Kitabı oku: «Mika liebt …»

Yazı tipi:

Inhaltsverzeichnis

Cover

Inhalt

Es klingelt. Es klingelt.

Da liegt sie vor ihm

Also sitzt Mika an Janas Geburtstag

Vorsichtig schiebt sich John

„Verdammt!“

Wann bin ich eigentlich das letzte Mal

Die Vorweihnachtszeit ist eine furchtbare Zeit

Die Weihnachtsfeiertage sind der reinste Horror

Das Weihnachtsfest

Am Morgen des 25.12.

Gelöst und glücklich

Mika liegt nach der Dusche nackt

Er heißt George Garland

Mika seufzt glücklich.

Recht früh

Heute ist der 29.12.

Nacheinander duschen

Mika lehnt sich erschöpft

Keno sackt in sich zusammen.

31.12. – vormittags

Der Cayenne fliegt geradezu

Was piept denn da so?

4. Januar

SMS an John:

Drei Tage später

Fünf Tage vorher

Mika wirbelt mit den anderen

Es klingelt. Es klingelt.

Im Nachhinein

Mika ist völlig verwirrt.

Mika liegt nackt auf seinem Bett.

Nervlich völlig überspannt

Am nächsten Tag

Das passt George nicht!

Mika kaut angewidert

Mika liegt dösend im Hotelzimmer

Edwina seufzt

Mika tritt über die Schwelle

Pling – eine SMS an Jana

Leise Bongorhythmen

Dieses Gefühl der Sicherheit

Zwei Wochen später

Gegen 18:00 Uhr

Sein Kopf schreit

In derselben Nacht

Es klingelt. Es klingelt.

Der Morgen läuft immer gleich ab

Nach dem ersten großen Frust

Nach der üblichen Nachmittags-Vergewaltigung

Am späten Nachmittag

Der Rest ist schnell erzählt.

Ungefähr zwei Monate später

Ein paar Tage später

Kichernd tasten sich Mika und Keno

Epilog

Nachwort

Und wieder einmal fühlt Mika sich im Stich gelassen. Keno reist kurzfristig mit John nach Texas, ohne ihn zu informieren. Mika hat endgültig die Nase voll und zieht einen dicken Strich unter seine Beziehung mit Keno.

Trost sucht er bei Jana, die zur Zeit in München arbeitet. Und endlich lernt er ihren neuen Verehrer - George - kennen. Eine zügellose Weihnachtsparty bei Freunden von ihm bringt eine Wende in Mikas Leben, die er selbst niemals für möglich gehalten hätte. Endlich kommt er raus aus dem Kleinstadt-Mief.

In der Zwischenzeit flippt Keno völlig aus. Mika ignoriert seine Anrufe und es ist immer noch nicht abzusehen, wann Keno und John wieder zurück nach Deutschland fliegen. Als John endlich realisiert wie sehr Keno leidet, schickt er ihn zurück. Doch Mika scheint wie vom Erdboden verschluckt.

Bei „Mika liebt …“ handelt es sich um den dritten und letzten Teil nach „Zu Dritt. Threesome“ und „Zerrissen“.

Alle drei Teile gehen nahtlos ineinander über.

Imprint

Mika liebt …

I. Tame

published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Copyright: © 2014 I. Tame

ISBN 978-3-7375-2695-1

I. Tame

Mika liebt …

Teil 3 - Fortsetzung des E-Books "Zu Dritt. Threesome"

Es klingelt. Es klingelt. Es klingelt.

„Ja?“

„Hey, Schatz! Ich bin’s!“

„Janaa?!“ Mika bleiben vor Freude weitere Worte im Hals stecken. „Du … Ich …!“ Und dann rinnen die Tränen unaufhaltsam über sein Gesicht. „Jana“, winselt er geradezu.

„Schatz, was ist los?“, ruft Jana erschrocken aus. „Was hast du?“

„Ich …“ Mika zieht seine Nase hoch. „Ich würd‘ dich so gerne sehen, Jana. Wo bist du?“

„Ich bin in München“, erwidert sie in entschuldigendem Tonfall. „Mein Marquis und ich machen hier einen Kurzurlaub. Er hat zwar zwischendurch einige Termine, aber ansonsten genießen wir einfach die Zeit.“

„Mhm … ach so“, murmelt Mika niedergeschlagen.

„Was ist denn, Mika?!“, bohrt Jana weiter nach und jeder, der sie kennt, weiß, dass sie erst damit aufhören wird, wenn sie alle Details erfährt. Doch diesmal beantwortet sie ihre Frage gleich selbst.

„Es geht um Keno, oder?“

„Jaa“, schnieft die nasale kleinlaute Antwort durchs Telefon.

Jana seufzt, doch nicht vorwurfsvoll. Eigentlich hat sie das riesengroße Drama schon früher erwartet. Die beiden sind einfach viel zu verschieden. Und die Informationen, die sie von George über Keno erhalten hat, haben ihr in Bezug auf Mikas Beziehung keine Zuversicht vermittelt.

„Ach, Schatz“, bemitleidet sie ihren Süßen und unmerklich schleicht sich die Sehnsucht nach ihm in ihr Herz. „Das tut mir so leid! – Weißt du was?“, fragt sie aufmunternd. „Komm‘ mich doch einfach besuchen!! Wir wohnen hier in einer echt luxuriösen Suite und Platz ist wirklich ausreichend vorhanden.“ Jana ist von ihrer plötzlichen Eingebung begeistert. „Ja, Mika!! Steig‘ einfach in den nächsten Zug und komm‘ her.“

„Ja, aber … der … wie heißt dein Typ eigentlich?“

„George.“

„Ja, aber was wird George sagen? Der will doch bestimmt mit dir alleine sein!“

„Und du hast das ‚ja aber‘ erfunden!“, lacht Jana herzerfrischend. Für sie steht fest: Mika kommt.

„George wird sich freuen, meinen besten Freund kennenzulernen. Du wirst ihn mögen. Er ist … einfach göttlich!“

Jetzt muss auch Mika grinsen und wischt sich die letzten Tränen aus den Augenwinkeln.

„Wirklich!!“, beteuert sie weiter. „George ist ganz anders als Keno. Er wäre niemals eifersüchtig. Und er wird sich hundertprozentig freuen, wenn du uns besuchen kommst. Ich hab‘ doch Geburtstag in ein paar Tagen!“, fällt ihr ein und sie kiekst begeistert. „Au jaaa!!! Wir feiern zusammen! Ooh bitte!! Du musst einfach kommen!“

Ein Strahlen legt sich auf Mikas Gesicht. So schön hat Jana ihn schon seit einer Ewigkeit nicht mehr bequengelt.

„Okay“, gibt er lächelnd nach. „Gib mir ein-zwei Tage Zeit. Dann steh‘ ich bei dir auf der Matte.“

Herzerfrischendes Jubeln à la Jana ist die Antwort.

„Ich schicke dir alle Angaben, die du brauchst per Mail, mein Schatz. Das wird super!! Ich freu‘ mich so auf dich! – Wenn du hier bist, erzählst du mir alles bis ins kleinste Detail. Und dann tröste ich dich, dass dir hören und sehen vergeht.“, ergänzt sie lockend.

„Lass‘ das bloß nicht deinen George hören!“, grinst Mika.

„Da mach‘ dir mal keine Gedanken!“, raunt Jana geheimnisvoll zurück.


Da liegt sie vor ihm wie eine fleischgewordene Venus. Früher zarter Wintersonnenschein lässt ihre makellose weiße Haut überirdisch strahlen. Ihr Gesicht glüht vor Schönheit, die sein Herz schmerzen lässt. Ein sanftes Lüftchen weht durch das gekippte Fenster und streichelt liebevoll die prallen hochstehenden Brüste. Ihre Brustwarzen recken sich durch den kühlenden Lufthauch nach oben und George fehlen allein bei diesem Anblick die Worte, um sein Verlangen zu beschreiben. Sein Schwanz kennt nur ein Ziel, wenn er Jana nackt sieht: hart wie Granit werden. Er hat noch nie so viel Sex mit der gleichen Frau gehabt. Keine von Janas Vorgängerinnen hat ihn so fasziniert, so herausgefordert. Von Langeweile keine Spur.

Mit Jana ist er jetzt … George grübelt … fast ein halbes Jahr zusammen. Und er würde sie sofort heiraten, wenn er nicht schon eine Ehefrau in den USA hätte. Das weiß Jana immer noch nicht. Sie hält ihn für ledig. Vielleicht sollte er ihr bei Gelegenheit die Wahrheit sagen. Sie hat es nicht verdient, noch weiter angelogen zu werden. Meine Güte! Jetzt hör‘ sich mal einer George Garland an! Er kann es selbst kaum glauben. Er ist total verknallt in dieses junge Geschöpf. So verliebt war er noch nie! Selbst damals nicht, als er seine jetzige Ehefrau kennenlernte.

Was er mit Cat und diversen Sklaven angestellt hat, ist eine ganz andere Sache. Das war reine Gier und Spaß am Sadismus. Und was Cat betrifft, auch verletzter Stolz. Was auch immer. Es war nicht so rein und pur wie seine Liebe zu Jana. Und sie liebt ihn auch! Sie betet ihn geradezu an. Noch nie war ein Mensch so offen und ehrlich zu ihm wie sein kleines Mädchen. Sie toleriert seinen Hang zum Spannen und lebt es mit ihm aus. Ist das zu fassen?! Sie erfüllt ihm jeden ausgefallenen Wunsch. Ob sie es nun mit einer Frau machen soll oder einem Mann. Jung, alt … was auch immer. Sie tut es. Und sie kann noch so intensiv dabei kommen: Hinterher stürzt sie sich auf George und frisst ihn fast bei lebendigem Leibe auf. Nur er scheint sie befriedigen zu können. Das schmeichelt ihm nicht nur ungemein; es fordert George auch heraus, sich besondere Mühe zu geben.

Zärtlich streichelt er Janas Brüste. Niemals darf sie ihn verlassen! Wer versucht, sie ihm wegzunehmen muss um sein Leben fürchten. Bei diesem Gedanken wird Georges Blick steinhart und kalt wie Eis. Beim Thema ‚Keno‘ hat er so gerade noch mal die Kurve gekriegt. Er hat es geschafft, dass sie diesen Irren ebenfalls nur noch für durchgeknallt hält. Vielleicht wird es in Zukunft nicht zu vermeiden sein, dass sie sich noch einmal treffen. Aber allzu große Sorgen macht sich George deswegen nicht mehr. Er wird schon dafür sorgen, dass Keno im Zweifel sein Maul hält. Er ist immer noch ein Sklave … im Geiste!

George weiß so ziemlich alles über ihn. Wo er wohnt, was er und John so unternehmen und dass er sich mit einem blonden Jungen vergnügt – Janas Freund. Bestimmt treiben sie es auch zu Dritt, aber das ist George alles egal seit er Jana hat. Dass Georges Sohn irgendwann von zu Hause abhauen und Keno suchen würde, war ja abzusehen. Endlich hat John mal etwas Mut bewiesen.

Während George vom Anblick eines vor ihm knienden Keno hart wurde, reicht es bei Jana, wenn sie ihre strahlend blauen Augen öffnet und ‚George‘ flüstert. Und genau das macht sie jetzt.

„George, guten Morgen“, wispert sie verschlafen.

„Guten Morgen, meine Göttin!“ Er beugt sich zu ihr und küsst sanft ihre entzückenden herzförmigen Lippen. Dann senkt er seinen Kopf etwas tiefer und leckt zart ihre beiden harten Brustwarzen.

„Ooh, du unersättlicher … hmm!“, seufzt sie und streckt beide Arme lasziv über den Kopf. Er stützt sich lächelnd auf einen Ellbogen.


„Ich kann einfach nicht anders! Du bist so verführerisch!“

Sie rollt sich mit einer schnellen Drehung auf ihn und drückt lachend seine Handgelenke in die Kissen. Ihre Spalte reibt sich an seinem harten Glied. Sie ist sehr schnell feucht und schiebt sich nach ein paar Sekunden auf ihn. Ihr Stöhnen ist nicht gespielt, denn sein Schwanz ist – gelinde gesagt – groß. Jana liebt es, dass George quasi zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit ist. Als müsste er nur einen Schalter umlegen.

Sie schiebt ihre Hüften vor und zurück. Bei jedem Ruck stöhnt sie leise auf. Sie kann es einfach nicht unterdrücken. Seine Hände fahren liebkosend ihren Rücken hinab und legen sich dann auf Jana’s kleinen Apfel-Po. Oh, wie George diesen knackigen Arsch liebt. Er knetet sie und Jana schnurrt wie ein Raubtier vor Wollust. Sie beugt sich herab und leckt seine Lippen – bittet um Einlass, damit sie seine Zunge verwöhnen kann. Er lässt sich Zeit und lacht laut, als sie protestierend maunzt, um endlich Zugang zu erlangen.

„Komm her, mein Kätzchen!“ Sanft krault er mit einer Hand ihren Nacken, während er sich von ihrer Zunge verwöhnen lässt.

Es dauert nicht lange – es dauert nie lange – bis Jana mit einem rauen Stöhnen kommt. Und George spritzt in ihren vom Orgasmus zuckenden Unterleib ab. Er kann das auf Befehl. Das war schon immer so und sehr beliebt bei seinen weiblichen Eroberungen. Frauen stehen drauf, Dinge gemeinsam zu machen. Und das Intimste ist eben, gemeinsam zu kommen.

Wie immer reckt Jana sich hinterher genüsslich und bleibt dabei auf ihm sitzen. Sie liebt dieses ineinander verschweißt sein. Dann beugt sie sich nach vorne und legt sich auf George’s Brust, um seinem Herzschlag zu lauschen. Oh, er könnte sie dafür mit Gold aufwiegen. Mit den Fingerspitzen zaubert er eine zarte Gänsehaut auf ihren Rücken. Sie kichert.

„Du bist so schlau, mein Schatz!“, neckt sie ihn. „Wenn ich friere, kuschle ich mich noch mehr an dich.“

Sie setzt sich lachend wieder auf. „Ich lass‘ mich gern‘ von dir um den Finger wickeln.“

George streichelt über ihre schmalen Hüften. „Und ich lass‘ dich gern in dem Glauben, dass ich es bin, der hier jemanden um den Finger wickelt.“

Sie lachen gemeinsam und dann springen sie auf, weil das Frühstück gebracht wird.

Jana hat sich zwei Wochen Urlaub genommen. Edwina kennt George nur unter dem Spitznamen ‚Der Marquis‘. Und so hat sie gelacht und gemeint.

„Na, dann! Lass dich mal richtig von deinem Marquis verwöhnen!“

Wenn sie wüsste, um wen es sich dabei handelt, wäre ihr wahrscheinlich das Herz stehen geblieben.

Auch Mika kannte ihren Lover bisher nur unter seinem Spitznamen. Jana findet das cool. ‚George‘ ist doch ein bisschen altbacken, findet sie. Aber ‚Marquis‘ ist verrucht, geheimnisvoll und sexy!

George hat sich ebenfalls Zeit frei geschaufelt. Der gemeinsame Urlaub ist so herrlich, dass sie überhaupt nicht darüber nachdenken wollen, jemals wieder arbeiten zu müssen.

Sie haben sich eine Suite in einem luxuriösen Hotel in München genommen und genießen einfach ihre ungestörte gemeinsame Zeit. Jetzt sitzen sie an ihrem opulenten Frühstückstisch und schwelgen in allen möglichen Leckereien.

Da George nebenbei einige geschäftliche Termine wahrnehmen muss, war er gestern erst spät zurückgekommen. Jana hatte bereits tief und fest geschlafen.

„Ich hab‘ ein Attentat auf dich vor!“, platzt es schier aus Jana heraus, als sie sich ein Brötchen angelt.

George lächelt gutmütig. „Na, dann schieß‘ mal los, Attentäterin!“

„Ich hab‘ doch in drei Tagen Geburtstag“, plappert sie los.

„Echt?“, neckt George sie.

Jana presst gespielt genervt die Lippen aufeinander. „Als ob DU das vergessen würdest.“ Sie kichert, da sie von George kurz in die Seite gezwickt wird. Dann wird ihre Miene ernster, weil ihr wieder einfällt, wie aufgelöst Mika am Telefon war.

„Was ist los, mein Engel? Bedrückt dich irgendwas?“ George runzelt leicht die Stirn. Wenn es Jana nicht gut geht, schaltet er sofort in den Verteidigungsmodus.

Sie legt den Kopf schräg und lächelt ihn an. „Dir kann ich einfach nichts verheimlichen!“

„Das wäre ja auch noch schöner!“, antwortet er mit seiner tiefen Stimme und klopft sich auf die Oberschenkel. Artig steht sie auf, zieht noch einmal die Kordel des Morgenmantels fest und setzt sich auf seinen Schoß.

„Was hast du denn?“, fragt er besorgt und füttert sie mit einem Stückchen Croissant.

„Hmm … ich hab gestern mit Mika telefoniert“, erklärt Jana zurückhaltend.

George nickt. „Fickmaterial von dem Irren!“, schießt es ihm durch den Kopf, bevor er antwortet. „Dein Freund von zu Hause. Du vermisst ihn.“, stellt er fest.

Sie reißt die Augen auf und sieht ihn verwundert an.

„Ja! Genau das wollte ich sagen. Du bist gespenstisch!“ Sie lacht erstaunt auf.

„Ich hab‘ ihn so lange nicht geseh’n! Er fehlt mir wirklich. Und es geht ihm gerade nicht so gut.“

George nimmt nachdenklich einen Schluck aus seiner Tasse. „Dem geht’s nicht gut? Hat Cat wieder Scheiße gebaut?“, grübelt er in Gedanken.

Währenddessen redet Jana weiter. „Ich hab‘ ihn eingeladen, uns zu besuchen. Ich hoffe, du hast nichts dagegen. Er tut mir so leid. Du wirst ihn mögen! Alle mögen Mika. Er ist sehr bescheiden und wir werden auch genügend Zeit für uns haben, das versprech‘ ich dir!“

Jana holt tief Luft, um George weiter zu überzeugen, doch er legt ihr zärtlich einen Zeigefinger auf die Lippen.

„Es ist gut, mein Engel. Natürlich ist dein Freund hier willkommen. Alles, was dich glücklich macht!“

Jana sieht ihm tief in die Augen. „Ich liebe dich so sehr, George Garland! – Für dich tu‘ ich alles!“

Er schmunzelt. „Oh, da fällt mir auch bestimmt einiges ein“, brummt er, während er langsam die Kordel ihres Morgenmantels öffnet.

„Das will ich auch hoffen“, murmelt Jana, bevor ihre Lippen sich auf seine legen.


Also sitzt Mika an Janas Geburtstag mittags im Zug Richtung München. Selig beobachtet er die vorbeziehende Landschaft im fahlen Sonnenlicht. Das ist es, was er braucht. Tapetenwechsel. Raus aus seinem Drama, wenn auch nur für kurze Zeit.

Gordana hat ihm ein selbstgeschneidertes Jackett geschenkt und dann perfekt für seine Figur geändert. Ein cooles Teil! Der Schnitt ein bisschen gothic, aber trotzdem elegant. Matte silberne Knöpfe und an den Aufschlägen an Kragen und den Ärmeln schwarze eingestickte Symbole. So was Edles hat Mika noch nie besessen. Er lächelt vor sich hin, als er zurückdenkt, wie bemüht Gorda gewesen war, um das richtige Outfit für Mikas Reise zusammenzustellen.

Immer wieder blieb Mika vor dem Spiegel in Gordas Schlafzimmer stehen, drehte und wendete sich, um sich möglichst aus jedem Blickwinkel zu betrachten. „Gott, seh‘ ich scharf aus“, dachte er selbstverliebt. Sein schlanker Körper kommt in dem neuen Look super zur Geltung.

Gorda hatte Mika so zielsicher eingekleidet, dass er fast die ganze Zeit mit vor Staunen offenem Mund durch ihr Zimmer gestolpert war. Unglaublich, wieviel Klamotten sie aus ihrem riesigen Kleiderschrank zauberte. Und begleitet wurde ihre Suche mit Bemerkungen wie „Och, das war mal ein Entwurf. Ist schon lange her.“ Oder „Das ist echt nix Besonderes, Mika. Mach‘ nicht so ein Tamtam darum.“

Zu der dunklen Jacke wählte sie ein Hemd in der Farbe seiner Augen, welches lässig über seine schwarze Jeans getragen wird. Das gefällt Mika besonders gut. Das Hemd ist ein Stückchen länger als die Jacke. Dadurch wirkt die ganze Kombination sehr leger, nicht overdressed und super sexy.

Dann hatte er sich noch die Haare nachschneiden lassen und sein Blond ein wenig aufgefrischt. Jetzt stehen sie wieder frech in alle Richtungen ab.

Fast fühlt sich Mika wie neu geboren, wenn da nicht diese große Trauer in ihm wäre. Keno ist weg. Und ein inneres Gefühl sagt ihm, dass er nicht mehr zurückkommt. Eigentlich hatte Mika es doch immer gewusst. Nur wahrhaben wollte er es nie. John hatte Recht gehabt.

„War ja klar! Letztendlich würde ich auch mit einem Typen wie John abhauen, wenn ich die Wahl zwischen ihm und mir hätte!“ Mikas Selbstwertgefühl ist am Boden und wird sich so schnell wohl nicht erholen. Doch dann klammern sich seine Gedanken wieder an Jana fest … und schon geht es Mika besser. Ach, Jana! Endlich wieder ihre Stimme hören, ihr unverschämtes Lachen, ihre Kraft und ihre Lebenslust spüren. Mika lässt seinen Blick erneut über die vorbeirasende Landschaft schweifen. Er lächelt. Ja, das Wiedersehen mit Jana wird ihm neuen Mut schenken.

Und wenn sie erst ihr Geburtstagsgeschenk sieht!! Vorsichtig hat Mika den in braunes Packpapier geschlagenen Rahmen auf die obere Ablage im Abteil geschoben. Bereits vor einiger Zeit ließ er sich Abzüge von Kenos Fotos machen, auf denen Jana und Mika festgehalten wurden, als sie die Klamotten für Edwinas Fest anprobierten. Mika hat einen besonders geilen Schnappschuss ausgewählt und auf 50 x 40 cm vergrößern lassen. So musste er nur noch einen schönen Rahmen besorgen und – Voilà – fertig war das Geschenk.

Auf dem Bild kniet Mika in verschossenen Jeans, barfuß, mit nacktem Oberkörper und verstrubbelten Haaren vor Jana. Sein Blick ist vorsichtig fragend nach oben gerichtet. Der Blick, der Keno sofort rattig machte.

Mikas Hände umfassen die Bänder der Corsage und ziehen daran. Dadurch treten seine Oberarmmuskeln wie gemeißelt hervor. Jana steht mit leicht vorgebeugtem Oberkörper barfuß vor ihm. Ihre Brüste quellen sexy aus dem Dekolletee. Sie stemmt die Hände in die Hüften und hat den Mund ein Stück geöffnet. Dadurch wirkt sie als würde sie stöhnen. Da ihre Beine etwas versetzt stehen, sieht man den entblößten Schritt nicht. Doch ihr knackiger kleiner Po wölbt sich unter der abschließenden Bordüre der Corsage. Um die beiden herum liegen aufgerissene Kartons, Papier und Tüten. Mika hat die Aufnahme in Sepia drucken lassen, was ihr noch eine ganz eigene Ausstrahlung verleiht.

*

Schließlich steht Mika im Hotel vor der Eingangstür zu einem Penthouse-Appartement. „Ganz schön feudal, wie Jana so lebt. Ihr neuer Typ scheint ja ‘ne Menge Kohle zu haben.“ Mika drückt auf die Klingel. Das Bild hat er vorsichtshalber erst mal neben sich abgestellt. Es dauert ein paar Momente, dann öffnet sich die Türe.

Mika starrt den Mann an, der vor ihm steht. „Den kenn‘ ich doch!“ denkt er verwirrt. „Irgendwo hab‘ ich den schon mal gesehen.“

Auch George ist einen Moment lang irritiert und überlegt, ob er Mika bereits persönlich einmal kennengelernt hat. Was für ein hübscher Kerl!

„Hallo“, beginnt Mika vorsichtig und zieht unsicher die Augenbrauen zusammen. „Ich bin Mika.“

Und jetzt fällt der Groschen bei George. „Lauf … Mika.“ Das war der Junge bei Edwina. Der mit den Kratzern im Gesicht, der vor seinen Freunden wegrannte. Das ist Janas Freund? So genau hatte er ihn sich auf den Fotos der Detektei nie angesehen. Doch wie Mika nun so vor ihm steht … er strahlt sein devotes Wesen mit jeder Pore aus. George spürt ein leichtes Ziehen in seinem Schwanz. Es sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn sich da nichts arrangieren ließe. Ein Lächeln legt sich auf sein Gesicht.

„Hallo, Mika! Herzlich willkommen. Komm doch rein. Ich bin George.“

Und jetzt fällt der Groschen auch bei Mika. Ohne nachzudenken platzt es aus ihm heraus.

„Du bist Clooney!“

George wird von dieser Bemerkung dermaßen überrumpelt, dass er lauthals lachen muss. Das ist ihm noch nie passiert.

„Nein, Mika! Nur George. Wie kommst du auf Clooney? Nicht, dass ich mich nicht geschmeichelt fühle …“ Und wieder lacht er vor sich hin.

Mika stimmt in sein Lachen ein. Im Eingangsbereich stellt er das Bild beiseite.

„Ich hab‘ dich damals vor der Türe bei Edwina geseh’n. Du sahst aus wie George Clooney. Sehr elegant.“ Er presst die Lippen aufeinander. „Ich sah wohl nicht so elegant aus …“

„Du sahst scharf aus“, widerspricht George in Gedanken und hat deutlich Mikas Erscheinung vor Augen. Die Lederhose, das Kettenshirt, durch das man die Peitschenstriemen auf dem Rücken sehen konnte. Sein trauriges verunstaltetes Gesicht. Georges Schwanz wird immer härter. Der Junge hatte sich auspeitschen lassen. Hmm.

„Du warst irgendwie auf der Flucht“, wirft George ein.

Mika lächelt verschämt. „Kann man so sagen … Hast du Jana damals bei Edwina kennen gelernt? Sie war ja unter den Leuten, die mir hinterher gelaufen sind.“

George reißt erstaunt die Augen auf. „Ehrlich? Nein! Mein Wagen fuhr im selben Moment vor!“

Er fasst es nicht. Da hatte er doch tatsächlich seinen süßen Engel um Sekundenbruchteile verpasst.

„MIIKAA!“ Jana rennt wie ein Wirbelwind den Flur entlang. Also, so schnell ein Wirbelwind auf High Heels eben sein kann. Mika fängt sie jubelnd in seinen Armen auf und dreht sich mit seinem Mädchen mehrmals um die eigene Achse. Ihr langes fließendes Abendkleid weht wie ein Blütenblatt um sie herum. Nachtblau und jede Kontur ihres zierlichen Körpers betonend.

„Ich bin noch nicht fertig geschminkt! Du darfst mich küssen!“, jauchzt Jana.

Mika schaut fragend in Georges Richtung. Der deutet lachend eine ‚Nur zu‘-Geste an. Natürlich ist er total scharf darauf, zuzusehen. Und dass Mika ihn quasi erst um Erlaubnis bittet … der gefällt ihm!! Der gefällt ihm richtig gut!!

Ihre Münder verschmelzen miteinander. Immer wieder reißen sie sich voneinander los, damit sie sich ansehen können. Doch dann küssen sie sich erneut ab. Endlich löst Jana sich aus Mikas Armen und tritt einige Schritte zurück.

„Mika!! Du siehst sexy aus! Mann, Keno kriegt bestimmt die Vollkrise, weil er dich alleine losziehen lassen muss.“ Strahlend begutachtet sie Mikas neue Klamotten, während dieser innerlich vor Trauer aufschreit. Jana kennt die ganze Wahrheit ja noch nicht.

Auch George schießt scharfe Säure in den Magen, dermaßen schockt ihn Janas Bemerkung. Keno??!! Oh, verdammt! Jetzt bloß nicht dieses unleidige Thema! Das ist Kenos blonder Junge! Er darf diese Tatsache nicht verdrängen?! „Ich muss erst mal vorsichtig sein. Mal sehen, wieviel er mit dem Wahnsinnigen noch zu tun hat. Hoffentlich hält sich Jana an ihr Versprechen, nichts von mir und der Tatsache zu erzählen, dass John mein Sohn ist.“

Doch ein Blick in Janas Richtung reicht. Sie sieht George geradeheraus an und schließt kurz beruhigend die Augen. Alles klar! Sie ist ein Superweib!! Und so groß kann Cats Liebe ja nicht sein. Natürlich weiß George bereits von den zwei gebuchten Tickets in die USA.

George geht vor in das große Wohnzimmer des Appartements.

„Kommt ihr beiden. Lasst uns gemeinsam anstoßen, bevor die anderen Gäste kommen.“

Mika schnappt sich sein Geschenk und beide folgen George in den Hauptraum. Das edle Ambiente beeindruckt Mika schwer. Was für ein Ausblick! Die ganze Stadt liegt ihm wie ein Lichtermeer zu Füßen. Er kann sich gar nicht davon losreißen.

George öffnet eine Flasche Champagner.

„Er ist süß, dein Freund“, flüstert er Jana zu, die sich wohlig gegen die kleine Theke räkelt.

„Ja, oder?!“ Sie strahlt über das ganze Gesicht. „Und sieh‘ dir an, wie er da steht. So versunken. Wie ein kleiner Junge. Jetzt kann er sich vor Faszination nicht von dem Anblick lösen.“ Ihr Blick hängt liebevoll auf Mika. „Er ist was ganz Besonderes, weißt du? Sehr empfindsam, sehr verletzlich!“

Sie dreht sich zu George. „Aber das hast du sicher schon im ersten Moment erkannt. Ich weiß, dass du für so was ein Gefühl hast.“ Sie beugt sich zu ihm rüber und küsst George sanft auf den Mund. „Ich liebe dich!“, flüstert sie hinterher.

„Mika, Schatz, dein Champagner wird warm!“, ruft sie Mika zu. Der schreckt kurz zusammen und dreht sich dann eilig um.

Sie stoßen auf Jana an und genießen den edlen Tropfen.

„Happy Birthday!“ Mika drückt Jana noch einen Kuss auf und hält ihr den Geschenkkarton hin.

Sie legt ihn auf den nächsten Tisch und zieht den Bilderrahmen hervor. Ihr begeistertes Kreischen bestätigt Mikas Vermutung: Sie flippt aus vor Begeisterung.

„George, sieh dir das an!! Ist das nicht ein geiles Bild?! Das hat Keno geschossen als wir uns auf Edwinas Party vorbereitet haben. Ooh, Schatz, was siehst du süß aus! Und dieser Blick!“

„Nein! Du siehst geil aus!“, widerspricht Mika. „Und deine …“, grinst er hinterher, während er vielsagend die Augenbrauen hochzieht. Jana kichert.

George nimmt das Bild und kann sich kaum davon losreißen.

„Ihr seht beide phänomenal aus!“, kommentiert er die Szene.

Jana grinst anzüglich. „Du hättest mich sehen sollen, als ich die High Heels dazu anhatte. Und wie Mika mich geleckt hat. Und zur Belohnung durfte er meine Brüste anfassen.“

Mika stößt Jana in die Seite. „Jana! Das will George bestimmt nicht hören!“ Gott, ist ihm das peinlich. Eine leichte Röte schießt in seine Wangen.

Georges latenter Ständer will überhaupt nicht mehr weichen.

„Mach‘ dir darüber keine Gedanken, Mika. Jana und ich führen eine ziemlich offene Beziehung. Ich würde gerne zusehen, wie du sie leckst!“

Prompt bricht Mika der Schweiß aus. Hat der Typ gerade tatsächlich in der Gegenwartsform gesprochen? Das muss der Champagner sein. Verlegen blickt Mika zu Boden und nippt an seinem Glas.

Jana lacht laut auf. „Wir lieben Sex zu dritt! Kein Grund für peinliches Schweigen, Mika! Du bist doch sonst nicht so prüde!“

Mika verzieht kurz den Mund. „Ich kenn‘ ihn ja nun mal nicht so gut!!“

George lächelt und klopft Mika leicht auf die Schulter. „Schon gut, Mika! Du hast ja Recht!“

In diesem Moment klingelt es und weitere Gäste treffen ein.

Insgesamt treffen nach und nach ungefähr zehn weitere Personen ein. Jana verschwindet schnell, um sich fertig zu schminken. Mika nimmt sein Glas und tritt wieder an eines der Panoramafenster.

„Gefällt dir was du siehst?“, fragt ihn George nach einer Weile. Er war neben Mika getreten, ohne das der was mitbekommen hätte. Mika lächelt.

„Oh ja!“, seufzt er und leert sein Glas.

„Mir auch!“, ergänzt George, doch Mika bekommt nicht mit, dass er nicht die Stadt da unten meint.

„Möchtest du noch ein Glas oder trinkst du lieber was anderes?“, fragt George ihn höflich.

„Ich würde gerne einen Gin Tonic trinken, wenn es keine Mühe macht!“

George lächelt. „Macht es ganz und gar nicht! Komm‘ mit rüber!“

Sie treten beide an die Theke. Inzwischen ist ein Barkeeper des Hotels eingetroffen. Mikas Drink ist in Nullkommanichts fertig.

„Das ist hier wie im Märchen“, staunt Mika innerlich. „So edel und so elegante Leute.“ Auch George gefällt ihm und Mika kann sich gut vorstellen, was Jana zu ihrem ‚Marquis‘ hinzieht. Es gibt Menschen, die tragen eine natürliche Selbstsicherheit wie eine zweite Haut. Fast grenzt es an Arroganz. Eine süffisante Arroganz, wie sie öfters in englischen Spielfilmen vorkommt. Dieser Mann weiß, was er will und ganz bestimmt nimmt er es sich genauso selbstverständlich wie die Luft zum Atmen. Klar, er ist schon ein wenig älter. Doch Erfahrung hat ja auch ihre Vorteile.

Endlich erscheint Jana wieder. Sie wirft Mika eine Kusshand zu, bevor sie mit George eine Runde dreht und die Gäste begrüßt. Alle Männer tragen Business-Look und sind in Begleitung ihrer feinen Ladies.

Mika sucht sich einen ruhigen Platz am Fenster und genießt seinen Drink. Zwanzig Minuten später lässt sich Jana neben ihn fallen.

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