Kitabı oku: «Das Manuskript der Magdalena», sayfa 3

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Ich war dabei sowohl Frau als auch Eingeweihte. Ich war jahrelang ausgebildet worden und kannte mich mit den Kanälen und Pfaden aus, doch zu meiner Überraschung fühlte ich mich als Frau völlig ergriffen.

Ich bemerkte, wie ich einen Blick oder eine Berührung von ihm kaum erwarten konnte. Die Zeiten, in denen wir allein waren, waren das Wertvollste, das ich je erlebt hatte. Seine Berührung, sein Blick, einfach wie er sich anfühlte, brachte etwas in mir dazu, sich zu öffnen, und ich musste manchmal über mich selber lachen.

Ich, die ich in den geheimsten Praktiken der Isis ausgebildet war – meine Lehrerinnen waren der Ansicht, ich sei weit fortgeschritten – diese Eingeweihte stellte fest, dass sie als Frau eine Anfängerin war.

Denn ich sage euch jetzt, dass im Herzen, im Verstand und in der Körperweisheit des Weiblichen einige der größten Geheimnisse und Kräfte ruhen, die darauf warten entdeckt zu werden.

Und sie offenbaren sich alle durch die gegenseitige Berührung!

Wenn ich von Jeshua spreche, werde ich jedes Mal wieder von meiner Liebe und meinen Gefühlen überwältigt, die ich durch alle Zeiten für ihn empfinde.

Die Sexualmagie der Isis beruht auf der Erkenntnis, dass das weibliche Prinzip von seinem Wesen her, besonders als sexuelles Wesen, einen alchemistischen Schlüssel enthält. Dieser Schlüssel offenbart sich durch das, was ihr geschlechtliche Liebe nennt. Wird er stark genug aktiviert, dann treten die alchemistischen Prozesse des Horus spontan hervor.

In meiner Ausbildung ging man davon aus, dass es, alchemistisch gesprochen, zwei Wege zu demselben Ziel gibt.

Die Alchemie des Horus war die Grundlage bei beiden alchemistischen Wegen oder Übungswegen, da die gleichen Pfade als Basis dienten. Wer sich nicht auf eine Partnerschaft einlassen wollte, dem boten die alchemistischen Übungen des Horus eine Möglichkeit, den Ka-Körper zu stärken und zu aktivieren, um die Ebenen für hohe Einweihungen zu erreichen.

Denjenigen, die sich in einer Partnerschaft befanden, bot die sexuelle Magie der Isis die Flügel, auf denen sie sich den Djed hinauf zum Thron des höchsten Bewusstseins schwingen konnten.

Aus meiner jetzigen Sicht finde ich es äußerst tragisch, dass die Geheimnisse und die Heiligkeit unserer Sexualität von der Kirche, von den Kirchenvätern, als böse verteufelt wurden. Fast zweitausend Jahre lang wurde einer der kraftvollsten und schnellsten Wege zur Gotteserkenntnis als falsch hingestellt.

Und ich finde es wirklich eine Ironie, dass die Kirche eine Sünde daraus gemacht hat – zum Schrecken all jener, die vielleicht zufällig darauf gekommen sind.

Viele halten Jeshuas Wunder für etwas sehr Außergewöhnliches, doch aus der Sicht eines Eingeweihten sind sie einfach der Ausdruck – der natürliche Ausdruck – der Fähigkeiten des Bewusstseins. Sie sind ein Zeichen. Es gibt Gründe für Wunder, und ich möchte sie aus der Sicht des Wissens der Eingeweihten, über das Jeshua und ich verfügten, darlegen.

Als ich Jeshua begegnete, zeigte er bereits die Zeichen. Die Ebene seiner Schöpfungskraft war sehr hoch.

Meine Aufgabe bestand darin, ihm zu helfen, seinen Ka-Körper für seine abschließende Initiation durch das Tor des Todes zum erhabenen Gott Horus zu stärken. Wie gesagt, geschah dies durch die Sexualmagie der Isis und die alchemistischen Praktiken des Horus.

Von all den Wundern Jeshuas, deren Zeugin ich war, ist mir das mit dem Brot und den Fischen das liebste.

Es war an einem langen, heißen Tag. Die Jünger, Maria und ich waren dem Meister wie immer gefolgt. Eine große Menschenmenge hatte sich versammelt und lauschte auf jedes Wort, das der Meister sprach. Wir alle waren von seiner Vision und Ausdrucksstärke hingerissen.

Es schien mehrere Stunden lang so, als ob wir in den Himmel gehoben würden, und ich bemerkte, dass Jeshuas Ka sich derart erweitert hatte, dass es alle umfasste – ein weiteres Zeichen.

Als er seine Rede beendete, war es bereits später Nachmittag, und in seinem Mitgefühl bat er, man solle Essen sammeln und verteilen, denn er wusste, dass der Heimweg für manche mehrere Tage dauern würde.

Die Jünger, Maria und ich sowie ein paar andere aus der Menge begannen, das an Lebensmitteln einzusammeln, was da war.

Doch es kam nicht mehr zusammen als ein paar Fische und ein paar Laibe Brot. Längst nicht genug.

So wurde ich Zeugin eines außergewöhnlichen Ereignisses. Jeshua ging nach Innen und schloss seine Augen. Ich konnte die Absicht seines Gebetes spüren, auch wenn ich seine Worte nicht hörte. Mit hellsichtigem Blick sah ich, wie ein Licht den Djed seiner Wirbelsäule entlang aufstieg, aus seinem Kronen-Chakra hervorbrach und weiter stieg zu seinem Ba, seiner Himmlischen Seele. Dann floss eine Energie herab, wie als Antwort auf seine Bitte. Er legte seine Hände über die zwei kleinen Körbe und begann, Brot und Fisch zu verteilen. Er brach sie in Stücke, die er persönlich an alle verteilte.

Es war höchst bemerkenswert: Mehr als tausend Menschen wurden verköstigt und weder Brot noch Fisch gingen zur Neige. Als er die Menge gespeist hatte, gab Jeshua den Jüngern, Maria und mir noch davon, und das Brot hatte den süßesten Geschmack und die Fische ein so köstliches Aroma, wie ich es nie wieder schmeckte.

Solche Wunder waren für einen Meister von Jeshuas Format nur natürlich, und aus der Sicht der Eingeweihten liegen solche Wunder für jeden, der das dazu Notwendige übt, im Bereich des Möglichen.

Jeshua verwendete oft den Satz: »Ich und der Vater sind eins.« Dies hat zu großen Fehlinterpretationen geführt. Aus der Sicht eines Eingeweihten ist »Vater« einfach ein anderes Wort für »Geist«. Jeshua wies mit diesen Worten also darauf hin, dass er mit seinem Geist eins sei, und dass das die Grundlage der Wunder sei.

So wechselte er zwischen zwei Vorstellungen hin und her, über die die Evangelien in ihrer eigenen eingeschränkten Art berichten.

Einerseits sagte Jeshua manchmal: »Ich und der Vater sind eins«, und zu anderen Zeiten sagte er: »Ohne meinen Vater vermag ich nichts«. Das sind die beiden Pole, die sich durch den Einweihungsprozess ergeben. Der Eingeweihte pendelt hin und her zwischen der Kraft und Überzeugung seiner Verbindung zur Geist-Quelle einerseits und dem Geisteszustand andererseits, in dem er erkennt, dass er nichts ist und ohne den Geist nichts vermag.

Der eine Geisteszustand fühlt sich allmächtig an, der andere ohnmächtig. Der Eingeweihte muss sich zwischen diesen beiden hindurch bewegen. Als Miteingeweihte erkannte ich an diesen Worten Jeshuas, dass er sich mitten in diesem Paradox befand.

Er lebte im Bewusstsein dieses Paradoxes bis zu dem Abend im Garten Gethsemane. Denn vor seiner Zeit im Garten, von der die Evangelisten erzählen, war er zu mir gekommen, und wir praktizierten zum letzten Mal die Vier Schlangen. Unser Zusammensein war von großer Intensität, denn wir wussten beide, dass die Zeit nahte.

Jeshuas Ka-Körper funkelte vor Energie und Überzeugungskraft durch die explosiven Kräfte, die bei der Praktik freigesetzt worden waren. So gestärkt ging er in die letzten Stunden seines Lebens und trat seine Reise durch den Tod an. Die Male zuvor verbrachten wir jedoch oft – wie soll ich sagen – in einer Art Selbstbefragung.

Jeshuas Nachfolger, die, die sich Christen nennen, stellen sich gerne vor, dass er sich seiner Sache immer sicher war, im klaren Bewusstsein seiner Mission, und dass er nie wankte. Doch ich, die ich die Nächte mit ihm verbrachte, weiß es besser.

Nur weil jemand eine gewisse Meisterschaft erlangt hat, ist er doch vor Unsicherheit nicht gefeit.

Jeshua spürte den Druck seiner Himmlischen Seele, doch ein Eingeweihter zu sein ist eine merkwürdige Sache. Denn man ist Mensch, mit allem, was dazu gehört – und man ist seiner Himmlischen Seele zunehmend verbunden und Teil von ihr.

Es ist das Ba, die Himmlische Seele, die die Stimme Gottes ist. Der hohe Eingeweihte handelt wie ein Reflex auf die Stimme Gottes, doch nur weil für die Himmlische Seele alles klar ist, braucht das der Mensch nicht auch so zu empfinden.

Jeshua sah in anderen das Potential für Gotteserkenntnis, und er sprach mehrmals darüber. In den Evangelien wird einmal davon erzählt, dass er sagte: »Ihr werdet größere Dinge tun als ich«. Ihm war klar, dass Wunder ein natürlicher Ausdruck des Bewusstseins sind, und dass, indem sich das Bewusstsein der Menschheit erweitern würde, auch Wunder immer häufiger werden würden.

Gleichzeitig war er sich der Begrenzungen derer, die ihn umgaben, sehr bewusst – ihrer Anhaftung an Hass, Ignoranz und Frömmelei – und es bekümmerte ihn zutiefst. Wir sprachen viele Abende lang darüber. Bis ein paar Tage vor Gethsemane war er sich nicht sicher, ob er das erreichen würde, was notwendig war, um die abschließende Initiation durchführen zu können.

Ich weiß nicht, warum sich etwas in ihm veränderte, doch wenige Tage vor Gethsemane und unserem letzten gemeinsamen Akt der Einweihung durch die Vier Schlangen, kam ein Gefühl tiefen Friedens über ihn, und er war sich auf eine Weise sicher, die ich noch nicht an ihm gesehen hatte.

Jetzt stehe ich in der Zeit fast zweitausend Jahre nach Jeshuas Kreuzigung und immer noch erschüttert mich der Gedanke daran. Es war sehr seltsam, gleichzeitig Eingeweihte und Frau zu sein.

Als Eingeweihte stand ich bei Jeshua während der Kreuzigung und hielt mein Ka in inbrünstigem Gebet, das heißt, ich hielt unerschütterlich an meiner Absicht fest, für ihn da zu sein, wenn er in den Tod hinüber ging. Dies war eine Einweihungshandlung, und sie erforderte einen gewissen inneren Abstand.

Für eine gut ausgebildete Eingeweihte ist das nicht schwer, doch als die Frau, die Jeshua, den Mann, liebte, zerriss es mir das Herz. Da stand ich also auf Golgatha, hin- und herschwankend zwischen der Kraft der Eingeweihten und dem Kummer der liebenden Frau, deren Liebster leidet.

In jenem Augenblick war mir die Einweihung egal. Es war mir egal, dass Jeshua einen Lichtpfad durch das Reich des Todes hinterlassen würde, auf dem andere ihm nachfolgen konnten.

Ich schrie sogar Isis an.

»Wie kannst du nur«, rief ich!

Im Augenblick meiner größten Qual streckte Maria ihre Hand zu mir herüber. Ich war mit meinem Kummer allein gewesen und hatte den ihren gar nicht bemerkt. Unsere Blicke begegneten sich, mit Tränen in den Augen, und wir lagen uns schluchzend in den Armen. Sie weinte um ihren Sohn, ich um meinen Geliebten.

In den Evangelien wird berichtet, dass die Erde erbebte, als Jeshua verschied, und ich sage euch: Das ist wahr. Es schien, als würde die ganze Natur leiden und als ob sich die Erde vor Wut und Zorn darüber schütteln würde, dass solch ein Meister, solch ein Wesen, durch die Hand seiner Mitmenschen leiden musste.

Doch das Leben auf der Erde ist paradox.

Auch ein Gewittersturm zog über die Stadt mit Böen, wie ich sie noch nicht erlebt hatte. Der Himmel verdunkelte sich mit Wolken, Blitze zuckten, und das Donnerkrachen ließ alles erzittern. Diese Schrecken schienen sich ewig hinzuziehen, doch ich nehme an, es dauerte nur etwa eine Stunde.

An der Grabstätte wuschen Maria und ich seinen Körper entsprechend den jüdischen Bräuchen und Traditionen, wir wickelten ihn in Tücher und verließen die Gruft. Wir taten dies schweigend. Das einzige Geräusch war unser unterdrücktes Schluchzen.

Ich fand es merkwürdig, dass er Lazarus von den Toten auferwecken konnte, doch sich selbst nicht zu helfen wusste.

Ich verstand nicht, was er tat.

Nach seiner Auferstehung aber, als ich ihn in seinem Ka-Körper sah, so strahlend und schön wie immer, da verstand ich.

Zum erhabenen Gott Horus zu werden bedeutet aus der Sicht der Eingeweihten, dass jemand das höchste Bewusstseinspotential aktiviert hat, was in der menschlichen Form möglich ist. Traditionellerweise tat man das nur für sich selbst. Jeshua tat es für die gesamte Menschheit. Das ist sein Vermächtnis.

Doch ich sage euch: Das hat nichts mit Religion zu tun! Es hat mit Physik und Alchemie zu tun.

Jeshuas einfache Lehre war, dass wir alle Gott sind, dass wir alle in uns die Kraft haben, zu lieben und zu heilen, und er hat das, so gut er konnte, gezeigt.

In den frühen Tagen der Kirche – damit meine ich die Gemeinschaften, die sich um Jeshuas Lehren herum bildeten – entstand ein wunderschöner Brauch.

Diejenigen, die weiter in seiner Energie oder Präsenz bleiben wollten, teilten Brot und Wein miteinander. Manchmal führten Männer das Ritual durch und manchmal Frauen. Dieses einfache Miteinanderteilen war ganz in Jeshuas Sinn, doch im Laufe der Jahre ging die Schlichtheit verloren, und nur die von der Kirche Ordinierten konnten Kommunion erteilen, was Jeshua abscheulich gefunden hätte. (So gut, wie ich ihn kannte, kann ich das durchaus behaupten.)

Die Wahrheit und die Kraft von Jeshuas Lehren wurden von der Kirche verdreht.

Die Geheimnisse der Erhöhung des Bewusstseins durch heilige Sexualität, so wie Jeshua und ich sie praktizierten, wurden von der Kirche unterschlagen.

Mir ist klar, dass nur eine Handvoll von Menschen meine Geschichte verstehen wird, doch das genügt.

Ich möchte jetzt einige der Geheimnisse der Sexualmagie der Isis enthüllen.

Wie bereits gesagt, ist es möglich, allein die Höhen des Bewusstseins zu erklimmen, ohne Partnerschaft, und die alchemistischen Praktiken des Horus dienten dazu, die Eingeweihten dabei zu unterstützen.

Doch für diejenigen, die sich in Partnerschaften befanden, heiligen Beziehungen, wurde die Sexualmagie der Isis enthüllt. Ich möchte verschiedene Aspekte davon hier erläutern.

Als Erstes möchte ich klarstellen, dass in dem Augenblick des Orgasmus magnetische Felder entstehen. Eigentlich entstehen diese Felder durch das, was ihr Vorspiel nennt: Die Stimulation der Sinne durch Berührung. Diese Stimulation der Sinne setzt den Prozess des Aufbaues der magnetischen Felder in Gang und ist für die alchemistische Sexualmagie von entscheidender Bedeutung.

Den Eingeweihten stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, und ich werde einige davon erklären. Von grundlegender Bedeutung ist aber das Wissen um die Wechselwirkung der beiden alchemistischen Elemente im Mann und in der Frau.

Auf der gewöhnlichen Ebene enthält der Samen des Mannes die Information seiner genetischen Abstammungslinie, die er an das Kind weitergibt. Wenn das Sperma in seinem Samen sich mit der Eizelle der Frau verbindet, entsteht Leben, und Leben ist eine komplexe Verbindung magnetischer Felder. Das Kind, das in der Gebärmutter entsteht, entwickelt Organe und Systeme, doch auf der magnetischen Ebene können diese als ineinander greifende komplexe Schwingungs- und Magnetfelder betrachtet werden. So erschafft der sexuelle Akt auf der gewöhnlichen Ebene also neue Magnetfeldmuster.

Eingeweihte der Alchemie verwenden auch sexuelle Energie, um komplexe magnetische Felder zu erschaffen, doch aus diesen Feldern entsteht kein Kind, sondern sie werden den Ka-Körpern der beiden Eingeweihten einverleibt, um sie zu stärken und ihre Schwingung anzuheben. Dies gilt es als Erstes zu verstehen. Darum dreht sich alles.

In dem System, in welchem Jeshua und ich ausgebildet waren, ist es die Aufgabe der Eingeweihten, den Ka-Körper über die Begrenzungen des physischen Körpers (Khat) hinaus zu stärken.

Beim nächsten Punkt, den es zu verstehen gilt, geht es um die emotionale Einstimmung der weiblichen Eingeweihten, denn ihre Empfänglichkeit hängt von ihrem emotionalen Zustand ab. Das ist Teil ihres Wesens und darf nicht übergangen werden, wenn die Techniken funktionieren sollen.

Für die Eingeweihte ist das authentische Gefühl von Sicherheit und Liebe, oder zumindest von Würdigung, von essentieller Bedeutung. Ist das gegeben, kann etwas in ihrem Wesen loslassen, und die Alchemie kann sich ereignen.

Die Alchemie entsteht durch die Vereinigung vom Ka des Mannes und dem der Frau. Wenn sie sich lieben, verbinden sich ihre Ka-Körper, und dies bringt die Frau dazu, ihren Magnetischen Boden zu öffnen. Dies ist ein merkwürdiger Ausdruck. Er stammt aus der Sprache, die in den Tempeln der Isis verwendet wurde.

Der Boden ist die Grundlage, auf der man steht. Wenn wir etwas sicher abstellen wollen, legen wir es auf den Boden. In den Tempeln bezeichneten wir somit etwas Grundlegendes als »Boden«. Wenn ich also von dem Magnetischen Boden der Frau spreche, dann meine ich, dass dies das Grundlegende ist, was sich ereignen muss.

Wenn die zwei Eingeweihten sich weiter lieben und die Leidenschaftlichkeit ihrer Verbindung sich steigert, werden starke chemische Substanzen in ihren Gehirnen und ihren Körpern freigesetzt, die sie in einen veränderten Zustand versetzen. Dies öffnet die magnetischen Felder noch mehr und verstärkt sie.

Für den männlichen Partner gibt es im Augenblick des Orgasmus zwei Möglichkeiten. Er kann ejakulieren oder seinen Samen zurückhalten. Wenn er ejakuliert und die übrigen Bedingungen stimmen, entsteht in der Gebärmutter der Frau eine unmittelbare Reaktion. Wenn die energetische Essenz des Spermas die Wände ihres Allerheiligsten berührt, entsteht eine Explosion magnetischer Energie – Welten in Welten, alles dreht sich. In dem Maße, wie der Mann einen ebenso hohen Bewusstseinsstand erreicht hat wie die Frau, können die durch den Kontakt der Sexualsekrete freigesetzten Magnetkräfte enorm sein. Man muss unbedingt wissen, dass dies komplexe Magnetfelder erschafft, die beide Partner in ihre Körper ziehen können.

Dieses zweite Phänomen geschieht, während die weibliche Eingeweihte beginnt, unkontrollierbar zu schütteln. Dabei ist die Gebärmutter in der Regel der Mittelpunkt, von dem Schauer ausgehen, die das Becken in eine wellenartige Bewegung versetzen. Dadurch entstehen ebenfalls komplexe Magnetfelder, die beide Partner wiederum in ihre Ka-Körper ziehen können. Das ist das grundlegende Wissen.

Mehr darf ich darüber nicht sagen, weil die Anwendung dieser Übung einen erheblichen Kraft- und Machtzuwachs mit sich bringen kann. Ich überlasse es denen, die dies lesen, zwischen den Zeilen zu lesen. Wer bereit ist für diese Übung, wird wissen, wie sie geht.

Sowohl in der Ausbildung der Sexualmagie der Isis als auch in den alchemistischen Praktiken des Horus wurden die Eingeweihten in den Grundübungen der Zwei Schlangen unterwiesen.

In dieser Übung erschafft der (oder die) Eingeweihte allein Energie durch die Kraft von Ra, dem inneren Feuer, um eine Anhebung des Gewahrseins zu erreichen – um komplexe Magnetfelder in seinem (oder ihrem) Körper zu erzeugen – und diese dann dem Ka einzuverleiben.

Ich möchte diese Methode gerne mitteilen. Sie ist grundlegend sowohl für die, die diese Arbeit alleine durchführen möchten als auch für jene, die es in einer Partnerschaft tun.

Für die Grundübung ist es notwendig, dass die Person aufrecht sitzt und rhythmisch und ruhig atmet.

Dann wird sie sich des unteren Endes ihrer Wirbelsäule bewusst und zieht mit dem Atem die Schwarze Schlange von der linken Seite die Wirbelsäule hoch und die Goldene Schlange von der rechten.

In jedem Chakra kreuzen sich die zwei Schlangen und bewegen sich so in Richtung Kronen-Chakra. Doch in dieser Übung werden die zwei Schlangen in die Mitte des Kopfes gebracht, in die Nähe der Zirbeldrüse.

Mit der Kraft des Atems sendet der Eingeweihte dann die Energie des Einatmens in die Schlangen, und mit dem Ausatmen schickt er diese Energie noch tiefer in die Schlangenkörper, wodurch sie sozusagen »lebendig« werden. Durch die Kraft des Atems und die Absicht des Eingeweihten kommt es dann nach einer Weile dazu, dass sie anfangen, sich zu schlängeln, sich zu bewegen.

An diesem Punkt stellt man sich dann im Kopf einen Kelch vor, an dessen Rand die beiden Schlangenköpfe einander unverwandt anstarren und an dessen Grund die Zirbeldrüse ruht.

Im nächsten Schritt wird die Energie von Ra hochgezogen. Der Übende stellt sich einen lebendigen Feuerball an seinem Solarplexus vor, wie die Sonne, und mit jedem Ausatmen wiederholt er leise oder laut tönend den Klang »Ra«. Dies aktiviert das Licht, das Feuer des inneren Ra, und es beginnt, spontan aufzusteigen.

Beim Aufsteigen bewegt sich dieses Licht und diese Hitze durch den Mittelpunkt des Kelches zwischen den zwei Schlangen hindurch und zur Krone des Kopfes. Hier ereignet sich dann ein äußerst bemerkenswertes Phänomen.

Von der linken Seite der Krone fließt eine Energie herab, die fast wie eine Flüssigkeit wirkt. Diese Flüssigkeit wird »Roter Schlangentropfen« genannt. Von der rechten Seite fließt eine andere, quasiflüssige Energie herab in den Kelch, die »Weißer Schlangentropfen« genannt wird. Durch die Hitze und das Licht des inneren Ra sondert die Krone diese Substanzen ab.

Die Roten Schlangentropfen stehen in Verbindung zur biologischen Mutter des Eingeweihten, die Weißen Schlangentropfen zum biologischen Vater. Wenn die beiden sich vermischen, können verschiedene Dinge geschehen. Es kann sich ein süßer Geschmack im hinteren Gaumenbereich einstellen – die Yogis nennen das »Amrita« – doch wir vom Isis-Kult nennen dies die Quellwasser, denn sie scheinen von einer Quelle im Kopf zu stammen.

So zeigt es sich manchmal zuerst, und wenn der oder die Eingeweihte sich auf die Empfindung der Quellwasser konzentriert, entsteht eine Art Ekstase. Manche Eingeweihte empfinden ein Licht in ihrem Kopf. Auch hier: Wenn sie sich auf diese Wahrnehmung konzentrieren, entsteht Ekstase.

Manchmal entsteht bei der Vermischung der Roten und der Weißen Schlangentropfen spontane Ekstase. Wie auch immer sie hervorgerufen wird: Die Ekstase ist unerlässlich für diese Art der Alchemie, denn Ekstase ist Nahrung für das Ka.

Es besteht die Tendenz, dass die Ekstase in den höheren Zentren bleibt, denn da wurde sie bei dieser Praxis ja hervorgerufen. Doch bei dieser Übung muss der Eingeweihte beim ersten Auftreten der Ekstase seine Aufmerksamkeit auf den ganzen Ka-Körper lenken. Dadurch verteilt sich die Ekstase über den gesamten physischen Khat-Körper und wird dann vom Ka absorbiert. Dies stärkt und belebt das Ka. Das ist die grundlegende Übung.

Bei denjenigen, die in einer Partnerschaft sind und die Sexualmagie der Isis praktizieren, entsteht der ekstatische Zustand auf natürliche Art. Diejenigen, die alleine üben, müssen die Ekstase selbst hervorbringen.

Auf jeden Fall ist es jedoch notwendig, dass die Eingeweihten sich im Moment der Ekstase ihres Ka bewusst werden, so dass der Ka-Körper an den reichhaltigen Magnetfeldern, die durch solche Wonnen hervorgerufen werden, teilhaben kann.

In einem sehr realen Sinn ist der männliche Eingeweihte in der Sexualmagie der Isis am meisten gefordert, denn er muss sich scheinbar gegen seine Natur verhalten. Das Männliche ist aus alchemistischer Sicht vom Wesen her elektrisch, während das Weibliche magnetisch ist.

Elektrizität will sich bewegen, agieren, während Magnetismus sich einbetten will, sich einhüllen.

In der Praxis konzentrieren wir uns darauf, den Ka-Körper zu stärken, indem wir die, durch den sexuellen Akt freigesetzten Magnetfelder in ihn aufnehmen. Direkt nach dem Orgasmus fahren die von der Frau erschaffenen Magnetfelder damit fort, sich aufzuwickeln und zu kreisen. Dies ist eine Zeit, um zu ruhen und dem Magnetismus nachzuspüren, doch ihrer Natur nach neigen die Männer dazu, dann aufzustehen und etwas zu tun oder einzuschlafen.

Der männliche Eingeweihte muss also üben, sich einzunisten, den erzeugten Magnetfeldern zu erlauben, sich in sein Ka und in seinen Körper hineinzudrehen.

Das ist von dem, was normalerweise geschieht, verschieden, denn im Mann beschränkt sich der Orgasmus auf den Beckenbereich und breitet sich manchmal aus. Doch in der Frau, vor allem in einer, die sich in die Erfahrung hinein fallen lassen kann, breitet sich der Orgasmus durch den gesamten Körper aus und kann sich in unterschiedlicher Intensität über mehrere Stunden hinziehen.

Manche Männer mögen befürchten, dass sie, wenn sie sich verändern und sich einnisten, weniger männlich würden, doch ich versichere euch, das Gegenteil ist der Fall.

In Wahrheit wird der Ka-Körper des Eingeweihten stärker, wenn er sich in die Magnetfelder einnistet, und seine sexuelle Energie wird potenter. Eine der Aufgaben des männlichen Eingeweihten ist es, sich für neue Ebenen der Empfindsamkeit zu öffnen, damit er die, durch den Sex freigesetzten Magnetfelder in seinen Körper und in sein Ka aufnehmen kann.

Das Sich-Einnisten bedeutet nicht notwendigerweise, dass das Glied des Mannes in der Frau bleibt. Es bedeutet, dass der Mann der Frau nahe ist, sie berührend, streichelnd, ganz bei den Körperempfindungen und Emotionen bleibend, die dem Orgasmus folgen. Durch das Sich-Einnisten kann der Mann Zugang zu den weiblichen Schöpfungsmysterien finden.

Ein weiterer Aspekt, dessen sich der männliche Eingeweihte bewusst werden muss, wird die »Verehrung der Geliebten« genannt.

Wenn die Alchemie der Sexualmagie stärker wird, so treten bestimmte Zeichen auf. Eines davon ist die Verehrung oder Bewunderung der oder des Geliebten.

Dies geschieht sowohl dem männlichen als auch der weiblichen Eingeweihten. Wenn die Verehrung des/der Geliebten beidseitig ist, wird die Alchemie der Sexualmagie um ein Vielfaches verstärkt, denn die Harmonien und magnetischen Kräfte, die durch solches Empfinden hervorgerufen werden, unterstützen die Magie sehr.

Ich möchte an dieser Stelle über den Begriff der »Magie« sprechen.

Wir verwenden diesen Begriff, weil er sich auf die Transformation des einzelnen Menschen in einen Gott bezieht. Das ist in der Tat magisch. Das Symbol dafür ist der Gott Horus, der halb Mensch, halb Falke ist, und der durch die alchemistischen Praktiken zu dem erhabenen Gott Horus wird, was bedeutet, dass er den allerhöchsten Bewusstseinszustand erreicht hat.

Die Sexualmagie der Isis ist also genau genommen eine Methode zur Anhebung des Bewusstseins, was eigentlich auch Magie ist, und sie verwendet die Energien und die Ekstase, die beim sexuellen Akt erschaffen werden.

Ein weiterer Grund, weshalb der Begriff der Magie verwendet wird, liegt in den Methoden, die man anwenden kann, wenn der Ka-Körper gestärkt ist, um die eigene Realität auf so direkte Weise zu beeinflussen, dass es magisch erscheint. Wenn wir zum Beispiel die grundlegenden Übungen der alchemistischen Praktiken des Horus betrachten – das Aufsteigen der Schwarzen und der Goldenen Schlange entlang der Wirbelsäule, die Erschaffung des Kelches, die Aktivierung des inneren Ra-Feuers, das Vermischen der Roten und der Weißen Schlangentropfen – dann sind das alles magische Handlungen, in denen Absicht und sowohl persönlicher als auch spiritueller Wille zusammenkommen. Deswegen nennen wir es Magie.

Zurück zu dem Paradox, dem sich der männliche Eingeweihte gegenüber sieht, dass nämlich diese Praktiken, besonders die Sexualmagie, in gewisser Weise seiner Natur zuwider laufen. Denn wenn sein Ka gestärkt ist, will er naturgemäß aktiv werden, er will etwas tun. Doch wenn er sich beherrschen kann, es übt, bei seiner Geliebten zu bleiben, kann er sich in die reichhaltigen Magnetkräfte einnisten, die durch ihrer beider Sexualität und Liebe hervorgerufen wurden und sein Ka noch umfassender nähren.

Der männliche Eingeweihte muss sich in diesem Prozess einem weiteren Aspekt stellen, den wir in den Tempeln »Flughindernisse« nannten, doch in eurer Sprache würdet ihr das wohl eher »psychologische Probleme« nennen. Der Ausdruck »Flughindernisse« bezieht sich auf Behinderungen bei der Entfaltung der eigenen Horus-Natur, insbesondere den Anteil von ihr, der sich zu erhöhten Bewusstseinzuständen aufschwingen kann.

Es gibt Haltungen, Überzeugungen und emotionale Gewohnheiten, die den »Flug«, also die Anhebung des Bewusstseins, behindern. Das meinen wir, wenn wir von »Flughindernissen« sprechen. Dies ist eine der verzwicktesten Passagen für den männlichen Eingeweihten, und sie erfordert hoch entwickelte Fähigkeiten.

Als Kind wurde der Mann im Leib seiner Mutter getragen und danach von ihr geschützt und genährt, bis er autonom genug war, eigenständig zu handeln. Dann schiebt der Junge die Mutter sozusagen beiseite, um sich der Welt zu stellen.

Es kann vorkommen, dass er sich an dieser Stelle seiner Entwicklung von der Mutter eingeengt fühlt oder begrenzt, und dass es zu Auseinandersetzungen kommt. Als Mann trägt er möglicherweise immer noch diese emotionalen Gewohnheiten mit sich herum. In dem Fall wird es schwer für ihn sein, sich entspannt in die Magnetfelder einzunisten, da er es auf der psychologischen Ebene als eine Hingabe an das Weibliche empfindet.

Wenn der Mann Probleme mit der Mutter seiner Kindheit hat, lebt er diese möglicherweise bewusst oder unbewusst mit seiner Partnerin aus.

Es ist wichtig, dass sich beide Partner, die sich der Sexualmagie der Isis widmen, darüber klar sind, dass sie auf eine lange Reise gehen, und dass es dabei letztendlich um einen alchemistischen Prozess geht. Alchemie dient dazu, eine Substanz in eine andere zu transformieren. Das geschieht, indem die Schlacken oder das Negative der Substanz verbrannt wird, so dass die reine Substanz übrig bleibt oder erzeugt wird.

In der Sexualmagie der Isis handelt es sich bei den Substanzen, die transformiert werden, um Sexualsekrete, Hormone, Neurotransmitter und andere Substanzen, die eure Wissenschaften noch nicht entdeckt haben. Doch auch die Transformation der eigenen Psyche gehört dazu.

Die Sexualmagie der Isis heizt den alchemistischen Prozess sozusagen an, so dass die Schlacken geklärt werden und das, was gereinigt werden muss, schmerzhaft ins Bewusstsein tritt.