Kitabı oku: «Pandora»

Yazı tipi:

Johann Wolfgang von Goethe

Pandora

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Pandora

Personen.

Seite des Prometheus

Seite des Epimetheus

Impressum neobooks

Pandora

Personen.

Prometheus, Epimetheus, Japetiden

Phileros, Prometheus' Sohn

Elpore, Epimeleia, Epimetheus' Töchter

Eos

Pandora, Epimetheus' Gattin

Dämonen

Helios

Schmiede

Hirten

Feldbauende

Krieger

Gewerbsleute

Winzer

Fischer

Der Schauplatz wird im großen Stil nach Poussinischer Weise gedacht.

Seite des Prometheus

Zu der Linken des Zuschauers Fels und Gebirg, aus dessen mächtigen Bänken und Massen natürliche und künstliche Höhlen neben- und übereinander gebildet sind, mit mannigfaltigen Pfaden und Steigen, welche sie verbinden. Einige dieser Höhlen sind wieder mit Felsstücken zugesetzt, andre mit Toren und Gattern verschlossen, alles roh und derb. Hier und da sieht man etwas regelmäßig Gemauertes, vorzüglich Unterstützung und künstliche Verbindung der Massen bezweckend, auch schon bequemere Wohnungen andeutend, doch ohne alle Symmetrie. Rankengewächse hangen herab; einzelne Büsche zeigen sich auf den Absätzen; höher hinauf verdichtet sich das Gesträuch, bis sich das Ganze in einen waldigen Gipfel endigt.

Seite des Epimetheus

Gegenüber zur Rechten ein ernstes Holzgebäude nach ältester Art und Konstruktion, mit Säulen von Baumstämmen und kaum gekanteten Gebälken und Gesimsen. In der Vorhalle sieht man eine Ruhestätte mit Fellen und Teppichen. Neben dem Hauptgebäude, gegen den Hintergrund, kleinere ähnliche Wohnungen mit vielfachen Anstalten von trockenen Mauern, Planken und Hecken, welche auf Befriedigung verschiedener Besitztümer deuten; dahinter die Gipfel von Fruchtbäumen, Anzeigen wohlbestellter Gärten. Weiterhin mehrere Gebäude im gleichen Sinne.

Im Hintergrunde mannigfaltige Flächen, Hügel, Büsche und Haine; ein Fluß, der mit Fällen und Krümmungen nach einer Seebucht fließt, die zunächst von steilen Felsen begrenzt wird. Der Meereshorizont, über den sich Inseln erheben, schließt das Ganze.

Nacht.

EPIMETHEUS aus der Mitte der Landschaft hervortretend.

Kindheit und Jugend, allzuglücklich preis' ich sie,

Daß, nach durchstürmter durchgenoßner Tageslust,

Behender Schlummer allgewaltig sie ergreift

Und, jede Spur vertilgend kräft'ger Gegenwart,

Vergangnes, Träume bildend, mischt Zukünftigem.

Ein solch Behagen, ferne bleibt's dem Alten, mir.

Nicht sondert mir entschieden Tag und Nacht sich ab,

Und meines Namens altes Unheil trag' ich fort:

Denn Epimetheus nannten mich die Zeugenden,

Vergangnem nachzusinnen, Raschgeschehenes

Zurückzuführen, mühsamen Gedankenspiels,

Zum trüben Reich gestaltenmischender Möglichkeit.

So bittre Mühe war dem Jüngling auferlegt,

Daß, ungeduldig in das Leben hingewandt,

Ich unbedachtsam Gegenwärtiges ergriff

Und neuer Sorge neubelastende Qual erwarb.

So flohst du, kräft'ge Zeit der Jugend, mir dahin,

Abwechselnd immer, immer wechselnd mir zum Trost,

Von Fülle zum Entbehren, von Entzücken zu Verdruß.

Verzweiflung floh vor wonniglichem Gaukelwahn,

Ein tiefer Schlaf erquickte mich von Glück und Not;

Nun aber, nächtig immer schleichend wach umher,

Bedaur' ich meiner Schlafenden zu kurzes Glück,

Des Hahnes Krähen fürchtend, wie des Morgensterns

Voreilig Blinken. Besser blieb' es immer Nacht!

Gewaltsam schüttle Helios die Lockenglut;

Doch Menschenpfade, zu erhellen sind sie nicht.

Was aber hör' ich? knarrend öffnen sich so früh

Des Bruders Tore. Wacht er schon, der Tätige?

Voll Ungeduld, zu wirken, zündet er schon die Glut

Auf hohlem Herdraum werkaufregend wieder an

Und ruft zu mächt'ger Arbeitslust die rußige,

Mit Guß und Schlag Erz auszubilden kräft'ge Schar?

Nicht so! Ein eilend leiser Tritt bewegt sich her,

Mit frohem Tonmaß herzerhebenden Gesangs.

PHILEROS von der Seite des Prometheus her.

Zu freieren Lüften hinaus, nur hinaus!

Wie drängen mich Mauern! wie ängstet das Haus!

Wie sollen mir Felle des Lagers genügen?

Geläng' es, ein Feuer in Träume zu wiegen?

Nicht Ruhe, nicht Rast

Den Liebenden faßt.

Was hilft es, und neiget das Haupt auch sich nieder

Und sinken ohnmächtig ermüdete Glieder;

Das Herz, es ist munter, es regt sich, es wacht,

Es lebt den lebendigsten Tag in der Nacht!

Alle blinken die Sterne mit zitterndem Schein,

Alle laden zu Freuden der Liebe mich ein,

Zu suchen, zu wandeln den duftigen Gang,

Wo gestern die Liebste mir wandelt' und sang,

Wo sie stand, wo sie saß, wo mit blühenden Bogen

Beblümete Himmel sich über uns zogen,

Und um uns und an uns so drängend und voll

Die Erde von nickenden Blumen erquoll.

O dort nur, o dort

Ist zum Ruhen der Ort!

EPIMETHEUS.

Wie tönet mir ein mächt'ger Hymnus durch die Nacht!

PHILEROS.

Wen treff' ich schon, wen treff' ich noch den Wachenden?

EPIMETHEUS.

Phileros, bist du es? Deine Stimme scheint es mir.

PHILEROS.

Ich bin es, Oheim! aber halte mich nicht auf.

EPIMETHEUS.

Wo eilst du hin, du morgendlicher Jüngling du?

PHILEROS.

Wohin mich nicht dem Alten zu begleiten ziemt.

EPIMETHEUS.

Des Jünglings Pfade, zu erraten sind sie leicht.

PHILEROS.

So laß mich los und frage mir nicht weiter nach.

EPIMETHEUS.

Vertraue mir! Der Liebende bedarf des Rats.

PHILEROS.

Zum Rate bleibt nicht, zum Vertrauen bleibt nicht Raum.

EPIMETHEUS.

So nenne mir den Namen deines holden Glücks.

PHILEROS.

Verborgen ist ihr Name wie der Eltern mir.

EPIMETHEUS.

Auch Unbekannte zu beschädigen bringet Weh.

PHILEROS.

Des Ganges heitre Schritte, Guter, trübe nicht.

EPIMETHEUS.

Daß du ins Unglück rennest, fürcht' ich nur zu sehr.

PHILEROS.

Phileros, nur dahin zum bedufteten Garten!

Da magst du die Fülle der Liebe dir erwarten,

Wenn Eos, die Blöde, mit glühendem Schein

Die Teppiche rötet am heiligen Schrein

Und hinter dem Teppich das Liebchen hervor,

Mit röteren Wangen, nach Helios' Tor,

Nach Gärten und Feldern mit Sehnsucht hinaus

Die Blicke versendet und spähet mich aus.

So wie ich zu dir,

So strebst du zu mir!

Ab, nach der rechten Seite des Zuschauers.

EPIMETHEUS.

Fahr hin, Beglückter, Hochgesegneter, dahin!

Und wärst du nur den kurzen Weg zu ihr beglückt,

Doch zu beneiden! Schlägt dir nicht des Menschenheils

Erwünschte Stunde, zöge sie auch schnell vorbei?

So war auch mir! so freudig hüpfte mir das Herz,

Als mir Pandora nieder vom Olympos kam.

Allschönst und allbegabtest regte sie sich hehr

Dem Staunenden entgegen, forschend holden Blicks,

Ob ich, dem strengen Bruder gleich, wegwiese sie.

Doch nur zu mächtig war mir schon das Herz erregt,

Die holde Braut empfing ich mit berauschtem Sinn.

Sodann geheimnisreicher Mitgift naht' ich mich,

Des irdenen Gefäßes hoher Wohlgestalt.

Verschlossen stand's. Die Schöne freundlich trat hinzu,

Zerbrach das Göttersiegel, hub den Deckel ab.

Da schwoll gedrängt ein leichter Dampf aus ihm hervor,

Als wollt' ein Weihrauch danken den Uraniern,

Und fröhlich fuhr ein Sternblitz aus dem Dampf heraus,

Sogleich ein andrer; andre folgten heftig nach.

Da blickt' ich auf, und auf der Wolke schwebten schon

Im Gaukeln lieblich Götterbilder, buntgedrängt;

Pandora zeigt' und nannte mir die Schwebenden:

Dort, siehst du, sprach sie, glänzet Liebesglück empor!

Wie? rief ich, droben schwebt es? Hab' ich's doch in dir!

Daneben zieht, so sprach sie fort, Schmucklustiges

Des Vollgewandes wellenhafte Schleppe nach.

Doch höher steigt, bedächtig ernsten Herrscherblicks,

Ein immer vorwärts dringendes Gewaltgebild.

Dagegen, gunsterregend, strebt, mit Freundlichkeit

Sich selbst gefallend, süß zudringlich, regen Blicks,

Ein artig Bild, dein Auge suchend, emsig her.

Noch andre schmelzen kreisend ineinander hin,

Dem Rauch gehorchend, wie er hin und wider wogt,

Doch alle pflichtig, deiner Tage Lust zu sein.

Da rief ich aus: Vergebens glänzt ein Sternenheer,

Vergebens rauchgebildet wünschenswerter Trug!

Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.

₺36,49