Kitabı oku: «Natürliche Arzneien», sayfa 3
AN DIE MITGLIEDER DER
METHODISTEN-KIRCHENGEMEINDE
Freunde und Brüder,
euer Seelenheil wird uns immer am Herzen liegen, aber wir dürfen auch eure körperliche Gesundheit nicht vernachlässigen. In einigen Teilen dieses großen Landes1 ist das Klima, in anderen das Essen ungesund. Und oft gibt es nur wenige Ärzte, manche von ihnen verstehen ihr Handwerk nicht, und nicht alle sind in eurem unmittelbaren Lebensumfeld schnell zu erreichen. Von einigen wenigen, kleineren Veröffentlichungen abgesehen, wurde bisher durch Medizinbücher nichts unternommen, diesen Zustand zu beenden. Und die Bücher, die es gibt, wurden in Europa geschrieben und geben daher den Wissensstand von Autoren wider, die natürlich die Besonderheiten und Eigentümlichkeiten der verschiedenen Krankheiten eines Volkes, das ein Land bewohnt, das so weit vom eigenen Land des Autors entfernt ist, nicht kennen können.
Einfache Heilmittel sind in der Regel die sichersten bei der Heilung einfacher Krankheiten und können manchmal unter dem Segen Gottes Wunder wirken. In dieser Überzeugung legen wir Ihnen das Werk Natürliche Arzneien vor, herausgegeben von unserem verehrten Freund John Wesley. Aber da die Unterschiede zwischen diesem Land und England in mancher Hinsicht groß sind – hinsichtlich der klimatischen Bedingungen, des allgemeinen körperlichen Zustands der Patienten und sogar hinsichtlich der Eigenschaften derselben einfachen Krankheiten – sahen wir es als notwendig für Sie an, das Buch durch Ärzte, die in Ihrem Land praktizieren, überarbeiten zu lassen. Diese haben auf unser Bitten hin – wo es nötig war – belehrende und erklärende Hinweise sowie einige für das Klima geeignete zusätzliche Rezepturen eingefügt.
Die beauftragten Ärzte haben unserer Bitte entsprochen und in dieser Fassung legen wir Ihnen dieses Buch vor und empfehlen es Ihnen aufrichtig.
Da wir die gesamten Einnahmen aus dem Verkauf unserer Bücher karitativen Zwecken und der Verbreitung von Gottes Wort zukommen lassen, glauben wir, wir haben das Recht, darauf zu bestehen, dass Sie (bis auf wenige Ausnahmen) nur unsere Bücher, die ja auch von der Leitungskonferenz empfohlen werden und von uns abgezeichnet wurden, kaufen. Und da wir beabsichtigen, unsere Publikationen künftig in den Staaten drucken zu lassen – und dies in sehr viel größeren Auflagen als bisher – sind wir davon überzeugt, Ihnen in Zukunft diejenige große Auswahl unserer Bücher liefern zu können, wie sie die Zeit und die zeitliche Verfügbarkeit derjenigen unter Ihnen, die nicht das Leben eines Gelehrten am Schreibtisch führen, erfordern.
Wir bleiben, geliebte Brüder, wie immer
Ihre treuen Pastoren
Thomas Coke
Francis Asbury
EINE ZUSAMMENSTELLUNG
NATÜRLICHER ARZNEIEN
Wir weisen unsere Leser darauf hin, dass die in geschwungenen Klammern gesetzten Rezepturen und Anmerkungen von denjenigen Ärzten eingefügt wurden, denen die Überarbeitung dieses Buches oblag.
[Anm. d. Hrsg.:] Die mit (*) markierten Anwendungen wurden vom Autor favorisiert.
§ 1. FEHLGEBURT (VERHINDERN)
{Im zuerst genannten Fall sind kalte Bäder, vom Beginn der Schwangerschaft bis zum sechsten Monat zwei- oder dreimal in der Woche angewendet, hilfreich. Beim zweiten Fall könnte im vierten und siebten Monat ein Aderlass von Nutzen sein.} (*)
Frauen mit einer eher schwachen Konstitution sollten feste Nahrung zu sich nehmen, dabei jedoch große Mengen Tee sowie weitere ‚schwache‘, d. h. sehr flüssige und nährstoffarme Substanzen meiden. Sie sollten zeitig zu Bett gehen und früh aufstehen und sich regelmäßig bewegen, jedoch ohne sich zu überanstrengen.
Bei normaler Konstitution sollten sie eine Diät einhalten, hauptsächlich aus Gemüse bestehend, und starke alkoholische Getränke sowie alles, was die Körpertemperatur erhöhen oder die Anzahl der roten Blutkörperchen erhöhen könnte, meiden.
Im ersten Fall nehmen Sie täglich einen halben Pint des Absuds von Guajakholz ein; zu seiner Herstellung erhitzen sie ein Quäntchen davon fünf Minuten lang in einem Quart Wasser.
Im letzteren Fall geben Sie alle fünf bis sechs Stunden ein halbes Quäntchen gemahlenen (pulverisierten) Salpeter in eine Tasse Wasser-Haferschleim; in beiden Fällen sollte die Schwangere auf einem flachen Kissen und auf einer harten Matratze schlafen und kühl und ruhig liegen können.
§ 2. SCHÜTTELFROST2
{Schüttelfrost ist ein periodisch auftretendes Fieber. Jeder Schub wird gefolgt von einem kalten Schweißausbruch und endet mit Schwitzen.}
Nehmen Sie ein kaltes Bad, bevor der nächste Schub kommt.
Nichts kann den Schüttelfrost mehr verlängern als eine faule, träge Lebensweise: Der Patient sollte sich daher zwischen den Schüben so viel wie möglich bewegen und eine leichte Diät einhalten. Als Getränk ist Limonade das am besten geeignete.
Oder nehmen Sie eine Hand voll gemeines Kreuzkraut, raspeln Sie es klein, packen es in eine Papiertüte im quadratischen Format und stoßen Sie Löcher durch diejenige Seite, die der Haut am nächsten kommen soll. Bedecken Sie die Tüte mit einem dünnen Leintuch und legen Sie sie in die Magengrube. Erneuern Sie den Umschlag alle zwei Stunden vor dem nächsten Schub. – AUSPROBIERT
Oder legen Sie eine große Zwiebelscheibe in Ihre Magengrube.
Oder schmelzen Sie für zwei Penny Weihrauch, verteilen sie ihn auf einem Leintuch und legen Sie dieses Tuch in Ihre Magengrube – dies hat seine Wirkung noch nie verfehlt.
Oder kochen Sie Schafgarbe so lange in frischer Milch, bis sie sämig genug ist, um daraus einen Belag für ein Pflaster herzustellen. Eine Stunde vor dem kalten Schweißausbruch legen Sie dies auf Ihre Handgelenke und lassen Sie es dort, bis der heiße Fieberschub vorüber ist. Sollte ein weiterer kalter Schub kommen, nehmen Sie ein neues Pflaster. Das heilt oft ein Quartan-Fieber.
Oder trinken Sie ein Quart kaltes Wasser gleich zu Beginn des kalten Schweißausbruchs. Gehen Sie dann zu Bett und schwitzen Sie.
Oder machen Sie sechs mittelgroße Pillen aus Spinnweben. Nehmen Sie vor dem kalten Schweißausbruch eine und vor dem nächsten Schub zwei Pillen ein. Falls notwendig nehmen Sie am Tag darauf vor dem nächsten Schub die übrigen drei. Dies bleibt selten ohne Wirkung. Oder geben Sie einen Teelöffel Weinsteinsalz in ein großes Glas frisches Wasser und trinken Sie es nach und nach aus. Wiederholen Sie diese Dosis die nächsten beiden Tage, vor dem Anfall.
Oder nehmen Sie zwei kleine Teelöffel Prunell-Salz eine Stunde vor dem Anfall. – Dies heilt normalerweise nach drei Mal. (*)
Oder nehmen Sie einen großen Löffel zerstoßene Kamille ein.
Oder einen Teelöffel Hirschhornweinbrand in einem Glas Wasser. (*)
Oder essen Sie eine kleine Zitrone, mit Schale und allem weiteren.
Sollte der heiße Fieberschub sehr stark sein, nehmen Sie acht oder zehn Tropfen Laudanum; falls verstopft, in Hierapicra.
Dr. Lind meint, der Schüttelfrost sei durch die Einnahme von zehn bis zwanzig Tropfen Laudanum, in die man zwei Quäntchen Mohnsirup gibt und dies in warmes Wasser mischt und eine halbe Stunde vor dem nächsten Fieberschub trinkt, heilbar.
Es kann sinnvoll und richtig sein, vor der Anwendung der eben aufgezählten Mittel zu erbrechen oder ein Abführmittel zu benutzen. Wenn Sie etwa zwei Stunden, bevor der nächste Schub erwartet wird, Erbrechen herbeiführen, verhindert es im Allgemeinen den Schub und man kann geheilt werden; dies trifft vor allem auf Kinder zu. Es ist außerdem richtig und wird empfohlen, die Medizin nach etwa einer Woche nochmals einzunehmen (welche es auch sei), um einen Rückfall zu verhindern. Nehmen Sie danach auf keinen Fall ein Abführmittel ein. – Das tägliche Abbürsten des Körpers und häufige kalte Duschen sind die besten Mittel, einen Rückfall zu verhindern.
Kinder konnten geheilt werden, wenn man ihnen eine Weste anzog, die mit Baumrinde wattiert war.
{Ein Fieber, das in seiner Heftigkeit manchmal so stark schwankt, dass zwischen den einzelnen Schüben gar kein Fieber besteht, nennt man Wechselfieber, wie Galen sagt. Die Länge der fieberfreien Zeitspanne bezeichnet den Namen des Fiebers als Quartana-, Tertiana-, Doppel-Tertiana- und Tropica-Fieber.3 Wechselfieber im Frühling muss ganz selten mit den oben beschriebenen Mitteln behandelt werden.Die peruanische Rinde erlaubt in diesen Breitengraden mit Hilfe von 30 Gran Ipecacuanha Erbrechen herbeizuführen und die andauernde Hitze fördert die Heilung, manchmal sogar gänzlich ohne Medizin. Die im Herbst eintretenden Unterbrechungsperioden nehmen zunächst bei einem Erwachsenen selten reguläre Form an, sind jedoch in der Regel Wechselfieber. Aber obwohl sie sich sehr stark einem anhaltenden Fieber annähern, muss der Patient sehr selten zur Ader gelassen werden, in manchen Fällen sogar nie, sofern die Fieberschübe regelmäßig wiederkehren. Es sollte jedoch in jedem Fall wie oben beschrieben Erbrechen herbeigeführt werden. Hierzu ergreift man die Gelegenheit, wenn das Fieber unterbrochen wird, zwei Stunden vor dem nächsten Anfall. Geben Sie während des Fieberanfalls warme, verdünnte Flüssigkeit; und sollten die Fieberunterbrechungen regelmäßig sein, kann nach dem Erbrechen eine Behandlung mit Rinde erfolgen und der Anfall ist bald vorüber. Kinder sollten normalerweise vor der Behandlung mit Rinde nur unter Zuhilfenahme von Jalap oder Rhabarber abführen. Die richtige Dosis hierfür liegt bei 30 Gran für Jugendliche und bei der Hälfte dieser Menge für ein neunjähriges Kind, und so im Verhältnis entsprechend angepasst für jüngere Kinder. Wenn die Schübe regelmäßig wiederkehren und der Magen entleert worden ist, kann direkt nach dem Anfall eine Behandlung mit peruanischer Rinde erfolgen (sofern keine Entzündung oder ein anderes Hindernis vorliegt). Hierbei genügen üblicherweise ein bis zwei Unzen. Teilen Sie eine Unze Rindenpuder in zwölf Einzelportionen. Lassen Sie den Patienten oder die Patientin alle zwei Stunden zwischen den Schüben je eine Dosis davon einnehmen und führen Sie diese Behandlung nach dem nächsten Schub fort. Oder kochen Sie eine Unze Rinde in eineinhalb Pints Wassers, bis nur noch ein Pint übrig ist, gießen Sie die Flüssigkeit ab und trinken Sie davon alle zwei Stunden ein Weinglas voll. Oder geben Sie zu einer Unze pulverisierter Rinde vier oder fünf Löffel Proof Spirit und ein Pint kochendes Wasser. Lassen Sie alles zwei bis drei Tage stehen und verwenden Sie die Flüssigkeit dann wie die zuvor beschriebene.}
§ 3. TERTIÄRER SCHÜTTELFROST
{Dies ist ein Schüttelfrost, der jeden zweiten Tag wieder beginnt.}
Wird oft durch die Einnahme von Abführmittel an einem Tag und durch Aderlässe am zweiten Tag geheilt.
{Ohne zuvor den Rat eines erfahrenen Arztes einzuholen, sollte im Fall eines Schüttelfrosts in warmem Klima nicht zur Ader gelassen werden.}
Oder trinken Sie einen Teelöffel Weinsteinsalz in frischem Wasser aufgelöst. Dies heilt oft das tertiäre, das doppelt-tertiäre, das dreifach-quartane sowie das lang anhaltende Fieber; vor allem wenn Sennesblätter zwei- oder dreimal zuvor verabreicht werden.
Oder wickeln Sie um jedes Handgelenk einen Umschlag aus schwarzem Rübensirup und Knaulgras. (*) – AUSPROBIERT
Oder nehmen Sie ein kaltes Bad (sofern Sie nicht fortgeschrittenen Alters sind oder sich sehr schwach fühlen). Aber wenn Sie dies anwenden, ist es angezeigt:
vor dem Bad einen Aderlass durchzuführen oder ein Abführmittel zu benutzen.
abgekühlt ins Wasser zu steigen; sofort einzutauchen, aber nicht mit dem Kopf voraus; nur zwei oder drei Minuten im Wasser zu bleiben (oder zunächst noch kürzer).
niemals mit vollem Magen zu baden.
mindestens zwei- oder dreimal die Woche zu baden, bis man insgesamt neun- oder zehnmal gebadet hat.
unmittelbar danach kräftig zu schwitzen (sich ins Bett zu legen) bei Lähmungen, Rachitis und allen Krankheiten, bei denen das Nervensystem betroffen ist.
Sie können sich daran ohne Gefahr gewöhnen, wenn Sie mit den Bädern im Mai beginnen und zunächst nur kurz eintauchen und sofort wieder herausgehen. Aber einige haben ohne Schwierigkeiten damit auch im Winter begonnen.
§ 4. DOPPELT-TERTIÄRER SCHÜTTELFROST
Nehmen Sie vor dem Anfall (nach dem Abführen) drei Unzen Zichorienwasser, ein halbes Quäntchen Weinsteinsalz und 15 Tropfen Schwefelgeist.
Um die Heilung abzuschließen, nehmen Sie am vierten Tag nach Ausbleiben der Symptome zwei Quäntchen Sennesblätter, reine halbe Quäntchen Weinsteinsalz, eine Nacht lang aufgebrüht in vier Unzen Zichorienwasser. Gießen Sie es ab und trinken Sie es.
§ 5. QUARTÄRER SCHÜTTELFROST
{Dies ist ein Schüttelfrost, der zwischendurch zwei Tage ausbleibt. Er kommt beispielsweise montags und dann erneut am Mittwoch.}
Legen Sie, sobald der Anfall beginnt, Mauerblümchen auf die Stirn, die Blüten und Blätter mit etwas Salz zusammengehalten. Lassen Sie dies an Ihrer Stirn, bis der Anfall vorüber ist. Wiederholen Sie die Anwendung falls nötig.
Bewegen Sie sich in den Stunden vor dem nächsten Anfall sehr viel (etwa durch Reiten oder Wandern, so lange wie es Ihnen möglich ist). Falls möglich, setzen Sie dies bis zum nächsten Anfall fort. Schon diese Maßnahme kann manchmal Heilung bringen. – AUSPROBIERT
Oder umwickeln Sie die Handgelenke mit einem Umschlag aus Terpentin oder gemahlenem Pfeffer mit schwarzem Rübensirup vermischt.
Oder träufeln Sie vor dem Anfall Terpentin-Öl auf den Nacken.
Bei einem solchen Schüttelfrost rufen Sie eine Stunde, bevor der kalte Schweißausbruch beginnt, mit zehn Gran Ipecacuanha Erbrechen hervor. Gehen Sie dann zu Bett und schwitzen Sie, unterstützt durch das Trinken von Limonade (dies ist ein Getränk aus Zitronensaft, Zucker und Wasser), für sechs oder acht Stunden. Dies heilt normalerweise nach drei oder vier Anwendungen. Falls nicht, nehmen Sie zwischen den Anfällen ein kaltes Bad. (*)
Oder nehmen Sie vor dem Anfall zwanzig Körnchen gemahlenen Safran in einem Glas Weißwein ein.
§ 6. ST.-ANTONIUS-FEUER
{Das St.-Antonius-Feuer ist ein von roten und schmerzhaften Schwellungen begleitetes Fieber, das im Gesicht oder an anderen Körperstellen Pusteln, die sich nach und nach zu kleinen Blasen entwickeln, hervorruft. Je früher der Hautausschlag beginnt, desto weniger gefährlich ist die Krankheit. Halten Sie eine Diät ein aus Haferschleim mit Wasser oder aus Weizen-Fleischbrühe mit gerösteten Äpfeln.}
Nehmen Sie ein Glas warmes Teerwasser und reiben Sie damit jede Stunde die betroffenen Hautstellen ein.
Teerwasser wird folgendermaßen hergestellt: Rühren Sie mit einem flachen Rührlöffel eine Gallone kaltes Wasser mit einem Quart norwegischem Teer fünf oder sechs Minuten zusammen. Nachdem das Gemisch drei Tage abgedeckt gestanden hat, schöpfen Sie das klare Wasser ab, füllen das Teerwasser in Flaschen um und verkorken diese.
Oder trinken Sie einen Absud aus Holunderblüten, um schwitzen zu können; gleichzeitig legen Sie auf die betroffenen Hautstellen ein Stück in Kalkwasser getauchtes Leinen, gemischt mit etwas mit Kampfer präpariertem Weingeist.
Kalkwasser wird so hergestellt: Lösen Sie ein Pfund guten, schnell bindenden Kalk in sechs Quart frischem Wasser auf und lassen Sie dies 24 Stunden stehen. Füllen Sie es um und halten Sie es griffbereit.
Oder führen Sie zwei- oder dreimal vorsichtig Erbrechen herbei – kein akutes Fieber verträgt sich mit wiederholtem Erbrechen besser als dieses, vor allem, wenn es den Kopf betrifft. Währenddessen verkochen Sie eine Hand voll Salbei, zwei Hand voll Holunderblüten (oder Rinde) und eine Unze Alaun in zwei Viertel Salbeiwasser zu einem Pint. Waschen Sie die betroffenen Hautstellen damit jede Nacht.
Sollte der Puls schwach sein und der psychische Allgemeinzustand insgesamt depressiv, können stärkende Fleischbrühe oder ein wenig Negus gegeben werden.
Oder lassen Sie drei Quäntchen Salpeter in so viel Holundertee ziehen, wie sie der Patient innerhalb von 24 Stunden trinken kann. Sollte die Krankheit den Kopf betreffen, ist ein Aderlass nötig. Die Entzündung mit Salben oder Balsam zu bekämpfen, ist hier nicht angezeigt.
Ein warmes Fußbad ist sehr angenehm und bringt dem Patienten oft große Erleichterung. In Schottland bedecken die einfachen Leute die betroffenen Körperstellen mit einem in Schrotmehl getauchten Leinentuch.
§ 7. DER SCHLAGANFALL
{Beim Schlaganfall tritt eine plötzliche Bewusstlosigkeit ein, der eine teilweise Körperlähmung folgt, üblicherweise begleitet von hohem Puls sowie schneller Atmung und Frösteln.}
Um einen Schlaganfall zu verhindern, nehmen Sie regelmäßig kalte Bäder und trinken Sie nur Wasser.
Während des Anfalls geben Sie eine Hand voll Salz in ein Pint kaltes Wasser und flößen Sie dies, falls möglich, dem Patienten ein. Er wird schnell zu sich kommen. So auch jemand, der durch den Schlaganfall bereits tot zu sein scheint. Aber rufen Sie umgehend einen guten Arzt. (*)
Sollte der Anfall kurz nach dem Essen passiert sein, lassen Sie nicht zur Ader, sondern rufen Sie Erbrechen hervor. (*)
Rubbeln Sie den Kopf, die Füße und Hände des Patienten kräftig ab und lassen Sie zwei starke Männer den Patienten aufgerichtet im Raum umhertragen. (*)
Ein hartes Kissen im Nacken des Patienten und leichte Diät konnten oft einen weiteren Schlaganfall verhindern.
Es besteht ein großer Unterschied zwischen einem leichten und einem schweren Schlaganfall. Letzterer wird oft von Lähmungen begleitet. – Bei einem schweren Schlaganfall hat der Patient eine kräftige Gesichtsfarbe; das Gesicht ist geschwollen und die Blutgefäße, vor allem am Kopf, schwellen an und treten hervor; der Puls schlägt schnell; die Augen stehen vor und sind starr; das Atmen fällt schwer und ist oft von einem schnorrenden Geräusch begleitet. Dies kommt unvorhergesehener als der leichte Schlaganfall. Lassen Sie den Patienten am Arm oder am Hals stark zur Ader; baden Sie die Füße in warmem Wasser; Schröpfen am Hinterkopf. Die Strumpfbänder sollten sehr fest gezogen sein, um die Blutzirkulation in den unteren Extremitäten zu verringern.
Geben Sie dem Patienten alle drei oder vier Stunden etwas Salpeter in Wasser.
Sobald der Patient in der Lage ist zu schlucken, geben Sie ihm ein starkes Abführmittel. Aber sollte dies nicht möglich sein, sollte der Patient mit Hilfe eines großen Stücks frischer Butter und eines großen Löffels Salz erbrechen.
Beim leichten Schlaganfall ist der Puls nicht so hoch, das Gesicht weniger gerötet und das Atmen fällt nicht so schwer. Hier ist kein Aderlass erforderlich, wohl sollte jedoch Weinstein als Brechmittel gegeben werden, danach ein Abführmittel wie zuvor erwähnt. Puder von gemahlenem Nieswurz sollte die Nase hinaufgezogen werden usw.
Diese Art Schlaganfall wird üblicherweise gefolgt von ungewöhnlicher Müdigkeit, Schwindel und einem Gefühl der Schwere.
§ 8. HEISSHUNGER
{ein unersättliches Hungergefühl}
40. „Sollte er ohne Erbrechen vorkommen, wird der Heißhunger oft dadurch geheilt, dass man ein kleines Stück Brot in Wein tunkt und an die Nase hält.“ (Dr. Schomberg)
§ 9. ASTHMA
{Das Asthma ist eine in Anfällen auftretende, immer wiederkehrende Behinderung der Atmung, von einer Lungenstörung herrührend. Die meisten Asthma-Patienten spucken häufig.}
Holen Sie jeden Morgen ein Pint kaltes Wasser und waschen Sie direkt anschließend ihren Kopf darin. Nehmen Sie alle 14 Tage ein kaltes Bad.
Oder schneiden Sie eine Unze Süßholzwurzel klein. Lassen Sie diese 24 Stunden in einem Quart Wasser ziehen und trinken Sie es, sobald sie sich schlechter als sonst fühlen. Ich habe gesehen, wie dies sehr viel Erleichterung bringen kann. (*)
Oder trinken Sie zweimal täglich einen halben Pint Teerwasser.
Oder ernähren Sie sich zwei Wochen lang nur von Karotten. Dies verfehlt selten seine Wirkung.
Oder nehmen Sie jeden Morgen eine Unze Quecksilber und einen Löffel Schwefelwasser oder jeden Abend um 17 Uhr fünfzehn Tropfen Schwefelsäure-Elixier in einem großen Glas Quellwasser ein – dies hat hartnäckiges Asthma geheilt. (*)
Oder nehmen Sie drei- bis viermal täglich zwischen 10 und 60 Tropfen Schwefelsäure-Elixier ein.
Schwefelsäure-Elixier wird so hergestellt: Träufeln Sie nach und nach vier Unzen starkes Schwefelsäure-Öl in ein Pint Weingeist oder Brandy, lassen Sie dies drei Tage stehen und fügen Sie dann eine halbe Unze geschnittenen Ingwer sowie eine Unze ganzen Jamaica-Pfeffer hinzu. Weitere drei Tage später ist das Elixier gebrauchsfertig. Sollte der Patient jedoch sauer aufstoßen, geben Sie ihm nach dem Schwefelsäure-Elixier noch die Heilmischung für asthmatischen Husten (wie in Artikel 56 beschrieben).
Oder geben Sie einen Teelöffel ätherisches Öl in ein Quart kochendes Wasser und atmen Sie den Dampf zweimal täglich durch einen Räucherapparat ein.
Ätherisches Öl wird so hergestellt: Geben Sie vier Unzen Weingeist sowie eine Unze Tolubalsam zusammen mit einer Unze Äther in ein Fläschchen. Verschließen Sie das Gefäß gut. Die Mixtur wird sich jedoch trotzdem nicht länger als eine Woche halten.
Um eine kurzfristige Linderung der Beschwerden zu erfahren, führen Sie durch einen Quart Wasser (oder mehr) Erbrechen herbei. Je mehr Sie davon trinken, desto besser.
Tun Sie dies, sobald Sie den Drang zum Erbrechen verspüren. Und achten Sie darauf, Ihren Körper stets offen zu halten.
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