Kitabı oku: «Destiny», sayfa 4
Als er fertig war, wandte sie sich mir zu. “Was hast du heute Morgen gemacht? Warum warst du im Tunnel der Oberpriester? Diese Bereiche sind nur für meine persönlichen Garden vorgesehen.”
Oh Scheiße. Die Älteste klang nicht amüsiert. Wenn sie wüsste, was ich mit Nix in der Ecke hinter mir und im Nebenzimmer angestellt hatte, dann würde sie total ausflippen.
Ich schlug meine Beine übereinander, blickte auf und versuchte nicht zu erröten, als mich die Erinnerungen überfluteten, Erinnerungen an Nixs harten Schwanz, meine Orgasmen und den heißen Sex, den ich ihm vor ein paar Stunden in diesem Raum abverlangt hatte. Der alten Frau in die Augen zu blicken war wie der Versuch ein ultra-weises Großmütterchen zu belügen—oder zumindest stellte ich es mir so vor.
Allerdings war ich eine Prinzessin. Und jetzt, dank genau dieser mitternächtlichen Eskapade und nachdem ich zufällig ihr Gespräch mit Crayden mitbekommen hatte, war ich sicher, dass diese Frau auf der Seite meiner Mutter stand. Sie war Königin Celene gegenüber loyal. Was bedeutete, dass sie auch meinen Schwestern gegenüber loyal war.
Und mir.
Wir brauchten Verbündete. Und ich hatte das Gesinge und Gebete und Herumgeschleiche dermaßen satt. Das war wirklich nicht mein Stil. Ich war eher der Typ, der zugriff und es krachen ließ.
“Junge Dame, du wirst mir jetzt antworten.”
Na klar. Sie hörte sich an wie eine total angepisste Obermutti. Würde sie alle drei meiner Namen kennen, dann würde sie mich jetzt bestimmt mit jeder einzelnen Silbe beschimpfen.
“Bitte sehr, aber einen Moment noch. Ich muss sichergehen, dass wir beide wirklich allein sind,” sprach ich.
“Mein Wachmann ist weggetreten. Ich versichere dir—”
Ich hielt meine Hand hoch und machte ihr mit erhobenem Zeigefinger ein Zeichen, damit sie einen Moment wartete, während ich langsam aufstand und die Wände des Innenbüros abschritt. Ich lauschte.
“Was machst du da?” fragte sie.
“Ich prüfe nach. Bitte, machen sie keinen Krach. Nur einen Moment lang. Mir ist klar, dass Sie keine Garden in der Nähe haben. Was nebenbei gesagt ziemlich dumm von Ihnen ist.” Die Aleranische Sprache rollte mir von der Zunge, seit ich denken konnte. Aber ich konnte sehen, wie sie angesichts dieser indirekten Drohung die Augen zusammenkniff.
“Kleines, ich mag zwar hilflos wirken, aber ich bin alles andere als das,” meckerte sie.
Darauf musste ich grinsen. “Genau wie ich.”
Wohl aus reiner Neugierde sah sie zu, wie ich meinen Rundgang durch ihr Büro fortsetzte. Die umliegenden Räumlichkeiten machten mir weniger Sorgen, schließlich hatten sie und Crayden sehr leise geredet. Nein, wenn irgendjemand hier ein Abhörgerät platziert hatte, dann musste es sich in der Nähe ihres Schreibtischs befinden. So nah wie möglich an ihr dran.
Als ich den Raum abgeschritten hatte, bat ich sie aufzustehen. Genervt und im Schneckentempo kam sie hinter ihrem Schreibtisch hervor.
Da war es. Ein Summen, so leise, dass nur eine sandkorngroße Biene es hätte hervorbringen können. Aber ich konnte es hören. Krass. Ich konnte alles hören. Und je mehr ich mein Gehör einsetzte, desto besser konnte ich filtern, was davon in meinem Kopf ankam und was nicht.
Ich schob meinen Fingernagel unter etwas, das wie eine natürliche Windung auf der holzähnlichen Oberfläche aussah und hob ein Blättchen vom unteren Rand ihrer Schreibtischplatte auf, in der Mitte zwischen ihrem Stuhl und der Ecke des Schreibtischs. Ich begann, den Klebstoff von der Hinterseite des kleinen Senders abzuziehen, aber ihre schrumpelige Hand umfasste meine Finger und als ich aufblickte, schüttelte sie nur den Kopf.
“Zu klein.”
Ich hielt ihr das winzige Gerät vor die Nase und legte gleichzeitig den Finger auf die Lippen.
Sie nickte und deutete auf eine Stelle auf ihrem Schreibtisch und ich legte es behutsam dort ab. Äußerst behutsam, sollte irgendwer gerade mithören. Dann trat ich zurück und setzte mich wieder auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch. Ich sprach mit normaler Stimme weiter. “Ich war nur neugierig über die Tunnel, werte Älteste. Ich bin neu hier. Tut mir leid. Ich wollte keinen Ärger machen.”
“Und doch hast du mitangesehen, wie Priester Crayden ermordet wurde.”
Ich schüttelte den Kopf. “Nein, habe ich nicht. Ich habe überhaupt nichts gesehen. Ich habe nur seine Leiche gefunden. Das ist alles. Sie können den Wachmann fragen, der mich hergebracht hat. Das war alles nur ein gewaltiges Missverständnis.”
“Sein Blut klebt an deinen Händen.”
“Ich musste nachschauen. Sie verstehen. Für den Fall, dass ich ihm noch hätte helfen können.” Ich blickte auf das getrocknete Blut an meinen Händen und auf meiner Kleidung. In diesem Moment machte ich ihr nichts vor. Der Schauer, der mich durchfuhr, war sehr real. Genau wie die Trauer in meinen Augen.
“Nachschauen nach was?”
“Ob er noch einen Puls hat. Ich habe ihn angefasst. Tut mir leid. Daher kommt das ganze Blut.”
“Ich verstehe.” Sie schwenkte herum und stand auf, dann machte sie mir ein Zeichen, dass ich ihr zur Tür folgen sollte. “Ich werde deine Schilderung mit dem Wachmann abklären. Für den Moment kannst du gehen.”
“Danke sehr. Mein Beileid. Vielen Dank.”
Sie machte absichtlich laut die Tür auf. “Du darfst die Festung nicht verlassen. Ich werde dich später eventuell erneut befragen müssen.”
“Natürlich nicht. Wohin sollte ich auch gehen?”
Darauf zog sie die Augenbraue hoch, dann aber winkte sie mich in den Flur hinaus und ich gehorchte. Zu meiner Überraschung folgte sie mir und knallte lautstark die Tür hinter sich zu. “Sind hier draußen noch mehr Sender versteckt?” fragte sie leise.
Ich schloss die Augen und lauschte. Nichts. Keine Wachen. Kein Gesumme. Nichts. “Ich höre keine.”
“Gut.” Sie verschränkte die Arme vor der Brust und musterte mich von oben bis unten, als ob sie mich noch nie gesehen hätte. Sie war einfach zu clever. Sie erinnerte mich an Trinity. “Du bist also die dritte Prinzessin.”
Ich schnappte nach Luft. Woher zum Teufel wusste sie das? “Ich bin niemand. Nur eine Novizin.”
Die alte Frau verdrehte tatsächlich die Augen. “Richtig. Du bist seit weniger als zwei Wochen hier und bist genau einen Tag, nachdem drei mysteriöse Frauen in der Zitadelle verschwunden sind in meiner Festung aufgetaucht. Über deine Vergangenheit gibt es keinerlei Daten. Keinen Geburtseintrag. Nichts. Und du kannst das mikroskopische Signal eines Abhörsenders hören, was bedeutet, dass die Zitadelle dir und deinen Schwestern bereits ihre Gaben verliehen hat.”
“Was?” Niemand wusste über die Gaben Bescheid. Jedenfalls niemand außerhalb der royalen Blutlinie. So hatte Mutter es uns immer berichtet. Außenstehenden davon zu erzählen war zu gefährlich. Wie konnte es also sein?
“Keine Sorge. Ich bin Königin Celene, also deiner Mutter treu. Ich habe fast dreißig Jahre lang ihren Thron verteidigt und auf diesen Tag gewartet.”
“Woher wussten Sie, dass sie nicht längst tot war?” fragte ich, dann seufzte ich. Blöde Frage. Ich kannte die Antwort bereits. Wie der Rest von Alera.
“Der Turm. Er ist nie erloschen.”
“Aber ja. Verzeihung, das hatte ich vergessen.” Ich hob meine Hand und wollte mir übers Gesicht fahren, dann aber sah ich das ganze Blut und ließ es bleiben. Ich atmete tief durch. Verbündete. Wir brauchten Verbündete. “Na schön. Sehen sie, ich weiß, dass Sie der Krone gegenüber loyal sind. Und ich weiß, dass sie Crayden damit beauftragt haben herauszufinden, wer der geheimnisvolle Insasse im Zellenabschnitt C der Optimus-Einheit ist.”
Jetzt war sie mit Stirnrunzeln dran. Ha!
“Woher weißt du das? Es sei denn, du warst diejenige, die das Abhörgerät in meinem Büro versteckt hat.”
“Nein. Ich war … also—” Ich errötete. Diesmal unweigerlich. “—letzte Nacht bin ich in ihr Büro eingebrochen, um nach Hinweisen zu suchen. Ich habe ihr Gespräch mitgehört.”
“Unmöglich.”
Ich zuckte die Achseln. “Nicht wirklich. Vor dem Fenster haben sie echt kräftige Reben. Ich würde ihnen dringend empfehlen die Dinger zu trimmen.”
Sie musterte mich eindringlich und schürzte die Lippen. “Ich verstehe. Was hast du noch mitgehört?”
“Genug, um zu wissen, dass Sie nicht gegen meine Familie arbeiten. Oder ein Feind meiner Familie sind.”
“Also bist du tatsächlich die dritte Prinzessin?”
Ich nickte. “Ja. Mein Name ist Destiny. Faith ist meine Zwillingsschwester, Trinity ist unsere große Schwester und als einzige waschechte Aleranerin.” Ich reichte ihr die Hand, wie es auf der Erde üblich war und sie lächelte freundlich und nahm sie, getrocknetes Blut hin oder her. Anstatt mir die Hand zu schütteln, drückte sie einfach nur zu, aber es war nicht unangenehm oder so.
“Es ist mir eine Ehre und ein Vergnügen, Eure Hoheit. Jetzt sag mir, warum du dich hier versteckst und wie ich dir helfen kann.”
“Das weiß ich noch nicht genau. Mein Beileid wegen Crayden. Ich denke, als Erstes sollten wir herausfinden, wer die Wanze in Ihrem Büro angebracht hat.”
“Einverstanden. Meine Leute werden das Ding unter die Lupe nehmen.”
Das ging in Ordnung. Ich hätte es sowieso nicht herausbekommen können und da sie nicht allzu überrascht zu sein schien, dass ihr Büro abgehört wurde, war es offensichtlich nicht das erste Mal.
“Und ich werde deine Identität geheim halten. Nur so wirst du innerhalb der Festung sicher sein.”
“Danke. Ich werde Trinity kontaktieren und sie auf den neuesten Stand bringen. Sobald wir wissen, wer die Wanze angebracht hat, können wir einen Plan ausarbeiten. Irgendjemand hat unsere Mutter gekidnappt und die Spuren führen zu den Priestern und zur Optimus-Einheit. Ich glaube, bei erwähntem Häftling handelt es sich um die Königin.”
Darauf machte sie große Augen. Die Königin siebenundzwanzig Jahre lang zu vermissen war eine Sache, dass sie sich jetzt an einem spezifischen Ort befand und gerettet werden konnte, war eine andere. “Hast du Beweise dafür?”
“Nein. Nur mein Bauchgefühl.”
Sie lächelte. “Mein Gefühl sagt mir dasselbe.” Sie schmunzelte, als ob das reiner Spaß für sie war und keine Frage von Leben oder Tod.
“Die Sache ist ernst.”
“Aber natürlich. Für Leute mit viel Macht und Verantwortung ist das Leben immer voller Ernst. Aber das bedeutet nicht, dass du nicht von Zeit zu Zeit auch das Leben genießen kannst, selbst nach dem, was Crayden zugestoßen ist. Das Leben ist zu kurz, um nicht hin und wieder auch zu lachen. Du bist jung, aber du wirst lernen. Besser, wenn du dem Leben auch Gelächter, Freude und Liebe abgewinnst. Du musst dir dein Glück stehlen. Wenn nicht, dann wirst du es nie bekommen.”
Wie war aus dieser coolen Agentenmission nur eine Predigt geworden? Bloß nicht. Dank Nix und Trinity hatte ich bereits mehr als genug davon gehört.
“Ich werde meine Schwester kontaktieren. Wenn Sie erlauben, würde ich mich morgen früh wieder mit Ihnen hier treffen.”
Sie nickte, dann tätschelte sie sogar meinen Arm. “Geh. Mach dich erstmal sauber. Ich werde so viel wie möglich in Erfahrung bringen, während du dich erholst.”
“Danke.” Ich wollte zwar nicht rennen, plötzlich aber hatte ich es mehr als eilig in mein Zimmer zurückzukommen. Das Blut war einfach nur ekelerregend. Die Szene in meinem Kopf war verstörend. Und jetzt, als die mächtigste Frau im gesamten Priesterorden auf unserer Seite war, fühlte ich mich ausreichend sicher, um auszuspannen und eine Stunde lang unter der Dusche zu verschwinden. Und diesen Leichengeruch loszuwerden.
5
Destiny
In meinem Quartier angekommen zog ich ein gestohlenes Kommunikationsgerät aus dem Versteck hervor und rief meine Schwester an. Meine herrische Schwester. Ich hatte das Gerät seit meiner Ankunft hier, aber es war das erste Mal, dass ich einen Anruf initiierte. Einmal hatte sie mich über meine NPU kontaktiert, jenes Implantat, das zum Übersetzen völlig überflüssig war, schließlich hatte Mutter uns allen dreien Aleranisch beigebracht und wir sprachen es fließend, aber die Verbindung hatte sich als praktisch erwiesen und gab mir eine gewisse Sicherheit. Das Ding war auch nützlich gewesen, als Aufseherin Egara auf der Erde damals mit diesem gigantischen Prillonen auf dem Bildschirm geredet hatte. Die Aufseherin sollte also recht behalten, als sie uns alle drei mit der gigantischen Nadel malträtiert hatte. Trinitys und Faiths Stimme zu hören war so verdammt schön gewesen.
Trinity antwortete sofort, aber ihr besorgter Gesichtsausdruck war etwas lästig. Ich liebte sie, aber sie war viel zu überfürsorglich. Genau wie ein gewisser jemand, den ich kürzlich kennengelernt und gleich wieder abserviert hatte. “Destiny, geht es dir gut? Warum rufst du an? Was ist los?”
Ich zuckte die Achseln. “Ach weißt du, nur ein kleiner Mord hier und da.”
“Ist das dein Blut?” Fast hätte sie angefangen zu schreien, das konnte ich an ihren Augen und ihren verspannten Schultern sehen.
Ich hatte nichts dagegen, wenn sie sich aufregte, schließlich war das als große Schwester ihre Aufgabe, aber nicht so. “Nein. Ist es nicht.”
Sie sackte zusammen und legte eine Hand an ihre Brust. “Gott sei Dank. Jetzt sag mir, was zum Teufel bei dir los ist?”
“Letzte Nacht bin ich ins Büro der Oberpriesterin eingestiegen.”
“Und deswegen bist du voller Blut?”
Ich zuckte erneut die Achseln. “Nicht genau.” Ich erklärte ihr, was ich alles mitbekommen hatte, dabei erwähnte ich allerdings nicht, dass ich zu diesem Zeitpunkt auf Nixs Schwanz aufgespießt war.
“Gott, der arme Mann,” entgegnete sie und senkte den Blick. “Glaubst du, dass er sterben musste, weil er sich nach Mutter umhören sollte? Weil diese … Triade nach Antworten verlangt?”
Ich starrte ins Leere, denn … ich stand leicht unter Schock. Ich wollte kein Weichei sein, aber Craydens fast abgetrennten Kopf zu erblicken war selbst für mich ein bisschen zu viel gewesen. Ich war hart im Nehmen, aber eine blutige Enthauptung brachte auch mich an meine Grenzen.
“Verstehe, tut mir leid. Natürlich haben sie ihn deswegen umgebracht. Also werden wir uns diese drei Priester genauer anschauen … Marna, Forge und Severil?”
“Priesterin Amandine sagte, dass sie Antworten erwarten, nicht dass es sich bei ihnen um die Strippenzieher handelt. Sie haben einfach nur einen höheren Rang inne oder so,” erwiderte ich. “Nix kann sie überprüfen.”
Sie lachte. “Ja, richtig. Du hast ihn zwar abserviert, aber er treibt sich bestimmt weiter in deiner Nähe rum.”
Seit letzter Nacht hatte ich nichts mehr von ihm gehört, aber ich wollte ihn. Jetzt sofort. Ich wollte seinen imposanten, heißen Körper spüren und er sollte zupacken und mich alles andere vergessen lassen. Ich wollte seinen Kuss. Seinen Schwanz. Meine Muschi zog sich bei der Erinnerung an ihn bereits zusammen. Bestimmt hatte ich bereits einen großen, nassen Fleck in der Hose. Wie oft waren wir beide gestern Nacht gekommen? Dreimal?
Und nun? Weder sein Duft, noch sein Samen klebte länger an mir dran. Heute Morgen hatte ich alles abgewaschen. Jetzt war ich voller Tod und Schmerz und ungeklärter Fragen. Voller Blut.
Oberpriesterin Amandine war jetzt meine Verbündete. Sie würde ihren Teil erledigen, während ich meinen tat, also mich mit Trinity beraten.
Ich brauchte echt eine weitere Dusche, aber erstmal musste ich ihr erklären, was zum Teufel los war. Nachdem Crayden beauftragt worden war, sich Mutters Entführung anzuschauen, hatte er keine zwölf Stunden überlebt. Was bedeutete, dass, wer auch immer ihn ermordet hatte, Leute mit Insiderwissen hatte. Leute, die wussten, wo sie steckte. Die vielleicht auch wussten, wer ich war und wo ich mich aufhielt, erst recht, nachdem ich so lange mit Oberpriesterin Amandine gesprochen hatte. Irgendein Mistkerl könnte mir in genau diesem Moment bereits auflauern und auf eine Gelegenheit warten, auch mir die Kehle aufzuschlitzen.
Nicht sicher, warum ich von einem männlichen Killer ausging. Die Gewaltbereitschaft und Körperkraft aber, ja die blanke Wut, um jemanden so tief den Hals aufzuschlitzen? Mein Gefühl sagte mir einfach, dass es ein Mann gewesen sein musste. Ein angepisster, rachsüchtiger, hasserfüllter Mann.
“Destiny?” Trinity riss mich aus meinen Gedanken.
“Mir geht’s gut,” entgegnete ich.
“Du siehst aber nicht so aus.”
“Wenn Nix keine Zeit hat, dann soll sich jemand anderes die Sache anschauen. Ich kann von hier aus weiterforschen. Oberpriesterin Amandine ist jetzt auf meiner Seite, allerdings hat sich die Lage hier von heute auf morgen von friedlicher Meditation zu blutigem Mord zugespitzt.”
So wie sie die Lippen spitzte, war Trinity nicht sehr erfreut darüber.
“Hast du den Neandertaler gesehen?” fragte ich und bereute es sogleich. Warum musste ich nach allem was passiert war ausgerechnet nach Nix fragen? Echt jetzt? Ich war erbärmlich.
“Du weißt, dass ich ihn nicht gesehen habe,” entgegnete sie und verdrehte dabei die Augen. “Du meintest du wärest in Gefahr. Also hat der Neandertaler beschlossen dich zu suchen.” Das war meine große Schwester. Sie war gnadenlos und sie nahm kein Blatt vor den Mund. Verfluchte Juristen. Sie und unser Vater. Keinem von beiden konnte ich bei einer Meinungsverschiedenheit die Stirn bieten. “Und was hast du mit deinen Haaren gemacht?”
Ich befühlte meine Mähne. Ich hatte ganz vergessen, dass ich sie mir schwarz gefärbt hatte, ehe ich zu den Priestern gegangen war. “Ich musste sie färben. Eine Frau mit lila Haaren wäre hier leider ganz schön aufgefallen.” Seit unserer Ankunft auf Alera hatte ich überhaupt niemanden mit gefärbten Haaren gesehen. Lila? Undenkbar. Schwarz? So öde. Ich hasste ödes Haar.
“Trin, vergiss meine Haare. Das ist jetzt total unwichtig. Tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe, aber mir geht’s gut. Ich wollte dich nur warnen … und dein potthässliches Gesicht sehen.”
“Ha ha,” sprach sie und winkte mir mit dem Finger zu.
“Was Nix angeht, ich hab’s nicht nötig, dass er hier wie ein überfürsorglicher Höhlenmensch rumlungert. Er wird mir nur wieder in die Quere kommen.”
Oder mich ausziehen und mich auf seinen Schwanz setzen. Das wäre wohl ein noch riskanteres Problem.
“Wie ist er dir in die Quere gekommen?” fragte Trinity verschlagen. Ihr Grinsen enthielt bereits die Antwort, die ich ihr nicht geben würde.
“Er ist mir gefolgt, dann hat er mich bedrängt,” erklärte ich seelenruhig und erzählte kein Wort von dem, was geschehen war, nachdem er durchs Fenster gestiegen war. Verdammt, ich verschwieg sogar das und auf welche Art genau er mich bedrängt hatte. “Und jetzt ist er weg. Lass ihn nicht hierher zurückkommen. Tu mir das nicht noch einmal an.”
“Wie, weg? Hat er dich einfach in Ruhe gelassen?” fragte sie überrascht. “Ist er tot?”
“Tot?” Ich lachte. “Aber nein.” Ich schüttelte den Kopf. “So schlimm bin ich nun auch nicht.”
“Destiny Jones, was hast du Nix angetan?”
Sie kannte mich einfach zu gut.
“Gar nichts. Ich habe ihm überhaupt nichts angetan.” Außer, dass ich ihm das Hirn rausgevögelt hatte. “Ich habe ihn nur im Verwaltungsgebäude zurückgelassen. Ich bin sicher, dass es ihm gut geht.”
“Gut? Glaubst du, dass er sich gerne hat von dir abservieren lassen? Er gehört zur Garde der Königin. Du hast eben einem Stier ein rotes Tuch hingehalten.”
Stier, das passte. Sein Schwanz und seine Eier waren enorm gewesen und sein Samen war regelrecht aus mir herausgequollen. Beim Gedanken daran musste ich mich bereits winden. Ich musste das Thema wechseln. Nix war nicht mein Problem. “Egal.”
Dann ging meine eigentlich verschlossene Zimmertür auf und Nix trat herein, er machte die Tür zu—und schloss sie wieder ab. “Ja. Ich will alles über diesen Stier erfahren.”
Mir klappte die Kinnlade runter und ich klemmte die Hände zwischen meine Schenkel, um das Blut zu verstecken.
Ich hatte ihn nur im Dunkeln gesehen. In Hitze. In meinem Zimmer aber, als er plötzlich mit loderndem Blick vor mir stand und das Licht seine hohen Wangenknochen und seinen schnittigen Kiefer betonte, kippte meine Stimmung binnen zwei Sekunden von unruhig auf geil. Scheiße. Mein Körper schrillte, als ob ich jahrelang keusch gewesen wäre und nicht erst letzte Nacht bedient worden war. Als ob ich verrecken würde, sollte ich nicht mehr bekommen. Und zwar jetzt gleich.
“Was machst du hier?” fragte ich ihn.
Er verschränkte die Arme vor seiner gewaltigen Brust. “Eine verschlossene Tür wird mich nicht aufhalten, Prinzessin.” Es war eine Aussage, aber auch eine Warnung. Er würde sich nicht von seiner Mission abhalten lassen. Ich blickte kurz auf seine Hose und sah die dicke—nein, riesige—Beule dort.
“Destiny?” Trinitys Stimme brach den hypnotischen Bann und ich riss mich von ihm los und blickte stattdessen wieder auf den kleinen Bildschirm, von wo aus meine Schwester mich wie eine besorgte Glucke beäugte.
“Siehst du, er ist nicht tot,” verkündete ich und schwang den Bildschirm Richtung Nix, damit Trinity ihn sehen konnte.
Er verneigte sich tief. “Prinzessin Trinity,” sprach er in mein Kommunikationsgerät. “Ich bin hier und deine Schwester ist sicher.”
“Oh, Gott sei Dank,” rief sie. “Danke, Nix. Pass auf, dass sie nichts gefährliches anstellt.”
Jetzt hörte sie sich nicht mehr wie meine Schwester an, sondern wie meine Mutter.
Bei dem Befehl musste er grinsen, sein Lächeln war diabolisch und ich wusste, dass ich am Arsch war. Er würde mir nämlich nicht mehr gehorchen. Er musste sich nur auf ihren Rang berufen. Trinity hatte ihm einen Befehl erteilt. Die zukünftige Königin. Ich befand mich in Sachen Thronfolge zwei Plätze weiter unten und soeben hatte sie mich auf einem Silbertablett an ihn ausgeliefert.
Ich drehte den Bildschirm um und warf ihr einen finsteren Blick zu. “Nimm das zurück, Trin. Sofort.”
“Nö. Er wird dich beschützen. Du warst diejenige, die uns per Klopfzeichen zu verstehen gegeben hat, dass du in Gefahr bist. Wo wir schon dabei sind, warum habe ich nie etwas über diesen geheimen Zwillingscode erfahren? Das ist total unfair.”
“Echt jetzt, Trin? Darüber beschwerst du dich jetzt? Wir waren Kinder.”
“Na schön. Aber du wirst nicht länger allein dort rumschleichen.” Sie schüttelte den Kopf. “Leo wird deinem Hinweis nachgehen, zusammen mit der Königinnengarde.”
“Ich kann mich selbst darum kümmern,” wandte ich ein. Leo und die Königinnengarde? Sie würden zu sehr auffallen. Ein einziger Verdacht, dass wir ihnen auf der Spur waren und sie würden Mutter woanders hinschaffen. Ich würde mich selbst darum kümmern.
Nix regte sich und kam einen Schritt näher. Ich wollte ihm weiter böse sein, aber dann ging er vor mir auf die Knie. Auf die Knie. Als ob ich wichtig war. Gott, er war gefährlich. “Sag’s ihr, Destiny, oder ich werde es ihr sagen. Ich habe das Gespräch auch mitgehört.”
Er hatte recht. Zum Glück erwähnte er nicht noch jenes Teil, das zu diesem Zeitpunkt tief in mir vergraben gewesen war.
Dann schnappte er sich meine Handgelenke und hielt sie hoch. “Bist du verletzt? Warum zum Teufel bist du voller Blut?” Seine Augen suchten mich ab, als ob er eine spritzende Arterie erwartete.
“Das ist nicht mein Blut. Es ist von dem Typen. Crayden.”
Seine dunklen Brauen flogen nach oben. “Der Typ im Büro letzte Nacht?”
Ich nickte.
“Sprich,” befahl er.
“Na schön.” Ich seufzte. “Nix, Oberpriesterin Amandine hat, wie du letzte Nacht gehört hast, nichts damit zu tun.” Ich wandte mich wieder Trinity zu. “Sie ist wütend, weil man es auf dich und Faith abgesehen hatte. Sie hat Crayden beauftragt, den Zellenabschnitt C der Optimus-Einheit zu prüfen. Und der ist jetzt tot, seine Mission war also eine Sackgasse. Ich weiß nicht, wo dieses Gefängnis ist, aber die Infos sind ziemlich spezifisch. Sie sagte, dass sie dort einen nicht genehmigten Häftling festhalten. Einen hochrangigen, streng geheimen Häftling und sie hat jemanden beauftragt, um herauszufinden, was es damit auf sich hat. Sie ist auf unserer Seite.”
Trinity atmete tief ein. “Von diesem Ort habe ich bereits gehört. Wyse wollte Faith dorthin bringen. Glaubst du, dass es sich um Mutter handeln könnte?”
“Das Blut des Mannes klebt jetzt an mir dran. Ich denke, das ist ziemlich sicher. Oberpriesterin Amandine denkt genauso.”
“Scheiße.”
“Das hab’ ich mir auch gesagt.”
“Komm zurück zum Palast,” befahl sie. “Sofort. Leo und sein Vater werden sich darum kümmern. Mach, dass du da wegkommst.”
“Das sehe ich anders, Trin,” entgegnete ich. “Jemand hat Crayden umgebracht. Irgendjemand hier wusste, dass er Fragen stellen würde. Unsere Feinde sind hier und ich werde sie finden. Morgen früh treffe ich mich wieder mit Oberpriesterin Amandine.” Es war seltsam mit ihr zu sprechen, während Nix vor mir kniete und mich wie ein Kunstwerk bewunderte. Wie eine faszinierende, sexy Göttin. Noch nie hatte ein Typ mich so angesehen. Nie. Ich räusperte mich und riss meinen Blick von ihm los. “Wenn Mutter nicht in dieser Zelle sitzt, dann wette ich, dass es jemand ist, der über ihr Verschwinden Bescheid weiß.” Mein Bauchgefühl sagte mir, dass Mutter dort festsaß. Ich wusste es. Aber ich wollte Trinity nicht allzu viele Hoffnungen machen. Oder mir. Und sich nicht in Spekulationen zu verlieren, machte es irgendwie einfacher, die Sache voranzutreiben.
“Einverstanden, ich werde der Sache nachgehen,” entgegnete sie.
“Nein.”
“Du kannst mich nicht davon abhalten, genauso wenig wie ich dich aufhalten kann.”
Ich musste grinsen. “Klingt ganz wie zu alten Zeiten.”
Trinity lachte. “Komm schon. Komm in den Palast. Du hast selbst gesagt, dass Oberpriesterin Amandine nichts mit dem ganzen zu tun hat. Du solltest nach Hause kommen. Es zu gefährlich für dich da draußen.”
“Nein, ist es nicht. Alles bestens. Und da Crayden jetzt tot ist, muss ihr jemand den Rücken freihalten.”
“Und wer wird dir den Rücken freihalten?” wandte sie ein.
“Ich natürlich,” antwortete Nix.
Ich beäugte ihn; mir war klar, dass ich nicht mehr so leicht von ihm davonkommen würde. Der Glanz in seinen Augen und sein angespannter Kiefer gaben mir das Gefühl, dass ich keinen einzigen Atemzug mehr ohne ihn tun würde.
Ich hob meine blutverschmierte Hand. “Ich bin noch nicht fertig hier. Der Ort ist riesig, Trin. Es gibt mehr Akteure als nur die eine Oberpriesterin. Da sie auf unserer Seite ist, muss es jemand anderes sein, der hier faules Spiel treibt. Ich bin mittendrin und ich habe die Hilfe einer Ältesten. Ich habe mir sogar die verdammten Haare gefärbt,” erwiderte ich und beobachtete sie genau. Sie wusste, dass das ziemlich bedeutsam war. “Ich kann noch mehr herausfinden.”
Ich war zwar nicht sicher, wie ich das mit Nix hier fertigbringen sollte, aber erst musste ich Trinity beruhigen und mich von ihr verabschieden. Dann würde ich mich mit Nix befassen.
Sie seufzte und ich wusste, dass ich gewonnen hatte. Ich ignorierte den Höhlenmenschen, der vor mir kniete und zu mir aufblickte, als ob er nie eine solche Schönheit gesehen hatte. Er hob eine Hand an mein Haar und fuhr mit den Fingern durch meine dunklen Strähnen … als ob er noch nie Haare gesehen hatte. Ich wartete darauf, dass er meinen Nacken packte und mich erwürgte, weil ich mich davongestohlen hatte.
Was stimmte nicht mit diesem Typen? Warum hielt er mich für seine Partnerin? Ich meine, ich war so lala, guter Durchschnitt. Meine Augen waren zu eng beieinander und meine Nase hatte an der Spitze einen komischen Knubbel. Meine Lippen waren zu schmal und mein Busen war nicht der Rede wert. Wir waren zwar Zwillinge, aber Faith hatte in puncto Aussehen alle Vorzüge abbekommen. Warum zum Teufel schaute er mich so an?
Seine Hände glitten unter den Saum meiner langen Tunika und die Wärme seiner Hände durchdrang meine Hose. Er wanderte höher und höher, nicht langsam und auch nicht zu schnell, als ob er den Weg genoss, bis er mir in den Schritt fasste.
Er riss die Augen auf und sein Kiefer verkrampfte sich, denn er konnte spüren, wie feucht der Stoff dort unten war und was das bedeutete.
Ich stöhnte, denn seine Hand fühlte soooooo gut an.
“Trin, ich muss los.”
“Aber ich brauche—”
Ich schaltete Gerät aus und ließ es zu Boden fallen.
Oh ja, ich musste auch etwas erledigen, und zwar mit Nix.
Ich wollte ihn nicht hier haben. Dieser Sturkopf hatte offensichtlich nicht die geringste Absicht, mich mein Ding machen zu lassen. Und jetzt würde er mir auf der Pelle liegen, mit Trinitys Segen. Ich würde ihn unmöglich zur Vernunft bringen können. Und da er mich so schnell aufgespürt hatte, würde ich ihn wohl auch nicht mehr so leicht abschütteln können.
Im Moment aber war er dabei, mir die Hose auszuziehen und das war jetzt das einzig wichtige in der Welt. Zum Glück hatte er die Tür abgeschlossen.
“Du steckst in Schwierigkeiten, Liebes,” sprach er, während er mir die Stiefel auszog, um mir dann die Hose abzustreifen.
Ich packte den Saum meiner Tunika und zog sie mir über den Kopf. Das verdammte Ding störte nur.
“Du wirst Schwierigkeiten bekommen, wenn du in meinem Zimmer erwischt wirst,” konterte ich, als ich mir das Hemd auszog. Ich wollte nackt sein. Jetzt sofort. “Gott, das ist purer Wahnsinn. Ich brauche dich schon wieder.”
Nix stand auf und zog sich ebenfalls aus. Ein Kleidungsstück nach dem anderen, mit dem Selbstvertrauen eines Chippendale-Tänzers. Und was er da alles enthüllte. Zum Teufel, er stellte jeden dieser exotischen Tänzer in den Schatten. Muskeln über Muskeln. Breite Schultern, ein geripptes Sixpack, zwei üppige Bizeps, eine schmale Taille. Kräftige Oberschenkel und dieses köstliche V, das direkt zu seinem … Gott, das Ding hatte reingepasst?
Sein Schwanz war riesig und verlockend. Das war nicht die Regel, aber seiner hatte eine zartrosa Farbe, er war dick und pulsierte fast schon vor Verlangen. Seine Eichel war prall und geschmeidig und der Vorsaft sickerte ihm bereits aus dem Schlitz. Seine Eier hingen schwer nach unten, als ob er überhaupt nicht in mir abgespritzt hatte.
Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.