Kitabı oku: «Unschuldige Begegnung»
Isabella Ísleifurdóttir
Unschuldige Begegnung
Aus der Reihe: "Kurz und nackig - Erotische Kurzgeschichten aus dem Norden"
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Über die Kurzgeschichte
Vorwort
Unschuldige Begegnung
Nachwort
Impressum neobooks
Über die Kurzgeschichte
Erstveröffentlichung: 10. Oktober 2015
Stand dieser Veröffentlichung: 10. Oktober 2015
Titelseitenfoto: Isabella Ísleifurdóttir
Titelseitengestaltung: Isabella Ísleifurdóttir
Textverarbeitung: LibreOffice
Selbstlektorat: Papyrus Autor
Diese Kurzgeschichte erscheint im Rahmen der Reihe:
»Kurz und nackig – Erotische Kurzgeschichten aus dem Norden«
Vorwort
Diese Geschichte ist nur für Erwachsene geeignet!
Der nachfolgende Text enthält erotische und sexuelle Schilderungen. Diese Geschichte ist daher nur für volljährige Personen gedacht. Bitte lesen Sie nicht weiter, wenn Sie noch nicht volljährig sind oder kein Interesse an dieser Art von Texten haben.
Die Personen in dieser Geschichte und deren Namen sind erfunden. Die Handlung ist frei erdacht. Ähnlichkeiten zu echten Personen und tatsächlichen Situationen sind nicht beabsichtigt. Alle in dieser Geschichte sexuell handelnden Personen sind mindestens 18 Jahre alt.
Wenn Sie volljährig sind und immer noch Interesse an dieser Geschichte haben, wünsche ich Ihnen nun viel Spaß.
Ihre
Isabella Ísleifurdóttir
Unschuldige Begegnung
Am Ende eines jeden Wochenendes fuhr ich von meinen Eltern auf dem Land zurück nach Uppsala. Dort studierte ich seit fünf Semestern. Obwohl ich mein Leben zwischen den Stühlen hasste, genoss ich die Zeit zu Hause und vor allem die langen Zugfahrten hin und her. Wenngleich ich auch unter der Woche genug Zeit hatte, um zu lernen oder meine Studienarbeiten zu schreiben, kam ich nie dazu. Den Verlockungen der Stadt konnte ich nicht widerstehen. Ich ließ mich aber von anderen Dingen verführen, wie die meisten in meinem Alter. Meine Kommilitonen vergnügten sich oft in Restaurants, Bars und Clubs. Ich dagegen liebte es, direkt in Uppsala unterwegs zu sein oder durch die Stockholmer Parks zu spazieren, Museen zu besuchen oder einfach am Meer zu sitzen und die salzige Luft einzuatmen. Einmal im Monat mietete ich mir ein Motorboot und fuhr damit durch die Schären. Das tat ich meist donnerstags, da ich an diesem Tag vorlesungsfrei hatte. Naja, nicht ganz, aber die zwei Stunden am Morgen konnte man nicht als Vorlesung bezeichnen, Schlafstunde traf es besser.
Aus diesem Grund genoss ich die Zugfahrten: Drei Stunden eingesperrt in einem Waggon mit anderen Leuten, wenig Ablenkung und in der Regel eine ruhige Arbeitsumgebung. Die Ablenkungen ließen sich gut kontrollieren, wenn ich mein Handy ausschaltete, ein Buch zu Hause ließ und mit niemandem ins Gespräch kam. Die ruhige Arbeitsumgebung ließ sich nicht herbeizaubern, aber ich besaß inzwischen ein Talent, die mitfahrenden Personen diesbezüglich zu beurteilen. Alleinreisende Personen, mit einem Buch in der Hand oder unter dem Arm blieben meist stumm. Dafür mied ich Reisende im Rentenalter. Nicht weil ich keine alten Leute mochte, nein, eher, weil sie immer etwas zu erzählen wussten. Entweder wohin sie alleine reisten, warum es heute regnete oder was sie an diesem Wochenende getan hatten.
Einen Nachteil fand ich jedoch in meinem Leben: Es gab keinen Mann. Meine Freizeitbeschäftigungen eigneten sich nicht dazu, einen Partner zu finden. Alle Männer, die ich in Museen traf, kamen für mich nicht infrage. Entweder traf ich dort auf 40-jährige Manager, die alles in ihrem Leben besaßen oder es sich kaufen konnten, außer die Liebe. Oder es handelte sich um Männer jenseits der 60, die sich nicht für mich als Partnerin interessierten - Gott sei Dank - sondern in mir mehr die Tochter sahen, der man bei einem Museumsbesuch die Welt erklärt. Selten erblickte ich einen Mann in meinem Alter. Wenn das geschah, dann schaffte ich es nie, mehr als einmal seinen Blick zu erhaschen, da diese Gattung Mann sich so scheu wie Rehe benahm.
Blieben noch die Parks, in den denen ich mich aufhielt. Auch dort sah die Welt nicht besser aus. Entweder traf ich auf eng umschlungene Pärchen, bei denen man wegsehen musste, um nicht zu erfahren, welche Farbe sie bei ihrer Unterwäsche bevorzugten oder man traf auf Männer, die alleine unterwegs, aber zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren.
Doch diese Zugfahrt öffnete mir die Augen. Auf meinem üblichen Platz saß ein Ehepaar, beide Mitte 70. Auf seiner Stirn verliefen drei untereinanderliegenden Furchen, die so tief waren, dass er einen Zahnstocher darin verschwinden lassen könnte. Sie trug ihre Falten auf den Wangen und auf ihrem Dekolleté. Beide unterhielten sich über ihren Ausflug, als ich verdutzt einen Augenblick vor ihnen stand und überlegte, wohin ich mich nun setzen sollte.
Ich ging im Zug nach hinten durch und fand im letzten Waggon einen freien Doppelsitz. Ich schob meinen Körper in die leere Sitzreihe und ließ meinen Rucksack auf den zweiten Sitz fallen.
Ich legte mich in den Sitz, stützte den Kopf gegen die Scheibe und schnaufte mehrmals tief ein und aus.
Ich öffnete meine Augen und zog meinen Ordner mit den Studienunterlagen aus meiner Umhängetasche hervor. Dann wuchtete ich ihn auf meinen Schoß, schlug ihn auf und blätterte bis zu dem Punkt, an dem ich heute Nachmittag bei meinen Eltern auf der Terrasse aufgehört hatte.
Als ich noch nicht mal eine Seite gelesen hatte, nahm ich einen Mann in meinem Augenwinkel wahr.
»Ist hier noch frei?«
Ich nickte, nahm meine Tasche vom Stuhl und klemmte sie zwischen meinen Beinen ein.
Der Mann setzte sich, zog seine Jacke aus und verstaute sie im Gepäckfach über uns. Mein Blick haftete an den Studienunterlagen und ich fraß mich förmlich durch die Seiten. Nachdem ich meine Aufzeichnungen zu dem Kapitel, dass ich an diesem Wochenende gerne durcharbeiten wollte, gelesen hatte, zählte ich die Seiten. Es waren 25.
»Anstrengend? Gönn dir mal eine Pause. Soll ich dir einen Kaffee mitbringen?«
Ich hob meinen Kopf und drehte mich zu dem Mann.
»Entschuldige, was hast du gesagt?«
»Du siehst erschöpft aus. Möchtest du einen Kaffee?«
Mein Blick fiel auf seine tätowierten Oberarme.
Ich löste meinen Blick und schüttelte meinen Kopf.
»Nein, vielen Dank. Ich trinke keinen Kaffee.«
»Kein Problem, ich kann dir auch einen Tee mitbringen.«
»Nein, danke. Auch keinen Tee.
»Wasser?«
Ich klopfte mit meinem Fuß gegen die Tasche zwischen meinen Beinen und sagte: »Vielen Dank, aber ich habe was dabei.«
Der Mann zog die Lippen nach unten und zuckte mit den Schultern. Dann ging er in den vorderen Zugteil. Ich sah ihm nach, bis sein Kopf hinter den Stühlen der vorderen Stuhlreihen verschwand.
Hallo, Pernilla, jetzt spricht dich schon mal ein fremder Mann an und was machst du? ›Nein, vielen Dank. Nein, ich hab schon. Nein, vielen Dank, ich bleibe lieber eine alte Jungfer.‹
»Aber er ist tätowiert. Vielleicht ist er kriminell?«, hörte ich mich selbst in Gedanken sagen.
Pernilla, und du denkst, offen und vorurteilsfrei zu sein? Nur weil er tätowiert ist, muss er keine Serienmörder sein. Tu doch, was du willst!
Mein Gewissen erwies sich oft als hilfreich, aber in diesem Moment hasste ich es. Am meisten wahrscheinlich, weil es recht hatte. Warum verurteilte ich den Mann, obwohl ich nichts von ihm wusste?
Ich vergaß mein Gewissen und auch den Mann schnell. Nachdem ich einen Schluck aus meiner Flasche getrunken hatte, ging ich meine Aufzeichnungen ein weiteres Mal durch.
Erst nach einigen Seiten hörte ich wieder die Stimme neben mir: »Tut mir leid, die Schlange reichte einmal durch den Zug und auf dem Zugdach wieder zurück. Ich habe dir etwas mitgebracht: hier, ein paar Vitamine. Ich habe gefragt, er ist bereits gewaschen und Bio!«
Er stand im Gang, hielt einen Kaffeebecher in der einen und einen roten Apfel in der anderen Hand, den er mir entgegenstreckte.
Reflexartig nahm ich den Apfel entgegen und dankte ihm. Dann dachte ich an Schneewittchen und den vergifteten Apfel.
Mädchen, wie alt bist? Vergifteter Apfel? Wie blöd bist du eigentlich. Sag einfach, du hast eine Apfelallergie, dann hast du deine Ruhe.
»Ich habe eine ...«
»Was hast du?«
»Ähm, ich meinte, ich habe noch viel zu lernen. Aber vielen Dank für den Apfel.«
Mir fiel nichts ein, was ich noch zu ihm sagen könnte. Verlegen biss ich in den Apfel.
»Was lernst du da?«
Ich verfluchte den Apfel. Inzwischen war es mir egal, ob er vergiftet war oder nicht. Nicht das Gift würde mich töten, sondern das große Stück, das noch in meinem Mund war, aber bald meine Luftröhre verstopfen würde, wenn ich ihm antwortete.
Ich fuchtelte mit den Händen, als ob ich eine Fliege verscheuchen würde, und kaute so offensichtlich auf dem Apfelstück herum, dass ich aussehen musste, wie ein Clown.
»Entschuldige, iss erst in Ruhe. Es geht mich auch nichts an.«
Abends lag ich erschöpft in meinem Bett in meiner Wohnung, die vielmehr ein Zimmer war. Man betrat die Wohnung und stand bereits in der Küche und dem Schlafzimmer. Über dem Türrahmen ragte ein Podest gut zweieinhalb Meter in den Raum hinein. Darauf lagen meine Matratze, mein Kopfkissen und meine Bettdecke mit den Sieben Zwergen darauf. Das Podest erreichte man über eine rechtwinklig aufragende Leiter, die am Boden und am Podest verankert war. Das Podest selbst wurde von vier Pfählen getragen, die an den Wänden verschraubt waren.
Der Rest des Raums bestand aus einer Küchenzeile mit Waschbecken, zwei Herdplatten und einem Kühlschrank sowie einem Kleiderschrank. Ein Bad gab es nicht. Um zu duschen oder auf die Toilette zu gehen, musste ich auf den Gang hinaus. Dort gab es eine Gemeinschaftsdusche für alle 20 Studierenden auf dieser Etage sowie mehrere Toiletten. Die Duschen strotzten vor Dreck, so dass ich erst ein Mal dort geduscht hatte, seit ich hier zu Beginn meines Studiums eingezogen war. Mittlerweile hatte ich es perfektioniert mir die Haare im Spülbecken zu waschen und auch eine Katzenwäsche ließ sich gut dort erledigen. Trotzdem sehnte ich mich nach der ersten Dusche in der Woche, wenn ich Freitagabend zu meinen Eltern fuhr. Nur die Toiletten trieben mich zum Wahnsinn. Obwohl meine Oberschenkel inzwischen gut trainiert waren, strengte es ungemein an, bei jedem Toilettengang in der Hocke über der Klobrille zu schweben. Selbst die Toiletten in der Uni waren sauberer als die hier.
In meinem Bett liegend dachte ich an das vergangene Wochenende und was diese Woche auf mich wartete. Dabei betrachtete ich die Decke über mir. Ich streckte meinen Arm aus und berührte die Sterne, die ich dort vor ein paar Monaten angeklebt hatte. Sie leuchteten im Dunkeln und erinnerten mich somit in der Nacht, wie nah der Himmel über mir schwebte. In den ersten Wochen in meiner Wohnung donnerte ich fast jede Nacht bei Aufstehen mit dem Kopf gegen die Decke. Komischerweise fühlte ich mich nie bedrängt. Mein Schlafpodest hatte ich im Lauf der Monate zu einer gemütlichen Liegewiese umgestaltet, auch wenn diese Liegewiese tatsächlich nur zum Liegen geeignet war. Aufrecht sitzen konnte man dort nicht.
Des nächtens lag ich häufig wach und stellte mir vor, wie es wäre, wenn ich nicht allein dort liegen müsste. Besonders heftig waren meine Vorstellungen, wenn Geräusche aus den Nachbarzimmern hereindrangen, bei denen man genau wusste, wodurch sie entstanden. Am wildesten trieb es eine Nachbarin direkt neben mir. Unzählige Male, wenn ich in meinem Bett lag, rollte ich mich an die Wand links von mir und lauschte. Mein Ohr rieb dabei an der Holzverkleidung der Wand, so dass ich manchmal Angst hatte, mir einen Schiefer in die Ohrmuschel einzuziehen. Es deprimierte mich, wenn sie schrie, ob vor Lust oder Schmerz wusste ich nicht. Es deprimierte mich, da ich neidisch auf sie war. Neidisch auf die Gefühle, die sie dabei empfand. Neidisch auf das Gefühl, dass es ihr geben musste, von einem Mann begehrt zu werden. Neidisch, da sie etwas erleben durfte, das mir bisher verwehrt blieb: ein Mann zwischen meinen Schenkeln. Bei Gott, sie hatte sogar öfter einen Kerl, als ich selbst Hand anlegte, wobei ich einen Zusammenhang erkannte. Immer, wenn sie Männerbesuch hatte, verführte es mich, zu mir selbst lieb zu sein. Natürlich nur, wenn ich zu Hause war und es mitbekam. Von daher kann ich nicht ausschließen, dass sie es öfters mit jemandem trieb, als ich mich selbst befriedigte. Schließlich war ich an den Wochenenden meist bei meinen Eltern.
Streng genommen benahm ich mich wie ein Spanner, auch wenn ich damit jemanden verbinde, der jemanden beobachtet und nicht jemanden, der lauscht. Also war ich eher eine Lauscherin, ja, das klang hübscher. Als Lauscherin führte ich gedanklich Vergleiche durch. Obwohl die Sexgöttin direkt neben mir wohnte, hatte ich nichts mit ihr zu tun. Wir sahen uns nur zufällig auf dem Gang und unsere Gespräche bewegten sich zwischen »Hallo« und »Heiß heute«. Trotzdem vermutete ich, dass sie es mit mehreren Männern trieb. In meinen Gedanken stellte ich sie mir als männerbetörendes Etwas vor, das ihre Kleider verlor, sobald sie die Wohnungstür geschlossen hatte. Dieses Etwas stürzte sich sofort auf jedes männliche Geschlechtsteil, dass das Pech hatte, mir ihr im gleichen Raum zu sein, wenn sich die Tür schloss. Dieses Etwas hatte sicher mehr Stellungen ausprobiert, als ich mir in meinen kühnsten Träumen vorstellen konnte. Und das, obwohl ich regelmäßig Johanna Lindsey las. Manchmal wünschte ich mir, nicht nur zu lauschen, sondern auch zu beobachten. Ein Loch in der Wand, die unsere Räume trennten, würde aber zu sehr auffallen. Also beschränkte ich mich darauf, zuzuhören.
Ich lag gerade im Bett und las ein Buch, als es wieder begann. Ihr gewisses Lachen, das, das man hört, wenn ein Mädchen seine Schüchternheit durch ein Lachen übertüncht. Dann das Klappern der Trittleiter, die sich in ihrer Verankerung hin und her bewegte. Entweder, weil sie daran empor in ihr Bett stieg, oder weil sie sich daran festhielt, wenn er sie berührte, sich an ihr rieb, sie von hinten nahm ... was weiß ich? Meistens endete es aber in ihrem Bett. Das wusste ich, da ich manchmal ihr und sein Stöhnen hörte, als lägen sie direkt neben mir.
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