Kitabı oku: «Der Heinrich-Plan», sayfa 7

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„Ihnen ist bekannt, dass Tim Mahler tot ist?“

Benjamin war sprachlos. Er starrte Leo an, als verstünde er kein Wort.

„Tim ist tot?“, schrie er fassungslos.

„Leider ja. Er wurde gestern Nacht tot aufgefunden. Wie gut kannten Sie Tim?“

„Auch nicht viel näher. Er hatte seine Interessen und ich meine. Er ist der zweite Tote innerhalb kurzer Zeit, den ich kenne. Das schockiert mich sehr. Wie ist er gestorben?“

„Da sind wir noch dran,“ sagte Leo, der beschloss, Benjamin Aschenbrenner nichts Näheres über den Tod von Tim zu berichten. Sie verabschiedeten sich und ließen den verstörten Benjamin einfach stehen, der nun nicht mehr ganz so arrogant wirkte.

Leo und Georg hatten nun die schwierige Aufgabe, mit Tims Mutter zu sprechen. Wie würde sie auf die Nachricht eines Mordes an ihrem Sohn reagieren. Beiden war nicht wohl bei der bevorstehenden Aufgabe, aber da mussten sie durch. Frau Mahler wohnte in einem mehrstöckigen Mietshaus in der Innenstadt nahe des Bahnhofs. Nicht die beste, aber eine sehr gute Wohngegend. Frau Mahler hatte in der Nacht bereits schon von Steinberger von dem Unfalltod ihres Sohnes erfahren. Als Leo ihr die Nachricht über den Mord durch Zyankali mitteilte, brach sie zusammen. Sie war so geschockt, dass Leo einen Arzt rufen musste. Zur Sicherheit wurde Frau Mahler zur Beobachtung in die Klinik gebracht. Frau Mahler konnte nicht glauben, dass ihr Sohn getötet wurde. Von wem? Er war überall beliebt und machte nie Probleme. Nachdem der Krankenwagen mit Frau Mahler wegfuhr, durchsuchten die beiden Tims Zimmer.

„Nichts, das uns weiterbringt. Wir nehmen vorsorglich seinen Laptop mit, den soll sich Anna genauer ansehen.“

Sie setzten sich in ein Café und rekapitulierten, was heute passiert war. Hier vor Ort gab es nichts mehr zu tun.

„Ich denke, ich fahre nach Ulm. Wenn du möchtest, kann ich dich am Münchner Flughafen absetzen und du nimmst den nächsten Flug nach Köln.“

„Es passt mir zwar nicht, hier abzubrechen, denn es interessiert mich brennend, was hier los ist. Ich muss dir zustimmen: Wir sind hier in einer Sackgasse. Ich würde dich gerne nach Ulm begleiten und mit am Fall weiterarbeiten, aber da spielt mein Chef ganz sicher nicht mit. Hier trennen sich also unsere Wege. Schade.“

Leo würde Georg vermissen. Ihre Zusammenarbeit in den letzten Tagen ging weiter über das normale Maß hinaus. Er hatte in Georg einen Freund gefunden.

Leo rief Anna an und informierte sie darüber, was sich in Passau ereignet hat. Die konnte kaum glauben, was sie hörte.

„Ich bin hier in Passau soweit fertig und bin quasi auf dem Weg nach Ulm. Vorher setze ich den Kölner Kollegen am Münchner Flughafen ab. In circa drei bis vier Stunden bin ich da.“ Für Leo war das Gespräch beendet und er wollte auflegen. Aber Anna hielt ihn zurück.

„Nicht so voreilig, ich habe auch etwas für dich. Ein Zeuge, der sich an dem fraglichen 14. Juni auf Sylt aufhielt, hat sich bei uns gemeldet. Er hat etwas ausgesagt, was uns weiterhelfen könnte.“ Leo hörte aufmerksam zu. „Dieser Zeuge war Gast auf einem der Boote und war bis gestern auf Geschäftsreise in Südamerika, deshalb hat uns die Aussage erst jetzt erreicht. Ich habe mit ihm telefoniert und er hat seine Aussage bestätigt. Du wirst es nicht glauben: Er schwört Stein und Bein, dass eindeutig mehrere Leute auf dem Boot des Abgeordneten Meyer waren, bei denen es sich nicht um seine Crew handelte. Er sagte, er sei am Abend ins Wasser, um ein paar Runden zu schwimmen. Und dabei ist er dem Boot des Abgeordneten sehr nahe gekommen. Er konnte zwar nicht erkennen, um wen es sich handelte, aber er ist sich absolut sicher, dass außer der Crew weitere Personen an Bord waren. Er sprach von mindestens zwei weiteren Personen.“

„Warum ist er sich so sicher, dass es sich nicht um Crew-Mitglieder handelte?“

„Unser Zeuge kennt den Abgeordneten schon lange und mag ihn nicht besonders. Meyer hat einen Spleen mit seiner Crew. Alle müssen eine weiße Uniform tragen, so eine mit Schulterklappen und so weiter, wie im Fernsehen. Eine Phantasieuniform, die Meyer extra für seine Crew hatte entwerfen lassen. Und die Personen, die er gesehen hatte, trugen Freizeitkleidung und die würde Meyer bei seinen Crew-Mitgliedern niemals dulden. Der Abgeordnete hat ganz klar gelogen. Ich habe die Aussage des Zeugen bereits an euch per Email weitergeleitet. Ich will dir und dem Kollegen Obermaier nicht vorgreifen, aber ich denke es ist vielleicht besser, wenn ihr nochmals den Abgeordneten befragt. Besprecht euer weiteres Vorgehen und haltet mich auf dem Laufenden.“

Leo unterrichtete Georg über diese neue Information. Beide waren sich sofort einig, dass sie wieder gemeinsam nach Köln fahren und umgehend ein weiteres Gespräch mit dem netten Herrn Abgeordneten führen sollten.

Beide unterrichteten ihre Vorgesetzten über diese Zeugenaussage und sie waren beide sehr ungehalten über die dreiste Lüge von Bernhard Meyer. Natürlich bekamen Leo und Georg die Erlaubnis für die erneute Befragung des Politikers.

„Ich werde einen Termin für Morgen organisieren, was nicht leicht werden wird. Sie halten sich genau an die Gesetze, Schwartz, ich möchte keine Klagen hören. Meyer hat einflussreiche Freunde und ich will mich nicht mit Beschwerden und Vorwürfen auseinandersetzen müssen,“ sagte Zeitler.

Obwohl Leo den Abgeordneten am liebsten auseinandernehmen würde, versprach er, sich zurückzunehmen.

11.

Mit Hilfe Zeitlers bekamen Leo und Georg am nächsten Tag einen Termin beim Abgeordneten Meyer, der um 9.00 Uhr angesetzt war.

„Meyer war nicht glücklich darüber, abermals von der Polizei belästigt zu werden,“ sagte Zeitler eine Stunde später. „Machen Sie sich darauf gefasst, dass die Unterhaltung mit ihm kein Zuckerschlecken wird. Ich kenne solche Typen.“

Die Fahrt nach Köln verlief mehr recht als schlecht. Wegen der vielen Baustellen waren sie eine gefühlte Ewigkeit unterwegs. In Köln kamen sie sehr spät an und nur durch Georgs Beziehungen zu einem guten Griechen bekamen sie etwas zu essen. Natürlich übernachtete Leo wieder bei Georg.

Als Leo und Georg am nächsten Morgen um Punkt 9.00 Uhr in das Büro Bernhard Meyers vorgelassen wurden, sahen sie zu ihrem Erstaunen, dass zwei berühmte Anwälte, die Leo aus den Medien kannte, in der Sitzgruppe saßen und offensichtlich zur Befragung zugezogen wurden. Bernhard Meyer war auch bei Weitem nicht mehr so freundlich wie bei ihrem letzten Besuch.

„Jetzt bin ich aber gespannt, was Sie noch von mir wollen, Herr Schwartz. Ich dachte, wir hätten alles besprochen,“ sagte er ärgerlich und blickte demonstrativ auf seine teure Uhr. „Ich bin ein vielbeschäftigter Mann und sehe diese Befragungen als reine Zeitverschwendung an.“

„Sie hatten bei unserem letzten Besuch ausgesagt, dass Sie in der Nacht des 14. Juni vor Sylt alleine auf Ihrem Boot waren. Natürlich abgesehen von der Crew, die aus sieben Personen besteht. Ist das so richtig?“

Bernhard Meyer sah zu seinen Anwälten, die beide kaum merklich mit arroganter Miene nickten.

„Ja Herr Schwartz, genau so war es auch. Ich war mit meiner Crew allein an Bord. War das alles? Deshalb belästigen Sie mich erneut? Das ist doch nicht zu fassen!“

„Nicht ganz Herr Meyer,“ fuhr jetzt Georg fort und Leo freute sich innerlich, dass der Abgeordnete jetzt gezwungen war, mit Georg zu reden.

„Wir haben einen Zeugen, der glaubhaft ausgesagt hat, dass außer Ihrer Crew noch weitere Personen bei Ihnen an Bord waren.“

„Dann irrt sich dieser Mann,“ sagte Meyer zu Leo gewandt. „Ich denke, wir können hier abbrechen. Sie stehlen mir mit dieser albernen Fragerei meine Zeit.“ Meyer wurde für einen Moment unsicher.

„So einfach geht das leider nicht, Herr Meyer,“ fuhr Georg fort. „Wir haben die glaubhafte Aussage eines Zeugen und die ist nicht so einfach vom Tisch zu wischen. Als Verfechter von Recht und Gesetz werden Sie sicher verstehen, dass wir jeder Spur nachgehen müssen.“

Der Abgeordnete sah zu seinen Anwälten, die wieder leicht mit dem Kopf nickten.

„Nein, ich bestehe darauf,“ schrie er jetzt und bekam einen roten Kopf, „ich war alleine an Bord und damit basta. Ihr Zeuge ist ein Lügner. Oder wollen Sie etwa meine Aussage in Frage stellen?“

„Wir müssen darauf bestehen, dass wir eine glaubhafte Aussage haben, die Ihrer Aussage widerspricht. Da Sie auf Ihrer Aussage beharren, müssen wir die Befragung mit einer Gegenüberstellung auf dem Polizeipräsidium fortführen,“ sagte Georg und dem Abgeordneten Meyer blieb der Mund offen stehen.

„Du kleiner Bastard,“ schrie Bernhard Meyer ungehalten und die Anwälte stöhnten laut auf. Sie versuchten erfolglos, ihren Mandanten zu bremsen. Meyer war wütend und in diesem Zustand war es unmöglich, ihn zurückzuhalten. „Was erlaubst du dir eigentlich?“, fuhr Meyer fort und kam Georg nun bedrohlich nahe, wobei sein knallroter Kopf zu platzen drohte. „Du stellst meine Aussage in Frage und möchtest eine Gegenüberstellung? Mit mir? Du Missgeburt nimmst jetzt deinen Negerfreund und verpisst dich ganz schnell. Haben wir uns verstanden? Und wage es ja nicht, hier noch einmal aufzutauchen!“

Ohne ein weiteres Wort standen Leo und Georg auf und verließen irritiert über diesen Wutausbruch ohne einen weiteren Gruß das Büro.

„Wie geht es dir, Georg? Es tut mir sehr leid, was passiert ist,“ sagte Leo, als sie zum Wagen gingen.

„Du musst dich nicht entschuldigen, du hast keine Schuld daran. Es gibt immer wieder Menschen, die in ihrer Entwicklung stehen geblieben sind. Das macht mir nichts aus. Zumindest haben wir den Abgeordneten jetzt am Arsch und nun muss er uns sagen, wer mit ihm an Bord war.“ Georg grinste zufrieden.

„Und wie willst du das anstellen? Die Anwälte werden alles bestreiten und ich als Zeuge werde gegen den Abgeordneten nicht ausreichen.“

„Ja, das ist mir klar,“ sagte Georg und zog triumphierend ein Diktiergerät aus der inneren Jackentasche. „Aber damit haben wir ihn.“ Er spulte zurück und sie konnten sich noch einmal den Wutausbruch des Herrn Abgeordneten anhören.

Am Abend wählte Leo die Nummer eines der Anwälte Meyers.

„Hier Leo Schwartz, Polizei Ulm, guten Abend. Wir haben uns heute beim Abgeordneten Meyer kennengelernt. Die Befragung ist, nun sagen wir es mal vorsichtig, unschön ausgegangen. Ich möchte Sie bitten, Ihrem Mandanten mitzuteilen, dass wir ihn morgen früh um Punkt 9.00 Uhr im Polizeipräsidium Köln Zimmer 12 sehen möchten. Würden Sie das Ihrem Mandanten mitteilen? Selbstverständlich dürfen Sie ihn gerne begleiten.“

Der Anwalt lachte gequält. Es war klar, dass der Wutausbruch seines Mandanten ein Nachspiel haben würde.

„Ich glaube nicht, dass Sie irgendwelche Forderungen stellen können. Selbst nach dem, was heute passiert ist. Mein Mandant, mein Kollege und ich werden alles abstreiten. Es hat nichts gegeben.“

Leo drückte auf PLAY des Diktiergerätes, hielt es an die Hörmuschel und ließ das ganze Band abspielen.

„Ich glaube, ich kann sehr wohl Forderungen stellen. Oder wollen Sie wirklich riskieren, dass das Band in die Öffentlichkeit gelangt? Ich bin mir sicher, dass es Leute gibt, die ganz scharf darauf sind. Stehen nächstes Jahr nicht Wahlen an?“

„Gut, Sie haben gewonnen und bestimmen die Spielregeln. Ich werde mit meinem Mandanten sprechen. Wir werden morgen um 9.00 Uhr bei Ihnen sein, Sie können sich darauf verlassen.“

Leo und Georg amüsierten sich köstlich über die günstige Wendung. Georg hatte genau den richtigen Riecher gehabt. Beide hofften darauf, dass sie durch die Befragung Meyers einen Schritt weiterkommen, denn sie hatten keinen blassen Schimmer, was das alles sollte. Sie hatten es zwischenzeitlich mit zwei Leichen zu tun: Maximilian von Kellberg und Tim Mahler. Nadine Siebert wurde vermisst. Sie hatten beide die Befürchtung, dass sie bislang nur an der Oberfläche gekratzt hatten. Wer wusste, was sie noch alles erfahren und aufdecken würden.

12.

„Guten Morgen, Herr Meyer,“ sagte Leo, als dieser mit seinen beiden Anwälten pünktlich um 9.00 Uhr in den Verhörraum eintrat.

„Auch ich grüße Sie,“ rief Georg ebenfalls freundlich und er bot den dreien Plätze ihnen gegenüber an. Meyer murmelte nur etwas Unverständliches und nahm zwischen seinen Anwälten sichtlich missgelaunt Platz.

„Herr Meyer“, sagte Georg und stellte mitten auf den Tisch ein Tonbandgerät und schaltete es ein. Als er den Blick des Abgeordneten sah, sagte er: „Ich weise Sie darauf hin, dass wir die Befragung aufzeichnen.“

„Wir wurden bei unserer gestrigen Befragung unterbrochen und knüpfen nun direkt daran an. Wir haben die Aussage eines Zeugen, dass Sie an dem fraglichen Tag, und zwar handelt es sich um den 14. Juni dieses Jahres auf Sylt, nicht wie Sie sagten alleine an Bord Ihres Bootes waren, sondern außer den Mitgliedern Ihrer Crew noch weitere Gäste anwesend waren. Was sagen Sie dazu?“

Der Abgeordnete druckste herum, kramte in der Tasche seines Jacketts und übergab Leo wortlos ein Blatt Papier.

„Sie müssen schon etwas dazu sagen, Herr Meyer,“ sagte Georg, „sonst ist die Tonbandaufnahme überflüssig.“

„Ja, verdammt,“ schrie der Abgeordnete und wurde gleich von seinen Anwälten zurückgehalten. Der brauchte keine Anwälte, sondern Bodyguards. „Es stimmt,“ fuhr er mit ruhigerem Ton fort, „ich war mit zwei Freunden an Bord. Ich habe die Namen und Adressen auf den Zettel geschrieben, den ich Ihnen gerade übergeben habe. Es handelt sich bei meinen Gästen um Paul Haller und Karl Kippler.“

„Warum haben Sie so ein Geheimnis daraus gemacht und dies nicht gleich zu Protokoll gegeben, als wir Sie danach fragten?“ Georg genoss die Situation sichtlich. Der Abgeordnete sah ihn zwar nicht an, aber er musste ihm zuhören und ihm antworten.

„Es handelt sich bei den beiden Personen um einflussreiche Geschäftsfreunde und ich wollte deren Namen aus dieser Geschichte heraushalten. Sie als Beamte können das natürlich nicht nachvollziehen. Sie haben Ihren kleinen sicheren Job und Ihr kleines Einkommen und spielen sich hier als großen Helden auf. Wer denken Sie bezahlt Ihr Gehalt?“ Georg unterbrach unbeeindruckt den Redeschwall.

„Was war der Grund dieser Geschäftsreise?“

„Was geht Sie denn das an? Sie haben doch jetzt, was Sie wollten, was wollen Sie denn noch?“

„Herr Meyer, Sie haben uns, was die Gäste auf Ihrem Boot betreffen, nicht die Wahrheit gesagt. Es könnte also sein, dass Sie uns vielleicht in anderen Dingen auch nicht die Wahrheit gesagt haben,“ sagte Georg und Leo konnte zusehen, wie das Gesicht des Abgeordneten immer mehr an Farbe zunahm.

„Wollen Sie damit sagen, dass ich ein Lügner bin, Sie ...“ Weiter kam er nicht, da ihn seine Anwälte umgehend zurückhielten.

„Es tut mir leid, wenn ich Sie verärgert habe. Ich hätte meine Frage etwas anders formulieren sollen, entschuldigen Sie bitte. Ich wollte wissen, ob Sie irgendetwas, entgegen Ihrer Aussage, gesehen oder gehört haben oder vielleicht doch an Land gingen?“

„Nein, ich habe nichts gesehen oder gehört. Und weder ich, noch einer meiner Freunde sind an Land gegangen. Wir haben uns an Bord amüsiert, haben gegessen, getrunken und uns unterhalten. Kurz gesagt: Wir haben einfach mal ausgespannt. Das ist ja wohl nicht verboten, oder? In meinem Beruf ist man auf einflussreiche Menschen angewiesen, deren Freundschaften man auch pflegen muss. Aber was verstehen Sie davon.“

„Gut, Herr Meyer, dann war es das schon. Wir setzen uns mit den beiden von Ihnen genannten Personen in Verbindung, um Ihre Aussage zu prüfen.“ Georg beugte sich vor, direkt vor das Tonbandgerät und sagte: “Ich möchte mich herzlich bei Ihnen für Ihre freundliche Kooperation bedanken.“

In Georgs Büro machten sich die beiden sofort an die Arbeit. Die Befragung der beiden Freunde des Abgeordneten wurde an Polizeibeamten der dortigen Polizeistationen übergeben. Haller und Kippler bestätigten die Aussage des Abgeordneten. Sie gaben an, zur fraglichen Zeit an Bord des Abgeordneten gewesen zu sein. Beide hatten nichts gesehen und gehört und beide verneinten auch, an Land gewesen zu sein. Georg holte mehr Informationen über die Gäste des Abgeordneten ein. Es handelte sich zum einen um Paul Haller, einen reichen Industriellen aus Bochum, und zum anderen um Karl Kippler, den Inhaber einer noblen Restaurantkette aus Frankfurt. Beide waren beruflich sehr erfolgreich.

„Hat sich dieser Julius Bernrieder immer noch nicht gemeldet?“, wollte Georg wissen.

„Nein, bis jetzt noch nicht. Ich hake nochmal nach.“

Leo telefonierte mit Julius‘ Mutter, die immer noch nichts von ihrem Sohn gehört hatte und auch keine Ahnung hatte, wo er sich aufhalten könnte. Sie machte sich nicht die geringsten Sorgen.

„Mein Julius ist ein sehr selbstständiger Mensch, dem ich blind vertraue. Es ist nicht das erste Mal, dass er für mehrere Tage nicht nach Hause kommt,“ sagte sie schnippisch. Es kam für sie nicht in Frage, ihm hinterherzutelefonieren, was in ihren Augen einer Kontrolle glich. „Ich möchte Sie bitten zu warten, bis sich mein Sohn meldet.“ Sie legte auf.

„Na deren Nerven möchte ich haben,“ sagte Georg, als Leo von dem Telefongespräch berichtete. „Maximilian und Tim sind tot, und sie macht sich keine Sorgen.“

Leo überprüfte die beiden Freunde des Abgeordneten, Haller und Kippler, intensiver. Schließlich rief er laut: „Bingo“, sodass Georg erschrocken zusammenzuckte.

„Ich habe etwas bei Karl Kippler gefunden. Das liegt zwar schon einige Jahre zurück, ist aber trotzdem nicht uninteressant. Er bekam eine Anzeige wegen Anstiftung zur Körperverletzung mit Todesfolge, die aber fallengelassen wurde. Mehr gibt die knappe Information nicht her. Ich fordere die Akte an, dann erfahren wir mehr.“

„Und Haller? Was ist mit dem?“, fragte Georg gespannt.

„Fehlanzeige. Der ist blütenweiß.“

Leo telefonierte mit der zuständigen Behörde in Frankfurt und bat, ihm die Akte per Fax zukommen zu lassen. Man versprach, sich umgehend darum zu kümmern. Anstelle der Unterlagen bekam Leo zwei Stunden später einen Anruf, wobei er sich sehr aufregte.

„Die Akte ist verschwunden!“

„Verschwunden? Das gibt es doch nicht, da ist doch was faul.“

„Das denke ich auch. Nicht mit mir. Die ganze Sache liegt nach meinen Informationen 18 Jahre zurück. Ich fahre nach Frankfurt und suche Zeugen.“ Leo war stinksauer. Es war bisher noch nie vorgekommen, dass eine Akte einfach so verschwand.

Georg reagierte auf Leos Aussage mit Kopfschütteln.

„Vergiss dein Vorhaben. Weißt du eigentlich, wie groß Frankfurt ist? Wie willst du nach so vielen Jahren noch Zeugen finden?“

„Aus dem Computervermerk ist die zuständige Gerichtsadresse und die frühere Adresse von Kippler ersichtlich. Vielleicht finde ich ehemalige Kollegen, Angestellte, Nachbarn oder Verwandte? Irgendjemand weiß vielleicht noch was. Was haben wir denn für eine Alternative? Wir haben noch die winzig kleine Hoffnung, dass Julius Bernrieder den Unbekannten auch gesehen hat, mit dem Maximilian gesprochen hat und ihn beschreiben kann. Ich kann mir das nicht vorstellen. Nach seiner Aussage ging er gegen 22.00 Uhr zu Bett, die Begegnung mit dem Unbekannten war weit nach Mittnacht. Das wäre ein großer Zufall, ich glaube nicht daran. Wir haben nur Frankfurt, mehr haben wir nicht.“

„Du hast Recht. Albert Steinberger, der uns einiges erklären könnte, ist immer noch nicht aufgetaucht. Gut, fahren wir nach Frankfurt, obwohl ich das für ziemlich blauäugig halte. Ich würde aber vorschlagen, dass wir vorsichtshalber niemanden von unserem Vorhaben berichten, um schlafende Hunde nicht zu wecken. Wie sollten wir das auch erklären? Wir sind auf dem Handy erreichbar und nach Frankfurt ist es wirklich keine Riesenstrecke, das sind nur ungefähr zwei Stunden Fahrt.“

„Einverstanden. Von mir aus kann es losgehen.“

Leo freute sich, dass ihn Georg trotz seiner Bedenken unterstützte. Gemeinsam war die Chance höher, etwas herauszufinden. Die Zusammenarbeit mit Georg genoss er sehr, sie arbeiteten Hand in Hand und waren vom selben Schlag.

Leo notierte sich die damalige und heutige Adresse von Karl Kippler, sowie die Anschriften einiger Verwandter, die er im Polizeiarchiv, bei der Frankfurter Meldebehörde und im Internet finden konnte. Er hatte Bedenken wegen seines Vorgesetzten, den er nicht von der Reise nach Frankfurt unterrichtete. Er wusste nicht, wie er diese Reise rechtfertigen sollte, denn eigentlich war das eine viel zu vage Spur. Aber was hatten sie sonst für Möglichkeiten? Er beschloss, dass er sich später um dieses Problem kümmern würde. Ärger würde es auf jeden Fall geben, darüber waren sich beide im Klaren.

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