Kitabı oku: «...denn ihrer ist das Himmelreich», sayfa 3
13.
Januar
„Der Herr wird ihn bewahren und beim Leben lassen … du hilfst ihm von aller Krankheit.“
Psalm 41,3.4
Mein kleiner Bruder, der Peter, war sehr krank, er hatte Scharlach und dazu noch eine gefährliche Herzschwäche bekommen. Deshalb musste er ins Krankenhaus gebracht werden. Die Krankheit wurde immer schlimmer, aber die Mutti betete zu Gott, dem himmlischen Helfer und Arzt. Täglich fuhr sie ins Krankenhaus, um mein Brüderchen zu besuchen. Sein Zustand verschlechterte sich zusehends. Als die Mutti wieder einmal ins Krankenhaus kam, lag der Peter schon wie auf einem Sterbelager. Seine Haut war ganz welk, er hatte hohes Fieber, er schrie laut im Fiebertraum. Die Mutti fragte den Arzt, wie es denn mit dem Peter nun weitergehen würde. „Ja“, sagte der Arzt, „wenn Gott nicht hilft, dann muss er sterben. Er ist bereits so schwach, dass er kaum noch die Medizin zu sich nimmt.“ Da weinte die Mutti sehr und war Tag und Nacht ganz traurig. Täglich ging sie ins Krankenhaus, aber es wurde nicht besser mit Peter. Wieder las sie in ihrer Bibel: „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen.“
„Lieber Gott, was dort in der Bibel steht, ist dein Versprechen, und was du versprochen hast, das willst du auch halten. Darum will ich dich ganz innig bitten, mache doch meinen kleinen Peter wieder gesund, und dann will ich auch mein Versprechen halten und dich mein Leben lang preisen“, so betete die Mutti und weinte dabei ganz bitterlich. Als sie nun am anderen Tag ins Krankenhaus kam, sagte die Krankenschwester zu ihr: „Gestern dachten wir schon, er würde sterben, aber plötzlich wurde es etwas besser mit ihm.“
Da fragte die Mutti: „Um welche Uhrzeit war denn das?“ Die Schwester dachte etwas nach und dann sagte sie die Uhrzeit. Nun merkte die Mutti, es war die Zeit, als sie zu Gott gerufen hatte. Gott hatte ihr Gebet erhört. Am anderen Tag fragte die Mutti wieder: „Wie geht es denn dem Peter? - „Ja“, sagte die Krankenschwester, „er ist noch furchtbar schwach, aber wenn man sich über sein Bettchen beugt, dann lacht der kleine Kerl immer.“ Die Mutti lächelte: „Wissen Sie, das kommt daher, weil mein ältester Sohn Kinder sehr lieb hat und er mit ihm immer viel gelacht hat. Deshalb fängt er immer an zu lachen, wenn sich jemand über sein Bettchen beugt.“
Wisst ihr, liebe Kinder, wer der große Bruder war? Ja, das war ich selber. Man sagt: Was ich nicht habe, das kann ich auch nicht geben. Wenn ich in meinem Herzen keine Freude habe, kann ich auch keine Freude weiterverbreiten.
Wenn wir zu anderen Menschen freundlich sind, dann können die Leute auch zu uns freundlich sein. Schaut einmal auf unser Bild. Nun ist der Peter schon aus dem Krankenhaus gekommen und die Mutti liegt ganz erschöpft da, weil sie wochenlang kaum geschlafen hat. Abends hatte sie noch in der Bibel gelesen: „… so sollst du mich preisen.“ Das hat sie auch getan und ist dabei mit gefalteten Händen eingeschlafen. Aber Peter wurde schon, bevor es hell wurde, wach.
„Mutti, Mutti!“ ruft er, „warum schläfst du denn so lange? Ich bin schon wach und will dir erzählen, was ich geträumt habe!“
Habt ihr heute Nacht auch etwas geträumt? Erzählt es mal der Mutti, aber weckt die Mutti nicht auf, wenn sie noch so erschöpft ist und schläft.
Wir wollen jetzt beten: Lieber Vater im Himmel, wir danken dir für unsere liebe Mutti, die immer für uns betet und sorgt. Gib ihr heute wieder neue Freude und Kraft. Amen.
14.
Januar
„Simson aber sprach zu ihnen: Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr mir das erratet und trefft in diesen sieben Tagen der Hochzeit, so will ich euch dreißig Hemden geben und dreißig Feierkleider.“
Richter 14,12
Die Mutter liest den Kindern aus der Bibel etwas vor. Wie gesund sie wieder ist. Die Geschichte handelt von Simson, der solche Kraft hatte, dass er mit der Hand einen Löwen fangen konnte und ihn zerriss wie ein kleines Ziegenböcklein. Dann ließ er den toten Löwen einfach liegen. Als er ein paar Tage später wieder zu dem Löwen kam, da war ein Schwarm Bienen in dem Leib des Löwen, die darin ihren Honig herstellten. Er nahm von dem Honig und brachte ihn zu dem Vater und der Mutter. Da aßen sie von dem süßen Honig. Er sagte ihnen aber nicht, dass der Honig aus dem Bauch des Löwen kam.
Nun stellte er seinen Freunden ein Rätsel. „Was ist das?“ fragte er sie, „Speise ging aus vom Fresser und Süßigkeit vom Starken.“ In sieben Tagen sollten die Freunde das Rätsel geraten haben. Aber sie wussten keine Antwort darauf. Da überredeten die Männer Simsons Frau, sie sollte ihn ausfragen, was das für ein Rätsel sei. Sie fragte nun ihren Mann und weinte sieben Tage lang, bis er ihr das Rätsel verraten hatte. Nun hatten seine Feinde des Rätsels Lösung und er musste ihnen die dreißig Hemden und dreißig Feierkleider geben. So geht es einem, der nicht schweigen kann und alles ausplaudert. Wenn uns jemand etwas anvertraut, sollen wir auch schweigen, aber von der Liebe Gottes dürfen wir zu allen Menschen reden.
Jetzt sollt ihr auch ein Rätsel lösen: „Wer hat die schönsten Herden?“ - Nun ratet einmal, ihr lieben Kinder, wer hat denn die schönsten Herden? Wisst ihr es? Nein? - Dann wollen wir ein Liedchen lernen.
Wer hat die schönsten Herden? Die hat Herr Jesus Christ;
vieltausend hier auf Erden, vieltausend wo er ist.
O du freundlicher Hirt! O du freundlicher Hirt,
sei mir gnädig, sei mir gnädig, o du freundlicher Hirt!
Willst du die Herden sehen, die Lämmer zart und fromm?
Lass Welt und Sorgen stehen, zur Sonntagsschule komm!
Auf Gottes Aue weiden die Kleinen hier mit Lust;
der Hirte trägt mit Freuden das Schwache an der Brust.
Die Kinder singen, spielen, der Hirt ist ihre Freud;
und manches Herz muss fühlen: der Tag des Herrn ist heut.
O singt: Die schönsten Herden, die hat Herr Jesus Christ;
vieltausend hier auf Erden, vieltausend wo er ist.
Dieses Lied war eben ein Rätsel. Aber es wurde auch gleich die Auflösung gegeben. Wenn ihr auch ein Rätsel kennt, dann fragt doch die Mutti, ob sie es raten kann. Das macht viel Spaß, wenn es die anderen nicht gleich raten können. Au ja!
Nun wollen wir beten: Lieber Heiland, wir danken dir, dass wir so fröhlich singen und auch so lustig raten können. Wir wollen dir danken für deine Gnade jeden Tag. Amen.
15.
Januar
„Gott tut große Dinge, die wir nicht begreifen. Er spricht zum Schnee: ,Falle zur Erde!‘, so ist der da.“
Hiob 37,5.6
Das ist aber ein schönes Winterbild, da können wir sehr viel sehen. Im Hauseingang steht eine alte Frau, die ordentlich friert. Die Krähen picken auf der Erde die letzten Brotkrümel auf. Vorne ziehen die Kinder einen Schlitten und der Hund bellt laut. „Ich will auch mitfahren“, meint er. An der Hauswand steht ein Schneemann, die Kinder haben Schneebälle gemacht und werfen sie gegen den eisigen Mann. Obwohl er einen großen Besen hat, kann er sich gar nicht wehren, er ist ganz steif gefroren.
Ja, Gott hat auch den Schnee gemacht, deshalb rufen die Kinder:
„Ei, du liebe, liebe Zeit, ei, wie hat‘s geschneit!
Rings herum, wie ich mich dreh; nichts als Schnee und lauter Schnee.
Wald und Wiesen, Hof und Hecken, alles steckt in weißen Decken!
Und im Garten jeder Baum, jedes Bäumchen voller Flaum!
Auf dem Sims, dem Blumenbrett liegt er wie ein Federbett!
Auf den Dächern um und um, nichts als Baumwoll‘ ringsherum!
Und der Schlot vom Nachbarhaus, wie possierlich sieht er aus:
Hat ein weißes Müllerkäppchen, hat ein weißes Bäckerjäckchen!
Meint man nicht, wenn er so raucht, dass er jetzt sein Pfeifliein schmaucht?
Und im Hof der Pumpenstock hat gar einen Zottelrock
und die pudrige Perücke und den Haarzopf im Genicke
und die ellenlange Nase geht schier vor bis an die Straße!
Und gar draußen vor dem Haus! War nur erst die Schule aus!
Aber dann, wenn‘s noch so stürmt, wird ein Schneemann aufgetürmt.
Dick und rund und rund und dick, steht er da im Augenblick.
Auf dem Kopf als Hut ,nen Tiegel und im Arm den langen Prügel
und die Füße tief im Schnee: Und wir rings herum, juchhe!
Ei, ihr lieben, lieben Leut‘! Was ist heut das eine Freud!“ (F. Güll)
Die Kinder freuen sich im Winter. Die älteren Leute sagen oft „Das ist ein schlechtes Wetter“, weil sie so frieren. Aber Gott im Himmel hat alles richtig gemacht - auch den Winter.
„Sing Gottes Lob im Winter auch, er ist so treu und gut;
er nimmt vor Frost und Sturmeshauch die Saat in seine Hut.
Er deckt sie mit dem Schnee so dicht, so weich und sicher zu;
sie merkt den harten Winter nicht und schläft in stiller Ruh!
Singt Gottes Lob zur Winterzeit, er ist so treu und gut;
er schenkt dem Sperling warmes Kleid und warmes, rasches Blut.
Er zeiget ihm sein Futter an, ein Körnlein hie und da
und führt ihn, da er‘s finden kann, auf Wegen fern und nah.
O, lobet Gott den Winter lang, er ist so treu und gut
und führt auch euer Füße Gang und gibt euch frohen Mut.
Und schenkt euch gute Gaben viel für euren Leib und Geist,
schenkt Kraft zum Fleiß und Lust zum Spiel und Glauben allermeist.“
Wir wollen beten: Wir danken dir, großer Gott, auch für den Winter und für deine Hilfe bei allen Menschen und Tieren. Gib uns bitte Gelegenheit, dass wir darauf achten, dass keiner hungert und friert. Amen.
16.
Januar
„Übe dich selbst aber in der Gottesfurcht.“
1. Timotheus 4,7
Alle kleinen Kinder malen sehr, sehr gern. Manchmal malen sie aber auch an die Wände, auf das Tischtuch oder an die Tür. Dann sagen die älteren Menschen: „Narrenhände beschmieren Tisch und Wände.“ Aber es sind ja gar keine Narrenhände, die Kinder wissen bloß noch nicht, wie teuer eine Tapete oder ein Tischtuch ist, wenn man alles neu kaufen muss. Deshalb müssen die Eltern es ihnen erklären und den Kindern dann ein schönes Blatt Papier zum Zeichnen geben.
Malst du auch so gern? - Was malst du denn am liebsten? - Zähl einmal alles auf! Ja, die kleinen Kinder zeichnen oft so gern. Wenn sie aber dann größer werden, wollen sie es nicht mehr tun oder sie denken, sie könnten gar nicht richtig malen. So habe ich auch gedacht, deshalb malte ich in der Schule zuerst nicht so gern. Ich dachte immer, das sieht alles so schlecht und schief aus. Ich schämte mich zu malen. Einmal hatten wir eine Hausaufgabe auf, wir sollten ein Bild zeichnen. Da ich meinte, ich könnte nicht zeichnen, habe ich es erst gar nicht getan. Ich dachte, vielleicht fragt der Lehrer nicht danach. Aber gerade, wenn man so denkt, wird man doch gefragt. „Wo hast du deine Zeichnung, Jost?“, wollte der Lehrer wissen, „hast du überhaupt gezeichnet?“ „Ja“, sagte ich, „die Zeichnung liegt zu Hause auf dem Küchentisch!“ Das war natürlich eine Lüge und ich bekam einen richtigen Herzstich. „Auf dem Küchentisch?“ lachte der Lehrer, „na da liegt sie ja gut. Also, dann lauf schnell nach Hause und hole sofort die Zeichnung.“ O Schreck, jetzt bekam ich große Angst. Was sollte ich tun? Wenn ich nach Hause laufen würde, dann hätte ich keine Zeit mehr, noch schnell etwas zu zeichnen. Also ging ich auf den Schulhof und nahm mir das Fahrrad eines Schulkameraden. Das war auch nicht richtig. Dann fuhr ich ganz schnell nach Hause. „Mutti, Mutti!“ schrie ich erregt, „komm schnell und male mir ein Bild! Einen Bahnhof, eine Eisenbahn und Menschen sollen darauf sein.“ „Aber Junge“, sagte die Mutti, „ich kann doch gar nicht zeichnen.“ „Du musst, du musst!“ rief ich, „sonst bekomme ich Schläge in der Schule. Ich habe gesagt, dass die Zeichnung zu Hause auf dem Küchentisch liegt.“ Da weinte die Mutti, denn sie wusste, dass Gott gesagt hatte: „Du sollst nicht lügen.“ Die Lügen sind die schlimmsten Sünden, dadurch entfernen wir uns immer weiter von unserem Schöpfer. Später, als ich größer war, wurde ich der beste Zeichner in der Klasse und dann ging ich sogar in eine große Zeichenschule und übte immer fleißig. Ludwig Richter, der Maler, der all diese schönen Bilder gezeichnet hat, schaute als Kind zu, wie sein Vater auch so schöne Bilder malte. Dann fing er später an, fleißig zu üben und immer wieder zu üben.
„Übung macht den Meister!“ Deshalb konnte er auch solche schönen Bilder für uns zeichnen. Wir sollen uns üben in der Gottesfurcht, das heißt, in allem, was Gott erfreut, sollen wir uns fleißig üben: im Beten und Arbeiten, im Singen und Lesen und auch im Zeichnen.
Wir wollen nun beten: Lieber Gott, wir wollen immer das Gute zu tun üben, so wie es dein Sohn Jesus Christus getan hat. Darum haben ihn ja auch alle Menschen „guter Meister“ genannt. Amen.
17.
Januar
„Ich habe euch immer gezeigt, dass man arbeiten muss, um den Armen helfen zu können. Denkt an die Worte des Herrn Jesus. Er hat selbst gesagt: ,Geben macht mehr Freude als nehmen.‘“
Apostelgeschichte 20,35; GN
Wenn wir etwas geschenkt bekommen, dann freuen wir uns sehr. Je mehr sie bekommen, desto mehr freuen sich die Kinder und auch die Erwachsenen. Aber der Herr Jesus hat nun zu den Menschen gesagt: „Geben ist freudevoller als nehmen.“ Was meint ihr denn nun? - Wenn ich meine liebe Puppe oder mein schönes Auto einem anderen Kind schenken soll, dann habe ich mehr Freude daran, sagt der Herr Jesus. Stimmt das? Ich hatte einen guten Freund, der freute sich immer. Sein Gesicht war ganz fröhlich: „Ach, ich freue mich immer, wenn ich dir etwas schenken kann“, sagte er überglücklich. Mal schenkte er mir ein Buch oder eine Tafel Schokolade oder eine Blume. Immer hatte er etwas bei sich, um es weiter zu verschenken. Deshalb bekam er auch so ein freudiges Gesicht und er lachte sehr oft. Wer nur immer etwas haben will, der wird bald sehr undankbar. Er wird immer gieriger und kann sich gar nicht mehr freuen. Als kleiner Junge habe ich gelernt: „Je mehr er hat, je mehr er will, nie schweigen seine Klagen still.“ - So ist das auch.
Es wurde schon dunkel, der Mond leuchtete am Himmel und die Großmutter konnte nicht mehr mit der Spindel arbeiten. Wisst ihr, was man früher mit der Spindel machte? Ja, die Frauen stellten Wolle her und später den Stoff, um Kleider zu nähen. „Großmutter, erzähl uns doch bitte eine Geschichte!“ sagte der Kleine. Er hörte so gern zu, wenn die Großmutter erzählte. „Dann will ich euch die Geschichte von dem Dichter Johann Peter Hebel erzählen:
„Ein Fürst traf auf einem Spazierritt einen fleißigen und frohen Landmann, der fröhliche Lieder beim Pflügen sang. Der Fürst fragte ihn, ob er so fröhlich sei, weil er ein so gutes Ackerland habe. „Nein“, sagte der Landwirt, „ich bin ein Arbeiter und bekomme täglich 15 Kreuzer Lohn.“ (1 Kreuzer = 4 Pfennige)
„Das ist nicht viel, Landmann“, sagte der Fürst, „damit kann man doch nicht auskommen.“
„Ach, Herr“, sagte der einfache Arbeiter, „wenn ich alles für mich brauchen würde, wäre ich meines Lebens nicht froh. Fünf Kreuzer genügen mir, mit fünf Kreuzern zahle ich meine Schulden ab und fünf Kreuzer spare ich noch.“
Da staunte der Fürst: „Und dabei singst du auch noch: Lass die Herzen immer fröhlich und mit Dank erfüllet sein, denn der Vater in dem Himmel nennt uns seine Kinderlein?“
„Ja, Herr, meine fünf Kreuzer teile ich noch mit meinen Eltern, die nicht mehr arbeiten können, und für die Kinder, die noch in der Schule etwas lernen müssen, sorge ich auch davon. Die Eltern haben alles mit mir geteilt und ich glaube, meine Kinder werden später auch ihren Verdienst mit mir teilen. So haben wir immer etwas, um Gott zu danken und den anderen Menschen zu geben.“ Als der Fürst das hörte, schenkte er dem Landmann noch eine stattliche Summe Geld. Er lernte jetzt das Wort Jesu verstehen: Geben ist seliger als nehmen.“
Ob wir das auch einmal ausprobieren? Was willst du denn heute dem Vati, der Mutti, den Geschwistern oder Freunden schenken? Na, überleg mal.
Wir wollen beten: Herr Jesus, du hast den Menschen immer etwas gegeben und warst immer fröhlich. Du hattest keine Wohnung, kein Bett und kein Geld. Lass uns auch so fröhlich sein wie du es warst. Amen.
18.
Januar
„Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren und sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der Herr.“
3. Mose 19,32
Wenn man früher in der Straßenbahn war und ein älterer Mensch kam in das Abteil, dann standen die Kinder auf, damit die älteren Leute sitzen konnten. Das freut die alten Menschen und sie freuen sich auch, wenn ihre Kinder oder Enkelkinder fröhlich zu ihnen kommen.
Der Großvater hat heute Geburtstag und die drei Enkelkinder sind zu Besuch gekommen. Sie tragen alle einen kleinen Blumenstrauß in der Hand. Die Großmutter ist aufgestanden und freut sich: „Das ist aber schön, dass ihr dem Großvater gratulieren wollt.“ Der Jochen sagt dann: „Lieber Großvater, ich gratuliere dir… dich… zu deinem Geburtstag.“ Vor Schreck wusste er nicht: heißt es nun dir oder dich. Wisst ihr es, liebe Kinder? Dann singen sie alle ein schönes Lied. Was für ein Lied singen sie wohl? Sie singen ein Danklied für Gott, denn Gott hat ja den Opa behütet und gesund erhalten. Wollt ihr mitsingen? „Danket dem Herrn! Wir danken dem Herrn; denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich, sie währet ewiglich.“
Dann singt der Jochen ganz allein: „Lobet den Herren! Ja, lobe den Herrn auch meine Seele; vergiss es nie, was er dir Gut‘s getan, was er dir Gut‘s getan.“
Jetzt beugt sich die Großmutter über den Tisch und sagt: „Na, meine kleine Carla, du kannst doch auch so schön singen, deine große Schwester hilft dir dabei. Da freut sich der Opa sehr, du hast ihn doch auch ganz lieb, nun guck ihn auch einmal richtig an!“ Dann singen die beiden Mädchen: „Groß ist der Herr! Ja, groß ist der Herr; sein Nam‘ ist heilig und alle Welt ist seiner Ehre voll, ist seiner Ehre voll.“
„Fein, das war sehr schön“, sagt der Opa und steht langsam mit seinem Krückstock auf. Dann hebt er seine Hände und segnet die Kinder: „Herr, unser Vater im Himmel, segne diese Kinder und lass sie allezeit in deiner Obhut sein. Behüte sie durch deine heiligen Engelscharen, wie du mich auch behütet hast in den vergangenen achtzig Jahren.“ Wie alt ist der Opa? - Achtzig Jahre!
Dann erzählte die Großmutter noch eine Geschichte:
„Es war einmal ein steinalter Mann, dem waren die Augen trüb geworden, die Ohren taub und die Knie zitterten ihm. Wenn er bei Tisch saß und den Löffel kaum halten konnte, schüttete er oft Suppe auf das Tischtuch und manchmal fiel ihm auch wieder etwas aus dem Mund. Sein Sohn und dessen Frau ekelten sich davor, deswegen musste sich der alte Großvater eines Tages hinter den Ofen in die Ecke setzen und sie gaben ihm sein Essen in ein altes Schüsselchen. Da sah er betrübt nach dem Tisch und seine Augen wurden ihm nass. Einmal konnten seine zittrigen Hände das Schüsselchen nicht festhalten; es fiel zur Erde und zerbrach. Die junge Frau schimpfte, er aber sagte nichts und seufzte nur. Da kauften sie ihm ein hölzernes Schüsselchen für ein paar Heller, daraus musste er nun essen. Als die Eltern wieder einmal am Tisch saßen, trug der Enkel von vier Jahren einen Holzklotz vorbei. „Was machst du da?“ fragt der Vater. „Ich mache einen Holztrog“, antwortete das Kind, „daraus sollen Vati und Mutti essen, wenn ich groß bin.“ Da sahen sich die Eltern eine Weile an, fingen endlich an zu weinen, holten sofort den alten Großvater wieder an den Tisch und ließen ihn von nun an immer mitessen, sagten auch nichts, wenn er ein wenig verschüttete.“
Jetzt wollen wir beten: Großer Gott, wir wollen uns freuen, wenn wir noch einen so lieben Opa haben und wir wollen ihn recht lieb haben und daran denken, dass wir ja auch einmal alt werden können. Segne die Großeltern! Amen.
19.
Januar
„Gastfrei zu sein, vergesset nicht; denn dadurch haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt.“
Hebräer 13,2
„Ein froher Gast ist niemand zur Last“, sagen die Leute. Leider nehmen die meisten Menschen keine Gäste mehr auf. Sie schicken die Freunde in ein Hotel oder in ein Gasthaus. Hört nun die Geschichte von dem „Fremden Kind“. „In einem Häuschen am Eingang des Waldes lebte ein armer Tagelöhner, der sich mit Holzhauen mühsam sein Brot verdiente. Er hatte eine Frau und zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen. Die waren gehorsam und lieb zu den Eltern und halfen ihnen fleißig bei der Arbeit. Als die guten Leute nun eines Winterabends, da es draußen schneite und wehte, zusammensaßen und ein Stücklein Brot verzehrten, dafür Gott von ganzem Herzen dankten und der Vater noch aus den biblischen Geschichten vorlas, da pochte es leise ans Fenster und ein feines Stimmchen rief draußen: „O, lasst mich in eurer Haus. Ich bin ein armes Kind und habe nichts zu essen und kein Obdach und meine, vor Hunger und Frost umzukommen. O, lasst mich ein!“ Da sprangen die Kinder vom Tisch auf, öffneten die Tür und sagten: „Komm herein, armes Kind! Wir haben selber nicht viel, aber immer noch mehr als du und was wir haben, das wollen wir mit dir teilen. „ Das fremde Kind trat ein und wärmte sich die erstarrten Glieder am Ofen und die Kinder gaben ihm zu essen, was sie hatten, und sagten: „Du wirst müde sein. Komm, leg dich in unser Bettchen! Wir können auf der Bank schlafen.“ Da sagte das fremde Kind: „Dank es euch mein Vater im Himmel!“
Sie führten den kleinen Gast in ihr Kämmerlein, legten ihn zu Bett, deckten ihn zu und dachten: O, wie gut haben wir es doch! Wir haben unsere warme Stube und unser Bettchen, das arme Kindchen aber gar nichts als den Himmel zum Dach und die Erde zum Lager. Als die Eltern nun zur Ruhe gingen, legten sich die Kinder auf die Bank beim Ofen und sagten zueinander: „Das fremde Kind wird sich freuen, dass es warm liegt. Gute Nacht.“ Die guten Kinder schliefen glücklich bis zur Morgendämmerung. Da erwachte die kleine Marie und weckte leise ihren Bruder, indem sie sprach: „Valentin, wach auf, wach auf! Höre doch die schöne Musik!“ Da rieb sich Valentin die Augen und lauschte. Es war ein wunderbares Klingen und Singen, das sich vor dem Haus vernehmen ließ, und wie mit Harfen begleitet, hallte es: „Wir grüßen dich mit Harfenschlag, o heilges Kind und Lobgesang. Du liegst in Ruh in dunkler Nacht; wir halten treu bei dir die Wacht. Wer dich aufnimmt, wird hoch entzückt; o, Heil dem Haus, das du beglückt!“ Das hörten die Kinder und es befiel sie eine freudige Angst; sie traten ans Fenster, um zu schauen, was draußen geschah. Im Osten sahen sie das Morgenrot glühen und vor dem Haus viele Engel stehen, die goldene Harfen in den Händen hatten und mit silbernen Kleidern angetan waren.“
Liebe Kinder, das ist zwar nur eine Geschichte, aber wir wollen immer daran denken, dass wir Menschen gerne beherbergen; denn der Segen Gottes ruht auf allen Menschen, die anderen helfen und sie in ihr Haus aufnehmen.
Jetzt wollen wir beten: Lieber Heiland, du hast viele tausend Engel auf diese Erde gesandt, damit sie uns immer begleiten und führen. „Komm, Herr Jesus, sei du unser Gast.“ Amen.