Das Ende der liegenden Acht

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Das Ende der liegenden Acht
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Jörn Birkholz

Das Ende der liegenden Acht

Erzählung

FUEGO

- Über dieses Buch -

Clemens, 41, gutsituiert, fährt auf einer zwanghaften Reise von Dating-Kontakt zu Dating-Kontakt Deutschlands Autobahnen ab. Er belässt jede der Frauen in dem Glauben, seine einzige Freundin zu sein. In Rostock bleibt er – um Zeit zu überbrücken und aus einer spontanen Entscheidung heraus – länger als geplant. Im Umfeld seiner Rostocker Geliebten Birgit häufen sich aber überraschende Zwischenfälle, bis ein unerwartetes Ereignis das Leben aller Beteiligten vollkommen aus der Bahn wirft.

»… Man müsste sich schon fragen, ob Jörn Birkholz ein schlechter Mensch ist – oder ein begnadeter Schriftsteller.«

Jan-Paul Koopmann, www.taz.de

»… Guter Plot, klarer Spannungsbogen, ernüchterndes Ende, das einem nachhängt, Milieu und Figuren glaubhaft. Keine gekünstelten Dialoge, und eine »Sau« ist auch eine »Sau«. Erfrischend!«

Dirk Meißner, Strombuch


Sie schlief jetzt, ich hatte nicht sehr lange warten müssen. Mechanisch kroch ich aus den Laken. Im Flur stolperte ich über ihren Kater. Das eifersüchtige Mistvieh war zwei Mal aufs Bett gesprungen, bevor Karin ihn aus dem Schlafzimmer geworfen hatte. Nachdem ich die Wohnung verlassen hatte, fuhr ich zwanzig Minuten später auf die wenig befahrene A Zwanzig. Noch hundertdreiundsiebzig Kilometer, verriet mir ein im unteren Teil eingedelltes Autobahnhinweisschild. Das müsste in einer Stunde zu schaffen sein. Ich trat aufs Pedal.

Ungeduldig suchte ich in der symmetrischen Anordnung von Klingeln die richtige. In der fünften Reihe fand ich sie schließlich, die achte von rechts. Ich drückte mehrmals hintereinander. Kurz darauf dröhnte der Summer, und ich öffnete die Eingangstür. Unter den ramponiert wirkenden Briefkästen zu meiner Linken lagen zerfledderte Zeitungen und Werbeprospekte. Ich ging zum Fahrstuhl. Eine etwa hundertjährige, in einen grauen Mantel gehüllte Alte mit Gehilfen mühte sich aus dem Blechsarg. Sie musterte mich kurz mit ihren wässrigen Augen und schleppte sich ächzend an mir vorbei. Ich betrat den Fahrstuhl, drinnen roch es nach der Alten und auch ein bisschen nach Urin. Ich drückte die angekokelte Fünf. Schwerfällig quietschend schlossen sich die Türen. Ruckelnd setzte sich das Teil in Bewegung. Sieg heill, Ich bin stolz auf deutsche Reich (deutsche Reich wild durchgestrichen), Kack Nigger, Hansa-Ultras forever, Sarah treibts mit Jerome, stimmt nicht, alte Fotzenwix, schwul ist cool, Bushido überflog ich die Wandmalereien. Ruckartig kam der Aufzug im fünften Stock zum Stehen. Ich stieg aus, und Sekunden später stand ich auf einer abgenutzten Matte vor der Wohnungstür. Ich lauschte, bevor ich klingelte. Ein Fernseher lief in übertriebener Lautstärke. Ich drückte den Nippel. Der aggressiv grelle Klingelton durchschnitt die Stille des Flures. Bewegung im Inneren der Wohnung, die Tür öffnete sich. Ein zierliches Mädchen, etwa vier bis fünf Jahre alt, im rosa Kleidchen und mit Resten von Schokoladensauce oder Ähnlichem um die Mundwinkel, stierte mich an.

»Wer bist du?«, fragte sie.

»Ist deine Mama da?«, fragte ich so galant und harmlos wie möglich.

»Wer bist du denn?«, fragte die Kleine beharrlich noch mal.

Wieso war ihr verdammtes Kind überhaupt da? Ich bekam schlechte Laune, und für einen Moment verspürte ich den Drang, einfach kehrtzumachen. Aber wie so oft war die Neugier stärker.

»Ich bin ein Freund deiner Mutter«, antwortete ich und bemühte mich gar nicht mehr, freundlich zu sein. Ohne das zu registrieren, schob es sich seinen dreckigen Finger in den Mund, schnalzte mit der Zunge und verkündete: »Onkel Lutz ist da.«

Onkel Lutz! Wer, verdammte Scheiße, war Onkel Lutz?! Okay, lass abhauen! dachte ich panisch. Ich begann gerade von der geöffneten Tür zurückzuweichen, da dröhnte eine tiefe raue Stimme aus dem hinteren Teil der Wohnung in den Flur. »Fenja!? Wer ist ’n da?« Zu spät! »Ein dünner Mann«, antwortete das freche Biest piepsend zurück. Widerstrebend lugte ich in die Wohnung. Ein süßlich modriger Geruch drang mir in die empfindliche Nase. Die kleine Torwächterin beobachtete mich weiterhin mit scharfer kindlicher Neugier. Ein robuster Bursche mit aschblonder Napola-Frisur, mit Trainingsanzug und Turnschuhen bekleidet, kam energischen Schrittes auf die Tür zugestürmt. Ich versuchte, nicht ängstlich zurückzuzucken.

»Du bist Clemens, nech?« Abschätzend betrachtete er mich.

»Ja«, antwortete ich matt. Ich ließ seine behaarte Pranke fest meine Klavierspieler-Gräten umklammern.

»Lutz.«

»Äh, ja, freut mich.«

»Worauf wartest du? Komm rein, Mann!«

Es gab kein Zurück mehr. Er ließ meine Hand wieder frei, und ich trat ein. Ich warf einen flüchtigen Blick über den mit unzähligen Flecken verzierten Flokatiteppich und folgte ihm schweigend. Das dreckige Kind lief uns hinterher. Ein gigantischer Flachbildfernseher, der wie ein Monolith im Zentrum des Wohnzimmers stand, strahlte sein stupides Programm in die primitiven Räumlichkeiten. Birgit erhob sich von der geschmacklosen bunten Couch und umarmte mich unsicher. Das Kind flegelte sich auf den frei gewordenen Platz der Mutter und fing ungeniert an, mich zu beobachten, und genau so ungeniert spreizte es dabei die Beine.

»Hallo«, hauchte Birgit. »Du bist ein bisschen zu früh.«

»Ich weiß«, sagte ich. In Wahrheit war ich knapp eine halbe Stunde zu spät, aber wen interessierte das. Viel mehr interessierte mich, was dieser verdammte Nazischläger und die neugierige Göre hier machten und dass die reale Birgit optisch nicht dem entsprach, was mir ihr Profilfoto vorgegaukelt hatte, womit ich natürlich bis zu einem gewissen Grad gerechnet hatte, und doch hatte ich eine weniger starke Diskrepanz zwischen Foto und Realität erhofft. Die arme Birgit sah extrem verbraucht aus, zu viele Falten für eine Vierundvierzigjährige, immerhin noch volles schwarzes Haar, aber ganz simple, erschlaffte Gesichtszüge, ohne jeden Reiz. Zum Glück hatte sie dicke Titten und einen recht ausladenden Arsch. Beides kam unter einem lila Top und den engen Jeans eindrucksvoll zur Geltung. Wenn möglich, würde ich mich später wohl auf dieses beides konzentrieren müssen. Mit geübtem Blick bemerkte ich sofort, dass Birgit mit meinem Erscheinungsbild durchaus zufrieden war.

»Okay, ich hau dann mal ab«, polterte der Trainingsanzug. Ich wich schnell zur Seite, und weil ich nicht wusste, wo ich hinschauen sollte, glotzte ich stumpf, wie die Kleine, „Shopping Queen“ auf VOX. Der Hitlerjunge schwallerte eine Weile auf Birgit ein, bis er abschließend verkündete: »Ich will deshalb nicht noch mal kommen müssen!« Dann machte er noch eine angedeutete Schlagbewegung, woraufhin Birgit angstvoll zurückwich und ihn unterwürfig anlächelte.

»Alles klar, Mann«, grunzte er zu mir hinüber, zündete sich eine Zigarette an, und ging, ohne sich die Mühe zu machen, mir noch einmal die Hand zu geben.

»Das war mein kleiner Bruder«, verkündete Birgit. Ich nickte knapp. »Willst du was trinken … Kaffee, Cola, ’n Bier oder was Stärkeres?«

»Hast du Wasser?«

»Nur Leitungswasser.«

»Cola.«

Sie lächelte schüchtern und ging in die Küche. Ich warf nochmals einen prüfenden Blick auf ihren Arsch – passte schon.

»Wie heißt du?«, fragte die Kleine.

»Kannst du den blöden Fernseher nicht mal leiser stellen?«

»Nö!«, widersprach das störrische Kind und drehte die Lautstärke noch ein ordentliches Stück höher.

»Fenja, mach das sofort leiser, sonst geht’s ab in dein Zimmer!«, donnerte es aus der Küche.

Die Drohung saß, umgehend wurde die Lautstärke von vorher wieder hergestellt.

»Was willst du von meiner Mama?«

Verdammte direkte Kinderfragen.

Birgit kam mit einem roten Plastikbecher mit Cola und einer Flasche Rostocker Export zurück. Bestimmt nahm sie dem Kind die gigantische Fernbedienung aus der Hand und fuhr den Ton runter. Das Kind fing an zu motzen, Birgit ermahnte es, und als die Kleine hysterisch wurde und unerträglich schrill zu heulen anfing, zerrte sie sie in ihr Zimmer und zwang sie, ins Bett zu gehen. Erst nachdem noch einige Gegenstände von innen gegen die Tür geschleudert worden waren, kehrte Ruhe ein.

»Sorry, aber sie ist sonst eigentlich ganz lieb. Liegt wahrscheinlich daran, dass hier heute so viel los ist«, rechtfertigte sich Birgit.

Sie hatte ja keine Ahnung, wie egal mir das war.

»Magst du Kinder?«, fragte die Arme unerträglich naiv.

»Ja«, antwortete ich lächelnd.

Birgit begann jetzt ein Gespräch mit mir zu führen, dessen Intensität, ihrer Hoffnung nach, wohl übers standardisierte Chatgeplauder hinausgehen sollte, mich aber dennoch mehrere Gähner unterdrücken ließ. Ein verbales Vorspiel ohne Reiz. Die blöde Kuh fragte mich nach meiner Vergangenheit, nach meinen Vorlieben, Wünschen, Träumen(!), Sternzeichen, Lieblingsfilmen, Lieblingsessen und, man soll’s nicht glauben – nach meiner Lieblingsfarbe. Ich bemühte mich höflich, wie schon im Netz, Lüge und Antwort zu stehen. Pflichtbewusst sabberte auch ich einige Fragen heraus, auf die sie sich nur zu bereitwillig stürzte, während ich, derweil sie noch gewissenhaft Antwort gab, das Meiste gleich wieder vergessen hatte. Im Verlaufe unserer schlichten Konversation bemerkte ich, dass sich ihr Lächeln phasenweise in ein Strahlen verwandelte, das etwas Weiches an sich hatte. Ferner erzählte mir die gesprächige Birgit, dass ihre ‚Älteste’ (sechzehn) jetzt seit einem halben Jahr mit ihrem Freund zusammenlebe und nun auch noch schwanger sei und sie (Birgit) jetzt gar nicht wisse, was sie machen solle, und der ‚Jeremy’ (mutmaßlicher Freund der Tochter) ja auch gar keinen Job, keine Ausbildung, ja nicht einmal einen Schulabschluss habe. Ich sonderte irgendwelche nichtssagenden Floskeln ab, heuchelte Bedauern mit dem ‚armen’ Luder und fragte im gleichen Atemzug, ob sie für mich vielleicht auch ein Bier hätte. Natürlich hatte sie eins. Sofort entschuldigte sie sich für ihr ‚nerviges Geplapper’ und verschwand in die Küche. Nachdem mir ein Bier, begleitet von einem warmen Lächeln, gebracht worden war, schauten wir schweigend die RTL2-News.

 

Zwanzig Minuten später fanden wir uns im schlecht gelüfteten Schlafzimmer wieder, und schon bald darauf war ich in ihr. Er stand mir nicht richtig. Ich war es zu überstürzt angegangen. Birgit bemühte sich vergeblich, durch eifrige Beckenstöße und laszives Bearbeiten meiner Eier und meines Anus die ganze Sache voranzubringen. Ich ließ von ihr ab, und schweigend lagen wir eine Weile nebeneinander.

»Willst du eine rauchen?«, fragte sie schüchtern.

»Nein.«

Vorsichtig begann sie jetzt meinen schlaffen Stängel zwischen ihren beachtlichen Brüsten zu massieren, sie tat es mit großer Leidenschaft, und ein neuerlicher Schub überkam mich. Ich drang ein zweites Mal, diesmal von hinten, in sie ein. Nun klappte es besser. Rührend passiv gab sie sich meinem monotonen Gerammel hin. Tiefe ehrliche Grunzer kamen aus ihr. Was hätte man aus dieser Frau noch alles herausholen können, wenn man ein wirklich guter Liebhaber gewesen wäre. Zu den ersten persönlichen Informationen, die sie mir beim Chatten anvertraut hatte, gehörte: dass ihr Mann sie und die Kinder vor zwei Jahren von dem einen auf den anderen Tag verlassen hatte und sie seither keinen geschlechtlichen Aktivitäten mehr nachgegangen war, abgesehen mithilfe ihres schwarzgenoppten Dildos, der jederzeit griffbereit auf ihrem Nachttisch lag und meinen fleischigen Kollegen wie eine kümmerliche Witzfigur aussehen ließ. Für mich sprach allerdings, dass ich, bei aller Penetrationsmonotonie, aufgrund meiner Vorhautverengung nahezu ewig ficken konnte. Birgit fing nach einigen Minuten an schüttelfrostartig zu zittern und drückte ihr Gesicht lustschreiend ins verdreckte Kissen. Ich konzentrierte mich auf ihren von einigen Zellulitedellen gezeichneten wackelnden Hintern und auf mein heftiges Zustoßen. Ihr darauffolgendes tierisches Gewimmer machte mich noch geiler. Mein Atem wurde unkontrolliert, und ich begann zu schwitzen. Birgit verstummte abrupt, warf ihren Kopf nach hinten und ein heftiges Zucken ließ sowohl ihren massiven Körper als auch ihre wässrige Möse erzittern. Einige Sekunden darauf kam es mir mit einer Wucht, mit der ich gar nicht mehr gerechnet hätte. Ich schrie auf und versenkte meinen rasch verebbenden Samen in ihr.

»Mama?«, hörte ich es plötzlich, wie aus einer anderen Welt.

Schwer atmend wandte ich meinen Kopf – den Schwanz noch immer in ihrer Möse steckend – und sah das Kind im SpongeBob-Schlafanzug vor dem Bett stehend, den Blick verstört auf meinen flachen behaarten Arsch gerichtet, in dem, als traumatisierende Zugabe, noch immer der Finger ihrer Mutter steckte. Die Kleine, vermutlich durch nächtliche, fürs kindliche Gehör bizarre Laute oder einen Alptraum aus dem Schlaf gerissen und im sicheren Schlafzimmer der Mutter nach Schutz suchend, gleich in den nächsten geraten, wiederholte zaghaft: »Mama?«

»Fenja, mach, dass du in dein Zimmer kommst!«, fauchte das Muttertier in noch gebückter Haltung, ohne sich der Kleinen zuzuwenden. Wenigstens zog sie ihren Finger aus meinem Anus.

Zögerlich verließ die Göre das Zimmer. Ich schaute ihr mit irrem Blick so lange hinterher, bis sie die Tür leise hinter sich geschlossen hatte.

»Sorry, sie ist so ein Quälgeist«, bemerkte Birgit und ließ währenddessen meinen Schwanz langsam aus ihrer Muschel gleiten. Mein Samen tropfte aus ihr aufs Laken. Ja, die Geister werden sie bald quälen, dachte ich.

»Kein Problem«, schnaufte ich und legte mich auf den Rücken.

Einige Minuten später lutschte mir Birgit hingebungsvoll den Schwanz, was allerdings zu keinem erwähnenswerten Resultat führte, da er unhöflicherweise irgendwann in ihrem gierigen Mund zusammenschrumpfte. Sie spuckte den kleinen Wurm vorsichtig aus und lächelte mich an. Matt erwiderte ich ihr Lächeln und küsste sie lustlos auf den Mund. Sofort erbat ihre Zunge Einlass zwischen meine schmalen Lippen, doch ich beendete das Ganze, indem ich mich zur Seite wandte und Müdigkeit vortäuschte.

»Schlaf gut«, hauchte sie und strich mir zärtlich durch die Stellen meiner Haarpracht, die von Glatzenbildung noch verschont geblieben waren. Ich schlief tatsächlich bald ein.

Als ich eine Weile darauf erwachte, war mir nach einer Zugabe. Ich drehte mich zu Birgit und sah in ihr schlafendes Gesicht. Eine ihrer Brüste mit stattlicher Warze hing schlaff aufs Laken herab. Ein röchelndes Schnarchen zischte zwischen ihren trockenen Lippen hervor. Ich entschied mich fürs Onanieren. Da ich fürchtete, sie durch meine nächtliche Aktivität zu wecken, musste ich zu diesem Zweck das Badezimmer aufsuchen, was ohnehin höchste Zeit war, da ich dringend pissen musste. Ohne mir was überzuziehen, schlich ich zum Klo. Die Wohnung lag in unschuldiger Stille. Von draußen drang der entfernte Klang einer Krankenwagen- oder Polizeisirene an mein Ohr. Ich erreichte das sehr kleine Bad, das dennoch über eine entsprechend winzige Badewanne verfügte, und schloss leise die schlüssellose Tür. Nachdem ich uriniert hatte, klappte ich den mit rosarotem Überzug verhüllten Toilettendeckel runter, setzte mich und bearbeitete meinen Schwanz. Ich schloss die Augen und lehnte mich an den Spülkasten. Erschrocken hörte ich plötzlich, wie die Türklinke zaghaft und leise quietschend heruntergedrückt wurde. Hatte Birgit etwa meine Abwesenheit bemerkt?

»Ich muss Pipi.« Die Kleine stand mit runtergelassener Pyjamahose vor mir, den Blick starr auf meine Erektion gerichtet.

»Ja, klar«, murmelte ich und erhob mich ungeschickt. Das Bad war so dermaßen eng, dass ich versehentlich mit meiner Penisspitze ihren Kopf streifte, als sie sich hinhockte. Mit ihrem kleinen Hintern versank sie beinahe in der großen Schüssel. Seitlich gebückt, die eine Hand den erigierten Schwanz haltend, die andere auf den Badewannenrand gestützt, lauschte ich dem satten Strahl, den die Kleine in die Schüssel setzte, unsere Rinnsale vereinigten sich. Ein traumhaftes Stillleben für Päderasten. Schweigend kletterte die Kleine vom Thron. Ich drehte meinen Bolzen, der nicht einmal daran dachte, kleiner zu werden, so gut es ging in Richtung Badewanne.

»Nacht«, flüsterte sie, zog sich ungeschickt das Höschen hoch, bediente die Spülung und verließ das Bad.

»Nacht«, rief ich ihr mit Verzögerung hinterher. Sie hatte es nicht gehört. Ich machte die Tür zu, lehnte mich dagegen und brachte die angefangene Sache zu Ende, danach ging ich duschen.

Birgit war verliebt. Ich konnte es am nächsten Morgen in ihren leuchtenden Augen sehen.

»Guten Morgen«, hauchte sie. Sie roch aus dem Mund, der sich zu einem zärtlichen Lächeln verformte.

»Morgen«, erwiderte ich und gähnte.

»Hast du gut geschlafen, Schatz?«

»Ja, ja.«

Ich hatte vielleicht eine Stunde am Stück geschlafen, da Birgit die ganze Nacht röchelnd geschnarcht hatte. Überhaupt hatte sie einen unruhigen Schlaf. Sie wälzte sich hin und her, riss mir die Decke weg und fuchtelte unkontrolliert mit den Armen. Dabei schlug sie mir sogar einmal gegen das Ohr und zweimal auf den Hinterkopf. Als boshafte Revanche hatte ich ihr darauf mehrmals fest in die Brustwarzen gekniffen, was sie erstaunlicherweise nicht erwachen ließ, ihren Schlaf aber auch nicht unbedingt ruhiger machte.

Birgit kuschelte sich an mich und fing an, meinen unrasierten Hals zu küssen.

»Morgens ohne Kaffee bin ich zu nichts zu gebrauchen«, versuchte ich sie abzuschütteln.

Unbeirrt arbeitete sie sich feuchtküssend zu meinem Gesicht vor. »Ich mache uns gleich Frühstück, aber zuerst …«

Ich spürte ihre Hand auf meinen Eiern. Sie begann leidenschaftlich zu schnaufen. Im angrenzenden Wohnzimmer wurde der Fernseher auf Rentnerlautstärke eingeschaltet. Birgit seufzte verärgert und hob den Kopf. »Scheiße, sie ist schon wach.«

Eine Lotion für empfindliches Haar wurde angepriesen und darauf die Flatrate-Vorzüge eines Smartphone-Anbieters.

»Fenja, mach den Fernseher leiser!«, kreischte Birgit unerwartet und so schrill, dass es darauf in meinen Ohren piepte.

Keine Antwort.

»Fenja!!!«

Keine Antwort. Das Massieren meiner Eier wurde eingestellt.

»Den Fernseher leiser, Fenja!!«, krächzte sie aggressiv.

»Will Frühstück!«, kam es jetzt aus dem Wohnzimmer.

»Fenja, den Fernseher leiser, sonst setzt es was!«

Keine Antwort. Birgit richtete sich auf und blickte wütend zur Tür. »Muss ich erst rauskommen!«

»Hab Huuunger«, quiekte es aus dem Zimmer.

»Fernseher aus! Und in dein Zimmer, sofort!«

»Ich will nur kurz fernsehen.«

»Jetzt reicht’s«, zischte Birgit, schlug die Decke zurück und sprang aus dem Bett. Ich hatte gerade einen schönen Ständer bekommen. Sich schnell einen geschmacklosen Bademantel überwerfend, stürmte sie raus. Der Fernseher wurde ausgeschaltet, das Kind protestierte heulend. Flüche wurden herausgeschrien, die ich weder bei einer Mittvierzigerin geschweige denn bei einer Vier- bis Fünfjährigen erwartet hätte. Der Mutter-Tochter-Disput wurde zuerst im Wohn- und kurz darauf im Kinderzimmer ausgetragen. Ich nutzte die Zeit und checkte meine SMS.

Zwei neue Nachrichten.

Erste neue Nachricht, empfangen Samstag, 23:13 Uhr:

Warum bist so schnell gegangen? Vermisse Dich. Will nicht allein sein. Melde Dich.

Tausend Küsse Karin

Zweite neue Nachricht, empfangen Sonntag, 08:32 Uhr:

Lieber Clemens,

klappt heute nicht. Stefan ist da. Vielleicht morgen, oder übermorgen?

LG Sabrina

P.S. Hab sowieso noch Regel

Scheiße, dachte ich und schaltete das Handy aus. Also konnte ich genauso gut noch hierbleiben. Birgit kam zurück. Sie hatte einen roten Kopf, und ihre ungewaschenen Haare hingen ihr ins eingefallene Gesicht. »Ich musste ihr eine scheuern. Jetzt ist Ruhe.«

»Verstehe.«

»Willst du schon frühstücken, oder …?«

»Oder?«

Sie versuchte verführerisch zu lächeln, kroch zurück ins Bett, beugte sich hinunter und leckte mir mit ihrer langen Zunge über den erschlafften Schwanz. Dann schaute sie scheu zu mir hinauf.

»Frühstücken«, sagte ich.

Birgit machte Frühstück. Es gab altes Graubrot und Bierschinken aus der Packung, nahezu ungenießbaren Kaffee, Cola, Nutella, Goldentoast, Brötchen und Schokocornflakes, auf die sich die Kleine gierig stürzte. Eingenommen wurde das Ganze vor dem Fernseher. Wir sahen irgendeine beschränkte ‚voll geniale’ Sitcom, in der in jeder zweiten Szene gegessen beziehungsweise so getan wurde. Die Protagonisten stocherten, mit Messer und Gabel bewaffnet, laut eigener Aussage ‚vollkommen ausgehungert’ auf ihren Tellern herum, kamen aber aufgrund ihrer angeregten Konversation nie dazu, die Gabel auch nur ein einziges Mal zum Mund zu führen. Hysterische Bandlacher begleiteten die Hochglanzszenerie. Die dumme Birgit lachte tatsächlich einige Male schrill auf, während ich mir die übel schmeckende Plörre hin-

einwürgte und lustlos auf einem mit Bierschinken belegten Toast rumkaute. Die Neugier des kleinen Mädchens an meiner Person hatte sich gelegt. Sie beachtete mich kaum, starrte wie gebannt auf den Monolithen und hatte die nächtlichen Geschehnisse wahrscheinlich fürs Erste erfolgreich verdrängt. Mir sollte es recht sein. Jetzt machte sie sich über ein Nutellabrötchen her, und in kürzester Zeit war ihre Schnute genauso verschmiert, wie sie es bei unserer ersten Begegnung gewesen war. Birgit stieß leise auf, wies ihre Tochter an, sich den dreckigen Mund abzuwischen, und zündete sich eine Zigarette an. Danach ging sie zum Klo. Die Sitcom wurde inzwischen durch Werbung unterbrochen.

 

»Was machst du?«, fragte die Kleine unerwartet.

»Ich?«

»Ja.«

»Ich bin Zauberer.«

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