Kitabı oku: «Paulo Redmann», sayfa 3

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Danach gingen sie alle in Margas Zimmer, und das war das Zimmer im Haus, das am meisten ins Auge stach, weil es vollkommen fertig eingerichtet war.

Margas Freundinnen, Kati und Elfi, lobten Marga wegen ihres Geschmacks beim Einrichten.

Danach gingen die vier in die Küche und setzten sich an den Esstisch.

„So, wer möchte etwas trinken, wir haben italienischen Weißwein, Moselwein, Bier und alkoholfreies Bier?“

Paulus Freunde, Frank und Bernd, nahmen jeder erst einmal ein Bier.

„Wir können ja zu Fuß nach Hause laufen“, sagte Frank.

Kati und Elfi nahmen Moselwein, genau wie Marga, und Sara und Paulo nahmen alkoholfreies Bier.

„Schön das ihr gekommen seid, ich möchte euch sagen, was es heute bei uns zu essen gibt: Karotten-Lauch-Ingwer-Suppe, ein Pilzrisotto und zum Nachtisch Eis mit heißer Schokoladensauce“, sagte Sara.

Das hört sich ja gut an!“, entgegnete Elfi und Sara und Paulo gaben jedem ein Schälchen Suppe. Der Ingwer gab der Suppe eine asiatisch anmutende Schärfe, und die wurde von allen bemerkt und positiv hervorgehoben. Paulo hob sein Bierglas und stieß mit allen an: „Sara und ich freuen uns und trinken mit euch auf einen gelungenen Abend!“

„Wer möchte denn noch ein Schälchen Suppe?“, fragte Sara, als alle ihre Suppe gegessen hatten, und alle vier Besucher nahmen noch ein Schälchen.

Sara hatte das Risotto in einer größeren Schüssel angerichtet und stellte sie mit einer Kelle auf den Tisch. Der Reis war bissfest und die Champignons gaben dem Gericht eine sehr schmackhafte Note, der absolut herausstechende Geschmack kam aber von den Steinpilzen, die unbedingt an das Gericht gehörten.

„Das Risottto ist Dir aber sehr gut gelungen!“, rief Kati aus, und alle pflichteten ihr bei.

Jeder nahm zweimal vor dem Gericht und alle lobten es nochmal wegen seines ausnehmend guten Geschmacks.

Noch einmal stießen sie miteinander an, als Frank und Bernd aber auf italienischen Weißwein schwenkten, und Paulo öffnete eine Flasche von dem „Pinot Grigio“ und schenkte jedem von beiden ein Glas ein.

Nachdem sie alle von dem Eis zum Nachtisch gegessen hatten, waren sie mehr als satt.

„Wie geht es dir in Deiner Schwangerschaft, Sara?“, fragte Elfi dann und Sara antwortete:

„Danke der Nachfrage mir geht es ausgezeichnet und ich hoffe, dass das in den zwei Monaten, die ich noch habe, auch so bleibt!“

„Ich weiß nicht, ob ihr Nachwuchs habt, Frank und Bernd, aber bei uns dreien sind die Schwangerschaften 30 Jahre und mehr her!“, fuhr Elfi fort.

„Nein, wir haben noch keinen Nachwuchs“, antwortete Bernd.

„Ein Nachwuchs sitzt hier am Tisch!“, sagte Paulo und legte seinen Arm um die Schultern seiner Mutter und Marga strahlte stolz.

Es war ein sehr heißer Samstag, und es hatte auch am Abend nicht wesentlich abgekühlt, sodass sie in der Küche alle Fenster geöffnet hatten.

„Bei den Temperaturen muss man unweigerlich an Klimaanlagen denken, die in den Baumärkten überall angeboten werden“, sagte Bernd.

„Die Tage, an denen es so heiß ist wie heute, kann man aber an einer Hand abzählen, und ich denke, wenn man abends die Fenster öffnet, kann man es doch ganz gut aushalten!“, entgegnete Paulo. Im Folgenden kamen sie auf ihre Wohnsituation in Dinkelstein zu sprechen. Kati und Elfi wohnten beide auf den „Sonnenwall“ am anderen Ende der Stadt, wären zu Fuß aber in 15 Minuten zu Hause.

Frank und Bernd wohnten in der „Kirchstraße“ auf der anderen Seite der „Löhrallee“, und hatten dort beide vor zehn Jahren Baugrundstücke gekauft, auf denen sie Einfamilienhäuser hatten errichten lassen.

„In Dinkelstein ist nicht allzu viel los“, sagte Kati, „aber wenn man einmal etwas unternehmen will, fährt man eben die paar Kilometer noch Feldstadt.“

„Meine Frau und ich gehen sehr oft in unserer Cinemaxx, dass bei uns um die Ecke liegt, wir besuchen auch relativ oft Veranstaltungen im Kulturzentrum, ich finde, dass dort einiges geboten wird!“, sagte Frank.

„ Meiner Ansicht nach muss sich jeder fragen lassen, ob er wirklich ein so hoch stehendes kulturelles Angebot braucht und auch ausnutzt. Ich meine, wenn ich aus der Zeitung etwas über ein mir zusagendes kulturelles Angebot erfahre, sei es nun Kino oder Theater, und ich komme in Dinkelstein nicht zurecht, dann fahre ich doch nach Feldstadt oder noch weiter!“, sagte Sara.

„Neben dem kulturellen Angebot einer Stadt gibt es aber noch weitere Faktoren, die sie lebenswert machen können, ich denke da an reduzierten Verkehrslärm, gute Ausstattung mit Geschäften, oder gute Luft!“, wandte Paulo ein.

„Genauso sehe ich das auch!“, sagte Elfi, „das sind doch Punkte, mit denen sich Dinkelstein brüsten kann, und in deren Genuss kommen wir alle.“

„Ich glaube, dass das Punkte sind, die für eine junge Familie, die wir bald sein werden, von besonderer Bedeutung sind!“, sagte Sara.

„Was nutzt uns denn das beste Kinoprogramm und herausragendste kulturelle Angebot, wenn unsere Kinder nicht mitspielen und ununterbrochen herumschreien, wir müssen zuerst an unsere Kinder und deren Wohlergehen denken!“, sagte Paulo.

Gegen 22.30 h beendeten sie den Abend und Kati und Elfi wurden von Paulo nach Hause gefahren, während Frank und Bernd liefen.

Sara und Marga räumten die Küche auf, und als Paulo zurück war, gingen sie schlafen. Am Sonntagmorgen machten Sara, Marga und Paulo einen Spaziergang durch die Altstadt, um sich einen Überblick über ihr näheres Wohnumfeld zu verschaffen, das Paulo zwar noch von früher her kannte, es hatte sich in der Zwischenzeit aber doch einiges verändert.

Am Nachmittag setzte sich Paulo zum Korrigieren an seinen Schreibtisch, während Sara und Marga in der Küche einen Kuchen backten.

In den Folgetagen und -wochen statteten sie das Haus mit den noch fehlenden Kleinigkeiten wie Bilder aus, und es rückte der Geburtstermin langsam näher.

Es war Mitte November geworden, und ein eiskalter Ostwind bestimmt das Wetter, der Bruch mit dem Sommer hätte gar nicht drastischer ausfallen können. Sara verbrachte die Zeit ausschließlich im Liegen, sie hatte sich die Couch im Wohnzimmer ausstaffiert und las dort, lediglich, wenn es etwas zu essen gab, stand sie auf und lief in die Küche.

Als sich bei Sara die erste Wehe bemerkbar machte, rief sie Paulo, der zum Glück zu Hause war, und fuhr mit ihm nach Feldstadt ins Krankenhaus, und sie begaben sich gleich in die Geburtsabteilung.

Dort machte man Sara für die Geburt fertig brachte sie in den Kreißsaal und legte sie auf die Liege. Eine Hebamme war bei ihr, und sie bat Paulo, der natürlich dabei war, Saras Hand zu halten, als es auch schon losging.

Die Hebamme rief den Gynäkologen, der sofort erschien, er begrüßte Sara und Paulo und besah sich Saras inzwischen doch riesigen Bauch.

„Geht es Ihnen gut?“, fragte er Sara und Sara antwortete:

„Von ganz kleinen Zipperlein abgesehen geht es mir sehr gut.“

„Dann wollen wir mal!“, sagte der Arzt und drückte vorsichtig auf Saras Bauch.

Bei Sara setzten die Wehen ein, zuerst in größerem Abstand, dann aber kurz aufeinander. Sara begann vor Schmerz zu schreien, was für die Hebamme und den Arzt eine völlig normale Regung war, womit Paulo aber nichts anzufangen wusste.

Die Hebamme sah ihm an, dass er schlapp zu machen drohte und sagte ihm:

„Jetzt quetschen sie nicht zu sehr die Hand ihrer Frau, und reißen sie sich zusammen!“

Paulo sah Sara ins Gesicht, es war völlig entstellt, und er bekam mit, wie Sara kämpfte, als sich wieder eine Wehenpause einstellte.

Sara gab ihre verkrampfte Haltung auf und ließ alle Glieder locker, sie entspannte scheinbar, dabei ließen die nächsten noch heftigeren Wehen nicht lange auf sich warten.

Paulo sah bei Sara, wie sich ihre Gesichtszüge wieder spannten, und wie Zuckungen durch ihren Bauch gingen, sie schrie wieder vor Schmerz, und Paulo sah die Hebamme und den Arzt an.

Die Hebamme aber sagte nur:

„Es läuft alles ganz normal, keine Sorge!“, Aber für Paulo war nichts normal, er hörte seine Frau nur schreien und konnte ihr nicht helfen, außer dass er ihre Hand drückte, Sara schrie immer lauter.

„Mein Gott“ dachte Paulo, „was muss Sara nur durchmachen!“

Bei Sara war es so, dass ein Kind in der optimalen Gebärlage war, während das andere vermutlich mit der Gebärzange geholt werden musste, von einem Kaiserschnitt sahen sowohl der Arzt als auch die Hebamme aber ab.

„Und jetzt pressen, pressen, pressen!“, rief die Hebamme und Sara wandte sich in ihren Wehen und presste. Aber es tat sich nichts, stattdessen gab es eine erneute Wehenpause.

„Kannst du noch, Sara?“, fragte Paulo seine Frau und er war sichtlich mitgenommen, was Sara ihm ansah und sie grinste flüchtig.

„Frau Redmann, sollen wir ihnen ein schmerzstillendes Mittel geben, es werden jetzt noch einmal heftige Wehen einsetzen, dann sollten Sie es aber geschafft haben!“, sagte der Arzt, aber Sara lehnte dankend ab.

Und dann setzten noch einmal Wehen ein, dieses Mal noch stärker und eigentlich nicht auszuhalten, Sara schrie wie verrückt, Paulo stand da mit weichen Knien, und er war verzweifelt, dass er nicht helfen konnte.

„Pressen, pressen, pressen!“, rief die Hebamme beinahe noch lauter als Sara, plötzlich sah man ein Köpfchen, und gleich griff die Hebamme nach dem Körper des Kindes und zog es heraus, das zweite Kind wurde mit der Gebärzange geholt, es musste zuerst in die richtige Lage gebracht werden, bevor es auch herausgeholt wurde.

Augenblicklich war Sara jeglicher Schmerz genommen, die Hebamme schnitt die Nabelschnüre durch und säuberte die Babys, danach legte sie sie auf Saras Bauch, die über alle Maßen glücklich dreinschaute, und Paulo küsste zuerst seine Frau und dann ganz vorsichtig seine Kinder.

Der Erstgeborene sollte Ben und der zweite Joshua sein, und beide bekamen ein Armband, auf dem ihre Namen und Geburtsdaten vermerkt waren.

Die Geburt hatte alles in allem 3.5 Stunden gedauert und lag damit absolut im Rahmen. Ben und Joshua lagen an Saras Busen und tranken, danach schliefen sie ein.

„Das hast du sehr gut gemacht, Sara!“, sagte Paulo und küsste sie. Danach wurde Sara die Nachgeburt entnommen, und sie wurde gewaschen bevor Ben und Joshua in ihre Stubenwagen gelegt und mit Sara auf ihr Zimmer gebracht wurden.

Paulo rief seine Mutter an und teilte ihr mit dass alles gut gelaufen wäre und Ben und Joshua nach 3.5 Stunden auf der Welt waren. Marga gratulierte ihrem Sohn und war glücklich, Großmutter geworden zu sein, er sollte schnell nach Hause kommen und ihr alles erzählen, vor allem sollte er aber Sara von ihr grüßen und auch sie beglückwünschen.

Sara müsste mit Ben und Joshua eine knappe Woche im Krankenhaus verbringen, bis sie und die Kinder stabil genug wären, um nach Hause zu können.

Paulo hielt sich 2 Stunden bei Sara und seinen Söhnen auf, dann verabschiedete er sich mit einem Kuss von allen dreien und machte sich nach Hause auf.

„Morgen kommen Marga und ich euch besuchen, es wird Nachmittag werden!“, sagte Paulo schon im Gehen.

Zu Hause in der „Herrengasse“ wartete Marga schon auf ihn, und er setzte sich mit seiner Mutter bei einer Tasse Kaffee in die Küche.

„Na, dann erzähl mal, wie deine Söhne so aussehen, und wie die Geburt verlaufen ist!“, forderte Marga. Paulo überlegte kurz, bis er antwortete:

„Ich hätte nie gedacht, dass die Frauen bei der Geburt so viel Schmerzen erleiden müssen, Sara hat mir richtig leid getan, meine Söhne sehen toll aus, du wirst sie ja Morgen sehen, aber frag mich nicht, wem sie ähneln, das musst du selbst entscheiden!“

„Da hast du ja auch einmal erlebt, was es für Frauen bedeutet, ein Kind zu gebären, als Du geboren wurdest, konnte Dein Vater nicht dabei sein, und ich war auf mich allein gestellt, heute ist für die Frauen so manches einfacher, wie ich glaube, aber das eigentliche Gebären ist das Gleiche geblieben!“, erläuterte Marga.

Paulo ging in die beiden Kinderzimmer hoch und kontrollierte, ob auch alles da war, was hinein- gehörte, er ließ die Spieluhren laufen und machte die Heizstrahler an, zum Schluss stellte er die Heizung auf mittlere Stufe, und als alles funktionierte, war er zufrieden und ging wieder nach unten. Seine Mutter hatte inzwischen ein Essen zubereitet, und sie setzte sich zu ihm, während er aß.

Er würde von da ab eine Woche lang mit ihr in dem Haus verbringen, aber das war für ihn kein Problem, er kam mit seiner Mutter gut zurecht.

Am nächsten Tag fuhr er mit ihr nach Feldstadt ins Krankenhaus, und als die beiden in Saras Zimmer kamen, lagen Ben und Joshua in ihren Stubenwagen und schliefen. Sara hatte die ganze Zeit den Blick auf sie gerichtet, Marga ging zu ihrer Schwiegertochter und gab ihr einen Kuss auf die Wange, sie sagte:

„Liebe Sara, ich weiß als Mutter, welche Schmerzen dir die Geburt bereitet hat, aber das Ergebnis ist einfach toll!“ Sie ging zu den Stubenwagen und betrachtete Ben und Joshua genau, sie berührte sie aber nicht, um sie nicht zu wecken.

„Ich finde, dass sie Arthur ähnlich sehen!“, sagte Marga danach und sah zu Sara und Paulo, die nur nickten. Paulo fand, dass es viel zu früh war, um irgendwelche Ähnlichkeiten mit jemandem festzustellen, behielt das aber für sich.

„Mit Ben und Joshua ist alles in Ordnung, der Arzt hat heute Morgen zusammen mit der Hebamme bei Ben und Joshua die U2 durchgeführt, sie waren beide sehr zufrieden mit dem Ergebnis!“, plötzlich ging bei Ben ein Zucken durchs Gesicht, und alle waren begeistert, das zu sehen.

Kurze Zeit später war bei Joshua die gleiche Gesichtsregung zu sehen, und wieder waren alle hingerissen.

Ben und Joshua waren eineiige Zwillinge und glichen sich bis auf das noch kaum vorhandene Haar.

„Bist du mit dem Aufenthalt hier im Krankenhaus zufrieden?“, fragte Paulo Sara und sie antwortete:

„Das ist doch völlig egal, Hauptsache den beiden kleinen gut, und ich bin ja auch nur sechs Tage mit Ben und Joshua hier, dann kommen wir nach Hause!“

„Klappt mit Deinem Milchfluss alles?“, fragte Marga Sara.

„Zum Glück funktioniert das Stillen ausgezeichnet und ich brauche keine Milchpumpe, die beiden werden immer satt,“ sagte Sara.

Marga und Paulo gegen nach 2 Stunden wieder und fuhren nach Hause, am nächsten Tag wollten sie wiederkommen.

Zu Hause drehte Paulo die Heizung eine Stufe höher, es war wirklich schneidend kalt geworden, und er wollte nicht, dass seine Söhne frören, wenn sie auf ihren Zimmern wären.

Marga und er verständigten alle Bekannten , dass sie nun Ben und Joshua hätten und glücklich wären. Die Hildesheimer kamen und wollten unbedingt zu Sara ins Krankenhaus, und Paulo fuhr mit ihnen noch mal dorthin. Evelyn war auch mitgekommen, und sie war gespannt darauf, ihre Neffen zu sehen. Als sie in Saras Zimmer waren, stürmten sie geradezu auf Ben und Joshua zu, sodass Paulo sie schon bremsen musste, damit die Kleinen nicht erschraken.

Saras Mutter war außer sich und herzte ihre Tochter, und Ben und Joshua bekamen Küsse von der Oma.

„Ich finde, sie haben große Ähnlichkeit mit deinem Großvater, Sara!“, sagte Saras Mutter.

Ben und Joshua bekamen natürlich die plötzliche Unruhe im Zimmer mit und fingen an zu nölen, Sara nahmen die beiden zu sich, und sie waren augenblicklich wieder still.

„Liebe Schwester, dass hast du dich aber sehr anstrengen müssen, um zwei so liebe Kinder auf die Welt zu bringen!“, sagte Evelyn.

Sie bekamen jeder eine Tasse Kaffee auf Saras Zimmer und hielten sich 2 Stunden dort auf, dann wurde es Sara und den Kindern aber allmählich zu wild mit dem Besuch, und die Hildesheimer machten sich auf und verließen Sara, Ben und Joshua wieder.

Sie fuhren mit zu Marga und Paulo und sahen so eigentlich zum ersten Mal das neue/alte Haus, in dem sie nun alle lebten.

„Meine Güte, das ist ja riesig!“, rief Saras Mutter, und Paulo führte sie durch alle Zimmer. Er fing oben an und zeigte den Hildesheimern die Zimmer von Ben und Joshua, es war angenehm warm geworden und Evelyn rief aus:

„Wie niedlich!“, als sie die Spieluhren und die Wickelkommoden sah. Dann gingen Sie in Saras und Paulos Arbeitszimmer und Saras Eltern besahen sich die vielen Bücher in den Regalen.

„Das müssen die Kinder also alles heute lernen!“, kommentierte Saras Vater. Als sie unten in Margas Zimmer standen, waren sie sehr angetan von dem guten Geschmack, den Sara beim Einrichten bewiesen hatte. Es stimmte aber auch alles im Zimmer von den Gardinen bis zu den Teppichen und der alte Sekretär kontrastierte sehr angenehm zu den modernen Sesseln.

Sie setzen sich danach in das große Wohnzimmer, und Marga brachte jedem eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen.

„Wenn Sara mit den beiden Kleinen in 6 Tagen hier erscheint, findet sie alles perfekt vorbereitet vor“, sagte Saras Mutter.

„Was haltet ihr davon, wenn ich für uns alle etwas zu essen bestelle?, fragte Saras Vater, und die anderen waren nicht abgeneigt. Also griff Paulo zum Telefon rief den Italiener an, den es in der Altstadt gab, und er bestellte Spaghetti Carbonara, Pizza Quattro Staggioni und Insalata Italia und das alles zweimal.

Er ging nach einer halben Stunde mit seinem Schwiegervater los und holte in der Pizzeria das Essen.

Zu Hause hatte er noch von dem „Pinot Grigio“, Marga spendierte eine Flasche Moselwein, und Paulo selbst nahm ein alkoholfreies Bier.

Dann setzen sich alle in die Küche an den Esstisch und aßen in gemütlicher Runde.

„Wenn Ben und Joshua alt genug sind, setzen wir sie in einen Klemmsitz, den wir an der Tischplatte befestigen, und wir setzen Sie zu uns an den Esstisch“, sagte Paulo.

„Bis dahin liegen sie auf dem Boden auf einer Decke und spielen mit ihren Greifspielzeugen“, sagte Saras Mutter, und sie gab Paulo schließlich das kleine Paket, dass sie die ganze Zeit mit sich herumtrug. Paulo nahm es und packte es aus, und er entnahm ihm Greifspielzeug für seine Kinder, von dem Saras Mutter gerade noch gesprochen hatte.

Sechs Tage später kam Sara schließlich mit Ben und Joshua nach Hause und Marga und Paulo, die sie vom Krankenhaus abgeholt hatten, machten glückliche Gesichter.

Marga hatte in der Küche eine warme Decke auf den Boden gelegt, und die beiden Kleinen lagen zufrieden dort und hatten ihr Greifspielzeug.

„Ich habe mich richtig nach meinem Zuhause gesehnt!“, sagte Sara und setzte sich an den Esstisch. Dann kam Paulos Part, und er ging mit ihr und seinen Kindern in deren Zimmer hoch und wickelte eines von ihnen, er musste das ja erst noch lernen, hatte aber den Bogen schnell raus, und Ben und Joshua lagen anschließend freudestrahlend in ihren Kinderbetten.

In der Zeit spielte sich ein Leben bei Ben und Joshua ein Leben ein, das von Leichtigkeit getragen war, für die beiden bedeuteten die Erwachsenen Sara und Paulo Fixpunkte in ihrer Wahrnehmung, besonders natürlich Sara.

Sehr strenger Winter in Dinkelstein

Die Kälte, die sich im November angekündigt hatte, sollte sich in Dinkelstein festsetzen, dann kam Schneefall, der gar nicht mehr aufhören wollte.

Paulos erster Gang am Morgen war ein Gang vor die Tür zum Schneeräumen, dazu hatte er in seiner Garage neben dem Haus einen Schneeschieber, eine Schüppe und einen Besen stehen, und wenn nichts half, setzte er auch Salz ein, von dem er aus dem letzten Winter noch einen Sack in der Garage stehen hatte.

Er wusste, dass das Salzstreuen eigentlich verboten war, weil man die Kleinstlebewesen schützen wollte, die natürlich unter dem starken Salzeinsatz zu leiden hatten. Aber Paulo dachte in erster Linie an einem sauberen Bürgersteig vor seinem Haus, der besonders auch von alten Menschen benutzt wurde, wenn sie zum Einkaufen gingen. Nicht auszudenken, wenn jemand von ihnen fiel und sich möglicherweise auch noch etwas brach.

Paulo wusste, dass die Gemeinde Dinkelstein die Verwendung von Auftausalz auf Gehwegen verboten hatte, nur in ausnehmend strengen Wintern war Auftausalz erlaubt.

Er bekam den Bürgersteig aber mit seinem Schneeschieber nicht so schneefrei, dass er nicht mehr glatt war. Also nahm er, wenn er mit Schneeschieber, Schüppe und Besen fertig war, immer von dem Auftausalz und streute es auf den Gehweg, er schuf so einen etwa 1 Meter breiten Streifen, der völlig frei von Schnee war, und auf dem man deshalb sehr gut laufen konnte.

An diesem Morgen gab es in Dinkelstein -5 °C Frost und sehr viel Schnee, und es schneite weiter ununterbrochen.

Paulo schätzte, dass vor seinem Haus ein halber Meter Schnee lag, und er hatte sich drinnen warm angezogen, damit er beim Schneeräumen nicht fror.

Er traf draußen seinen Nachbarn an, ebenfalls mit Schneeräumgerät bewaffnet, und er kam mit ihm ins Gespräch:

„Guten Morgen Herr Schröder, in der Nacht hat es aber mächtig geschneit!“

„Das können Sie wohl laut sagen, und es schneit weiter, d. h., dass wir mit einmal Schneeschieben heute wohl nicht hinkommen werden!“, sagte Herr Schröder.

„Ich nehme nach dem Schneeschieben Auftausalz und streue es auf den Gehweg ich weiß, dass das eigentlich verboten ist, aber bei den Schneemengen kommt man ja sonst gar nicht zurecht!“, sagte Paulo.

„Ich habe meinen Sack Auftausalz offen in meiner Garage stehen und nehme nach dem Schneeschieben immer einen Eimer voll und streue das Salz auf den Gehweg“, so Herr Schröder.

„Ich meine, wenn man gegen einander abwägt, das Leben von Kleinstlebewesen, die sich unter den Gehwegplatten aufhalten und die Sicherheit vornehmlich alter Menschen beim Gehen auf dem Bürgersteig, dann favorisiere ich eindeutig die Sicherheit der Alten!“, sagte Paulo.

„Das sehe ich genauso!“, sagte Herr Schröder.

„Dann wünsche ich Ihnen einen ruhigen Schneetag!“, sagte Paulo.

„Ich Ihnen auch!“, Und beide gingen sie an die Arbeit und nahmen sich ihre Schneeschieber.

Paulo hatte sich vor Jahren einen Schneeschieber mit Aluminiumsschild gekauft, er hatte einen Holzstiel und war leicht. Davor hatte er einen mit einem Schild aus Stahlblech, der schwer war und rostete, und den er schnell wieder ausrangierte.

Wenn er seinen Schneeschieber über die Gehwegplatten schob, blieb er schon mal an überstehenden Plattenkanten hängen. Das konnte er nicht vermeiden, und er musste neu ansetzen.

Den aufgenommenen Schnee schob er immer in die Straßengosse, immer lag dort aber schon so viel Schnee, dass er einen kleinen Wall bildete.

Er machte eine kleine Pause und holte sich Handschuhe aus dem Haus, denn er hatte eiskalte Hände bekommen, auch eine Kappe nahm er mit nach draußen.

Er brauchte an diesem Morgen deutlich länger Gehweges als in den Jahren davor immer, es fiel einfach viel Schnee, so viel, wie Paulus sich nicht erinnern konnte jemals in Dinkelsein liegen gesehen zu haben.

Wenn ihm ein ein Hundebesitzer mit seinem Tier begegnete, und der Hund Anstalten machte, sein Geschäft auf dem Gehweg zu verrichten, machte Paulo den Hundebesitzer darauf aufmerksam, mit seinem Hund an den Straßenrand zu gehen und dessen Hinterlassenschaft in einem Beutel zu legen und mitzunehmen.

Meistens zeigten sich die Hundebesitzer einsichtig und gingen zum Straßenrand, oft bekam Paulo aber auch böse Kommentare zu hören.

„Guten Morgen Herr Redmann, das ist sehr schön, dass sie für uns Alte den Bürgersteig schneefrei machen!“, sprach Paulo mit einem Mal Frau Schneider, eine Nachbarin zur anderen Seite, an.

„Guten Morgen Frau Schneider“, erwiderte Paulo den Gruß.

Paulo war noch nicht einmal bis zur Hälfte des Gehwegs gekommen und half seiner Nachbarin durch den tiefen Schnee.

„Ich habe gehört, dass sie Vater geworden sind, Zwillinge sogar, da gratuliere ich ganz herzlich!“, Sagte Frau Schneider, „bei dem Wetter können Sie mit ihren Kindern aber nicht vor die Tür!“

„Ich danke ihnen für die Glückwünsche, nein, wir werden unseren ersten Spaziergang draußen noch etwas vor uns herschieben, ich denke, dass meine Frau und ich uns den Schnee mit Ben und Joshua zu Hause durchs Fenster ansehen werden!“, sagte Paulo.

„Das machen Sie mal, es wird schon wieder besseres Wetter geben, sodass sie raus und ihren Kindern die Welt zeigen können!“

Dann ging Frau Schneider weiter, jetzt durch den geräumten Teil des Bürgersteiges.

Es schneite immer noch, und Paulo schaute zum Himmel und konnte keine Wetterbesserung erkennen. Er nahm seinen Schneeschieber und ging an die zweite Hälfte des Bürgersteiges.

Er blieb gerade zu Beginn des Stückes immer wieder an hervorstehenden Gehwegplatten hängen und musste neu ansetzen. Sein Nachbar, Herr Schröder, war da schon weiter, aber der hatte sich auch mit niemandem unterhalten wie Paulo.

Paulo arbeitete sich durch, der Schneefall hatte aber eher noch zugenommen, als dass es aufgehört hätte zu schneien.

Als Paulo auch den zweiten Teil des Gehweges fertig hatte, wenn auch mit großer Anstrengung, ging er in die Garage, nahm sich einen Eimer und füllte ihn voll mit Auftausalz. Paulo streute den gesamten Bürgersteig, weil der erste Teil beinahe schon wieder zugeschneit war.

Aber das Salz würde zumindest für die erste Zeit verhindern, dass wieder der ganze Bürgersteig zugeschneit war.

Als er seine Gerätschaften zur Garage brachte, sah er Herrn Schröder wieder und sagte:

„Herr Schröder ich fürchte, dass wir heute noch einmal raus müssen!“

„Das sehe ich auch so, dann treffen wir uns eben wieder hier draußen, denken Sie an warme Sachen!“, antwortete Herr Schröder.

Paulo legte alles, was er aus der Garage genommen hatte, zurück und schloss das Garagentor. Als er den kurzen Weg zur Haustür lief, bemerkte er, dass die Stufen vor der Haustür vollkommen vereist waren sodass die Gefahr bestand, auf ihnen auszurutschen. Er ging noch einmal zur Garage, öffnete das Tor, und nahm einen halben Eimer mit Auftausalz. Dann stellte er den einmal neben die Haustür, schloss das Garagentor und ging ins Haus, wo ihn sofort eine angenehme Wärme umgab. Er fand Marga und Sara in der Küche und fragte sofort nach Ben und Joshua.

„Die habe ich beide gerade gestillt, und sie schlafen jetzt in ihren Zimmern“, sagte Sara.

Sie hatten inzwischen Babyphons besorgt und in die Küche gelegt, auf diese Art und Weise bekamen sie jeden Mucks mit, den Ben und Joshua von sich gaben. Paulo hatte an diesem Tag zur 3. Stunde Unterricht, von daher konnte er das Schneeschieben am frühen Morgen überhaupt erledigen, er musste aber dann so allmählich los. Eins war klar, er würde an diesem Morgen nicht mit dem Wagen zur Schule fahren, die „Herrengasse“ war noch nicht geräumt, und er könnte ohnehin nicht durch den halben Meter Schnee fahren. Im Übrigen war es ja zur Schule nicht weit, sodass er eigentlich immer laufen konnte, außerdem war das Auto umweltfeindlich.

Also nahm er seine Schulsachen, zog sich wieder an und lief los. Über sein Stück geräumten Gehweg und das von Herrn Schröder ging es gut, dann aber musste sich Paulo durch den Schnee kämpfen, und das ging nicht, ohne dass er nasse Hosenbeine bekam.

Als er in der „Löhrallee“ angekommen war, war die Straße freigeräumt und gestreut, die Bürgersteige vor den Geschäften waren auch frei. Die Geschäftsleute konnten es sich nicht erlauben, vor ihrem Laden einen nicht geräumten Gehweg zu haben, das hätte ihnen die Kunden vergrault. Es durfte auch nicht ein Stück geben, dass vereist oder glatt war, man hatte einfach Auftausalz in rauen Mengen auf den Gehweg gegeben.

Im Kreisverkehr bewegte sich der Verkehr ganz langsam, jeder hatte Angst, mit seinem Wagen auf dem Eis auszurutschen.

Paulo kam am Marktplatz vorbei und sah, dass die Stadt gerade den Kopfsteinpflasterplatz räumen ließ, gerade auf Kopfsteinpflaster war die Rutschgefahr bei den winterlichen Verhältnissen besonders groß. Da an diesem Vormittag kein Wochenmarkt war, konnten die Räumfahrzeuge gut arbeiten.

Er erreichte seine Schule in der großen Pause, und die Schüler bewarfen sich natürlich mit Schneebällen, was ihnen bei Strafe verboten war, aber sie scherte das Verbot nicht, und die Pausenaufsicht konnte gar nicht alle Schneeballwürfe registrieren und wurde auch selbst beworfen.

Der Hausmeister hatte auf dem Schulhof mit seiner Schneefräse eine große Freifläche und verschiedene Gänge geschaffen, dennoch war der Platz für die Schüler sehr beengt.

Paulo begrüßte die Pausenaufsicht und betrat das Schulgebäude, seine Hosenbeine waren klatschnass, und er spürte die Kälte an sich hochkriechen. Er würde sich an eine Heizung stellen müssen, damit seine Hose trocknete.

Im Lehrerzimmer herrschte ein heilloser Trubel, alle diskutierten über den immensen Schneefall und verlangten von der Schulleitung, dass sie bei den Witterungsverhältnissen Unterrichtsfrei gab.

Es schneite immer noch, Paulo hatte sogar den Eindruck, dass der Schneefall stärker geworden war, und er musste an Zuhause denken, wo sein Gehweg wieder zuschneite.

Er ging zu Frank und Bernd und setzte sich zu ihnen an seinen Platz:

„So viel Schnee habe ich in Dinkelstein noch nicht erlebt!“, sagte er zu den beiden, und Frank und Bernd antworteten:

„Unsere armen Frauen müssen heute Morgen den Schnee von den Gehwegen räumen!“

Plötzlich wurde die Tür zum Lehrerzimmer aufgestoßen, und der Schulleiter trat ein:

„Liebes Kollegium, meine Damen und Herren, ich habe soeben ein Telefonat mit der Bezirksregierung in Feldstadt geführt, und dort hat man mir gesagt, dass es in das Belieben der Schulleitungen gestellt ist, Unterrichtsfrei zu geben oder nicht, und ich habe mich entschieden, noch bis heute Mittag zu warten und dann das letzte Wort zu sprechen.“

Allgemeine Zustimmung war die Folge und alle klopften anerkennend auf ihre Tische, in diesem Augenblick gongte es und die großen Pause war beendet.

Die Schüler stürmten das Gebäude, teilweise voller Schnee oder klatschnass, der Eingangsbereich sah katastrophal aus, und es schwamm alles.

Der Hausmeister stand dort und rief allen Schülern zu, dass sie sich erst einmal die Sachen abklopfen sollten, bevor sie ins Gebäude kamen.

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