Kitabı oku: «Kaffeeklatsch und Sonntagsbraten», sayfa 2

Yazı tipi:

Der Frühling ist die schönste Zeit

Der Frühling ist die schönste Zeit!

Was kann wohl schöner sein?

Da grünt und blüht es weit und breit

im gold’nen Sonnenschein.

Am Berghang schmilzt der letzte Schnee,

das Bächlein rauscht zu Tal,

es grünt die Saat, es blinkt der See

im Frühlingssonnenstrahl.

Die Lerchen singen überall,

die Amsel schlägt im Wald!

Nun kommt die liebe Nachtigall

und auch der Kuckuck bald.

Nun jauchzet alles weit und breit,

da stimmen froh wir ein:

Der Frühling ist die schönste Zeit!

Was kann wohl schöner sein?

Annette von Droste-Hülshoff

Frühjahrsputz

Die Tage wurden wieder länger und die durch die Fensterscheiben strahlende Sonne brachte nur allzu deutlich die winterlichen Schmutzspuren in der Wohnung zum Vorschein. Charlotte schlüpfte deshalb in ihre geblümte Kittelschürze, steckte sich geschwind die Haare hoch und ließ sie unter einem Tuch, das sie zu einem Turban band, verschwinden. Ein bisschen sah sie jetzt aus wie Witwe Bolte bei Wilhelm Busch, aber für den alljährlichen Frühjahrsputz war ihr Aussehen angebracht. Ostern war auch nicht mehr fern und bis dahin sollte schließlich alles wieder blitzen.

Ein wenig grauste es Charlotte vor der Anstrengung, aber wie hieß es doch so schön: „Je eher daran, desto eher davon!“ Und so rollte sie mit Schwung den Wohnzimmerteppich zu einer langen Wurst auf. Zum Glück war Opa, der mit in der Wohnung wohnte, noch rüstig und half ihr, das schwere Biest die Treppe runter in den Hof zu schleppen und über die Teppichstange zu wuchten. Unter den kräftigen Schlägen mit dem Teppichklopfer machte sich der Winterdreck in aufsteigenden Schwaden buchstäblich aus dem Staub. Die Holzböden zu spänen, sie anschließend mit Erdal-Wachs einzuschmieren und sie mit dem schweren Bohnerbesen zu polieren, waren die nächsten Schindereien. Charlottes Rücken machte sich bereits unangenehm bemerkbar, aber das glänzende Ergebnis versöhnte sie etwas. Gardinen und Übergardinen, die nach dem Abnehmen in der Badewanne zum Weichen landeten, färbten das Wasser so schwarz, dass man es locker als Tinte hätte verkaufen können. Schuld daran waren die Kohleöfen, die während des strengen Winters Tag und Nacht gebullert hatten. Mit Spiritus und Essigwasser rückte Charlotte dann den Fenstern zu Leibe und war erst zufrieden, als kein einziger Streifen mehr die Aussicht trübte.

Im Schlafzimmer ging das Theater dann von Neuem los; Böden schrubben, Gardinen waschen, Fenster wienern und die dreiteiligen Matratzen und die Federbetten zum Lüften nach draußen schleppen. Zum Glück wurde in diesem Raum nicht geheizt und nach einigen geübten Griffen mit dem Staubwedel, dem Staubfäden und Spinnen zum Opfer fielen, sah alles wie neu aus. Das Ausmisten und Ordnen des Kleiderschranks, zu dem auch das Auslegen der Schubladen mit neuem Schrankpapier gehörte, brauchte mehr Zeit, als Charlotte angenommen hatte. Aber dass dabei ihre verlorengegangene Perlenkette wieder aufgetaucht war, hob ihre Laune. Außerdem kam jetzt auch Charlottes Lieblingsarbeit. Sie zog saubere, frische Bettwäsche auf, deren angenehmer Geruch ihr in die Nase stieg und den sie über alles liebte. Nachdem sie dann die Betten geordnet hatte, gab sie den Kopfkissen einen Puff in der Mitte und drapierte sie hübsch am Kopfende des Bettes. Zum Abschluss versteckte sie darunter noch schnell herrlich duftende Lavendelsäckchen und hätte sich am liebsten sofort in die frischen Betten schlafen gelegt. Die Schufterei hatte sie entsetzlich müde gemacht und ihre Hände sahen aus wie die einer Waschfrau. Hausfrauenarbeit war zwar behände, hatte aber bekanntlich nie ein Ende. Und so marschierte Charlotte in die Küche, machte Abendbrot für die Familie, brachte anschließend die Kinder ins Bett und bügelte noch schnell ein paar Hemden für ihren Mann.

Als dann endlich Feierabend war, ließ sich Charlotte erschöpft ein heißes Bad ein, obwohl nicht Samstag war. Tat das gut! Charlotte spürte jeden Knochen in ihrem Leib. Sie hatte gar nicht gewusst, dass sie über so viele davon verfügte. Küche und Badezimmer würden morgen beim Großreinemachen an die Reihe kommen. Morgen, nur nicht heute, dachte Charlotte und überließ sich dem wohltuenden, warmen Badewasser.

ANREGUNGEN:

Eine Kittelschürze früheren Stils, ein Spänlappen, Wachs, Spirituswasser, ein Teppichklopfer, Lavendelsäckchen oder andere Putzutensilien aus der Geschichte sind gute Anschauungsmaterialien, und die verschiedenen Duftnoten von Wachs, Spiritus und Lavendel wecken schnell Erinnerungen bei den Zuhörern und geben Gesprächsstoff im Anschluss an das Vorlesen der Geschichte.

Je nach Situation können Sie auch mit Kittel, Kopftuch und Staubwedel als Vorleser/​-in auftreten.

Es tönen die Lieder

Volkslied


Der Osterbraten

Völlig aus der Puste setzte Christine die vollen Einkaufstaschen auf ihrem Küchentisch ab. Sie waren heute besonders schwer, denn wegen des bevorstehenden Osterfestes hatte sie einen Großeinkauf getätigt. Es war eben nichts so schwer zu ertragen wie eine Reihe von Feiertagen. Zum Glück stand das Menü für Ostersonntag schon fest. Als Festessen würde es einen schönen, saftigen Lammbraten mit dunkler Soße, Klößen und grünen Bohnen geben. Das mochte ihre Familie besonders gern und alle freuten sich schon das ganze Jahr darauf. Eltern und Schwiegereltern würden auch zum Mittagessen kommen und so wären sie mit ihren drei Kindern neun Personen.

Fleischer Schröder hatte ihr extra eine besonders saftige und leicht mit Fett durchwachsene Lammkeule verkauft, damit der Festschmaus ein voller Genuss würde. Dass sie schon so viele Jahre Stammkunde bei dieser Fleischerei war, zahlte sich eben aus. Nicht dass sich Christine etwas auf ihre Kochkünste eingebildet hätte, aber immer wenn sie Ostern den heiß dampfenden und köstlich duftenden Braten, dessen Kruste verlockend glänzte, auf den Tisch stellte und die ersten Happen auf den Zungen der Familie und Gäste zergingen, erntete sie Lob in höchsten Tönen.

Also nichts wie an die Arbeit, spornte sich Christine selbst an. Es gab noch jede Menge zu tun, bis man sich den Festtagsfreuden hingeben konnte. Der Tisch musste noch gedeckt und österlich geschmückt, die Ostereier für die Kinder im Garten versteckt und das Treppenhaus gewischt werden, mit dem sie ausgerechnet vor den Festtagen an der Reihe war. Eine gute Organisation war jetzt das A und O. Also packte Christine die Einkaufstaschen aus, verstaute alles in der Vorratskammer und nahm sich die Lammkeule vor, die sie schön gewürzt in den heißen Backofen schob. Immer wieder überfüllte Christine das Prachtstück mit dem inzwischen entstandenen Bratsatz. Der Braten sah wirklich zum Anbeißen aus und Christine lief unwillkürlich das Wasser im Mund zusammen. Endlich war es so weit und sie konnte Wasser für die Soße aufgießen. Jetzt brauchte der Braten nur noch ein halbes Stündchen vor sich hin zu köcheln, um eine kräftige Soße entstehen zu lassen. Derweil könnte sie schnell das Treppenhaus putzen, überlegte Christine. Gesagt – getan! Bewaffnet mit Schrubber, Eimer und Wischlappen machte sie sich an die Arbeit. Kaum hatte sie die ersten Stufen geputzt, als Nachbarin Klara im Hausflur erschien und sie in ein herrliches Schwätzchen unter Frauen verwickelte. Die Zeit verging wie im Fluge und die Neuigkeiten, die es auszutauschen galt, schienen kein Ende zu nehmen, als plötzlich ein merkwürdig strenger Geruch durch das Treppenhaus wehte, der die beiden Plaudertaschen stutzig machte. „Ach du liebes bisschen, die Lammkeule!“ Die hatte Christine völlig vergessen. Wie von der Tarantel gestochen, rannte sie in ihre Wohnung, schlug sich durch Rauchschwaden in die Küche durch, riss den Backofen auf und holte die inzwischen reichlich verkohlte Lammkeule heraus. „Oh Schreck, oh Graus!“ Christine hätte heulen können. Nachdem der Rauch durch die aufgerissenen Fenster abgezogen war, untersuchte Christine die Keule oder besser das, was noch davon übrig war, genauer. Zum Glück kam unter der verbrannten Kruste, die Christine schnell entfernt hatte, noch brauchbares Fleisch zum Vorschein, das sich retten ließ. Da Christine in der Küche ein Ass war, löste sie das Problem auf ihre Weise.

Am Ostersonntag landete ein köstlich duftendes und unschuldig aussehendes Lammragout auf dem Mittagstisch, das Christine mit Gemüsen und Kräutern so köstlich abgerundet hatte, dass niemand den traditionellen Lammbraten vermisste, sondern alle voll des Lobes über die neue Kreation waren. Warum es plötzlich Lammragout statt Lammbraten zu Ostern gab, darüber verlor Christine kein Sterbenswörtchen. War Ostern nicht das Fest der Verwandlung und Auferstehung? Irgendwie traf das doch auch auf ihren Braten zu.

ANREGUNGEN:

Im Anschluss an die Geschichte kann man sich über missglückte Braten oder andere Missgeschicke in der Küche unterhalten; fast jede Hausfrau der damaligen Zeit hat so etwas in Erinnerung.

Das Osterfest ist bei vielen Demenzerkrankten noch präsent. Meist wird sich an das Suchen von Eiern im Garten oder an das gefüllte Osternest erinnert. Was zum Osterfest traditionell gegessen wurde, ist auch ein beliebtes Thema. War es Lamm wie in der Geschichte oder vielleicht ein Kaninchenbraten?

Bunte Ostereier, Frühlingsblumen und Bilder von Osterfesten von früher (aus dem Internet) lassen den Frühling anschaulich werden.

Zusammen ein Frühlingsgesteck zu kreieren, wird immer ein Erfolgserlebnis. Stellen Sie eine Schale mit einem Steckschwamm in die Mitte und geben Sie jedem Teilnehmer zwei bis drei Frühlingsblumen unterschiedlicher Länge, die dann jeder in der Schale platziert.

Alle Vögel sind schon da

Musik: Volkweise; Text: Hoffmann von Fallersleben


2. Wie sie alle lustig sind, flink und froh sich regen!

Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar

wünschen dir ein frohes Jahr, lauter Heil und Segen.

Der Muttertagskuchen

Katrinchen stand vor dem Küchenschrank und suchte sich die Backutensilien zusammen. Morgen war Muttertag und obwohl sie erst acht war, wollte sie unbedingt für Mama einen Schokoladenkuchen backen. Mama war beim Frisör und so hatte Katrinchen freie Bahn in der Küche. Oft genug hatte sie Mama beim Backen zugeschaut und jetzt kam die Probe aufs Exempel, ob sie genug dadurch gelernt hatte. Aber eigentlich sah das bei Mama immer ganz einfach aus und sicher war es das auch, machte sich Katrinchen selbst Mut.

Zuerst die Butter kräftig mit dem Holzquirl rühren. Das war leichter gesagt als getan. Katrinchen hatte noch nicht so viel Kraft und die blöde Butter flutschte ständig unter dem Quirl weg und sauste in eine andere Ecke der Schüssel. Sie schien offensichtlich keine Lust zu haben, schaumig zu werden. Nach einigen Anstrengungen gab die Butter zum Glück dann doch ihren Widerstand auf und nachdem ihr Zucker und Eier Gesellschaft leisteten, nahm das Ganze schon Form an. Wenn sie sich recht erinnerte, kamen jetzt nur noch Milch, Mehl und Kakao dazu, überlegte Katrinchen. Also schnell hinein damit und kräftig rühren. „Wer sagt’s denn“, jubelte Katrinchen, denn der Teig sah wie bei Mama aus und schmeckte auch so, was die Schleckprobe mit dem Finger bestätigte. Katrinchen rieb schnell die Backform mit Fett ein, kleckerte den Teig hinein, verteilte alles und ließ den Kuchen im heißen Ofen verschwinden. Wie lange der Kuchen dort bleiben musste, wusste Katrinchen nicht so genau, aber Mama nahm immer eine ausgediente dünne Stricknadel und piekste den Kuchen damit. Blieb kein Teig an ihr hängen, war der Kuchen fertig. So würde sie es auch machen. Aber bis dahin war noch Zeit und sie konnte noch schnell ein kleines Gedicht für Mama auswendig lernen. Darüber würde sie sich sicher auch sehr freuen.

Die Zeit verging und Katrinchen spähte immer wieder prüfend in den Backofen hinein. Ein verlockender Kuchengeruch schlug ihr entgegen, sobald sie die Ofentür auch nur einen Spalt öffnete. Katrinchen freute sich jetzt schon diebisch auf die überraschten Augen ihrer Mutter. Inzwischen hatte der Kuchen schon eine Stunde im Ofen hinter sich, sah aber immer noch merkwürdig platt aus. Vielleicht hatte sie zu wenig Mehl genommen oder nicht genügend Eier, fragte sich Katrinchen. Der Stricknadeltest zeigte, dass der Kuchen gar war. Vielleicht nahm Mama das mit der Höhe des Kuchens nicht so genau, Hauptsache, er schmeckte. Sie könnte ihn am Muttertag ja ganz alleine aufessen, dann würde er für sie bestimmt reichen. Katrinchen nahm den Kuchen aus dem Ofen, stürzte ihn auf eine Platte und beschmierte ihn mit Schokoladenguss, den sie aus Wasser, Kakao und Puderzucker gemacht hatte. Dann versteckte sie das gute Stück unter ihrem Bett. Da der Kuchen flach war, passte er wenigstens darunter und nachdem Katrinchen alle Backspuren in der Küche beseitigt hatte, damit Mama nichts merkte, war sie höchst zufrieden.

Am Muttertagsmorgen schlich Katrinchen in aller Herrgottsfrühe, bevor Mama aufwachte, in die Küche. Schnell deckte sie den Frühstückstisch, stellte selbst gepflückte Wiesenblumen darauf und legte ein paar Blüten um Mamas Teller. Das sah wirklich hübsch aus, fand Katrinchen, und nachdem sie den Schokoladenkuchen aus dem Versteck geholt und ihm einen Ehrenplatz auf dem Tisch gegeben hatte, fieberte sie dem Moment entgegen, in dem Mama aufwachte und in die Küche käme.

Mama kam dann auch endlich und war natürlich hoch erstaunt und überglücklich über Katrinchens Wunderwerk. Nur, ein Stück davon zu kosten, wollte nicht recht gelingen. Der Kuchen war hart wie Stein und widersetzte sich allen Versuchen von Mama, ihm mit dem Messer auch nur einen einzigen Krümel zu entreißen. Vielleicht hätte es mit Hammer und Meißel geklappt, aber Mama schlug vor, ihn lieber ganz zu lassen und sich an seinem Anblick zu freuen.

Was war nur passiert? Die kleine Bäckerin hatte das Backpulver vergessen und so war aus dem Schokoladenkuchen ein Steinkuchen geworden. Katrinchen war schrecklich enttäuscht. Aber zählte nicht der gute Wille? Das fand Mama zumindest und küsste und lobte Katrinchen ohne Ende für den extra für sie gebackenen Kuchen. Das Backpulver hat Katrinchen seit diesem Tag nie wieder bei einem Kuchen vergessen, auch nicht als sie schon eine Katrine geworden war und ihren Kindern das Backen beibrachte.

ANREGUNGEN:

Genießen Sie nach dem Vorlesen der Geschichte mit den Zuhörern einen gelungenen Schokoladenkuchen. Gerne darf er schon als Anschauungsmaterial während des Vorlesens auf dem Tisch stehen.

Vielleicht fällt dem einen oder anderen Zuhörer noch ein schönes Muttertagsgedicht ein oder man erinnert sich daran, wie man früher der Mutter am Muttertag Freude gemacht hat. Eventuell tauchen auch allgemein Erinnerungen an die eigene Mutter auf, von denen man erzählen möchte. Die eigene Mutter ist für die meisten Menschen und speziell auch für Demenzerkrankte die stabilste und am tiefsten verankerte Orientierung. Das Erinnern an die Mutter ist sehr oft von Gefühlen der Geborgenheit, der Vertrautheit und Sicherheit begleitet.

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Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
86 s. 28 illüstrasyon
ISBN:
9783780692177
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