Kitabı oku: «Meine Kindheit in der DDR», sayfa 2
Onkel und Tante
Im Nebenhaus von uns wohnte meine Tante Trude und Onkel Kurt, mit Nachnahmen Wartenbach, im Hinterhaus Parterre. Dort besuchte ich sie öfters. Mein Onkel Kurt hatte früher als er noch kein Rentner war, im alten-Maxim-Gorki-Theater, als Schneider gearbeitet.
Desöfteren sah ich dort Leute, meistens Männer, die bei ihm in der Wohnung Maß nehmen ließen. Das war deswegen, um sich eine Hose oder Anzug von ihm anfertigen zu lassen.
Nichtstun als Rentner, das lag ihm nicht. Ich habe jetzt mehr zu tun als vorher im Theater, sagte er öfters. Meine Tante hatte Kontakt zu ihren West-Verwandten und bekam mehrmals im Jahr Pakete von „drüben“.
Klar, manchmal brachte sie etwas an Kakao, Götterspeise, Pudding vorbei.
Aber im Grunde war sie sehr sparsam bzw. eher geizig.
Wenn ich damals Westfernsehen bei ihr guckte, weil wir noch keinen Fernseher hatten, kriegte ich zwar mal einen Riegel Schokolade, aber nie eine ganze Tafel. Lieber hortete sie die schönen Sachen oder vertilgte sie selbst. Oft fragte ich sie das sie doch mal im Brief in die BRD fragen könnte, ob ich eine Zündhütchen-Pistole, einen Cowboyhut oder Indianerschmuck kriegen kann.
Nein, das geht nicht sagte sie mir, meine Geschwister haben auch nicht viel Geld. Dieses glaubte ich ihr aber nicht. Westsachen als Kind beim Spiel
„Räuber und Gendarm“ waren angesagt. Aussehen und Qualität waren besser als die Sachen die in unseren Läden lagen.
Aber es gab sie erst gar nicht. Meine Mutter sagte zu mir, da kann ich auch nichts machen, wenn Tante Trude und Onkel Kurt dir keine Sachen schicken lassen wollen. Dir geht es doch auch so gut oder? Ja sagte ich, und war zufrieden dass ich so eine liebe und verständnisvolle Mutter hatte.
So musste ich wie die meisten Kinder auch Flexibel sein und Improvisieren. Wir Bastelten aus Wäscheklammern uns Spielzeugpistolen. Mit einem eingespannten Gummi aus einem Einweckglas schossen wir damit und wer getroffen wurde, der war aus dem Spiel raus.
Die Wasserpistolen waren von schlechter Qualität, welche es im Spielzeugladen gab. Weil aber als Grund dafür angegeben wurde, dass der Kapitalist im Westen, mit Absicht den Import und Weltmarkt stört um der DDR zu Schädigen, fand ich es Akzeptabel. An eine West-Jeans war gar nicht zu denken denn, diese bekam ich auch nicht. Auf jedem Fall durfte ich nachmittags oder abends bis 20 Uhr bei ihnen Fernsehen.
Mein Opa qualmte immer Pfeife. Das Wohnzimmer immer war vernebelt und es roch stark nach Tabak.
Inzwischen war ich beim Spielmannzug als Trommler angemeldet.
Ich hoffte beim Großen Auftritt am 1.Mai bei den Paraden mit marschieren zu dürfen. Aber vorher musste ich noch fleißig Trainieren.
Für das Kinderferienlager war ich auch angemeldet. Anfang der Ferien im Juli soll es losgehen.
Dort fuhren die Kinder hin, deren Vater oder Mutter bei der Straßenbahn in
der DDR arbeiteten. Eine Art Betriebsangehörigen-Ferienlager. Richtig weit weg war ich noch nicht gewesen. Ich war schon Interessiert in unserer Republik andere Gegenden kennen zu lernen. Und auch das Meer kannte ich nur aus Büchern. Schwimmen konnte ich. Im Stadtbad habe ich es geschafft eine halbe Stunde lang hin und her zu schwimmen. Das sollte reichen um auch in der Ostsee nicht unter zu gehen. Im Salzwasser schwimmt es sich noch leichter, wurde mir erzählt.
Aber erst einmal stand ein anderes Ereignis vor der Tür.
Links meine Mutter. Rechts Thea, sowie Schwester Ramona.
Ich aus unserem Stubenfenster im Jahre 1956
Links Tante Trude. Daneben meine Oma.
Vorne ich mit 3 Jahren.
Meine Schwester und ich
Meine Schwester ist da
Am 11.April 1961 wurde meine Schwester Ramona geboren. War das eine Aufruhr und Umstellung. Nun war meine Mutter zu Hause, das Baby musste gestillt und beaufsichtigt werden. Wir hatten ein Krabbelgitter besorgt und einer musste immer in der Wohnung sein, um aufzupassen.
Ungewohnt das Geschreie und die stinkigen vollgekackten Windeln Riechen zu müssen. Nun ist natürlich die Zuwendung mir gegenüber etwas zurück gegangen, weil meine Mutter sich nun mehr um meine Schwester
kümmern musste. Sie hatte so noch weniger Zeit für mich. Aber zumindest war meine Mutter nun eine ganze Weile zu Hause.
Meine Schwester
Unser Hinterhaus und die Nachbarn
Unter uns, in Parterre wohnte die Familie Haberland. Die hatten 2 Kinder. Der Vater war „Helfer der Deutschen Volkspolizei“. Solche Polizeihelfer waren nicht sehr beliebt, weil diese Personen auch andere Leute anschwärzten. Also Leute Anzeigten, Denunzierten und anderen Ärger bereiteten. Sonst waren aber halbwegs normale Leute im Haus. Jedenfalls soweit ich das mit meinen jungen Jahren beurteilen konnte.
Im Vorderhaus Parterre, da wohnte Frau Nebel. Eine ältere Frau die bei jeder Kleinigkeit schimpfte. Für uns war sie die Nebelkrähe. Wenn meine Mutter vorbei ging oder das Haus betrat, dann sprach die Frau Nebel sie an.
Sie sagte dann oft , ihr Sohn war wieder frech oder laut gewesen.
Wir waren manchmal laut auf dem Hof oder in der Straße, aber als Kind
empfanden wir es nicht so schlimm. Schließlich war die Uhlandstraße eine offizielle Spielstraße. Mittags ging mal hier oder da das Fenster auf und es wurde gerufen, Jürgen essen kommen, Dieter komm hoch das Essen ist fertig,
Manfred komm essen uä.
Ein Spiel das hieß „Messerstechen“. Man nahm eine Pfeile, Messer oder Schraubenzieher und warf den mit der Spitze in die Erde. Dort machte man dann einen Kreis, von wo man mit einem Schritt nach vorne, wieder so weit wie möglich warf. Stach der Gegenstand nicht in der Erde sondern viel um, dann war der nächste Junge oder Mädchen dran. Der Andere konnte dann immer wieder Kreise machen, da wo sein Messer gestochen hat.
Wenn der dann aber abkam weil die Pfeile nicht gestochen hatte, konnte der folgende Junge vorausgesetzt er traf alle vorhergegangenen Kreise, dieses Spiel gewinnen.
Stundenlang konnte solch ein Spiel dauern. Einer hatte im Hinterhof eine Tischtennisplatte aufgestellt und da spielten die Kinder Tennis.
Falls der Typ dessen Platte das war, einem mitmachen ließ. An der Ecke Friesenstraße/Uhlandstraße war unser Gemüseladen. Dort holte ich mir öfters eine Scheibe Melone für 50 Pfennig. Etwa ein Viertel von einer ganzen Melone.
Oder als Wegzehrung für unsere Erkundungen holten wir dort uns Sauerkraut oder saure Gurken.
Was in den einheimischen Gärten wuchs, gab es je nach Jahreszeit alles in den Geschäften zu kaufen. Na, mal abgesehen von Champignons und Spargel.
Die waren seltener zu bekommen und auch teuer. Aber wenn wir in verwilderten Gärten, die keinem gehörten spielten, dann standen dort hin und wieder Kirsch-, Apfel-, Birnen oder Pflaumenbäume. Wir aßen dann was reinpasste und wenn wir Behältnisse dabei hatten, dann nahmen wir was mit nach Hause.
Zu Hause konnte man das Obst „Einwecken“. Dazu stellte man gefüllte Obstgläser in heißes Wasser und dadurch kam die Luft raus aus den Gläsern. Nachdem der Deckel drauf war, konnte das Obst Monatelang gelagert werden. Es gab noch eine andere Art von Einwecken. Oben auf den Gläserrand wurde eine bestimmte Flüssigkeit getan, diese wurde mit dem Streichholz angesteckt.
Anschließend der Deckel und das Gummi dazwischen gelegt und dann war das Glas auch luftdicht verschlossen. In Kellern lagerten die Leute die Gläser, um in Zeiträumen wo kein Obst wuchs, immer welches zum Essen zu haben.
Obst in Gläser gab es kaum zu kaufen bzw. es gab nicht genügend Sorten zur Auswahl im Geschäft. Also wurde wenn Rharbarberernte, Kirschernte oder Erdbeerzeit war, tüchtig eingemacht.
Südfrüchte wie Zitronen, Apfelsinen, Bananen usw. gab es selten.
Mit 5 Mark das Kilo waren die recht teuer. Manchmal stand jemand im Geschäft 2 Stunden an, weil so viele Leute ebenfalls vor den Laden standen, um diese Früchte zu ergattern.
Aber wir wussten ja, dass der kapitalistische Nachbarstaat BRD dieses zu verantworten hatte.
Durch dessen rücksichtslose und ausbeuterische Politik zu sozialistischen Staaten, wie es die DDR war. In der Schule wurde uns immer wieder beigebracht, das der Westen uns mit allen Mitteln schaden will.
Deswegen war der Bohnenkaffe, mit 34 Mark das Pfund so teuer. Die Länder die Kaffee produzierten, wurden von den Kapitalisten dazu gezwungen,
einen zu hohen Preis zu verlangen.
Manche Erwachsene zweifelten an dieser These, aber ich glaubte fest daran, was uns in der Schule beigebracht wurde. Und außerdem stand genug in der Zeitung darüber.
Deshalb habe ich auch nicht daran gezweifelt, was über die Imperialisten alles so geschrieben stand.
An der Schrote, dem kleinen Bach der so schmal war das ein Kind rüber springen konnte, verweilte ich hin und wieder. Am Spielplatz war eine Brücke und da ist mir ein Missgeschick passiert.
An der Brücke hielten sich gerade 2 Mädchen in meinem Alter auf. Und um diese zu beeindrucken sprang ich von einem Ufer zum anderen.
Die Böschung war mit Gras bewachsen aber auch mit freier Erde am Rand versehen. Jedenfalls bin ich am Rand des Wassers ausgerutscht
und voll in die Schrote hineingefallen.
Ich nun Pitschnass, die Schuhe voll Schlamm versuchte aus dem Bach zu klettern.
Erst Rutschte ich am Rand ab und stand wieder im Wasser, aber dann gelang es mir nach einigen Versuchen und ich kam auf den Rasen der Uferböschung.
Die beiden Mädchen kicherten natürlich über mein Missgeschick. Solch eine Blamage, dachte ich bei mir. Im April ist es nun noch nicht grade so warm als das ich so sitzen bleiben konnte. Etwa 250 Meter musste ich nun nach Hause gehen. Schnell laufen ging nicht, weil ich voll Wasser war. Die Schuhe
und Strümpfe waren vollgesaugt vom Morder. Bei jedem Schritt hörte man klitsch-klatsch, klitsch-klatsch und wieder klitsch-klatsch.
Warst Du Baden? fragte mich ein anderes Kind, unterwegs Richtung Wohnung.
Zum Glück war ich schnell zu Hause. Unten im Haus zog ich schon die nassen Sachen aus, damit nicht auch noch das ganze Treppenhaus voller
Dreck wurde.
Ausgerechnet wenn man neue Sachen anhatte, passiert mir das.
Zu Hause hatten wir kein Bad oder eine Dusche.
In Altbauwohnungen der DDR, gab es sowas meistens nicht.
Auch aus Platzmangel nicht möglich.
In der Nähe gab es das Stadtbad. Dort waren auch Badezimmer vorhanden. Da konnte man ein Wannenbad nehmen oder bloß Duschen. An der Kasse für eine Stunde die Karte dafür kaufen.
Eine Rarität war dort im Eingangsbereich aufgestellt.
Ein Getränkeautomat wo man Limonade verschiedener Geschmacksrichtungen trinken konnte. Geld rein, Becher drunter stellen und das Getränk kam raus.
Zu der damaligen Zeit in der DDR bzw. in Magdeburg eine Seltenheit das man einen Getränkeautomat irgendwo stehen sah. Leider war es oft so, dass dran stand „außer Betrieb“.
Bis sich mal jemand fand diesen Automat zu reparieren.100 m von unserem zu Hause auf der Olvenstedterstraße war der Eisladen „Herper“. Der Besitzer Erich Herper hatte das beste Eis im ganzen Umkreis. Deswegen war es dort immer so voll drinnen. Die Leute standen im Sommer von der Straße an, in einer manchmal 20 m langen Warteschlange. So schnell konnte der Herr Herper, mit dem Eismachen oft gar nicht hinterherkommen. Dann hieß es ausverkauft und es wurde erst wieder neues Eis hergestellt. Vanilleeis kostete die Kugel 10 Pfennig, Fruchteis 15 Pfennig und Schoko war für 20 Pfennig zu bekommen.
Im Winter, wenn manchmal die Wasserohre zufroren dann fragten wir, also ich und ein Freund aus unserer Straße, ob wir Wasser fürs Eis machen in Eimern holen sollen.
Das machten wir gerne, denn als Dauerkunde sah ich es als Pflicht an, zu helfen.
Oben links mein Bruder und ich daneben Oben rechts Oma, Mutter und ich
Unten links Hund Bessy und ich Unten rechts wir 3 Geschwister
Mutter, ich und Schwester auf unserem Balkon 1962.
An der Ecke der Uhlandstraße stand eine Pumpe. Von dort pumpten wir Wasser in etwa 10 Eimer und schleppten diese zu den Eisladen, von Herrn Herper. Die Qualität des Brunnenwassers war besser als das Leitungswasser. Auch weil nach Rohrbrüchen durch Minusgraden, das Wasser dreckig war. Natürlich waren auch Haushalte betroffen, vom Wassermangel wegen gefrorener Rohre. Bei einigen alten Leuten klingelten wir und fragten ob wir helfen sollen, um Brunnenwasser zu holen.
Dadurch halfen wir nicht nur Menschen in einer Notlage, welches laut „Pionierauftrag“ erwünscht wurde. Wir verdienten wir uns so manchen Groschen.
Lothar und ich hatten bald Stammkunden, wo wir Kohlen aus dem Keller holten, beim Einkaufen halfen oder um Asche in den Hof zu bringen.
Fast jeder hatte nur Kohleheizung. Weil die Kohle von schlechter Qualität war, fiel eine Menge an Schlacke an. Meist den alten Frauen, die nicht mehr alles selbst machen konnten, halfen wir. An sich wollten wir kein Geld dafür haben, denn als Solidarität sahen wir das an. Nur wenn uns praktisch einer etwas aufzwang, dann nahmen wir es an. Und wenn uns jemand etwas Westgeld gab oder zum Kaffeetrinken und Kuchenessen einlud, nahmen wir dieses.
Selbstverständlich fanden wir auch noch genug Zeit zum Spielen. Schräg gegenüber von unserem Haus, war eine Ruine aus dem 2.Weltkrieg. Dort war es sehr Abenteuerlich für uns Kinder.
Genug Räume um sich zu verstecken waren vorhanden, je nachdem was für ein Spiel man gerade spielte. Es kam manchmal vor, das Jungs die 2 Jahre Älter waren, uns einfach fortjagten. Dann begaben wir uns eben woanders hin, denn es waren viele der ausgebombten Häuser vorhanden.
Oder wir begaben uns in die „Glasie“. Das war ein grünbewachsenes Gelände, an der Stadtmauer. Dort war Platz „Noch und Nöcher“ für rumtobende Kinder. Das war etwa 2 Haltestellen entfernt von unserer Straße. Manchmal stieß man noch auf alte Munition aus dem 2.Weltkrieg.Dann musste man sehr aufpassen und nichts anfassen. Dieses sollte man der Polizei melden, damit diese Dinge entfernt werden. Wir hatten gehört, dass wenn jemand auf eine alte Miene oder Bombe tritt, man in die Luft fliegt.
Davor hatten wir Angst. Trotzdem verzichtete man nicht darauf, sich dort aufzuhalten. Alte Bunker und Tunnel gab’s dort und wer mutig war,
der traute sich dort rein. Auch vor Ratten haben wir Angst gehabt. Als Jungs bauten wir uns Blasrohre. Zum Bsp. Aus einem Holunderzweig, der 30 cm lang war. Diesen höhlten wir aus, so dass der Stock dann innen hohl war.
Dann konnte man Papierkügelchen oder Kirschkerne damit verschießen.
In solchen Grünanlagen wie der „Glasie“, gingen wir immer „Bewaffnet“ hin.
Das heißt einen Stock als Säbel oder ein Holzschwert aus einer Zaunlatte gefertigt. Einen „Flitzebogen“ das war ein selbstgefertigter Bogen
aus einem Ast und dazu Pfeile aus geraden dünnen Zweigen.
Gedacht war dieses, um bereit zu sein, falls wir auf Gegner(andere Kinder) trafen.
Die Gegner waren Kinder aus anderen Stadtteilen, welche wir nicht kannten. Dann wurde gefochten und gerauft. Alles natürlich nicht so ernst gewesen, als wenn sich Erwachsene prügelten. Ältere Jungs hatten manchmal „Klatschen“ bzw „Flatschen“ dabei.
Das waren aus Eisendraht gebogene Schleudern, wo mit einem befestigten Gummi die Erbsen oder Drahtkrampen verschossen wurden.
Das tat höllisch weh. Da mussten wir natürlich aufpassen. Wenn wir in der Überzahl waren, dann schafften wir es auch mal 2 oder 3 ältere Kinder zu vertreiben, die uns beim Erkunden störten. In so manch einem Abwassertunnel, fanden wir Hitlerbriefmarken mit Hakenkreuze drauf und alte Dokumente. Auch alte Geldscheine aus der Inflationszeit. Zehntausend und Hunderttausend Markscheine, die allerdings wertlos waren. Weil steile Abhänge dort waren, war es verboten das Gelände zu Betreten.
Als Kind war es aber trotz des Verbots Interessant, sich dort aufzuhalten.
Wenn man auf Polizei-Helfer in Zivil oder auf Streifenpolizei getroffen ist, gab es Ärger. Es sei denn wir konnten rechtzeitig fliehen.
Wenn die Holunderbeeren reif waren, dann nahm der eine oder andere mal solche Blaue Beeren und schoss einem damit an. Dieses war ärgerlich, denn die Flecken aus dem Hemd gingen schwer beim waschen wieder raus. Meistens waren wir 3-5 Jungs, die losgingen um zu spielen und zu erkunden.
Oder wir erforschten in Ruinen und auf unbebautes Gebiet. Es kam aber vor, das Mal ein Mädchen unbedingt mitwollte. Die musste vorher eine Mutprobe bestehen. Oder sie musste mit einem Jungen von uns Fechten. Ein Mädchen war so stark, das sie jeden von uns im Armdrücken besiegte. Die nahmen wir natürlich mit, damit wir insgesamt stark genug als Truppe waren.
Auf unserem Spielplatz ganz in der Nähe, da trafen wir uns oft. Jedenfalls nach der Schule am späten Nachmittag, wenn die Schularbeiten gemacht waren.
Dort gab es auch eine „Kotzmühle“ = Einfaches Drehgestell, 2 Wippen, ein Klettergerüst, einen Sandkasten und8 Sitzbänke.
Dort trafen sich auch jüngere Schüler, denn direkt daneben war auch der Schulhort. Gegenüber dem Spielplatz war eine Ruine, die demnächst aber abgerissen werden sollte. Jedenfalls erzählten es die Leute. Wenn es nach uns ginge, dann konnte die da ruhig bleiben. Für uns lag die Ruine nahe, um dort kriegen und versteck spielen zu können.
Gegenüber der Ruine auf der anderen Straßenseite stand ein Neubau, der noch nicht ganz fertiggestellt war. Über zwei Jahre baute man schon an den Häusern. Wie man so hörte, fehlte es oft an Material wie Steine, Zement, Maschinen usw.
An der Schrote, am Bach links und rechts auf der Uferböschung standen Kastanien und Eichelbäume.
Wir sammelten diese und konnten diese im Magdeburger Zoo abgeben.
Dafür gab es Geld und freien Eintritt. In der Schule konnte man die aber auch abgeben. Dafür gab es dann aber nur ein Dankeschön.
Von der 1.- 4.Klasse waren wir in der Unterstufe. Ab der 5-7 Klasse war die Mittelstufe und 8.-10 Klasse nannte sich Oberstufe.
Unsere Schule, die Maxim-Gorki-Oberschule, war eine POS = Polytechnische Oberschule. Im Schulgebäude im Keller war der Essensraum. In der 12 Uhr Pause gab es Essen für die Kinder, die für die laufende Woche eine Essenskarte hatten. 50 Pfennig kostete das Mittagessen in der Schule.
Die Kinder die zu Hause 4 oder mehr Geschwister hatten, konnten die
Essenmarken kostenlos erhalten. Manchmal bekam ich für eine Woche eine Karte, denn als Halbwaise hatte ich auch die Möglichkeit dazu. Aber nur, wenn noch Karten übergeblieben waren. Wenn jemand einem anderem Kind
die Essensmarke gegeben hat, weil es gerade etwas gab, welches man nicht
gerne aß, dann konnte der oder diejenige sich sattessen.
Nach Ende der Essensausgabe wurde gerufen - wer will noch was? Und der ein oder andere Schüler konnte sich noch Nachschlag holen. Ansonsten hatte man in der Brotbüchse Stullen dabei, die in der Schultasche war.
Damals wurde nicht so viel weggeschmissen.
Wenn einer Satt war, dann fragte man einen Schüler in der Klasse oder auf dem Schulhof, ob er eine halbe Stulle = belegtes Brot möchte. Nach der Schule oder am Wochenende wenn Schulfrei war, spielten wir „Eckenhauer“. Einer wurde ausgelost, der uns Kinder suchen musste. Wir anderen verstecken uns im Umkreis vom Viereck. Also dort, wo ringsum die Straßen und Häuser in einem Viereck standen. Wenn der Suchende einem irgendwo im Hinterhof
gesehen und gefunden hatte, rief er laut „Eckenhauer“ und das Kind schied aus dem Spiel aus. Derjenige der als letztes übrig blieb weil sein Versteck so gut war, der gewann dieses Spiel. Das konnte 2 Stunden dauern, weil es viele Häuser und Höfe zum verstecken gab. Bei diesem Spiel machten Jungen und Mädchen mit. Nicht erlaubt war, sich in seiner jeweiligen Wohnung zu verstecken. Das war Unfair, denn keiner der gerade dran war, konnte dann einen erwischen. Seitwärts an der Russen -Kaserne war an einer Stelle von außen, der Putz aus den Steinen.
Wir nannten die Mauer „Russenmauer“ Dort konnte man mit Hilfe einer „Räuberleiter“ hochklettern und sich oben festhalten.
Dann sah man das Kasernengelände und viele Soldaten die dort „geschliffen“ =Trainiert wurden. Das sah hart aus. Auf dem Boden mussten die Robben=Kriechen und die Vorgesetzten schrien sie an. Zugeschlagen wurde mit Gürtel oder Lederriemen, wenn einer zu langsam war. Wenn wir gesehen wurden vom russischen Posten, dann wurden wir von der Mauer gejagt. Vom Erzählen her wusste ich, dass ein einfacher Soldat im Monat nur 20 Mark als Sold bekam. Einzeln durfte kein Soldat in der Freizeit die Kaserne verlassen. 4 Soldaten und mehr sah man manchmal auf dem Jahrmarkt, aber immer mit mindestens einem Korporal= Unteroffizier dabei. Wenn ein Starchina=Stabsfeldwebel mittleren Alters auf der Goethestraße lief und mit
ihm ein Trupp Soldaten im Gleichschritt auf der Straße marschierte,
hatte dieser weniger zu sagen und zu befehlen,
als ein 20 Jahre jüngerer Unterleutnant. Das verstand ich damals auch nicht. Eine Russischlehrerin sagte zu uns, wir sollen nicht immer „die Russen“ sagen. Die UdSSR besteht aus viele Sowjetrepubliken. „Die Russen“, käme zu Negativ sonst rüber. Aber jeder meinte, als Sowjetsoldaten eben „die Russen“. Vor allem, wer wusste denn welcher Soldat aus Sibirien, Ukraine, Kaukasus, Russe war oder von Tschetschenien stammte? Da hat die Russischlehrerin Frau Nauck, wohl ein wenig übertrieben mit der Aussage, alle Russen
Links Tante Trude Meine Oma und ich
Tante Trude und Onkel Kurt
sind keine Russen. Einer fragte die Frau Nauck, aber Russisch Brot ist doch richtig, ja? Trotzdem, wir sollten Sowjetbürger sagen oder sowjetische Soldaten. Jetzt wo es schon warm wurde, sind wir oft ins Stadtbad gegangen. Dort gab es ein Nichtschwimmer und ein etwas größeres Schwimmerbecken. Als Kind bezahlte ich dort 15 Pfennig Eintritt. Erwachsene mussten 30 Pfennig zahlen. Manche Kinder schummelten sich rein, indem sie von einem bereits im Bad befindlichen Kind die Eintrittskarte durch den Zaun sich geben ließen.
Damit ging man zum Eingang und man sagte, ich war nur mal kurz zum
Bäcker oder etwas von zu Hause holen. Einige kletterten über den gegenüber dem Eingang liegenden Zaun. Wenn aber manchmal im Gelände Kartenkontrolle war, dann sind diese Personen ohne die Karte,
natürlich rausgeschmissen wurden. Dieses Stadtbad in unserem Stadtbezirk, war von unserer Straße nur 10 Geh Minuten entfernt. Sehr groß war das Gelände dort nicht und deshalb im Sommer oft überfüllt.
Der nächste See war weit entfernt.Dort durften wir in unserem Alter noch nicht hin. Das größte Freibad war in Magdeburg das „Stadion neue Welt“ Na ja, so viel Geld hatte ich immer, um den Eintritt oder andere Dinge zu bezahlen. Nur manchmal wenn ein großer Bruder von einem Nachbarskind mitkam,
dann durfte ich auch mit ins riesige Schwimmbad.
Um dort hinzukommen, musste man bis zur Straßenbahnendstelle fahren und dann noch 3 Haltstellen mit dem Bus. Dann lasen wir am Eingang „Schwimmbad-Stadion neue Welt“. So groß wie ein riesiger See und wir mussten ein paar Hundert Meter gehen um an die Liegewiesen zu gelangen. Weil das Baden und Rumtoben auch Hunger machte, hatte jeder ein paar Stullen dabei. Ein paar Mark hatte ich sowieso immer dabei, für Eis und Bockwurst. Getränke kauften wir am Kiosk. 1 Becher Fassbrause kostete 14 Pfennig oder Bsp. eine Flasche Waldmeisterbrause konnte man für 21 Pfennig kriegen. Buletten gab es mit Brot für 45 Pfennig das Stück. Die Bockwurst mit Brötchen kostete 85 Pfennig.
Oder ein Fischbrötchen war für 25 Pfennig zu kaufen. Das allerdings war saurer Rollmops und nicht jedermanns Sache. Sicherheitshalber war mein Geld in der Badehose untergebracht, um vor Dieben sicher zu sein.
Wenn man ins Wasser ging, dann sah ich dass bis zu den Absperrseilen der Nichtschwimmerbereich war. Wer dann aber weiter rein lief, merkte sofort das es steil Bergab ging. Es war in der Mitte bis zu 12 Meter tief. Die Umkleidekabinen benutze ich nicht. Im Gebüsch konnte man sich auch umziehen, so musste ich nicht die Sachen abgeben. Ich konnte zwar schon Schwimmen, aber sehr tiefes Wasser fand ich unbehaglich. Lieber stand ich beim Kriegen oder Ballspielen auf festen Boden. Man erzählte sich dort, dass jedes Jahr 2-3 Badegäste ertranken. Rettungsschwimmer gab es mehrere, die das Ufer beobachteten oder sich mit dem Rettungsboot im Wasser aufhielten. Obwohl es ein Riesengelände war, ist es hin und wieder so voll gewesen, das man niemand mehr als Besucher hineinließ.
Es gab einen Sprungturm mit Absprunghöhen von 3, 6 und 10 Metern. Das war mir alles zu hoch. Zu tief eintauchen wollte ich nicht. Eine Spielwiese wo es Kletterseil, Klettergerüst, Schaukeln und Reckstangen gab, die benutze ich lieber.
Wer die meisten Klimmzüge schafte oder wer das Seil bis ober hin als erster schaffte, der war Sieger. Oft genug war ich der Sieger weil ich sportlicher war.
Von unseren Decken aus wo wir uns sonnten, sahen wir wie 2 Polizisten jemanden abführten. Von anderen Badegästen erfuhren wir dass er Jugendliche in den Umkleidekabinen Geld gestohlen haben soll. Uns wunderte es,warum man dem die Arme soweit nach hinten drehte, dass diesen
bald die Arme auskugelten. Dass unsere Volkspolizisten sich so verhielten, hätte ich bis dahin nicht gedacht. Diesmal musste wir um 18 Uhr mit nach Hause fahren, weil von einem der große Bruder nach Hause musste.
Dann gab es sowieso bald Abendbrot zu essen, ehe wir zurück waren. Die Busse hin oder zurück waren immer Dolle voll. Gelegentlich kam man nicht mehr rein und wir
Im Herrenkrug-Park
mussten den nächsten Bus nehmen. Mal eben Bescheid sagen, ich komme später, das ging damals nicht. Denn es gab erstens noch keine Handys und eine Telefonzelle stand auch nicht an jeder Ecke. Dieses nützte so oder so nichts, weil auch zu Hause keiner ein Telefon hatte.
Telefonanschlüsse gab es nicht nach Wunsch. Nur manche hatten Diensttelefone. Einen Privatanschluss sollte wohl keiner haben. Warum, dass wusste ich noch nicht.
Meine Kindheit lief bis jetzt ganz gut und ich hatte viel Spaß an allem. Für die Gedanken der Erwachsenden, war kein Platz vorhanden.
An einer andere Straßenbahnendstelle der Stadt, befand sich der Herrenkrug. Auch bekannt durch die Pferdespurt und Reitanlagen die im Herrenkrug waren. Dort fanden manchmal Pferderennen statt. Es wurde auch als Naherholungsgebiet genutzt. Bevor man dort mit der Straßenbahn ankam,
sah man unterwegs Häuser, Abzäunungen, Russen Militärfahrzeuge usw. Denn es war die russische Panzerstation dort. In Magdeburg und in umliegenden
Ortschaften, war die russische Panzergarnision mit tausenden Soldaten und natürlich Panzern stationiert. Die zeitweilig stationierte Besatzungsmacht der sowjetischen Streitkräfte. Dieses Gelände zu betreten, war strengstens verboten. Dort wohnten in Kasernen die Soldaten und in den Häusern die
höheren Offiziere.
Da hatte meine Oma doch recht gehabt, als sie sagte, es fehlt den Russen an Kultur. Denn anstatt Gardinen an den Fenster zu haben,
wurden die Scheiben weiß gestrichen. Wohl deshalb, damit nicht jeder reinschauen kann. Bei kaputten Scheiben wurden die Löcher mit Pappe zugeklebt. Das die Russen im Wohnzimmer das Holz für den Ofen hackten, das wollte ich eher nicht glauben. Das die einfachen Sowjetsoldaten von ihren Vorgesetzten regelmäßig verprügelt werden, das glaubte ich auch keinem der Erwachsenen.
Jeder russische Offizier soll angeblich mindestens einen der Soldaten als persönlichen Lakai = Diener haben. Wenn der Wodka alle war, musste egal woher welcher besorgt werden. Sonst kam der angeblich schuldige Soldat in das Kellergefängnis.
Öffentlich durfte man dieses aber bloß keinem sagen, denn es war verboten schlecht über die Rote Armee zu reden. Die Soldaten kamen in ihrer Pflichtdienstzeit von 3 Jahren, wenn überhaupt einmal in ihre Heimat
zum Besuch. Arme Leute die Soldaten, die in der DDR stationiert waren. Zu zweit oder zu dritt waren wir manchmal beim russischen Posten der Kaserne in unserer Straße. Dort erfuhren wir das Uhren und Kofferradios von Soldaten verkauft werden, um wenigstens etwas an Geld zu kommen. Die Sachen ließ man sich aus Russland von ihrer Familie schicken. Manche unserer
Jugendlichen die schon Geld hatten, die kauften die Uhren und Radios ab. Die waren etwas besser und billiger als die aus der DDR.
Hinter dem Posten der uns manchmal durchgehen ließ, sahen wir die 4 stöckigen Wohnhäuser der Berufssoldaten und Offiziere. Wirklich war, ein Glaser oder Tischler würde sich freuen dort sich austoben zu können. In einem Haus war ein Laden. Das war das Russenmagazin. Dort gab es Lebensmittel, Bonbons und Kleidung, die aus Russland kam.
Man bekam dort Ölsardinen, Bananen, Kaffee und andere Dinge, die es in den Geschäften oft nicht zum kaufen gab. Auch weil die dort etwas billiger waren.
Berge von Kohle lagen oft vor den Häusern. Einige Soldaten Schaufelten diese in die Kellerfenster rein. Diese waren ganz schwarz vom Kohlestaub. Die Soldaten die im Keller standen, müssten noch schlimmer aussehen. Dawai, Dawai = schnell, schnell hörten wir den Sergeanten schimpfen, wenn die Soldaten eine Pause machten.
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