Kitabı oku: «Vampirjagd», sayfa 4

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>Du hattest Recht, Jan<, sandte sie ihrem Freund zu. >Tobias ist wirklich nett und ich mag ihn!<

>Nimmersatt!<, dachte Jan und schickte diesen Gedanken zärtlich an die schöne Frau.

„Am besten machen wir uns sofort auf den Weg, ehe die Spur noch kälter wird. Drei Tage ist eine lange Zeit. Zeit genug um den Verbrechern die Möglichkeit zu geben, ihre Spuren zu verwischen.“

Jannik schlug sich die flache Hand gegen die Stirn. „Verdammt. Ich hätte Ben rufen können! Er ist doch ein Profi.“

„Benjamin van Güldensteen?“, fragte Rowena neugierig.

Tristan zog indigniert eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts.

„Ja. Er ist im Ruhrgebiet Polizist und hat reichlich Erfahrung im Lesen und Sichern von Spuren.“

Tobias lachte leise. „Jan, nichts für ungut. Aber können Methoden der Polizei der Sterblichen uns weiterhelfen?“

„Ben ist schon seit zweihundert Jahren Polizist, Tobi.“ Jannik trank den letzten Schluck Blut, stellte sein Glas ab. „Er hat beim Yard gearbeitet, beim FBI, beim BKA und in Paris und Moskau. Er hat einen guten kriminalistischen Spürsinn, den wir hier gebrauchen können. Ich rufe ihn an und frage ihn, ob er ein paar Tage Zeit hat und nach Berlin kommen kann.“

„Fein, dann werden wir ja eine richtig tolle Truppe!“ Begeistert klatschte Rowena in die Hände. Tristan knurrte wieder.

Jannik stand auf und ging zu dem Sideboard an der grob verputzten Wand des Lofts. Er öffnete eine Schublade und holte einen Fotoapparat heraus. Es war eine Digitalkamera, die er jetzt Tristan zuwarf, nachdem er überprüft hatte, ob der Akku auch noch voll war und genug Speicherplatz auf dem Chip vorhanden war.

„Macht ein paar Fotos. Von dem Hotel, von dem Zimmer, von einigen Leuten, die sich vielleicht ein wenig auffällig benehmen.“ Jan ging zum Tresen der Küche und öffnete eine dünne Mappe, die darauf lag. Er holte zwei Fotos heraus, gab Rowena eins davon.

„Wenn ihr im Hotel seid, braucht ihr das vielleicht, damit ihr von den Angestellten etwas in Erfahrung bringen könnt.“ Das Foto zeigte Bertrand Leclerc. Ein weltmännischer, blasierter Geschäftsmann.

„Na dann mal los, Ro.“

„Nach dir, mein Lieber“, schnurrte Rowena und ließ sich von Tristan hochziehen, nachdem sie ihren letzten Schluck AB Negativ getrunken hatte.

„Passt auf euch auf“, sagte Jannik und umarmte Rowena kurz. „Wenn ihr irgendein komisches Gefühl habt oder etwas unklar ist, haut ab. Dann finden wir einen anderen Weg, an Informationen heranzukommen.“

„Versprochen. Ich passe schon auf den Großen hier auf.“ Tristan rollte mit den Augen, lächelte aber etwas.

Tobias blickte der Vampirfrau kurz in die Augen. >Seid bitte vorsichtig!<, dachte er.

>Natürlich, Tobi. Wir sprechen uns dann später.<

„Ach, ehe ich es vergesse.“ Jannik holte die beiden noch einmal mit seinen Worten zurück. „Reine Neugierde, aber was läuft da zwischen euch?“

Rowena biss sich auf die Lippen um nicht laut aufzulachen. Tristan zog kurz seine Augenbraue hoch, dann schmunzelte er.

>Sag´ du es ihm bitte!<, forderte Tristan Rowena auf.

„Jan, ich habe dir doch mal erzählt, dass ich zweimal verheiratet war. Nun, Tris war mein zweiter Ehemann.“

Jannik schluckte als er daran dachte, dass er mit der Frau vor ihm seit etwa 250 Jahren immer mal wieder geschlafen hatte und seit knapp 200 Jahren mit Tristan befreundet war.

„Seit wann seid ihr geschieden?“, fragte er und räusperte sich kurz, weil ein dicker Kloß in seinem Hals steckte.

„Seit 1901. Offiziell zumindest. Warum?“ Ein Knurren war in Tristans Stimme zu hören. Ein Knurren, das Revieransprüche meldete.

„Ähm …. Können wir das später klären?“ Jannik fühlte sich reichlich unwohl in seiner Haut. Ihm war schlecht, weil er mit der Ehefrau eines seiner besten Freunde geschlafen hatte.

Tristan genoss es regelrecht, dass Jannik käseweiß wurde und nervös herumzappelte. Er machte Jannik keinen Vorwurf, denn er und Rowena hatten sich vor gut dreihundert Jahren getrennt. Aber das wollte Tristan seinem Freund jetzt noch nicht sagen. Er genoss die Situation wirklich sehr.

„Wehe du rennst weg!“, sagte Tristan und ließ kurz seine Fänge aufblitzen. Dann nahm er Rowena bei der Hand und sie gingen.

Tobias trat neben seinem Freund und klopfte ihm auf die Schulter. „Großer, du steckst in Schwierigkeiten!“

Kapitel 6: Beobachtungsposten

Das Hotel in der Nähe des Potsdamer Platzes war schon älter, aber vor einigen Jahren von Grund auf saniert und renoviert worden. Es entsprach jetzt den modernsten Anforderungen, hatte sowohl einen kleinen als auch einen großen Tagungsraum, mehrere Suiten, ein Dampfbad und einen Swimmingpool.

Der Concierge wirkte gelangweilt, setzte aber sofort sein höflichstes Lächeln auf, als der große dunkelblonde Mann mit der kleinen Frau die Lobby betrat. Die beiden fielen auf. Der Mann hatte eine schwarze Lederhose an, aber keine von der billigen Sorte Marke Zuhälter. Der kurze Ledermantel, der ebenfalls schwarz war, umspielte die schlanke Gestalt und die breiten Schultern. Der geschmeidige Gang des Mannes ließ das Revers gelegentlich aufklappen und ein weißes Seidenhemd mit offenem Kragen erkennen.

Die kleine Frau war schlichtweg bildschön. Honigblondes Haar umfloss ein offenes Gesicht, das den Concierge anstrahlte. Die enge Jeans zeigte, dass die Frau kurvenreich war, aber perfekt proportioniert.

>Verdammt, die Kleine wäre es wert!<, dachte der Concierge.

Die Frau lehnte sich an den Tresen. Da sie klein war, wurden ihre Brüste, die in einem engen T-Shirt mit langem Arm steckten, von dem Tresen gestützt.

Dem Concierge fielen fast die Augen raus. „Guten Abend“, brachte der Mann automatisch hervor und versuchte sich auf das Gesicht der Frau zu konzentrieren.

„Guten Abend“, sagte die Frau mit einer hellen, melodiösen Stimme, die dem Concierge prickelnde Schauer vom Nacken bis zu den Kniekehlen verursachte. „Was kann ich für Sie tun?“ Der arme Hotelangestellte bemühte sich redlich, seinen Beruf, den er seit über zwanzig Jahren machte, professionell auszuüben.

„Können Sie uns sagen, welches Zimmer oder welche Suite Bertrand Leclerc bewohnt? Er ist vor drei oder vier Tagen angekommen.“

„Das tut mir sehr Leid, gnädige Frau. Ich darf Ihnen keine Informationen dieser Art geben.“

Die Frau seufzte und ergriff die Hand des Concierge, strich mit dem Daumen über seine Finger. Der Concierge hatte plötzlich das Gefühl, sein Kopf würde in Watte getaucht werden. Alles um ihn herum hörte auf zu existieren.

Welche Zimmernummer hat Bertrand Leclerc?“, fragte eine engelsgleiche Stimme von irgendwoher.

Der Concierge tippte den Namen auf seinem Computer ein. „Er bewohnt die Suite Nummer 812. Soll ich Sie anmelden?“

>Verdammt, warum habe ich das gesagt?< Das Gefühl von Watte verstärkte sich. Es war ein schönes Gefühl, so warm und vertraut.

Ist das Zimmer gegenüber besetzt?“

Der Concierge tippte erneut auf seinem PC. „Nein. Die Suite 814 ist frei.“

Dann nehmen wir die. Und geben Sie uns noch bitte den Generalschlüssel, guter Mann.“

Der Concierge händigte die gewünschten Schlüssel aus und kennzeichnete Suite 814 als besetzt. Der große Mann ließ einen 200 Euroschein zu dem Concierge hinüber gleiten.

Wir möchten nicht gestört werden. Wenn sich jemand nach uns erkundet, wir sind und waren niemals hier.“

„Jawohl, gnädiger Herr.“

Der Concierge schüttelte kurz seinen Kopf, sah in das Gesicht einer älteren, stark beleibten Dame, die einen Pudel auf den Arm trug.

„Verzeihen Sie bitte, gnädige Frau. Was haben Sie gesagt?“

Tristan und Rowena standen in dem Fahrstuhl, der sie in die achte Etage brachte. Der Page starrte die Anzeigetafel des Aufzuges an, versuchte die schöne Frau hinter ihm zu ignorieren.

>Show time!<, dachte Rowena und presste ihren Körper an Tristan. Sofort umschlossen zwei lange und starke Arme ihren Körper und Lippen, fest und weich zugleich, legten sich auf ihre. Seine Zunge stieß fordernd in ihren Mund und Rowena fing an, an seiner Zunge zu saugen. Tristan stöhnte auf. Er legte seine Hände zum zweiten Mal an diesem Abend unter Rowenas Po und hob sie hoch. Dieses Mal allerdings umschlangen ihre Beine seine Hüften und hielten sich an ihm fest.

Der Page wagte nicht sich umzudrehen. Die Laute, die das Paar hinter ihm von sich gaben, waren extrem eindeutig. Seine Hose wurde ihm eng.

>Bitte lass den Fahrstuhl nur heute schneller fahren!< Der Page schickte ein kleines Stoßgebet zum lieben Gott.

Nach einer schier endlosen Zeit, so kam es dem Pagen vor, hielt der Aufzug in der achten Etage.

„Achter Stock“, krächzte er, räusperte sich.

Der große Mann drängte mit der Frau in seinen Armen und die Lippen an ihren an dem Pagen vorbei. Sie wendeten sich nach links dem Korridor zu den Suiten zu, taumelten küssend und stöhnend den Flur entlang.

Zitternd schloss der Page den Aufzug und fuhr wieder hinunter.

>Du kannst jetzt wieder aufhören!< Rowena wollte sich von dem großen und starken Mann trennen, aber er hielt sie einfach fest, umfasste weiter ihren Po.

>Falls in einem der Zimmer Leclercs Mörder ist und den Flur beobachtet, sollten wir die Fassade als Liebespärchen aufrechterhalten. Oder ist es dir unangenehm?<

Die Antwort bestand darin, dass Rowena ihre Finger in die dunkelblonden Haare ihres Exmannes grub und seinen Pferdeschwanz löste. Seine weichen Haare fielen wie ein Schleier über ihre Arme und ihr Gesicht.

>Ich muss an Leclercs Tür eine Beschwörung durchführen um zu sehen, ob sich vielleicht jemand dort drinnen aufhält.<

>Alles klar!<

Tristan legte gekonnt eine Pause in seinem Marsch zu der Suite 814 ein, indem er Rowenas Körper gegen die Wand presste und sich an ihr rieb. Sie schrie leise in seinem Mund auf. Tristan löste kurz seine Lippen von ihren und sah sie an.

„Ich habe vergessen wie gut du schmeckst!“, gestand Rowena. Ihre Augen leuchteten jetzt in hellem Flieder.

„Ich habe nicht vergessen wie du schmeckst, Ro“, sagte Tristan rau. Dann machte er seine linke Hand von Rowenas Po frei und umfasste damit ihre rechte Brust, drückte sie leidenschaftlich. Einen Aufschrei von sich gebend warf Rowena den Kopf nach hinten, knallte damit gegen die Wand.

>Jetzt weiß jeder, was hier vor sich geht!< Rowena spürte, wie sie die Kontrolle über sich selbst verlor.

>Ich liebe Ablenkungsmanöver. Strategisch wertvoll!< Tristan presste wieder seine Lippen auf Rowenas und lief den Gang weiter entlang. Dabei merkte er, dass auch er es nicht mehr lange aushielt.

Sie gelangten an eine grüne Tür mit goldfarbenen Ornamenten, auf der eine verschnörkelte, goldfarbene 812 prangte. Tristan stieß Rowena gegen die Tür, rieb sich wieder an ihr.

>Los jetzt!<

>Mutter Erde! Ich muss mich konzentrieren! <

Tristan hörte auf, sich an Rowena zu reiben und nahm seine Hand von ihrer Brust. Er vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge, keuchte erregt.

Rowena legte ihre flache linke Hand gegen die Tür, schloss die Augen und sprach Worte in einer alten, nicht mehr gesprochen Sprache. Dabei malte sie mit dem Daumen einige Bilder und Symbole, die kurz auf der grünen Tür aufblitzten und dann nicht mehr zu sehen waren.

>Fertig!<

Tristan hob sein Gesicht, sah kurz auf die Zimmernummer. „Ups!“, sagte er laut. „Falsches Zimmer!“

„Da drüben!“, keuchte Rowena ebenso laut und wies mit ihrer Hand fahrig in die Richtung.

Tristan drehte sich um und lief zu der Tür mit der Nummer 814. Irgendwie schaffte er es den Schlüssel in das Schloss zu stecken und umzudrehen, öffnete die Tür. Als er mit Rowena im Zimmer war, kickte er die Tür mit dem Fuß einfach zu.

Tristan machte kein Licht an, seine hochsensiblen Vampiraugen sahen das Zimmer, als ob es taghell wäre. Er steuerte mit Rowena auf die Couch des Wohnzimmers zu und legte sie sanft ab. Dann richtete er sich auf und zog den Ledermantel aus, wollte sich wieder über Rowena beugen.

„Warte, Tris!“, hauchte Rowena. Ihre Augen leuchteten hellviolett in der Dunkelheit.

„Was ist?“

„Wir sind nicht zum Vergnügen hier, schon vergessen?“

Tristan atmete heftig, blickte dann auf seine Armbanduhr.

„Es ist jetzt 21 Uhr. Wir können nicht vor zwei Uhr Morgens das Zimmer von Leclerc durchsuchen. Zu viele Leute, die was hören könnten. Wenn unsere Feinde unsere Ankunft beobachtet haben sollten und uns auch weiterhin beobachten, sollten wir eine gute Show liefern!“

Rowena fand, dass das überzeugend klang. „Du hast Recht. Lass mich aber erst unsere Suite sichern!“ Tristan nickte und half ihr aufzustehen.

Rowena ging zur Tür zurück, schloss sie leise ab und malte unsichtbare magische Zeichen auf das Holz, während sie in ihrer alten Sprache redete. Das gleiche machte sie mit den Fenstern und dem Lüftungsschacht.

„Fertig“, sagte sie nach knapp zehn Minuten und drehte sich zu Tristan um.

Er stand splitterfasernackt mit erigiertem Penis vor ihr und der Anblick seiner schlanken, muskulösen Gestalt mit der großen Narbe auf der linken Schulter verursachten Rowena weiche Knie.

„Nein. Jetzt fangen wir erst an.“

Tristan griff nach dem Saum ihres T-Shirts und zog es mit einem eher unsanften Ruck über Rowenas Kopf. Ihre Brüste steckten in einem roten, spitzen besetzten BH. Bei dem Anblick knurrte Tristan.

„Vor hundert Jahren hast du so was noch nicht getragen“, beschwerte er sich.

Rowena kicherte. „Vor hundert Jahren waren diese Dinger auch noch nicht so hübsch!“

Sie zog auf einem Bein hüpfend ihre Stiefelette aus, wiederholte das dann mit dem anderen Schuh. Dann öffnete sie ihre Jeans und schälte sich langsam heraus, beobachtete dabei genüsslich die Reaktionen ihres Exmannes.

„Hübsch!“, meinte Tristan, als ein roter Slip zum Vorschein kam, der dasselbe Muster aus Spitzen hatte wie der BH.

Die Tätowierungen, die noch aus ihrer Zeit als Sterbliche stammten, leuchteten nach wie vor mit unveränderter Kraft. Die komplizierten Windungen keltischer und piktischer Zeichen auf den Oberarmen, dem Rücken, ihrem Busen, dem Bauch und oberhalb ihrer Schamgrenze. Jedes Mal durchfuhr Tristan ein Gefühl tiefer Ehrfurcht, wenn er die heiligen Zeichen sah, die Rowena als Schamanin kennzeichnete.

„Danke.“ Rowena ging vor Tristan auf die Knie und umschloss sein erigiertes Glied mit ihren Lippen und einer ihrer kleinen Hände.

Tristan stöhnte laut auf. Als Rowena dann auch noch ihre andere Hand dazu benutzte um seine Hoden zu streicheln, gaben seine Knie nach. „Warte, Ro. Ich muss mich setzen oder hinlegen!“, stöhnte er heiser.

Rowena entließ Tristan kurz aus ihrem Mund und der Mann plumpste zu Boden. Sofort stürzte sich Rowena wieder über ihn, ließ ihre Zunge geschickt um seine Eichel kreisen. Es dauerte nicht lange und Tristan entlud sich mit einem gewaltigen Brüllen.

Rowena richtete sich Augenblicke später lächelnd auf, sah ihren Liebhaber auffordernd an. Tristan fackelte nicht lange, packte Rowenas Höschen und zog es ihr schnell über den runden, festen Po. Dann legte er sie auf den Boden und ließ seine Hand in ihre Feuchte Spalte gleiten, während er sie leidenschaftlich küsste. Er schmeckte sich selbst in ihrem Mund und das machte ihn rasend. Er legte sich zwischen ihre Beine und drang in sie ein.

Rowena schrie auf. >Beiß mich!<

Das ließ Tristan sich nicht zweimal sagen. Er fuhr seine Fänge aus und grub sie in Rowenas Hals, während er immer und immer wieder heftig in sie stieß. Rowena wickelt ihre Beine um Tristans Hüften, zog ihn mit jedem Stoß näher an sich. Als sie merkte, dass sie sich ihrem Höhepunkt näherte, biss sie Tristan in die Schulter. Sie kamen gleichzeitig, immer wieder und heftig. Irgendwann erschlaffte Tristans Glied und er blieb schwer atmend auf der zitternden Frau liegen.

„Nach all den Jahrhunderten hast du immer noch diese Wirkung auf mich, wenn wir uns begegnen“, keuchte Tristan an ihrem Hals.

Rowena streichelte lächelnd das lange Haar, das fächerartig auf Tristan und ihr ausgebreitet war. „Als Jan vorhin sagte, dass du auch kämst, wurde ich schon bei dem Gedanken an dich feucht.“

Tristan hob den Kopf und sah sie an, ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. „Vielleicht sollten wir damit aufhören, Ro.“

„Das nehmen wir uns jedes Mal vor, Tris. Aber es klappt einfach nicht.“

Tristan rollte sich von Rowena herunter, legte sich immer noch heftig atmend auf den Boden. „Vielleicht hört es auf, wenn einer von uns einen echten Partner gefunden hat.“

Rowena kuschelte sich an Tristans schwach behaarte Brust, strich sanft über die alte Narbe, die noch aus der Zeit seiner Sterblichkeit stammte. „Ich würde dir wehtun, wenn ich mit einem festen Partner bei dir auftauche. Und mir würde es wehtun, wenn du eine Frau findest.“

Tristan nickte. „Wir haben es versucht, Ro. Wir haben versucht, eine Beziehung, eine Ehe zu führen. Es ging nicht. Die Scheidung war die logische Konsequenz.“

„Trotzdem vögeln wir uns jedes Mal den Verstand aus dem Hirn“, ergänzte Rowena und küsste seine Brustwarze.

Er lachte leise. „Ruh´ dich aus, Weib. Ich wecke dich, wenn es Zeit wird.“

Rowenas Augen glänzten, als sie in die Augen ihres Exmannes sah. „Versprich mir nur, dass du niemals eine andere Frau als mich ´Weib` nennen wirst. Egal, wie sehr ihr euch bindet.“

Tristan strich eine honigblonde Haarsträhne aus dem verschwitzten Gesicht. „Ich schwöre dir, Ro. Dieses Wort gehört nur dir!“

Rowena und Tristan ließen ihren Geist gleiten, bevor sie ihre Suite verließen. Der Korridor des Hotels war still und leer. In den Zimmern und Suiten auf der Etage, die bewohnt waren, waren gleichmäßige Atemzüge und Schnarchen zu hören. Rowena glitt in unterschiedliche Träume, suggerierte jedem einzelnen von ihnen, das alles, was sie eventuell hören würden, Teil des Traumes war.

Leise öffnete Tristan die Tür, spähte hinaus. Er ließ Rowena an sich vorbei und schloss ebenso leise die Tür zu Suite 814. Rowena untersuchte die Tür 812. Niemand hatte sich daran zu schaffen gemacht. Sie schloss die Augen, horchte in den Raum hinein. Die Suite war leer.

Leise flüsternd hob sie die Webzauber auf, die sie auf die Tür gelegt hatte und steckte den Generalschlüssel ins Schloss. Behutsam drehte sie an dem Schlüssel, öffnete die Tür.

Nachdem Tristan ebenfalls in die Suite geschlüpft war, schloss Rowena die Tür und drehte den Knauf um. Dann machte sie das Licht an.

Die Suite hatte eine ähnliche Einrichtung wie die, die sie gerade verlassen hatten. Auf dem Couchtisch lag ein geöffneter Aktenkoffer, daneben stand ein Laptop. Tristan holte die Digitalkamera hervor und knipste systematisch ein Foto nach dem anderen. Im Aktenkoffer lag zu oberst ein Besprechungsplan mit Jannik Cerný, der für das Geschäftsgespräch vorgesehen war.

>Räume alles in den Aktenkoffer. Wir nehmen ihn und den Laptop mit. Tobi kann vielleicht am Laptop was herausfinden.<

Rowena nickte und packte alles, was neben dem Aktenkoffer lag, auch den Laptop, dort hinein und schloss den Koffer. Dann gingen sie ins Schlafzimmer. Der Reisekoffer lag geöffnet auf dem Bett, eine Kulturtasche aus Krokodilleder stand neben dem Koffer, ein Paar Schuhe aus dem gleichen Leder neben dem Bett.

Auch hier fotografierte Tristan systematisch und Rowena packte hinterher alles in den Koffer. Sie wollten Leclercs Sachen fortschaffen, keine Spuren von ihm hinterlassen.

Tristan ging zum Nachttisch und öffnete die Schublade. Dort lag ein in rotem Samt eingeschlagenes Notizbuch mit goldenen Verzierungen. Einen leisen Pfiff konnte Tristan nicht unterdrücken.

>Was ist? < Rowena sah in die Schublade.

Tristan nahm das Buch heraus und schlug es auf, nachdem er es fotografiert hatte. In altem französisch und in einer wunderschönen Handschrift geschrieben standen Seite für Seite Namen und Daten.

Namen und Daten von Brüdern und Schwestern.

„Merde!“, entfuhr es Tristan.

>Lass uns verschwinden, Tris.<

Tristan steckte das Buch in die Tasche seines Ledermantels und schloss die Schublade wieder. Er ging noch kurz ins angrenzende Badezimmer. Hier lagen keine persönlichen Gegenstände von Bertrand Leclerc. Schnell machte Tristan auch hier Fotos, schloss den Apparat und entfernte den Chip, gab ihn Rowena. Fragend sah sie ihn an.

>Falls wir getrennt werden. Du hast die Fotos und ich das Buch.<

Missbilligend fletschte Rowena die Zähne. Schief grinsend küsste Tristan die Stirn seiner Exfrau. Dann schloss er den Reisekoffer und hob ihn vom Bett.

Rowena nahm den Aktenkoffer aus dem Wohnzimmer. Leise verließen sie die Suite 812, löschten das Licht und gingen den Korridor entlang zum Treppenhaus. Das Gepäck hatte für die beiden kein Gewicht. Vampire waren etwa zehnmal so stark wie Normalsterbliche.

Rowena und Tristan glitten lautlos die Treppen hinab. An der Tür zum Foyer verharrten sie einen Augenblick, küssten sich kurz.

Der Concierge blinzelte, als eine Frau mit honigblondem Haar vor ihm stand und zwei Schlüssel auf den Tresen legt.

Nehmen Sie die Schlüssel und stellen Sie keine Fragen!“

Das Gefühl von warmer Watte umfing ihn wieder, lullte ihn ein, aber er gehorchte.

Die Suite von Bertrand Leclerc ist wieder frei. Er ist vorgestern abgereist.“

Rowena schob dem Concierge zwei 200 Euroscheine hinüber.

Behalten Sie den Rest. Sie sind ein guter Angestellter. Wir waren nie hier!“

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