Kitabı oku: «Die AUTISMUS-EPIDEMIE beenden», sayfa 5
Drittes Argument zur Leugnung der Autismus-Epidemie: Die Erweiterung der Definition von Autismus
Um einige möglicherweise komplizierte Ereignisse zu vereinfachen, lassen Sie uns das Endergebnis diskutieren. Das diagnostische und statistische Handbuch psychischer Störungen (DSM) hat in seiner vierten Ausgabe von 1994 das Asperger-Syndrom in die Liste der Autismus-Spektrum-Störungen aufgenommen. Dadurch wurde die Definition von Autismus erweitert und führte zu den sogenannten „DSM-IV“-Kriterien für Autismus. In der freizügigsten aller Analysen erhöhte die Erweiterung der Autismusdefinition um das Asperger-Syndrom im DSM-IV die Anzahl der autistischen Kinder um knapp 10 Prozent. Eine Änderung der Zahlen? Ja. Genug, um den Anstieg der Zahl der Kinder mit Autismus um das Achtzigfache oder mehr zu erklären? Nicht einmal annähernd. Blaxill und Olmsted sagen:
Die Miteinbeziehung des Asperger-Syndroms erweiterte den effektiven diagnostischen Umfang des DSM-IV um etwa 10 Prozent – genug für einen arithmetischen Anstieg proportional zur Erweiterung der Kategorie, aber nicht für einen exponentiellen Anstieg um das Zehn-, Zwanzig- oder Einhundertfache, der jedes Jahr weiter zunahm … In jeder Hinsicht muss man, wenn man die Auswirkungen beurteilen will, die sich durch die Aufnahme des Asperger-Syndroms in die Autismusdefinition ergeben, nur darauf achten, ob die Asperger-Fälle zu den in Betracht gezogenen Zahlen addiert werden oder nicht. In den meisten Fällen werden die beängstigenden Autismuszahlen, die wir hören, nicht wesentlich von Asperger-Fällen beeinflusst.53
Interessanterweise ist die „diagnostische Erweiterung“ die am wenigsten angeführte Erklärung für das Fehlen eines „echten“ Anstiegs der Autismusquote, obwohl sie eine gewisse Gültigkeit besitzt. Die Ergänzung durch das Asperger-Syndrom trug nicht dazu bei, dass sich die Anzahl der Autismusfälle wesentlich erhöhte. Im Jahr 2009 bestätigte eine Studie die begrenzten Auswirkungen, die sich durch die Aufnahme des Asperger-Syndroms in die Kriterien für eine Autismusdiagnose ergaben, und löste gleichzeitig einen weltweiten Alarm aus. Eine von Dr. Irva Hertz-Picciotto vom MIND Institute der UC Davis und ihren Kollegen durchgeführte Studie mit dem Titel „The Rise in Autism and the Role of Age at Diagnosis“ (Die Zunahme der Autismusfälle und die Rolle des Alters bei der Diagnose) machte deutlich, dass der Anstieg der Zahl autistischer Kinder sehr real war und dass diese Zunahme „nicht durch Veränderungen in der Art und Weise, wie die Krankheit diagnostiziert oder gezählt wird, erklärt werden kann“.4 In einem Interview wurde Hertz-Picciotto noch deutlicher:
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass eine Lockerung der diagnostischen Kriterien zu einer erhöhten Anzahl von Autismuspatienten beigetragen hat … Wir schließen daraus, dass ein Teil, wenn nicht sogar die gesamte beobachtete Zunahme einen echten Anstieg der Fälle von Autismus in Kalifornien darstellt … Ein rein genetischer Grund für Autismus liefert keine vollständige Erklärung für das vermehrte Auftreten von Autismus.
Hertz-Picciotto forderte sogar, dass man sich erneut auf die Untersuchung von Umweltfaktoren konzentrieren solle, die möglicherweise eine Rolle bei Autismus spielen:
Es ist an der Zeit, nach den Übeltätern in der Umwelt zu suchen, die für den beachtlichen Anstieg der Autismusquote in Kalifornien verantwortlich sind. Wir untersuchen die möglichen Auswirkungen von Metallen, Pestiziden und Infektionserregern auf die Entwicklung des Nervensystems. Wenn wir der steigenden Anzahl der Autismusfälle in Kalifornien Einhalt gebieten wollen, müssen wir diese Studien weiterführen und sie so weit wie möglich ausweiten … Derzeit werden etwa 10- bis 20-mal mehr Forschungsgelder für die Erforschung der genetischen Ursachen von Autismus ausgegeben als für Umweltstudien. Wir müssen zusehen, dass sich die Finanzierung einpendelt.55
Im Jahr 2014 veröffentlichte Dr. Cynthia Nevison in der Fachzeitschrift Environmental Health56 das, was vielen als die jüngste wegweisende und endgültige Arbeit zu Autismusquoten gilt: „A Comparison of Temporal Trends in United States Autism Prevalence to Trends in Suspected Environmental Factors“ (Ein Vergleich zwischen zeitweiligen Trends in der Autismusprävalenz in den USA und den Entwicklungen mutmaßlicher Umweltfaktoren). Nevison verwendete auch Daten des California Department of Developmental Services (CDDS) und des US Department of Education Individuals with Disabilities Education Act (IDEA). In ihrer Studie kam sie zu dem Schluss:
Die Datensätze des CDDS und des IDEA weisen übereinstimmend auf einen starken Anstieg der Autismusprävalenz in den vergangenen Jahrzehnten hin. Der quantitative Vergleich der Momentaufnahme des IDEA mit den jahrelang konstant verfolgten Trendanstiegen deutet darauf hin, dass etwa 75 bis 80 Prozent des nachverfolgten Anstiegs autistischer Fälle seit 1988 auf eine tatsächliche Zunahme dieser neurologischen Störung und nicht auf sich verändernde diagnostische Kriterien zurückzuführen ist.
In einem Interview ging Nevison näher auf die Ergebnisse ihrer Studie ein:
Die Häufigkeit diagnostizierter Autismusfälle ist in den USA in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch gestiegen und befindet sich seit dem Geburtsjahr 2005 weiter im Aufwärtstrend. Die Zunahme der Autismusfälle ist im Wesentlichen ein echtes Phänomen, da nur etwa 20 bis 25 % auf ein erhöhtes Bewusstsein für Autismus und die damit einhergehenden Diagnosen zurückzuführen sind, und dieser Anstieg trat hauptsächlich seit den späten 1980er-Jahren auf.
Sie verglich die Zunahme des Autismus auch mit bestimmten Umweltbelastungen:
Zu den Umweltfaktoren mit zeitlicher Entwicklung, die positiv mit Autismus korrelieren, gehören zwei impfstoffbedingte Indizes: die sich steigernde Exposition gegenüber Aluminiumadjuvantien und die kumulative Gesamtzahl der Dosen gegen Krankheiten bis zum 18. Lebensmonat, polybromierte Diphenylether (die als Flammschutzmittel verwendet werden), das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat (das bei GV-Kulturen eingesetzt wird) sowie die mütterliche Adipositas.57
Autismus als genetische Erkrankung
Ich habe noch nie läppischere Erklärungen gesehen als die, mit denen versucht wurde, Autismus als genetische Erkrankung darzustellen, obwohl es keine Beweise dafür gibt. Buchstäblich Hunderte Millionen Dollar sind dafür ausgegeben worden, um Autismus als eine genetisch bedingte Krankheit zu erklären; Wissenschaftler haben endlose Studien konzipiert, die alle rein theoretisch sind. Es gibt kein „Autismus-Gen“ und dem Genetiker Dr. James Lyons-Weiler zufolge „haben Studien zur Genetik 850 mit Autismus verbundene Gene aufgedeckt, aber kein einziges Gen erklärt mehr als 1 Prozent der ASS“.58 Wahrscheinlicher ist, dass es Gene für z. B. eine mitochondriale Dysfunktion, eine gestörte Entgiftungsfunktion und dergleichen gibt, die bestimmte Kinder anfällig machen, stärker auf Umwelteinflüsse zu reagieren, aber das muss die Wissenschaft erst noch schlüssig beweisen.
Im März 2016 veröffentlichte die CDC Daten, aus denen hervorgeht, dass sich die Autismusquote in den USA „stabilisiert“ hat, weil die Daten gegenüber denen zwei Jahre zuvor „weitgehend unverändert“ waren.59 Sie stammten von elf verschiedenen regionalen Standorten, an denen Daten zu Autismus erhoben werden, darunter Utah, wo die Forscherin Dr. Judith Pinborough-Zimmerman einen Monat nach der Veröffentlichung der Daten eine Whistleblower-Klage gegen die CDC einreichte.60 Pinborough-Zimmerman war nicht nur eine Forscherin; sie war die leitende Untersuchende für das CDC-Netzwerk zur Überwachung von Autismus und Entwicklungsstörungen (ADDM) in Utah. Sie brachte gravierende Anschuldigungen hervor und behauptete, dass sie sich unter Druck gesetzt gefühlt habe, den Anstieg der Anzahl von Autisten zu bremsen und diese zu stabilisieren
Aussagen von Zimmerman und ihren ehemaligen Kollegen deuten darauf hin, dass die angeblichen Datenfehler schwerwiegend waren und mitunter zu großen Unterschieden in den gemeldeten Autismusquoten in Utah führten.61
Im Dezember 2017 veröffentlichte die CDC dezent neue Autismuszahlen, die zeigen, dass das Verhältnis tatsächlich auf 1 pro 36 Kinder gestiegen war. In ihrem Facebook-Account nahm Pinborough-Zimmerman deutlich Stellung dazu, wie die CDC die Autismuszahlen „handhabte“:
Zehn Jahre verbrachte ich mit der Erforschung der Verbreitung von ASD. Wir dokumentierten erschütternde Veränderungen in der Prävalenz, nur um von derselben Regierung, die die Forschung finanziert hatte, heruntergespielt zu werden … Die Welt ist verrückt.62
Wenn ich engen Freunden, die mit Autismus nicht besonders vertraut sind, die Verleugnung der Epidemie erkläre, fällt es ihnen schwer zu glauben, dass dies tatsächlich ein Thema ist: „Die Leute sagen, es gebe nicht mehr Fälle von Autismus?“ Der massive Anstieg autistischer Kinder ist für die meisten Erwachsenen, die in den 1950er-, 60er-, 70er-, 80er- oder sogar 90er-Jahren aufgewachsen sind, eine Selbstverständlichkeit. Dr. Michael Merzenich hat mehr als 150 Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht und für seine Arbeiten über die Gehirnplastizität sogar den Kavli-Preis (einen der weltweit renommiertesten Preise in den Neurowissenschaften) gewonnen. Er sagt:
Es irritiert mich zutiefst, dass wir immer noch darüber streiten, ob die Inzidenz [von Autismus] zunimmt. Ich denke, es gibt viele Hinweise für ein vermehrtes Auftreten und sie sprechen deutlich dafür, dass es Dinge in der Umwelt gibt, die zur Inzidenzrate beitragen. Aber man streitet sich immer noch.63
Ich stimme Merzenich zu; es „irritiert mich zutiefst“, dass wir in der Öffentlichkeit immer noch darüber streiten, ob die Zahl der Kinder mit Autismus wirklich gestiegen ist. Meiner Meinung nach zeigt dies, dass die maßgeblichen Kreise genau das getan haben, was sie tun wollen: Zweifel und Verwirrung säen.
Kaltes Wasser über den Schweregrad der Autismus-Epidemie zu gießen, hemmt den Aufruf zum Handeln, den wir alle brauchen, um eine Ursache zu finden. Das eröffnet unschlüssigen Wissenschaftlern genau dort einen Ausweg, wo sie die Autismus-Epidemie als „noch zur Debatte stehend“ beschreiben können. Das Abstreiten der Epidemie leugnet das Leiden so vieler betroffener Kinder und verhindert eine Umverteilung der Forschungsgelder für die Suche nach umweltbedingten Ursachen. Letztendlich ist die Behauptung, die Autismus-Epidemie sei nicht real, nichts weiter als eine Lüge, die das Leiden so vieler Kinder verlängert.
KAPITEL 2
„Impfstoffe sind unbedenklich und wirksam“
Menschen der Wissenschaft haben alle möglichen Fehler gemacht; sie haben ihr Wissen nur dadurch erweitert, weil sie sich allmählich von alten Irrtümern, schlechten Schätzungen und verfrühten Schlussfolgerungen verabschiedet haben.
George Sarton, Gründer der History of Science Society
Die Aussage, dass Impfstoffe unbedenklich und wirksam seien, erschien meiner Frau Lisa und mir absolut sinnvoll; unsere wunderbaren Jungen würden durchgeimpft werden. Ich war geimpft worden und meine Frau ebenso. Es war die einfachste Entscheidung, die zwei Elternteile treffen konnten. Sie können sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: ihre Babys vor Infektionskrankheiten schützen, zur Herdenimmunität beitragen und somit andere schützen. Wie hoch war das Risiko, dass durch eine Impfung etwas Schlimmes passiert? Das allgemeine Verhältnis – das auch heute noch weitverbreitet ist – betrug „eins zu einer Million“.
Der Vertrauensverlust in unseren Kinderarzt und letztlich in das gesamte medizinische Establishment löste ein extrem unwohles Gefühl in mir aus, wie bei so vielen Eltern, die ihren Kinderärzten das Leben ihrer Kinder anvertrauten. Könnte mein Kinderarzt mich in die Irre führen? Könnten diese Impfungen meinem Sohn wirklich schaden? Haben diese verrückten Eltern wirklich recht? Es ist ein befremdlicher, verstörender und beunruhigender Weg, den viele Eltern mit autistischen Kindern gehen müssen. In vielen Fällen waren diese Eltern am gefügigsten, wenn es um die allgemeine medizinische Versorgung ging – unsere Kinder erhielten in der Regel jede Impfung und jeden medizinischen Eingriff, der uns von unseren Ärzten empfohlen wurde. Wir sind keine „Impfgegner“; wir sind meistens „Ex-Impfwillige“, die fügsamen Eltern, die auf die harte Tour gelernt haben.
Nur wenige Eltern wissen, wie umfangreich unser Impfprogramm wirklich ist (ich wusste es gewiss nicht), wie sehr sich der Impfkalender der USA von dem vieler anderer Industrieländer unterscheidet, wie niedrig die Impfraten für Kinder in den Vereinigten Staaten noch in den 1980er-Jahren waren (ohne tödliche Epidemien), welche vielfältigen Nebenwirkungen („Impfschäden“) Impfstoffe hervorrufen können und wie eindeutig die veröffentlichte Wissenschaftsliteratur zeigt, dass Impfstoffe verantwortlich für die Epidemie von Autoimmunkrankheiten (Asthma, Nahrungsmittelallergien usw.) sind. Oder die Tatsache, dass sich die Gesundheitsbehörden sehr wohl bewusst sind, dass sauberes Wasser, Hygiene, Rohrleitungen sowie Sanitär- und Kühlanlagen einen viel größeren Einfluss auf die Prävention von Infektionskrankheiten haben als Impfungen. Es gab so viele Dinge, die ich nicht wusste, als ich meine Jungen komplett durchimpfen ließ; es ist schwer, die Schuldgefühle abzuschütteln, weil ich meine Hausaufgaben nicht gemacht habe.
Ich habe das amerikanische Impfprogramm über zehn Jahre studiert und nach Hinweisen gesucht, um besser verstehen zu können, was genau mit meinem Sohn passiert ist. Wie kann ich ihm helfen, gesund zu werden, wenn ich nicht weiß, was ihm geschadet hat? Auch wenn es manche irritiert: Man ist sich einfach nicht der extremen und langfristigen Nebenwirkungen, die Impfungen bei bestimmten Kindern hervorrufen können, bewusst. Vieles von dem, was man in den Massenmedien hört, ist eigentlich Werbung und Meinungsmache, die von den Impfstoffherstellern lanciert wird.
Die gebetsmühlenartig wiederholte Leier, dass „Impfstoffe ungefährlich und wirksam“ seien, ist eine Werbebotschaft, die jedoch nicht gänzlich auf Fakten beruht. Man denke nur an die American Academy of Pediatrics (AAP), eine Organisation, auf die man sich normalerweise immer dann beruft, wenn eine Diskussion über Impfstoffe aufkommt. Ist die AAP ein wohlwollender, objektiver Fürsprecher Ihres Babys? Nein, sie ist eine Gewerkschaft für Kinderärzte, und diese erwirtschaften den größten Teil ihres Einkommens – Sie haben es erraten – mit Impfstoffen.1 Wie ist es um den nationalen Hüter des Impfprogramms, der CDC, bestellt? Liefert sie den Eltern objektive Informationen über die Risiken und Vorteile von Impfungen? Oder meint sie, der Öffentlichkeit einen Schrecken einjagen zu dürfen, damit sie sich impfen lässt?
Die meisten Menschen sind, wenn es um die Pharmaindustrie geht, zumindest etwas zynisch. Das Lob für „Big Pharma“ ist, gemessen an den Umfragen, nicht viel größer als das für Kongressabgeordnete. In einer 2013 veröffentlichten Studie mit dem Titel „Undue Industry Influences that Distort Healthcare Research, Strategy, Expenditure and Practice: A Review“ (Die ungebührlichen Einflüsse der Industrie, die Forschung, Strategie, Ausgaben und Praxis im Gesundheitswesen verzerren: Eine kritische Prüfung) des University College London untersuchten Forscher, wie die Pharmaindustrie die medizinische Forschung, die Politik und die Praxis beeinflusst.2 Was sie herausfanden, ist nicht allzu sehr überraschend:
Um ihren Interessen gerecht zu werden, beeinflusst die Industrie meisterhaft die Beweisgrundlage, die Ergebnissynthese, das Verständnis für Schadensprobleme, die Bewertungen der Wirtschaftlichkeit, die Richtlinien für die klinische Praxis und die Ausbildung medizinischer Fachkräfte im Gesundheitswesen und übt darüber hinaus direkten Einfluss auf fachberufliche Entscheidungen und Gesundheitskonsumenten aus … Infolge dieser Einflussnahme werden die Vorteile von Arzneimitteln und anderen medizinischen Produkten oft aufgebauscht, ihre potenziellen Nachteile heruntergespielt und Entscheidungen über klinische Richtlinien, medizinische Praktiken und Gesundheitsausgaben verzerrt.
Einige Menschen glauben fälschlicherweise, dass Impfstoffe nicht für die gleiche Gewinnmotivation sorgen wie andere Produkte für Pharmaunternehmen, doch sie tun es.3 Was, wenn ich Ihnen sagte, dass der Markt für Impfstoffe im Jahr 2020 voraussichtlich 60 Milliarden Dollar wert ist4, gegenüber 170 Millionen Dollar in den frühen 1980er-Jahren?5 Das ist eine 350-fache Umsatzsteigerung für Impfstoffhersteller in den vergangenen 30 Jahren! (Siehe Abbildung 2.1; laut Paul-Ehrlich-Institut, dem Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, dem alle Impfkomplikationen seitens der Ärzte, Heilpraktiker, Gesundheitsämter und Impfstoffhersteller gemeldet werden müssen, wurden im Jahr 2019 in Deutschland ca. 20 Millionen Dosen freigegeben – im Jahr zuvor lag der Wert noch bei ca. 15 Millionen. Die Ausgaben für Schutzimpfungen in der BRD sind von 2015 bis 2019 ungefähr um ein Drittel auf 1,80 Milliarden Euro gestiegen, Anm. d. Verlags.) Und es sind nicht nur die Impfstoffproduzenten, die die Fakten manipulieren, um ihren Interessen gerecht zu werden; zu ihnen gesellt sich eine Bundesbehörde, die Robert F. Kennedy Jr. als eine „unfreiwillige Dienststelle“ der pharmazeutischen Industrie bezeichnet hat: die CDC.

Abb 2.1: Impfstoffeinnahmen pro Jahr (bis zum 350-fachen). Daten von Sanford et al., 1985, und Zion Research, 2016.
Verbreitung von Angst und Sorge
Am 14. April 2004 sprach Glen Nowak, ein Angestellter der CDC, auf dem Nationalen Gipfel für Grippeimpfstoffe in Atlanta, Georgia, vor seinen Kollegen aus dem Gesundheitswesen. Die Konferenz, die von der CDC und der American Medical Association mitfinanziert wurde, war im Noble Ballroom des Hotels „Crowne Plaza“ mit Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens, Ärzten und Vertretern der weltgrößten Impfstoffhersteller bis auf den letzten Platz besetzt.
Glen Nowaks Präsentation mit dem Titel „Increasing Awareness and Uptake of Influenza Immunization“ (Influenza ernster nehmen und mehr Schutzimpfungen dagegen verabreichen) gab einen Einblick in die Denkweise der amerikanischen Gesundheitsbehörden.6 Als Direktor für Medienarbeit bei der CDC sagte Nowak dem Publikum, dass er es als seine Aufgabe betrachte, „Bedenken, Angst und Sorge“ in der Allgemeinbevölkerung zu schüren, insbesondere bei Menschen, die „nicht regelmäßig eine jährliche Grippeimpfung erhalten“. Er will, dass sich mehr Menschen impfen lassen? Der Bedarf danach entstehe aus der „Empfindung oder dem Gefühl, sich eine schlimme Krankheit zuzuziehen oder eine solche durchzumachen“, erklärte Nowak. In seiner Rede stellte er klar, dass die Menschen nicht so handeln, wie man es sich wünscht, wenn man nicht zuerst Ängste in der Bevölkerung entfachte:
Der Glaube, dass man Menschen informieren und warnen und sie dazu bringen kann, entsprechende Maßnahmen oder Vorkehrungen hinsichtlich einer Gesundheitsbedrohung oder eines Gesundheitsrisikos zu ergreifen, ohne sie tatsächlich in Angst und Sorge zu versetzen, ist nicht möglich … Das ist so, als ob Sie mit Ihrem Freund Schluss machten, ohne seine Gefühle zu verletzen. Das ist unmöglich.
Nowaks Präsentation beinhaltete ein „Rezept“, um für einen hohen Bedarf an Impfstoffen zu sorgen. Der dritte Schritt von Nowaks Rezept in sieben Schritten betonte, wie wichtig es sei, dass medizinische Experten und Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens „Besorgnis und Alarm“ verbreiten und „schlimme Folgen“ vorhersagen, wenn Menschen nicht geimpft werden. Entscheidend sei, dass die Wortführer die Grippesaison so gestalten, beispielsweise mit Formulierungen wie „sehr schwerwiegend“ und „tödlich“, dass die Bevölkerung bereit ist, ihr Verhalten zu ändern und sich impfen lässt, sagte Nowak. Ebenso könnten Verweise auf eine „pandemische Grippe“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts dazu beitragen, die Bevölkerung zum Handeln zu bewegen, bemerkte er.
Einige Jahre später rühmte sich GlaxoSmithKline (GSK), ein in London ansässiger Impfstoffhersteller, vor demselben Publikum damit, dass er mehr als 2 Milliarden Dollar in die Herstellung von Grippeimpfstoffen für den US-Markt investiert hatte. Mitch Johnson, verantwortlicher Direktor für die Lizenzvergabe für Grippeimpfstoffe bei GSK, sagte, dass GSK „sich verpflichtet hat, mit der Regierung, den Gesundheitsbehörden und den Gesundheitsdienstleistern zusammenzuarbeiten, um das allgemeine Bewusstsein für die Bedeutung der Grippeschutzimpfung zu schärfen“.7
In Nowaks Präsentation, die 17 Folien umfasste, ging an jenem Tag im Publikum leider unter, dass einige der von ihm befeuerten Informationen und Nachrichten, die GSK später sponsern würde, allzu sehr nach Lügen rochen. Nur neun Monate nach Nowaks Präsentation stellte Dr. Peter Doshi in einem Artikel, der im British Medical Journal (BMJ) publiziert wurde, eine Frage (und beantwortete sie auch), die Nowaks Empfehlungen einer strengen Prüfung unterzog. In seinem Artikel „Are US Flu Death Figures More PR Than Science?“ (Sind die Todeszahlen in den USA durch Grippe mehr Öffentlichkeitsarbeit als Wissenschaft?) erklärte Doshi, dass die Behauptungen der CDC, es gebe jährlich 36.000 Grippetodesfälle, „sicherlich übertrieben“ seien und dass „bis zur Richtigstellung und bis zur Erstellung unvoreingenommener Statistiken die Möglichkeiten für eine vernünftige Diskussion und öffentliche Gesundheitspolitik begrenzt“ seien.8 In einer ungewöhnlich harschen Kritik erwähnte Doshi (heute der Herausgeber des BMJ) Nowak sogar namentlich und berief sich auf dessen Sieben-Schritte-Rezept als Beweis dafür, dass die CDC Zahlen und Ergebnisse anführt, die die Wissenschaft nicht unterstützen kann, und das alles nur, damit sich mehr Menschen impfen lassen.
Im Jahr 2006, ein Jahr nach Doshis Kritik, veröffentlichte Dr. Tom Jefferson von der geschätzten und unabhängigen Cochrane Collaboration einen Bericht, wiederum im BMJ, über Grippeimpfstoffe.9 Das Ziel der Cochrane Collaboration sei es, den Verbrauchern „Gesundheitsinformationen, die frei von kommerziellem Sponsoring und anderen Interessenkonflikten sind“, zur Verfügung zu stellen, und Jeffersons Artikel „Influenza Vaccination: Policy Versus Evidence“ (Grippeschutzimpfung: Politik gegen Beweise) untermauerte nicht nur Doshis Argumente, sondern stellte auch die Gesamtheit von Nowaks Botschaften (und damit die der CDC) infrage.
Tom Jefferson stellte eine „große Lücke zwischen der Politik und dem, was uns die Daten sagen“ sowie „eine grobe Überschätzung der Grippeauswirkungen“ fest und meinte, dass „der optimistische Ton einiger Vorhersagen zur Viruszirkulation und zu den Auswirkungen von Totimpfstoffen, die im Widerspruch zu den Beweisen stehen, auffallend“ sei. Anders gesagt, er war erstaunt darüber, wie sehr die Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens gelogen haben, und er drängte darauf, dass „dringend eine Neubewertung [über die gesamte Verwendung von Grippeimpfstoffen] vorgenommen werden sollte“. Es kommt selten vor, dass wissenschaftliche Schläge in solch auffallenden Tönen ausgeteilt werden, aber weder Dr. Doshi noch Dr. Jefferson hielten sich mit ihrer Kritik zurück, dass die Beweise zur Untermauerung der Empfehlungen für Grippeimpfstoffe völlig unzureichend seien.
Doshi holte 2013 zu einem weiteren Schlag gegen den Grippeimpfstoff aus. Sein Aufsatz (wieder im BMJ) „Influenza: Marketing Vaccine by Marketing Disease“ (Grippe: Vermarktung eines Impfstoffs durch die Vermarktung einer Krankheit) sollte den CEOs von Walgreens, Rite Aid und allen anderen Drogerien, die in jeder Wintersaison Grippeschutzimpfungen verabreichen, vor Verlegenheit erröten lassen.10 Seine Worte waren prägnant gewählt:
Die Propagierung der Grippeimpfstoffe ist heute eine der präsentesten und aggressivsten Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Vor 30 Jahren, im Jahr 1990, standen in den USA 32 Millionen Dosen des Grippeimpfstoffs zur Verfügung. Heute kommen jährlich rund 135 Millionen Dosen dieses Impfstoffs auf den US-Markt, wobei die Impfungen in Drogerien, Supermärkten und sogar in einigen Drive-in-Restaurants verabreicht werden. Dieses enorme Wachstum wurde nicht durch die Nachfrage seitens der Bevölkerung geschürt, sondern durch eine Kampagne im Bereich der öffentlichen Gesundheit, die eine klare Botschaft vermittelt, die von Menschen bei klarem Verstand möglicherweise nicht geteilt wird: Die echte Grippe ist eine schwere Krankheit, wir alle sind der Gefahr von Komplikationen in Zusammenhang mit dieser Erkrankung ausgesetzt. Die Grippeschutzimpfung ist praktisch risikofrei und sie rettet Leben. Unter diesem Blickwinkel scheint die mangelnde Verfügbarkeit von Grippeimpfstoffen für alle 315 Millionen US-Bürger die Grenze zum Unmoralischen erreicht zu haben. Dennoch sind landesweit verbindliche Grippeimpfvorschriften erlassen worden, insbesondere in Gesundheitseinrichtungen, gerade weil nicht jeder diese Impfung wünscht, und Zwangsimpfungen scheinen der einzige Weg zu sein, um hohe Impfquoten zu erreichen. Eine genauere Untersuchung dieser Richtlinien zeigt, dass die Befürworter zwar wissenschaftliche Argumente anführen, die zugrunde liegenden Studien jedoch häufig qualitativ nicht aussagekräftig sind und die Behauptungen der Beamten nicht untermauern. Der Impfstoff ist möglicherweise weniger vorteilhaft und nicht so unbedenklich wie behauptet wird, und die Bedrohung durch die Grippe scheint überbewertet.
Eine vernünftige Frage, die man sich stellen sollte, wenn man Doshis Artikel von Anfang bis Ende liest, lautet: „Wie überlebt der Grippeimpfstoff solch scharfe Kritik?“ Doch schauen Sie sich heute um: Nichts hat sich geändert. Die unhaltbare Statistik „36.000 Grippetote pro Jahr“ wird immer noch regelmäßig aufs Tapet gebracht, und die Vermarktung der Grippeimpfung wird weiterhin von Ärzten und Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens vorangetrieben, die schlimme Folgen vorhersagen, welche jedoch niemals eintreten werden, wobei ein Großteil der Vermarktung von Impfstoffherstellern finanziert wird. (In Deutschland sind in der Grippesaison 2019/2020 laut dem Robert Koch-Institut 161 Menschen an der Grippe gestorben; 85 Prozent davon waren 60 Jahre oder älter, Anm. d. Verlags.) Gehen Sie im Herbst und Winter auf die Website der CDC; dort werden Sie aufmunternd begrüßt, sich noch heute gegen Grippe impfen zu lassen, um sowohl sich selbst als auch Ihre Familie zu „schützen“. (In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), welche Impfungen sie in welchem Lebensalter für sinnvoll hält. Auch die deutschen Krankenkassen rufen dazu auf, sich beispielsweise gegen die saisonale Grippe impfen zu lassen, Anm. d. Verlags.) Wenn es um die Grippeschutzimpfung oder eine andere Impfung geht, fungiert die CDC sowohl als Richter wie auch als Jury. Es gibt keine gegenseitige Kontrolle, es gibt nur eine Behörde. Viele CDC-Angestellte landen auf der Gehaltsliste der Pharmaindustrie, wie Dr. Julie Gerberding, die, wie weiter oben erwähnt, ihre Position als Leiterin der CDC vorteilhaft zu nutzen wusste und es zur Präsidentin der Impfstoffsparte bei Merck gebracht hat.
Ende 2017 deckte das Wissenschaftsjournal Science Magazine in einem Artikel mit dem Titel „Why Flu Vaccines So Often Fail“ (Warum Grippeimpfstoffe so oft versagen) weitere Grenzen und Falschannahmen auf, die in Zusammenhang mit dem Grippeimpfstoff stehen.11 Wie sich herausstellte, ist der Grund dafür komplizierter als die oft wiederholte Behauptung, der Hauptstamm der Grippe in der nächsten Saison sei nur schwer zu erraten:
Viele Jahrzehnte lang glaubten Forscher, der Grippeimpfstoff biete einen soliden Schutz, wenn er sich den zirkulierenden Stämmen gut anpassen würde; Studien aus den 1940er- bis 1960er-Jahren zeigten regelmäßig eine Wirksamkeit von 70 bis 90 %. Diese Untersuchungen stützten sich jedoch auf eine irreführende Methodik. Ohne eine einfache Methode zur Hand zu haben, das Virus im Blut nachzuweisen, maßen die Forscher die Antikörperwerte und suchten nach deren höchstem Anstieg, der nach der Infektion auftritt. In den 1990er-Jahren ermöglichten dann Polymerase-Kettenreaktionstests den Forschern, die Virusspiegel tatsächlich zu messen, und sie erzählten eine andere Geschichte. Es stellte sich heraus, dass einige Menschen, die nach der Exposition nicht den höchsten Antikörperwert aufwiesen – daher wurde das als Impferfolg gewertet – tatsächlich einen sprunghaften Anstieg der Virusspiegel zeigten, was auf eine Infektion hinwies; ältere Evaluierungen zeigten eine übertriebene Impfstoffwirksamkeit. Darüber hinaus war die Wirksamkeit manchmal nur gering, selbst wenn der Impfstoff und die zirkulierenden Stämme gut aufeinander abgestimmt schienen.
Im Jahr 2012 tauchten schlechtere Nachrichten über den Grippeimpfstoff auf, und zwar mit einer in der Fachzeitschrift Clinical Infectious Diseases publizierten Studie, die herausfand, dass gegen Grippe geimpfte Kinder zwar nicht weniger gefährdet waren, an dieser Infektion zu erkranken, aber ein mehr als viermal höheres Risiko für andere Atemwegsinfektionen hatten. Daher kamen die Forscher zu dem Schluss, dass „der durch TIV [Grippeimpfstoff] gewährte Schutz vor einer Grippevirusinfektion durch ein erhöhtes Risiko für Infektionen mit anderen Atemwegsviren ausgeglichen wurde“, was sie auf die „virale Interferenz“ des Grippeimpfstoffs mit dem natürlichen Immunsystem zurückführten.
Wie kommt es, dass die Öffentlichkeit nie über all diese neuen Erkenntnisse informiert wird? Wir können viel aus der mangelnden Bereitschaft der Gesundheitsbehörden lernen, ihre Geschichten zu ändern, wenn sie in angesehenen medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht werden. Aus Glen Nowaks „Rezept“ wissen wir, dass Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens bereit sind zu übertreiben, die Tatsachen zu verdrehen und zu lügen, wenn dies aus politischen Gründen angebracht ist.