Kitabı oku: «Seppis Tagebuch - Ciao Kakao!: Ein Comic-Roman Band 9», sayfa 2

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Samstag – Immer noch zu früh, aber etwas später

Je heller langsam der Tag wurde, desto wacher sind auch Papa und ich geworden. Opa ist echt voll souverän durchgefahren und hat gut gelaunt gepfiffen. Die Fahrt war unglaublich entspannt, kaum Verkehr, echt angenehm. Da hat das frühe Aufstehen also wenigstens einen Nutzen gehabt. Aber natürlich hat mein Papa sich da voll selbst gelobt.


Wir sind dann tatsächlich problemlos von Deutschland nach Österreich gefahren und waren dann auch schon am Brenner, also direkt vor der italienischen Grenze. Als wir gerade auf der berühmten Europabrücke waren, ist etwas passiert, mit dem wir nicht gerechnet haben.


Kaum haben wir und der Mädels-Bus am Rastplatz angehalten, ist Papa aus dem Auto gesprungen und zur Toilette gesprintet. Ganz ernsthaft: So schnell habe ich meinen Vater noch nie laufen gesehen. Ich bin mir sicher, dass er selbst als Kind beim Hundertmeterlauf in der Schule sich noch nie so schnell bewegt hat. Der ist geschossen wie der Blitz, wie Flash Gordon, wie eine Rakete.

Dicht hinter ihm sind dann alle, ALLE Mädels gerannt. Auch Oma! Seit ich sie kenne – und das ist schon ziemlich lang – habe ich Oma auch noch nie so rasen gesehen.


Opa und ich sind chillig zunächst mal im Auto sitzen geblieben. Wir haben ja schließlich keine so Kommunions- und Mädchenblasen wie die anderen 5. Perfekt konnten wir vom Auto aus den Eingang zu der Kloanlage sehen. Ich sag‘s euch, das war echt grandios!


Von Opas und meiner Position aus hat das echt genial ausgeschaut, wie die Mädels locker durch das Drehkreuz durch sind und Papa immer verzweifelter an der Stange gezerrt hat. Schon peinlich! Zum Glück wusste niemand, dass das mein Vater ist!

Trotzdem muss ich tatsächlich zugeben, mir hat Papa da schon ein bisschen leid getan. Aber nur ein bisschen.

Dem Opa hat er nicht leid getan. Der hat seinen Sohn, also meinen Vater, nur ausgelacht. Das muss wahre Vater-Sohn-Liebe sein!


So hat sich also mein Vater doch noch aufs Klo durchgedrückt. Anscheinend hatten die da keine Überwachungskameras, weil sonst hätten sie ihn eigentlich schon festnehmen müssen.

Was passiert eigentlich mit jemandem, der beim Nichtbezahlen der 70 Cent beim Klogehen erwischt wird?!? Wird der dann angezeigt und vor Gericht gestellt?!? Wie so ein richtiger Krimineller?!?


Was wäre das für ein Erlebnis? Mein Papa als richtig cooler und harter und gefährlicher Verbrecher im Gefängnis. Da könnte ich deutlich mehr in der Schule damit angeben als mit seinem normalen Job.

Vor wem hat man denn wohl auf dem Pausenhof mehr Respekt: Vor Seppi, dem Sohn eines Beamten? Oder vor Seppi, dem Sohn eines Gangsters? Keine Frage, oder?!? Wahrscheinlich würde Papa da sogar noch einiges im Gefängnis lernen. Schließlich putzt er daheim nie, das muss immer Mama machen. Aber mit einem Hardcore-Gefängnis-Putz-Training wäre er dann danach voll ausgebildet, um auch bei uns daheim mehr mitzuhelfen. Und im Gefängnis wäre es dann ungefähr so:


Naja, wenn ich es mir recht überlege, so cool ist es für Papa sicherlich nicht im Gefängnis. Dann muss ich halt auf den Respekt am Pausenhof verzichten!

Da hoffe ich einfach mal, dass ihn wirklich keiner gesehen hat, als er sich durch den Kindereingang gedrückt hat.

Es sind dann auch schon die 4 Mädels gackernd wieder aus der Rastanlage herausgekommen. Oh Mann, ich hoffe so, dass hier keiner checkt, dass die mit mir verwandt sind!


Jetzt war für uns zwei Männer im Auto auch die Zeit, vorm Weiterfahren dann doch noch aufs Klo zu gehen. Schließlich hatten wir uns jetzt genug über Papa amüsiert und auch genug von den gackernden 4 Frauen gesehen.

Jetzt war es an der Zeit, dass Opa und ich das Klogehen so machen, wie es echte Männer machen – das hat zumindest mein Opa so zu mir gesagt.


Oh, wie war das schön! Mehr Freiheit geht nicht. Ich fühlte mich so leicht! So grenzenlos! So glücklich!

Endlich befreit von den Ketten meiner Mama, die mich immer zwingt, mich daheim am Klo hinzusetzen!

Endlich konnte ich mich frei entfalten!

Und wieder einmal war es mein Opa, der mir meinen Horizont so erweitert hat. Ist ja auch kein Wunder, der war sein Leben lang in der ganzen Welt unterwegs und hat unendlich viel erlebt!

Ich bin so unglaublich dankbar, dass ich mit meinem Opa ein wirklich männliches Vorbild haben kann. Sonst hätte ich nur Papa, und von dem kann man sich ja meistens nicht so viel abschauen. Außer wie man sich durch die Kinder-Kloeingänge drückt, natürlich!

Ich hoffe, dass ich, wenn ich mal so alt bin wie mein Opa, auch so weise sein kann. Dann bringe ich meinen Enkeln auch ganz viele ganz wichtige Tipps fürs Leben bei.

Gerade als ich glaubte, dass ich mich nicht noch freier und noch glücklicher fühlen könnte, hörte ich plötzlich aus scheinbar unglaublich weiter Ferne eine mir wohlbekannte Stimme rufen.


Echt schade, dass Mama uns diesen Augenblick der absoluten Freiheit so zerstört hat. Sie hat halt einfach kein Gefühl dafür, was wir Männer wirklich brauchen, hat Opa gesagt. Und ich glaube, da hat er recht.

Samstag – Etwas später, aber ziemlich nah an Italien

Als wir dann alle wieder mit Auto und Uschis Bus losgefahren waren, sind wir fast in Italien gewesen. Das hat mir mein Papa erklärt. Allerdings habe ich dann erst erfahren, dass die Orte „Italien“ und „Unser Urlaubsort in Italien“ unglaublich weit auseinanderliegen.

Denn zwischen der Grenze Italiens und unserem Zielort lagen ungefähr 350 – in Worten DREIHUNDERTFÜNFZIG – Kilometer!!! HALLO?!? Das ist ja noch eine halbe Ewigkeit! Oder sogar zwei halbe Ewigkeiten!

Papa hat mir erklärt, dass ich mich nicht so anstellen und nicht so rumjammern soll. Weil schließlich wollen wir ans Mittelmeer, an die Adria, hat er gemeint. Und da werden wir in Jesolo schlafen, das ist zwischen Venedig und Bibione, hat er gemeint. Und dass ich ja eh keine Ahnung hätte, wo Venedig, Bibione oder Jesolo liegen, hat er gemeint. Und dass er in Erdkunde immer der Beste der Klasse war, hat er auch noch gemeint. Da hat Papa ganz schön viel gemeint, finde ich. Wobei Opa ihm dann klargemacht hat, dass Papas Zeugnisse definitiv in keinem Fach jemals auch nur annähernd in der Nähe des Klassenbesten gewesen wären.


Mein Opa ist halt einfach der Allercoolste! Dem macht keiner was vor.

Wir sind dann gerade ein paar Minuten unterwegs gewesen, als an der Seite auf der Standspur ein Motorradfahrerpärchen verzweifelt versucht hat, seine Klamotten einzusammeln. Offensichtlich sind deren Motorradkoffer nicht wirklich gut verschlossen gewesen.


Die waren ganz schön unlustig, diese Motorradfahrer. Ich habe immer gedacht, als Motorradfahrer ist man nur cool drauf und gechillt und hat Sinn für Humor. Aber anscheinend habe ich mich da getäuscht.

Zumindest wir drei Männer haben unsere Sprüche lustig gefunden und sind gut gelaunt die Brennerautobahn zur Grenze weitergefahren. Den Grenzübergang haben wir schon deutlich sehen können. Ich konnte den Duft von Italien, Urlaub, Meer, Spaß schon förmlich riechen!

Natürlich sind es von dem Grenzübergang noch um die 4 Stunden zu fahren, aber im Endeffekt sind ja die letzten 4 Stunden auch schnell vergangen. Ein bisschen mehr als die Hälfte der Strecke hatten wir also geschafft. Jetzt war ich wirklich voll positiv gestimmt.

Plötzlich allerdings ist etwas passiert, mit dem wir alle nicht gerechnet haben:


WAS?!? WIE?!? WARUM?!? Wo kommt denn da auf einmal so ein doofer Stau her?!?

Es ist doch bisher problemlos gelaufen.

Wie kann das plötzlich sein?

So eine Unverschämtheit, dass die das in Italien nicht in den Griff kriegen!

Der Mädels-Bus von Tante Uschi ist genau neben uns gestanden. Und sie hatten das Bedürfnis mit uns zu reden. Das hätten sie sich auch einfach sparen können, finde ich!


Die Mädels scheinen im Stau nicht nur Autoabgase, sondern auch Scherzkeks-Gase eingeatmet zu haben. Die fanden das tatsächlich lustig.

Am liebsten hätten wir ihnen irgendwas Doofes zurückgeschrien, aber uns ist nichts Passendes eingefallen. Wir waren halt einfach mit der Gesamtsituation viel zu unzufrieden.


Naja, unsere Stimmung ist eher immer weiter heruntergefallen. Gleichzeitig mit dem Fallen unserer Stimmung sind draußen die Temperaturen extrem deutlich gestiegen. Schließlich war es jetzt ja Vormittag und die Sonne hat immer stärker geschienen.

An sich ist das eigentlich schon sehr doof von meinem Vater geplant. Es wäre doch viel sinnvoller, nachts im Stau zu stehen, wenn es draußen eh dunkel und langweilig ist und man da in Ruhe schlafen kann. Aber am Tag im Stau stehen ist mal wirklich sinnlos, finde ich.

Wir sind dann tatsächlich ziemlich genau 67 Zentimeter pro Minute vorangekommen. Das ist durchaus beachtlich, wenn man eine uralte Weinbergschnecke ist, aber doch sehr übel, wenn man noch 35.000.000 Zentimeter – in Worten: FÜNFUNDDREIßIG MILLIONEN – vor sich hat! Dementsprechend war mein cooler Opa gerade gar nicht mehr ganz so cool. Erst recht nicht, als ein Typ hinter uns gehupt hat.


Puh! Ganz ehrlich, so habe ich meinen Opa noch nie gesehen! Dass der so ausflippen kann – RESPEKT, Alter!

Eigentlich habe ich fast erwartet, dass er aus dem Auto rausspringt und zu denen hinter uns läuft.

Die haben schon echt voll unsympathisch ausgeschaut.

Aber Opa ist fluchend im Auto sitzen geblieben. Zum Glück – für die Leute hinter uns. Denn wenn Opa sich die vorgeknöpft hätte, hätte er sie sicherlich alle mindestens einen Kopf kleiner gemacht. Papa allerdings war definitiv heilfroh, dass es Opa nicht drauf angelegt hat.


Ja, mein Opa ist wirklich ein Held, ein HERO, wie ich als drittschlechtester Englischschüler meiner Klasse immer sage! Es ist wirklich unglaublich, was mein Opa alles kann. Eine kleine Auswahl gefällig? Also, er kann:

Prinzipiell ALLES

Autofahren

Ausflippen

Schimpfen

Chillen

Grillen

Lieb sein

Witze erzählen

Bei jeder Gaudi mitmachen


Ihr seht, mein HERO-Opa kann wirklich alles. Er ist unfehlbar. Er ist einfach übermenschlich! Nur eine Sache, eine einzige klitzekleine Sache gibt es allerdings, die mein HERO-Opa nicht kann. Und das ist blöderweise die allerblödeste Sache, die es im allerallerblödesten Fall auf der Autobahn zwischen uns daheim und dem Meer in Italien geben kann.

Ihr wisst es nicht?!?

Ok, ich mache ein kleines Quiz für euch!

Was ist blöderweise die allerblödeste Sache, die es zwischen daheim und dem Meer in Italien geben kann?

A: Keinen BLASELEER-Bon auf dem Klo

B: Ratschende Frauen im Auto

C: Hupende Hintermänner im Stau

D: Stau bei 41 Grad Celsius ohne Klimaanlage im Auto

Na, überlegt mal, was ist wohl die richtige Antwort? Was wäre die allerblödeste Sache?

Ich verrate es euch: Die richtige Antwort ist weder A, noch B, noch C! Die richtige Antwort ist D! D! D! D! D!

JAAAAAAAAAAA! Die richtige Antwort ist D! D! D!!!

So ein Mist, mein HERO-Opa kann keine Klimaanlage in seinem Auto anschalten, weil sein Auto viel zu alt ist und sowas gar nicht besitzt. Opas Auto wurde ja in einer Zeit gebaut, da waren Gummireifen noch aus Holz und Lenkräder aus selbstgejagtem Tierleder. Da wurde das Benzin noch selbst von Hand aus den Bohrlöchern mit kleinen Suppenkellen herausgeschöpft, um das Auto tanken zu können. Da hatten die Menschen nichts, gar nichts, nicht mal Klimaanlagen! Was für eine traurige Zeit!

Dass das Auto keine Klimaanlage hat, war die letzten Stunden natürlich völlig egal, weil es mitten in der Nacht und kühler und noch nicht Italien war. Jetzt aber ist es mitten am späten Vormittag und es wird immer heißer und wir sind jetzt in Italien. Es soll eine absolute Hammerhitze heute in Italien werden. Und wir sitzen in dieser Blechbüchse und die Temperatur steigt und steigt.


Papa hatte vor unserer Fahrt versucht, Opa zu überreden, dass wir mit Papas Auto fahren. Aber Opa hat da keine Diskussion zugelassen und wollte unbedingt seinem uralten Uraltauto noch mal Italien zeigen. Typisch HERO-Opa halt!

Das Uraltauto passt eigentlich schon gut nach Italien, weil da stehen ja unglaublich viele uralte Sachen rum, wie z.B. das Kolosseum oder oder der Papst im Petersdom mit den ganzen alten Bischöfen oder Rom oder der Vesuv oder die Pyramiden.

Wobei ich beim Kolosseum nicht ganz sicher bin, ob das auch in Italien steht. Ich bin mir nur sicher, dass das immer eine Riesengaudi im Kolosseum mit den Gladiatoren war. Die haben halt noch gewusst, wie man das Publikum so richtig unterhält. Da war wenigstens Stimmung in der Bude! Aber ich hätte mir Gladiator lieber nicht als Beruf gewählt, die Gladiator-Lebenserwartung ist ja nicht so optimal, finde ich.

Der Stau war immer noch zäh, es war Mittag und wir bewegten uns nur im Schritttempo vorwärts. Jetzt hatten wir auch noch tatsächlich in unserem Auto den kritischen Wert von 41 Grad Celsius überschritten und es half nichts: Wir mussten reagieren!

Natürlich war mein HERO-Opa auch darauf vorbereitet. Er hat zwar keine Klimaanlage im Auto, dafür aber eine funktionierende Kühltasche. Und in dieser war alles, was das Männerherz begehrt.


Jetzt war ich mir sicher, dass wir den Stau nun auch noch überstehen werden. Irgendwie war das sogar echt legendär! Wer kann schließlich schon von sich behaupten, dass er auf der italienischen Autobahn auf den Fensterbänken seines Autos gesessen ist und Cola getrunken und Leberkässemmeln gegessen hat? In diesem Augenblick fühlten wir 3 Männer uns so richtig cool und unbesiegbar. Zumindest für ein paar Minuten! Denn dann sind die Motorradfahrer von vorher an uns vorbeigeschossen. Natürlich nicht, ohne kurz bei uns etwas abzubremsen und uns einen mehr oder weniger freundlichen Gruß zu schicken!


Opa hat natürlich den Motorradfahrern minutenlang nachgehupt. Und er hat die Autos vor uns und neben uns und hinter uns angehupt. Weil die halt einfach alle nicht Autofahren können. Das ist natürlich saublöd für die ganzen Autofahrer um uns herum, aber es ist halt so.

Opa hat auch gemeint, dass die alle ihren Führerschein im Lotto oder bei einem Preisausschreiben gewonnen haben. Das ist schon krass, finde ich, dass man überall so viele Führerscheine gewinnen kann. Vor allem sind das dann auch mal wenigstens coole Gewinnspiele. Weil meine Oma normalerweise nur immer bei so Gewinnspielen mitmacht, wo man eine Nagelschere oder Gegen-Alterungs-Creme oder eine Jahresportion Lakritze gewinnen kann. Das ist schon ziemlich sinnlos, solche Sachen zu gewinnen, denn die braucht ja wirklich kein Mensch.

Mein HERO-Opa tut mir da auch ein bisschen leid, weil er offensichtlich als Einziger tatsächlich einen richtigen Führerschein machen musste. Obwohl, mein Papa muss auch einen richtigen Führerschein gemacht haben, weil wenn der fährt, dann schimpft er auch die ganze Zeit über die anderen Autofahrer außenrum. Oder über Mama, wenn die fährt. Also bei der bin sogar ich mir sicher, dass sie den Führerschein bei irgendeinem Gewinnspiel gewonnen hat.

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9783475548802
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