Kitabı oku: «Der Sonnensturm Teil 2 Graffiti», sayfa 4

Yazı tipi:

Seneca und Glauben, auch für Martin klang das nach einer Fehlbesetzung, aber es war Glauben. Martin wusste, nach was er suchen musste. Die geschlossene Station war alles andere als ein Quell des Wissens.

Patient: »5, 6, 0, auslassen.«

Martin: »Was rechnen Sie da?«

Patient: »Ich häkele, morgen häkel ich mir eine Mütze!«

So nahm Martin Kontakt mit dem Bücheregal im Aufenthaltsraum auf.

Martin: »Häkeln von Mützen, ok.«

Regal: »Dieter!«

Martin: »Sri Krishna, Quelle aller Freude.«

Martin musste nicht suchen, es stand ganz am Anfang, Goranga. Die Beschreibungen passten. Es war ein Bewusstseinszustand, aber eben auch wie wach und schlafend. Goranga, es befand sich kurz vor dem Nirvana. Seltsam für Martin, wenn man wach und schlafend zum höheren Denken zählte, wie er kombinierte, wären dann nicht Messen um 3 Uhr früh bei dieser Sekte viel effektiver als die um 12 Uhr mittags, wo der Rezipient noch denken konnte? Das Buch mit nur 80 Seiten war anscheinend medizinisch. Nach kurzer Zeit gesellte sich doch ein Nicht.PatientNicht-Patient zu Martin. Er war perfekt getarnt, Jack Wolfskin von oben bis unten, mit einem Gesicht wie der Weihnachtsmann.

Weihnachtsmann: »Suchen Sie Trost?«

Martin: »Eher Erklärungen, wieso ich hier bin.«

Weihnachtsmann: »Glauben Sie an Krishna?«

Martin: »Wen? Nein!«

Weihnachtsmann: »Dann sollten Sie das nicht glauben.«

Martin: »Das ist doch ein medizinisches Buch, es beschreibt mich zurzeit gut.«

Weihnachtmann: »Schauen Sie sich doch mal das Cover an.«

Martin begriff sofort, wieso er in einem Krankenhaus war und hatte also seine Antwort. Krishna war so blau wie Papa Schlumpf und Martin hatte dasselbe.

Martin: »Ah, Sie glauben an etwas Anderes, an was?«

Der Weihnachtsmann gab ihm 20 Cent. Es sollte sich ein paarmal wiederholen. Etwas später informierte Martin die Pfleger über den Weihnachtsmann im dicken Pelz, der mit Geld um sich schmiss. Er selbst gab das Geld ab, fand es aber beim Verlassen des Krankenhauses in seinen Sachen wieder. Ja, man hat ihn später noch herausgelassen, aber sein Verdienst war das nicht, oder fast nicht. Zwar fühlte sich Martin wohl, aber dass er etwas unternehmen musste, sah er täglich im Aufenthaltsraum. Mensch ärgere dich nicht, eine Partie mit 4 Spielern dauerte nur 2 Minuten und niemand achtete auf das Spielfeld. Man blickte wie Pokerspieler ins Leere. Es war nicht schwer zu erkennen, dass ein Platz für einen selbst schon bereit gestellt war, und so vergingen nur wenige Tage bis Ulla, Martins Anwältin, ihn da raus boxte, bevor Martin Mau Mau murmelte. Danach wohnte Martin aber erst mal in der offenen Station und zwar mit Gael. Gael war sehr reizbar, aber nie aggressiv. Er war mit Entzugserscheinungen vertraut, denn durch die Diagnose drogeninduzierte Psychose bekam man viel weniger Tavor. Auch im Vergleich zu ganz normalen Patienten schwamm Martin regelrecht im Tranquilizer. Er war eben reich. Architektonisch oder medikamentös betrachtet waren beide Stationen gleich. Die Patienten waren etwas anders, selbstbewusster.

Patientin: »50% Pfefferminztee und 50% Hagebutte, Ha, Pfefferbutte. Am Wochenende lass ich das patentieren!«

Natürlich waren sie immer noch Patienten. Die wichtigsten Neuerungen waren entweder die Therapien oder dass man raus durfte. Man durfte zu den Therapien nämlich raus. Selbst um 7 30 Uhr zum Frühsport war Martin gerne draußen. Gael mit seiner Reizbarkeit war vom Frühsport weniger begeistert. Man saß natürlich im Stuhlkreis.

Therapeut Sporttherapie: »Das Spiel geht so, jeder nennt eine essbare Pflanze und solange sie nicht schon mal genannt wurde, muss man nicht eine ganze, eine ganze Runde um den Stuhlkreis.«

Gaels Laune war ansteckend, jeder war auf Entzug.

Gael: »Weizen.«

Martin: »Aloe Vera.«

Klara: »Kohlrübe.«

Gael blickte zur Uhr. Was ich von Gael verstand war seine eigenartige Intelligenz. Er sah sehr schnell, was andere von ihm wollten.

Gael: »Seegurke.«

Therapeut: »Eine Runde rum, das ist ein Tier.«

Martin: »Manjok.«

Gael: »Kannst du das nächste Mal falsch antworten? Der lässt uns erst gehen, wenn jeder eine Runde rum ist. Dann ist Frühstück und ich bekomme Kaffee! Ok, Mann?«

Martin: »Dönerbaum.«

Der Therapeut war nur wenig begeistert vom Gesprächsinhalt und verstand englisch, aber Gael hatte natürlich Recht. Man brauchte nicht zu gewinnen, denn Martin war durch seine Arbeit mit Seneca schon ein kleiner Globalisierungsexperte und Gael lebte auf der Straße, Xuianer jagend, auf dem ganzen Planeten. Er aß viele seltsame Dinge und wusste auch um den Namen des Mageninhalts. Es war kein Wettkampf ausgemacht, aber nach dem Frühstück unterhielt man sich weiter über ess- und nicht essbares.

Gael: »…den Wog voll Kokosmilch und dann LSD 157. Man will kotzen, kann aber nicht. Es ist wirklich irre, und ich glaube, das liegt nur an den Cashew Kernen. Ich werde das schon knacken, gleich als erstes, wenn wir hier raus sind.«

Oh, je der Pfleger sprach auch gut Englisch.

Pfleger: »Nicht so laut! Es gibt zwei Orte ohne Privatsphäre, Gefängnisse und Krankenhäuser. Wo möchten die Herrschaften denn hin?«

2011 argumentierte der deutsche Verfassungsschutz, dass er seine Ermittlungen nicht abrechen konnte, da es die verdeckten Ermittler enttarnen würde. Man könnte, und das ist nur meine Meinung, auch aufhören ihnen allen dieselbe Armbanduhr zu schenken. Der Pfleger sah natürlich fast sofort auf diese verchromte Uhr, um sich zu merken, wann Gael über Drogen sprach. Die Vorgesetzten mochten keine ‘kurz nach‘. Ein präzises 9.23 Uhr sah auf den Akten einfach besser aus. Bei dem, was folgte, half die ganze Station vergeblich. Gael färbte in der Ergotherapie die bunte Flagge der Xuianer, grüner Streifen, gelber Streifen, blauer Streifen, roter Streifen..

Therapeutin: »Schön bunt, wo haben Sie das denn her? Haben Sie was eingeworfen? Was für eine Phantasie!«

Martin: »Eingeworfen, das Bild ist weltbekannt, Wal vor Japan!«

Therapeutin: »Ein Wal ist grau oder doch schwarz. Na, vielleicht nach dem Salzen.«

Martin: »Ok, im roten Streifen schwimmen nicht seine Eingeweide.«

Martin und das Militär schienen sich ein Hirn zu teilen. Er verschwieg seine Gedanken zum Weltuntergang. So war die einzige Gemeinsamkeit die Vorstellungskraft.

Chefarzt: »Die beiden können raus!«

Gut, dass der Rohrschachttest veraltet war. Was würde da denn raus kommen? Martin sah das Ende der Welt 2027, und Gael sah wieder Xuianer. Niemand hatte Zeit für Entzugserscheinungen! Das war eines der ersten Dinge, nach denen Dr. Molke fahndete, zwei Tage nach der Entlassung.

Dr. Molke: »Ich sehe selten jemanden, der nach dem Krankenhausaufenthalt keine Postpsychose Depression hat. Ist das nicht etwas viel für Sie, so ohne Pflege?«

Martin: »Ich habe schon mehr ausgehalten. Bei meiner Reise in die Zukunft gab es über zwei Monate nichts zu rauchen. Und da habe ich mich auch noch mit Seneca rumärgern müssen.«

Dr. Molke: »Haben Sie einen Auftrag von Seneca bekommen, oder spricht er mit Ihnen?«

Martin: »Seneca erhält Aufträge von mir, und er ist auch so ne Art Therapeut.«

Dr. Molke: »Hören Sie auf seine Ratschläge als Therapeut?«

Martin: »Nicht mehr, er hat einen Programmierfehler.«

Dr. Molke: »Das wird mir zu kompliziert. Wir machen das nächste Mal einen Test, den PaNST.«

Martin: »Den was?«

Dr. Molke: »Positiv and Negativ Symptomatik Test, für Schizophrenie!«

Martin: »Wieso?«

Martin hörte Stimmen!

Dr. Molke: »Nur so.«

Gael sah Xuianer, überall.

Dr. Molke: »…den nennt man PaNST!«

Im Zug nach Sassnitz gab es Manöverkritik, vor allem an Dr. Molke.

Martin: »Ich habe niemanden umgefahren, war nicht betrunken oder bekifft. Wieso habe ich so etwas wie eine MPU?«

Gael: »Am bekifft sein hat es nicht gelegen. Ich hab‘s noch nicht angebrochen, aber nachher. Du wohnst doch allein?«

Bergener Shit, zwar noch günstig, aber Martin musste Gael durchfüttern.

Martin: »Ich bin reich, wo ist mein Geld? Hm, bei meinen Freunden!«

Über eine Leitung nach China…

Martin: »Wir müssen ein paar Leute entlassen, sonst verhungere ich diesen Monat!«

Hagen: »Wen denn?«

Martin: »Haben wir Chartanalysten?«

Hagen: »Ja, die helfen uns aber unser Vermögen zu diversifizieren. Wir brauchen die wirklich. Unsere Liquidität ist sehr groß.«

Martin: »Die raten doch nur und das ist keine Wissenschaft.«

Hagen van de Volk: »Stellen Sie sich eine Kugel vor. Machen Sie einen Punkt darauf. Wenn die Kugel sich nicht dreht, bleibt der eindimensionale Punkt. Drehen Sie die Kugel und Sie erhalten einen Punkt, der eine zweidimensionale Strecke zeichnet. Fügen Sie eine weitere, sich drehende Achse hinzu und der Punkt zeichnet eine Fläche. Sie schlingern. Wenn Sie jetzt noch eine drehende Achse haben, taumeln Sie und der Punkt zeichnet einen Körper. Wenn man jetzt noch Achsen dazu fügt, kann ein Mensch nur noch von Spin statt von Drehung sprechen und das Ergebnis kann man nur mit Wahrscheinlichkeiten raten, nicht wissen. Die Kugeln, die sich so verhalten, sind Teilchen und heißen Quanten. Die Bewegung von irgendwas ist ein physikalischer Vorgang. Also die Quantenphysik, mit der Computerchips arbeiten. Und das war bis jetzt die kommerziell erfolgreichste Entdeckung der Menschheit! Danke für Ihr Vertrauen in mein Fachgebiet. Sie könnten das sicherlich besser als ich. Ich musste letzte Woche für unsere 320 Angestellten und Ihre Arbeitsmaterialien 28 Millionen zahlen und an Sie nur 4 Millionen. Völlig sinnlos, da die meisten Angestellten noch Material besitzen im Gegensatz zu Ihnen!«

Martin: »Auf meinem Konto ist genau Null.«

Genau Null, für Hagen war das doch ein ziemlich großer Zufall.

Hagen: »Wir reden glaube ich nicht vom selben Konto! Sie haben noch eins mit einem Höchstguthaben von 10 tausend. Herr Seneca hat es auf Ihr Tycoon Konto in Sri Lanka entleert. Sprechen Sie mit Ihrer Bank. Ich dachte. das hätten Sie spätestens mit Ihrer Anwältin Ulla Pikehouse begriffen. Soll ich noch jemanden auf die Straße setzen?«

Martin: »Ach ja, Höchstguthaben! Entschuldigung! Ich schmeiß einen von meinen Leuten raus.«

Es war Gael. Er bewohnte kurze Zeit später eine Pension, weit weg von den Drogen in Hagen bei Sassnitz. Fliegenpilze hätte er da lecken können. Es wuchsen dort welche so nah am UNESCO Weltnaturerbe. Oh. das klang so sehr nach tiefstem Dschungel, purer Natur, aber der Wald war in etwa so unberührt wie Porno-Star Katja Kassin und der Titel wurde etwas mehr gekauft als verdient. Das reiche Europa störte es nicht, dass im Jasmunder Nationalpark alle Bäume dasselbe Alter hatten, eben nutzwaldtypisch. Weltkulturerbe hätte ich mehr verstanden. Da redet man von Kühen, die seit der Bronzezeit hier vergraben wurden, zu Ehren von Swantjewit, Rügens eigenem Gott, bis hin zu Nutzpflanzungen noch im zwanzigsten Jahrhundert, in Reihen und Kästen sauber getrennt durch teils asphaltierte Wanderwege. Angkor Wat in Kambodscha hatte leider nicht die 13 Millionen Minimum, um so einen Titel zu beantragen. Ein architektonisches Wunder des Mittelalters, mit ehrenamtlicher Pflege und größer als New York. Für Gael war es aber genug Natur. Er dachte erst…

Gael: »Mann, Wald! Zeit für ein paar marokkanische Zierpflanzen.«

Natürlich nur, bis er versuchte, in den Wald zu pinkeln und den Nordic Walkern letztlich den Weg erklärte. Den 65jährigen seinen Blaseninhalt zu präsentieren war besser als der 17jährigen und ihrem Pitbullterrier. Der Wald der tausend Augen forderte immer einen Tribut.

In diesem Fall Gaels Verstand. Niemand sagte, es sei viel Tribut.

Über Telefon…

Gael: »Oh Mann, wo hast du mich hier abgesetzt? Ich brauche einen Geländewagen um mir eine Jacke zu kaufen. Hier esse ich nur den ganzen Tag Honig-Tost. Wenn du mich nicht bald abholst, geh ich Rehe wildern!«

Martin: »Das sind dort keine Rehe, das ist Damwild! Den Fehler machen viele. Ich hole dich Morgen ab zu Dr. Molke. Ich habe meine Leute herbestellt. Jeff, voller Öko und Mathew, der hat eine Limousine mit Panoramadach. Danach können wir zur Küste, von mir aus ein bisschen einkaufen. Ich habe jetzt 3 verschiedene Kreditkarten. Wie wäre es mit einem MP3 Player? Nach Sassnitz läuft man von Hagen aus nur eine Stunde und ich gebe dir eine Karte. Der ganze Wald besteht nur noch aus Wegen. Um ehrlich zu sein, brauche ich auch eine.«

Jerry, Martins genmanipulierte Maus hätte die klimatischen Veränderungen von amerikanischer Salzwüste zum zwar genauso salzigen, aber viel kälteren Klima Rügens ohne Senecas Spezialkäfig kaum überstanden. Selbst der beheizte Käfig war ihr noch zu kalt. Sie machte Situps und Jeff hielt die Hinterbeine fest.

Martin: «Hi Jerry, hi Jeff, hi Mathew. Immer abwechseln, geht sie nicht besser in das Laufrad?«

Jeff: »Niemals! Ich habe Taschentücher, wenn wir zum Arzt wollen.«

Martin: »Ich bin nicht depressiv, nur auf Entzug.«

Mathew: »Für ihre Brusttasche, damit sich die Maus ihr Nest bauen kann.«

Jeff: »Sie ist sehr unruhig und sie ist auch gerade in der Pubertät. Das Bum Bum wird ihr gut tun.«

Jerry hörte auf mit den Situps, um moralische Unterstützung zu liefern. Der PaNST verstieß mit seinen Fragen gegen zahlreiche Rechte und musste trotzdem beantwortet werden.

Dr. Molke: »Glauben Sie an Gott?«

Martin: »Sind Sie schwul?«

Dr. Molke: »Haben Sie Interesse an mir?«

Martin: »Nehmen Sie diese Frage ernst?«

Dr. Molke: »Ja, gibt es nun einen Gott oder nicht?«

Martin dachte über diese Frage nie ernsthaft nach, aber Seneca, nach ein paar Handzeichen.

Seneca: »Sagen Sie ja und er vergisst das Thema. Es könnte ein Bekehrungsversuch sein, es steht aber auch im Test.«

Martin: »Ja.«

Dr. Molke machte diesen Test nicht sehr häufig und, was Seneca vergaß zu erwähnen, auch Dr. Molke musste sich diesen Fragen ernsthaft stellen, wohl zu oft? Er brauchte einen Vergleich.

Dr. Molke: »Sind Sie religiös?«

Glauben Sie an Gott und sind Sie religiös sind übrigens zwei verschiedene Fragen. Hätte Martin auf die erste mit nein geantwortet, wäre also die 2. auch gekommen.

Martin: »Äh, nein!«

Dr. Molke: »Hören Sie Stimmen?«

Ja, natürlich Seneca.

Martin: »Stimmt, danke!«

Dr. Molke: »Was sagen diese Stimmen?«

Martin: »Sie verraten mir die Antworten auf den Test.«

Dr. Molke: »Oh, interessant!«

Auch das änderte nichts am Ablauf des Tests!

Dr. Molke: »Kennen Sie den Sinn des Lebens?«

Martin: »Das ist Asymptote, ja.«

Dr. Molke: »Was ist eine Asymptote?«

Martin: »Warten Sie, Sie können sich dem Ziel nur beliebig annähern, erreichen können Sie es aber nicht.«

Dr. Molke: »Können Sie in die Zukunft sehen?«

Martin: »Nun ja, 2027 geht die Welt unter!«

Ich hätte an dieser Stelle schlicht mit ja geantwortet! Martin war offiziell schizophren, würde man den Test mit seinen 40 Fragen aber selbst testen, wäre es jeder andere auch. Eigentlich jeder, der über den Test nachdachte und nur den Versuch machte, die wirklich richtigen Antworten zu liefern, fiel nämlich durch, übrigens genau wie Dr. Molke und ich. Gael erzählte von Xuianern und bestand den Test? Das lag größtenteils daran, dass es die Lösung des PaNST war, sich völlig doof zu stellen und tada, man war arbeitsfähig im Gegensatz zu Martin. Falls Sie also mal eine Pflegestufe brauchen, lesen Sie Kant oder wie wäre es mit Schopenhauer. Der Test war vorbei, Martin war pflegebedürftig, aber Dr. Molke war noch nicht fertig.

Dr. Molke: »Haben Ihnen die Stimmen gesagt, dass die Welt untergehen wird?«

Martin: »Nein, ich war da. Ich habe es gesehen und jede Menge Technik geklaut. Ich glaube, ich kann es verhindern!«

Dr. Molke: »Haben Sie auch ein Heilmittel gegen Krebs?«

Jetzt war Dr. Molke fertig, eine halbe Stunde genau!

Der Bauer

Martin war ein Held. Supermann erlebte auch die Zerstörung eines Planeten, Batmann den Tod seiner Eltern und Spidermann verschuldete den Tod seines Onkels. Martin hatte das getan. Jerry in der Brusttasche war gereizt, dadurch, dass sich die Herzschlagmelodie änderte. Mitten in der Pubertät hätte sie beinahe in Martins Nippel gebissen. Draußen…

Martin: »Jeff, ich brauche eine Bauchtasche! Jerry will beißen!«

Jeff: »Wie wäre es mit einer Gürtel Seitentasche? Wenn die Kleine beißen will, ist es keine gute Idee, sie in die Nähe der Weichteile zu verfrachten!«

Gael: »Aber auf keinen Fall, ein Taschendieb hat mir lang und breit erklärt, dass man nichts an der Seite merkt. Sie sehen toll aus, aber besonders in Großstädten hat man nicht sehr lange Spaß mit denen! Wir können uns noch umgucken nach einem Rucksack. wenn du mir einen Computer kaufst! Windows 7, nicht das scheiß Vista!«

Vista war ein Reinfall für Microsoft, aber unverschuldet. Es erlebte die Sternstunde der Mal-Ware. Ach ja, lieber Mensch, der du Ahnung hast von Computern, aber keinen guten Draht zum Thesaurus in Bonn. Es heißt wahrscheinlich Mall-Wär und nicht Mehl-Wär. Das Wort kommt ursprünglich aus dem Französischen. Ne pas mal, nicht krank, ist Französisch, und auf Englisch hätte man dann die Wahl zwischen Male-Ware, der männlichen Ware und Mall-Ware, der Supermarkt-Ware. Ok, erstens schreibe ich zu viel und weiß, dass sich besonders die Aussprache in Deutschland nach de, Volk, nach Ihnen, und eben nicht wie in Frankreich mit der großen Frankofonie nach Fachleuten richtet. Und zweitens, so semantisch verkrüppelt, wie sagen wir aktimelisiert, ist das Ganze auch wieder nicht. Man konnte Mehl-Ware sowohl bequem in jedem Supermarkt kaufen, wie zum Beispiel die größten Rockstars aus Wetten-Dass, welche mir mit eigenem Media-Player zwei Treiber vom Computer fegten, und männlich war auch nicht so verkehrt, da der Vista-User schon nach kurzer Zeit von allem die Finger ließ, was mit Leistungssteigerung und ähnlichem warb. Windows 7 war ein kompletter Umbau. Natürlich ähnlich wie jedes Upgrade von Windows, aber auf dem Gebiet der Schadsoftware. Gael hörte nur Schlechtes von Vista, obwohl die Mädels und Jungs um Bill Gates Vista letzten Endes noch retten konnten. Er zog trotzdem das zu diesem Zeitpunkt gerade erst auf dem Markt erschienene Windows 7 natürlich vor. Es hatte einfach noch keine Gelegenheit zu versagen.

Mathew: »Also zur Einkaufsmeile.«

Martin:« Ich kenne da ein paar Second-Hand-Läden, da gibt es tolle Customize PCs.«

Gael: »Ich will eine G-Force mit einer 7 am Anfang, LED und Wasserkühlung.«

Martin konnte recht schnell den Weg weisen.

Da.

Elke Brüng, ein bekannter Name, aber nur, weil das Geschäft für Anwohner so schmutzig war. Das andere war die Videothek mit der Ecke für Erwachsene, die 87 Prozent der Ladenfläche einnahm.

Martin: »Alles mit G-Force, bitte.«

Elke: »Wir führen hier keine Computer mehr!«

Martin: »Rucksäcke?«

Elke: »Rucksäcke sind da hinter der Wand.«

Martin: »Gibt es die Hardware jetzt in der Videothek?«

Elke: »Die ist seit ein paar Jahren zu!«

Wie lang war es eigentlich her, dass Martin hier eingekauft hatte?

Martin: »Welchen haben wir jetzt?«

Elke: »Donnerstag.«

Seneca korrigierte!

Seneca:« Dienstag, den 7. 9. 2043!«

Martin murmelte nur, oh Mann.

Mathew war ein aufmerksamer und guter Chauffeur und nahm sowohl aus den Zielen Martins und seinen Sätzen einen Sparbetrieb auf.

Mathew: »Zum Supermarkt, da sind bestimmt ein paar gute Computer!«

Martin: »Im Supermarkt gibt es PCs? Hin!«

Erinnern Sie sich noch an den Aldi PC? Hundertschaften überrannten die Angestellten des Discounters. Wo das sein soll? Fragen Sie wann! Um 2004 war ein PC im Supermarkt, eine Erlaubnis zum Durchdrehen! Für Martin war das einkaufstechnisch gestern, zu einem Zeitpunkt, an dem es noch Videotheken gab, die man betrat, ohne einen Computer zu benutzen!

Martin: »Auf dem schnellsten Weg zum Supermarkt, Seneca.«

Sie wundern sich über das Seneca? Jeff, Jerry und Mathew nicht. Gael schaute etwas durcheinander, aber sonst war der Satz nicht außergewöhnlich für Martin. Man blickte auf Brachland, nachdem Seneca das Navigationsgerät upgedatet hatte. Ok, warten und vor Öffnungszeit anstehen hätte Martin normalerweise beim Supermarkt-PC eingeplant. Der Laden öffnete um 8 Uhr morgens, aber leider erst 2017. Es war etwa 14 Uhr, 2011. Eine etwas zu lange Zeit zum Anstehen.

Jeff: »Ich habe eine Applikation auf meinem Smartphone, und die sagt warten, ach das ist schon ein Laden.«

Schon auf dem Weg dorthin konnte Jeff Martin mit Hilfe der Applikation sagen, wie teuer die PCs dort waren.

Mathew: »Wie groß sind die? Wir haben hinten in der Limousine kaum noch Platz, der Käfig für die Maus, der ist sehr sperrig. Kann ich da parken? Der Wagen ist viereinhalb Meter lang?«

Kein Problem für Jeff und sein Smartphone!

Martin: »Was ist denn das?«

Es war Jeffs privater Seneca, was nur zeigte, wie wenig Martin die Maschineen Androiden jetzt nutzte.

Jeff: »Das habe ich von dem Herrn Dunbar. Das Navi ist eine professionelle App für Bodyguards. Ich kann damit Ausweichstrecken sehen und Hitpoints, nur der Klingelton ist scheiße!«

Martin: »Hitpoints? Wo ist Ihr Highscore?«

Jeff: »Das ist leider kein Spiel! Hitpoints heißen die Punkte, die wir passieren müssen, im Fachjargons. Sie heißen so, da das die Orte sind, an denen wir in eine Falle gelockt werden können von, sagen wir Entführern. Hit heißt Schlag und da schlägt man uns eben. Ich wäre ganz schnell draußen, wenn ich mit dem Ding Computerspiele spielen würde. Dieser Charles kann das jederzeit sehen, was ich damit tue.«

Charles war mit einem Geländewagen gerade in Marlow, etwas mehr als eine Stunde von Martin entfernt.

Charles: »Was haben die da auf dem Acker gemacht?«

Jeff: »Wir können ja auf Ihrem spielen. Was haben Sie?«

Martin: »Ich habe entweder einen militärischen Industriecomputer oder mein Nokia?«

Jeff: »Ich glaube wir nehmen das Nokia.«

Martin: »Ich habe es gleich. Es passt einfach nicht durch meine Tasche. Hier!«

Jeff: »Ein Großtasten-Telefon mit Spielen?«

Martins Kommunikationsbrett konnte froh sein, wenn die Zeit richtig eingestellt war und vor allem, wenn es das Netz noch gab, für das es in grauer Vorzeit entwickelt wurde.

Martin: »Ich habe Snake und Flipper!«

Jeff: »Retro, ok. Der Notruf geht aber noch?«

Monophone Spielgeräusche, sie gingen dem Chauffeur auf die Nerven.

Mathew: »Kaufen Sie sich doch ein neues Telefon. Die Teile sind toll. Ich habe Rennspiele auf meinem. Wir können ja mal gegeneinander fahren, vielleicht sind Sie der bessere Chauffeur?«

Gael: »Gibt es da auch Spiele?«

Ja, es gab dort Spiele, einen PC für Gael und ein Smartphone für Martin.

Jeff: »Gael, Sie nehmen den linken Computer und ich den rechten!«

Martin: »Wieso zwei, ich habe noch einen Computer zu Hause. Der ist noch gut!«

Martin hatte zwei Laptops. Der eine bediente die Horst, der andere wartete das Zuhause, beide vom Sperrmüllgott.

Jeff: »Spiele?«

Martin: »Ich habe Castelvaniea.«

Leider aber für Supernintendo, das erste!

Mathew: »Wir müssen noch tanken, danach vielleicht in eine Bar?«

Gael: »Nein, hier versteht mich kein Mensch. Besaufen kann ich mich auch alleine und ich will auch wissen, was mein neuer PC so draufhat, am Wochenende wäre es aber ok.«

Mathew: »Ich habe denn Herrn Bretz gefragt!«

Martin: »Ich habe noch etwas mit Sebastian Seneca zu klären. Hm, Wochenende, ich weiß nicht, ich bin auf Entzug, das Tavor muss raus. Frag mich morgen! Mir ist gerade ganz schwummrig vom Geld ausgeben.«

Jeff:« Das bisschen, Sie sind Millionär, an der Tankstelle geben wir mehr aus.«

An der Tankstelle sah ein gelernter Kfz-Mechaniker dann die Spritpreise von 2011, der zuletzt die Spritpreise einmal in den USA und dann wieder die deutschen von 2008 gesehen hatte.

Martin: »Mathew, das reicht doch jetzt endlich. Schauen Sie sich die Säule an.«

Mathew: »Damit fahre ich keine zwei Tage! Das ist ein guter Amerikaner, hätte der Tank keinen Boden, würde der weniger verbrauchen!«

2010 war der von Experten errechnete Zeitpunkt, an dem es weniger Öl zu fördern gab, als bis dann verbraucht wurde. Diese Zahl ging 2010 völlig unter. Man hatte vorher von Reformen gesprochen und 2010 sollten diese stehen, taten sie aber nicht. Nein, ich rege mich nicht darüber auf, es gab Gründe. Propaganda kann man auch nicht richtig dazu sagen. Eine solche Politik wird seit 7000 Jahren angewendet. Sie können sich auch die Ausstellung »Pharao siegt immer« dazu ansehen. Es ist nämlich völlig normal für die Politik, Fehler tot zu schweigen. Das Schöne daran ist natürlich, man erfährt so nichts von Fehlern, die eine Lebensgefahr beinhalten, oder wo dachten Sie kommt das Wort »’totschweigen‘ her. Ob man damit meinte, nur der Fehler sollte sterben, wurde in letzter Zeit etwas fraglich. Das ist ja auch der Grund, wieso ich so viel erzählen kann. Ich lebe noch! Martin störte es genauso wie mich, wenn man einerseits auf die Wichtigkeit mancher Probleme hingewiesen wurde, was bei Seneca die unzähligen Fenster waren, die bei seiner Konstruktion sagten, dies sei sehr wichtig und dann nie wieder darüber gesprochen wurde, wie das Ozonloch oder eben die einfache Tatsache, dass die Computeruhr auf die falsche Dekade eingestellt war. Das Ozonloch ist geschrumpft. Seine Einraumwohnung war von Charles noch nicht eingerichtet wurden. Sein Geschmack drehte sich wieder nur um Abhöranlagen, die er überall verteilen wollte wie andere LEDs. Die Stunde Abstand vorher hatte er schon lange eingeholt, aber ein Profi wie er kam natürlich an, bevor er ankam. Es gab nicht viel für ihn zu tun, außer die Fürs und Widers von Wanzenpositionen durchzugehen.

Charles: »Unglaublich Herr Bretz, Sie haben keinen streng vorgeschriebenen Rauchmelder. Das wird gleich erledigt.«

Martin saß rauchend auf seiner Schlafcouch, und sprach mit Seneca. Für den Computer, der zu diesem Zeitpunkt live mit anhörte, wie Charles seinen Leuten Order und Bescheid gab, gab es keine Gründe für irgendwelche Warnungen. Die Uhr Senecas war ein viel größeres Problem.

Martin: »Wie stelle ich deine Uhr ein, Seneca?«

Seneca: »Man kann sie nur durch eine bessere oder gleichwertige ersetzen. Die aktuelle geht nur um drei Sekunden alle 5000 Jahre nach. Es gibt keinen Grund für Ersatz.«

Martin Bretz tat das, was er immer bei PC-Problemen tat. Er suchte die Lösung alleine. Das Smartphone befand sich gleich am ersten Tag im Internet.

Martin: »Mal sehen, das Jantar Mantar, Seneca. Wie wäre das als Uhr? Sie geht nur zwei Sekunden falsch, immer!«

Das indische Jantar Mantar war eine Weltsonnenuhr. Sie zeigte die Zeit an, aber auf der ganzen Welt, auch und besonders nachts. Astronomen benötigten im Mittelalter eine einheitliche Zeit, so ließ ein Maharadscha Jai Singh II. diese Uhr bauen, damit sichergestellt war, dass man nicht von den gleichen Koordinaten sprach, sondern auch von demselben Himmelskörper, der sich ja bewegte und die Koordinaten nur passierte, aber keinesfalls daran festgenagelt war. Man konnte die Zeit auf zwei Sekunden genau ablesen und sie stellte sich von alleine.

Seneca: »Man muss Kameras daran anbringen, dann wäre sie ein gutes Upgrade.«

Konnte ein Computer wirklich mit einer Sonnenuhr funktionieren? Martin befahl ein Backup anzulegen, falls dies nicht so wäre. Er legte sich zum Schlafen hin. Es war keine gute Nacht. Alpträume, an die man sich nur schwer erinnerte. Lang war die Nacht auch nicht. Um7 Uhr 30 klingelten Charles osteuropäische Agenten.

Martin: »Ah, wer ist da?«

Azubi Klaas: »Bautenschutz, wir bringen Ihre Rauchmelder!«

Martin: »Ich mach schon auf!«

Meisterin Ruth: »Hallo, einmal Flur, einmal Stube! In 5 Minuten sind wir fertig.«

Martin hörte den Akzent.

Martin: »Etwas früh? Was ist denn das für eine Bohrmaschine?«

Klaas: »Eine gute Oregon.«

Martin kannte das amerikanische Fabrikat, zeigte stur auf seinen Kalender und sagte genauso stur deutsche demokratische Wertarbeit. Klaas dachte, er beziehe sich auf die Arbeitsqualität und die vergessene Ankündigung der Handwerker.

Klaas: »Die 10 Jahre Batterien also!«

Martin: »Wollen Sie auch einen Kaffee?«

Zu spät, Klaas hatte den Bohrer angesetzt und Martin hörte zum xten Mal diesen glockenhellen Klang der Wände. Die Oregon dagegen nicht! Er zählte mit den Fingern bis 5, dann…

Martin: »Oh schon 6, 7,..«

Es klirrte bei 8. Der Bohrer war gebrochen und gegen die Wohnzimmerscheibe geschossen. Ein Fall für Thomas, den Ingenieur. Die Risse auf der Scheibe hätten ihn vielleicht neugierig gemacht.

Martin: »Ich bin in Indien, hier der Schlüssel. Die Wohnung ist aus Einheitsbeton der DDR, lassen Sie sich den Rest vom Glaser erklären!«

Im Auto zum Flugplatz schnitt Charles die Meckereien Martins mit, Lehrmaterial!

Martin: »Das liebe ich! Neu in Deutschland und kennt die hiesigen Werkstoffe nicht. Jeff, wissen Sie, was DDR-Beton heißt?«

Jeff: »Sie werden es mir gleich sagen!«

Martin: »Militär-Beton, Überproduktion von Bunkerwänden. Die guten deutschen Maschinen müssen mit den schlimmsten Werkstoffen fertig werden. Kennen Sie Polenfichten?«

Jeff: »Gleich!«

Martin: »Mit einer Polenfichtenlatte können Sie Nägel rein dreschen! Die haben kein feuchtwarmes Golfstromklima wie in Skandinavien. Je kälter es ist, desto härter die Jahresringe und dann noch furztrocken, wegen dem kontinentalen Klima und je feuchter Holz ist, desto leichter reißt es. Genau wie italienischer Marmor oder Blaustein, das geht hier schon seit Jahrtausenden durch und die einzigen Maschinen, die das schaffen, sind deutsche. Ein Transitland hat immer gutes Werkzeug! Wir haben 11 Grenzen! Und da kommt der mit ner Oregon, oh Mann! Ich kann mit einer Polenfichte einen Mammutbaum fällen. Was glaubt der, wieso ich so einen Kalender habe, der ohne Nagel auskommt!«

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Litres'teki yayın tarihi:
23 aralık 2023
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390 s.
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9783959633291
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