluger. Er warf mir einen finsteren Blick zu, seine Augen wurden von einem langen, struppigen Durcheinander überschattet, das dringend einen Frisörbesuch nötig hatte. Er musste um die sechzig sein, die Furchen um seine Augen und seinen Mund herum waren tief und unansehnlich. Er war schlank und nicht übergewichtig, aber seine magere Statur bekräftigte die Falten in seinem Gesicht und schenkte ihm ein hartes, halb verhungertes und müdes Antlitz. Seine Haut war zu einem tiefen Rot gegerbt, als ob er ursprünglich einen hübschen braunen Teint hatte, der aber so viele Male von der Sonne versengt wurde, dass sein Körper sich nicht mehr regenerieren konnte. Dieses verdorrte Leder wurde von einer sichelförmigen, weißen Narbe unterbrochen, die von seinem linken Mundwinkel aus bis unter seinen Kiefer reichte, als ob man ihm mit einem Angelhaken die Wange aufgerissen hatte. Er trug eine nichtssagende Uniform, ohne Abzeichen oder Streifen, die auf seinen Rang hindeuteten. Aber er hatte eindeutig das Kommando auf diesem Schiff. Die anderen, jüngeren Soldaten duckten sich vor Angst, wann immer er in der Nähe war. Als ob sie sich auf Schläge gefasst machten.
“Sag deinem Boss, dass ich die Kronjuwelen seit fast dreißig Jahren nicht mehr gesehen habe,” antwortete ich. “Sie könnten überall sein.”
“Du lügst nicht besonders gut.”
“Ich lüge nicht.”
Er lächelte übermütig, dann kniff er bedrohlich die Augen zusammen. "Trinity stellt sich gerade ziemlich zur Schau." Er wedelte mit der Hand und einer seiner Wachleute, die mich Stunden zuvor noch verprügelt hatten, betätigte eine Fernbedienung und das Panorama auf dem Bildschirm wechselte zu meiner Tochter. “Wie du siehst, trägt sie keine Juwelen. Sie hat auch nicht die Krone genommen, denn ihrer Meinung nach bist du die rechtmäßige Königin. Solange du lebst.”
Ich sah, wie Trinity auf den Stufen meiner alten Familienresidenz stand, dem Palast von Mytikas. Ich erkannte die Steinmetzarbeiten, die Bepflanzungen, den großen Eingang. Alles war unverändert. Sie allerdings hatte sich verändert. Ihre üblichen Jeans und T-Shirt waren einem atemberaubenden Kleid gewichen, es glitzerte wie weiße Flammen und Diamanten, der lange Rock war eine Kaskade aus dunkelrotem Blut und Macht. Mit ihrem langen, blonden Haar und Make-up sah sie einfach umwerfend aus. Da stand sie, erhobenen Hauptes und mit zurückgezogenen Schultern. Sie war durch und durch Aleranerin, Hoheitlichkeit war in ihrer DNA verankert. Sie sah aus wie eine Königin.
Wieder und wieder schaute ich mir die kurze Aufzeichnung an, es handelte sich offenbar um eine Endlosschleife, und mein Herz schmerzte. Stolz und Liebe überschwemmten mich, bis meine Augen zu tränen begannen. Ich hätte sie zurückhalten können, aber ich sah keinen Grund dafür. Das Arschloch neben mir würde sowieso nicht verstehen, was meine Tränen wirklich bedeuteten. Er würde annehmen, dass ich aufgewühlt war. Traurig.
Ganz im Gegenteil. Nie war ich dermaßen stolz gewesen, so voller Vertrauen in meine Töchter. Sie waren wehrhafte Königinnen. Stark. Clever. Alera brauchte mich nicht. Nicht mehr. Nicht, wenn sie mehr als bereit waren, die Führung zu übernehmen. Ich nahm einen Schluck Wasser und mampfte noch eine Beere, während mein Entführer mich anfunkelte wie eine Viper, die bereit war zuzuschnappen.
“Die Juwelen können deinem Boss jetzt auch nicht mehr helfen. Sie sind wertlos, jetzt nachdem Trinity den Thron bestiegen hat.”
Er lachte, was meine Stimmung kippen ließ. “So naiv. Du glaubst, dass deine Töchter uns stoppen können? Wir haben die gesamte royale Blutlinie eliminiert, jeden einzelnen von euch, der die Gaben der Zitadelle empfangen kann.”
Noch bevor ich mich sammeln konnte, riss ich schockiert die Augen auf und mein Kopf schnellte nach oben.
“Oh, ja, Celene. Wir wissen Bescheid über die geheimen Kräfte, die euch von der Zitadelle verliehen werden.”
Mein Herz raste, aber ich behielt meine königliche Reserviertheit. “Ich weiß nicht, wovon du redest.” Immer schön dementieren. “Was für Gaben? Das Licht der Türme ist ein Geschenk ans Volk. Das ist das einzige Geschenk.”
Vielleicht war das ein Bluff. Außerhalb der Familie sprach niemand über die übersinnlichen und telepathischen Fähigkeiten. Niemand. Es war streng geheim, also sollte niemand davon erfahren haben.
Er lehnte sich zurück und rieb über die filzigen Überreste von dem, was einmal ein Kopf voller Haare gewesen sein musste. Die fettigen Strähnen sahen aus, als ob sie wochenlang nicht gewaschen wurden. “Ich frage mich, welche Gabe deine Tochter wohl erhalten hat,” entgegnete er, ohne auf meine Worte einzugehen. Dann stand er auf und deutete auf den Wächter. “Schaff sie zurück in ihre Zelle.”
Ich stand auf; ich wollte nicht vom Stuhl gezerrt werden. Der Wächter packte meinen Ellenbogen und ich ließ mich von ihm abführen. Im Moment war ich unverletzt. Mein Magen war voll. Trinity war im Palast. Destiny und Faith waren bis jetzt auf dem Planeten unbekannt. Der Plan, den ich und meine Töchter vor Jahren ausgemacht hatten, schien aufzugehen. Geduld. Glaube. Vertrauen.
“Und, Celene?”
Ich drehte mich zu meinem Entführer um. Der Wachmann stoppte, damit ich ihm zuhören konnte.
“Es ist egal, welche Gabe sie bekommen hat. Die Gabe konnte deine Eltern nicht retten. Sie konnte deinen Mann nicht retten. Du konntest dich zwar jahrzehntelang verstecken, aber auch dich hat sie nicht gerettet. Und deine Töchter wird sie auch nicht retten.”
1
Trinity
Ich konnte sofort spüren, dass es nicht Leo war, der da zu mir ins Bett gestiegen kam. Mein Verstand brauchte ein paar Sekunden länger, um es zu verarbeiten. Seine Hand auf meiner Haut fühlte sich anders an. Sie war schweißnass und es fehlten die Schwielen, an die ich mich so gewöhnt hatte. Leo hatte Haare auf der Brust und der Torso, der sich jetzt an meinen Rücken schmiegte, war nackt. Glatt. Der Schwanz an meinem Steißbein gehörte definitiv nicht Leo. Er war verstörend und … zu klein. Aber es war seine Stimme, die bei mir die Alarmglocken schrillen ließ.
“Ich hab’ dich heute gesehen, Trinity, und ich wusste sofort, dass du mir gehörst.”
Ich gehörte Leo, und nur ihm. Ich riss die Augen auf, konnte wegen der dicken Vorhänge aber kaum die Umrisse der Möbel ausmachen. Noch ehe ich vom Bett springen konnte, hatte er mich auf den Rücken gedreht. Er schmiss ein Bein über meines und sein Knie stocherte gegen meinen Oberschenkel.
Er war über mich gebeugt, denn sein heißer Atem fächelte mein Gesicht.
“Wer … wer bist du?” sprach ich und drückte gegen seinen Brustkorb. In der Dunkelheit konnte ich nur seine Silhouette ausmachen. Er hatte dunkles Haar, seine Haut war blass. Er war zwar nicht so groß wie Leo, dennoch war er nicht gerade klein. Ich zuckte zusammen, als ich spürte, wie sein Schwanz gegen mich presste.
“Keine Panik, Prinzessin. Ich bin der royale Mann für alle Gelegenheiten. Ich werde dir nicht wehtun.” Ich lachte verhalten. “Ich weiß über deine Gluthitze Bescheid. Ich bin hier um zu helfen. Ich werde dir nichts als Vergnügen bereiten.”
Oh ja, richtig. Mir war scheißegal, dass er ein verfickter Gigolo war und sein Job daraus bestand, mit adeligen Frauen ins Bett zu gehen. Ich wollte absolut nichts mit ihm zu tun haben. Ich befürchtete zwar nicht, dass er mich vergewaltigen könnte, schließlich wusste ich von Cassander, dass die Frauen dieser Art Männern und ihren Schwänzen scharenweise zu Füßen lagen, dennoch gefiel mir diese heikle Situation überhaupt nicht.
“Ich hatte mein Vergnügen, deine Dienste sind überflüssig,” entgegnete ich. “Lass mich aufstehen.”
“Du solltest es dir nicht selbst besorgen müssen,” schimpfte er fast schon. “Deine Hand wird deine Gluthitze nicht befriedigen können.”
Wie es aussah, wusste der Typ nichts von Leo, oder dass er sich bestens um meine Hitze gekümmert hatte. Allerdings war ja genau das unser Plan. Leo sollte so tun, als ob er mir nichts bedeutete, bloß ein Leibwächter für mich war. Aber woher wusste dieser Profi-Stecher über meine Gluthitze Bescheid?
“Mann … du musst raus aus meinem Bett. Sofort.”
“Schh,” seine Hand strich über mein Haar, als wollte er eine ängstliche Jungfrau beschwichtigen. “Entspann dich. Ich bin zwar nicht Cassander, dem du zuerst versprochen wurdest, aber ich möchte dir mehr als gerne behilflich sein.”
Verdammt. Der Beweis seiner Hilfsbereitschaft an meinem Schenkel wurde immer größer. Pfui. Einfach. Nein. “Nein danke. Cassander habe ich dasselbe gesagt. Jetzt geh runter von mir.”
“Ich bin sehr geschickt, Prinzessin. Es wird dir gefallen. Versprochen. Lord Jax hat mir mitgeteilt, dass du etwas Erleichterung brauchst.”
“Lord Jax war falsch informiert.” Ich drehte den Kopf zur Seite und presste die Hände gegen seine Brust, aber er ließ nicht von mir ab. Ich geriet leicht in Panik, denn nie zuvor hatte ich einen fremden Mann auf mir drauf liegen. Und wir waren nackt. Er hatte mich zwar nicht angefasst, aber wir waren nackt. Im Bett. Und er war auf mir drauf. Wie es aussah, wollte er mich tatsächlich antörnen, bevor er weitermachte.
Aber er schien kein Nein zu verstehen und das brachte mich auf die Palme.
Erneut wehrte ich ihn ab, aber er war zu kräftig.
“Prinzessin, meine Aufgabe ist es deine Gluthitze zu lindern, dich zu verwöhnen. Andere Mitglieder der königlichen Familie waren mehr als zufrieden.” Er senkte den Kopf und verpasste meiner nackten Schultern einen feuchten Kuss. Ich erschauderte vor Ekel. “Gestatte mir, dich auszufüllen und deinen Drang zu mildern. Du kannst meine Energie haben. Meinen Schwanz reiten. Dich von deinem quälenden Hunger befreien.”
Nun, hätte ich mich so gefühlt, wie bei meiner ersten Begegnung mit Cassander—was eine Ewigkeit her zu sein schien, nicht ein paar Tage—, dann wäre ich vielleicht auf sein Angebot eingegangen. Aber jetzt hatte ich Leo. Und ich war nicht länger in Hitze, sondern verliebt.
Gott, ich konnte nicht glauben, dass er bei mir im Bett mit seinen anderen royalen Trophäen prahlte. Das ging gar nicht. Ich seufzte und erinnerte mich an ein Motto, dass Destiny mir immer gesagt hatte. Manchmal muss man eben mitspielen.
Er war viel zu stark und wollte Nein nicht als Antwort akzeptieren, also änderte ich meine Taktik. “Du hast recht.” Ich entspannte mich so gut wie möglich, obwohl es ziemlich schwer war, weil ich ihn schleunigst von mir runter haben wollte.
“Schon besser, Prinzessin. Ich werde dich vollstens befriedigen.”
“Ach ja? Dann lass mal sehen, womit du mich befriedigen willst,” ich war praktisch am Schnurren. Zum Glück war es zu dunkel und er konnte nicht sehen, wie ich mit den Augen rollte. Meine Hand glitt an seiner haarlosen Brust entlang, über seinen Waschbrettbauch und bis zu seinem Schwanz. Ich schluckte, weil ich sonst in meinen Mund erbrochen hätte. Er war groß und steif, aber er war nicht Leo. Ich konnte ihn Gott sei Dank nicht sehen, aber ich konnte ihn fühlen.
Er hisste, als ich ihn anfasste. “Ich sollte dich eigentlich anfassen. Und mein harter Schwanz sollte nicht in deiner Hand liegen, sondern in deiner königlichen Muschi.”
Ich rutschte tiefer und umfasste seine Eier. Sie waren geschwollen und voll, als ob er sich für mich aufgespart hatte. Wenn ihm den Begriff blaue Eier geläufig war, dann würde er gleich noch eine ganz andere Art blauer Eier erfahren.
“Du bist wohl ‘ne ganz Wilde?” sprach er.
“Eine Frau, die kein Interesse hat,” konterte ich lauthals, damit er es endlich begriff und packte so feste zu, dass seine Eier in meiner Faust zu Mus zermatscht wurden.
Er bäumte sich auf und fing an zu brüllen—und ich ließ nicht los.
Genau in diesem Moment sprang die Tür auf und das Licht ging an.
Der Mann für alle Gelegenheiten kauerte über mir und blickte Richtung Tür. Endlich konnte ich ihn sehen … und Leo, der jetzt groß und bullig im Türrahmen stand. Leo betrachtete die Szene, kniff die Augen zusammen und atmete schwer. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Und sein Schwanz glich einem Telefonmast in seiner Hose.
“Was zu Teufel ist hier los?” raunte er. Er blickte nicht auf mein Gesicht, sondern auf meine Hand an den Eiern des Mannes. Kein Laken bedeckte uns.
Das Gesicht des Mannes—ich konnte es jetzt sehen—war knallrot und schmerzverzerrt. Gut so. Er war ziemlich attraktiv, dunkles Haar, etwas älter als ich. Da er einen funktionstüchtigen Schwanz hatte, musste ich davon ausgehen, dass er seine Partnerin gefunden hatte. Entweder wartete sie irgendwo im Palast darauf, dass er seine Pflicht hinter sich brachte, oder die hatte ihn sitzengelassen oder sie war tot. Keine Ahnung, was genau. Und es war mir egal. Dem Typen mussten Manieren beigebracht werden.
Ich wand mich unter ihm hervor—ohne loszulassen. “Du musst zuhören lernen.” Meine Stimme klang sanft, aber selbst ich konnte einen Anflug Wut heraushören.
“Bitte lass los!” der Mann für alle Gelegenheiten bettelte mit der Quietschestimme einer Dreizehnjährigen.
Zufrieden ließ ich ihn los und er fiel zur Seite und rollte sich wie ein Fötus zusammen. Ich sprang vom Bett runter und Leo kam in zwei mächtigen Schritten auf mich zu. Er zog das Laken vom Bett und legte es mir um. Und der Mann für alle Gelegenheiten?
Hinter mir hörte ich ein Würgegeräusch. Gefolgt von einem Schwall Kotze, als sein Mageninhalt sich aufs Bett entleerte. Arschloch. Ich bezweifelte, dass er so schnell wieder ein Mitglied der königlichen Familie bedienen würde.
“Wie kannst du es wagen meine Partnerin anzurühren!” brüllte Leo.
Ich berührte seine vertraute Brust, die ich so gerne zu küssen und zu streicheln pflegte, selbst durch seine Uniform hindurch. “Er hat nur seine Pflicht getan.”
“Deine Hand war auf seinem Schwanz,” zischte er mit zusammengebissenen Zähnen.
Ich blickte zu Leo auf und er kochte vor Wut. Seine Augen waren schwarz, seine Haut gerötet, die Sehnen an seinem Hals standen hervor, genau wie die Venen an seinen Schläfen. Vor mir stand kein Krieger, sondern ein Partner, der seine Frau beschützen wollte.
“Er ist royaler Mann für alle Gelegenheiten. Lord Jax hat ihm gesagt, dass ich die Gluthitze habe.” Das entschuldigte zwar nicht viel, vielleicht aber würde es Leo davon abhalten, den Dummkopf auf der Stelle zu töten. Er war um Jahrzehnte jünger als Cassander. Vielleicht sogar jünger als ich. Wenn die Gluthitze mich mit achtzehn oder neunzehn heimgesucht hätte, dann hätte er mir wohl eher zugesagt als der reife Cassander. Aber seine Jugend entschuldigte nicht sein mangelndes Zuhörvermögen. Sollte er das nicht lernen, dann würde er keine vierzig Jahre alt werden.
“Als ob das einen Unterschied macht,” entgegnete Leo. “Du hattest seinen Schwanz in der Hand,” wiederholte er.
“Ich weiß, und ich möchte mir jetzt gerne die Hände waschen. Glaubst du wirklich, dass ich mich für jemand anderes interessieren könnte?” fragte ich. Ich trat an ihn heran und schmiegte mich an ihn. Ich atmete ihn ein, denn er gehörte mir. Er legte den Arm um mich und zog mich einen Schritt weiter vom Bett weg.
Leo beäugte den Mann für alle Gelegenheiten, als ob er überlegte, wie er ihn umbringen könnte. Ob er ihm schnell das Genick brechen oder ihn erst vom Balkon baumeln lassen würde, bevor er ihn runter warf.
“Deine Hand war auf seinem—”
“Hör auf damit. Er wollte mich nicht hoch lassen, also habe ich Interesse vorgetäuscht, um an seine Eier ranzukommen. Und zwar nicht so, wie du denkst.”
“Er hat dich nicht aufstehen lassen?” Leo knurrte und sein gesamter Körper wurde stocksteif, als er den Mann zu Tode prügeln wollte.
“Ich kann selbst auf mich aufpassen,” warnte ich.
Er warf mir einen skeptischen Blick zu, als der Mann für alle Gelegenheiten schließlich Luft kotzte, musste ich grinsen.
“Ich habe ihn angefasst, um mich zu verteidigen. Leo, siehst du etwa auch so aus, wenn ich deine Eier bearbeite?” Ich deutete auf den Mann, der mir jetzt sogar ein bisschen Leid tat. Nur ein bisschen.
Unter dem ganzen Schweiß hatte er eine grünliche Färbung angenommen. Eine Hand hielt seine ramponierten Eier und er kauerte sich noch fester zusammen. Das Erbrochene vor ihm machte seine Misere nur offensichtlicher.
Leos Mundwinkel bog sich nach oben, aber das war’s.
“Warum war er überhaupt in deinem Bett?” fragte er.
Ich zuckte die Achseln und zog das Laken enger an mich heran. “Ich hab’s dir doch gesagt. Lord Jax hat ihm von meiner Gluthitze erzählt. Als royaler Mann für alle Gelegenheiten wollte er mir wohl helfen. Das ist sein Job. Er befriedigt die Mitglieder der königlichen Familie.”
“Liebling, willst du damit sagen, er ist in dein Bett gestiegen, nur um seinen Job zu erledigen? Kein Typ kann dich anschauen ohne dich zu wollen.” Er schob mich hinter seinen Rücken und trat ans Bett heran. “Fass sie noch einmal an und ich werde dich umbringen. Deine lahme Entschuldigung zieht bei mir nicht.”
Ich verdrehte die Augen. “Leo, ich bin alleine mit ihm fertig geworden. Okay?”
Ohne jedes Mitgefühl starrte er den Typen an.
“Wie bist du hier reingekommen?” wollte Leo wissen.
Der junge Mann gab keine Antwort, sondern deutete nur mit dem Arm. Wir drehten uns um und erblickten eine leicht geöffnete Tür in der Wand. Keinem von uns war vorher die Geheimtür aufgefallen. Es gab keinen Türgriff oder irgendein Anzeichen für einen Durchgang. Leo stürmte hinüber, drückte die Tür ein und steckte den Kopf in den dunklen Raum.
“Ein Geheimgang,” sprach er, als er zurückkam und meinen Ellenbogen nahm. “Wie viele davon gibt es?”
“Sie sind überall,” stöhnte der Mann für alle Gelegenheiten. “Damit ich die Frauen bequem bedienen kann.”
Das erklärte einiges. Leo hatte meine Schlafzimmertür bewacht und die ganze Zeit gab es andere Wege, um an mich heranzukommen. So viel zum Thema Sicherheit. Der Killer hätte sich jederzeit reinschleichen und mich abmurksen können, sollte er den Geheimgang kennen, was durchaus denkbar war. Der Gedanke ließ mich erschaudern.
“Deswegen wollte ich nicht nur den Leibwächter spielen. Dinge wie diese geschehen und du bist ungeschützt. Liebling, der Typ lag auf dir drauf, nackt.”
“Ich verstehe, was du meinst,” bot ich an, denn ich musste ihm recht geben. “Vielleicht sollten wir den Plan ändern.”
“Der Plan hat sich schon geändert, als der Mistkerl zu dir ins Bett gestiegen ist.” Leo funkelte mich heißblütig an, als er auf den klagenden Beischläfer deutete.
Ich nickte. “In Ordnung, Liebling.” Meine Zusage linderte die Spannung in seinen Schultern und mir wurde klar, wie schwierig es für ihn war, sich einfach nur als mein Bediensteter auszugeben. An meiner Seite zu stehen, während ich so tat, als ob er mir nichts bedeutete. Aber er hatte es getan, und zwar weil ich ihn darum gebeten hatte. Weil er meinem Urteilsvermögen vertraute.
Vielleicht war es an der Zeit, dass ich seinem Urteil vertraute. Vielleicht sollte ich ihm vom Plan erzählen. Darüber, was meine Schwestern und ich ausgemacht hatten. Entweder er war der Richtige für mich oder nicht. Und jede Zelle meines Körpers schrie förmlich danach. Mir. Mir. Mir. Es war wie ein Konzert auf Mikro-Ebene.
“Führt einer der Geheimgänge in das Quartier der Garden?” fragte Leo den Mann für alle Gelegenheiten.
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