Kitabı oku: «Große Brüder und kleine Prinzessinnen ...», sayfa 2
Das Einzelkind
Jedes vierte minderjährige Kind in Deutschland ist ein Einzelkind
Im Jahr 2009 wuchsen 25 Prozent der 13,3 Millionen minderjährigen Kinder in Deutschland ohne Geschwister auf. Knapp die Hälfte der minderjährigen Kinder (47 Prozent) wuchs mit einem weiteren Geschwisterkind im Haushalt auf. 28 Prozent hatten zwei oder mehr Geschwister. Zu den Kindern zählen neben leiblichen auch Stief-, Pflege- und Adoptivkinder.
In Ostdeutschland lag die Zahl der Einzelkinder 2009 höher als in Westdeutschland. In den neuen Bundesländern waren 35 Prozent der Minderjährigen Einzelkinder, in Westdeutschland waren es hingegen 23 Prozent.
Auch in den deutschen Großstädten ist das Leben als Einzelkind weiter verbreitet als in kleineren Städten oder Gemeinden. 29 Prozent der minderjährigen Kinder, die in einer Stadt mit mehr als 500 000 Einwohnern lebten, wuchsen 2009 als Einzelkinder auf. In Gemeinden mit weniger als 5 000 Einwohnern waren 23 Prozent der Minderjährigen Einzelkinder.
(Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 329 vom 20.09.2010)
Das Einzelkind ist in seiner Art einmalig in der Familie. Infolgedessen bleiben viele Einzelkinder bis ins Erwachsenenalter das „Kind“ in der Familie. Die ungeteilte Liebe und Aufmerksamkeit der Erwachsenen sind diesem einzigen Exemplar seiner Gattung sicher. Es ist der Stolz und die Freude der Eltern, meistens auch noch der Großeltern.
Es bekommt ihre Beachtung, ihre Zustimmung und ihre Teilnahme. Es kann zu jeder Zeit mit ihrer Hilfe rechnen.
Materieller Besitz bedeutet einem Einzelkind eher weniger, sein größter Schatz sind die Eltern und jeder, der später an ihre Stelle tritt. Daher sind Einzelkinder oft ausgesprochen treue Menschen.
Haben sie sich für einen Partner entschieden, bleiben sie diesem und damit sich selbst treu.
Einzelkinder, deren frühkindliche Kontakte sich vorwiegend auf Erwachsene konzentrierten, haben im späteren Leben auch das Bedürfnis, im Zentrum des Interesses ihrer Mitmenschen zu stehen; sie geben es sicher nicht gern zu, aber sie stehen für sich selbst unter dem Eindruck, ihr Arbeitsplatz, ihre Familie und ihr Freundeskreis seien die Bühne, auf der sie sich präsentieren und ihre Talente entfalten müssen.
Sie nehmen die Zuwendungen anderer selbstverständlich und ohne Dank hin, denn sie sind es von klein auf gewöhnt, dass man ihnen gerne gibt. Einzelkinder sind ähnlich wie Erstgeborene: zuverlässig, gewissenhaft, verlässlich, kritisch, ernsthaft, vorsichtig und konservativ. Sie nehmen ihr Selbstbewusstsein nicht vorwiegend aus der Leistung, die sie erbringen, sondern aus der Zuneigung der Eltern. Sie ist ihnen Beweis genug für die Wichtigkeit ihrer Person.
Probleme von Einzelkindern
Wenn die Eltern eines Einzelkindes übermäßig streng auf Disziplin achten, ihr Kind selten loben, aber nicht versäumen, auf dessen Fehler aufmerksam zu machen, entwickelt sich das Kind oft zu einem deprimierten Perfektionisten. So nennt man Einzelkinder, die nicht mit Untauglichkeit, sondern mit einem hartnäckigen Perfektionismus zu kämpfen haben. Vor ihrem inneren Auge sehen sie ständig das hohe Ich-Ideal der Eltern, in der Wirklichkeit verhalten sie sich oft genau gegensätzlich, weil sie die Erfahrung gemacht haben, an die hohen Anforderungen der Eltern niemals heranreichen zu können.
Das ruft Bitterkeit in ihnen hervor, und unterschwellig sind sie wütend, weil man ihnen das Unbeschwerte der Kindheit genommen hat. Aus Trotz verhalten sie sich auch im fortgeschrittenen Alter wie Kinder.
Einzelkinder, die mehr Selbstvertrauen entwickeln konnten, zeichnen sich oft durch starken Ehrgeiz aus. Sie glauben, besser sein zu müssen als der Durchschnitt, weil sie sich ihr Leben lang am Maßstab der Erwachsenen messen mussten. Sie haben das Gefühl, nie gut genug zu sein, und stehen unter Beweis- und Rechtfertigungszwang. Dieses unterschwellige Minderwertigkeitsgefühl ist bei manchen so stark, dass sie ihr Leben lang dagegen ankämpfen müssen.
Nach außen vermitteln Einzelkinder oft den Eindruck, über den Dingen zu stehen, aber in ihrem Inneren fühlen sie sich vielen Situationen nicht gewachsen, besonders im sozialen Bereich, denn es fehlt ihnen die Erfahrung im Umgang mit Gleichaltrigen. Viele zwischenmenschliche Probleme sind ihnen im Verlauf ihrer Kindheit nie begegnet, deshalb überfällt sie immer wieder das Gefühl der Einsamkeit und Isolation.
Diese innere Einsamkeit versuchen manche durch besonderen Charme oder außergewöhnliche Leistung auszugleichen. So ist zu erklären, dass viele Einzelkinder besondere Leistungen hervorbringen. Solche bedeutenden Einzelkinder waren Albert Einstein, Sammy Davis Junior. und Leonardo da Vinci. Häufig bleiben Einzelkinder aber Einzelkämpfer. Sie haben es schwer, in einem Team zu arbeiten, weil sie einfach unsicher sind im Umgang mit anderen. Sie versuchen es lieber auf eigene Faust.
Viele Einzelkinder entwickeln eine interessante Mischung in ihrer Persönlichkeit, einerseits haben sie Eigenschaften eines Erstgeborenen, andererseits auch die eines jüngsten Kindes. Beides waren sie ja auch in ihrer Familie.
Tipps für Einzelkinder
Einzelkinder sind Erstgeborene hoch drei. (Deshalb sollten sie sich auch die Tipps für Erstgeborene ansehen!)
Supergewissenhafte und superverlässliche Einzelkinder sollten zusätzlich folgende Punkte beherzigen: Sie brauchen immer wieder Freiräume, in denen Sie tun und lassen können, was Ihnen guttut. Das Leben und Arbeiten in der Gemeinschaft erfordert großen Kraftaufwand von Ihnen, Entspannung finden Sie im Alleinsein. Im Gegenzug dazu: Begeben Sie sich in verbindliche Gemeinschaft. Falls Sie als Kind wenig mit Gleichaltrigen zusammen waren, brauchen Sie dieses Training in Gemeinschaft und im Austausch.
Lassen Sie Partner oder Freunde an Ihrer Seite nicht emotional verhungern. Gehen Sie auf deren Bedürfnisse ein und äußern Sie auch Ihre eigenen. Suchen Sie Kontakte zu älteren und jüngeren Menschen. Von klein auf sind Sie es gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen. Im Alltagsleben kann man sich die Leute, mit denen man umgehen muss, nicht immer aussuchen. Wenn es um Freundschaften geht, sollte man sich aber auf diese Weise entlasten.
Einzelkinder begegnen oft dem Vorurteil, besonders egoistisch zu sein. Schauen Sie sich Ihr Leben an und überprüfen Sie: Wie selbstsüchtig verhalten Sie sich gegenüber Ihrem Partner, Ihren Kindern, Freunden und Arbeitskollegen?
Oft konnten Eltern von Einzelkindern nur ein Kind bekommen, obwohl sie sich mehrere Kinder wünschten; dies führte zu besonderer Ängstlichkeit und Überbehütung ihres einzigen, ersehnten Kindes. Wie ängstlich sind Sie selbst durch die von Angst geprägte Atmosphäre in Ihrem Elternhaus geworden? Inwieweit übertragen Sie diese Ängste auf Ihre Kinder?
Besonders umhegte Einzelkinder beginnen, andere zu manipulieren, um ihre Ziele zu erreichen. Dazu entwickeln sie Krankheiten oder Gewohnheiten, zuerst Eltern gegenüber, später auch bei denen, die an deren Stelle als Bezugspersonen treten. Auch in diesem Bereich müssen Sie sich selbst überprüfen. Sprechen Sie mit Freunden und Bekannten darüber, ob ihnen ein solches Verhalten an Ihrer Person aufgefallen ist.
Gestatten Sie sich täglich aufs Neue, unvollkommen zu sein. Wenn es sein muss, kleben Sie sich einen Zettel an den Badezimmerspiegel mit der Aufschrift: Ich darf unvollkommen sein! Ich werde Fehler machen! Bemühen Sie sich, Kritik an sich selbst und anderen öfter mal zurückzuhalten; wenn Sie kritisieren, betrachten Sie Tat und Täter getrennt. Benutzen Sie folgende Sätze ganz bewusst immer wieder: Ich habe unrecht! Es tut mir leid! Kannst du mir verzeihen?
Erziehungstipps für Einzelkinder
Einzelkinder brauchen dringend Kontakt zu anderen Kindern. Besuchen Sie mit dem Kind einen Spielkreis oder gründen Sie selbst einen. Gliedern Sie sich mit Ihrer Familie in eine Gemeinschaft ein, in der auch Ihr Kind Kontakte zu Gleichaltrigen knüpfen kann (Kirchengemeinde, Sportverein, Interessengemeinschaften ...).
Lassen Sie Ihr Kind im Kindergarten oder in der Schule Erfahrungen im Umgang mit den anderen machen, ohne ständig behütend einzugreifen, um das Kind vor der Ungerechtigkeit der Welt zu schützen.
Verwöhnen Sie Ihr Kind nicht auf übertriebene Art und Weise, lassen Sie es vernünftige Grenzen erfahren. Lassen Sie das Kind Wertschätzung spüren, auch ohne dass es besondere Leistungen erbringt, und es wird Vertrauen zu sich selbst gewinnen. Eine stark leistungsorientierte Erziehung und hohe Erwartungen bestärken den ohnehin angelegten Perfektionismus unnötig.
Lassen Sie Ihr Kind zu gegebener Zeit los. Halten Sie sich nicht deshalb an ihm fest, weil es ja Ihr einziges ist: Kinder sind wie ein Bumerang, man muss sie loslassen, wenn sie zu einem zurückkehren sollen!
Das zweitgeborene Kind
Ich versuche, sein großer Bruder zu sein,
aber ich weiß nicht genau, wie das geht.
(Aus dem Film „Ben X“)
Ein zweites Kind kommt ins gemachte Nest. Die Eltern haben die erste Probe in Sachen Erziehung bestanden, und wenn nichts Außergewöhnliches dazwischenkommt, gehen sie das zweite Kind gelassen an.
Sobald das Zweitgeborene seine Umwelt wahrnimmt, stellt es fest: Da ist jemand so wie ich! Und schon beginnt es, diesem Vorbild nachzueifern. Irgendwann begreift es, dass es mit dem anderen Kind nicht konkurrieren kann, es fängt an, einen eigenen Weg einzuschlagen. In der Regel einen Weg, der im Gegensatz zu dem des Erstgeborenen steht.
Zweitgeborene Kinder zeichnen sich durch Sensibilität und Anpassungsfähigkeit aus. Sie können sich in andere Menschen einfühlen und sind auch zu Kompromissen bereit.
So ist auch zu erklären, dass dieselbe Mutter und derselbe Vater zwei Kinder haben können, die ebenso gut aus unterschiedlichen Familien stammen könnten. Erstgeborene orientieren sich bekanntlich an Erwachsenen, gewissenhaft, fleißig und ernsthaft, während zweite Kinder entweder faul und lernunwillig oder oft auch fröhlich, entspannt und unbeschwert sind.
Aus Untersuchungen geht hervor, dass Zweitgeborene am Anfang ruhiger und anspruchsloser sind. Erst zwischen dem zweitem und dritten Lebensjahr beginnt das Zweitgeborene, das ältere Kind als Rivalen wahrzunehmen. Zu zweit kämpfen sie nun um die Aufmerksamkeit und Zuneigung der Eltern.
Bleiben diese beiden Kinder die einzigen in der Familie, ergeben sich in der Regel zwei Situationen: Das zweite Kind unterliegt im Machtkampf gegen die Stärke des Erstgeborenen und zieht sich resigniert in sich selbst zurück, oder es eignet sich manche Eigenschaften des Älteren an, die es geschickt anwendet, um sich damit seinen eigenen Platz im Familienverband zu sichern. Um die, für jeden Menschen lebensnotwendige Anerkennung zu bekommen, geht jedes Kind seinen eigenen Weg. Das ist mit ganz natürlichen Kämpfen verbunden, und der ganz eigene Mensch ist das Ergebnis, mit all seinen Möglichkeiten.
Zweitgeborene Kinder zeichnen sich durch Sensibilität und Anpassungsfähigkeit aus. Sie können sich in andere Menschen einfühlen und sind auch zu Kompromissen bereit. Genauso gelingt es ihnen aber auch, andere zu manipulieren, weil sie wissen bzw. spüren, welche Register man ziehen muss, um dem anderen die gewünschten Töne zu entlocken.
Während das ältere Kind seine Ansprüche durch direkte Machtausübung anmeldet, ist das Jüngere geneigt, durch List und Tücke seine Ziele zu erreichen, ohne besondere Verantwortung zu übernehmen, die überlässt es lieber den Eltern und dem Erstgeborenen.
In keiner Familie sind das Geschlecht und der Altersabstand so entscheidend wie in der Familie mit zwei Kindern. Besonders hart wird der Rivalitätskampf, wenn zwei Jungen mit einem geringen Altersabstand geboren werden. Eine Kindheit lang lebt der zweite Sohn unter einem älteren Bruder, der in der Regel stärker, klüger und erfolgreicher ist. Entweder entwickelt er ein Alternativprogramm, indem er genau die Stärken seiner Persönlichkeit ausbaut, die der Ältere nicht hat, oder es bleibt ihm der Rückzug in sich selbst. Ob sich jemand im Rivalitätskampf zurückzieht oder Kampfgeist entwickelt, hängt mit seiner Veranlagung zusammen. Rückzug führt häufig dazu, dass dieser Sohn seine Männlichkeit etwas schwächer ausprägt und auslebt.
Ähnlich geht es dem zweitgeborenen Jungen, der eine überlegene, ältere Schwester hat, die ihn bemuttert und beherrscht. Auch dann wird er sich seinem Schicksal fügen und sich passiv zurückziehen. Wenn ein zweitgeborener Junge es aber schafft, sich gegen die Übermacht eines erstgeborenen Mädchens durchzusetzen, etwa weil er als Junge sehr gefragt war, dann wird er mehr Selbstsicherheit entwickeln. Angepasstes Verhalten legt er weniger an den Tag, das hat er nicht nötig, denn er hat quasi zwei Mütter, die sich um sein Wohlergehen sorgen. Da er in erster Linie mit Frauen zusammen ist, entwickelt er auch sanfte und zärtliche Züge, trotzdem tritt er ihnen gegenüber beherrschend auf.
Bei zwei Mädchen in der Zweikindfamilie ist die ältere Schwester meistens die, die über die Jüngere herrscht. Diese Jüngere entwickelt unterdessen ihren Charme und wird zum Liebling der Eltern, besondere Chancen hat sie beim Vater. Vom älteren Mädchen erwartet man hingegen, dass es gehorsam ist und sich den Erwartungen der Eltern anpasst, wobei es möglichst die eigenen Wünsche zugunsten der Jüngeren zurück stellen soll.
Die günstigste Geschwisterkonstellation in der Zweikindfamilie ist – da sind sich die Psychologen einig – ein älterer Bruder und eine jüngere Schwester. Der ältere Bruder wird durch seine Vormachtstellung mehr männliche Eigenschaften entwickeln, während die jüngere Schwester besonders ihre weibliche Rolle ausbaut. Sie lässt sich vom Bruder beschützen und genießt seine Fürsorge. Beide Kinder werden entspannt ihre Position einnehmen. Beachten die Eltern aber besonders den Sohn und die Jüngere muss ihn bedienen, führt das dazu, dass sie sich nicht voll mit ihrer weiblichen Rolle identifizieren kann, weil durch das Verhalten der Eltern der Anschein erweckt wird, es sei besser und bequemer, als Junge geboren zu sein.
Zweitgeborene entwickeln nicht so eindeutig ihre Charakterzüge, weil sie in deren Entwicklung sehr stark vom Geschlecht, den Charaktereigenschaften und dem Altersabstand zum Erstgeborenen abhängig sind. Sie sind Sowohl-als-auch-Typen.
Probleme des Zweitgeborenen
Erst nach einer eher ruhigen, problemlosen Phase beginnen Zweitgeborene im Alter von zwei bis drei Jahren ihr älteres Geschwisterkind und auch sich selbst bewusst wahrzunehmen.
Oft wird ein Zweitgeborenes mit dem ersten Kind verglichen. Durch Äußerungen, die die Eltern ganz nebenbei fallen lassen wie: „In dem Alter konnte Eva schon lesen“, erfahren diese Kinder, in wessen Schatten sie stehen. Ihre Individualität wird weniger herausgestellt und gefördert. Sie haben, wenn sie ständigen Vergleichen ausgesetzt sind, das Gefühl, weniger wert zu sein als das erste Kind. Das ist besonders der Fall, wenn die Vergleiche zugunsten des Erstgeborenen ausfallen. Das kann zu einer resignierten und passiven Haltung fürs Leben führen.
Mütter befürchten oft, ihr erstes Kind nach der Geburt des zweiten zu vernachlässigen, deswegen geben sie bewusst dem Erstgeborenen besondere Aufmerksamkeit und registrieren zuerst nicht, wie sich das jüngere Kind vernachlässigt fühlt. Später bekommen sie deshalb ein schlechtes Gewissen und sind geneigt, in das andere Extrem zu fallen. Sie fangen an, ihr zweites Kind zu verwöhnen, was natürlich nicht gerade die Lebenstüchtigkeit dieses Kindes fördert.
Ein anderer Auslöser für Verwöhnung kann sein, dass das Zweitgeborene das Geschlecht hat, das die Eltern schon vor der Geburt des ersten Kindes ersehnten.
Tipps für Zweitgeborene
Falls Sie auch weniger beachtet wurden als Ihre tolle ältere Schwester oder Ihr einmaliger großer Bruder, dem Sie anscheinend nichts entgegenzusetzen hatten, bedenken Sie: Sie sind von Geburt an etwas Besonderes.
Machen Sie sich auf den Weg, Ihre ganz individuelle Persönlichkeit zu entdecken. Nehmen Sie Ihre Stärken wahr und meinen Sie nicht, Sie seien nur zweite Wahl.
Sie können sich in die Rolle Schwächerer oder Benachteiligter versetzen. Setzen Sie diese Begabung ein und stehen Sie Menschen in schwierigen Situationen bei. Sie sind fähig, im Team zu arbeiten. Lassen Sie sich nicht beeindrucken von Leuten, die ein größeres Selbstbewusstsein an den Tag legen. Bauen Sie Ihre besonderen Begabungen aus, auch wenn diese etwas verschüttet sind. Übernehmen Sie Verantwortung in Ihren Lebensbereichen, schieben Sie nicht die Schuld für Fehler in die Schuhe anderer Leute.
Das Gefühl, um das Recht des Älteren betrogen worden zu sein, kann Sie verleiten, neidisch und rebellisch gegen die zu sein, die es nach Ihrer Meinung besser angetroffen haben als Sie; ebenso kann Sie diese Annahme verleiten, listig gegen angeblich Bevorzugte zu agieren oder durch Manipulation Ihr Recht zu erkämpfen. Aus dem Gefühl heraus, ungerecht behandelt worden zu sein, sind Sie versucht jede Autorität abzulehnen. Allein Rebellion hat jedoch noch niemandem geholfen. Prüfen Sie selbst, wie stark Sie davon geleitet sind.
Hüten Sie sich, andere zu degradieren (und sei es auch nur in Ihrer Vorstellung), um sich selbst besser dastehen zu lassen. Konkurrenzkampf stört echte Gemeinschaft. Wie oft geben Sie den Anlass dazu? Überprüfen Sie Ihre innere Einstellung, Sie schaden in erster Linie sich selbst, wenn Sie in diesen negativen Verhaltensmustern verharren.
Tipps für die Erziehung Zweitgeborener
Ihr zweites Kind trifft bereits andere Eltern an als das erste. Sie gehen in der Regel eher nüchtern an die Tatsache heran, dass Sie ein Kind bekommen.
Vergessen Sie nicht: Auch Ihr zweites Kind hat ein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Anerkennung und Liebe. Jedes Kind braucht seine spezielle Art Zuwendung.
Erste Kinder sind die Leistungsträger in der Familie, das steht von vornherein fest. Finden Sie die besondere Begabung Ihres Zweitgeborenen heraus und fördern Sie diese; vielleicht sollten Sie darauf achten, dass das erste Kind nicht genau das Gleiche tut. Verwöhnen Sie Ihr Zweites nicht, weil es das Kleine ist oder aus eigenen Schuldgefühlen heraus.
Zweitgeborene haben es besonders schwer, ihren Weg zu finden, diese Fähigkeit wird zusätzlich eingeschränkt, wenn das Kind nicht auf sachlich liebevolle Weise angenommen wird.
Belasten Sie dieses Kind nicht zusätzlich, indem Sie es mit den Schwachpunkten des Partners in Verbindung bringen. Wie etwa: „Du bist genau wie Mama, die ist auch so empfindlich“, oder: „Du bist wie Papa, der kriegt auch nichts auf die Reihe“.
Stehen Ihre Kinder in starker Konkurrenz miteinander, wirken Sie beruhigend auf diesen Rivalitätskampf ein, indem Sie die Kinder beide in ihren individuellen Eigenschaften wahrnehmen und ernst nehmen. Gießen Sie nicht Öl ins Feuer, in dem Sie sie miteinander vergleichen.
Falls Ihr Zweites sich zurückgezogen hat, unternehmen Sie immer wieder etwas mit diesem Kind auch allein als Mutter oder Vater, damit es Ihre Wertschätzung erfahren kann und sich wieder öffnet. Wenn Ihr Kind Freunde hat, fördern Sie diese Freundschaften, sie entlasten den Familienalltag.
Zwillinge
Zwillinge sind die Geschwister, die vom ersten Tag ihres Lebens an zusammen sind. Das ergibt eine Zweisamkeit, die sie wesentlich von ihren Geschwistern unterscheidet.
Nach außen ist keines der Kinder das Ältere oder das Jüngere, obwohl natürlicherweise eines als Erstes und das andere als Zweites geboren wurde. Manchmal betonen Eltern die Reihenfolge der Geburten Dritten gegenüber, um auf die Unterschiede der Kinder hinzuweisen. Sehr häufig ist das Erstgeborene auch das etwas kräftigere Kind und die Zwillinge sind im klassischen Sinn ein Erstgeborenes und ein Zweitgeborenes. Dann können die Ausführungen über die erstgeborenen bzw. zweitgeborenen Kinder auch für sie gelten. Aufgrund des fehlenden Altersabstandes kann eine erbitterte Rivalität zwischen ihnen herrschen.
Viele Zwillingseltern ziehen ihre Kinder gleich an und stellen sie dadurch wenn nicht als gleich, so zumindest als sehr ähnlich dar. Wenn beide Kinder eher kämpferisch veranlagt sind, werden sie spätestens im Pubertätsalter beginnen, sich dagegen zu wehren. Sie suchen ihre eigene Identität. Das kann dazu führen, dass sie sich zeitweise sehr stark voneinander abgrenzen wollen.
Es gibt auch Zwillingspaare die es schwer haben, sich gegenseitig loszulassen. Jedenfalls haben sie es schwerer als andere Geschwister, auseinanderzugehen, einfach weil sie Sicherheit ineinander finden und sich ein Leben lang miteinander identifizieren mussten.
Gleichgeschlechtliche Zwillinge sind davon stärker betroffen als Zwillinge unterschiedlichen Geschlechts. Auch eineiige Zwillinge haben es schwer, auseinanderzugehen oder sich gegeneinander abzugrenzen. Manchmal führt das im Erwachsenenalter dazu, dass sie besonders stark daran arbeiten, einander zu „vergessen“; andere intensive Beziehungen helfen ihnen dabei.
Wenn Zwillinge noch andere Geschwister haben, ist ihre Position als Zwillingspaar überlagert von ihrer Stellung im Familienverband. Sie verhalten sich auch als Älteste, wenn sie als Erste geboren sind, ebenso benehmen sie sich auch wie jüngste Kinder, wenn sie Letztgeborene sind.
Die Mutter fragt ihren Zehnjährigen den Stoff für eine Biologiearbeit ab. Sexualkunde ist das Thema. Zum Begriff der Zwillinge befragt, antwortet er strahlend: „Es gibt einäugige Zwillinge, es gibt aber auch zweiäugige Zwillinge!“
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