Kitabı oku: «Mafia - Allmacht einer Holding», sayfa 7
Oberwelt in den 40er und 50er Jahren, bis er von Gigante angeschossen wird. Danach zieht er
sich dann eine Art Halbpension zurück, wobei er immer noch Deals arrangiert und Streit zwischen
Mobstern schlichtet.
Der Journalist Walter Winchell, Hoovers Freund, kennt auch Owney "the Killer" Madden, Meyer
Lansky, der in New York im selben Haus wohnt, und Joe Kennedy persönlich. Als Kennedy 1933
eine Affäre hatte mit dem Broadway Showgirl Evelyn Crowell, der Wittwe des New Yorker Gansters
Larry Fay, und im New York Journal-American darüber berichtet wurde, besuchte Kennedy
Winchell. Die beiden befreundeten sich, die Story konnte unterdrückt werden und Kennedy wurde
zu einer der Schlüsselquellen für seine Boulevardgeschichten.
Meyer Lansky ist im Besitz von kompromittierenden Photos, auf denen Hoover gut erkennbar
seinem Freund Clyde Tolson einen bläst. Lansky schmiert auch Nahestehende Hoovers und
bekommt sogar FBI-Reports von den FBI-Agenten, die ihn "überwachen" sollen. Der Stillhaltepakt
dauert bis zum Tode Hoovers. Manchmal behindert Hoover aktiv und bewusst ein Vorgehen gegen
die Mafia, zum Beispiel als der Pferderennservicebesitzer James Ragen dem FBI über seine
neuen Konkurrenten alles berichtet, was er weiss. Das FBI startet zwar eine Operation, verweigert
Ragen aber Begleitschutz. Nachdem dieser von Lenny Patrick und Dave Yaras auf Befehl von
Jake Guzik umgebracht wird, weist Hoover seine Agenten an, die Untersuchung abzubrechen.
Der FBI-Direktor, der Homosexuelle in der Öffentlichkeit als pervers bezeichnet, hat auch
fetischistische und pädophile Tendenzen. Er verkleidet sich bei Sexparties als Frau, und die
Sittenpolizei von New Orleans verhaftete ihn Ende der 20er Jahre einmal mit einem minderjährigen
Strichjungen. Da Henry G. C. Corcoran damals intervenierte und eine Strafverfolgung verhinderte,
kann sich dieser im Gegenzug illegale Geschäfte erlauben, ohne mit Strafverfolgung rechnen zu
müssen. Der Ex-Agent Guy Hottel erzählt, wenn er betrunken ist, von Sex-Parties ohne Mädchen
bei Hoover, weshalb Hoover ihn jeweils in Polizeigewahrsam nehmen lässt. Da Hottel aber zuviel
weiss, entlässt Hoover ihn nicht. Hoover lässt jedes Gerücht über seine eigene Homosexualität
unterdrücken und seine Agenten während 23 Jahren gegen die "homosexuals right groups"
vorgehen, um davon abzulenken. Offenbar macht Hoover das Risiko der möglichen Entdeckung
seiner Homosexualität paranoid. Hoover befindet sich von 1941-71 in psychiatrischer Behandlung,
und oft verhält er sich sehr brutal gegenüber Homosexuellen (wie gegen Sumner Welles) und
benutzt Gerüchte angeblicher Homosexualität als politische Waffe (wie gegen Adlai Stevenson).
Hoover besteht darauf, beschlagnahmtes pornographisches Material selbst zu sichten.
Fords rechte Hand Harry Bennett trifft sich als Informant mit J. Edgar Hoover. Bennett ist der
Verbindungsmann zu ehester LaMare, Boss des Detroiter Mafia, der eine Privatarmee gegen
Gewerkschaftsaktivitäten aufgebaute, womit Henry Ford keine Gewerkschaftsprobleme mehr hat.
Im Gegenzug erhalten Gangster wie Joe Tocco, Leo Cellura, Joe Adonis, Tony D'Anna
Beteiligungen bei Ford. Bennett versorgt Hoover mit Informationen über Linke, wobei sich später
herausstellt, dass viele Namen vom lokalen Faschistenführer Gerald Smith stammen.
1934 erhielt Hoover von Roosevelt den geheimen Auftrag, die Nazis und deren Sympathisanten zu
überwachen, wobei alle anderen Aktivitäten gegen Radikale ausdrücklich verboten bleiben. Aber
Hoover arbeitet eng mit der 1923 in Berlin gegründeten Interpol zusammen, in der Heinrich
Himmler, Reinhard Heydrich, Arthur Nebe und andere fanatische Nazis aktiv sind. Auch nach dem
Überfall der Tschechoslowakei und dem Fall Frankreichs tauscht Hoover noch immer
Fahndungslisten mit Interpol aus. Erst drei Tage vor Pearl Harbor stoppt er die Zusammenarbeit.
Nach dem Krieg verlegt Interpol seinen Sitz nach Paris, ernennt Hoover zu Vizepräsidenten und
weigert sich hartnäckig, Nazi-Kriegsverbrecher zu suchen. In den 70er Jahren wird der ehemalige
SS-Offizier Paul Dickopf Präsident der Interpol.
Am 24.8.36 ersuchte ihn Roosevelt wiederum geheim, neben den Faschisten auch die
Kommunisten zu überwachen, was Hoover schon lange machte. Wegen Spionage- und
Sabotagegefahr bewilligte Roosevelt $150'000. Die Abteilung für Spionage heisst Division Five, die
bereits seit 1919 existieren soll, aber erst zu diesem Zeitpunkt offiziell wurde.
Nach einer cleveren Intrige seitens Hoovers beschliesst Roosevelt am 26.6.39, dem FBI die
Leitung bei Spionage- und Sabotagefällen zu übertragen, und nicht der Military Intelligence
Division oder dem Office of Naval Intelligence. Das FBI expandiert von 898 Agenten 1940 auf 4886
Agenten 1945. Hoover eröffnet am 2.9.39 eine präventive Notverhaftungsliste "aller Feinde der
USA". Justizminister Briddle verbietet diese Auflistung als sinnlos, wonach sie Hoover unter
"Security Matter" geheim weiterführt. Eine weitere geheime Archivierung veranlasst Hoover mit
Informationen, die durch illegale Aktionen des FBI wie Einbrüche bei politischen Organisationen,
um beispielsweise Mitgliederlisten zu stehlen, zustande kommen. Obwohl offiziell seit 1934 durch
den Kongress verboten, hat Hoover das Telephonabhören permanent eingesetzt. Am 21 .5.41
legitimiert Roosevelt das geheime Abhören von Subversiven. Roosevelt beauftragt Hoover auch,
Informationen über seine Gegner bei der nächsten Präsidentenwahl zu sammeln.
Alle Präsidenten seit Roosevelt benutzen Hoovers Wanzen auch für eigene politische Zwecke, was
Hoovers Position sichert. Hoover sichert seine Macht auch durch die Mitgliedschaft in vielen
Organisationen: American Bar Association, Boy Scouts, United States Chambres of Commerce,
Kiwanis International, Knights of Columbus, Optimists International, Rotary International, Veterans
of Foreign Wars u.a.m. Am meisten bringt ihm die American Legion, die dem Justizminister
Jackson im Juni 1940 vorschlägt, er solle 1 1'000 Posten der Legion erlauben, die das Land in
Bezug auf "subversive Aktivitäten" flächendeckend überwachen würden. Jackson lehnt ab, aber
Hoover kann es so drehen, dass die Legionäre als Informanten die FBI-Büros kontaktieren können.
Obwohl über die Legion bis im Oktober 1943 60'000 Informanten rekrutiert werden, kommen wenig
Brauchbares über diese Kanäle. Aber sie eröffnen Hoover einen breiten Kontakt mit konservativen
Medienschaffenden und Abgeordneten. Zudem baut Hoover über seinen Freund Carl Mclntire die
Cover-Institution American Council of Christian Churches auf.
Quellen : Theoharis/Cox: 119, 187, 237, Schulz: 82,181, Davis (1988): 237, 267f, Davis (1994): 103-
107, Todd, Brussell: 5f, Summers (1993): 43-91, 91-129, 225-245, Cran, Lacey: 89, Hersh: 48,
Giancana: 247f,
Dezember 1937: Botschafter Kennedy in England top
Joe Kennedy wird, obwohl er über keinen politischen Background verfügt, als Dank für die
Unterstützung von Roosevelts Wiederwahl zum Botschafter in England ernannt. Die beiden Jahre
vorher beschäftigte Kennedy sich mit der Reorganisation der Firmen RKO, Paramount und Hearst
Corporation und schrieb zusammen mit dem Journalisten Arthur Krock das Buch l'm for Roosevelt.
Krock ist der Leiter des New York Times-Büros in Washington und wird von Kennedy mit bezahlten
Ferien, teuren Geschenken und Frauen versorgt.
Nach dem Wahlsieg Roosevelts wurde Kennedy, der eigentlich auf das Finanzministerium hoffte,
zum Direktor der maroden Obersten Handelsschifffahrtsbehörde berufen, ein Job zweiter Klasse,
aus dem Kennedy das Beste macht. Kennedy verbringt Monate mit Lobbying für eine
angemessene Stellung und beackert James Roosevelt. 1933 begleitete der Präsidentensohn
Kennedy nach England, als es um die Neuorganisation und Legalisierung von Alkoholimporten
ging, wobei Joe die Schwächen Roosevelts für Frauen und Reichtum gezielt auszunützen
verstand. Als dann der Botschafter in London unerwartet neu zu besetzen ist, ist Roosevelt froh,
dass er den aufsässigen Kennedy, der ihm gefährlich werden könnte, abschieben kann.
Als Botschafter versagt Kennedy auf der ganzen Linie, vor allem wegen seiner Fehleinschätzungen
der politischen Situation. Er glaubt, dass England weder den Willen noch die Waffen zur
Verteidigung gegenüber Deutschland habe. Bei Ausbruch des Krieges bezeichnet er Hitler als
Genie und empfielt seiner Regierung, ein Arrangement mit dem Führer zu suchen, damit die
Vereinigten Staaten nicht in den Krieg hineingezogen werden. Antisemitische Äusserungen, seine
politische Ignoranz der europäischen Lage und die Feigheit, sich während der Bombenangriffe auf
dem Land in Sicherheit zu bringen, machen ihn bei Winston Churchill und allen Diplomaten
äusserst unbeliebt. Über John J. Burns spekuliert der Botschafter trotz Businessverbot weiterhin an
der Wallstreet und missbraucht dringend benötigten Frachtraum für den Whiskey seiner Somerset
Importers. Da England nur mithilfe der USA eine Chance gegen Hitler hat, wird Kennedy für
Churchill zum Sicherheitsrisiko. Der Botschafter wird vom MI-5 abgehört und beschattet, wobei klar
wird, dass Kennedy über eine reiche Engländerin in Kontakt mit dem Führer der britischen
Faschistenbewegung, Sir Oswald Mosley, getreten ist. Kennedy trifft sich im Geheimen am 9.5.39
trotz dem expliziten Verbot Roosevelts mit Dr. Helmut Wohltat, dem Vertreter Görings, zur
Besprechung gegenseitiger Konzessionen. Mit seiner Indiskretion bringt Kennedy die Anti-Hitler-
Verschwörergruppe um die Generäle Ludwig Beck und Franz Halder in Lebensgefahr, indem er
deren Absichten und Namen an einer Pressekonferenz bekanntgibt. Kennedy will ein Attentat
Hitlers verhindern, weil die Sowjetunion für ihn gefährlicher ist als Nazi-Deutschland.
Hauptinteressen Kennedys sind allerdings seine eigenen Präsidentsschaftspläne und die
Wahlkampfstrategie für die demokratische Nomination von 1940. Roosevelt isoliert Kennedy in
London, indem alle wichtigen Verhandlungen und Entscheidungen über persönliche Vertreter wie
William Donovan und den amerikanischen Botschafter in Paris laufen lässt und selbst in direktem,
aber geheimen Kontakt zu Churchill steht. Kennedy versucht daraufhin, Roosevelt zu erpressen,
indem er diesen Geheimkontakt, der über die Amerikanische Botschaft läuft, an die Presse
verraten würde, falls der Präsident ihn nicht zurückrufe. Kennedy hatte den Codespezialisten Tyler
Kent angewiesen, von allen aussergewöhnlichen Telegrammen Kopien zu machen und diese aus
der Botschaft zu schmuggeln. So stellt er sich ein Dossier der geheimen Roosevelt-Churchill-
Telegramme zusammen, das er in die USA schiffen lässt, um Roosevelt damit politisch
auszuschalten. Im Frühjahr 1940 schlägt die britische Gegenspionage-Abteilung nach
achtmonatiger Bewachung zu und entdeckt in Kents Wohnunng 1500 dekodierte Kopien. Kennedy
lässt Kent fallen, indem er dessen diplomatische Immunität aufhebt - Kent verbringt die Kriegsjahre
nach einem geheimen Prozess in einem britischen Gefängnis - und kann so verhindern, dass die
amerikanische Öffentlichkeit etwas erfährt.
Am 26.10.40 kehrt Kennedy in die USA zurück und trifft sich, zehn Tage vor der Nomination, mit
Roosevelt. Roosevelt kann Kennedy nicht einfach fallenlassen, denn er will sich widerrechtlich ein
drittes Mal wählen lassen und braucht jede Unterstützung. Da Roosevelt Kennedy vor allem nicht
als Konkurrent für die Präsidentschaft will, macht er ihm Hoffnungen auf einen Ministerstuhl,
verspricht seine Unterstützung für die Kandidatur seines Sohnes Joe Jr. zum Gouverneur von
Massachusetts und droht mit einer alten Steuerhinterziehung. Nach der erneuten Wahl Roosevelts
bekommen die beiden jedoch Streit, da Kennedy die Aussenpolitik in einem Interview kritisiert und
damit seine eigene Politkarriere sabotiert. Kennedy, dessen Vermögen unterdessen auf $250 Mio.
angewachsen ist, setzt nun alle seine politische Hoffnung auf seinen ältesten Sohn Joe Jr.
Quellen : Kessler (1997), Hersh: 61 ff, Best: 18, Collier/Horowitz: 84-137.
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Mafia, Geheimdienste und Politik der USA
Teil 2 (1939 bis 1948)
Dieser Teil der Chronik behandelt die Zusammenarbeit der amerikanischen Armee,
Geheimdienste, Politiker und Industriellen mit der Mafia, den Nationalsozialisten und der
Katholischen Kirche während dem 2. Weltkrieg und in den Jahren danach.
Die zentralen Themen und Personen sind:
Zweiter Weltkrieg , US-Firmen und die Nazis , IBM, Ford, GM, Onassis, Karriere von Howard
Hughes , Angriff auf Pearl Harbor , Gründung des OSS und J. Edgar Hoover, US-Finanzierung
Hitlers durch Prescott Bush, Avereil Harriman, Fritz Thyssen, Friedrich Flick, Montagu
Collet Norman und Warburg. Ölhandel, Rockefeiler, I.G.Farben, William Stamps Farish,
Eugenik und George Bush, Kooperation von Mafia und Militär , Coca-Cola, USA und
Frankreich , Charles de Gaulle, Mafia, Roosevelt und Hollywood , Italien-Invasion , Rückkehr
der Mafia, Hoover und Kennedv , Politikerbespitzelung, Bretton Woods , Gründung des
Internationalen Währungsfonds und der Weltbank, Dollar, Saudisches Öl, UNO und Harry S.
Truman , Niederlage Japans , Atombomben, biologische Waffen, John F. Kennedys Einstieg
in die Politik , Reorganisation der Mafia , Heroin-Schmuggel, Las Vegas, Der Kalte Krieg , die
Unterstützung der Partisanenbewegungen, der Antikommunismus, der Marshall-Plan, die
Containment-Strategie, Josip Tito in Jugoslawien, Gründung der CIA , Hoover, das HUAC,
Reagan und Nixon, CIA und Kriegsverbrecher , Allen Dulles, George F. Kennan und der
Vatikan retten Faschisten wie Ante Pavelic, Otto Skorzeny, Reinhard Gehlen oder Otto
Albrecht von Bolschwing, CIA in Italien , CIA und Gewerkschaften , Howard Hughes und
Nixon, Chotiner und Johnson, Truman und die Mafia .
Der Text umfasst ca. 30 Seiten.
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1939 Zweiter Weltkrieg
Der Heroinhandel bricht während des Zweiten Weltkrieges beinahe zusammen. Die Brüder
Eliopoulos ziehen sich in den ersten Kriegstagen aus dem Handel zurück, und die Unterwelt von
Marseille kollaboriert mit den Nazis. Als Japan Shanghai besetzt, versiegt der schon zuvor
verminderte Heroinnachschub vollends. Meyer Lansky reist nach Mexiko und organisiert dort den
Mohnanbau in den Bergen, der jedoch nur minderwertiges Heroin liefert. Auch eine zweite
Verbindung, über die Heroin aus der I.G. -Farben-Produktion nach Kuba geliefert wird, bricht 1943
ab. 1938 ist das Heroin noch zu 28% rein verkauft worden, 1941 nur noch zu 3%, obwohl der Preis
sich verzwölffachte. 1945 kostet das Heroin das 70fache von 1938, und die Zahl der Süchtigen hat
sich von 300'uOO auf 20'000 vermindert.
Für die Mafia eröffnen sich mit dem 2. Weltkrieg aber andere Einnahmequellen. Die amerikanische
Regierung verfügt Kriegsrationierungen und Preiskontrollen, was zur sofortigen Entstehung von
Schwarzmärkten führt. Dank der Kontrolle über die Häfen von Brooklyn und Manhattan können die
Mobster auch genügend Waren für den Schwarzmarkt abzweigen. Die Mafia handelt mit Fleisch,
Zucker, Speiseöl, Autos, Pneus und Nylon und verkauft rationiertes Benzin. Das Office of Price
Administration errechnet, dass jeden Tag 2,5 Mio. Gallonen Benzin (1 Gallone = 3,785 Liter) illegal
verkauft werden. Am lukrativsten ist der Verkauf von gefälschten Rationierungsmarken, vor allem
für Benzin, die nicht einmal alle gefälscht werden müssen. Sie kommen von korrupten Beamten
des OPA, wo Richard M. Nixon und Charles Gregory Rebozo arbeiten. Vor allem Carlo Gambino
hat sich diesen Handel unter den Nagel gerissen und kauft sich Hunderttausende von Marken von
korrupten OPA-Beamten und macht laut Valachis Aussagen bis zu $1 Mio. pro Deal. Nixons
ethische Qualifikationen als Anwalt wurden schon bei dessen ersten Prozess von Richter Alfred
Paonessa ernsthaft in Frage gestellt. Rebozo gründet mit 23 eine Auto-Service Station und
verdient am illegalen Handel mit gebrauchten Pneus und anderen Secondhandgeschäften so viel
Geld, dass er nach dem Krieg eine Wäschereikette kaufen und in die Bodenspekulation einsteigen
kann.
Quellen : Delorme: 83-85, Weberman (6), Best: 85, Summers (2000): 29-34,102,495.
1939 US-Firmen und die Nazis top
Aber nicht nur die Mafia, auch andere Firmen und Grossinvestoren verdienen am Krieg. IBM-Chef
Thomas J. Watson lieferte seinem Freund Adolf Hitler die Hollerith-Lochkartenmaschinen, womit
die erste Volkszählung im Dritten Reich durchgeführt wurde. Dank diesen Personendaten können
die Konzentrationslager, Gettos, Judendeportationen und deren Vernichtung effizient organisiert
werden. Die auf den Armen tätowierten KZ-Häftingsnummem entsprechen den
Personenkennziffern der IBM-Maschinen, die Haftgrund, Gesundheitszustand, Nationalität, Beruf,
Art der Lagerstrafen und schliesslich die Todesart auf den Lochkarten festhalten. Da auch die
gesamten Wirtschafts- und Rüstungsdaten mit den Hollerrith-Maschinen verrechnet werden,
besteht die Gefahr der Enteignung und Verstaatlichung der Tochter Dehomag, was Watson mit der
Einsetzung eines Treuhänders verhindern kann. Als Präsident der Handelskammer und Berater
Roosevelts sprach sich Watson stets gegen die Isolation Deutschlands aus und kooperierte bis
1940 direkt und danach indirekt mit allen Regierungsstellen des NS-Regimes. Die europäischen
Interessen von IBM während dem Krieg vertritt Werner Lier, ein Hauptmann der Schweizer Armee
in Genf. 1942 hält IBM 94% der Munitions Manufacturing Corporation, die Kanonen und
Flugzeugmotorteile produziert und IBM $200 Mio. einbringt. Nach dem Krieg erhält Watson nicht
nur die "Computer"-Maschinen zurück, sondern auch die Gewinne der Tochterfirma Dehomag.
Watson wird Vetrauter und Golfpartner von Eisenhower und sitzt von 1952 bis 1962 als Senator
von Connecticut
Nur etwa 60'000 der Hunderttausenden jüdischen Flüchtlige, die ein Visumsgesuch stellen,
gelangen aus Europa in die USA. Viele der Abgewiesenen schicken Geld voraus, da Mittellose
sowieso keine Chance haben, weshalb Milliarden von Dollars an Flüchtlingsgelder in die USA
strömen und von den Behörden als Vermögen der "enemy aliens" eingefroren werden. Nach der
Krieg beschlagnahmt die US-Regierung $900 Mio. (der heutige Wert ist rund 10 Mal höher) auf
diesen Bankkonten und entschädigt damit die deutschen Tochterfirmen amerikanischer
Unternehmen wie General Motors mit $16,4 Mio. oder Ford mit $785'000, obwohl Henry Ford
Hitlers Wahlkampf mitfinanzierte. Ford ist ein radikaler Antisemit, dessen Ansichten Hitler
beeinflussten, und geht mit eigenen Werkpolizisten gegen Gewerkschafter vor. Beide Firmen
beschäftigen Zwangsarbeiter und sind Bestandteil von Hitlers Kriegsmaschinerie: 1942 stammt ein
Drittel der 350'000 produzierten Lastwagen aus Ford-Fabriken. Seit 1929 gehört Opel zu 100% der
GM und bildet mit 100'000 produzierten Opel Blitz-Lastern das Rückgrat der Reichwehr. Während
dem Krieg baut Opel etwa die Hälfte der Antriebssysteme für die JU-88-Bomber. Obwohl Carl Luer
am 25.1 1 .42 die Verwaltung in Rüsselheim für die Nazis übernimmt, werden die wesentlichen
Entscheidungen weiterhin in Detroit gefällt. 1943 entwickelt, prodiziert und montiert Opel die
Motoren für das erste Düsenflugzeug Messerschmitt 262, während Gemeral Motors die US-
Luftwaffe aufrüstet. Für die Schäden an den Tochterfabriken in Deutschland, Österreich, Polen und
China durch die Bombardierungen der Alliierten erhält GM 1967 Steuervergünstigungen von $33
Mio. Die Fabriken von Ford und IBM werden bei den Bombardierungen der USA offensichtlich
geschont.
Opel erziehlt dank den Zwangsarbeitern hohe Kriegsgewinne, ohne einen Cent an den
Zwangsarbeiterfonds der amerikanischen Handelskammer zu zahlen. Insgesamt werden 10
Millionen Verschleppte aus 26 Nationen im Dritten Reich zur Arbeit gezwungen (davon 3 Mio.
Russen, 1,2 Mio. Polen und 1,2 Mio. Franzosen). Ohne diese Sklaven wären die Landwirtschaft
und die Kriegsindustrie nicht in der Lage, die Produktion aufrecht zu erhalten.
Auch die Tochterfirmen von schweizerischen Unternehmen wie Georg Fischer, Maggi, BBC, oder
Alusuisse profitieren von den Gratisarbeitern. 1944 schliessen sich Hunderte von Firmen dem SS-
Proramm "Vernichtung durch Arbeit" und rekrutieren die Zwangsarbeiter vor allem aus den
Konzentrationslagern, womit sie ihre Nachkriegs-Konkurrenzfähigkeit markant verbessern.
Aristoteles Onassis verkauft an beide Seiten Öl und Waffen und vermietet seine Schiffe, wofür die
Allierten $250'000 pro Jahr zahlen. Interessanterweise verliert er als einziger während des ganzen
Krieges kein einziges Schiff und keinen einzigen Matrosen, während beispielsweise von den 450
griechischen im Krieg eingesetzten Frachtschiffen 360 sinken. An die Japaner, die einen
grausamen Eroberungskrieg in Asien führen, verkauft Onassis Schiffe, die er durch neue aus
Südamerika ersetzt. Ab dem November 1942 wird Onassis vom FBI wegen seinen Beziehungen
mit Faschisten wie Fritz Mandl, Juan Peron, Alfred Krupp oder Hjalmar Schacht überwacht. Als
Hollywoodplayboy hat er eine Affäre mit Gloria Swanson, mit der Kennedy ein langdauerndes
Verhältnis hatte.
Nach dem Krieg beschliesst der amerikanische Kongress den Verkauf der nicht mehr benötigten
Kriegsfrachter "Liberty ships" für $550'000 pro Stück. Da Onassis nicht zur kaufautorisierten
griechischen Reederunion gehört, ist er von der einmaligen Gelegenheit ausgeschlossen. Er
umgeht die Bestimmung mithilfe des Anwalts Burke Marshall und der neu geschaffenen
Scheinfirma "United States Petroleum Carriers Ine", die 4 T2-Tanker kaufen kann. Er schliesst
zudem Kohletransportverträge mit 1 6 "Liberty ships", die er gar nicht hat, ab. Dasselbe macht er
mit Öltankern, die noch gar nicht gebaut sind. Mit der Metropolitan Life Insurance Company handelt
er einen Investitionsvertrag über $40 Mio. für eine neue Supertankergeneration aus. Die vier
"Liberty"-Schiffe aus den US-Kriegsbeständen werden für die Waljagd eingesetzt, in die Onassis,
unter Umgehung der Jagdgesetze, einsteigt. Die erste Walexpedition bringt ihm $4,2 Mio, weshalb
es nicht kümmert, dass beispielsweise 69% der Pottwale, die er vor der Küste Perus erlegen lässt,
nach den Bestimmungen zu klein sind. 1950 schliesst Onassis einen Vertrag mit Lars Anderson für
den Walfang in der Antarktis und in Argentinien. Anderson gehörte zur norwegischen
Nazikollaborationsgruppe Vidkum Quisling. Ebenfalls 1950 wird ein Geheimabkommen zwischen
dem Aussenministerium und den sieben Ölmultis geschlossen, dass alle Tantiemen für die
arabischen Nationen steuerfrei sind. Onassis gewinnt den Konkurrenzkampf um Tina Livanos
gegen bereits verheirateten Stavros Niarchos, der sich mit der älternen Schwester zufrieden geben
muss.
Über Sasha de Seversky lernt Onassis während dem Krieg den Nobelgangster Johnny Meyer
kennen. Meyer arbeitet für Howard Hughes, für den er dank seinen ausgezeichneten Beziehungen
in Washington Rüstungsaufträge und Mädchen organisiert.
Quellen : Morgenthaler Piechowiak, Evans, Glaser, Best: 47-49, Morgenthaler, Schweitzer, Levis,
Brussell (1983), Haar, Kindhauser, Schröder/Schroeder. Laurent: 13-17.
1939 Karriere von Howard Hughes top
Howard Robard Hughes erbte 1924 mit 19 Jahren die Ölfirma seines Vaters, der mit Ölboom 1901
nach Houston zog und und eine Bohrmaschine erfand, die seinen Reichtum begründete. Obwohl
noch minderjährig, konnte er den Richter von seinen Kompetenzen überzeugen und brauchte dann
die gesamten Firmenreserven von $325'000, um die weiteren Erben auszuzahlen. Noch 1950
beherrscht die Hughes Tool Company 85% des Ölbohrmarktes, was seine enormen Ausgaben
weitgehend deckte. Während eine normale Familie mit $4000 pro Jahr lebte, gab er in den ersten
beiden Jahren $100'000 für Autos und $550'000 für die Entwicklung eines Prototyps mit
Düsenantrieb, $20'000 für Kleider und Schmuck, $20'000 für Hotel- und Unterhaltungskosten und
$25'000 für einen persönlichen Telex für die Verbindung nach Wall Street aus und verlor $4 Mio. in
Investitionen. Bis zur Krise von 1929 setzte er an der Börse $8 Mio. in den Sand. Hughes zog 1925
nach Hollywood, wo er eine Karriere als Schauspieler, Regisseur, Pilot und Flugzeugbauer
startete. Nach einem ersten Fehlschlag, den $80'000 teuren und nie veröffentlichten "Swell Hogan"
gewann "Two Arabian Nights" (1928) einen Preis. Für seinen Flieger-Film "Hell's Angels" (1930)
kaufte er für über $500'000 mehr als 40 Kampfflugzeuge des Ersten Weltkriegs, womit er die
grösste private Flugwaffe der Welt besass. Drei Piloten und ein Mechaniker (und er beinahe)
kamen bei den Dreharbeiten ums Leben für den Film, der $4,2 Mio. kostete (wovon nur $2,7 Mio.
eingespielt wurden), und Jean Harlow zum Star machte. In den 30er Jahren baute er im Rahmen
einer Kinokette das Texas Theater in Dallas, in dem Lee Harvey Oswald verhaftet wird.
"Scarface" (1932) und "The Outlaw" (1941) über Billy the Kid mit den gewagten Aufnahmen von