Kitabı oku: «Zauberseele», sayfa 2
Denise
Die kleine Denise (viertelnachfünf, blond, blauäugig, sehr naseweis) hat im Kindergarten eine neue Betreuerin bekommen. Sie geht auf diese zu und plappert sofort los:
„Bist du die Neue?“
„Ja, die bin ich.“
„Du bist aber viel dünner als die andere!“
„Ja, es gibt eben Dicke und Dünne.“
„Darf ich denn auch auf deinem Schoß sitzen?“
„Ja, das darfst du.“
„Und darf ich auch mit dir kuscheln?“
„Ja klar, nur zu!“
„Hast du denn auch einen Busen?“
„Ja, ich hab auch einen Busen.“
„Dann bring den doch morgen mal mit!“
HNO-Kinderstation
Die Kinder auf meiner Station wechselten fast wöchentlich. Es ist wunderschön, immer neue kleine Menschen betreuen und von ihren Ängsten ablenken zu können. Wie gern höre ich ihrem munteren Geplappere zu. Ich fragte die zierliche Sabine: „Willst du denn beim Schlafen deine Brille nicht abnehmen?“
„Nein, das ist eine ‚Dessainerbrille‛. Meine Eltern haben viel Geld dafür ausgegeben. Die sind nämlich neureich. Aber was das ist, weiß ich nicht.“
Während ich grinsen musste und die Betten aufschüttelte und ein wenig Ordnung im Zimmer machte, hörte ich, wie der kleine Martin (er hatte ein verbundenes Ohr) daraufhin laut prahlte, dass jeder es hören konnte:
„Meine Eltern haben mir keine Brille geschenkt, dafür aber ein halbes Pferd. Es steht auf dem Bauernhof.“
„Fällt es denn beim Reiten auf zwei Beinen nicht um?“, wollte Sabine wissen.
In einem anderen Zimmer lag die kleine Sophie. Sie war sehr gesprächig. Sie trug einen Schlafanzug mit Biene-Maja-Motiven und zappelte im Bett hin und her. Sie fragte mich, ob ich auch einen Opa mit Garten hätte. Ich schüttelte den Kopf und verneinte. Sie sagte: „Ich glaub, mein Opa liebt Insekten. Zu meiner Oma sagt er immer: ‚Los, mach jetzt mal ’ne Fliege!‛“
Seit Jahren bin ich auf dieser Station tätig. Die Kinder würden mir sehr fehlen, wenn ich aus gesundheitlichen Gründen diesen Job einmal nicht mehr ausfüllen könnte.
Fröhlich marschierte ich durch den Klinikpark nach Hause. Der Frühling war ausgebrochen und ich genoss das bunte und grün blühende Umfeld. Heute wollte ich auf meiner Terrasse neue Blumen pflanzen. Mein Mann hat schon die Erde besorgt.
Ich meine, wir sollten immer ein Ziel vor Augen haben …
Rüdiger
Heute hatte ich es eilig zur Klinik zu kommen. Zwei Neuzugänge wurden auf der HNO-Kinderstation erwartet. Einer war Rüdiger, acht Jahre alt und rotes Haar. Für morgen war seine Mandel-OP angesetzt. Rüdiger guckte aus dem Fenster und zeichnete die Spuren der Regentropfen nach, gleichmäßig von oben nach unten. Er war etwas zu klein für sein Alter, aber der wird ja noch wachsen. Er hörte mich kommen und drehte sich zu mir.
„Hast du schon alle Voruntersuchungen abgehakt?“, wollte ich wissen. Ich strich über seinen Rotschopf. „Ja, alles erledigt. Spritzen machen mir nichts mehr aus, hatte schon mehrere.“
„Und fühlst du dich fit?“
„Und wie! Ich bin richtig froh, eine Woche lang mal nicht zur Schule zu müssen.“
„Oh, schlechtes Zeugnis gehabt?“
„Nee, war sogar ganz gut. Meine Eltern waren zufrieden und von Oma und Opa krieg ich dann immer Geld.“
„Was ist denn dann der Grund, dass du nicht so gern zum Unterricht gehst?“
„Weil die Großen in der Pause immer zu uns kommen, wenn wir auf der Mauer sitzen und unser Pausenbrot austauschen. Das andere schmeckt immer viel besser als das von zuhause. Ein ganz Großer hat mir schon öfter meine Brotbox geklaut. Meine Schwester sagt, wenn er das noch einmal macht, soll ich ihm in die Eier treten.“
„Und, hast du?“
„Nö! Die liegen bei dem viel zu hoch, da komm ich nicht dran!“
Hannah und Max
5. September, 30 Grad, Sonne satt, tiefblauer Himmel, kein Wölkchen. Trotzdem rieselte herbstlich gefärbtes Laub von den Bäumen. Ich suchte im Klinikpark ein paar bunte Blätter und nahm sie mit auf die HNO-Kinderstation.
Heute gab es einige Entlassungen und neue Kinder kamen auf meine Station.
Die kleine Hannah war sehr zutraulich und sagte, mit einem strengen Blick auf die in unserem Zimmer werkelnde Reinigungskraft zu mir:
„Meine Mama braucht nicht mehr unsere Fußböden zu moppen und polieren. Mein kleiner Bruder krabbelt überall hin und reinigt schon mal alles vor wie ein Wischmopp.“
Und Max mit der Harry-Potter-Brille schaute mich erstaunt fragend an. Er schien zu überlegen, wie alt ich wohl sein könnte.
„Ich hab schon den dritten Papa. Wie viele hast du?“, wollte er von mir wissen. Da verließ ich ganz schnell das Zimmer, ich musste noch auf eine andere Station. Ich konnte mir vor Lachen den Bauch nicht halten. Wie herrlich war doch Kindermund.
Die bunten Herbstblätter verteilte ich im Flur auf die Fensterbank. Schön sah das aus.
HILDE UND KLAUS
Putzteufel
Meine Angetraute Hilde
Fuhrwerkt rum wie eine Wilde
Putzt die Fenster, schrubbt das Bad
Damit ichs urgemütlich hab
„Es zieht, machs Fenster bitte zu
Und lass mich endlich mal in Ruh
Ich will meine Zeitung lesen
Benimmst dich wie ein alter Besen
Hör jetzt auf, sonst werd ich grob
Kümmer dich um deinen Mop!
Der Bierkasten steht auch im Weg
Räum ihn bitte schnellstens weg
Der ist zu schwer? Dass ich nicht lach
Assauers Spots hats vorgemacht
Das Fahrrad steht vor der Garage
Tus rein und hör, was ich dir sage
Das Auto darfst du auch polieren
Ich geh derweil so lang spazieren!“
Nun lieg ich hier in meinem Bett
Was sie getan, war gar nicht nett
Sie haute mir eins auf die Rübe
Damit ich die Besinnung kriege
Kauf später ihr ’nen Blumenstrauß
Kümmer mich selbst um Hof und Haus
Werd um Entschuldigung sie bitten
Mich hat der Teufel halt geritten
Und die Moral von der Geschicht?
Drangsalieren darf man nicht!
Krimi
Meine Angetraute Hilde
Ist bei Krimis stets im Bilde
Bevor mir noch der Schluss bekannt
Hat sie den Mörder mir benannt
„Lass diese Unart bitte sein
Ich finde mich da selbst hinein!“
Weil Fehler sind sehr oft passiert
Hat sie mir diese kommentiert:
Ein Schuss = Knie ‚rechts‛ am Kripomann
Und als die nächste Szene kam
Sieht man das Pflaster ‚links‛
Wieso er mit dem Bein jetzt hinkt?
Regiefehler sie schnell erkennt
Mein Hildchen mir nun weiter nennt:
„Guck, der Tote auf der Bahre
Dem sträuben sich sogar die Haar
Wer tot auf dem Seziertisch liegt
Beim Atmen sich der Bauch bewegt?“
Die nächste Szene war echt lasch
Der Star rennt los mit seiner Tasch
Am Ziel er angekommen war
War diese Tasche nicht mehr da
Die Klappe fällt – Aufnahme drei
Da ist die Tasche stets dabei
Der Star wühlt emsig darin rum
Der Zuschauer = verkauft für dumm
Das Pärchen küsste sich sehr viel
Bis dass die nächste Klappe fiel
Das Filmsternchen trug Haare kurz
Das war dem Regisseur auch schnurz
Die nächste Szene: Haare lang
Mein Hildchen sie kaum noch erkannt
dann dieses:
Ein Mörder flieht in einen Felsen
Er nächtigt tagelang im selben
Als man ihn fing, was war passiert?
Er war gekämmt und glatt rasiert.
Ein Dieb ist in den Fluss gesprungen
Die Kripo ihn sofort gefunden
Dann Großaufnahme, das ist wahr
Die Kleidung knochentrocken war
Nicht mal sein Haar war pitschenass
Bei solchen Fehlern machts kein Spaß
Mein Hildchen hats genau gesehn
In vielen Krimis so geschehn
Oder in Historienfilmen
Wo Römer kämpften mit den Wilden
Trägt einer an dem Handgelenk
(von seiner Oma ein Geschenk?)
Ne goldne Uhr mit Glitzerrand
So grobe Fehler gleich erkannt
Wie ein Rohrspatz schimpft sie los
„Was denkt der Regisseur sich bloß?
Mir sowas vor die Nas zu setzen
Ich könnte diesen Mann zerfetzen!“
Einmal – sie hats genau gesehn
Da ist dann folgendes geschehn:
In einem Tierfilm wars ein Hund
Der tat uns tolle Streiche kund
Man sah ihn liebevoll beim Strecken
Auf dem Rücken mit zwei Flecken
Nächste Szene – Klappe vier
Da hat sein Fell kein Fleckchen mehr
Mein Hildchen rauft sich wüst ihr Haar
„Was ich hier seh – das ist nicht wahr!“
Sie klopft wie’n Fuhrmann freche Sprüche
Und macht uns Tee dann in der Küche
Noch immer ärgert sich die Hilde
Ich nicke nur und lächle milde
Sie weiß es nicht, ich mach kein Fax
In meinen Ohren = OHROPAX!
Morgens einen Joint und der Tag ist dein Freund …
Ich bin Hildes Mann – der Klaus
Mir geht bald die Puste aus
Muttern will uns heut besuchen
Drum backt Hilde Apfelkuchen
Es kommt auch das Enkelkind
Dann weht hier ein andrer Wind
Der Enkel kam mit seiner Süßen
Sie tat uns auch ganz lieb begrüßen
Die Kaffeetafel war gedeckt
Der Kuchen hat sogar geschmeckt
Abgeräumt wurd von den Frauen
Dann wollten alle Tennis schauen
Die Süße machte sich ’nen Joint
Sie hats gelernt von einem Freund
Wollt den Enkel auch verführen
Dieser tat sich sehr genieren
Doch Mutter bat um eine Fluppe
Meine Blicke warn ihr schnuppe
Ich erkannte sie nicht wieder
Zeitlebens war sie brav und bieder
Ich haute sie ihr aus der Hand
Hund Sepp sofort den Stengel fand
Schwupps hat er ihn aufgefressen
Ich hätte mich beinah vergessen
Ich schmiss die Süße aus dem Haus
Der Enkel sah bedröppelt aus
Er rannte ihr gleich hinterher
Ich sah den Enkel nimmermehr
Ich wollte mit dem Hund zum Arzt
Da hat es fürchterlich geknarzt
Nein, es war ein schriller Ton
Er kam nicht vom Telefon
Es war unser blöder Wecker
Hildchen kam gerad vom Bäcker
Es dufteten die warmen Brötchen
Hund Sepp gab mir ganz brav sein Pfötchen
„Komm, steh auf, es ist schon zehn
Du musst mit Sepp zum Doktor gehn
Irgendwas hat er gefressen
Was es war – ich habs vergessen!”
„Kommt Muttern heute?“ – „Nein, wieso?“
„Ach, da bin ich aber froh
Auch nicht unser Enkelsohn?“
„Der ist im Ausland – länger schon
Guck mal raus, es ist schon hell
Ich mach Kaffe, wasch dich schnell
Zähne putzen nicht vergessen
Dann können wir gemütlich essen!“
Ich nahm mein Hildchen in den Arm
An ihrem Busen wars schön warm
Flugs hab ich mich hingesetzt
Mir hat das Frühstück gut geschmeckt
Den Traum behielt ich fest für mich
Ganz ehrlich – er war fürchterlich!
Schwangerschaft
Meine Angetraute Hilde
Führt mal wieder was im Schilde
Zeigt auf ihren strammen Bauch
Hofft, ich merke das jetzt auch
„Bitte mach jetzt kein Theater
Ist der Postbote der Vater?
Oder ist’s der Müllmann gar
Weil ich eine Zeit nicht da?
Willst mir das Kind jetzt unterschieben?
Verstrick dich nicht in viele Lügen!
Vorsorge hab ich längst getroffen
Und jetzt sag ichs dir ganz offen
Ich war längst beim Urologen
Der hat gewiss auch nicht gelogen
Meine Beutel sind ganz leer
Sie zeugen keine Babys mehr!“
„April, April, es war ein Scherz
Und jetzt klopft ganz doll mein Herz
Wollt sehen, wie du reagierst
Ob du dich als Vater zierst
Ob du taugst für nen Papa
Jetzt ist die Periode da
Verzeih mir meine vielen Lügen
Wir werden schon noch Kinder kriegen!“
„Du meinst vielleicht von Neckermann?
Das hört sich ganz vernünftig an
Viel lieber wäre ich dein Kind
Weil wir auch ohne glücklich sind
Ich kuschel mich in deinen Schoß
Jetzt sind wir alle Sorgen los!“
Und die Moral von der Geschicht?
Belüge deinen Gatten nicht.
Abseits
Mein Hildchen kommentiert jetzt Fußball
Und funkt dazwischen wie ein Urknall
Sitzt mit Strickzeug neben mir
Klopft Sprüche hin, da graust es mir
Küsst mich heftig, das kommt vor
Genau da fällt das erste Tor
„Und wo ist kleines dickes Müller?
Der galt doch mal als Superknüller
Und Uwe Seeler – wo ist der?“
„Mein Schatz, das ist schon lange her!“
„Matthäus hat Verschleiß mit Frauen
Kein Funktionär will ihm vertrauen
Und plötzlich – paradoxerweise
Wird es um ihn ganz still und leise
Will ihn in Deutschland keiner haben?“
„Da musst du Ulli Hoeneß fragen!“
„Schweinsteiger und auch unser Poldi
Altersmäßig bald schon Oldies
Bei Fortuna – die sind jünger
Gibt man denen Fußball-Dünger?
Wieso kauft Hoeneß Spieler ein?
Mensch als Ware – darf das sein?
Und was heißt ‚Eckball‛, der ist rund!“
„Bitte, halt jetzt deinen Mund!“
„Verlängerung bei Unentschieden?“
„Das ist von Fall zu Fall verschieden
Es geht um Punkte, die sie sammeln
Da kommt Entscheidendes zusammen!“
„Poldi und auch unser Schweini
Guck – die sind sich gar nicht einig
Auf der Wiese – locker-lose
Dreht ein Salto dieser Klose
Und Beckhams Frau – Victoria
Macht in Mode – wunderbar
Spielt denn Beckham immer noch?“
„Solange er in einem Hoch
Und wird er einmal gänzlich träg
Wird auch er schnell abgesägt!“
„Wie kommt es, das ‚Herr Libero‛
Gleichzeitig hier und anderswo?
Am selben Tag spielt er in Spanien
Zur gleichen Zeit auch in Italien?
Vielleicht hat er nen Zwillingsbruder?“
Mein Hildchen ist ein dummes Luder
„Beschäftige dich in der Küche
Und lass unsachgemäße Sprüche!“
Jetzt schreit sie auch noch „Abseitsfalle!“
„Pass auf, ich greif dir gleich ins Dralle!“
„Ich hab es doch genau gesehn!
Zwei Spieler vor der Linie stehn!
Was kämpften Effenberg und Strunz?“
„Sie stritten sich wie Hinz und Kunz
Natürlich um die gleiche Frau
Viel Spektakel – große Schau!“
„Und Beckenbauer – Olli Kahn?“
„Die fingen längst was Bessres an!“
„Wieso hat Deutschland einen Kaiser?“
„Franz nennt man so – jetzt wird er leiser
Stand jahrelang im Fußball-Leben
Legenden hat es stets gegeben!“
„Und Ballack tobt im Mittelfeld?
War Deutschland einst sein größter Held
Warum hat man ihn abgeschoben
Anstatt gebührend ihn zu loben?“
„Es zieht ihn nach Amerika!“
„Ich frage dich, was will er da?
Und Phillip Lahm – Frank Riberi
Die Fußballwelt vergöttert sie
Auch Robben und den Marco Reus?“
Woher sie nur die Namen weiß?
Sie sitzt ja ständig neben mir
Mit Strickzeug – und ich trink mein Bier
Klar, dass sie alle Namen kennt
Und diese flott beim Namen nennt
„Bei Sepp Meier und Fritz Walter
Kennt keiner mehr ihr wahres Alter
Berti Vogts und Thomas Helmer
Erhöhen sich Gehälter selber
Und der Torwart – dieser Neuer
Der war dem Hoeneß nicht zu teuer?
Was sind das nur für Funktionäre
Selbsternannte Millionäre?
Und wir beide dümpeln hier
Ich mit Strickzeug – du beim Bier!“
Ja, meine Angetraute Hilde
Mal ist sie sanft – dann wie ne Wilde
Ne dritte Flasche sie mir holt
„Das Fußballspiel wird wiederholt???“
„Ach wo, es gibt Elf-Meter-Schießen
Denn es blieb beim Unentschieden!“
Wer gewinnt? Die Spannung steigt
Der letzte hat das Tor vergeigt
(Ach Maradonna und Pelé!
Schade – sie sind längst passé)
Mein Hildchen schleicht ins Doppelbett
Ich gähn zur Uhr – es ist schon spät
Ein ‚Zweitgerät‛ hab ich im Sinn
Das stell ich ins Büro dann hin!
Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.