Kitabı oku: «Das Wunder des Seins und seine Zerstörung»

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VORWORT

VOLKER WENDEL, SOKRATES VERLAG VORWORT

Die Gesprächsform des Dialogs war für Sokrates die Urform philosophischen Denkens und der einzige Weg zur Verständigung mit anderen. Um Klarheit herzustellen bediente er sich der eigenen Methode mittels intelligenter Fragestellung, und nicht durch Belehren des Gesprächspartners – so sollte die eigene Einsichtsfähigkeit schließlich das Wissen um das Gute selbst hervorbringen. Damit setzte Sokrates den offenen Dialog als Grundpfeiler humaner Kommunikation und Entwicklung.

Der Sokrates Verlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Dialog zwischen Visionären, Denkern und Leadern, ihren Ideen und Innovationen, und der Gesellschaft zu fördern. Er veröffentlicht insbesondere Werke von Autoren, die durch ehrliche, kritische und authentische Informationen Klarheit erzeugen und zur menschlichen Entwicklung, physisch wie geistig, beitragen.

Ein Blick zurück zur Antike zeigt auf, dass bislang alle diese Persönlichkeiten verfolgt wurden. Ein französischer Philosoph des 16. Jahrhunderts, Montaigné, beschreibt die Misere über Entdeckung und Innovation mit den folgenden Worten: „Immer, wenn eine neue Entdeckung der wissenschaftlichen Welt vorgelegt wird, heißt es zuerst, „Das ist wahrscheinlich nicht wahr.“ Hat sich jedoch herausgestellt, dass die neue Erkenntnis über jeden Zweifel erhaben ist, heißt es, „Es mag ja stimmen, aber es ist nicht wichtig.“ Wenn dann schließlich genügend Zeit vergangen ist, um die Bedeutung der Erkenntnis unter Beweis zu stellen, heißt es, „Ja, sicher ist es wichtig, aber nicht mehr neu!““.

Bis in die Gegenwart ist dieser Zustand leider anhaltend. Deutschland selbst rühmt sich seiner Denker und verschweigt, dass auch sie hierzulande verfolgt wurden – ob Heine, Schiller, Marx und selbst Goethe, der mehrfach den Kotau machen musste. Holger Strohm gilt als einer der bedeutendsten europäischen Denker der Neuzeit. Seine Bestseller fügten der Atom- und Genmanipulationsindustrie, als auch dem Staat angeblich Milliardenverluste zu. Dafür wurde er seit nunmehr 40 Jahren totgeschwiegen, zensiert und politisch verfolgt.

Der Sokrates Verlag ist Partner von Strohm und hat den Mut dieses geistige Unheil zu durchbrechen und Strohm aus der Zensur zu befreien, die nicht mit seinem Verständnis über die freiheitlich, demokratische Grundordnung zu vereinbaren ist.

Aufklärende Literatur ist in jedem Land notwendig um Fehlentwicklungen zu korrigieren und um nicht in geistige Stagnation zu verfallen.

ZUM GELEIT

ZUM GELEIT

DER FRANZÖSISCHE MALER PAUL GAUGIN FRAGTE:

WOHER KOMMEN WIR?

WAS SIND WIR?

WOHIN GEHEN WIR?

Diese Fragen beschäftigen die Menschheit, seitdem wir denken können. Aber erst seit kurzem haben wir genügend Erkenntnisse gewonnen, um uns diesen Fragen annähern zu können. Der Inhalt dieses Buches widmet sich der Beantwortung von Fragen wie z. B.: Wie ist das Weltall entstanden? Existiert eine Intelligenz in der Schöpfung? Woher kam das Leben? Wie entstand und entwickelte sich der Mensch? Was ist Gott? Was ist der Teufel? Woher kommt der Geist? Was ist die Seele? Wie denken und lernen wir? Warum glauben wir an Religionen? Woher kommt das Böse? Und was erwartet uns in Zukunft?

Dabei greift der Autor auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zurück. Doch was ist Wissenschaft? Ist der Mensch überhaupt in der Lage wissenschaftlich zu denken? Was wissen wir wirklich? Oder sind unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse nur verbrämte Interessen der Mächtigen?

Wissenschaftler sind Menschen, die immer mehr über immer weniger wissen, bis sie schließlich alles über nichts wissen, ihre Thesen aber mit einem unfehlbaren Alleinanspruch vertreten. Daher sind auch alle wissenschaftlichen Erkenntnisse mit großer Vorsicht zu genießen. Auch mir sollte man nicht alles glauben. Denn wir Menschen irren uns ständig. Daher sehe ich es als Hauptaufgabe, kritisches Denken zu fördern. Mein Wunsch ist, dass der Leser alles in Frage stellt, selber denkt und dabei ständig dazu lernt. Unter dieser Prämisse ist dieses Buch für Obrigkeiten vermutlich subversiv, staatszersetzend und verschwörerisch. Mit Absicht, denn es soll der flächendeckenden Verdummung durch Medien, Politik und vielen Fehlentwicklungen entgegenwirken, damit der Mensch sich nicht selbst vernichtet!

VORWORT VON STAATSSEKRETÄR MICHAEL MÜLLER

DIE FALSCHE EINRICHTUNG DER WELT ERKENNEN

VON MICHAEL MÜLLER

Die falsche Einrichtung der Welt, das wissen wir von Max Horckheimer, ist die Ursache für Krisen, Unordnung und Ungleichheit. Zwar werden mit der globalen Informationsgesellschaft die eklatanten Widersprüche in der Verteilung von Macht, Chancen und Reichtum allen Menschen, gleich wo sie auf dem Globus zu Hause sind, vor Augen geführt. Dennoch geschieht wenig, denn zugleich sind auch die Mechanismen der Manipulation, Verschleierung und Herrschaftssicherung subtiler und wirkungsvoller geworden.

Vor allem überwiegt das Gefühl der Ohnmacht, sich gegen den „Sachzwang Weltmarkt“ (Helmut Schmidt) durchsetzen zu können. Für die positive Alternative fehlt eine konkrete Utopie, wie eine soziale Ordnung aussehen kann, die in der Globalisierung allen Menschen zu Gute kommt. Einfache Lösungen gibt es dafür allerdings nicht. Warum aber tun wir uns so schwer, einen eigenen Weg der sozialen und ökologischen Modernisierung von Wirtschaft und Gesellschaft zu gehen? Das hat viel mit einer Gefangenheit in einem verengten Denken zu tun, das eine Gesamtsicht erschwert, eine Durchdringung von Zusammenhängen verhindert und eine Ablösung von eingeschliffenen Mustern blockiert.

Und es hat auch viel mit Egoismus, Geld und Macht zu tun, mit dem Reiz des Globalismus, in dem Benjamin Barber eine gigantische Affenfalle sieht. Das ist eine Kiste mit einem Loch in der Oberseite, in der eine Kokosnuss liegt. Der Affe will sie unbedingt herausholen, aber er schafft es nicht, denn das Loch ist kleiner als die Frucht, also nicht groß genug, um das Objekt der Begierde zu bekommen. Die Falle funktioniert perfekt. In seiner Gier zieht der Affe den Arm nicht zurück, sondern hält die Nuss solange fest, bis er entweder gefangen wird oder verhungert ist. Er kann sich dem Reiz der Frucht nicht entziehen. Übertragen heißt das: Die Kommerzialisierung der Welt übt einen schizophrenen Reiz aus. Obwohl Angst und Unsicherheit überwiegen, vermittelt sie die Illusion von Überlegenheit und Wohlstand, der sich kaum einer entziehen kann. Offenkundig halten uns die Zwänge der Gegenwart so sehr in Atem, dass wir fast nur noch die aktuellen Probleme sehen, deren Triebkräfte wir genauso wenig verstehen wie wir die Chancen und die Möglichkeiten der weiteren Zukunft erkennen. Diese Unfähigkeit kommt nicht von ungefähr. Nach Eric Hobsbawm ist eines der beunruhigenden Phänomene unserer Zeit, dass wir mit der Beschleunigung der Abläufe und der Globalisierung aller Prozesse in einer Art permanenter Gegenwart leben, in der trotz der großen historischen Rucksäcke, die wir schultern, die Verbindungen zur Vergangenheit und die Perspektiven zur Zukunft gekappt werden. Die Folgen sind ein Verlust an Identität und Orientierung.

Der englische Sozialhistoriker beschreibt das so: „Die Zerstörung der Vergangenheit, oder vielmehr jenes sozialen Mechanismus, der die Gegenwartserfahrung mit derjenigen früherer Generationen verknüpft, ist eines der charakteristischsten und unheimlichsten Phänomene. Die meisten jungen Menschen wachsen in einer Art permanenter Gegenwart auf, der jegliche organische Verbindung zur Vergangenheit ihrer eigenen Lebenszeit fehlt“.

Was auf der Strecke bleibt, ist ein kritisches Denken. So wächst der Widerspruch zwischen der explosiven Zunahme an Wissen und einem vernunftbetonten Handeln. Wir werden immer mehr zu hoch gebildeten Idioten, weil die steigende Perfektion in Teilsektoren in einem krassen Missverhältnis zur schwindenden Gesamtrationalität steht. Wir wissen immer mehr, verstehen aber immer weniger. Ausschlaggebend dafür sind in erster Linie ökonomische Mechanismen, die die Jagd nach heißem Geld diktieren. Das Diktat der Quote, das die Medien beherrscht, ist in der Wirtschaft insgesamt der schnelle Gewinn. Das zentriert die Entscheidungen auf eine durchökonomisierte Gesellschaft. Nicht die Kultur hat die Hegemonie, sondern der Zwang der Renditen. Wir verlieren die Maßstäbe von Zeit und Wert.

Im Regime des globalen Kapitalismus findet ein unerklärter Krieg mit der Zukunft statt, der auf alle zurückwirkt, besonders auf die, die nicht mitkommen, weil sie nicht über die ökonomischen oder machtpolitischen Voraussetzungen verfügen, die heute den Wettbewerb um Anerkennung und Wohlstand bestimmen. Doch es kann kein gutes Leben geben, wenn dies allein unser Leben bestimmt. Europa würde zerbrechen, wenn nur Markt und Kapital zählen. Der Kern der europäischen Moderne ist die Idee der sozialen und solidarischen Gesellschaft. Deshalb ist der Ausbruch aus der ideologischen Gefangenschaft dringend notwendig. Das Mittel dafür ist die Dialektik der Aufklärung.

Sie ist immer dann angesagt, wenn eine neue Epoche erreicht wird, die dann auch eine neue Orientierung erfordert. Die Globalisierung spült nämlich gefestigte Kategorien, Perspektiven und Institutionen mit derselben Rücksichtslosigkeit weg, wie das schon mit den „Ewigkeiten“ vergangener Epochen geschehen ist. Umso wichtiger ist kritisches Denken – Aufklärung im richtig verstandenen Sinne.

Das 20. Jahrhundert endete nämlich mit Problemen, die neue Antworten notwendig machen. Die Krise der öffentlichen Haushalte, eine wuchernde Bürokratie, der demografische Faktor, bedrohliche ökologische Schäden und ein Epochenbruch im Wachstum, weil das Jahrhundert der Expansion im Verbrauch von Naturkapital unwiderruflich seinem Ende zuneigt. Aber auch die verschärfte Konkurrenz und die Schwächung des Nationalstaates entzogen der sozialstaatlichen Politik wichtige Voraussetzungen. Heute heißt es: fressen oder gefressen werden.

Das zeigt erneut: Einen evolutionären Selbstlauf der Zivilisation in eine gute Zukunft gibt es nicht. Die Produktionsverhältnisse müssen neu geordnet werden. Andernfalls bestätigt sich das pessimistische Diktum von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, die in ihren Arbeiten die destruktive Seite des Fortschritts aufgezeigt haben. Die Herrschaft derjenigen, die ihre Vorteile immer weiter ausbauen wollen. Sie mündet in Verhältnissen, nach deren „Nutznießern man fast vergeblich sucht“.

Für den „Systemübergang“ in die soziale und ökologische Gesellschaft der Zukunft existieren keine fertigen Rezepte. Um den Modernisierungsrückstand der Politik und Zivilgesellschaft zu beseitigen, müssen beide Seiten – Ökonomie und Technik auf der einen und Soziales, Natur und Kultur auf der anderen Seite in einer höheren Ordnung zusammengeführt werden. Das ist vor allem eine gewaltige Anstrengung an unser Verständnis von Freiheit und Verantwortung. Diese Gestaltung der Welt ist eine große Geschichte, die ein gutes Leben für alle verwirklichen wird. Eine solche große Botschaft demokratischer Gestaltung ist erneut notwendig. Die erste große Chance wurde bereits vertan. Nach 1989 lag dem Westen die Welt zu Füßen. Er hatte alle Möglichkeiten, doch er ließ sich von seiner scheinbar totalen Überlegenheit, aus der pure Maßlosigkeit wurde, blenden. Wäre der Westen klug gewesen, hätte er eine Weltinnenpolitik begonnen. Aber er war nicht klug. Im Gegenteil. Er erkannte nicht, dass der Zusammenbruch des Ostens auch ein Warnschuss vor den eigenen Bug war.

Holger Strohm gehört zu der wertvollen Spezies der kritischen Querdenker, die jede Gesellschaft braucht. Doch sie werden in Sonntagsreden gelobt, im Alltagsleben jedoch als störend und realitätsfern weggedrückt. Auch das ist ein merkwürdiger Widerspruch, denn obwohl sich unsere Zeit nach Orientierung sehnt, wird sie, sobald sie politisch ist, bekämpft und ausgegrenzt.

Holger Strohm kann ein Lied davon singen. Weil er schon ab 1970 auf zukünftige Klimaveränderungen und auf viele Umweltgefahren wie Atomenergie und Genmanipulation hinwies, wurde er „kaltgestellt“. Er erhielt drei verschiedene Berufsverbote – als Industrieberater, Lehrer und Autor – und musste mannigfaltige Repressalien über sich ergehen lassen. Fast alle seine Bücher, Artikel und Interviews wurden zensiert, und er wurde nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl – die er Wochen zuvor in Dutzenden Vorträgen voraussagte für ein Jahrzehnt ins Exil verbannt. Im Ausland wies man darauf hin, dass es in Deutschland kein Buch mehr von ihm zu kaufen gäbe. Der deutsche Buchmarkt sei komplett gesäubert worden. Daher sollte es keinen überraschen, dass auch dieses Buch keinen Verleger fand, wie schon Dutzende seiner Bücher zuvor.

Dabei versucht Strohm doch nur, die Menschheit vor der eigenen Selbstausrottung zu bewahren. Wie wir immer mehr bemerken, kristallisierten sich seine frühen Warnungen im Laufe der Jahrzehnte zur Realität. Und so gab die Entwicklung nicht seinen Kritikern, sondern meist ihm Recht. Dennoch tun wir uns schwer, mit seinen kritischen Gedanken konstruktiv umzugehen. Dabei liefert Holger Strohm wichtige Erklärungsmuster, und er gibt Anstöße zu einem kritischen Denken. Das ist, ohne alles teilen zu müssen, das Wichtigste. Das würde sogar jedem kritischen Geist widersprechen, alles abzunicken. Zur Freiheit des Menschen und zur Qualität einer Gesellschaft gehört unbedingt, den eigenen Kopf zu benutzen. Das Buch von Holger Strohm ist ein Anlass, dies noch mehr zu tun. Sein Buch ist ein Beitrag, um die falsche Einrichtung der Welt zu beenden.

I. WOHER KOMMEN WIR?

I. WOHER KOMMEN WIR?

1/AM ANFANG WAR DAS LICHT

„IN WIRKLICHKEIT GIBT ES NUR DIE ATOME

UND DEN LEEREN RAUM. ARMER VERSTAND...

DEIN SIEG WIRD DIR ZUR NIEDERLAGE.“

DEMOKRIT

Mit bloßem Auge sehen wir gerade mal 8000 Sterne, die allesamt zu unserer eigenen Galaxis, der Milchstraße, gehören. Wenn wir uns das helle Band der Milchstraße betrachten, haben wir den Eindruck, dass die Sterne dicht an dicht stehen, dass sie zusammenstoßen müssten. Doch das ist eine Täuschung. In Wirklichkeit herrscht im All gähnende Leere, ein absolutes Vakuum, und es herrschen gewaltige Entfernungen. Unser nächster Nachbar im All ist Alpha Centauri. Er ist rund 40 Billionen Kilometer entfernt 4,3 Lichtjahre. Wenn unsere Sonne sich in Hamburg befinden würde und so groß wie ein Cent wäre, so wäre Alpha Centauri in Frankfurt. Zwischen diesen beiden Cents befindet sich nichts. Nur absolute Leere.

Wenn wir in den Himmel blicken und einen größeren Lichtpunkt sehen, so handelt es sich dabei meistens um eine Galaxie aus Milliarden Sternen. Wir können mit Speziallinsen bis zu einer Entfernung von 15 Milliarden Lichtjahren sehen und somit einen Einblick in die Geburtsstunde der Sterne werfen. Und umso weiter wir sehen können, umso grandioser wird das Weltall ein nicht enden wollendes Geheimnis voller Rätsel und Phänomene, die auch viel Anlass zu Spekulationen bieten. Wir meinen, wir wissen viel über das Weltall. Doch wir wissen so gut wie gar nichts.

Und selbst das, was wir wissen, ist nicht gesichert. Es sind Annahmen, die sich zu Dogmen und Tabus entwickelt haben. Gebräuchliche Theorien, wie der Urknall, die dunkle Energie, die Relativitäts- oder Quantentheorie basieren ausschließlich auf Spekulationen, die entwickelt wurden, um sich das große Mysterium erklären zu können.

Unser heutiger Kenntnisstand oder unsere jetzigen Erklärungsversuche lauten folgendermaßen: Letztendlich entstand alles aus Licht, und damit ist im Universum alles in allem enthalten. Vor ungefähr 13,7 Milliarden Jahren formte sich aus einem punktförmigen Nichts, in einer gewaltigen kollabierten Masse, einem einzigen verdichteten Ur-Atom, eine so hohe Energiekonzentration, dass sie explodierte. Der Urknall nahm seinen Lauf. Es folgte ein Zeitraum der Ausdehnung. Das frisch geborene Universum dehnte sich in Sekundenbruchteilen unvorstellbar schnell in gigantischem Maße aus. Die Temperatur sank im Laufe der Jahrtausende. Strahlung und Materie lösten ihre enge Verbindung. Reine Energie formte sich zur Materie, und Licht wandelte sich in Bausteine um. Schwärme von Photonen, Protonen, Elektronen und Neutronen lagerten sich unter dem Einfluss der hohen Temperatur und der Schwerkraft zu Wasserstoff- und Heliumkernen zusammen. Es bildeten sich die ersten Atome: Wasserstoff und Helium. Der Kosmos bestand nun aus Wasserstoff, überflutet von einem Meer energiereicher Strahlen. Beim Urknall entstand aber auch Materie und Antimaterie. Wenn sie in gleichen Mengen vorhanden gewesen wären, dann hätte sich Materie und Antimaterie in riesigen Explosionen gegenseitig aufheben müssen. Das Universum und damit auch die Erde wären niemals entstanden. Forscher haben im Kernforschungsinstitut CERN bei Genf in aufwendigen Experimenten die Theorie des Urknalls und die Asymmetrie der Materie und Antimaterie nachgewiesen und damit den angeblichen Beweis für den Urknall angetreten. Somit blieb von der gewaltigen Energie, die sich in heftigen Explosionen der gegenläufigen Materie entlud, nur ein geringer Bruchteil Masse übrig, aus der sich dann der Kosmos bildete. Eine Masse, die mit 0,16 Oktrilliarden (10 hoch 53) Tonnen angegeben wird, aus denen sich rund zehn Trilliarden (10 hoch 21) Sterne bildeten.

Durch die starke Ausdehnung kam es zur Abkühlung und Materieanhäufungen. Weitere 200 Millionen Jahre später konzentrierten sich Gaswolken zu den ersten gewaltigen Sternen, die kollabierten und aus denen sich die ersten Schwarzen Löcher bildeten. Nach einer Milliarde Jahren formten sich die ersten Galaxien. Im Inneren der Sterne wurden Elemente wie Eisen und Kohlenstoff erzeugt. Einige Sterne kollabierten unter ihrer Masse und explodierten als Supernoven. In diesem Höllenfeuer entstanden alle anderen Elemente, die weit ins Weltall geschleudert wurden. Durch die Massenanziehungskraft konzentrierte sich Gravitationsstaub, und es bildeten sich neue Sonnen und Planeten wie z. B. unsere Erde. Bis sie nach Milliarden Jahren wieder in großen schwarzen Löchern konzentriert werden und wieder in einem Punkt landen und der Urknall von vorne beginnt. Denn, wenn der Urknall sich aus einem Super Schwarzem Loch aus einem früheren Universum gebildet hat, wäre das Ganze ein ewig währender Kreislauf. Denn war es nicht ein gewaltiges Schwarzes Loch, mit dem der Herzschlag des Universums begann?

So möchte es zumindest die Kirche sehen. Denn diese gängige Auffassung entspricht dem christlich-jüdischen Schöpfungsmythos, nach dem Gott Jahwe die Welt aus dem Nichts erschuf. "Ist es da Zufall, dass die wissenschaftliche Hypothese von der Entstehung des Universums aus dem Nichts ausgerechnet von einem katholischen Pater (Abbé Georges Lemaître) stammt?", schreibt das "P.M. Magazin" (November 2001, S.12-21). Und fährt fort: "Offenbar entsprach ein dynamisches Universum nicht nur dem Zeitgeist, sondern vor allem auch unseren religiösen Vorstellungen, die unsere Wissenschaft weitaus stärker geprägt haben, als wir glauben... Gerade in der Wissenschaft, die objektiv und demokratisch sein sollte, haben sich teilweise Strömungen durchgesetzt, die an Eigenheiten und Auswüchse der Kirche erinnern: So wurde aus der Vorstellung eines Weltalls, das sich unaufhörlich ausdehnt und in dem die Galaxien immer schneller werden, je weiter sie entfernt sind, bald ein Dogma, das zu durchbrechen so gut wie unmöglich ist. Abweichler wurden mit Nichtbeachtung und Ausschluss aus der Gemeinde der Rechtgläubigen bestraft: quasi eine Inquisition zum Nachteil der Wissenschaft."

Die Hypothese des Urknalls basiert auf der Feststellung, dass sich das Licht von Galaxien in der Spektralanalyse desto mehr nach Rot verschiebt, je weiter sie von uns entfernt sind. Nähern sie sich uns, entspräche das einer Blauverschiebung. Nach diesem Konzept ergibt sich, dass das Weltall auseinanderfliegt. Doch neueste Forschungen haben ergeben, dass das Licht auf seiner langen Reise einer Lichtermüdung unterworfen ist. Auf seinem Weg zu uns wird es milliardenfach umgelenkt, muss unzählige Magnetfelder, Staubwolken, unterschiedliche Temperaturareale und kosmische Strömungen passieren. Je mehr Gravitationspotentiale das Licht überwinden muss, desto mehr Zoll in Form von Energie und Farbe muss es zahlen. Seine Frequenz sinkt, sein Rotanteil wächst und wir brauchen keinen Dopplereffekt und keine Galaxienflucht als Erklärung mithin auch keine Urknall-Hypothese. Hinzu kommt, dass einige Galaxien (so z.B. die Andromedagalaxie) keine Rotverschiebung aufweisen. In Widerspruch mit dem Urknall steht auch das Faktum, dass sich am Rande des Universums voll ausgebildete Galaxien befinden, die älter als der Urknall sind. Bereits vor 14 Milliarden Jahren existierten Quasare. Da man annimmt, dass Quasare aus gigantischen Schwarzen Löchern bestehen, die sich erst im Lauf von Jahrmilliarden bilden, bleibt die Frage: Wie gelang es ihnen noch vor Erschaffung des Universums schon seit ewigen Zeiten zu existieren? Und wo bleibt das heilige Prinzip der Physik, die Erhaltung von Masse und Energie?

All diese Probleme vermeidet ein Universum, das seit Ewigkeiten existiert wie es der Philosoph Giordano Bruno bereits im Mittelalter vertrat, und wegen dessen er von der Kirche verbrannt wurde. Denn der ewig bestehende Kosmos entspricht der hinduistisch buddhistischen Weltsicht und verhält sich konträr zum jüdisch-christlichen Weltbild. Doch mit der Theorie, dass der Urknall und mit ihm Milliarden mal Milliarden Sonnen, Raum, Energie und Zeit aus dem Nichts entstanden, haben immer mehr Physiker und Philosophen große Probleme. Nach den Anhängern der String-Theorie leben wir auf einer Membrane – brane genannt – von denen unzählige nebeneinander bestehen. Jede von ihnen besteht aus einem Universum. Nach Ansicht des britischen Quantencomputer-Pioniers David Deutsch existieren Zillionen dieser Parallel-Universen nebeneinander für jeden physikalisch möglichen Ablauf der Ereignisse ein eigenes existierendes Universum. Diese befinden sich ständig in Schwingungen und bei einem Zusammenprall von ihnen entsteht so etwas wie ein Ur-Knall. Und dieser Vorgang wiederholt sich in gewaltigen Zeiträumen immer und immer wieder. Mittlerweile vertreten mehr und mehr Physiker diese Theorie. Unter ihnen befinden sich die Kosmologen Neil Turok und Paul Steinhardt. Sie sehen nicht den Urknall, sondern den Zusammenprall zweier Universen, die in einem Zyklus ewigen Werdens und Vergehens schwingen, als Grundlage unserer Existenz.

Das Gesamtuniversum besitzt eine erlesene Schönheit und eine unglaubliche Feineinstellung. Im ihm bewegen sich die Galaxien nach den Regeln gewaltiger unsichtbarer Kräfte. Bisher kennen wir ungefähr 100 Milliarden Galaxien mit jeweils bis zu 200 Milliarden Sonnen. Jede dieser Sonnen kreist um ein superschweres Schwarzes Loch in der Mitte der Galaxie. Je größer die Masse des Schwarzen Loches, umso größer die Rotationsgeschwindigkeit. Dabei fällt auf, dass die Galaxien sich viel zu schnell drehen, um ihrer Masse und Schwerkraft nach die Sterne an ihrem Rande halten zu können. Diese müssten ins All geschleudert werden. Außerdem müsste sich die Umlaufgeschwindigkeit dieser Randsterne mit zunehmender Entfernung verlangsamen. Doch sie bewegen sich schneller als die Sterne im Zentrum. Daraus schloss man, dass eine dunkle unsichtbare Masse, die zu 72 Prozent aus dunkler Energie sowie aus 23 Prozent dunkler Materie die fünfprozentige Masse an Atomen von denen wiederum 0,5 aus sichtbaren Sternen- und Planetenmassen bestehen auf Kurs hält. Angeblich hat man bei gewaltigen Explosionen von explodierenden Sternen einen sogenannten „Linsen-Effekt“ beobachtet, der diese Annahme bestätigt. Allerdings weiß niemand, was die dunkle Energie bzw. Masse ist. Mit dunkel meint man übrigens, dass sie unsichtbar ist, da sie aus noch unentdeckten Elementarteilchen besteht. Als Kandidaten kommen hierfür Neutralinos, Axionen oder Neutrinos in Frage. Allerdings ist ihre Existenz nicht bewiesen.

Doch auch dabei stieß man auf Ungereimtheiten. Bei der Beobachtung von leuchtenden Gaswolken von drei elliptischen Galaxien zeigte sich, dass sie sich sehr langsam bewegen, so dass sie nicht unter dem Einfluss dunkler Materie stehen können. Hinzu kommt: Nach dem bisherigen Urknall-Modell und den Gesetzen der Schwerkraft müsste sich das Auseinanderfliegen des Universums im Laufe der Zeit verlangsamen. Unter dem Einfluss der Schwerkraft müsste die Expansion zum Stillstand kommen und dann mit zunehmender Geschwindigkeit wieder ineinander stürzen. Zuletzt müssten die Trilliarden Sonnen in einer einzigen riesigen Kollision in einem einzigen Ur-Atom miteinander verschmelzen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Die Geschwindigkeit nimmt zu. Treibt die dunkle Energie das Universum auseinander?

Türler ve etiketler

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Litres'teki yayın tarihi:
23 aralık 2023
Hacim:
221 s. 3 illüstrasyon
ISBN:
9783945562024
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Telif hakkı:
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