Kitabı oku: «Willkommen im Exzelsior», sayfa 2

Yazı tipi:

Das Experiment

Gloria und ihre Freundin Suzie (38, blond, schlank), sitzen in einer Bar und trinken Cocktails. Beide tragen Jeans und helle Blusen. Suzie betrachtet ihren Drink und schürft. “Teuer, aber ... mhm!” Gloria schubst sie, gut gelaunt und raunt: “Die müssen nicht teuer sein.”

Suzie kichert: “Ich hab’ den Cocktail gemeint.”

Beide lachen; Einige Männer schauen zu ihnen hinüber, und Gloria und Suzie merken es und schauen einander vielsagend an. Gloria rollt die Augen: “Rothaarig ist nicht so meins, aber der dort hinten, der Blonde .... sieht so aus, als ob er gerade noch im Büro gewesen wäre ... vielleicht in einer Bank.”

“Kleinunternehmer?” Sie saugt an ihrem Drink, und Gloria zuckt versonnen die Schultern. “Aber genau das ist das Problem. Das Kennenlernen und alles, und das Danach. Wenn man nur schnellen Sex will und keine Komplikationen ...” Sie seufzt und Suzie nickt, ihren Drink schlürfend. “Außer man sagt’s gleich am Anfang. Dass man nur Sex will.”

“Aber dann wird man vielleicht ganz anders behandelt.”

“Wie – anders?”

“Vielleicht weniger rücksichtsvoll. Ich weiß auch nicht.” Gloria mustert den blonden Mann, der sich gerade mit einer Bedienung unterhält. “Ja, Unternehmer. Vielleicht etwas wie ... Verpackungsindustrie. Oder Ösen für Arbeitskleidung.”

Suzie kichert, und gluckst, verlegen, als ein Mann ihr zuprostet. Sie schaut eilig weg. “Du meine Güte. Ich bin ja gar nicht Single.”

“Na und? Der ist nicht schlecht, die starken Schenkel gefallen mir, aber soviel Bart ...”

“Ich weiß nicht ... eigentlich ist gar keiner mein Typ ...”

“Aber wie diese Männer dich anglotzen!”

Suzie reißt die Augen auf. “Mich?”

“Na, wen sonst? Mich vielleicht?” Gloria schnaubt, sarkastisch. Suzie legt spontan ihren Arm um Glorias Nacken, zieht ihren Kopf zu sich heran und küsst sie auf den Mund. “Du bist wunderschön.”

Beide kichern, weil die Männer auf den Kuss mit neugierigen Blicken reagieren.

“Wow! Das haben wir ja schon seit der Schulzeit nicht mehr gemacht.” Gloria zwinkert Suzie zu, “Das war sexy.”

“Ja und wie!” Suzie leert ihr Glas und seufzt, etwas betrunken. “Hey, vielleicht sollten wir uns wirklich nach den ...” (zwinkert) “... Professionellen umschauen.”

“Oh, und ich hab’ gedacht Callboys interessieren dich nicht?!”

“Sie sollten mich nicht interessieren. Ich hab’ ja jemanden, mit dem ich ausgehe.”

Gloria bricht in ein Kichern aus. “Mit dem du ausgehst. Wow, das klingt ja nach starker Bindung.”

Suzie zuckt die Schultern. “Ich stehe gar nicht so auf ihn, aber er glaubt, dass wir zusammen sind.”

“Und genau in diesem Moment bin ich sehr, sehr froh, das sich Single bin!” Gloria prostet Suzie zu und leert ihr Glas ebenfalls.

“Aber wo findet man sie, die ...” Suzie zwinkert verschwörerisch, “Liebesdiener?”

Gloria und Suzie sitzen kichernd in einem Internet-Cafe und surfen, auf der Suche nach einem Callboy. Etwas fünfzehn exotisch aussehende Männer diverser Altersgruppen sitzen ebenfalls an Computerschirmen, und manche beobachten Gloria und Suzie.

“Und wieso benutzen wir nicht unsere eigenen ...?” Suzie scrollt durch eine Website mit sexy Männerbildern.

“Naja, ich möchte eher anonym, also ganz anonym recherchieren.” Gloria dreht sich zu Suzie, um den neugierig schauenden Männern den Blick auf ihren Computerbildschirm zu verdecken.

“Hey, schau mal, der hier, Martin, ist online. Skypen wir?” Suzie klickt aufgeregt.

“Aber nur schriftlich. Ich will nicht, dass diese Typen etwas mitbekommen.” Währenddessen sind immer wieder Bemerkungen der anwesenden Männer zu hören.

“Den Ehemännern davongelaufen ...”

“Finden keinen Mann ...”

“ ... geile Weiber ...”

“Ich hab’, was die brauchen ...”

Einer der anwesenden Männer, exotisch attraktiv, mit Sport-Sakko, Habib (34), schlendert an Gloria und Suzie heran und wirft einen Blick auf ihren Bildschirm. Suzie schnaubt, verärgert, “Unverschämtheit!” und winkt Habib, dass er weggehen solle, aber Habib sucht Augenkontakt mit Gloria, die verlegen blinzelt. “Madame?”

Suzie schubst Gloria, “Was soll ich diesem Martin jetzt schreiben?”

“Vielleicht ...” Gloria neigt sich zu Suzie, damit Habib nichts mitbekommen soll, “etwas über den Preis, Konditionen und so?”

“Aber das ist doch total unhöflich! Es geht ja ums Flirten. Später erst ...” Sie fuchtelt aufgeregt. “Da, er hat etwas geschrieben!” Sie schubst Gloria aufregt, aber diese wendet sich Habib zu, der ihr höflich zuwinkt, ihre Aufmerksamkeit verlangend.

“Vielen Dank, aber wir ...” Gloria fehlen die Worte, und Habib gestikuliert “Einen Moment” und nähert sich noch weiter. “Ein Drink, die Damen?”

Suzie schaut erbost zu ihm auf und winkt ihm, dass er weggehen solle. “Siehst du nicht, dass wir beschäftigt sind?”

Gloria schubst Suzie, etwas verlegen, “Er fragt ja nur!” Sie lächelt Habib unsicher an, und dieser wiederholt seine Frage mit einer Geste. Suzie zeigt auf den Skype-Text von “Martin”, aber Gloria wirft kaum einen Blick darauf, und Suzie faucht Habib zornig an: “Sie stören!”

Gloria zuckt lächelnd die Schulter und winkt Habib, dass auch sie kein Interesse habe. Er verneigt sich leicht und wendet sich ab, und Gloria betrachtet ihn verstohlen von der Seite und merkt, dass er ein sehr attraktiver Mann ist. Er dreht sich plötzlich zu ihr um: “Ein schönes Lächeln ist eine Zier.”

Suzie schubst Gloria, aufgeregt: “Schau dir das an, das sind ja Preise! Holladiewaldfee! Das ist doch nicht dein Ernst, junger Mann! Der muss ja ... Königinnen bedienen!” Sie tippt eifrig. “Was sagen wir ihm, Gloria? Also, da müsste ich leider passen, sorry. Zu teuer. Bin ja nicht Demi Moore. Und du?” Sie schaut Gloria erwartungsvoll an, doch die ist nicht ganz bei der Sache. Suzie schubst sie wieder: “He, du recherchierst hier ja! Der Typ muss ja einen Schwanz aus Gold haben –“

Gloria zischt, verlegen, dass Suzie ihre Stimme senken solle, denn Habib kommt wieder heran. Suzie schaut ihn stirnrunzelnd an. “Schon einmal etwas von Höflichkeit gehört?” (neigt sich zu ihm) “Sie sind aufdringlich, und uns gefällt das nicht!”

Habib deutet auf den Bildschirm. “Suchen die Damen Gesellschaft?”

Gloria muss kichern, aber Suzie schaut Habib ernsthaft genervt an. “Tschüss, Mustafa! Wir sind unter uns. Girls’ night out, kapito?”

Gloria zuckt entschuldigend die Schultern und schaut Habib verlegen an. “Wir haben ein Projekt.”

“Verstehe ...” Habib wendet sich ab, schaut aber gleich wieder herüber. “Aber Sie wollen eine gute Zeit, nicht?”

Er schaut Gloria schmachtend an, und sie holt überrascht Atem, ringt nach Worten, aber Suzie drängt sich vor sie hin und macht ein wedelnde Geste zu Habib. “Aber nicht mit dir, Aladdin. Also, vertschüss dich jetzt, okay? Yallah, yallah!”

Habib bricht in Gelächter aus. Andere Männer diskutieren bereits über die beiden Frauen. Suzie wendet sich zu Gloria. “War da irgendetwas witzig? Ich glaube, wir müssen gehen. Hier haben wir keine Ruhe mehr.”

“Ach, ignoriere ihn einfach.” Gloria zuckt besänftigend die Schultern und schaut auf den Bildschirm. “Was waren noch die Preise?”

Suzie blinzelt missmutig zu Habib hinüber. “Du bist zu gutmütig mit den Typen. Da musst du schon energischer werden, wenn du so eine Klette loswerden willst.” Sie ruft Habib zu “Weißt du, was tschüss bedeutet?”

Habib geht etwas zur Seite, zündet sich eine Zigarette an und schaut in die Gegend. Gloria klopft auf Suzies Arm. “Was hat dieser Martin gesagt?”

“Zweihundert Euro!” Suzie runzelt mürrisch die Stirn und beobachtet Habib. “Ich glaube, der wird uns nicht so schnell vom Pelz rücken.”

Gloria ignoriert ihre Bemerkung und prustet: “Was? Für uns zwei, die ganze Nacht?”

“Was? Nein! Eine! Maximal vierzig Minuten.”

Gloria lacht laut auf, und Habib kommt wieder heran.

“Ich denk mir, der soll doch froh sein, dass –“ Suzie sieht Habib und giftet ihn an. “Jetzt ist diese Wüstenbeutelratte schon wieder da!” Sie schaut sich um und sieht die neugierigen Gesichter der anderen dunkelhäutigen Männer. “Brr ... verschwinden wir, Süße. Zuviel gärendes Kanaken-Testosteron.”

Habib verneigt sich höflich. “Darf ich die Damen auf einen Drink einladen?”

Gloria schaut Suzie fragend an, aber diese schüttelt empört den Kopf und zischt ihr zu. “Bist du verrückt? Doch nicht mit so einem!”

“Er riecht gut!”

Suzie rollt die Augen und drängt Gloria zum Aufstehen, wendet sich Habib zu. “Nix da! Wir gehen! Und tschüss, ...” (murmelt) “du Moschusochse!”

Gloria zwinkert Habib entschuldigend zu und lässt sich von Suzie mitziehen.

Gloria, Suzie und Habib spazieren den Gehsteig entlang durch die Nacht. Suzie schaut mürrisch zu Habib hinüber, während Gloria sich mit ihm unterhält. “Aber es heißt doch immer, die Türken .. oder die ... exotischen Ausländer –“

Habib seufzt und zieht ein etwas genervtes Gesicht. “Ich bin Ägypter.”

“... die haben Sex mit unsereins, den weißen ... ich meine, inländischen Frauen, aber heiraten wollen sie eine Türkin. Oder Ägypterin.”

“Oh! Sie wollen heiraten?” Habib lacht, und Suzie verdreht missmutig die Augen und flüstert Gloria zu: “Schon gar nicht einen Kameltreiber, der –“

Gloria rempelt Suzie an, die verstummt.

“Es geht um –“ Gloria sucht nach Worten, und Habib beugt sich zu ihr: “Liebemachen?”

Suzie rollt die Augen, bleibt stehen und zieht Gloria zu sich heran, äfft Habibs Tonfall nach: “Liebemachen” ... der meint ab in den Harem! Hauen wir ab!”

Gloria wendet sich höflich zu Habib, Suzie ignorierend: “Eigentlich - ja. Halt nicht mit Romantik und ganzen dem Pi-pa-po!”

Habib hebt fragend die tiefschwarzen Augenbrauen. “Aber mit Gefühl?” Gloria mustert ihn neugierig ... und Suzie zieht sie beiseite und zischt sie an. “Also, jetzt mach’ aber einen Punkt, Gloria! Du wirst doch nicht –“

Gloria macht sich ärgerlich los. “Ich bin doch kein kleines Kind! Red’ nicht dauernd drein!”

“Aber was willst du denn?” Suzie gestikuliert, unwillig. Gloria zuckt die Schultern. “Das weiß ich noch nicht!”

Habib schaut diskret zur Seite und zündet sich eine Zigarette an, während sie weitergehen. Gloria betrachtet ihn verstohlen von der Seite, seine gepflegte Erscheinung, das dichte, schwarze Haar, die langen, braunen Finger.

Suzie bemerkt Glorias Interesse und tritt zurück, hebt beide Hände: “Also, ich gehe jetzt heim! Das ist nichts für mich, diese Art von Abenteuer. Glaub’ mir, ich hab’ genug Erfahrung, dass ich dir raten kann ...”

Gloria will sich bei ihr einhängen, aber Suzie wehrt sie ab, und Gloria runzelt die Stirn. “Warum bist du so schlecht gelaunt? Komm schon. Auf einen Drink.” (flüstert) “Er ist doch nett. Ich könnte ihn fragen, ob –“

Suzie macht eine abwehrende Geste und schüttelt weiter den Kopf. “Nein, Gloria. Kein Bedarf an so Wüstensöhnen.”

“Wir plaudern ja nur!”

“Ohne mich. Und sag’ dann nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!” Suzie wendet sich von Gloria ab, und Habib stellt sich ihr in den Weg. “Ein Drink. Ich lade gerne beide Damen ein.” Er lächelt Suzie freundlich an, aber sie schüttelt heftig den Kopf, nimmt Gloria an den Schultern und küsst sie auf beide Wangen, flüsternd: “Du kannst dich doch nicht mit so einem einlassen, Gloria!”

“Aber ich will doch nur –“

Suzie schaut sie fragend an, und als Gloria etwas verschämt lächelt, rollt Suzie die Augen, fuchtelt resigniert, wendet sich ab und eilt davon, nach einem Taxi Ausschau haltend.

Gloria steht etwas betreten da und schaut zunächst Suzie nach, dann Habib an. Dieser bietet ihr galant seinen Arm. “Ein Glas Wein?”

Gloria zögert kurz, ringt nach Worten, hängt sich dann aber bei ihm ein. “Meine Freundin hat Angst um mich.” Sie schaut Habib etwas herausfordernd an. “Hat sie Recht?”

Habib lacht und zuckt die Schultern. “In ihrer Weltsicht, wahrscheinlich.”

Sie gehen ein paar Schritte und Gloria holt tief Luft. “Kann’s auch Cognac sein?”

Das Missverständnis

Gloria und Habib sitzen in Habibs teuremAuto, lachen und rauchen Zigaretten. Habib hat seine Hand auf Glorias Schenkel, und Gloria lässt es zu und schaut Habib lüstern an, während sie aus einer kleinen Flasche Cognac nippt. Habib beugt sich zu ihr und schnuppert an ihrem Haar. “Du riechst gut, Lady Gloria.”

“Sag’ lieber nicht meinen Namen.”

Habib brummt, verlockend. “Ich verstehe. Ehemann? Wie soll ich dich nennen?”

Er wendet sich Gloria voll zu und lässt seine Hand zwischen ihre Beine gleiten, und sie gibt nach, etwas seufzend, während sie die Cognac-Flasche abstellt und ihre Hand zögernd über seine Brust tastet. Habib seufzt, beugt sich zu Gloria und will sie küssen, während seine Hand die ihre von seiner Brust in Richtung Bauch und tiefer drückt, aber Gloria fährt zurück und schüttelt den Kopf. “Nicht küssen!”

Habib lächelt nur und schnurrt mit einer besänftigenden Kopfgeste und versucht wieder, Gloria auf den Mund zu küssen, aber Gloria dreht den Kopf weg. “Kein Küssen!” Sie konzentriert sich auf ihre Zigarette und streift die Asche in den Aschenbecher und will noch einen Zug machen, aber Habib ist nachdrücklich und nimmt ihr Gesicht in seine Hand. “Du hast saftige Lippen.” Er atmet heftig, “Sie brauchen Küsse.” Er nähert sich ihr wieder, aber Gloria dreht ihr Gesicht heftig weg und stemmt sich gegen Habib, schüttelt den Kopf. “Nein. Küssen ist nicht drin, ich will nicht –“

Habib lehnt sich zurück, lässt Gloria los und schaut sie erstaunt an, während sie ihre Kleidung zurechtzupft. Dann werden Habibs Augen schmal, und sein Gesichtsausdruck verwandelt sich von verführerischer Lüsternheit in ärgerliche Enttäuschung. “Du bist also eine ...” Er stößt heftig die Luft aus, bemüht, sich zu beherrschen.

Gloria starrt ihn erstaunt an und runzelt die Stirn. “Eine was?” Sie realisiert plötzlich, was er meint und schüttelt heftig den Kopf, gestikulierend. “Nein! Ich bitte dich! Nur ist Küssen so persönlich, das macht man doch nur, wenn man verliebt ist.” Sie nimmt schnell einen Zug aus ihrer Zigarette, um ihre Verlegenheit zu verbergen.

Habib schnaubt, etwas verächtlich. “Verliebt? Küssen verbindet das Oben und das Unten, nicht mehr und nicht weniger. “Er schaut sie forschend an und nickt dann, verächtlich. “Du bist eine Nutte.”

Gloria starrt ihn an und ringt nach Worten. “Nein!” Sie will Habibs Brust wieder berühren, aber er wehrt sie ab. “Du willst mich ausnehmen, hä? Geld für Sex? Nein, das hab’ ich nicht nötig!”

Gloria wendet sich ihm empört zu. “Das meinst du nicht ernst! Wieso ...?”

Habib schnaubt zornig und greift an Gloria vorbei zur Autotür und öffnet sie, “Hinaus!”

Gloria berührt seine Hand, aber er greift schnell und fest nach ihrem Handgelenk und schiebt sie zur Seite, zischt sie an: “Steig aus! Ich brauch’ das nicht! Geh! Verschwinde!”

Gloria sitzt wie versteinert, und Habib nimmt ihr die Zigarette aus der Hand und schleudert sie an Gloria vorbei auf die Straße. “Geh! Lügnerin. Ich brauche keine Nutte. Geh, sonst rufe ich die Polizei.”

Gloria schaut ihn wie benommen an, schüttelt den Kopf. “Was denkst du denn, du denn?”

Habib gestikuliert wild und zunehmend ärgerlich. “Geh! Aus meinem Wagen! Ich will dich nicht!”

Gloria will etwas sagen, aber Habib schneidet ihr mit einer Handbewegung das Wort ab und schnaubt: “Du kriegst kein Geld von mir. Raus. Jetzt!”

Gloria sieht, wie zornig sein Gesicht ist, schnappt ihre Handtasche und steigt schnell, aber etwas benommen aus dem Auto. Habib startet sofort und gibt Gas, während er noch die Autotür zuschlägt. Gloria stolpert erschrocken zur Seite, während das Auto davonbraust.

In Nachthemd und Bademantel marschiert Gloria aufgewühlt durch ihre Wohnung, Kaffee trinkend. Sie zappt durch Fernsehkanäle, surft im Internet, hört Musik und sinniert. Sie zieht einen Vorhang zur Seite, und draußen ist es noch stockfinster. Kaum Sterne sind zu sehen.

Gloria schaltet ihren Laptop ein, checkt ihre Emails, findet eine Nachricht von ihrer Mutter vor. “... interessante Idee, Gloria. Nicht neu. Es gibt ja Filme über Callboys. Aber du solltest dich vielleicht mehr mit der Realität auseinandersetzen, mein Kind, und nicht ...”

Gloria schließt die Email, genervt.

Sie googelt “Callboys” im Internet und zündet sich nervös eine Zigarette an, nimmt ihr Handy und kaut an ihren Lippen, aufgebracht und nervös.

Die Entjungferung

Etwas später sitzt Gloria im Wohnzimmer auf dem Sofa, immer noch in Nachthemd und Bademantel, aber sorgfältig frisiert, ein Glas Wein in der Hand, den Fernseher anstarrend, der ohne Ton läuft, als die Türglocke läutet. Gloria zuckt zusammen, holt dann aber tief Luft, stellt das Weinglas ab und nickt zu sich selber. “Und nun zum Geschäftlichen.”

Sie wandert etwas steif durch den Vorraum und öffnet die Tür, und ein exotisch wirkender Mann, Mitte 30, groß, schlank mit dunkelbraunem, kurzem Haar, Franco, steht vor der Tür, in dunkler Hose, buntem Hemd und beigem Sakko und lächelt charmant. Er hält Gloria eine lachsfarbene Rose hin. Gloria öffnet den Mund, um etwas zu sagen, aber sie bringt nichts heraus, wendet sich von Francos dunkelbraunen Augen ab nimmt nur die Rose in Empfang, nickt und tritt zur Seite, damit Franco eintreten kann.

“Guten Abend, danke für die Einladung.” Franco neigt höflich den Kopf und lächelt etwas amüsiert, entblößt dabei perfekt weiße regelmäßige Zähne. Gloria wirft noch einen Blick auf seine schmalen, schön geschwungenen Lippen und stolpert dann voran ins Wohnzimmer, heimlich nach Atem ringend.

Sie hört, dass Franco seine Schuhe abstreift und dreht sich schnell um, “Nein, lassen Sie sie an!” Aber Franco geht bereits in bunten Socken weiter und deutet auf Glorias hellen Wohnzimmerteppich. “Oh, ich würde nie ...”

Gloria zuckt die Schultern und wendet sich Franco zu, der in einem Respektabstand vor ihr stehen bleibt und auf die Rose deutet. “Passt perfekt dazu!” Er weist auf eine Blumenvase, in welcher Margueriten und grüne Zweige stehen. Gloria nickt, eifrig und steckt die Rose zu den anderen Blumen, “Vielen Dank” murmelnd.

Franco bleibt derweil am selben Platz stehen und schaut sich um. Er merkt, dass Gloria ihn dabei beobachtet und lächelt freundlich. “Ich versuche immer herauszufinden, wo die anderen Räumlichkeiten sind, damit ich Fragen vermeide. Die sind meist nicht sehr ...”

Gloria unterbricht ihn eifrig, gestikulierend: “Ich hätte es Ihnen gesagt, ja, hätte ich.” Franco verneigt sich leicht, mit einem wortlosen “sehr aufmerksam”. Dann mustern sie einander. Gloria errötet und deutet auf ihren Aufzug. “Ich hab’ keine Erfahrung mit so etwas. Hab’ gar nicht daran gedacht, dass ich auch etwas Anderes anziehen ...”

Franco streckt seine Hand aus und lächelt sanft. “Sie hätten auch gar nichts anziehen müssen.” Gloria schnappt nach Luft und kichert verlegen, rollt dann die Augen. “Ja, Sie sind sicher Einiges gewöhnt.”

Nun äußert Franco ein kurzes Lachen und schüttelt “tadelnd” den Kopf. “Also dieser Gedanke liegt mir absolut fern.”

Gloria seufzt und legt sich die Hände auf beide Wangen. “Was habe ich mir nur gedacht ...”

“Dass Sie gerne guten Sex hätten, unverbindlich und entspannt?” Franco legt den Kopf schief und hält immer noch seine Hand Gloria in. Sie schaut etwas zittrig auf und legt dann ihre Hand in die seine. Franco zwinkert “verwegen”. “Schlafzimmer?”

Etwas später liegt Gloria nackt auf dem Rücken in ihrem Bett, und Franco, ebenfalls nackt kniet zwischen ihren angewinkelten Beinen und bewegt sich langsam, aber nachdrücklich in ihr. Das Licht ist gedämpft, und Gloria hält die Augen geschlossen, blinzelt aber ab und zu hoch. Sie keucht und bewegt ihre Hüften im Takt, in dem Franco sich bewegt, während Franco sie “nebenbei” beobachtet. Gloria lässt ihre Hände über seine behaarte Brust gleiten und krault seine Haare sanft, berührt seine Schulter und Arme, während Franco sich nur neben ihr abstützt.

Gloria holt tief Luft und spricht etwas gepresst. “Es tut gut, wirklich, und du fühlst dich so wahnsinnig gut an ... aber ...” Sie schaut Franco an und lächelt verlegen, “Ich werde keinen Höhepunkt bekommen.” Sie kichert, etwas unsicher, “Ich habe normalerweise nie einen.”

Franco legt seine Hand auf ihre Wange und streicht darüber und Glorias Hals hinab bis zu ihrem Schlüsselbein und,lässt die Hand sanft dort liegen, und Gloria zuckt zusammen und hebt sich Franco spontan entgegen, sodass er tiefer in sie eindringt, ohne sich zu bewegen. Erstaunt und erregt schnappt Gloria nach Luft, und Franco beginnt sich zurückzuziehen. Gloria schaut ihn groß an und klammert ihre Beine um seinen Rücken, aber Franco lächelt nur, richtet sich langsam auf und lässt seine Hände Glorias Körper entlang über ihre Schenkel zu ihren Knien gleiten, und während er sich völlig zurückziehe und Gloria mit einem Seufzer reagiert, schließt Franco ihre Knie und zieht die Bettdecke etwas hoch.

Gloria atmet tief durch und dreht den Kopf zur Seite, streckt sich stöhnend aus, die Augen geschlossen. Franco legt sich auf die Seite von Gloria, auf die ihre Kopf gedreht ist und zieht die Bettdecke auch über sich.

Er atmet auch tief durch und kuschelt sich neben Gloria ins Bett. Nach einigen Momenten öffnet Gloria die Augen und betrachtet Francos Profil, spricht dann mit heiserer Stimme. “Es war ... gut. Aber zum Schluss ...” Sie schnauft und seufzt, lächelnd, “war etwas Besonderes. Wow. Das war intensiv.” Sie richtet sich etwas auf, während Franco langsam den Kopf zu ihr dreht. “Was war das?”

Franco lächelt vage und mustert Glorias Gesicht. “Ein Ausrutscher.”

Gloria schaut ihn erstaunt an und zuckt dann die Schultern. Franco hebt die Augenbrauen. “In der Fachwelt nennen wir es ...” Er unterbricht sich selber und lacht. “Sorry, blöder Witz.”

Gloria schubst ihn leicht und lacht mit ihm. “Ich dachte schon ...” Franco dreht sich spontan zu ihr und stützt seinen Kopf in seine Hand, während seine andere Hand an der Bettdecke um Gloria zupft. “Ich hab’ dich von deinem inneren Stress abgelenkt.” Er streicht wieder kurz über Glorias Wange, die spontan große Augen macht.

“Viele Menschen finden es erstaunlich erotisch, im Gesicht berührt zu werden.”

“Warum fühlt es sich so intensiv an?”

“Weil es eine Art Tabubruch ist.” Franco zuckt die Schultern, grinsend. “Und ich sollte nicht über solche Dinge sprechen.”

Gloria dreht sich ihm zu und blinzelt, verführerisch. “Oh, bitte, da turnt mich so an ...”

Franco lacht und nickt. “Okay. Die Kundin ist Königin. Also ... es ist eine emotionale Intensität. Sex ist ja grundsätzlich emotional, auch wenn’s nur ums ...” Er ringt nach Worten, aber Gloria kommt ihm zuvor. “Ums ficken geht?”

Franco nickt vage, “Tja, um den Akt der Penetration, beiderseits.”

“Wie das?”

“Emotion kommt vom lateinischen Wort emovere, das bedeutet, sich von irgendwoher oder aus etwas heraus bewegen. Und es bewegt sich ein gewaltiger Energieschub aus dem tiefen Inneren, wenn sexuelle Aktivitäten passieren. Wenn so intime Bereiche wie das Gesicht einbezogen werden, erhält das Ganze eine zusätzliche Dimension.”

Gloria starrt Franco mit offenen Mund an, und er zieht eine etwas verlegene Grimasse. “Wie gesagt, es ist nicht unbedingt sexy, darüber zu reden, aber ...”

Gloria kuschelt sich plötzlich an ihn. “Ich bin fast gekommen, jetzt gerade.”

Franco runzelt die Stirn und stößt einen Laut der Einsicht aus. “Wow. Meine Technik wird ja immer besser.”

Beide lachen laut auf, und Gloria richtet sich auf. “Ich habe ja schon gesagt, bei der Buchung, dass es eine Art Test für mich ist, eine Recherche ..”

“Ja. Für ein Projekt. Eine Studie, oder so?” Franco kuschelt sich ebenfalls näher an Gloria, die ihn aufmerksam mustert. “So ähnlich. Möchtest du etwas trinken, eine Zigarette?”

Etwas später sitzt Franco neben Gloria auf dem Bett, und sie rauchen Zigaretten und trinken Fruchtsaft. Etwas Tageslicht dringt durch einen Spalt zwischen den Vorhängen. Gloria ist in eine Kuscheldecke gehüllt, während Franco halb unter der Decke ist.

“Du bist nett.” Gloria nickt Franco etwas verlegen zu, und Franco hebt die Augenbrauen. “Du meinst - für einen Callboy?”

Gloria zuckt die Schultern, “So ähnlich. Ich hab’s mir kühler vorgestellt. Unpersönlicher.”

Franco nickt, verständnisvoll. “Das gibt’s auch. Aber ich mache den Job nicht, weil ich davon leben muss, sondern weil ich ihn gerne mache.”

“Und das hat etwas mit deinen eigenen sexuellen Bedürfnissen zu tun?” Gloria ist etwas erstaunt über ihre eigene Offenheit und zieht eine etwas verlegene Grimasse. Franco wiegt den Kopf. “Auch. Aber ich mache gerne Leute glücklich. Und Priester oder Sozialarbeiter waren nicht so meins, also ...” Er öffnet die Arme, “Tadaa!”, “und ich liebe diesen Job.”

“Auch wenn du an so eine ... Frigide wie mich kommst?” Gloria rollt die Augen mit bitterer Ironie. Zu ihrer Überraschung schaut Franco sie aufmerksam freundlich an, aber sein Gesicht wird strenger und er bedächtig langsam den Kopf. “Es gibt keine frigiden Frauen ...”

“... nur unfähig Männer?” Gloria zwinkert, verlegen.

“... nur Frauen, die aus privaten Gründen gerade nicht in Stimmung sind.” Franco nickt bekräftigend zu seinen eigenen Worten, während Gloria ihn erstaunt anschaut.

“Ja, Frauen sind vom physiologischen viel mehr auf Sex ausgerichtet als Männer. Sie können quasi immer. Sind immer erregbar, wenn die Stimulation richtig ist.”

Gloria schnaubt, “Du meinst, kein Herumdrehen an den Brustwarzen bis man zur Mörderin im Geiste wird?”

Franco lacht, “Das klingt nach bitterer Erfahrung.”

Gloria bläst Luft aus. “Oh, ja, bitter.”

“Und häufig. Ich habe viele Kundinnen, die mich bitten, ihre Brüste oder Genitalien gar nicht zu berühren, weil sie schon so oft falsch berührt wurden.”

Gloria schaut ihn verblüfft an. “Und ich hab’s dir gar nicht sagen müssen. Sieht man es mir an?”

“Du wolltest eine Callboy-Erfahrung machen, keine romantisches Abenteuer haben. Und deine Körpersprache ...” Er zuckt die Schultern, “hat mir genau gesagt, was du vorhast.”

Sie schauen einander in die Augen, und Gloria stößt wiederum einen verblüfften Schnaufer aus. “Wow.”

Franco nickt, versonnen. “Ich weiß jetzt viel über dich, und ich könnte ...” Er hält inne und schaut Gloria fragend an, und sie nickt eifrig, dass er weitersprechen solle. “... dir einige Freunden bereiten. Wenn du mich lässt und nicht regulieren willst.”

Gloria schaut ihn unverwandt an. “Das berühmte Vertrauen, hm?”

Franco nickt. “Dazu sind wir Profis da.”

“Und das ...” Gloria setzt sich erregt auf, “ist genau der Punkt!” Sie schaut Franco so begeistert an, dass er sich vor ihr spielerisch verbeugt. “Aber gerne!”

Er nimmt eine von Glorias Händen und drückt sie sanft. “Und ich habe Erfahrung. Zwölf Jahre.”

“Wow. Bist du reich?”

“Du meinst durch diesen Job?” Franco kichert, “Nein. Ich gebe mein Geld auch wieder aus.”

“Flottes Auto?”

“Gebrauchter Minivan. Ständig etwas zu reparieren. Behinderte Schwester, verarmte Mutter, psychisch labiler Vater. Zwei Hunde.”

Gloria schaut Franco verblüfft an. ”Wow. Eine Bestseller-Story. Stimmt das alles?”

Franco greift nach Glorias Hand, seufzend. “Mit ein Grund, warum ich mich dem Vergnügen verschrieben habe.”

“Und dein anderer Beruf?” Gloria schaut zu, wie Franco ihre Finger massiert. Als er nicht antwortet, schaut sie zu ihm auf, und er zwinkert, “bedauernd”.

“Oh, verstehe. Sorry. Geht mich nichts an.”

“Ich nehme es nicht persönlich, wenn eine Frau nicht auf Touren kommt. Viele Frauen buchen mich, weil sie den Mut aufbringen, sich selbst sexuell wieder erwecken zu wollen. Das geht nicht von heute auf morgen. Für mich ist es eine Ehre, dass ich dabei helfen ... soll.”

Gloria schaut Franco fasziniert an, dann bricht sie in Lachen aus, während sie zutiefst errötet. “Volltreffer. Jetzt werd’ ich mir eine Grube graben und nie wieder raus kommen.”

“In der Grube wirst du ein paar Millionen Frauen finden, Gloria.” (zwinkert) “Aber es waren noch viel mehr drinnen.”

“Alles Frauen, die nie genug guten Sex hatten, und die dann einen Profi engagierten?”

Franco lacht laut auf, und Gloria runzelt etwas irritiert die Stirn. Franco winkt ab. “Es hat nur so bitter pragmatisch geklungen, aber ... ja. Stimmt.” Er lässt Glorias Hand los und trinkt etwas Fruchtsaft.

Gloria nickt, einsichtig und spricht dann vorsichtig. “Wie ... läuft das normalerweise, Franco? Buchen diese Frauen, die nicht ... also solche, wie ich ... buchen die dich dann wieder, und das nächste Mal ... klappt es dann?”

Franco stellt das Saftglas wieder weg und wendet sich Gloria langsam zu. “Nun ja. Eigentlich ...” Er lächelt sie charmant an, “klappt es immer schon beim ersten Treffen.” In einer überraschenden verwegenen Geste, fasst er unter die Kuscheldecke nach Glorias Schenkel, und Gloria reagiert mit einem spontanen Zittern und einem kurzen Luftschnappen. Franco hebt den Kopf und schaut sie herausfordernd an, “Bei der Zugabe.” Er lässt seine Hand Glorias Schenkel entlang wandern, und sie schließt die Augen.

“Und ja, die meisten rufen mich dann wieder an.” Er legt seine Hand auf Glorias Bauch, und sie lässt sich mit einem wohligen Stöhnen aufs Bett sinken und schaut etwas erstaunt zu ihm hoch. Franco hebt verführerisch die Augenbrauen mit einem verschmitzten, etwas stolzen Lächeln. “Du kannst mir alles sagen, aber du kannst auch einfach ... mitmachen.”

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