Kitabı oku: «Die eidgenössischen Kasernen in Thun», sayfa 2
Thun braucht eine neue Kaserne, aber wo?
Am 28. September 1849 ermächtigte der Bundesrat das Militär-Departement, auf der Allmend eine Kaserne für 2000 bis 4000 Mann zu planen. Sie sollte den jungen Bundesstaat repräsentieren und den nationalen Zusammenhalt festigen. Die vom Bundesrat bestellten Gutachter Johann Jakob Stehlin (1826–1894), Mitglied des Basler Baukollegiums, Johann Kaspar Wolff (1818–1891), Staatsbauinspektor des Kantons Zürich, und Philippe Franel (1796–1867), Architekt in Vevey, verwarfen den ambitiösen Neubau an der Allmendstrasse und plädierten für eine Kaserne im Bälliz in reduziertem Umfang, für 800 bis 1000 Mann und 400 Pferde. In der Folge herrschte Funkstille. Ein Grund dafür war, dass der Bund abwartete, wo die Gleise der neuen Bahnlinie Bern–Thun und der Bahnhof Thun zu liegen kamen.
Am 4. Januar 1858 erstattete das Militärdepartement dem Bundesrat einen ausführlichen Bericht und schlug vor, die neue Kaserne südwestlich der Gleise auf der Spitalmatte zu erbauen. Für den Neubau fand ein Architektur-Wettbewerb statt. Die zwölf eingegangenen Projekte wurden von einer hochkarätigen Jury beurteilt, der u. a. Gottfried Semper, Professor am Polytechnikum Zürich, der heutigen ETH, angehörte. Auf Intervention des Militärdepartements wurde kein erster Preis vergeben, dafür zwei zweite Preise an Architekt Caspar Joseph Jeuch (1811–1895), Baden, und Baumeister (Samuel Gottlieb) Friedrich Hopf (1818–1867), Thun, sowie zwei dritte Preise.

Planbeilage zum 1862 erstellten Gutachten von Kantonsbaumeister Salvisberg für die Entwicklung von Thun: An Stelle des Kornhauses befindet sich der von der Stadt Thun vorgeschlagene Neubau der Kaserne nach den Plänen von Baumeister Hopf, nördlich davon das Waisenhaus mit dem ausgesparten Platz dazwischen, südlich die vorgeschlagene breite Brücke über die Äussere Aare.
Nun verhandelte das Militärdepartement mit der Stadt Thun über die finanzielle Beteiligung am Bau. Thun wollte sich finanziell nur beteiligen, wenn die Kaserne in der Stadt bliebe und die Offiziere nach wie vor in Privatunterkünften untergebracht würden, damit die Bevölkerung daran verdienen konnte. Die Stadt Thun beauftragte den Träger des zweiten Preises, Baumeister Hopf, ein Projekt für einen Neubau am bestehenden Standort im Bälliz auszuarbeiten. Hopf sah zwischen Waisenhaus und Neubau einen Hof vor sowie eine Fussgängerbrücke über die Aare nach den in der Studermatte (westlich der Äusseren Aare zwischen Länggasse und Pestalozzistrasse) liegenden Stallungen, in denen 300 Pferde untergebracht werden konnten, dazu zwei Reitbahnen, einen Beschlagplatz und eine Pferde-Kuranstalt. Im alten Waisenhaus würden Büros und Theoriesäle untergebracht.
Weitere Gutachten unterstützten die Haltung der Stadt, so auch Kommissionen aus Offizieren der Zentralschule 1860, 1861 und 1862. Thun holte sich zudem Schützenhilfe bei Kantonsbaumeister Friedrich Salvisberg (1820–1903). Salvisberg nahm in seinem städtebaulichen Gutachten zur angestrebten baulichen Entwicklung der Stadt auch zum Neubau der Kaserne wie folgt Stellung:
«Unter den öffentlichen Bauten erscheinen besonders die Militäranstalten, welche auf die Belebung des Bauwesens nicht ohne Einfluss bleiben. […] Es kann nicht gleichgültig sein, wo und wie die Kasernen, wo und wie alle diejenigen Gebäude gestellt und erbaut werden, welche mit den Militäranstalten in Beziehung stehen. […] Wenn man weiss, wie andere Orte Anstrengungen machen und in der letzten Zeit gemacht haben um solche Anstalten zu erhalten, Opfer zu bringen sich bereitwillig zeigten, welche kaum mit ihren Kräften in Einklang stunden, so ist es begreiflich, dass nun nicht ein Augenblick gesäumt werden darf, am Platze der jetzigen, höchst mangelhaften Kaserne ein besseres Gebäude zu erstellen.» Die Diskussion über den Standort der Kaserne bewegte die Gemüter. Im Thuner Blatt erschien am 16. Mai 1863 folgendes fiktive Streitgespräch zwischen A und B (Auszug):
«A. Aber Ihr müsst bedenken, dass wenn wir uns nicht coulant gegen die Eidgenossenschaft zeigen, am Ende der Waffenplatz hier eingehen könnte. Frauenfeld und andere Städte der Schweiz haben dem Bund schon viele liberale Anerbieten gemacht, und wenn wir Thuner den gewünschten Bauplatz vor dem Thore nicht liefern wollen, so wird am Ende gar nicht gebaut.
B. Was nicht gebaut? Die Eidgenossenschaft muss hier bauen lassen, erhalte sie einen Beitrag von den Thunern oder nicht. Glaubt Ihr, es gebe weit und breit eine so schöne Allment, eine so gesunde Luft und so gutes Wasser wie hier in Thun? Und diese Allment hat die Eidgenossenschaft, wie schon gesagt, um’s halbe Geld gekauft. Hätten wir sie seiner Zeit zu industriellen Unternehmungen benützt, welch’ ungeheure Summen hätten wir nicht daraus ziehen können. Jetzt weiss die Eidgenossenschaft gar wohl was sie hat und wird nicht daran denken, die Allment wieder aus der Hand zu geben, sondern uns noch manches Jahr ihre grünen Schminggel hersenden, um unsern ehrsamen Bürgerweibern und Töchtern den Kopf verrückt zu machen.»
Der Bund wollte am Neubau an der Allmendstrasse festhalten und holte bei den bisherigen Gutachtern Stehlin und Wolff, ergänzt um Bernhard Simon (1816–1890), erfolgreicher Unternehmerarchitekt in St. Gallen, eine weitere Expertenmeinung ein. In ihrem Gutachten vom 12. und 29. Mai 1863 lehnten sie das Projekt Hopf für eine Kaserne im Bälliz ab und verfassten ein Raumprogramm für den Neubau an der Allmendstrasse.
Thun sah seine Felle davonschwimmen und schloss eine Beteiligung an dem vom Bund gewünschten Neubau an der Allmendstrasse nicht mehr aus. Der Gemeinderat hatte einen Bericht erstellen lassen, der drei Alternativen enthielt, zwei mit einem Neubau im Bälliz mit unterschiedlicher Finanzierung und eine mit der vom Bund gewünschten Kaserne an der Allmendstrasse. Alle Stimmberechtigten erhielten den Bericht gedruckt, der zudem zu Beginn der entscheidenden Gemeindeversammlung vom 24. Juni 1863 im Wortlaut vorgelesen wurde. Mit grossem Mehr wurde Eintreten auf die Vorlage beschlossen. Da das Versammlungslokal zu klein war, wurde die Fortsetzung der Versammlung in die Stadtkirche verlegt. Über jede Alternative wurde einzeln abgestimmt. Alle wurden angenommen. Das grösste Mehr, 158 gegen 41 Stimmen, erzielte der Bau der Kaserne durch den Bund. Damit überliess die Stadt dem Bund unentgeltlich den für den Neubau und die Zufahrtstrassen erforderlichen Grund und Boden sowie die Liegenschaft «Hürner». Sie verpflichtete sich zudem, die öffentliche Strassenbeleuchtung und die Gasleitung bis zur Kaserne zu erstellen. Der Bund hatte ein grösseres finanzielles Engagement der Stadt erwartet, gab sich aber mit dem Erreichten zufrieden.

Plan der Thuner Allmend 1914: Die schwarz hervorgehobenen Bauten gehören der Eidgenossenschaft. Westlich der Äusseren Aare sind die Bauten für die Pferderegie und die Pferdekuranstalt. Dort befanden sich die Trainscheuer der Burgergemeinde und der Werkhof.

1 Mannschaftskaserne 1
2 Stall- und Reithallentrakt, heute Mannschaftskaserne 2
3 Offizierskaserne
4 Dufourkaserne
5 Sammlung Historisches Material der Armee HAM (ehemalige Pferderegie)
6 Rüstungsbetriebe RUAG
7 Gefechtsgelände (Panzer)
8 Zielhang Thierachern
9 Amsoldinger Plateau
Mannschaftskaserne 1
Planungsgeschichte
Standort- und Bauentscheid im Sommer 1863
Mit der Botschaft an die Bundesversammlung vom 1. Juli 1863 legte der Bundesrat seinen definitiv gewählten Kasernenstandort auf der Thuner Allmend dem Parlament vor. Am 16. Juli 1863 wurde der bundesrätliche Vorschlag vom Ständerat und am 25. Juli 1863 vom Nationalrat bestätigt. Über den Antrag des Bundesrats hinausgehend, allein auf die Grundlage einer groben Kostenschätzung abgestützt, genehmigte das Parlament auch gleich einen Baukredit in der Höhe von 850’000 Franken. Dieser Bundesbeschluss setzte den langersehnten Schlusspunkt unter die langwierige fünfzehnjährige Abklärungszeit, und er war gleichzeitig der Startschuss zur in rasantem Tempo anlaufenden Umsetzung.

Postkarte verschickt am 22. März 1900. Gesamtanlage mit Kaserne und Reithallen-Stalltrakt, Ansicht von Nordwesten.
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