Jessie Adler Gral
Luzifers Orchideen
70 Gedichte von Liebe und Tod
Copyright: © 2013 Jessie Adler Gral
published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
ISBN 978-3-8442-6921-5
Cover: Judith Hamann, Tübingen
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Wahr wie ein Menschenleben
Zum Tode allein
Krokodile und Vögel
Kleine Seelenfresserchen
Saat der Angst
Dort wo ich meinen Liebsten fand
Zwielichtig
Wirf einen Rubin
Zäher Urschlamm Ewigkeit
Zischend wie trockenes Zedernholz
Illuminierter Luzifer
Astartes steinernes Auge
Aus der Asche mit schrillem Schrei
Im Meer Neptuns Kuss violett
Aufruhr der Vögel
Wie ein Strahl Leben
Schneemantel um deine Schultern
Wildbitterduft
Monde kaltgleißend endlos
Eiserner Engel
Andorra wirres Land
Liebestod
Touristenghetto mondlos
Im blauen Rauch des Vergessens
Warten im Urzeitnebel
So geliebt
Auf dem Granitfeld der Angst
Übereilter Aufbruch
Entfesselter Uranus
Schattenangst
Des Menschen Wahl
Verdunkelte Sonne
Tropische Nacht
Der Wahn auf dem Seil
Plutonische Sonnenflecken
Gegen dein Ufer
Herzwache
Fluch
Warum bin ich nur ein Erdenkind
Spät geworden
Sechsunddreißig Palmen
Goldener Augenblick
Weint der blaue Planet
Reminiszenz vergessener Leben
Hyäne im Morgenrot
Von den Untaten der Zeit
Dämon und Lamm
Traumtänzerleben
Es wird sich ein gläserner Wind erheben
Amnesia
Goldfischglas
Flehentliche Bitte an den Schutzgeist
Sanduhr und Efeu
Archaische Rhapsodie
Blutig genug ist das Morgenrot
Kinderlied
Die Stunde der Wahrheit
Verhängte Spiegel
Magische Beschwörung eines Steins
Die große Flut
Metamorphose der Wölfin
Raumzeit
Tötung einer unmöglichen Liebe
Goldener Drachen ersehnt
Unwiederbringlicher Verlust
Blutige Spur
Kindertraumleicht wär ein Lamm gesprungen
Singend steigst du auf
Monddunkles Gelächter
Sieh ins Angesicht des Nichts
Die Autorin
Komm Liebster zu den blauen Ufern
Leuchtende Gefilde der Klarheit
wo Sterbliche manchmal
in kostbaren Augenblicken
verweilen dürfen
Wo die strenge Rose
das Erdhorn umarmt und
die schwingende Lautlosigkeit
weiter Räume den Sang der Sirene
nicht ausschließt
Dort hebt sich strahlend
aus dem All
unsere Liebe
Trägt uns leise schaukelnd wie
ein gelbes Reitkamel
Kreisender Vogelflug im roten
Nirwana unserer Liebe
wo jede Sekunde
so wahr ist wie
ein Menschenleben
Manchmal fährt das Kind empor
unter kraftlos bleichem Mond
und fühlt dass es verlassen ist
Die alten Götter sind gestürzt
und neue nicht in Sicht
Der Kosmos grausig undurchschaubar
Und manchmal fährt der Liebende
hinab zur Hölle. Starr
steht er zwischen tausend
Spiegeln und sieht
nur sich allein
Und manchmal fällt die Mutter
aus dem All und fragt
wofür es sich gelohnt hat
wenn sie nun doch alleine
sterben muss
Und manchmal fährt die Schlange
auf im Sommerheu und
zischt den roten Ahorn an
Erkenntnisblitz
hat ihre Ruhe jäh zerrissen
Dass jedes allein ist und
allein zum Tode geht
Das Kind die Schlange
der Liebste die Mutter
der Baum
Ich bin ein Krokodil und
Du ein Vogel
Mein Auge weint um
ungelebte Welten
Du flatterst aufgeregt
mit deinen Flügeln
Die Tränen eines Krokodils
sind unglaubwürdig
Die Sehnsucht eines Krokodils
wer hätte je darüber
sich den Kopf zerbrochen
Soll es im Schlamm waten
und fertig
Die Tränen eines Krokodils
rühren kein Vogelherz
Der Vogel singt davon dass
jeder Böses in sich trägt
Auch Vögel sind nicht
immer gut und Krokodile
Mein Gott schweigen wir davon
Und zu des schönen Vogels Sang
klappre ich hilflos mit dem
zahnbewehrten Rachen
Wer hätte je
von einem sensitiven
Krokodil gehört?