Kitabı oku: «Joseph Conrad: Das Ende vom Lied – Weihe – Hart of Darkness:», sayfa 2

Yazı tipi:

Er fand es von Jahr zu Jahr schwieriger. Er litt schwer darunter, dass er seiner Tochter nur kleine Zuschüsse senden konnte. Inzwischen hatte er gute Zigarren ganz aufgegeben und sich sogar bei den billigeren auf sechs Stück am Tage beschränken gelernt. Er schrieb ihr nie ein Wort von seinen Schwierigkeiten, und auch sie ließ sich über die ihren niemals aus. Ihr gegenseitiges Vertrauen zueinander verlangte keine Aufklärungen, und ihr unbedingtes Verstehen hielt an, auch ohne Versicherungen von Dankbarkeit oder Bedauern. Es hätte ihn verletzt, wenn sie es sich hätte einfallen lassen, ihm wortreich zu danken, doch fand er es ganz natürlich, dass sie ihm gestand, sie brauche zweihundert Pfund.

Er hatte mit der „FAIR MAID“ unter Ballast den Heimathafen der „SOFALA“ angelaufen, um nach einer Fracht Ausschau zu halten, und ihr Brief hatte ihn dort erreicht. Sein Inhalt besagte, dass es keinen Sinn habe, die Tatsache zu beschönigen. Ihr bliebe kein andrer Ausweg, als ein Kosthaus zu eröffnen, wofür ihrer Meinung nach die Aussichten günstig waren. Gut genug jedenfalls, um ihr den Freimut zu der Mitteilung zu geben, dass sie mit zweihundert Pfund anfangen könnte. Er hatte hastig den Umschlag aufgerissen, auf Deck, wo er ihm durch den Laufboten des Schiffsmaklers, der ihm sofort nach dem Ankern die Post gebracht hatte, übergeben worden war. Zum zweiten Mal in seinem Leben fühlte er sich niedergeschlagen und blieb stocksteif in der Kajütentür stehen, das Papier in den zitternden Fingern. Ein Kosthaus eröffnen! Zweihundert Pfund für den Anfang! Der einzige Ausweg! Und er wusste nicht, wo er zweihundert Pence hernehmen sollte!

Die ganze Nacht lang schritt Kapitän Whalley die Hütte seines verankerten Schiffes ab, als handelte es sich darum, bei schlechtem Wetter unter Land zu kommen, ohne genaue Kenntnis des Standpunktes, nach einer Fahrt durch viele graue Tage, ohne Sonne, Mond und Sterne. Die schwarze Nacht glitzerte von Richtfeuern für Seeleute und den ruhigen, geraden Streifen der Lichter an Land. Rings um die „FAIR MAID“ warfen tanzende Schiffslichter zitterigen Widerschein über das Wasser der Reede. Kapitän Whalley sah nirgends einen Lichtschimmer, bis der Tag anbrach und er merkte, dass seine Kleider von schwerem Tau durchnässt waren.

Sein Schiff war schon wach. Er blieb kurz stehen, drückte seinen nassen Bart aus und stieg rücklings, mit müden Füßen, die Hüttenleiter hinab. Bei seinem Anblick blieb dem Ersten Offizier, der sich schläfrig auf dem Hauptdeck herumdrückte, mitten in dem Morgengähnen der Mund offen stehen.

„Guten Morgen“, sagte Kapitän Whalley feierlich und ging in die Kajüte. Doch er blieb in der Tür stehen und fügte, ohne zurückzusehen, hinzu: „Nebenbei ... irgendwo im Lazarett muss noch eine leere Holzkiste aufgehoben sein. Sie ist nicht zerschlagen worden, oder?“

Der Offizier schloss den Mund und fragte dann wie betäubt: „Was für eine leere Kiste, Herr?“

„Eine große, flache Kiste, für das Ölbild in meinem Zimmer. Lassen Sie sie an Deck schaffen und vom Zimmermann nachsehen. Ich werde sie vielleicht bald brauchen.“

Der Offizier rührte kein Glied, bis er die Tür zu des Kapitäns Staatskajüte hatte zuschlagen hören. Dann winkte er den Zweiten achtern zu sich und teilte ihm mit, ‚es sei etwas im Winde’. Als die Glocke zum Frühstück läutete, dröhnte Kapitän Whalleys Stimme durch die geschlossene Tür: „Setzen Sie sich hin und warten Sie nicht auf mich.“ Und seine Offiziere setzten sich bedrückt zu Tisch und tauschten Blicke und geflüsterte Worte. Was? Kein Frühstück? Und noch dazu, nachdem er sich offenbar die ganze Nacht auf Deck herumgetrieben hatte! Ja, da war freilich etwas im Winde. Über ihren Köpfen, die ernst über die Teller gebeugt waren, schaukelten im Oberlicht drei Drahtkäfige von dem rastlosen Umherhüpfen der hungrigen Kanarienvögel. Aus der Staatskajüte konnten sie die gemessenen Bewegungen ihres Alten hören. Kapitän Whalley zog bedächtig die Chronometer auf, staubte das Ölbild seiner verstorbenen Frau ab, nahm ein sauberes, weißes Hemd aus der Schublade und machte sich in seiner peinlich genauen, besonnenen Art fertig, an Land zu gehen. Er hätte an jenem Morgen keinen Bissen hinunterbringen können. Er hatte sich entschlossen, die „FAIR MAID“ zu verkaufen.

* * *

III

III

Gerade damals suchten die Japaner weit und breit nach Schiffen von europäischer Bauart, und Kapitän Whalley hatte keine Schwierigkeiten, einen Käufer zu finden, einen Spekulanten, der hart feilschte, aber die „FAIR MAID“, im Hinblick auf einen gewinnreichen Weiterverkauf, bar bezahlte. So kam es, dass Kapitän Whalley an einem gewissen Nachmittag die Freitreppe eines der bedeutendsten Postämter des Ostens mit einem Streifen bläulichen Papiers in der Hand hinunterging. Es war der Aufgabeschein eines eingeschriebenen Briefes, den er mit einem Scheck über zweihundert Pfund nach Melbourne geschickt hatte. Kapitän Whalley schob den Papierstreifen in seine Westentasche, zog seinen Stock unter dem Arm hervor und ging die Straße hinunter.

Es war eine kürzlich eröffnete und noch unfertige Hauptstraße, mit einer Andeutung von Bürgersteigen zu beiden Seiten und über und über von einer weichen Staubschicht bedeckt. Ihr eines Ende mündete in das elende chinesische Geschäftsviertel nahe am Hafen, nach der anderen Seite aber erstreckte sie sich in gerader Linie, ohne Häuser, ein paar Meilen weit durch Inseln dschungelartigen Pflanzenwuchses bis zu den Hoftoren der neuen Vereinigten Dock-Gesellschaft. Die grellen Stirnseiten der neuen Regierungsgebäude wechselten ab mit den rohen Plankenzäunen um leere Bauplätze. Die Straße war leer und wurde von den Eingeborenen nach den Geschäftsstunden vermieden, als hätten sie gefürchtet, dass einer der Tiger aus der Nachbarschaft der neuen Wasserwerke auf dem Hügel heruntergetrabt kommen könnte, um sich einen der chinesischen Ladeninhaber zum Abendessen zu holen. Kapitän Whalley konnte die Einsamkeit der großangelegten Straße nichts von der Wucht seiner Erscheinung nehmen. Er schritt, eine einsame Gestalt mit einem großen, weißen Bart wie ein Pilger, zielbewusst dahin, einen dicken Stock in der Hand, der eine Waffe schien. Auf einer Seite zeigte sich der Vorbau des neuen Gerichtsgebäudes, niedrig und schmucklos auf stämmigen Säulen ruhend und halb verborgen hinter ein paar alten Bäumen, die man im Vorgarten stehengelassen hatte. Auf der anderen Seite kamen die Flügel des neuen Kolonialschatzamtes bis an die Straßenflucht heran. Kapitän Whalley aber, der nun kein Schiff und kein Heim mehr hatte, erinnerte sich im Vorübergehen, dass, als er zum ersten Male aus England herübergekommen war, auf diesem selben Fleck ein Fischerdorf gestanden hatte, ein paar Rohrhütten auf Pfählen, zwischen einer schlammigen Flutbucht und einem morastigen Fußpfad, der sich in eine dichte Wildnis ohne Docks oder Wasserwerke verlor.

Kein Schiff und kein Heim. Und auch seine arme Ivy dort weit weg hatte kein Heim. Ein Kosthaus ist kein Heim, wenn es einem auch einen Lebensunterhalt gewähren mag. Der Gedanke an das Kosthaus widerstrebte seinem innersten Gefühl. Seine Stellung im Leben paarte sich mit wahrhaft adeligen Anschauungen, die eine Verachtung kleinbürgerlicher Wohlanständigkeit und ein gewisses Vorurteil gegen die Anrüchigkeit gewisser Berufsarten kennzeichneten. Für seine Person hatte er es immer vorgezogen, Handelsschiffe zu führen (was eine einwandfreie Beschäftigung ist), anstatt Ware zu kaufen und zu verkaufen, wobei es ja im Grunde darauf ankommt, jemand hineinzulegen – oder bestenfalls auf eine ziemlich würdelose Entfaltung von Scharfsinn. Sein Vater war der Oberst Whalley (im Ruhestand) gewesen, seinerzeit in Diensten der Ostindischen Kompanie, mit sehr bescheidenen Mitteln neben seiner Pension, doch mit vornehmen Beziehungen. Kapitän Whalley konnte sich noch aus seiner Knabenzeit erinnern, dass die Kellner in Gasthäusern, Landkaufleute und ähnliche Angehörige der unteren Mittelstände den alten Krieger infolge seiner machtvollen Erscheinung als ‚Mylord’ ansprachen.

Kapitän Whalley selbst (er wäre wohl in die Marine eingetreten, wäre sein Vater nicht gestorben, bevor er selbst vierzehn Jahre alt war) hatte etwas Großartiges, das einem alten, glorreichen Admiral gut angestanden hätte. Nun aber verlor er sich wie ein Strohhalm in einem Wirbelwind unter dem Schwarm von brauner und gelber Menschheit in einer Zwischenstraße, die im Gegensatz zu der breiten, leeren Allee, die er verlassen hatte, eng wie eine Schlucht und von aufbrausendem Leben überzuquellen schien. Die Hauswände waren blau gestrichen; die Läden der Chinesen gähnten wie Höhlengräber; Haufen von unbeschreiblichen Waren überschwemmten die langen Laubengänge, und die Glut eines klaren Sonnenuntergangs ergoss sich mitten durch die Straße, von einem Ende zum anderen, wie der Abglanz eines Brandes. Sie fiel auf die bunten Farben und die dunklen Gesichter der bloßfüßigen Menge, auf die bleichen, gelben Rücken der halbnackten Lastkulis, auf das Lederzeug eines hochgewachsenen Sikh mit geteiltem Bart, der vor dem Tor des Polizeigebäudes Wache stand. Riesengroß über dem Meer dichtgedrängter Köpfe, schwamm, von einer roten Dunstwolke umgeben, ein vollgepackter Wagen der elektrischen Straßenbahn vorbei, unter unaufhörlichem Blasen seines Signalhorns, wie ein Dampfer, der im Nebel tutet.

Kapitän Whalley kam wie ein Taucher auf der anderen Seite hoch und nahm im einsamen Schatten zwischen den Mauern der geschlossenen Warenhäuser seinen Hut ab, um sich die Stirn zu kühlen. Ein gewisser übler Beigeschmack haftete dem Beruf einer Kosthauswirtin an. Diese Frauen gelten als habgierig, gewissenlos, unzuverlässig; und wenn er auch keine Klasse seiner Mitmenschen verachtete – Gott behüte! –, so schien es doch unziemlich für eine Whalley, dass sie sich Verdächtigungen solcher Art aussetzen sollte. Doch hatte er ihr deswegen keine Vorstellungen gemacht. Er hatte das volle Vertrauen, dass sie sein Gefühl teilte; er war traurig für sie; vertraute ihrem Urteil; betrachtete es als eine günstige Fügung, dass er ihr noch einmal helfen konnte – aber in dem adeligen Innersten seines Herzens hätte er es wohl leichter gefunden, sich mit dem Gedanken auszusöhnen, dass sie etwa Näherin geworden wäre. Er erinnerte sich dunkel, vor Jahren eine rührende Dichtung, genannt ‚Der Sang des Hemdes’, gelesen zu haben. Es war schon recht, Gedichte über arme Frauen zu verfassen. Aber die Enkelin des Obersten Whalley als Wirtin eines Kosthauses! Uff! Er setzte seinen Hut wieder auf, griff in zwei Taschen und blieb einen Augenblick stehen, um ein flackerndes Zündhölzchen an das Ende einer billigen Cheroot zu halten. Dann blies er verbittert eine Rauchwolke dieser Welt ins Gesicht, die solche Überraschungen bergen konnte.

Einer Sache war er gewiss – dass sie das rechte Kind einer klugen Mutter war. Jetzt, da er über den ersten Schmerz, sich von seinem Schiff trennen zu müssen, weggekommen war, sah er auch klar ein, dass ein solcher Schritt nie zu vermeiden gewesen wäre. Vielleicht hatte es schon längst angefangen, ihm klarzuwerden, ohne dass er es sich hätte eingestehen wollen. Sie aber, dort weit weg, musste es gefühlsmäßig erfasst haben, mit dem Mut, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen und sie auszusprechen – beides Eigenschaften, die ihre Mutter zu einer so ausgezeichneten Ratgeberin gemacht hatten.

Es hätte schließlich dazu kommen müssen. Es war gut, dass sie ihm die Hand geführt hatte. Noch ein oder zwei Jahre später wäre es ein durchaus unvorteilhafter Verkauf gewesen. Um das Schiff in Gang zu halten, hatte er sich jedes Jahr tiefer hineingearbeitet. Er war wehrlos gegen die vielfachen kleinen Widerwärtigkeiten, wenn er auch offenen Schicksalsschlägen sehr wohl die Stirn zu bieten verstand, wie eine Klippe, die unbewegt dem Ansturm der See standhält und die tückische Rückströmung missachtet, die ihre Grundfesten unterwühlt. Wie nun die Dinge lagen, blieb ihm, nach Tilgung sämtlicher Schulden und Erfüllung des Wunsches seiner Tochter, aus dem Geschäft eine Summe von fünfhundert Pfund. Außerdem hatte er noch einige vierhundert Dollars bei sich – gerade genug, um seine Hotelrechnung zu bezahlen, vorausgesetzt, dass er nicht allzulange in dem einfachen Zimmer verweilte, in dem er Zuflucht gesucht hatte.

Spärlich eingerichtet, mit gewachstem Boden, ging es auf eine der Seitenveranden hinaus. Der weitläufige Ziegelbau, luftig wie ein Vogelkäfig, hallte wider von dem unaufhörlichen Klappern der Fensterläden, an denen, zwischen den weißgetünchten, viereckigen Pfeilern an der Seeseite durch, der Wind rüttelte. Die Zimmer waren luftig, ein Gewimmel von Sonnenflecken tanzte über die Decke; und die gelegentlichen Einfälle von Touristen bei der Ankunft eines Passagierdampfers im Hafen erfüllten das winddurchwehte Dämmern der Räume mit dem Lärm unbekannter Stimmen und eines eiligen Hin und Her, als wären wanderende Schatten zu kurzer Rast eingekehrt, die verdammt waren, die weite Welt zu durchfliegen und nirgends eine Spur zu hinterlassen. Das Getöse dieser gelegentlichen Überfälle verging so plötzlich, wie es entstanden war; die schmutzigen Korridore und die Liegestühle in den Veranden sahen nichts mehr von der Hetzjagd nach Sehenswürdigkeiten oder der erschöpften Rast; und Kapitän Whalley, wuchtig und würdig allein geblieben, fühlte sich in dem großen Hotel nach jedem solchen leichtherzigen Einbruch mehr und mehr selbst wie ein gestrandeter Tourist ohne Ziel, wie ein verlorener Wanderer ohne Heimat. In der Einsamkeit seines Zimmers rauchte er nachdenklich und sah nach den beiden Seekisten, die alles enthielten, was er in der Welt sein eigen nennen konnte. Eine dicke Kartenrolle in einem Segeltuchfutteral lehnte in einer Ecke; die flache Kiste mit dem Ölbild und den drei Photographien war unter das Bett geschoben. Er war es müde, Bedingungen zu erörtern, Besichtigungen beizuwohnen und allerlei Geschäftsbrimborium mitzumachen. Was für die Gegenpartei lediglich der Verkauf eines Schiffes war, war für ihn ein einschneidendes Ereignis, das seinem Leben ein durchaus neues Gesicht gab. Er wusste gut, dass es nach diesem Schiff kein anderes mehr für ihn geben würde; und die Hoffnungen seiner Jugend, die Ausnutzung seiner Fähigkeiten, jedes Gefühl und jede Tat seiner Mannesjahre waren unlösbar mit Schiffen verknüpft gewesen. Er hatte auf Schiffen gedient; er hatte Schiffe zu eigen gehabt, und sogar die Jahre seiner jetzigen Zurückgezogenheit waren anfangs durch den Gedanken erträglich gemacht worden, dass er nur die Hand voll Geld auszustrecken brauchte, um ein Schiff zu bekommen. Er hätte sich tatsächlich als Eigentümer aller Schiffe der Welt fühlen können. Der Verkauf dieses einen war eine traurige Sache. Als es aber von ihm gegangen war, als er die letzte Quittung unterschrieben hatte, da war es, als wären mit einem Schlage alle Schiffe aus der Welt verschwunden und hätten ihn an der Küste unzugänglicher Ozeane zurückgelassen, mit siebenhundert Pfund in der Hand.

Während er mit festen Schritten und ohne Hast den Quai entlangschritt, wandte Kapitän Whalley die Blicke von der vertrauten Reede ab. Zwei Generationen von Seeleuten, die seit seinem ersten Tage auf See geboren waren, standen zwischen ihm und all den Schiffen dort vor Anker. Sein eigenes war verkauft, und nun fragte er sich, was weiter?

Aus dem Gefühl der Einsamkeit, der inneren Leere – und auch des Verlustes, als wäre ihm so recht die Seele mit Gewalt aus dem Leibe gerissen worden – war zuerst der Wunsch entsprungen, geradewegs zu seiner Tochter zu fahren. ‚Hier sind die letzten Pfennige’, hätte er ihr gesagt, ‚nimm sie, meine Liebe. Und hier ist dein alter Vater: den musst du auch dazunehmen.’

Seine Seele schauderte davor zurück, als fürchtete sie sich vor dem, was auf dem Grunde dieser Regung verborgen lag. Aufgeben? Niemals! Wenn man so richtig müde ist, dann, kommt einem allerlei Unsinn in den Kopf. Das wäre ein schönes Geschenk für eine arme Frau gewesen – diese siebenhundert Pfund zugleich mit einem rüstigen alten Burschen, der aller Wahrscheinlichkeit nach noch Jahre und Jahre aushalten konnte. War er nicht so gut wie einer der Jungen auf den Schiffen da draußen imstande, in den Sielen zu sterben? Seine Kraft war so unversehrt wie nur je. Allerdings war es eine andere Frage, wer ihm würde Arbeit geben wollen. Sollte er, mit seinem Aussehen und seinem Vorleben, etwa nach dem Posten eines Zweiten Offiziers Nachfrage halten, so würden ihn die Leute, wie er fürchtete, nicht ernst nehmen; oder wenn es ihm vielleicht gelang, sie zu rühren, dann konnte er auf Mitleid rechnen, was etwa soviel bedeutete, als hätte er sich nackt ausziehen sollen, um sich dann schlagen zu lassen. Er dachte nicht daran, sich für weniger als nichts aus der Hand zu geben. Er brauchte niemandes Mitleid. Auf der anderen Seite lag ein Kommando – das einzige, was er unter Rücksicht auf das gewöhnlichste Schicklichkeitsgefühl anstreben konnte – aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gerade an der nächsten Straßenecke für ihn bereit. Kommandostellen werden heute niemand nachgeworfen. Seit dem Augenblick, da er an Land gekommen war, um den Verkauf in die Wege zu leiten, hatte er die Ohren offengehalten, hatte aber von keiner freien Stelle im Hafen gehört. Und hätte es auch eine gegeben, so wäre immer noch seine erfolgreiche Vergangenheit im Wege gestanden. Zu lange war er sein eigener Herr gewesen. Die einzige Empfehlung, die er vorlegen konnte, war das Zeugnis seines ganzen Lebens. Was hätte man Besseres verlangen können? Doch er fühlte dunkel, dass dieser einzige Ausweis als ein Museumsstück der östlichen Meere angesehen werden würde – als eine Handschrift, in den veralteten Worten einer halbvergessenen Sprache abgefasst.

* * *

IV

In solche Gedanken versunken, ging er den Schienengleisen am Quai entlang, mit breiter Brust, ungebeugt, als hätten seine mächtigen Schultern nie eine der Bürden gefühlt, die wir von der Wiege bis zum Grabe mit uns tragen müssen. Keine verräterische Runzel oder Kummerfalte entstellte das ruhevolle Ebenmaß seines Gesichtes. Es war voll und nicht von der Sonne verbrannt; über der Länge silberigen Barthaares erhob sich massig und ruhig der obere Teil, ansprechend durch die Hautfarbe und die wuchtige Wölbung der Stirn. Sein erster Blick fiel auf die Menschen rein und flink, wie der eines Jungen; infolge der buschigen, weißen Augenbrauen aber wirkte seine liebenswürdige Aufmerksamkeit immer wie eine finstere und durchdringende Prüfung. Mit den Jahren hatte er ein wenig Fleisch angesetzt, hatte an Umfang zugenommen wie ein alter Baum, der doch keine Anzeichen des Verfalls aufweist; und sogar das üppige, glänzende Geringel weißen Haares auf seiner Brust erschien noch als Merkmal unbeugsamer Lebenskraft und Stärke.

Früher einmal ziemlich stolz auf seine große Körperkraft, auf seine persönliche Erscheinung, sich seines Wertes voll bewusst und von unbeugsamer Rechtlichkeit, hatte er, wie ein Erbstück aus besseren Tagen, die ruhige Haltung eines Mannes bewahrt, der sich zu jeder Stunde dem Leben seiner Wahl gewachsen gezeigt hat. Er schritt dahin unter dem breiten Rand eines alten Panamahutes, der eine niedrige Form hatte, eine Quetschfalte quer durch den ganzen Umfang und ein schmales, schwarzes Band. Diese unverwüstliche und ein wenig verschossene Kopfbedeckung machte es leicht, ihn von weitem auf belebten Quais und Straßen zu erkennen. Er hatte die verhältnismäßig neue Mode weißgestrichener Korkhelme nie mitgemacht. Er liebte die Form nicht und hoffte bis zum Ende seines Lebens ohne dieses Beiwerk von hygienischer Lüftung sich seinen kühlen Kopf bewahren zu können. Sein Haar war kurz geschoren, sein Leinen von tadelloser Weiße; ein Anzug aus dünnem, grauem Flanell, etwas abgetragen, aber sauber gebürstet, umfloß seine mächtigen Glieder und erhöhte durch den losen Schnitt noch die Wucht der Erscheinung. Die Jahre hatten die lustige, unbeirrbare Kühnheit seiner Jugend zu einem steten Gleichmut gemildert; und das leise Klopfen seines Stocks mit der Eisenspitze auf dem Pflaster begleitete seine Schritte mit einem selbstbewussten Ton. Es schien undenkbar, eine so vornehme Erscheinung und ein so unverbrauchtes Aussehen mit den erniedrigenden Sorgen der Armut in Verbindung zu bringen; das ganze Leben des Mannes schien einem leicht und weit vor Augen zu stehen, in völliger Freiheit von Geldsorgen und weit wie die Kleider, die er nun am Leibe trug.

Die fast übertriebene Sorge, zu persönlichen Ausgaben im Hotel seine fünfhundert Pfund angreifen zu müssen, störte seine Gemütsruhe. Es gab keine Zeit zu verlieren. Die Rechnung summte sich auf. Er hoffte, dass diese fünfhundert Pfund vielleicht, wenn alles sonst versagte, das Mittel sein konnten, irgendeine Arbeit zu bekommen, die ihm helfen sollte, Leib und Seele zusammenzuhalten (was keine große Sache war), aber auch, seiner Tochter behilflich zu sein. Für sein Gefühl war es ihr Geld, das er dazu benützte, um ihrem Vater, und zwar zu ihrem Nutzen, auszuhelfen. Sobald er einen Posten hatte, wollte er ihr den Großteil seines Gehalts schicken; er konnte noch lange Jahre Dienst tun, und dieses Kosthaus, so sagte er sich, konnte, wie gut auch die Aussichten sein mochten, von Anfang an nicht etwa gleich eine Goldgrube sein. Was für eine Arbeit aber sollte er suchen? Er war bereit, alles anzunehmen, was sich mit seiner Würde vertrug und ihm schnell unter die Finger kam; denn die fünfhundert Pfund mussten für etwaige Notfälle unbedingt erhalten bleiben. Das war die Hauptsache. Mit den ganzen Fünfhundert fühlte man ein Vermögen hinter sich; doch hatte er das Gefühl, dass das Geld alle Wirkung verlieren würde, wenn er es erst auf vierhundertfünfzig oder auch nur vierhundertachtzig einschrumpfen ließ, als läge in der runden Summe eine Zauberkraft. Was für eine Arbeit aber?

Von dieser quälenden Sorge verfolgt wie von einem bösen Geist, gegen den er keine Beschwörungsformeln kannte, blieb Kapitän Whalley auf dem Scheitelpunkt einer kleinen Brücke stehen, die sich steil über das Bett eines zwischen Granitmauern eingezwängten Flusses spannte. Zwischen den Quaderwänden lag eine malaiische Hochseeprau vor Anker, halb unter dem Steinbogen verborgen, die Spieren niedergefiert, ohne einen Laut an Bord, vom Heck bis zum Bug mit einer Unmenge von Matten aus Palmblättern bedeckt. Er hatte das überhitzte Pflaster hinter sich gelassen, mit seiner Einfassung von Steinmauern, die wie die Klippen jeder Einbuchtung des Ufers folgten; vor ihm tat sich eine unbegrenzte Weite auf, wie ein gepflegter Park, mit weiten Flächen kurzen Rasens, wie grüne glatte Teppiche, mit langen Reihen alter Bäume, die als dunkle Säulen das Astgewölbe einer ungeheuren Halle zu tragen schienen.

Einige dieser Alleen endeten am Meer. Die Masten und Spieren einiger Schiffe, die weit weg lagen, den Rumpf unter der Kimm, ragten in einem feinen Gewirr rosiger Linien, wie mit Bleistift gezeichnet, gegen den klaren Himmel empor. Kapitän Whalley sandte ihnen einen langen Blick zu. Dort draußen lag auch das Schiff, das einst das seine gewesen. Es tat weh, denken zu müssen, dass es ihm nicht länger gegeben war, am Quai ein Boot zu nehmen und sich zu dem Schiff hinausrudern zu lassen, wenn der Abend kam. Zu keinem Schiff. Vielleicht nie wieder. Bevor der Kauf abgeschlossen und bis die Kaufsumme bezahlt war, hatte er täglich einige Zeit an Bord der „FAIR MAID“ zugebracht. Das Geld war an diesem selben Morgen bezahlt worden, und nun gab es mit einmal kein Schiff mehr, an dessen Bord er gehen konnte, wenn ihn die Lust ankam. Kein Schiff, das seine Gegenwart brauchen würde, für die Arbeit – zum Leben. Es schien eine ganz unglaubliche Sachlage, zu lächerlich, um von Dauer sein zu können. Und die See war voll von Schiffen aller Art. Da lag diese Prau so still unter ihren Decken aus zusammengenähten Palmblättern – auch sie hatte ihren unentbehrlichen Mann. Sie lebten beide voneinander, dieser Malaie, den er nie gesehen hatte, und dieses unförmige Ding mit dem hohen Heck, das nach einer langen Reise auszuruhen schien. Und von all den Schiffen in Sicht, nah und fern, hatte jedes seinen Mann, den Mann, ohne den auch das schönste Schiff ein totes Ding ist, ein treibender, zweckloser Klotz.

Nachdem er diesen einen Blick über die Reede geworfen hatte, ging er weiter, da es nichts mehr gab, dem er sich hätte zuwenden können, und die Zeit irgendwie hingebracht werden musste. Die Alleen zwischen den großen Bäumen erstreckten sich weit längs der Küste, schnitten einander in verschiedenen Winkeln, mit Säulen an ihrem Fuß und wucherndem Überschwang oben. Die verschlungenen Äste dort oben schienen zu schlummern; kein Blatt rührte sich, und die Gusseisenrohre der Lampenpfosten in der Mitte der Straße, goldfarben wie Zepter, verkleinerten sich in der weiten Perspektive und schienen mit ihren weißen Porzellankugeln auf der Spitze ein barbarischer Schmuck aus Straußeneiern, die in einer Reihe aufgepflanzt waren. Der flammende Himmel warf einen kleinen Purpurfleck auf die glitzernde Oberfläche der Glasschalen.

Das Kinn ein wenig gesenkt, die Hand hinter dem Rücken und mit dem Stockende eine leicht zitterige Spur in den Kies ritzend, überlegte Kapitän Whalley, dass ein Schiff ohne Mann wie ein Körper ohne Seele war, ein Seemann ohne ein Schiff aber in dieser Welt nicht viel mehr bedeutete, als ein herrenloser Baumstamm, der im Meere treibt. Der Baumstamm mochte innerlich ganz gesund sein, zäh in der Faser und kaum umzubringen, doch was bedeutete das! Das plötzliche Vorgefühl unabänderlicher Muße machte ihm die Füße schwer wie Blei.

Mehrere offene Wagen rollten hintereinander die neu eröffnete Küstenstraße einher. Man konnte über die weiten Rasenflächen weg die von den wirbelnden Speichen gebildeten Kreise sehen. Die bunten Wölbungen der Sonnenschirme hingen leicht heraus wie voll erschlossene Blüten über den Rand einer Vase; und die ruhige Fläche dunkelblauen Wassers, von einem Purpurstreifen durchkreuzt, bildete den Hintergrund für die kreisenden Räder und die weit ausgreifenden Pferde, während die turbanbedeckten Köpfe der indischen Diener, über die Horizontlinie hinausragend, am bleiernen Blau des Himmels entlangglitten. Auf einem offenen Platz nahe der kleinen Brücke bog jedes Gespann in einem eleganten Bogen vom Sonnenuntergang weg, wurde dann scharf angehalten und schloss sich der langen Reihe andrer an, die im Schritt, den tiefroten Himmel im Rücken, die Hauptallee durchzogen. Die Stämme der mächtigen Bäume zeigten alle auf derselben Seite die rote Färbung; die Luft unter dem hohen Blätterwerk schien zu brennen – sogar noch der Boden unter den Hufen der Pferde war rot. Die Räder kreisten langsam. Die Farben des Sonnenuntergangs vergingen eine nach der anderen, langsam, wie Riesenblüten, die ihre Kelche am Ende des Tages schließen. In der eine halbe Meile langen Kette sprach keine menschliche Stimme ein vernehmliches Wort, nur der leise Hufschlag war zu hören, mit dem gelegentlichen Klingeln vermischt, und die reglosen Köpfe und Schultern von Männern und Frauen, die nebeneinander saßen, ragten über die niedergelassenen Verdecke empor, wie aus Holz geschnitzt. Ein Gespann aber, das später ankam, schloss sich der Reihe nicht an.

Es flog lautlos dahin. Beim Betreten der Allee scheute einer der dunklen Braunen, bog den Hals und drückte sich schnaubend mit der Stahlkappe gegen die Deichsel. Eine Schaumflocke flog vom Gebiss gegen die seidige Schulter, und das dunkle Gesicht des Kutschers lehnte sich augenblicks vor, während die Hände in die Zügel nachgriffen. Es war ein langer, dunkelgrüner Landauer, der sich zwischen den scharfgebogenen C-Federn feierlich schwebend fortbewegte, und dessen äußerste Eleganz den Eindruck hochamtlicher Würde erweckte. Er schien geräumiger, als es sonst üblich ist, seine Pferde etwas größer, das Geschirr noch tadelloser, die Diener etwas höher auf dem Kutschbock. Die Gewänder dreier Frauen – zwei davon jung und hübsch, eine schön und voll in reifem Alter – schienen das geräumige Wageninnere ganz auszufüllen. Das vierte Gesicht war das eines Mannes mit schweren Gliedern, vornehm und hager, mit einem dicken, dunkel eisengrauen Knebel- und Schnurrbart. Seine Exzellenz...

Die schnelle Bewegung dieses einen Wagens ließ alle anderen völlig minderwertig und unansehnlich erscheinen und dazu verdammt, mühselig im Schneckentempo hinzukriechen. Der Landauer ließ die ganze Reihe in federndem Trab hinter sich. Die Umrisse der Insassen, die rasch außer Sicht glitten, hinterließen den Eindruck starrer Blicke und unbeirrter Teilnahmslosigkeit.

Kapitän Whalley hatte den Kopf gehoben, um zuzusehen, und sein Verstand, in seinen Betrachtungen gestört, wandte sich nun erstaunt, wie es der menschliche Verstand gern tut, ganz nebensächlichen Dingen zu. Es fiel ihm plötzlich ein, dass er gerade in diesen Hafen, wo er nun sein letztes Schiff verkauft hatte, mit dem ersten, das er besessen, gekommen war, den Kopf voll von dem Plan, eine neue Handelsbeziehung mit dem entfernten Teil des Archipels anzubahnen. Der damalige Gouverneur hatte ihn in jeder Weise ermutigt. Keine Exzellenz – dieser Mister Denham – dieser Gouverneur in Hemdärmeln; ein Mann, der sozusagen Nacht und Tag das schnelle Aufblühen der Niederlassung mit selbstloser Hingabe überwachte, wie eine Wärterin ein Kind, das sie liebt; ein alleinstehender Junggeselle, der mit den wenigen Dienern und seinen drei Hunden wie in einem Feldlager in dem Gebäude wohnte, das der Regierungsbungalow genannt wurde: ein Bau mit niedrigem Dach auf dem halb gerodeten Hang eines Hügels, mit einer neuen Flaggenstange davor und einer Polizeiordonnanz in der Veranda. Kapitän Whalley dachte daran, wie er in drückender Sonne zu seiner Audienz den Hügel hinaufgegangen war, dachte an den leeren Eindruck des kühlen, schattigen Raumes; der lange Tisch war an einem Ende mit Stößen von Papieren bedeckt, am anderen lagen zwei Gewehre, ein Messingfernrohr und eine kleine Ölflasche mit einer Feder darin. – Er dachte auch an die schmeichelhafte Aufmerksamkeit, die ihm der damalige Machthaber erwiesen hatte. Das Unternehmen, das auseinanderzusetzen er gekommen war, hatte seine großen Gefahren. Doch eine Unterredung von zwanzig Minuten im Regierungsbungalow hatte es glatt vom Stapel gehen lassen. Und als er sich zurückzog, rief ihm Mr. Denham, der sich schon wieder zu seinen Papieren gesetzt hatte, nach: ‚Im nächsten Monat geht die „DIDO“ auf Kreuzfahrt in Ihre Nähe. Ich werde den Kapitän nachdrücklich auffordern, nach Ihnen zu sehen.’ Die „DIDO“ war eine der schmucken Fregatten der Chinastation – und fünfunddreißig Jahre sind eine große Zeitspanne. Vor fünfunddreißig Jahren war ein Unternehmen wie das seine für die Kolonie wichtig genug, dass ein königliches Schiff geschickt wurde, um nach ihm zu sehen. Eine große Zeitspanne. Damals hatte der einzelne Mann noch seinen Wert. Männer wie er; Männer auch wie der arme Evans zum Beispiel, mit seinem roten Gesicht, seinem kohlschwarzen Backenbart und den ruhelosen Augen, der am Rande des Urwaldes, in einer einsamen Bai, drei Meilen weiter aufwärts, die erste Patenthelling zur Ausbesserung kleiner Schiffe eingerichtet hatte. Mr. Denham hatte auch dieses Unternehmen ermutigt, und doch war der arme Evans schließlich in der Heimat in traurigen Verhältnissen gestorben. Sein Sohn, hieß es, presste Öl aus Kokosnüssen, auf irgendeinem gottverlassenen Inselchen des Indischen Ozeans, um nur leben zu können. Aus dieser Patenthelling aber, in einer einsamen, waldigen Bucht, waren die Werkstätten der Vereinigten Dockgesellschaft entstanden, mit ihren drei Trockendocks, die aus gewachsenem Fels gesprengt waren, mit ihren Werften, Hafendämmen, ihrer elektrischen Lichtanlage und dem Kesselhaus – mit ihren ungeheuren Mastenkranen, die stark genug waren, um die schwersten Gewichte zu heben, und deren Oberende wie die Spitze eines eigenartigen Denkmals über das sandige Vorland und die Waldgipfel weg zu sehen war, wenn man von Westen her in den Hafen einfuhr.

Türler ve etiketler

Yaş sınırı:
0+
Hacim:
493 s. 56 illüstrasyon
ISBN:
9783754176207
Yayıncı:
Telif hakkı:
Bookwire
İndirme biçimi:
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre