Kitabı oku: «Elijah - Blossom», sayfa 2

Yazı tipi:

Kapitel 3

Elijah hatte dem Assistenten vor der Tür gerade seine Kontaktdaten gegeben, als sein Freund auf ihn zukam.

»Mensch, wo warst du denn?«, fragte Marwin und schaute ihn verwundert an. Dann ließ er sich mit geröteten Augen auf einem Stuhl im Korridor nieder. »Ich habe schon überall nach dir gesucht …«

Elijah wusste sofort, dass die ›Audition‹ seines Mitbewohners eine Katastrophe gewesen sein musste. Er holte tief Luft und entschied, dass es keinen Sinn hatte, ihm etwas vorzumachen und ihm direkt reinen Wein einzuschenken. »Ich … ich habe mich auch angemeldet und …«, setzte er leise an.

»Was?!«, keuchte Marwin, ihn unterbrechend, und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Plötzlich huschte ein Lächeln in seine Mundwinkel. »Du verarscht mich doch gerade, Elijah! … Komm‘, gib schon zu, dass du lügst!«

»Nein! Es ist wahr!«, fuhr er fort. »Ich war dort hinten, … wo sie nach ›Neulingen‹ für ihre Show suchen.«

»Ich fass‘ es nicht! … Und?«, fragte Marwin aufgeregt, stand auf und starrte ihn ungläubig an.

»Ähm, … nun, … Ich habe wohl sowas wie eine ›Wild Card‹ bekommen«, murmelte er und schüttelte leicht den Kopf, weil er immer noch begreifen konnte, was da gerade passiert war.

»Oh, mein Gott!«, keuchte sein Kommilitone.

Elijah reagierte überrascht, als sein Freund aufsprang und ihn heftig umarmend an sich drückte.

»Das ist ja unglaublich!«, gratulierte Marwin. »Gut gemacht!«

»Danke!« Elijah musste lachen, als die Realität endgültig zu ihm durchdrang.

»Bei wem hattest du deine ›Audition‹ denn?«, wollte Marwin wissen, dessen Aufregung weiter anhielt.

»Bei einer älteren Frau mit einem osteuropäischen Akzent und einem dunkelhäutigen Typ«, antworte er achselzuckend-

»Wow! Ich fass‘ es nicht!«, entfuhr es Marwin laut. »Du meinst Valentýna Dvořáková und Shawn Wellington? Sie ist kommt ursprünglich aus der Tschechien und hat einen megageilen Dialekt, stimmt’s? Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du die beiden tatsächlich getroffen hast. Komm‘ schon, Elijah, wie waren die beiden? Was haben sie gesagt? Wie war deine ›Audition‹? Du musst mir unbedingt alles erzählen …«

»Langsam, langsam!«, versuchte ihn Elijah zu bremsen. »Lass‘ uns erstmal wieder ins Wohnheim zurückfahren.« Er seufzte, als sich wieder nagende Zweifel einschlichen. »Ich bin mir ja nicht mal sicher, ob ich wirklich teilnehmen werde.«

»Das wäre Wahnsinn!«, antwortete Marvin, packte seine Schultern und starrte ihm tief in die Augen. »Das ist für dich eine unglaubliche Gelegenheit, Elijah! Zigtausend würden dafür töten, um eine solche Chance zu bekommen, … mich eingeschlossen! Da musst du mitmachen. Wenn nicht für dich, dann mach‘ es für uns!«

»Vielleicht«, murmelte er.

»Ich akzeptiere von dir kein Vielleicht!«, keuchte sein Freund. »Okay! Wieviel Zeit bleibt, bis die Show anfängt?«

»Die Schwarzhaarige meinte, wir würden uns nächste Woche wiedersehen«, antwortete er.

»Verdammte Scheiße, Elijah!«, entfuhr es Marwin »In diesem Fall müssen wir aber uns ranhalten und ins Zeug legen. Wir haben irre viel zu tun!«


Eine paar Stunden später waren sie wieder in ihrer Studentenbude und Marvin hatte sich eine Jeans angezogen und einen Pullover übergeworfen. Er holte gerade ein knappes, weißes Kleid aus seinem Schrank und hielt es Elijah entgegen. »Zieh' das mal an«, forderte er ihn auf, in einer Weise, die keinen Widerspruch duldete.

»Auf keinen Fall«, seufzte Elijah und schüttelte ablehnend den Kopf. »Darin werde ich doch absolut bescheuert aussehen!«

»Elijah«, setzte sein Freund todernst an, »du wirst anfangen müssen, das Ganze ernst zu nehmen. Du hast die einmalige Möglichkeit, verdammt viel Geld zu gewinnen, aber ich garantiere dir, dass du schon in der ersten Runde rausfliegst, wenn du nicht meinen Rat befolgst. Alle anderen Teilnehmer werden höllisch talentiert sein, und du als Neuling, weißt nicht das Geringste vom weiblichen Lifestyle! … Vergiss meine Hilfe bei den Uni-Sachen. Ich biete dir einen Crashkurs in Feminisierung an. Wenn du auf meinen Rat hörst, kannst du einhunderttausend Pfund gewinnen … Du wärst ein Idiot, wenn du dir die Chance darauf durch die Lappen gehen lässt!«

Elijah starrte ihn genervt an.

»Jetzt komm‘ schon«, grinste Marwin lockend und ließ das Kleid auf dem Bügeln auffordernd flattern. »Probier‘ es doch einfach mal an … Bitte?«

»Schon gut. In Ordnung«, seufzte er murmelnd. »Aber du drehst dich um, während ich mich ausziehe!«

»Das ist die richtige Einstellung«, erwiderte sein Freund lachend, »und du wirst wohl auch andere Unterwäsche wollen … Diese Boxershorts, die ihr heterosexuellen Jungs immer tragt, wird einen recht unschönen Höschenabdruck hinterlassen.«

»Boah! Jetzt komm‘ schon, Marwin! Ernsthaft?!«, stöhnte er.

»Ja, ernsthaft!«, schoss sein Mitbewohner zurück. »Und du brauchst auch einen BH. Aber keine Sorge! Du hast Glück. Ich hab‘ ein paar super-süße, die ich versehentlich in der falschen Größe gekauft habe … Ich denke, die dürften dir passen.«

Seufzend legte sich Elijah auf seinem Bett zurück und fragte sich, worauf zum Teufel er sich nur eingelassen hatte, als Marwin auch schon aufgeregt in seinem Schrank herumwühlte und alle mögliche knappe weibliche Unterwäsche hervorkramte, bis er fand, wonach er gesucht hatte.

»Hier«, rief er und warf ihm einen knallrosa BH samt passendem Höschen zu. »›Victoria’s Secret‹!«

Mit spitzen Fingern hob Elijah die Unterwäsche auf, hielt sie unbeholfen in der Hand und staunte darüber, wie sehr sich die Sachen doch von denen unterschieden, die Jungs trugen. Alles war so winzig und dürftig – und zudem ein reines Gewirr aus Trägern. Es sieht ja hübsch aus, wenn Mädchen so etwas tragen, ging es ihm durch den Kopf, aber mal ernsthaft … Will ich das wirklich anziehen?

»Na, los! Mach' schon!«, drängte Marwin und wandte sich um. »Und keine Sorge, ich werde auch nicht heimlich schauen!«

Elijah schüttelte über die verrückte Situation den Kopf, in der er gelandet war, während er seine Sachen, einschließlich seiner Unterwäsche, auszuziehen begann, ehe er mit dem winzigen Höschen kämpfte und sich Sorgen machte, dass wohl eine Naht reißen würde, weil es so knapp war. Es war aus einem dehnbaren Stoff, der sich eng um sein Glied und seine Hoden legte, und beides auf wundersame Weise an Ort und Stelle hielt, als er es um seine Taille zog. Er mochte kaum glauben, dass er an diesem Tag bereits zum zweiten Mal einen Tanga trug, und dass dieser noch knapper als der letzte saß. Er konnte fühlen, wie der Schrittriemen hinten seinen Anus neckte, und er fragte sich unwillkürlich, ob es das gleiche Gefühl war, was die heißen Mädchen der Uni den ganzen Tag fühlten, wenn sie über den Campus stolzierten.

Als nächstes kam der Büstenhalter an die Reihe, aber ihn anzuziehen erwies sich für ihn als ein noch schwieriges Unterfangen als die wenigen Male, in denen er versucht hatte, ihn einem Mädchen auszuziehen. Egal was auch immer er ausprobierte, es gelang ihm einfach nicht die winzig kleinen Häkchen am Rücken zum Einhaken zu bewegen. Nachdem er mit ihnen hinter seinem Kreuz eine Weile einen verzweifelten, aussichtslosen Kampf gefochten hatte und sich vorkam, als würde er versuchen mit einem Sieb Wasser zu schöpfen, gab er leicht entnervt auf. »Ähm, … also, mhmmm, … Marwin?«, murmelte er. »Ich glaube, … ich brauche vielleicht ein bisschen Hilfe bei dem …«

Er fühlte, wie sein Gesicht vor Scham brannte, als sich sein Freund herumdrehte und ihn in nichts weiter als einem knallrosa Höschen mitten im gemeinsamen Zimmer stehen sah. Es beruhigte ihn ein wenig, dass Marwin, wenn er ihn überhaupt begutachtete, zumindest keine große Sache daraus machte, sondern einfach zum ihm kam, den Kopf missbilligend schüttelte, hinter ihn trat und einfach nach dem BH griff, um die Häkchen einrasten zu lassen.

»Für die Zukunft merkst du dir«, flüsterte Marwin ihm ins Ohr, »dass du ihn wie einen Gürtel anziehst!«

»Stimmt. Macht irgendwie Sinn«, nickte er, als ihm eine vage Erinnerung daran durch den Kopf wirbelte, dass Mädchen genau das taten – sich den BH um ihre Taille legten, die Häkchen schlossen und nach hinten drehten, ehe sie mit den Armen durch die Träger schlüpften, um ihn an Ort und Stelle zu ziehen.

»Oh, mein Gott«, fügte Marwin aufgeregt hinzu, als er ihm die Schulterriemchen noch ein wenig nachjustierte, derweil er hinter ihm stand.

»Was denn?«, fragte Elijah irritiert.

»Du hast den süßesten Arsch, den ich seit langem zu sehen kriege!«

»Halt bloß deine Klappe, Marwin!«, entfuhr es Elijah ziemlich schroff.

»Ist aber wahr! Schau doch mal in den Spiegel, wenn du mir nicht glaubst!«, beharrte sein Freund.

»Ich denke, dein Wort reicht mir völlig«, murmelte er, obwohl er sich eingestehen musste, dass seine Neugier zumindest ein wenig geweckt geworden war. Er hatte noch nie wirklich auf seinen Hintern geachtet, aber jetzt, wo er darüber nachdachte – er hatte schon das gewisse Etwas, besonders für einen hageren Typen wie ihn.

»Okay, … als nächstes müssen wir dir eine schöne weibliche Brust verpassen«, fuhr Marwin fort. »Dreh‘ dich mal um.«

Er kam seiner Bitte nach und fühlte, wie die Röte seines Gesichts noch intensiver wurde, als er von oben bis unten begutachtet wurde.

»Ich denke, bei dir würden kleinere ganz gut aussehen«, meinte Marwin, während er einen Schritt zurücktrat – einen Arm vor der Brust, den Ellbogen des anderen darauf abgestützt und den Zeigefinger nachdenklich vor die Lippen haltend. »Es sollte keck und sportlich aussehen … Vielleicht einen B-Cup? Das wären rund sechshundert Gramm pro Seite … Was meinst du?«

»Was immer du auch sagst«, krächzte er schüchtern.

»Und mit deiner Stimme werden wir auch etwas unternehmen müssen«, murmelte sein Freund mehr zu sich selbst als zu ihm. »Aber wie auch immer, wir sollten doch erstmal mit dem anderen anfangen …«

Elijah sah zu, wie sein Mitbewohner zu seinem Schrank hinüberlief und in Kleiderstapeln und Accessoires stöberte, bis er gefunden hatte, wonach er suchte – eine schlichte schwarze Kiste, aus der er etwas herausnahm und ihm entgegenhielt. Was er zu sehen bekam, waren zwei hautfarbene Gummi-Ovale, die ihn stark an Hühnerfilets in der Auslage des Fleischers seines Vertrauens erinnerten.

»Dies, Ma‘am«, lächelte Marwin mit einem vorgetäuschten typischen, näselnden Oxford-Akzent, »sind Ihre neuen wundervollen Brüste … Und jetzt halt‘ still …!«

Elijah hielt den Atem an, während Marwin ihm die Latexteile in die Körbchen seines BHs schob und daran korrigierend solange herumzupfte, bis er zufrieden wieder einen Schritt zurücktrat.

»Na, los …«, grinste Marwin, »fass‘ sie mal an.«

Zögernd streckte Elijah eine Hand aus, umfasste sie vorsichtig und war überrascht, wie echt sie sich anfühlten.

»Das, Ma’am, ist medizinisches Silikon«, verkündete sein Freund stolz. »Diese Oberweite kostet ein kleines Vermögen. Ich möchte Sie also bitten, vorsichtig mit Ihrem sekundären femininen Geschlechtsmerkmal umzugehen.«

»Werde ich. Versprochen«, kam es ihm heiser über die Lippen.

»Und jetzt, Miss Anderson, werde ich Ihnen die Grundlagen des Schminkens näherbringen«, fuhr Marwin vor, der ganz in seinem Element zu schein schien. »Und wir müssen natürlich noch eine Perücke für Sie auswählen, die zu Ihrem Hautton passt … Vor allem müssen Sie sich aber daran gewöhnen, eine zu tragen.« Kaum hatte er ausgesprochen, holte er lächelnd einen weiteren Gegenstand hinter seinem Rücken hervor – klein und aus rosafarbenem Kunststoff.

Elijah glaubte, dass ihm sein Verstand einen Streich spielte, denn das Ding hatte die Form von einem kleinen schlaffen Penis. »Jetzt sag‘ mir bloß nicht, es ist das, an was ich gerade denke«, stöhnte er und wieder begann sein Herz heftig in seiner Brust zu klopfen. Unweigerlich fragte er sich, ob das wirklich alles nötig war.

»Es ist ein Keuschheitsgürtel«, kündigte ihm sein Freund an, als sei es die absolut normalste Sache von der Welt. »Keine Sorge, wenn du dich erst einmal daran gewöhnt hast, ist er durchaus bequem zu tragen.« Er schaute ihm direkt in die Augen, als er nachsetzte: »Willst du, dass ich es dir anlege oder willst du es selbst versuchen?«



Kapitel 4

Marwin wartete seine Antwort gar nicht erst ab, sondern sank direkt vor ihm auf die Knie und zog das pinkfarbene Höschen ohne jedes Zögern nach unten. »Wow, Elijah! Du hast aber sowas von einem hübschen Schwanz!«, verkündete er, als er mit dem Gesicht unmittelbar vor seinem Schritt war.

»Kannst du einfach deine Klappe halten und es hinter dich bringen?«, knurrte Elijah und zuckte ein wenig zusammen, als ihm sein Freund Glied und Hoden in das kühle, rosafarbene Kunststoffgefängnis des ›Keuschheitsgürtels‹ bugsierte – und er fuhr noch einmal zusammen, als er ein lautes Klicken hörte, ehe Marwin ihm das Höschen wieder über die Hüften zog. »Was war das?«, wollte er wissen.

»Ein winziges Schloss«, grinste sein Mitbewohner und winkte mit dem dazugehörigen Schlüssel, den er gleich darauf vor Elijahs Zugriff sichernd in seiner Hosentasche verschwinden ließ. »Fein, den Teil hätten wir …« Er schaute ihm wieder direkt in die Augen. »Du weißt, warum das sein musste?«

»Nein, aber ich gehe davon, du wirst es mir gleich sagen«, knurrte Elijah.

»Na, überleg‘ doch mal, wie Scheiße das aussehen würde, wenn du plötzlich einen Steifen bekommst. Das geht echt gar nicht.« Er schmunzelte vielsagend. »Wenn jetzt was passiert, wird es zwar spannen und vielleicht auch etwas ziehen, weil es so eng ist, aber dadurch kommst du sofort wieder runter!« Er deutete auf Elijahs blonden Haare im Schritt und an Beinen. »Ich fürchte, dass ganze Gestrüpp muss auch weg!«

Elijah mochte kaum glauben, dass es so viel Aufwand bedurfte, nur um ansatzweise eine Sissy zu werden – und immer wieder begann er sich zu fragen, warum zum Teufel er sich den ganzen Mist überhaupt antat. Hab‘ ich denn generell eine Gewinnchance, oder machen sich alle nur einen riesigen Spaß daraus, mich zu verarschen und zum Narren zu halten?

»Mach‘ dir deswegen keine Sorgen«, fügte er hinzu. »Ich habe eine Haarentfernungscreme, die du dir ausleihen kannst, wenn du willst.«

Elijah stieß einen lauten Seufzer aus und fühlte, wie seine Begeisterung endgültig verflog. »Ich weiß wirklich nicht, ob ich das kann«, ließ er ihn wissen. »Ich meine, macht das denn wirklich Sinn, wenn ich damit weitermache? … Das ist eine TV-Show, vermutlich zur ›Primetime‹, richtig? Ich werde mich doch zum Gespött an der ganzen Uni machen. … Ganz zu schweigen von all meinen Freunden zu Hause. Ist das tatsächlich einhunderttausend Pfund wert?!«

»Du hast die Show wirklich noch nie gesehen?«, fragte Marwin ungläubig zurück.

»Nein. Sagte ich doch schon … Ich habe‘ nicht mal davon gehört«, beharrte er säuerlich.

»Okay, gut. Also: Zunächst einmal läuft die Sendung verschlüsselt im ›Pay-TV‹ auf einem heißen Ab-18-Erotikkanal. ›Kinkylicious24Hours‹. Gehört übrigens zwei echt heißen Frauen. Abgesehen davon sieht man die Teilnehmer nie in Aufnahmen, die sie direkt kompromittieren würden, sondern nur als vollwertige Sissys. Das gilt natürlich auch für die Anfänger. Außerdem werden alle auch ausschließlich mit ihrem Mädchennamen angesprochen … Apropos, da müssen wir uns noch einen süßen für dich ausdenken!«

»So weit, so gut«, winkte Elijah ab. »Bislang kapier‘ ich einfach nicht, worum es bei all dem überhaupt geht.« Er deutete auf sich selbst, wie er mitten ihrer Studentenbude in Büstenhalter und Höschen stand, indessen sein Glied in einer völlig verrückten Apparatur steckte.

»Es geht darum, dass du dich daran gewöhnen musst, dich feminin anzuziehen, wie ein Mädchen auszusehen und vor allem, dass du dich wie eine echte Sissy verhältst.« Marwin sah ihn fragend an. »Du willst doch gewinnen, oder?«

Elijah nickte, denn schließlich war es der einzige Grund, warum er überhaupt an der ›Audition‹ teilgenommen hatte.

»Gut.« Sein Freund grinste. »Wenn das so ist, denke ich, ist es an der Zeit, das hier anzuziehen.« Er warf ihm das knappe weiße Kleid zu. »Anschließend kümmern wir uns um dein Make-up.«

Unbeholfen zog es sich Elijah wie T-Shirt über seinen Kopf und war ein wenig überraschte, dass es ihm sogar passte. Diesen Umstand führte er aber zum Teil auf den Stoff zurück, der sich dehnte und schmeichelnd um seinen Leib legte. Das Tragegefühl war mit nichts zu vergleichen, was er je angezogen hatte. Es war lag eng an und erschien ihm auf gewisse Weise unversöhnlich, weil sich jede kleine Kontur seines Körpers direkt abzeichnete – und er fühlte sich nicht weniger zur Schau gestellt, wie zuvor in BH und Höschen.

»Steht dir. Sieht echt süß aus«, rief Marwin ihm begeistert vom Schrank her zu, wo er in einem Stapel diverser Perücken wühlte. »Du bist ja ein ziemlich blasser Typ … Weißt du was? …«

»Was?«

»Ich denke, dass du gut als ›Redhead‹ rüberkommen wirst. Am besten, ich gebe dir meine.« Marwin reichte ihm die Perücke, die er während seiner eigenen ›Audition‹ getragen hatte.

Elijah wusste durch Gespräche mit ihm, dass es mit Abstand die teuerste in seiner Sammlung war, aus echtem Haar, und eine, mit der er extrem sorgsam umging. Mit der Zeit hatte er den Eindruck gewonnen, dass sie Marwins wertvollster Besitz sein musste.

»Halt‘ still, Rotschopf«, forderte ihn sein Freund auf, als er sich hinter ihn stellte und ihm erst ein Haarnetz und dann behutsam die Perücke auf dem Kopf platzierte.

Elijah wusste nicht genau, was er eigentlich erwartet hatte, stellte aber direkt fest, dass es nicht unbequem oder gar unangenehm war – sondern ihm mehr wie eine Mütze vorkam. Der einzige Unterschied bestand darin, dass er all die seidigen, weichen Strähnen spüren konnte, die ihm über die Stirn streiften und über seine nackten Schultern flossen. Sein ganzes Leben über hatte er eine praktische Kurzhaarfrisur getragen und es fühlte sich jetzt seltsam, aber irgendwie auch toll an, plötzlich eine solche Haarpracht zu haben.

»Na, wie fühlt sich das für dich an?«, wollte Marwin auch gleich von ihm wissen.

»Ziemlich gut«, gab er zu. »Lass‘ mich mal sehen …« Er war schon im Begriff einen Schritt in Richtung Kleiderspiegel zu machen, als er Marwins auf seiner Schulter fühlte.

»Hey, hey, hey, Cinderella!«, rief Marwin lachend, während er ihn von dem Vorhaben zurückhielt. »Willst du nicht auch ein wenig Make-up, bevor du losstürmst und dir dein Ebenbild ansiehst?«

»Okay«, seufzte er, überrascht über seine eigene Ungeduld einen Blick in den Spiegel werfen zu wollen. Dabei musste er sich eingestehen, dass er die bizarre Transformation viel mehr genoss, als er zuvor gedacht hatte.

»Am besten nimmst du mal Platz«, verlangte Marwin und deutete aufs Bett.

Er setzte sich und spürte, wie das enganliegende Kleid seine Schenkel und seinen Hintern förmlich fest umarmte, und wie sein neues rotes Haar bei jedem Schritt, den er tat, verlockend um seine Schultern tanzte. Er bemerkte sogar, dass er sich plötzlich anders bewegte und instinktiv wusste, dass er seinen Rücken gerade halten und seine Bewegungen anmutig und graziös ausführen musste. Ja, er erwischte sich sogar dabei, dass, als er sich auf seine Bettkante setzte, unbewusst ein Bein über das andere kreuzte, wie es ein richtiges Mädchen tun würde.

»Ich hab‘ ja nie so genau hingesehen, aber … Du hast eine wahnsinnig tolle Haut. Makellos«, machte Marwin ihm ein Kompliment, nachdem er sich sein Make-up-Set geschnappt und vor ihm auf einem herangezogenen Stuhl niedergelassen hatte, während er ihm ins Gesicht starrte und es einer sorgfältigen Inspektion unterzog. »Ich kenne eine Menge Mädchen, die dich für diese Haut beneiden würden.«

Tatsächlich war sich Elijah dessen bewusst, denn im Gegensatz zu vielen Kindern hatte er nie wirklich mit Pickeln oder Unreinheiten zu kämpfen gehabt – sein Gesicht war seine gesamte Jugend über blass und makellos geblieben.

»Wir müssen nur deine Lippen und Augen betonen«, fuhr sein Freund fort, als er auch schon begann, sich durch all die Stifte, Tiegel, Pinsel und Pulver seiner Tasche zu arbeiten. »Und ein bisschen Konturierung würde auch nicht schaden«, fügte er hinzu.

»Was ist Konturierung?«, fragte er zurück und sah dabei zu, wie Marwin eine Reihe Töpfe mit verschiedenfarbigem Pulver öffnete.

»Das ist eine Technik, mit der bestimmte Bereiche deines Gesichts hervorgehoben werden können, indem man Highlights und Schatten erzeugt«, erklärte er, indessen er sich an die Arbeit machte und ihm verschiedene Puder mit einem weichen dicken Pinsel auf dem Gesicht auftrug. »Ich werde deine Wangenknochen mehr hervorheben und deine Nase ein bisschen dünner aussehen lassen als sie es jetzt ist.«

Elijah hielt still, bis Marwin mit dem Konturieren fertig war, nur um sich direkt auch über seine Augen herzumachen. Er drängte sich, vollkommen ruhig zu bleiben, als sein Freund ›Eyeliner‹, Lidschatten und Wimperntusche auftrug, ehe ein leuchtend roter Lippenstift folgte, der auf wundervolle Weise mit der Farbe der Perücke harmonierte.

»Öffne mal den Mund«, wies Marwin ihn an. Sein Gesicht zeigte die Konzentration mit der er zu Werke ging, als er das Rot auf Elijahs Lippen aufbrachte. »Jetzt musst du auf diese Art schmollen und deine Lippen aneinander reiben …« Er machte es ihm vor und wartete geduldig, bis ihm Elijah folgte. »Und jetzt saug' mal an deinem Finger, um den Überschuss loszuwerden«, fügte er hinzu und zog seinen Zeigefinger zwischen seinen eigenen Lippen hervor.

Als Marwin mit seiner kosmetischen Arbeit an ihm fertig war, sah er, wie sich dessen Gesichtsausdruck veränderte und er ihn verwirrende Weise anstarrte. »Ich denke, soweit ist alles getan«, murmelte er nach einer Weile mit einem rätselhaften Lächeln.

Obwohl Elijah sich cool zu geben versuchte, fühlte er, wie sein Herz seltsam erregt in seiner Brust trommelte, als er sich fragte, wie er nun wohl aussehen würde. »Kann ich jetzt einen Blick in den Spiegel werfen?«, fragte er zögernd.

»Aber immer doch«, grinste sein Freund.

Elijah rappelte sich auf und lief nervös auf den großen Spiegel im Korridorbereich ihrer Studentenbude zu. Als er endlich sein Konterfei sah, erwischte ihn unvorbereitet eine heftige elektrische Entladung, die durch seinen ganzen Körper schoss. »Zum Teufel aber auch …!«, platzte es aus ihm heraus.

»Ziemlich gut, oder?« Marwin lachte und kam zu ihm.

»Ich … ich kann es echt nicht glauben«, murmelte er mit weit aufgerissenen Augen, immer noch unfähig zu akzeptieren, dass der heiße Rotschopf im reflektierenden Glas er selbst war. Er hatte alles, was er normalerweise an einem Mädchen suchte: er war schlank, etwas kurvig und hatte eine erotische, freche Ausstrahlung. Er wusste nicht zu sagen, wie sein Freund das verrückte Wunder mit dem Make-up bewerkstelligt hatte, aber tatsächlich hatte es Marwin geschafft, seine Nase dünner und zierlicher aussehen zu lassen, während er zugleich seine Wangenknochen so herausgestellt hatte, sodass er wie ein Model auf dem ›Catwalk‹ aussah. Als er spürte, wie es ihn selbst erregte, die atemberaubende Schönheit im Spiegel anzustarren, fühlte er zugleich, wie sein Glied auf quälende Weise von dem Keuschheitsgürtel daran gehindert wurde. Doch zu seiner Überraschung war das Gefühl gar nicht schmerzhaft, wie Marwin gemeint hatte, sondern eher einem subtilen Schmerz oder Juckreiz vergleichbar, bei dem er sich schlichtweg nicht kratzen konnte.

»Blossom«, murmelte Marwin leise und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

»Wie?«, entfuhr es ihm überrascht und er warf direkt einen weiteren Blick in den Spiegel.

»Ich denke, du siehst wie eine wundervolle Blüte aus«, lächelte Marwin zurück.

Unwillkürlich musste Elijah grinsen, wissend, dass er recht damit hatte.

»Also, Blossom«, sprach Marwin das Mädchen im Spiegel zwinkernd an, und seine Stimme wurde direkt femininer, als er seine eigene Sissy-Persönlichkeit zu kanalisieren schien, »was meinst du, Süße, schaffst du es bis ganz oben, wenn du dich so hübsch zurechtmachst? … Am besten zeigst du den Mädchen in der Stadt mal, was es heißt, den Jungs richtig einzuheizen? Na, was hältst du davon?«

»Hey! Warte! … Wie bitte?«, platzte es aus Elijah heraus, und in seinem Magen rumorte es vor Entsetzen, als er daran dachte, das Wohnheim in diesem Outfit zu verlassen.

»Aber Mädchen, wenn du diese ›Competition‹ gewinnen willst«, erwiderte sein Freund mit fester Stimme, »dann brauchst du etwas Übung in der realen Welt da draußen … Und glaub‘ mir, dafür gibt es keinen besseren Ort in London, um dich auszuprobieren als das ›Kinkykink‹.«

»Hab‘ ich nie von gehört«, keuchte er.

»Ja, klar!«, kicherte Marvin mädchenhaft. »Da gibt’s jede Woche die ›Cross-Fetish-Night‹ und freien Eintritt für süße Sissys.«

»Und die ist natürlich ausgerechnet heute, nicht wahr?« Elijah starrte ihn mit riesigen Augen an.

Sein Mitbewohner nickte. »Ich verspreche: Du wirst es nicht bereuen. Der Club ist in Besitz dieser beiden Frauen, denen auch der TV-Sender gehört. Ich sage dir, die haben Feuer im Arsch und echt was drauf!« Er sah an Elijah herab und schüttelte den Kopf, als er dessen nackten Füße betrachtete. »Schuhgröße?«

»Siebeneinhalb«, murmelte er.

»Okay!« Marwin grinste frech und rieb Daumen und Zeigefinger aneinander. »Ich hoffe, du hast zwanzig Pfund übrig … Dann eile ich mal in das Schuhgeschäft an der Ecke. Ich besorge dir fürs Erste Ballerinas. Das Laufen auf High Heels werden wir nämlich üben müssen.« Dann huschte er an eine Schublade seines Kleiderschranks, zog sie vor und kramte darin herum. »Hier … Nimm die. Müssten dir passen. Sind halterlose Strümpfe, weiß, mit einer süßen, verspielten Borte. Anleitung zum Anziehen findest du auf der Rückseite der Packung. Mach' nicht gleich Laufmaschen rein.« Damit lief er auch schon zur Tür. »Wenn ich zurückkomme, hast du die an! Verstanden?!«


Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.

₺90,22

Türler ve etiketler

Yaş sınırı:
0+
Hacim:
131 s. 3 illüstrasyon
ISBN:
9783753167633
Tercüman:
Yayıncı:
Telif hakkı:
Bookwire
İndirme biçimi:

Bu kitabı okuyanlar şunları da okudu