Kitabı oku: «30 Minuten Sabbatical», sayfa 2

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Motivgruppe 4: Die Sinnsucher

Es gibt Menschen, die sich beruflich oder privat unzufrieden fühlen. Eine Auszeit stellt für sie eine Flucht vor der eigenen Lebenssituation dar. Sie machen ihre Auszeit, um einen Lebenssinn zu finden und so ihre eigene Unzufriedenheit zu überwinden. Häufig tritt dann nach der Auszeit die große Enttäuschung ein, wenn man nicht den erhofften Sinn gefunden hat, und so besteht die Unzufriedenheit weiter.

Mein Rat: Machen Sie sich bewusst, dass Sie Ihre Probleme immer mitnehmen, egal wohin Sie auf der Welt fahren. Wenn Sie eine Reise in der Erwartung unternehmen, nach der Reise sei alles besser und die Probleme wären verschwunden, dann unterliegen Sie einer Täuschung. Besser wäre es, mit einem Coach oder Therapeuten in der Heimat die Ursache für Ihre Unzufriedenheit herauszufinden und gezielt daran zu arbeiten, bevor Sie eine Auszeit antreten. Dann haben Sie mehr von dieser Auszeit und kommen auch nicht enttäuscht zurück.

Wenn Sie nun als Sinnsuchender unterwegs sind, dann machen Sie bitte nicht den Fehler, Ihre Reiseroute so vollzupacken, dass Sie nur von A nach B hetzen – denn sonst machen Sie wieder den gleichen Fehler wie zuvor zu Hause! Sie beschäftigen sich mit so vielen Dingen, dass gar keine Zeit zur Selbstreflexion bleibt. Wie soll man über sich selbst nachdenken, wenn man ständig beschäftigt ist?

Der Blick nach vorne

Sollten Sie nun Ihr persönliches Auszeitmotiv gefunden haben, dann wäre auch schon ein Blick nach vorne sinnvoll. Sie sollten nach der Rückkehr die gewonnenen Erfahrungen und Einsichten im Alltagsleben umsetzen, sonst besteht die Gefahr, schnell wieder in die alten Muster zu verfallen, sodass die positiven Effekte der Auszeit schnell verpuffen. Um Ihre Eindrücke und Erkenntnisse festzuhalten, kann das Führen eines Tagebuchs sehr hilfreich sein.

Finden Sie Ihr Auszeitmotiv heraus: Sind Sie gelangweilt und wünschen sich ein Abenteuer? Oder sind Sie gestresst und suchen nach Ruhe? Wollen Sie sich sozial engagieren oder suchen Sie nach einem Sinn im Leben, um Ihre Unzufriedenheit zu überwinden?

1.3 Gesundheitsvorsorge

Leider sind Burn-out-Erkrankungen und Depressionen in unserer Gesellschaft nach wie vor ein großes Problem. Das müsste nicht sein, doch zu viele Menschen übersehen die körpereigenen Warnsignale. Wenn Sie sich müde und erschöpft fühlen oder unter Unlust, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit etc. leiden, recherchieren Sie bitte einmal im Internet, ob Ihre Symptome schon Anlass zur Sorge geben, oder kontaktieren Sie direkt Ihren Arzt. Die Warnsignale für ein Burn-out werden nämlich häufig übersehen oder ignoriert.

Erfahrungen aus der Praxis

Immer öfter fragen mich Vorgesetzte, wie sie vermeiden können, dass ihre Mitarbeiter ausbrennen. Ich rate ihnen dann, Einfluss darauf zu nehmen und den Mitarbeiter zu einer Auszeit zu bewegen. Dies kann auch im Rahmen eines Bonus- oder Incentive-Programms geschehen. Denn meistens sind es die ehrgeizigen Mitarbeiter, die von Burn-out-Symptomen betroffen sind.

Für die Mitarbeiter wiederum gilt hier der Rat: Lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen, dass Ihr Vorgesetzter Ihnen die Auszeit „verschreibt“. Gehen Sie stattdessen eigenständig auf ihn zu. Nun hängt natürlich vieles von der Einstellung Ihres Chefs ab.

Mittlerweile sind immer mehr Unternehmen geneigt, dem Wunsch nach einer Auszeit aufgrund von Erschöpfungszuständen zu entsprechen. Sie haben erkannt, dass es sie im Endeffekt weit mehr kostet, wenn ein Mitarbeiter später längerfristig ausfällt und anschließend rehabilitiert werden muss (darauf besteht ein gesetzlicher Anspruch), als wenn sie rechtzeitig intervenieren.

Tipp!

Sie sollten gegenüber Ihrem Chef nicht sofort von Erschöpfungszuständen sprechen. Machen Sie als Gesprächsaufhänger besser die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches zum Thema, der etwa darin bestehen kann, ein Buch zu schreiben oder eine Reise zu machen. Warum sollte er dafür kein Verständnis haben? Wer weiß, vielleicht hegt er insgeheim sogar denselben Traum.

So habe ich es erlebt, als ich mein erstes Sabbatical beantragte: Die Personalchefin hätte selbst sehr gerne eine längere Reise gemacht, war aber in den „Sachzwängen gefangen“.

Falls Ihr Chef daraufhin jedoch keine Einsicht zeigt, wäre es im zweiten Schritt angebracht, die Karten auf den Tisch zu legen, über Ihre Erschöpfungszustände zu sprechen und die Notwendigkeit einer „Atempause“ herauszustreichen.

Ignorieren Sie nicht die Warnsignale, die auf ein Burn-out hindeuten, und beantragen Sie rechtzeitig ein Sabbatical! Immer mehr Unternehmen sind geneigt, in solchen Fällen im Sinne der Gesundheitsvorsorge zu handeln.

1.4 Varianten der Auszeit

Im Folgenden zeige ich Ihnen einige Varianten der Auszeit auf. Diese Aufzählung ist keineswegs vollständig, da es eine Vielzahl an Möglichkeiten gibt, eine Auszeit zu nutzen und zu gestalten. Die Auswahl soll daher eher als Inspiration für Ihre eigenen Überlegungen dienen.

Aus- und Weiterbildung

Häufig bleibt neben den beruflichen und familiären Verpflichtungen nicht ausreichend Zeit, um eine Ausoder Weiterbildung zu absolvieren. Anspruchsvolle Weiterbildungen „nebenher“ zu bewältigen, birgt die Gefahr, dass Frustration entsteht, da man schnell überlastet ist oder ständig andere Dinge vorschiebt und so die Weiterbildung vernachlässigt. Der Abschluss ist dann oft alles andere als ein Erfolg oder die Weiterbildung wird sogar schon vorher abgebrochen.

Im Rahmen einer Auszeit haben Sie dagegen die Chance, sich umfassend aus- oder weiterzubilden. Eine Auszeit zu diesem Zweck zu beantragen, ist sicherlich die einfachste Variante. Mit einer entsprechenden Argumentation lässt sich der Arbeitgeber leicht überzeugen, denn er profitiert ja in der Regel auch von Ihrer Weiterbildung. Nach der Weiterbildung besitzen Sie einen höheren Wissensstand, den Sie im Unternehmen nutzen können.

Sie können im Gespräch mit Ihrem Chef Ihr Ansinnen auch mit der Frage verknüpfen, ob die Chance besteht, nach der Weiterbildung eine neue Position zu bekleiden oder mehr Kompetenzen übertragen zu bekommen. Vielleicht unterstützt Sie Ihr Arbeitgeber sogar finanziell bei Ihrem Weiterbildungsvorhaben. In diesem Zusammenhang werden häufig Arbeitgeberkredite gewährt.

Tipp!

Sollten Sie eine längere Weiterbildung planen, dann versuchen Sie, dazu auch den Ort zu wechseln! Sonst besteht Ablenkungsgefahr und Sie werden in zu viele Alltagsangelegenheiten involviert. Wenn die Kollegen, der Chef oder die Freunde wissen, dass Sie zu Hause sind, werden sie die Gelegenheit nutzen, um Sie abzulenken.

Die Chance, nach einer Weiterbildung befördert zu werden, ist übrigens sehr groß. Ich habe selbst ein MBA-Programm durchlaufen. Meine Studienkollegen wurden allesamt befördert, nur ich nicht – denn zwei Wochen nachdem ich meine Abschlussurkunde erhalten hatte, bin ich in mein erstes Sabbatical gestartet.

Elternzeit und -geld

Elternzeit können alle Arbeitnehmer beantragen, wenn sie Eltern werden, und sie kann bis zum vollendeten dritten Lebensjahr des Kindes andauern. Bedingung ist, dass das Kind von diesem Elternteil erzogen und betreut wird und im gleichen Haushalt lebt.

Während der Elternzeit besitzt man einen besonderen Kündigungsschutz, außer bei Stilllegung des Betriebes und arbeitsrechtlichen Verletzungen. Unter gewissen weiteren Voraussetzungen besteht auch die Möglichkeit einer Verlängerung der Elternzeit.

Während der Elternzeit darf in Teilzeit, also bis zu 30 Stunden wöchentlich, gearbeitet werden. Zudem kann die Elternzeit für eine berufliche Weiterbildung genutzt werden.

Diese Form der Auszeit wird immer öfter beansprucht. Eltern, die nicht selbstständig sind, haben die Möglichkeit, nach der Geburt eines Kindes bis zu 14 Monate Elterngeld zu beziehen. Die Bezugsdauer des Elterngeldes kann durch ElterngeldPlus verdoppelt werden, dann gibt es jedoch pro Monat auch nur die halbe Leistung. Die Höhe des Elterngeldes richtet sich nach dem Einkommen der letzten zwölf Monate vor Eintritt in die Elternzeit. Sie liegt bei mindestens 300 Euro und maximal 1800 Euro pro Monat. Die Bezugsdauer beträgt 14 Monate. Wenn beide Elternteile zur Verfügung stehen, kann ein Elternteil für zwölf Monate Elterngeld beantragen, während die beiden übrigen Monate dem anderen Elternteil zugesprochen werden.

Durch die Gesetzesänderung vom 1. Juli 2015 ist es künftig möglich, sich 24 Monate Elternzeit im Zeitraum vom 3. bis zum 8. Lebensjahr des Kindes zu nehmen.

Pflegezeit

Arbeitnehmer können eine Freistellung zur Pflege eines Angehörigen beantragen, wenn dieser mindestens die Pflegestufe 1 besitzt. Bedingung ist, dass man mit dem Pflegebedürftigen in häuslicher Gemeinschaft lebt und dass dieser ein naher Angehöriger ist. Dazu zählen Ehepartner, Lebenspartner, Eltern, Großeltern, Kinder, Schwiegereltern, Enkelkinder und Pflege- oder Adoptivkinder. Außerdem muss der Betrieb, in dem man arbeitet, mindestens 15 Beschäftigte haben. Die Pflegezeit ist auf sechs Monate beschränkt und der entsprechende Antrag muss rechtzeitig beim Arbeitgeber gestellt werden. Der Arbeitgeber kann eine Freistellung nur aus dringenden betrieblichen Gründen ablehnen. Die ersten zehn Tage der Pflegezeit sind eine bezahlte Freistellung. Man kann 90 Prozent des Nettoverdienstausfalls von der Pflegekasse erstattet bekommen.

In der Pflegezeit sind Sie familienversichert. Sofern dies nicht greift, müssen Sie sich selbst krankenversichern. Den Mindestbeitrag der Krankenkasse bekommen Sie von der Pflegeversicherung zurückerstattet, und sofern Sie mindestens 14 Stunden pro Woche pflegen, sind Sie auch rentenversichert. Die Kosten für die Arbeitslosenversicherung werden ebenfalls von der Pflegeversicherung getragen.

Sterbebegleitung

Stellen Sie sich vor, dass eine Person, die Ihnen sehr nahesteht, im Sterben liegt oder bald sterben wird. Viele Menschen bereuen es später, in einer solchen Situation nicht bei der Person gewesen zu sein, die sie sehr gemocht haben. Diese Zeit können sie nicht zurückholen. Wenn Sie also die Chance haben, sich in einem solchen Fall eine begrenzte Auszeit zu nehmen, dann tun Sie es! Andernfalls machen Sie sich später vielleicht Vorwürfe, dass Sie nicht genug Zeit für den Sterbenden hatten.

Es gibt auch Menschen, die sich dafür entscheiden, während ihrer Auszeit eine Sterbebegleiterausbildung zu absolvieren. Viele Institutionen bieten dies an. Man arbeitet dann in Hospizen und betreut dort die Sterbenden und deren Angehörige.

Bevor Sie eine solche Ausbildung beginnen, machen Sie sich jedoch unbedingt bewusst, was dabei auf Sie zukommt. Sie können schnell an Ihre Grenzen kommen. Lassen Sie sich eingehend beraten und fragen Sie, ob eine Art Probezeit möglich ist.

Ich habe selbst einmal in Kalkutta in einem Sterbehospiz gearbeitet und stellte dabei schnell fest: Ich kann es nicht! Wenn ich morgens zur Arbeit kam, sah ich nur noch die leere Matratze, wo am Vorabend noch ein Mensch von mir gestreichelt worden war. Das hätte ich auf Dauer nicht ertragen können.

Reisen

Eine Reise zu unternehmen, ist sicher eine der beliebtesten Formen der Auszeit. Zudem ist es meiner persönlichen Meinung nach die intensivste Art, um ein Sabbatical für sich selbst zu nutzen!

Auf einer Reise müssen Sie sich auf andere Kulturen einstellen und deren Lebensweise akzeptieren. Sie werden ständig neuartigen Situationen ausgesetzt sein und müssen diese meistern. Sie werden viele Erfahrungen machen, die in der Heimat nicht möglich wären.

Daher bringt ein solches Sabbatical auch dem Arbeitgeber viele Vorteile, denn auf Ihrer Reise gewinnen Sie neue Kompetenzen, z. B.:

• interkulturelle Kompetenzen,

• Improvisationstalent,

• Kreativität,

• Durchhaltevermögen,

• Change Management (Veränderung) und

• Diplomatie.

Zudem werden Sie in der Regel Ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern oder gar eine ganz neue Sprache lernen. Davon kann Ihr Arbeitgeber profitieren, wenn Sie die Sprachkenntnisse später beruflich einsetzen.

Aber Vorsicht: Reisen ist nicht gleich Urlaub! Wenn Sie sich länger in einem Land aufhalten, dann kommen Sie auch ganz anders mit dem Land in Berührung als bei einem Aufenthalt von zwei bis drei Wochen. Im Urlaub sind Sie innerhalb der sicheren touristischen Strukturen unterwegs und erfahren alle erdenklichen Annehmlichkeiten. Der Lebensalltag im Reiseland sieht jedoch häufig ganz anders aus. Überfüllte Busse, schmutzige Sanitäranlagen, Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit sind an vielen Orten der Welt an der Tagesordnung. Darüber sollten Sie sich im Klaren sein.

Tipp!

Bleiben Sie nie länger in einem Land, dessen Sprache Sie nicht sprechen! (Ausnahme: Sprachaufenthalt.) Ich musste einmal drei Wochen in Nordangola auf ein Ersatzteil für mein Motorrad warten. Dort sprach aber keiner Englisch – Sie können sich vorstellen, wie einsam ich mich gefühlt habe; und es war die reinste Freude, als ich endlich an der kongolesischen Grenze eintraf und der Zöllner mich freundlich auf Französisch ansprach, einer Sprache, die ich beherrsche.

Folgendes möchte ich Ihnen noch ans Herz legen: Geben Sie Ihrer Reise einen Sinn! Fahren Sie nicht einfach drauflos. Sie werden sonst nach einiger Zeit feststellen, dass Ihnen irgendetwas fehlt. Vielleicht kommt sogar Langeweile auf. Die schönen Strände, die Berglandschaften oder die Tierwelt werden früher oder später eintönig, wenn die Reise sich nicht sinnvoll anfühlt. Ein Sinn könnte beispielsweise so aussehen:

• Ein Bekannter von mir hat aus seiner Reise ein Filmprojekt gemacht. Er will anschließend einen Kinofilm produzieren.

• Ein befreundetes Ehepaar hat seine Elternzeit für eine Australienreise genutzt und ein Buch darüber geschrieben.

Sie können eine Reise hervorragend mit sozialem Engagement kombinieren. Viele Menschen engagieren sich beim Reisen in sozialen Projekten. Das ist in mehrfacher Hinsicht gut, denn man bekommt dadurch auch einen ganz anderen Einblick in die Lebensgewohnheiten des jeweiligen Landes. Der Reisende taucht auf diese Weise tiefer in die Gesellschaft ein. So habe ich in Hanoi (Vietnam) die ärmsten Menschen der Stadt auf einer Insel getroffen und sie zu ihrem Leben befragt. Da wäre ich nie allein hingekommen, nur mithilfe des Projektpartners in Hanoi ergab sich diese Möglichkeit.

Inspiriert durch meine eigenen sozialen Projekte weltweit, habe ich die Stiftung für Helfer gegründet. Diese Stiftung unterstützt Menschen, die sich auf Reisen sozial engagieren möchten – eine ideale Kombination von Reisen und sozialem Engagement.

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