Kitabı oku: «Griechisches Eisenkraut»

Yazı tipi:

Dr. Günter Harnisch

Griechisches Eisenkraut

Heilung fürs Gehirn:

Hilft bei Angst, Alzheimer, ADHS,

Depressionen und Schlafstörungen


VAK Verlags GmbH

Kirchzarten bei Freiburg

Hinweis des Verlags

Dieses Buch dient der Information über Möglichkeiten der Vorbeugung und Selbsthilfe bei Erkrankungen des Gehirns. Wer sie anwendet, tut dies in eigener Verantwortung. Autor und Verlag beabsichtigen nicht, individuelle Diagnosen zu stellen oder Therapieempfehlungen zu geben. Die Informationen in diesem Buch sind nicht als Ersatz für professionelle therapeutische Hilfe bei gesundheitlichen oder psychischen Problemen zu verstehen.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation

in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten

sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

VAK Verlags GmbH

Eschbachstr. 5

79199 Kirchzarten

Deutschland

www.vakverlag.de

2. Auflage: 2013

© VAK Verlags GmbH, Kirchzarten bei Freiburg 2012

Abbildungen: siehe Bildquellenverzeichnis

Lektorat: Norbert Gehlen

Coverdesign: Hugo Waschkowski (Freiburg)

Coverfoto: Gärtnerei Monika Bender (Stuttgart)

Layout: Karl-Heinz Mundinger (VAK)

Satz: Goar Engeländer (www.dametec.de)

Druck: MediaPrint GmbH (Paderborn)

Printed in Germany

ISBN 978-3-86731-110-6 (Paperback)

ISBN 978-3-95484-032-8 (ePub)

ISBN 978-3-95484-033-5 (Kindle)

ISBN 978-3-95484-034-2 (PDF)

Inhalt

Einladung

Teil 1: Griechisches Eisenkraut - Selbsthilfe bei Nachlassen der Gehirnfunktionen

Die Heilkraft des Griechischen Eisenkrauts

Es begann mit einer Fernsehsendung

Weltweit Aufsehen erregende Alzheimerforschung

Ein „patentes“ Naturheilmittel

Weniger Plaques - mehr Serotonin - bessere Übertragung von Nervensignalen

Wenn es im Gehirn an Serotonin mangelt …

Mögliche Gründe für Serotoninmangel

Fallstudien zum Serotoninmangel-Syndrom

Das Griechische Eisenkraut kann noch mehr …

Die praktische Anwendung des Griechischen Eisenkrauts

Zubereitung des Griechischen Bergtees

Steckbrief: Die Pflanze Sideritis scardica

Wenn Sie Griechisches Eisenkraut selbst anbauen möchten

Wie Sie eine Tinktur aus Griechischem Eisenkraut herstellen können

„Glückstee“ aus Griechischem Eisenkraut?

Teil 2: Krankheiten und Beschwerden, bei denen Griechisches Eisenkraut hilft

Demenz - eine Volkskrankheit der Zukunft

Nachlassende Gehirnleistung im Alter

Demenz - ihre Entwicklung und Verbreitung

Demenz - ein Sammelbegriff für unterschiedliche Krankheitsbilder

Anzeichen für eine Demenzerkrankung

Krank oder nur vergesslich? - Diagnostische Hilfen

Demenz - Herausforderungen und Chancen

Depression

Depression hat viele Gesichter

Die Altersdepression

Die Wochenbettdepression

Der „Herbstblues“

Unterschiedliche Ursachen

Typische Symptome und Beschwerden

Stimmungstest: Ist Ihre Seele im Tief?

Die konventionellen Medikamente gegen Depression

Schlafstörungen

Wann man etwas gegen Schlafprobleme tun sollte

Mögliche Ursachen für Schlafstörungen

Wie viel Schlaf braucht der Mensch?

Das Burn-out-Syndrom

Symptome

Test: Leiden Sie vielleicht an Burn-out?

Das Zappelphilipp-Syndrom (ADHS)

Ursachen

Risikofaktoren

Symptome

Therapiemöglichkeiten

Angststörungen

Sammelbegriff für unterschiedliche Erkrankungen

Häufigkeit

Ursachen

Therapiemöglichkeiten

Teil 3: Moderne Lebensbedingungen - Serotoninmangel - natürliche Heilmittel

Elektrosmog

Schwermetallbelastungen

Kunstdünger und Intensivbewirtschaftung der Äcker

Trinkwasserbelastungen

Ungesunde Ernährungsgewohnheiten

Missbrauch von Genussmitteln

Hektik beim Essen

Stress und Reizüberflutung

Mangel an Geborgenheit

Die Alternative: Selbsthilfe mit Heilpflanzen und Vitalstoffen

„Serotoninfreundliche“ Ernährung

Überblick: Bei welchen Gesundheitsproblemen hilft Griechisches Eisenkraut?

Zusammenfassung

Anhang

Anmerkungen

Literaturverzeichnis

Bildquellenverzeichnis

Bezugsquelleninformation

Über den Autor

Einladung

Dieses Buch nimmt Sie mit auf den Weg des Griechischen Eisenkrauts – von der heiligen Pflanze der Antike bis zum „Wundertee gegen Alzheimer“ in unserer Zeit. Sie sind herzlich eingeladen, diesen Weg mitzugehen. Unterwegs werden Sie dem „Alzheimer-Jäger“ unter den zeitgenössischen deutschen Forschern begegnen; und Sie erhalten Einblick in die neuesten Forschungsergebnisse zur heilenden Wirkung dieses Wildkrauts. Außerdem lernen Sie die Pflanzengattung der Gliedkräuter, die in der Botanik Sideritis spp. heißt, näher kennen und erfahren, wie Sie die Heilwirkungen der Untergattung Siderits scardica erfolgreich nutzen können.

Ein Blick in die Zukunft lässt uns die große Bedeutung des Griechischen Eisenkrauts erahnen: Sie liegt vor allem in der Bekämpfung typischer Demenzleiden. Doch darüber hinaus gibt es noch ein ganzes Bündel von Krankheiten, bei denen der Einsatz des Griechischen Eisenkrauts Erfolg verspricht: Von Schlaflosigkeit, Depressionen, Vergesslichkeit und dem sogenannten Zappelphilipp-Syndrom (ADHS) über Angststörungen bis hin zu Stressempfindlichkeit und Burn-out reicht das Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten. Alle diese Krankheitsbilder haben eine Gemeinsamkeit: Sie hängen mit einer Störung in der Regulierung der Nervenbotenstoffe des Gehirns zusammen, die sich im Vorliegen eines Serotoninmangels äußert.

Darüber hinaus ist Griechisches Eisenkraut imstande, die Glücksfähigkeit allgemein zu erhöhen. Diese hat entscheidenden Einfluss auf den Gesundheitszustand der Menschen. Denn wer sich glücklich fühlt, verfügt nachweislich über eine bessere körpereigene Krankheitsabwehr und lebt gesünder. Auch darüber informiert dieses Buch.

Teil 1: Griechisches Eisenkraut – Selbsthilfe bei Nachlassen der Gehirnfunktionen

Die Menschen in den modernen, hoch entwickelten Gesellschaften werden zwar immer älter. Doch damit ist nicht unbedingt ein besserer Gesundheitszustand verbunden. Die typischen Altersleiden breiten sich bedenklich aus. Sie treten inzwischen auch schon bei jüngeren Menschen auf. Zu diesen Krankheiten gehört Alzheimer, die häufigste Form der Demenzerkrankungen. Nach einer neueren Umfrage hält fast die Hälfte aller Deutschen (49,2 Prozent) die Alzheimerkrankheit für das schlimmste gesundheitliche Leiden, mit dem man nur schwer klarkommen könne. Für beinahe drei Viertel (73,3 Prozent) der Befragten ist Alzheimer mindestens so schlimm wie Krebs.1

Neben der Alzheimerdemenz gibt es aber noch eine ganze Reihe weiterer Erkrankungen beziehungsweise Symptome, die mit einem Nachlassen der Gehirnfunktionen zusammenhängen: Vergesslichkeit, Unruhe, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, Schlafprobleme, Burn-out, Angststörungen, Depressionen, Nervositätserscheinungen, Stressempfindlichkeit und viele andere. Über Erfolg versprechende Selbsthilfe erfahren Sie Näheres in diesem Buch.


Die Ursachen und Wirkungsmechanismen der bedrohlich zunehmenden Demenzerkrankungen sind nach wie vor noch nicht eindeutig geklärt. Zu den Formen beziehungsweise Ursachen von Demenz, denen bisher die umfangreichsten Forschungen galten, gehört Alzheimer. Bis heute gibt es aber in der konventionellen Medizin noch kein pharmazeutisches Medikament, das die Alzheimerkrankheit stoppen oder gar heilen könnte.

Dennoch besteht Hoffnung. Sie kommt aus der Naturmedizin. Neue Forschungsansätze greifen auf altes Erfahrungswissen aus der Volksheilkunde zurück. Sie befassen sich mit einem Teekraut aus Griechenland, das die Einheimischen dort seit Jahrhunderten bei den unterschiedlichsten Krankheiten sehr erfolgreich nutzen.

Die vorliegenden neuen Forschungsergebnisse lassen erwarten, dass sich der Alterungsprozess des Gehirns deutlich hinausschieben lässt – auch wenn es sich bisher nur um erste, vorläufige Ergebnisse handelt. Die Forscher haben sie durch Tierversuche und in Einzelfallstudien mit Menschen gewonnen. Was bislang noch fehlt, sind kontrollierte wissenschaftliche Studien am Menschen, durchgeführt mit einer hinreichend großen Personenzahl über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten bis zwei Jahren.

Neue Forschungsergebnisse lassen hoffen, dass sich der geistige Alterungsprozess in Zukunft deutlich hinausschieben lässt.

Doch für gegenwärtig betroffene Patienten ist es keine hilfreiche Perspektive, zu warten, bis die Ergebnisse aufwendiger Langzeitstudien vorliegen, die allen strengen wissenschaftlichen Kriterien standhalten. Bis erste kontrollierte Studien veröffentlicht werden, können Jahre vergehen. Die Patienten brauchen aber jetzt Hilfe. Das Griechische Eisenkraut ist ein uraltes Volksheilmittel, bei dem bislang keine Nebenwirkungen bekannt sind. Daher ist es vertretbar, den Betroffenen dieses Mittel bereits jetzt zu vorzustellen.

Die Heilkraft des Griechischen Eisenkrauts

In der Therapie psychischer Erkrankungen wird das Griechische Eisenkraut (Sideritis spp. – die Abkürzung bedeutet in der Fachsprache, dass es von dieser Gattung unterschiedliche Spezies gibt, in diesem Fall mehr als 100 verschiedene Arten!) in Zukunft voraussichtlich eine bedeutende Rolle spielen. Die Heilkraft dieser Pflanzengattung kann den therapeutischen Prozess bei jungen wie bei alten Menschen sinnvoll begleiten, die Patienten für die Therapie öffnen und damit schnellere Heilerfolge herbeiführen. Bei leichteren Beschwerden kann sich die Behandlung möglicherweise auf das Griechische Eisenkraut beschränken, bevor man (bei ausbleibendem Erfolg) eine aufwendige Psychotherapie beginnt. Ähnliches geschieht ja bereits bei der Behandlung leichterer Depressionen mit Johanniskraut. Dabei handelt es sich um eine Naturheilmethode, die auch von der konventionellen Medizin anerkannt und durchgeführt wird.


Das Griechische Eisenkraut wird wegen seiner erstaunlichen Heilwirkung als Tee seit der Antike geschätzt.

Im ersten Teil dieses Buchs bekommen Sie Einblick in die neuesten Forschungsergebnisse zu diesem natürlichen Heilmittel, das sich bei der Behandlung degenerativer Störungen der Gehirnfunktionen als besonders erfolgreich bewährt hat. Das Griechische Eisenkraut wurde, wie bereits erwähnt, als Tee seit der Antike wegen seiner erstaunlichen Heilwirkung hoch geschätzt. Wissenschaftler haben dieses Volksheilmittel jetzt wiederentdeckt und ins Blickfeld der Forschung gerückt. Die Ergebnisse sind verblüffend.

Es begann mit einer Fernsehsendung

Der Weg des Griechischen Eisenkrauts als Hoffnungsträger Nr. 1 der Naturheilkunde im Kampf gegen die Alzheimerdemenz begann mit einer Fernsehsendung: QUIVIVE, das Gesundheitsmagazin des Senders Rundfunk Berlin-Brandenburg, brachte am 3. November 2010 einen längeren Beitrag über Alzheimer. Darin ging es unter anderem um die Frage: Kann man irgendetwas tun, um das Erkrankungsrisiko zu senken?

Schon am Morgen nach der Sendung und in den darauffolgenden Tagen und Wochen liefen bei Kräuterhandlungen quer durch Deutschland die Telefone heiß. Der Fernsehreport des RBB löste eine so große Nachfrage nach dem Tee des Griechischen Eisenkrauts (Sideritis scardica) aus, dass die Händler mit ihren Lieferungen kaum nachkommen konnten.

In seiner Sendung stellte der Moderator einen Hochschullehrer vor, der sich durch seine Forschungsarbeiten den Ruf eines „Alzheimer-Jägers“ erworben hat: Professor Dr. Dr. Jens Pahnke, ehemals an der Universität Rostock, jetzt an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg tätig. Er schwört auf einen speziellen Sideritis-Extrakt, für dessen Wirksamkeit es bereits erste Belege gebe.

Professor Pahnke sieht in Alzheimer keine Krankheit, sondern einen regulären, jedoch zu schnell ablaufenden Alterungsprozess. Zusammen mit seinem Team sucht er nach Substanzen, die auch ein alterndes Gehirn fit halten und wieder auf Trab bringen können. Inzwischen ist er fündig geworden. Eine Heilpflanze liefert ihm Stoffe, die den Prozess der Entwicklung von Alzheimer verlangsamen können. Die Forschergruppe um Jens Pahnke ist der Alzheimerkrankheit offenbar dicht auf der Spur. Man werde die Krankheit nicht rückgängig machen können – so dämpft der Professor allzu unrealistische Erwartungen –, aber man könne den Prozess verlangsamen und aufhalten.

Gegenstand seines Forschens ist das Griechische Eisenkraut, auch „Berufskraut“ oder „Griechisches Bergkraut“ genannt. Das sind volkstümliche Bezeichnungen. „Berufskraut“ soll nach alten, magisch geprägten Vorstellungen vor Verwünschungen, vor dem „Berufenwerden“, schützen. Und unter der Bezeichnung „Griechisches Bergkraut“ oder „Griechischer Bergtee“ werden insgesamt mehr als 100 verschiedene Arten der Gattung Gliedkräuter aus dem gesamten Balkanraum zusammengefasst und in den Handel gebracht. Welche Pflanze ist hier also konkret gemeint? Wie Professor Pahnke erklärt, gelten seine Forschungsergebnisse nur für zwei Untergattungen der Sideritis-Gattung aus der Familie der Lippenblütler: Sideritis scardica und Sideritis euboa. (Die genaue botanische Zuordnung im Überblick: Familie: Lippenblütler (Lamiaceae), Unterfamilie: Lamioideae, Gattung: Gliedkräuter, Untergattung: Sideritis scardica.)2

Die Forscher testen ein Mittel, das die krankhaften Proteinablagerungen im Gehirn verringern soll. Aus dem Griechischen Eisenkraut (Sideritis scardica) gewinnen sie einen Stoff, der die Menge der Plaques im Gehirn von Mäusen ganz erheblich reduzieren kann. Das ist ein sensationelles Ergebnis! Wenn es sich beim Menschen bestätigen lässt, so ist das der Durchbruch in der äußerst schwierigen Behandlung der Alzheimerkrankheit. Derzeit (Sommer 2012) läuft eine erste Studie, bei der an einer kleinen Versuchsgruppe getestet wird, ob Griechisches Eisenkraut auch bei Menschen so wirkt.


Als die Wissenschaftler die Pflanze genauer unter die Lupe nahmen, ahnten sie zunächst nicht, welch beachtliche Heilkraft sich in ihr verborgen hält. Erst eine Testserie mit Mäusen führte sie auf die entscheidende Spur. Bei den Versuchstieren handelt es sich um Mäuse, bei denen aufgrund der Veränderung eines bestimmten Gens überhaupt erst Alzheimer entsteht.3 „Bei unseren speziellen Mäusen entwickelt sich Alzheimer innerhalb von sechs bis sieben Wochen“, erläuterte Professor Pahnke in der Fernsehsendung. Und weiter: „Wir gaben den Nagern einen Sideritis-scardica-Extrakt und stellten nach einer Zeit von nur acht Wochen überrascht fest, dass die für Alzheimer typischen Ablagerungen im Gehirn zu 80 Prozent zurückgegangen waren.“ Man werde damit Alzheimer nicht besiegen, wohl aber den Erkrankungsprozess aufhalten können.

Im Tierversuch hatten die Forscher Mäuse mit Alzheimer in einem Wasserbecken schwimmen lassen, in dem bestimmte Orientierungsmarken den Weg zu einer Rettungsinsel erleichterten. Die „Alzheimer-Mäuse“ reagierten völlig desorientiert und fanden den Weg nicht. Nach mehrwöchiger Behandlung mit dem Extrakt des Griechischen Eisenkrauts hatte sich der Zustand der Tiere deutlich gebessert. Jetzt waren die behandelten Mäuse im Gegensatz zu den unbehandelten sofort in der Lage, sich zielsicher zu orientieren. Ohne erst lange umherzuirren, schwammen sie auf die Rettungsinsel zu.


Die Griechen schätzen ihr Eisenkraut schon seit alter Zeit. Man sagt ihm nach, es stärke die Geisteskraft. In der Tat verbessere Sideritis scardica die Leistungsfähigkeit des Gehirns deutlich, bestätigte auch Jens Pahnke. Allerdings müsse man pro Tag – je nach Brühstärke – bis zu einer ganzen Kanne von dem Tee trinken, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Tee aus Griechischem Eisenkraut verbessert die Leistungsfähigkeit des Gehirns deutlich. Allerdings sollte man täglich mehrere Tassen davon trinken.

Das sollte für gesundheitsbewusst lebende Menschen kein Problem sein. Bei einem täglichen Flüssigkeitsbedarf von 1,5 bis 2 Litern müsste es ohne allzu große Schwierigkeiten möglich sein, jeden Tag so viel Tee aus dem Griechischen Eisenkraut zu trinken, zumal dieser Tee ausgesprochen aromatisch schmeckt und gut bekömmlich ist. Ein positiver Nebeneffekt: Bei den älteren Menschen, um die es hier primär geht, wird die Aufnahme von Flüssigkeit ja erfahrungsgemäß oft vernachlässigt – die Gewöhnung an das Trinken dieses gesunden und wohltuenden Tees kann dem entgegenwirken.

Weltweit Aufsehen erregende Alzheimerforschung

Professor Jens Pahnke promovierte in Medizin und Molekularbiologie. Von 2005 bis 2011 lehrte und forschte er an der Universität Rostock und arbeitet derzeit an der Universität Magdeburg. Er gilt als Experte auf dem Gebiet der Entstehung neurobiologischer Erkrankungen und arbeitet an neuen Modellen zur Entstehung von Proteineinlagerungen bei neurodegenerativen Erkrankungen. Pahnke ist ein anerkannter Experte in der Alzheimerforschung: 2009 erhielt er für seine Arbeiten den Forschungspreis der Alzheimer Forschung Initiative e. V.

Mecklenburg-Vorpommern ist das am stärksten alternde Bundesland. Hier sind daher besonders viele Alzheimerpatienten zu erwarten. Gleichzeitig ist die Ärztedichte gering. Da erschien es 2009 sinnvoll, hier einen „Ableger“ des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen aufzubauen. Professor Pahnke hat daran maßgeblich mitgewirkt und bereits an der Universität Rostock weltweit beachtete Forschung betrieben.

Seine Ergebnisse haben dazu geführt, dass sich auch andere Universitäten für seine Arbeit interessierten. So ist er im Dezember 2011 (zusammen mit seinen Mitarbeitern und mit 2500 Nagetieren) an die Klinik für Neurologie in Magdeburg umgezogen. In letzter Zeit nahm Pahnke zusammen mit seinem Team eine Reihe ganz neuer, hoch spezialisierter technischer Geräte in Betrieb, mit denen sich vor allem die in der neurobiologischen Forschung wichtigen bildgebenden Verfahren maßgeblich verbessern lassen.

Ab 2013 soll aus Magdeburg Spitzenforschung kommen. Man will die Erkrankung erkennen, bevor sie zum Ausbruch kommt, und führt daher eine deutschlandweite diagnostische Studie mit Ehepaaren durch. Derzeit gibt es keine zugelassene Behandlung für das Vorstadium der Alzheimerkrankheit. Deshalb kommt es darauf an, genau herauszufinden, welcher Inhaltsstoff des Griechischen Eisenkrauts für die Reduzierung der Ablagerungen verantwortlich ist. Nach den Tests bei Mäusen folgt die Erprobung am Menschen. Dass das Griechische Eisenkraut möglicherweise Alzheimer verzögern und therapieren kann, findet der Forscher nicht ungewöhnlich. Naturheilstoffe fänden immer mehr Einzug in die Medizin, erklärte er. Dieses griechische Heilkraut möchte er nicht als ultimatives Allheilmittel für Alzheimer bezeichnen, aber es sei derzeit „das innovativste und vielversprechendste von drei neuen Pflanzen, die wir haben“.4


Prof. Jens Pahnke und Teammitarbeiterinnen im Labor

Ein „patentes“ Naturheilmittel

Seit Jahrtausenden standen Heilpflanzen aus dem Garten der Natur allen Menschen zur Verfügung. Inzwischen greift gewinnorientiertes Denken so stark um sich, dass nicht nur technische Erzeugnisse des menschlichen Erfindergeistes, sondern selbst Produkte aus der Natur vor „Diebstahl“ und Nachahmung rechtlich geschützt werden. Am 22. September 2010 erteilte das Europäische Patentamt dem privaten Forschungsinstitut IBAM

GbR in Denzlingen (bei Freiburg) ein europaweit geltendes Patent auf die Nutzung von Pflanzen der Gattung Sideritis zur Vorbeugung und Beeinflussung von Störungen, die mit einem veränderten Serotonintransport verbunden sind.5

Das IBAM hat offenbar ähnliche Heilwirkungen wie Professor Pahnke festgestellt. Von einer Wirkung bei Alzheimer oder allgemein bei Demenzerkrankungen ist in dem Patent allerdings nicht die Rede. Unter Patentschutz stellen ließ man Sideritis-Extrakte als Hemmer der Serotoninwiederaufnahme bei der Behandlung von Depressionen, Angststörungen, Zwangserkrankungen, Panikattacken, Ess-, Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen. Doch sämtliche beschriebenen Heilwirkungen gehen in die gleiche Richtung: Sie alle dienen der Behandlung von Krankheiten, die mit einem veränderten Serotonintransport zu den Nervenzellen im Gehirn zusammenhängen.

Die IBAM-Forscher Dr. Rainer Knörle und Dr. Peter Schnierle legten erste Forschungsergebnisse, aber auch klinische Beobachtungen und Fallstudien vor, die sie in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Freiburg gewonnen hatten.

Die Forschungsgruppe untersuchte die Inhaltsstoffe verschiedener Sideritis-Arten genauer und verglich die Zusammensetzung ihrer Wirkstoffe. Nach ihren Erkenntnissen hemmen Extrakte aus Sideritis die Wiederaufnahme von Serotonin, Dopamin und Noradrenalin in die Nervenzellen. Dadurch erhöht sich die Konzentration an Botenstoffen im Blut. Welche Konsequenzen sich daraus im Einzelnen ergeben, wird im Folgenden näher erläutert.

Die Forscher des IBAM-Instituts verglichen in Tierversuchen außerdem die Wirkung von Sideritis mit der von Johanniskraut und Fluvoxamin. Sie stellten fest, dass Sideritis eine stärkere Serotonin-Wiederaufnahmehemmung erzielt als Johanniskraut (das immerhin selbst in der Schulmedizin gern als Mittel gegen Depressionen eingesetzt wird). Das rein pharmazeutische Medikament Fluvoxamin, mit dem die konventionelle Medizin depressive Störungen behandelt, blieb in seiner Wirkung gegenüber Sideritis und Johanniskraut deutlich zurück.


Serotonin-Wiederaufnahmehemmung durch Sideritis: Vergleich der Wirkung von Sideritis (500 μg/ml) mit Johanniskraut (500 μg/ml) und Fluvoxamin (10 μM) auf die Wiederaufnahme von Serotonin in Rattenhirnsynaptosomen6

Weniger Plaques – mehr Serotonin – bessere Übertragung von Nervensignalen

Jede Information – sei es ein Bild, das unser Auge sieht, ein Schmerzreiz oder der Duft von Blumen – wird innerhalb von tausendstel Sekunden über Nervenzellen in das Gehirn weitergeleitet. Dabei muss die Information von einer Nervenzelle auf die andere übertragen werden, denn die Nervenzellen sind nicht direkt, sozusagen nahtlos, miteinander verbunden. Zwischen ihnen ist ein nur etwa 20 bis 30 tausendstel Millimeter breiter Spalt. Die Übertragung einer elektrischen Information über diesen Spalt hinweg erfolgt mithilfe sogenannter Neurotransmitter, also biochemischer Botenstoffe, die Reize von einer Nervenzelle zur anderen transportieren. Ort des Geschehens sind dabei die Synapsen als die speziellen Kontaktstellen, über die die Nervenzellen miteinander in Verbindung stehen.


Übertragung von Nervensignalen: Nervenzellen (Neuronen) haben eine Membran, die dafür konzipiert ist, Informationen an andere Zellen zu senden. Axone und Dendriten sind spezifische Strukturen zum Übertragen und Empfangen von Informationen.Die Kontaktstellen zwischen den Zellen sind die Synapsen. Neuronen setzen in diese Synapsen chemische Botenstoffe (Neurotransmitter) zur Kommunikation mit anderen Neuronen frei.7

Die synaptische Übertragung von Nervensignalen ist entscheidend für alle Funktionen des Körpers und der Psyche, für Lernen und Gedächtnis, für Bewegung und Erholung, für Stoffwechsel und Organfunktionen.

Bei der Alzheimerdemenz und den vielfältigen Erkrankungen des sogenannten Serotoninmangel-Syndroms liegt eine Störung der Übertragung von Nervensignalen vor.

Wenn es im Gehirn an Serotonin mangelt …

Allen Krankheitsbildern, auf die sich die Sideritisforschungen konzentrieren, ist eines gemeinsam: Sie sind vor allem auf Serotoninmangel zurückzuführen.

Das Griechische Eisenkraut ist offenbar in der Lage, die Übertragung der Nervensignale im Gehirn zu verbessern, indem es die Konzentration an Botenstoffen im synaptischen Spalt zwischen den einzelnen Nervenzellen erhöht.

In den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts begann in den USA die Serotoninforschung, die zu einer völlig neuen Sicht auf ein ganzes Bündel unterschiedlicher Krankheiten führte, zwischen denen ein Zusammenhang bis dahin nicht ohne Weiteres erkennbar war. Der Verdacht kam auf, dass verschiedene Gesundheitsstörungen letztlich nur Symptome ein und derselben Grunderkrankung seien: des Serotoninmangels. Diesem Verdacht ging eine deutsch-schweizerische Forschergruppe der Universitätsklinik Basel nach – und fand ihn voll bestätigt. Sie fasste alle Krankheiten, die auf einer Störung der Neurotransmitterfunktion beruhen, zu einem Bündel zusammen. Diesem Krankheitspaket gaben die Forscher den Namen „Serotoninmangel-Syndrom“.8

Es besteht heute kein Zweifel mehr daran, dass unsere seelisch-geistigen Funktionen maßgeblich durch biochemische Vorgänge bestimmt werden. Zu den wichtigsten der körpereigenen Botenstoffe (Neurotransmitter) im Nervensystem gehört das Serotonin. Dieser vielseitige Wirkstoff könnte sogar eine Art Schlüsselsubstanz sein, von der die Funktionen anderer Neurotransmitter mit abhängen. Und es scheint ein Zusammenhang zu bestehen zwischen Serotoninmangel und Depressionen, Schlafstörungen und Angstzuständen.9

Im Gehirn wirkt Serotonin günstig auf das Erinnerungs- und Lernvermögen, auf die Appetitkontrolle sowie auf Zwangs- und Suchtverhalten.Serotonin schafft psychische Stabilität, erhöht die Stresstoleranz und sorgt für erholsamen Schlaf.

Erforscht worden sind bislang vor allem die Wirkungen von Serotonin auf das Zentralnervensystem: Im Gehirnstoffwechsel wirkt dieser Botenstoff günstig auf das Erinnerungs- und Lernvermögen, auf Appetitkontrolle, Essstörungen, Zwangs- und Suchtverhalten oder Angst- und Panikattacken. Serotonin schafft psychische Stabilität, erhöht die Stresstoleranz und sorgt für erholsamen Schlaf. Außerdem reguliert dieser Botenstoff die Konzentration und die Merkfähigkeit. Er führt zu ruhigem, ausgeglichenem Verhalten. Besteht ein Mangel an Serotonin, so sind Kinder beispielsweise ängstlicher, zappeliger, stressempfindlicher; sie gehören dann zu den typischen Prüfungsversagern. Bei Menschen mit Depressionen liegt der Serotoninspiegel im Blut nachweislich um bis zu 50 Prozent niedriger als bei Gesunden.10

Neue Ergebnisse aus der Serotoninforschung zeigen, dass der Serotoninspiegel bei Frauen nach dem Eisprung allmählich (und kurz vor der Regel sogar stark) abfallen kann. Als Folge davon treten Überempfindlichkeit, Stimmungsschwankungen, depressive Stimmungen und Reizbarkeit auf. Auch starke Essgelüste, Putzwut und andere Zwangsstörungen wie Kaufrausch oder Kleptomanie deuten in dieser Zeit auf einen niedrigen Serotoninspiegel hin. Ist zu wenig Serotonin verfügbar, so erhöht sich die Schmerzempfindlichkeit. Die Blutgefäße im Kopf und im Becken neigen dann dazu, sich zu verkrampfen. Das ist beispielsweise bei Migräne, Spannungskopfschmerz, aber auch bei Beschwerden vor der Monatsregel häufig der Fall.11

Mögliche Gründe für Serotoninmangel

Wodurch entsteht ein zu niedriger Serotoninpegel? – Über einen längeren Zeitraum hinweg bestehende familiäre oder berufliche Stressbelastungen können dazu führen, dass viel von dem Botenstoff verbraucht wird. Dafür sind die Stresshormone Adrenalin und Cortisol verantwortlich, die für einen verstärkten Abbau der Aminosäure Tryptophan sorgen. Sie ist eine Vorstufe des Serotonins.


Der Serotoninspiegel sinkt offenbar auch mit fortschreitendem Lebensalter. Und schließlich hängt er von der Ernährung ab. Das den Blutzucker regulierende Hormon Insulin kann die Aufnahme des Serotoninbausteins Tryptophan im Gehirn und in den Nerven beschleunigen. Deshalb können Kohlenhydrate ebenfalls helfen, die Nerven zu beruhigen. Aus diesem Grunde essen Menschen, die zu Depressionen neigen, in den dunkleren Wintermonaten mehr Süßigkeiten und mehr Kohlenhydrate als im Sommer. In der Jahreszeit des helleren Lichts befindet sich der Serotoninspiegel auf einem höheren Niveau. Ein hoher Serotoninspiegel senkt den Appetit und stärkt das Sättigungsgefühl. Besteht Serotoninmangel, so fühlen sich die Betroffenen dauernd hungrig. Sie leiden unter Heißhunger. Eine Untersuchung mit 294 Übergewichtigen ergab, dass dicke Menschen einen um die Hälfte niedrigeren Serotoninspiegel hatten. Auch bei anderen Essstörungen wie Ess- und Brechsucht (Bulimie) oder Magersucht (Anorexie) zeigte sich ein deutlicher Serotoninmangel.12

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