Kitabı oku: «Märchen und Gedichte für kleine Kinder», sayfa 3

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Der Maler David und die Zecken

Der Maler David malt gern Flecken,

an die Wände und die Decken:

Gelbe Flecken, blaue Flecken,

rote Flecken, grüne Flecken.

Schön bunt sieht’s aus

in des Malers Haus.

Der Maler kann den Sommer kaum erwarten

und sucht jeden Tag in seinem Garten

nach Steinen, nach großen und nach kleinen.

Diese will er farbig sehn,

denn das findet er sehr schön.

Sind alle Steine bunt bemalt,

vor lauter Glück der Maler strahlt.

Scheint auf die Steine die Sonne,

ist’s für die Augen eine Wonne.

Bald hat er keine Steine mehr

und überlegt: „Wo kriege ich noch welche her?“

Er sagt zu seiner Frau: „Es ist nun nicht mehr kalt,

ich geh’ jetzt in den Wald.

Von dort hol ich mir Steine her,

denn meine Malerei gefällt mir sehr.“

In kurzer Hose

sucht er auf dem Weg und im Moose nach Steinen,

kniet auf der Erde mit den blanken Beinen.

Kraxelt über Sträucher und Hecken

und denkt nicht an die Zecken.

Hier liegt ein weißer Stein, dort ein blauer,

davor liegt ein roter, dahinter ein grauer.

David sagt: „Ich hab jetzt fünfzehn Stück,

welch ein Glück.“

Frohgemut kommt er nach Haus,

packt alle seine Steine aus.

Seine Frau sagt: „Du bist schmutzig wie ein Schwein,

geh nur schnell ins Bad hinein!“

David will gern sauber sein,

reibt sich von Kopf bis Fuß mit Seife ein.

Spült sich ab sodann

und schaut sich seine Beine an.

Er sagt zu seiner Frau: „Schau’ du mal ganz genau.

An meinen Beinen hab ich kleine, schwarze Flecken.“

„Von wegen Flecken“, sagt die Frau,

„da sind Zecken, ich sehe’ s genau.“

Die Frau ruft flott den Doktor an.

Dieser kommt so schnell er kann.

Er holt seine Pinzette raus

und dreht damit die Zecken raus.

David fragt: „Herr Doktor, sagen sie mal ehrlich,

sind Zecken wirklich so gefährlich?“

Es antwortet der kluge Mann:

„Am gefährlichsten sind Zecken dann,

wenn sie selber krank sind.

Das weiß doch jedes Kind.

Wenn eine kranke Zecke einen Menschen beißt,

weißt du nicht, was das heißt?“

David sagt: „Wieso soll ich das wissen?

Sie haben mich ja heut zum ersten Mal gebissen.“

„Ist nur eine davon krank,

wirst auch du schwer krank“,

sagt der Arzt mit besorgtem Gesicht.

„David, ich versteh dich nicht!

Geht man in den Wald hinein,

muss die Kleidung richtig sein:

Langärmelige Jacke oder Weste

ist das Beste,

lange Hose, hohe Schuh’,

dann hat man vor den Zecken Ruh’.

Auf dem Kopf Mütze oder Hut

ist in jedem Falle gut.

Acht Zecken hattest du in deinen Beinen,

in sechs Wochen musst du in meiner Praxis erscheinen.

Dann brauche ich“, sagt der Doktor,

„Blut von dir für ins Labor.

Vom Labor gibt’s den Bericht

ob du krank bist, oder nicht.“

Sechs Wochen lang grämt sich der Maler sehr

und manchmal seine Frau noch mehr.

Dann schickt der Doktor

Davids Blut in das Labor.

Nach ein paar Tagen kommt der Bericht

und der Arzt zum Maler David spricht:

„Deine Vernunft war klein, dein Leichtsinn groß,

aber jetzt hast du deine Sorge los.

Zum Glück ist es nicht passiert,

die Zecken haben dich nicht infiziert.

Denke daran, zieh dich richtig an,

wann immer du den Wald betrittst,

falls eine Zecke sich auf dich stürzt.“

Es sagt der Maler richtig froh:

„Jawohl, Herr Doktor, das mach ich so.“

April

Ich bin der April.

Die Leute sagen:

„Der April macht was er will!“, mit seinen 30 Tagen

und das ist wahr.

Mal scheint die Sonne wunderbar,

dann gibt’s Hagel, Regen, Schnee,

und die Kälte tut euch weh.

Und wer läuft im April durchs grüne Gras?

Das ist der liebe Osterhas’.

Heidi wartet auf den Osterhasen

„War der Osterhas schon hier?“,

frag die Heidi morgens, früh um vier.

Der Papa gähnt und spricht:

„Sooo früh kommt der Hase nicht.“

Und die Mama sagt dazu:

„Es ist noch Nacht, lass uns in Ruh.“

Heidi mault: „Ich will den Hasen heute sehen.

Könnt ich das denn nicht verstehen?“

Dunkel ist es noch im Garten

aber dort will Heidi warten.

Es ist noch kalt und Heidi friert,

weshalb sie die Geduld verliert.

Also geht sie wieder rein

und legt sich in ihr Bett hinein.

Im Traum sieht sie den Hasen

hinterm Haus auf dem Rasen.

Um 10 Uhr ruft die Frau Mama:

„Heidi, der Osterhas war da.“

Heidi wird direkt putzmunter,

läuft ganz schnell die Treppe runter.

Mama hält ihr ein Körbchen hin,

viele bunte Eier sind darin.

Auch ein Schokoladenosterhas

steht auf einem Büschel grünem Gras.

Ein Zettel liegt im Körbchen drin.

Heidi hält ihn ihrer Mutter hin.

„Lese mir bitte vor.“

Die Mama sagt dem Kind ins Ohr:

„Mich, den Osterhasen kannst du niemals sehen,

kannst du das denn nicht verstehen?“

Wem gehört das Nest?

Während die Taube Frieda auf einem Feld Maiskörner sucht, denkt sie daran, dass sie sich mit ihrer Freundin Lilly im Park treffen will. Als sie genug gefressen hat, erhebt sie sich in die Luft und fliegt Richtung Park. Es ist April: Zwar scheint die Sonne, aber es weht ein kalter Wind. Im Park angekommen, sieht Frieda ihre Freundin auf dem Platz, an dem sie sich immer treffen. Lilly sieht traurig aus. Sie hinkt. Frieda fragt: „Lilly, warum hinkst du?“

Die Taube Lilly antwortet: „Ich habe Schmerzen in meinem rechten Fuß. Als ich in der Stadt war, haben unvernünftige Kinder mit Steinen nach uns Tauben geworfen. Ein Stein hat mich am Fuß verletzt.“

„So etwas ist böse“, entrüstet sich Frieda.

„Ja“, sagt Lilly und ist fast am Weinen, „wir Tiere können nicht zu einem Arzt gehen, wenn es notwendig ist.“

„Ja“, spricht Frieda, „wir Tiere müssen die Schmerzen aushalten.“ Traurig erzählt Lilly: „Eigentlich hatte ich vor, in diesem Jahr Eier zu legen und auszubrüten, damit ich ein paar Taubenkinder haben kann. Aber es ist mir doch zu gefährlich, in meinem Nest in der Stadt meine Kleinen aufzuziehen. Wenn wieder ein Mensch mit Steinen nach mir wirft, kann es passieren, dass ich schwer verletzt werde und meinen Kindern keine Nahrung bringen kann. Dann müssen diese verhungern.“

„Stimmt“, antwortet Frieda, „du müsstest deine Jungen in einem Nest im Wald ausbrüten, das ist nicht so gefährlich.“

Während beide Tauben von den Essensresten picken, die Menschen im Park auf den Boden geworfen haben, hebt Frieda ihren Kopf und fragt Lilly: „Hörst du den Specht hämmern?“

Lilly lauscht und sagt: „Ja, ich höre ihn. Er hat gestern und vorgestern schon gehackt. Nun schafft er sich ein neues Nest, die Baumhöhle, in der er jetzt noch wohnt, ist ihm wohl zu klein.“

Frieda meint: „Wir sollten den Specht fragen, ob er dir seine alte Baumhöhle überlässt, dann brauchst du nicht noch extra ein Nest im Wald zu bauen.“

Diese Idee findet Lilly sehr gut und da Frieda bereit ist, mit ihrer Freundin zum Specht in den nahen Wald zu fliegen, erheben sich beide in die Luft. Es ist nicht schwer, den Specht zu finden. Die Tauben brauchen nur nach dem Klopfgeräusch zu suchen. Als die Tauben bei ihm landen, unterbricht dieser Vogel seine Arbeit. Lilly trägt ihm ihr Anliegen vor. Sie braucht ihn nicht lang zu bitten. Der Specht sagt: „In zwei Tagen ziehe ich in diese neue Höhle ein. Dann kannst du, liebe Lilly, mein altes Nest haben. Kommt mit ihr beiden, ich zeige es euch.“

Alle drei Vögel fliegen zu dem alten Tannenbaum und schauen sich die Höhle an. Lilly ist begeistert von ihrem neuen Zuhause und bedankt sich beim Specht. Dieser begibt sich wieder an seine Arbeit und die Tauben fliegen zurück in den Park. Nicht nur die Taube Lilly will in diesem Jahr Eier ausbrüten, sondern auch Siglinde, ein Raufußkäuzchen. Sie hat noch kein Nest, aber das ist kein Problem für sie. Seit Tagen hört sie, dass der Specht sich eine neue Baumhöhle hämmert. Als ihre Freundin Daniela sie fragt, ob sie ein Nest hat, antwortet Siglinde: „Ich werde in die alte Höhle vom Specht einziehen, der hämmert gerade eine neue Baumhöhle.“

Daniela will wissen, ob Siglinde den Specht gefragt hat, ob sie sein altes Nest haben kann. Siglinde schüttelt den Kopf und meint: „Nein, das brauche ich nicht, der braucht die Höhle nicht mehr, also hole ich sie mir.“

Jetzt schüttelt das Käuzchen Daniela den Kopf und rügt Siglinde: „Du kannst dir doch nicht einfach ein Nest holen, das dir nicht gehört. Dieses Nest gehört dem Specht und du musst ihn fragen, ob du es haben kannst.“

„Unsinn“, plappert Siglinde, „das ist nicht nötig.“

Nach zwei Tagen zieht der Specht in seine neue Behausung ein. Direkt, nachdem der Baumeister seine alte Höhle verlassen hat, schnappt Siglinde ihre Nahrungsvorräte und zieht in die alte Spechthöhle ein. Am anderen Tag fliegen Lilly und Frieda zur alten Buche, damit Lilly das Nest vorbereiten kann für die Eiablage. Was müssen sie sehen? Da wohnt ja schon ein Raufußkäuzchen! Lilly sagt zu Siglinde: „Diese Höhle gehört mir, du musst dir ein anderes Nest suchen.“

„Nein“, schreit Siglinde, „ich wohne hier, haut ab ihr zwei Tauben!“

Frieda erklärt: „Der Specht hat der Lilly das Nest überlassen, also bitte, verschwinde!“

Gerade kommt Daniela angeflogen.

„Hilf mir“, sagt Siglinde zu ihrer Freundin, „die Tauben wollen mir mein Nest wegholen.“

Lilly sagt: „Max, der Specht hat mir erlaubt, in dieser seiner alten Höhle zu wohnen.“

Siglinde schreit: „Das ist nicht wahr, mir hat er sie versprochen!“ Da mischt sich Daniela ein: „Siglinde, ich hatte gesagt, du sollst den Specht fragen. Und du hast geantwortet, dass du das nicht bräuchtest!“ Aber Siglinde kreischt nur: „Red nicht so dumm, sondern hilf mir, die Tauben zu verjagen.“

„Nein“, antwortet Daniela, „ich bin deine Freundin, aber ich helfe dir nicht ein Unrecht zu tun.“

In dem Moment kommt Max, der Specht dazu. Er freut sich, Lilly und Frieda zu sehen. Als er Siglinde in seiner ehemaligen Höhle sieht, fragt er sie: „Was fällt dir denn ein? Ich habe dieses Nest der Lilly versprochen. Du hast mich nicht gefragt, ob du hier wohnen kannst.“

Siglinde ist ganz frech und schreit: „Hau ab, du bist ausgezogen, du hast nichts mehr zu bestimmen!“

Daniela sagt: „Siglinde, komm jetzt aus dem Nest. Ich helfe dir, ein anderes zu suchen. Wenn du jetzt nicht raus kommst, werden Max, Lilly, Frieda und ich dich packen und aus der Höhle ziehen.“

Siglinde kommt freiwillig aus der Baumhöhle, nimmt ihre Vorräte und fliegt mit Daniela weg. Und somit richtet Lilly das Nest für sich her. Nach ein paar Wochen schlüpfen aus den zwei weißen Eiern, die Lilly gelegt hat, zwei Taubenkinder. Der Fuß tut Lilly nicht mehr weh und sie ist glücklich, dass sie ihre Jungen im Wald aufziehen kann.

Der Hühnerdieb

Bauer Max hat plötzlich Sorgen,

denn an jedem neuen Morgen

hat er ein Huhn weniger im Stall.

„Wer macht mir meine Hühner all?

Bald ist keines mehr im Stall.

Das geht nicht auf die Dauer,

ich leg mich auf die Lauer.“

Am Abend mit der Dunkelheit

macht der Bauer sich bereit,

sitzt in der Küche ohne Licht,

ist auf den Dieb nun ganz erpicht.

22 Uhr – 23 Uhr – 24 Uhr …

Wo bleibt der Dieb denn nur?

Bauer Max schaut aus dem Fenster

und denkt: „Hoffentlich sind’s keine Gespenster.“

Da! Um 03° Uhr

wird der Dieb ganz fleißig.

Er klettert über die Gartenmauer.

Und Max sagt: „Aha, da ist der Hühnerklauer.“

Zum Hühnerstall geht die Gestalt,

Max denkt: „Leider bin ich viel zu alt

um mir zuzutrauen,

diesen zu verhauen. Und Max sieht dann

wie gut der Dieb dort klettern kann.

Vom Dach aus steigt der Dieb nun ein,

gleich wird ein Huhn sein Eigen sein.

Max jammert: „Mein armes Huhn,

was kann ich nur tun?“

Dann steigt der Dieb vom Dach hinab.

Max denkt: „Greif ich ihn an, dann bringt er mich ins Grab.

Ich muss eine bessere Lösung finden.“

Nun will der Dieb verschwinden.

Max wartet, bis der Dieb auf der Straße ist

und denkt: „Den kriege ich mit einer List.“

Leise schleicht er ihm nun hinterher,

denn dieses ist nicht schwer.

Es biegt der Dieb in eine Straße ein

und geht ins zweite Haus hinein.

Zunächst geht der Max am Haus vorbei

und denkt: „So eine Schweinerei.

Der bringt mir meine Hühner um.“

Dann dreht Max sich um

und geht zurück.

„Vielleicht hab ich Glück

und finde einen Beweis“,

sagt Max zu sich selbst ganz leis.

Er schleicht nun um des Diebes Haus

und leuchtet mit der Taschenlampe jede Ecke aus.

Dann schaut er in die Mülltonne rein,

und stöhnt: „Oh nein, das kann nicht sein.“

Dort liegen Hühnerfedern, Hühnerknochen.

Bauer Maxens Wut fängt an zu kochen.

„Das ist ein Beweis,

den ich mir zu sichern weiß“,

murmelt Max vor sich hin,

„ich werde die Mülltonne mit nach Hause zieh’n.“

Leise zieht Max die Tonne zum Hof hinaus

und nimmt sie mit zu seinem Haus.

In den Keller stellt er sie

und denkt: „Dort findet der Dieb sie nie.“

Am Tag darauf ruft er die Polizei

und diese kommt herbei.

Er erklärt: „Im Keller neben den Kohlen,

die Mülltonne hab ich gestern Nacht gestohlen.

Die Tonne gehört dem Müller Erwin

was er mir gestohlen hat, liegt in der Tonne drin.

Nacht für Nacht war er in meinem Hühnerstall

meine Hühner sind fast all.

Es sagt ein Polizist: „Wir lassen jetzt die Tonne steh’n,

wir werden morgen weitersehen.“

Tag’s drauf geht der Müller Erwin

zur Polizeidienststelle hin.

Er sagt: „Ich zeige einen Diebstahl an

und hoffe, dass die Polizei mir helfen kann.

Meine Tonne fehlt seit heute Morgen.“

„Machen sie sich keine Sorgen“, sagt der Polizist,

„Ich weiß, wo ihre Tonne ist.

Fahr’n sie mit zum Haus vom Dieb.“

„Ja“, sagt Erwin, „Das ist mir ganz lieb:.“

Vor Bauer Maxens Haus

steigen beide aus dem Auto aus.

Der Erwin fragt den Polizist,

wie es wohl möglich ist,

dass Max die Tonne gestohlen hat.

„Er hat bestimmt eine Erklärung parat.“

Nun kommt der Max aus dem Haus

und holt die Tonne aus dem Keller raus.

Grad fängt der Erwin an zu schrei’n:

„Meine Tonne zu klauen, was fällt dir ein?“

Max antwortet: „Sieben Hühner hast du mir gestohlen,

da darf ich wohl die Tonne holen.

Damit ich auch beweisen kann

was du mir und meinen Hühnern angetan.“

Schämen muss sich nun der Dieb

und dieses ist ihm gar nicht lieb.

Max sagt: „Bring sieben neue Hühner mir,

dann gebe ich deine Tonne dir.“

Nun fragt der Polizist

den Erwin, ob er damit einverstanden ist.

Darauf sagt der Erwin dann:

„Ich bringe sieben neue Hühner an.

Hol meine Tonne dann nach Haus

und die Klauerei ist aus!“

Der Dieb

Neulich war ich im Geschäft

wollte dort ein neues Heft.

Als ich suchte und schaute, sah ich einen Mann, der klaute.

Der steckte sich drei Kulis in die Tasche

und eine große Klebstoffflasche.

Ich fand ein Rechenheft.

Ich dachte: Das ist ungerecht,

ich muss mein Heft bezahlen,

doch dieser kann zu Hause prahlen:

„Hab alles umsonst bekommen

hab’s mir einfach mitgenommen.“

Ich könnte mir ja auch was stehlen

und zu Hause nichts davon erzählen.

Will ich oder will ich nicht?

Was ist, wenn man mich erwischt?

Ich überlege hin und her

und die Entscheidung fällt mir schwer.

Dann denk’ ich nein, nein, nein,

ich will ein ehrliches Mädchen sein.

Mama sagt: „Wer andern etwas klaut,

dem wird auch etwas geklaut.“

An die Kasse geht der Mann

und ich stell mich hintendran.

Der Mann bezahlt nur

eine Rolle Schnur.

Ich zahl und sag „Auf Wiedersehen.“

und seh’ den Mann nach draußen gehen.

Vor der Türe steht ein Mann

und was dann?

Ich bleibe steh’n

will alles sehn.

Der Dieb muss mit dem Mann ins Geschäft zurück

also: Das Stehlen brachte ihm kein Glück.

Der Detektiv hat ihn erwischt,

der ist auf Diebe ganz erpicht.

Er schreibt nun eine Anzeige

und gibt sie an die Polizei.

Eine Strafe gibt es für den Mann,

weil der nicht einfach klauen kann.

Als wir am Tag darauf zur Schule geh’n,

kann ich den Mann schon wiederseh’n.

Auf einem Parkplatz schreit er laut:

„Mein Auto, mein Auto ist geklaut!“

Die Ausreißer

In einer Nebenstraße in einem kleinen Dorf stehen nur zwei Häuser, eines am Anfang und eins am Ende der Gasse. Dazwischen liegen die Gärten und Wiesen von Lutz, der im Haus am Anfang der Straße wohnt und von Gerhard, dem das Haus am Ende der Gasse gehört. Lutz ist nicht klein, aber auch nicht groß, aber stark. Er ist Maurer, aber seine Arbeit gefällt ihm nicht. Deshalb hat er meistens schlechte Laune und streitet mit seiner Frau. Aber die Erika lässt sich das nicht gefallen und schreit so laut, dass ihr Mann noch wütender wird. Dann geht Lutz in den Hof und lässt seine Wut am Hund aus. Der kleine schwarze Schnauzer heißt Isidor und hat furchtbare Angst vor Lutz, denn er weiß, dass er dann von diesem Mann gehauen und getreten wird. Der arme Isidor! Wenn der Hund dann Schmerzen hat und ganz traurig ist, denkt er immer: „Ich muss weglaufen, aber wohin? Wo ist eine Hundehütte und Essen für mich? Außerdem habe ich hier einen Freund, dem es auch nicht besser geht. Ich will den Bulli nicht alleine lassen!“

Bulli ist ein großer Hund, ist auch schwarz und sieht so ähnlich aus wie ein Bernhardiner. Sein Besitzer ist der alte Gerhard, ein ganz großer, dünner Mann, der alleine im Haus wohnt. Seine Frau hat sich von ihm scheiden lassen, weil er immer mit ihr geschimpft und getobt hat. Und so schimpft Gerhard allein im Haus herum, tritt seine Hühner auf der Wiese mit seinen Füßen und auch den armen Bulli. Gerhard braucht nicht mehr arbeiten zu gehen, aber trotzdem hat er wie Lutz immer schlechte Laune. Die beiden Männer sind befreundet. Wann immer Gerhard auf seinem Rad ins Dorf fährt, schaut er, ob Lutz zu Hause. Ist sein Freund da, kommt dieser an die Straße und beide unterhalten sich. An jedem Samstagnachmittag kommt Gerhard zu Lutz in den Hof. Dort spielen beide Männer Kartenspiele. Dann ist Bulli bei Isidor. Wenn Isidor und Bulli in der der Hundesprache miteinander reden, das heißt, wenn sie bellen, können Lutz und Gerhard natürlich nicht verstehen, was sich die Hunde sagen. Das ist auch gut so, sonst würden sie hören, dass Isidor sich über Lutz und Bulli über Gerhard beklagt. Heute ist Samstag und am Nachmittag wartet Isidor ungeduldig darauf, dass Gerhard mit Bulli kommt. Es ist April und an manchen Tagen schon angenehm warm. Während Lutz den Tisch im Hof herrichtet, damit er mit seinem Freund Karten spielen kann, liegt Isidor auf dem Boden und lässt sich von der Sonne bescheinen. Samstags ist Lutz gut gelaunt, weil er nicht arbeiten braucht und Gerhard zu ihm kommt. Dann tut er Isidor nichts.

„Du dämlicher Köter“, schimpft Gerhard, als er sich mit Bulli auf den Weg begibt. Isidor hat das gehört und denkt: „Endlich kommt Bulli.“ Er steht auf und tippelt mit seinen kurzen, dünnen Beinen schnell zum offenen Hoftor. Da kommt Gerhard auf seinem Rad und hintendran wie immer, Bulli. Der große, schwarze Hund sieht ganz traurig aus.

„Hallo Bulli!“, sagt Isidor. Schon schnauzt der unverschämte Mann auch noch den Isidor an: „Was soll die Bellerei?!“

Dann stellt er sein Fahrrad im Hof ab und Lutz kommt mit zwei Flaschen Bier aus dem Haus. Jetzt sind beide Männer gutgelaunt, sie begrüßen sich und setzen sich an den Tisch. Beide Hunde wollen einander etwas erzählen, sie gehen gemeinsam außerhalb des Hofes in der Gasse hin und her. Bulli lässt den Kopf hängen und sagt: „Ich halt es nicht mehr aus. Gestern hat der Gerhard mir so fest an den Kopf getreten dass ich heute noch Schmerzen habe. Außerdem konnte ich nach dem Tritt stundenlang nichts mehr sehen. Wen der mir nochmal an den Kopf tritt, werde ich vielleicht blind. Ich muss abhauen, denn wenn ich erblinde, kann ich nicht mehr abhauen.“

Isidor antwortet: „Mein armer Freund, du tust mir leid. Auch ich will weglaufen. Vorgestern hat der Lutz mich so fest getreten, dass ich zwei Meter weit gegen den Zaun geflogen bin. Diese Menschen denken nicht daran, dass wir Schmerzen haben durch das, was sie uns antun.“

Bulli entgegnet: „Vielleicht wissen sie aber, dass es uns weh tut und sie wollen, dass wir Schmerzen haben. Wir laufen weg. Wenn wir nicht abhauen, bringen sie uns noch um.“

„Aber wohin?“, fragt Isidor.

„Wir brauchen Essen und Wasser. Es gibt ein Tierheim in der Stadt, vielleicht sollten wir dorthin laufen?“

„Nein, nein“, wehrt Bulli ab, „erinnerst du dich noch an Rex, den Hund von der Grete?“

Isidor schüttelt den Kopf: „Nein.“

„Der Rex war weggelaufen. Jemand hat ihn eingefangen und ins Tierheim gebracht. Dort hat ihn die Grete abgeholt. Wenn wir ins Tierheim laufen, holen Gerhard und Lutz uns wieder zurück.“ erklärt Bulli.

Plötzlich hebt Isidor seinen Kopf ganz hoch und sagt: „Ich habe eine Idee. In den Geschäften gibt es Hundefutter zu kaufen. Zwar dürfen keine Hunde ins Geschäft, aber wir wollen nicht verhungern. Wir haben kein Geld, also werden wir uns Hundefutter stehlen.“

Von dieser Idee ist Bulli so begeistert, dass es ihm gleich besser geht. Und Isidor tippelt ganz aufgeregt und sagt: „Komm Bulli, wir laufen sofort weg.“

„Nein“, bestimmt Bulli, „es ist noch hell. Egal wo wir hinlaufen, sie holen uns ein, weil sie mit dem Auto schneller sind.“

Gerhard brüllt: „Bulli, hier her!“

„Isidor, bei Fuß!“, schreit Lutz. Schnell sagt Bulli zu seinem Freund: „Wir laufen erst bei Anbruch der Dunkelheit weg, wenn beide betrunken sind.“ Dann gehen beide Hunde in den Hof zu ihren Besitzern. Gerhard und Lutz trinken Bier, spielen Karten und sind gut gelaunt. Die beiden armen Hunde liegen auf dem Boden und denken an ihre Flucht und an ein besseres Leben: Sie warten ganz ungeduldig auf die Dämmerung. Isidor ist froh, dass er nicht alleine flüchten muss, dass Bulli bei ihm sein wird, denn ein großer Hund kann sich besser verteidigen als ein kleiner. Nun geht die Sonne unter und beide Hunde sind aufgeregt. Nach einer Weile können beide Männer ihre Karten der Dunkelheit wegen nicht mehr lesen, weshalb Lutz das Licht im Hof einschaltet. Da die Freunde betrunken sind, achten sie nicht mehr auf ihre Hunde. Langsam erhebt sich Bulli und geht umsichtig vor das Hoftor auf den Bürgersteig. Gerhard ist ins Kartenspiel vertieft und sagt nichts. Dann steht auch Isidor auf und tippelt durchs Tor zu Bulli. Isidor sagt: „Ich habe Angst, im Dunkeln wegzulaufen.“

Bulli aber sagt: „Jetzt oder nie, ich bin bei dir, wir schaffen das. Also los! Wir laufen!“

Da Isidor kurze Beine hat, kann er nicht so schnell laufen wie Bulli, aber sein Freund weiß das und läuft langsam. Aus der Gasse heraus geht’s nach rechts auf eine Straße, an der rechts und links Felder und Wiesen liegen.

Bald gelangen die Hunde an den kleinen Wald, der sich an die Wiesen und Felder anschließt. Bulli biegt in einen kleinen Waldweg ein und sagt: „Isidor, ruh dich aus. Dieser Lauf war für dich anstrengend.“ Isidors Zunge hängt aus seinem Maul heraus und er kann nur japsen: „Ja, Bulli!“

Der große Freund erklärt: „Wir dürfen jetzt nicht auf der Straße bleiben. Wegen dem Licht von der Straßenlaterne würden Gerhard und Lutz uns sehen.“

Der kleine Isidor ist noch außer Atem. Er versucht angestrengt in der Dunkelheit etwas zu sehen und er jammert: „Es gruselt mich hier im dunklen Wald. Der Lutz hatte seiner Frau erzählt, dass eine Eule eine Frau angegriffen und verletzt hat.“

„Ja“, antwortet Bulli, „Gerhard hat das auch am Telefon seinem Sohn erzählt. Habe keine Angst, wir sind keine Menschen. Lege dich nicht hin und pass auf, dass du nicht an den Sträuchern vorbei streifst, sonst kriegst du Zecken ins Fell. Wenn du ausgeruht bist, laufen wir durch den nächsten Ort in den großen Wald. Dort sind wir in Sicherheit. Die beiden Männer sind zu betrunken, um heute noch Auto fahren zu können.“

„Bulli, Isidor, Bulli, Isidor!“, brüllt Gerhard ganz laut. Beide Hunde kriegen einen Schreck und Isidor zittert an seinem ganzen, kleinen Körper. „Keine Angst“, ermuntert Bulli seinen kleinen Freund.

„Hier auf diesem schmalen Waldweg wird er uns nicht suchen.“

Gerhard fährt mit seinem Fahrrad die Straße rauf und brüllt immer wieder: „Bulli, Isidor!“

Außerdem schimpft er wütend: „Diese unverschämten Köter sind abgehauen!“

Als Gerhard mit seinem Rad auf der Straße umkehrt, stürzt er hin und schreit: „Autsch!“

Dann hören die Hunde den Lutz rufen: „Isidor, Bulli!“ Gerhard ruft: „Hier sind sie nicht.“

Lutz kommt ebenfalls auf seinem Rad daher. Gerhard ist zwar schon aufgestanden, aber ein Knie tut ihm weh und er erzählt Lutz, dass er gestürzt ist. Lutz berichtet: „Ich habe die ganze Dorfstraße und die Kirchgasse abgesucht, aber die zwei nicht gesehen.“

„Vielleicht kommen sie ja von alleine wieder zurück“, meint Gerhard, „ich hab jetzt keine Lust, weiter zu suchen. Ich will jetzt nach Hause.“ Lutz tröstet seinen Freund: „Komm, wir trinken bei mir noch ein Bier und dann machen wir Schluss für heute. Wenn die Hunde Hunger haben, kommen sie von sich aus wieder nach Hause.“

Gemeinsam gehen die Freunde zu Fuß nach Hause.

„Die sind wir jetzt erstmal los“, sagt Bulli, „jetzt gehen wir die Straße hoch, durch den Wald, durch das Nachbardorf.“

Isidor bleibt ganz nah bei seinem Freund. Auf dieser Straße fahren nur tagsüber Autos. Nach einigen Minuten sind die Hunde im nächsten Dorf angelangt. Isidor hat Angst und sagt: „Hoffentlich sieht uns kein Mensch, der uns kennt und den Lutz und den Gerhard anruft.“ Bulli antwortet: „Wir sind bald in dem großen Wald, dann sieht uns niemand mehr.“

Vom Dorfende aus führt ein schmaler Feldweg zu einem großen Wald. Da jetzt keine Wolken mehr den Vollmond verdecken, können die beiden Freunde genug sehen. Für Bulli ist es nicht so anstrengend, er braucht nicht schnell zu gehen, aber Isidor hat alle Mühe, Schritt zu halten. „Ich kann nicht mehr“, japst er atemlos, als beide am Wald ankommen. „Für heute sind wir am Ziel“, erwidert Bulli.

„Wir bleiben hier vor dem Wald, bis es hell ist. Irgendwo hier steht eine Bank, dort können wir uns drauflegen. Im Wald können wir uns nicht hinlegen. Wenn wir Zecken ins Fell bekommen, ist niemand da, der sie entfernt.“

Da Bulli schon mal mit Gerhard hier war, weiß er, dass eine Bank am Waldrand steht.

„Ich suche die Bank, du kannst hier warten“, sagt er und läuft am Wald entlang. Nach nur einer Minute hat der große Freund die Bank gefunden und ruft: „Isidor, komm hier her!“

Der Vollmond leuchtet hell und so findet der kleine Hund seinen Freund schnell.

„Auf dieser Bank ist Platz für uns beide“, sagt Isidor und springt auf die Bank. Er ist so erschöpft, dass ihm gleich die Augen zufallen und er einschläft. Auch Bulli liegt nun auf der Bank. Da er mit Gerhard immer mal in dieser Gegend unterwegs war, kennt er sich etwas auch und überlegt, wo sich ein Geschäft befindet. Er hat Hunger und Durst, schläft aber bald ein. Als es am anderen Morgen hell wird, erwacht Isidor. Er hat großen Hunger und ganz viel Durst. Auch Bulli erwacht mit Hunger und Durst. Er weiß, wo sich ein Bach befindet. Beide Hunde laufen zum Wasser und stillen erstmal ihren Durst.

„Wo kriegen wir jetzt Essen her?“, fragt Isidor. „Ich falle beinahe um vor lauter Hunger.“

„Im nächsten Dorf ist ein Geschäft“, erklärt Bulli, „wir laufen jetzt dorthin.“

Nun kann man schon die Sonne sehen und es wird wohl schönes Wetter werden. Bulli kennt den Weg. Bald sind sie an einem still gelegten Bahnhof angekommen. Durch die Sträucher und Bäume, die mittlerweile zwischen den Bahngleisen wachsen, können sie ein großes Geschäft sehen. Sie wundern sich, dass das Geschäft geschlossen ist. Aber dann fällt Isidor ein, dass es Sonntag ist. Bei beiden Hunden ist die Enttäuschung groß, denn sie haben viel Hunger und wissen nicht, woher sie Essen haben können. Bulli erinnert sich, dass in diesem Ort eine Metzgerei ist. Von dort hat Gerhard manchmal Fleischabfälle für ihn bekommen. In der Hoffnung, Essen zu bekommen, laufen die Freunde durch das Dorf zur Metzgerei. Da Sonntag ist, schlafen die meisten Menschen noch und die Hunde sind froh, dass ihnen niemand begegnet. Die Metzgerei ist geschlossen, aber im Schlachthaus ist ein Fenster offen. Für Isidor ist das Fenster zu hoch, aber Bulli springt durchs Fenster ins Schlachthaus. Isidor passt auf, ob ein Mensch kommt. Dann kommt Bulli an die Fensteröffnung. Er hat ein großes Stück Fleisch im Maul und lässt es vor Isidor auf den Boden fallen- dieser packt es schnell mit seinen Zähnen! Oh, wie freut er sich! Dann springt Bulli in den Hof. Er hat auch für sich ein großes Stück Fleisch im Maul. Beide Hunde laufen schnell zum Bahnhofsgelände zurück. Dort, zwischen Bäumen und Sträuchern vertilgen sie das Fleisch.

„Welch ein Glück!“, denken die Hunde. Isidor sagt: „Heute brauchen wir nicht zu verhungern.“

„Ja, Glück gehabt“, antwortet Bulli.

„Wir sollten nicht hier bleiben“, redet er weiter, „hier gibt es Menschen, die den Gerhard und mich kennen.“

Isidor würde am liebsten hier bleiben, wegen dem Fleisch im Schlachthof. Aber er will nicht, dass Bulli wieder zum Gerhard muss. Ohne Bulli könnte er nicht überleben und er vertraut seinem Freund. Gerade, als sie das verwilderte Bahnhofsgelände verlassen wollen, sieht Bulli Gerhards Auto auf der Straße kommen und erschrickt.

„Schnell zurück, versteck dich Isidor, Gerhard sucht uns“, sagt er zu seinem kleinen Freund. Beide verstecken sich hinter einer großen Hecke. Gerhard hält sein Auto an, steigt aus, geht ein paar Meter zwischen dem Gestrüpp und ruft: „Bulli, Isidor!“

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22 aralık 2023
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