Kitabı oku: «Münchhausen», sayfa 2
Dreizehntes Kapitel
Der Freiherr beginnt eine historische Novelle von sechs verbundnen kurhessischen Zöpfen zu erzählen, wird aber von dem Ausbruche der Verzweiflung bei dem Schulmeister Agesilaus unterbrochen, und verspricht geordnetere Mitteilungen
»Da, wo die buschichten Anhöhen des Habichtwaldes gegen Abend, die Hügelketten des Reinhartwaldes gegen Mitternacht, der felsichte Sörewald gegen Mittag zu einem weiten Tale auseinandertreten, durch welches die Fulda in mannigfachen Krümmungen von Mittag nach Mitternacht ihre Fluten wälzt, gegen Morgen aber eine lachende Ebne sich auftut, über welcher in weiter Ferne der majestätische Meißner sein blaues Haupt erhebt, liegt Kassel...«
»O Ihr heiligen und gerechten Götter, wohin soll denn nun das wieder führen?« stöhnte der Schulmeister Agesilaus, den die Erzählungen des Freiherrn in einen Zustand versetzt hatten, welcher sich schwer beschreiben läßt.
»... liegt Kassel, die Hauptstadt des Kurfürstentums Hessen. Reinliche, breite Straßen durchschneiden die obere oder Neustadt, deren Gebäude fast alle von regelmäßiger Bauart sind, während die untere oder Altstadt mehr dem Schmutze und der Krümme anheimgefallen ist. Mehrere schöne öffentliche Plätze verschönern jenen schöneren Teil der Stadt, unter allen jedoch ist der Friedrichsplatz der schönste, an welchem sich das prachtvolle Schloß mit seinen langen Fensterfluchten erhebt.
Es war um die Zeit, als nach der glücklichen Herstellung der alten Verhältnisse Kurfürst Wilhelm in die Hallen seiner Väter zurückgekehrt war, und unter mehreren früheren bewährten Einrichtungen auch jene Verlängerung des Haarwuchses wieder eingeführt hatte, welche man im Deutschen mit dem Namen Zopf zu belegen pflegt. Auch diese Zeit ist längst vorüber, die Kunde von ihr klingt fast wie die Mär von dem versunkenen Eilande Atlantis; der historischen Dichtung aber ziemt es, nichts in der Geschichte verlorengehen zu lassen, nicht einmal den ehemaligen kurhessischen Zopf.
Es war spät abends und Kassels Bewohner schliefen schon, oder legten sich zu Bett. Auf dem Schlosse aber war es im Kabinett des Fürsten noch hell. Die Soirée war zwar geendigt, jedoch hielt der alte würdige Herrscher noch einige seiner Auserwählten um sich versammelt. Man hatte sich auf die gewohnte Weise von der Zwischenregierung und von dem wunderbaren Umschwunge der Dinge unterhalten. Der Kurfürst, welcher seine Gardeuniform, Klappenweste und steife Stiefeln trug, stand fest auf das spanische Rohr mit goldnem Knopfe gestützt, und sagte: »Es bleibet dabei, Ich agnosziere nichts von dem, was Mein Verwalter Jérôme inzwischen angeordnet hat. Wer darunter leidet, mag sich an Meinen Verwalter halten, dem Wir nicht die Macht gegeben hatten, auf seinen Kopf neue Sachen einzuführen, und der mithin bei derartigen Tathandlungen Mandatum exzedieret hat. Wir wissen wohl, daß Wir dieserwegen der Zensur etlicher unruhiger Köpfe unterliegen, aber das läßt Uns völlig unangefochten in Unsrem Gewissen, und Wir vertrauen hierinnen gänzlich der göttlichen Providenz, die Uns nach kurzer Überwältigung in Unsre Erbstaaten zurückgeführet, und deutsche Treue und Redlichkeit auf Unsrem Territorio retablieret hat. Habt Ihr das Edikt verfasset, wodurch den Domänen-Ankäufern alle und jegliche Hoffnung, sich in ihrem unrechtfertigen Besitze zu maintenieren, entzogen wird?«
»Das ließ ich meine eiligste Sorge sein«, versetzte der Angeredete, der Geheime Rat Vellejus Paterculus. »Es war in der Tat hohe Zeit, daß deutsche Treue und Redlichkeit bei uns retabliert wurde.«
»Man kennet Mich noch nicht gehörig«, fuhr der alte kräftige Fürst mit erhobener Stimme fort. »Ich habe schon einmal die Gassenkehrer zur Korrektion der Weichlinge und Schwelger in neumodischen französischen Kleidern die Straßen fegen lassen, und es dürfte passieren, daß sich gleiches oder ähnliches abermalen ereignete, wenn man Uns zuviel Ärgernis gibt. Dieses Kassel war unter der Wirtschaft Meines Verwalters ein liederlicher Ort geworden, und alle Zucht und Sitte hatte Abschied genommen.«
Eine Dame näherte sich dem Fürsten, und sagte mit schmeichelndem Tone: »Ereifre dich nicht, Väterchen, du hast ja beides, Zucht und Sitte, hier wieder eingeführt.«
Sie und der Geheime Rat Vellejus Paterculus wurden hierauf entlassen. Nur der Baron von Rothschild verblieb noch bei dem Fürsten. Er war nach Kassel gekommen, um mit seinem erlauchten Geschäftsfreunde Abrechnung zu halten, und hatte jetzt zu vernehmen, daß der Kurfürst die in des Barons Händen beruhenden Fonds ihm nicht länger zu sieben Prozent lassen könne, sondern auf dem achten fortan bestehen müsse.
Der Baron von Rothschild war durch diese Nachricht und Eröffnung im tiefsten erschüttert. Er schwor bei dem Gotte Abrahams, Isaaks und Jakobs, daß ihn eine solche Maßregel in das Verderben stürze, da aber sein hoher Gläubiger fest darauf bestand, und ihn für den Fall des Weigerns mit der Kündigung bedrohte, so gab der Baron endlich mit blutendem Herzen nach und erwog zu seinem Troste im stillen, daß in seiner Bank das Pfund mit zwanzig Prozent wuchre, ihm sonach allerdings zwölf noch übrig verblieben.
Der Fürst hatte bei der ganzen Verhandlung seine Haltung unerschütterlich bewahrt. Jetzt stieß er das Fenster auf, sah in die sternenklare Nacht und sagte: »Wenn Ich consideriere, daß Ich wieder hier im Palais bin, und welche Interessen Mir die englischen Gelder, die Ich dazumal für das amerikanische Corps erhielt, in Seinen Händen getragen haben, Rothschild, so muß Ich sprechen: Der alte Gott lebet noch und lässet nicht zuschanden werden.«
Der Baron erwiderte etwas verstimmt: »Warum soll nicht leben der alte Gott, da noch leben Eur‘ Hoheit? Wie kann man werden zuschanden mit acht Prozent?«
Während sich diese Begebenheiten im Innern des Schlosses zutrugen, erzählten unten in der Wachtstube die sechs Gebrüder Piepmeyer ihren Kameraden Gespenstergeschichten. Die sechs Gebrüder Piepmeyer waren die sechs Söhne des Kastellans Piepmeyer auf der Löwenburg. Dieser Mann hatte, wie es bei solchen Aufsehern herrschaftlicher Schlösser der Fall zu sein pflegt, die loyalsten Gesinnungen, und in denselben auch seine Söhne erzogen. Man konnte daher von dieser Familie behaupten, daß in sieben Individuen nur ein und dasselbe hessische Herz schlage. Vater Piepmeyer war derjenige gewesen, welcher sich bei dem Einzuge des Kurfürsten auf einen Eckstein gestellt, jubelnd seinen durch alle Verführungen der Fremdherrschaft hindurch geretteten Zopf geschwungen und gerufen hatte: »Durchlaucht! Durchlaucht! meiner sitzt noch!« was dem alten Herrn die erste wahre Regentenfreude in seinen Staaten bereitet haben soll. Sobald nun die sechs Söhne Piepmeyer, welche zwei Paar Drillinge waren, die Mutter Piepmeyer in zwei nacheinanderfolgenden Jahren ihrem Gatten geschenkt hatte, in das Soldatenalter traten, ließ Vater Piepmeyer alle sechs an einem und demselben Tage in die kurfürstliche Zopf- und Stiefeletten-Garde eintreten. Sie hatten alle sechs dasselbe Maß, nämlich sechs Fuß, drei Striche; hielten auf die völlige Identität ihrer Stiefeletten und Zöpfe, und sahen einander überhaupt zum Verwechseln gleich, so daß der Kommandeur sie mit verschiedenfarbigen Strichen über der Nase bezeichnen lassen mußte, um sie im Dienst unterscheiden zu können. Karl Piepmeyer bekam einen gelben, Heinrich Piepmeyer einen blauen, Ferdinand Piepmeyer einen roten, Guido Piepmeyer einen orangefarbnen, Christian Piepmeyer einen grünen, Romeo Piepmeyer einen silbergrauen und Peter Piepmeyer einen schwarzen Strich über der Nase. Aber außer dem Dienste, wo sie sich als Menschen fühlten, wischten sie die Striche ab.
Diese sechs Brüder von der Löwenburg erzählten den andern hessischen Wachtmannschaften folgende Geschichte: »Ihr mögt es nun glauben oder nicht, aber so ist der alte Herr alle Jahre, während er in der Fremde war, an seinem Geburtstage jedesmal droben auf der Burg gewesen. An diesem Tage war es von frühmorgens an schon immer unruhig droben, es tat sich ein Schwirren in den seidnen Gardinen hervor, die Gardinenbetten knackten, die Harnische in der Rüstkammer rasselten, der Wetterhahn auf dem Turme hat unaufhörlich mit den Flügeln geschlagen. Schon als Knaben bemerkten wir alles dieses und noch mehreres, aber wir achteten dessen nicht, bis uns der Vater, nachdem wir fünfzehn Jahre alt und konfirmiert worden waren, beiseite nahm und uns das Burggeheimnis entdeckte, welches in nichts anderem bestand, als daß der Kurfürst, wiewohl weit entfernt im böhmischen Lande, dennoch auf seiner Burg seinen Geburtstag feire. Er komme nämlich um sechs Uhr abends gerade zur Stunde, wo vor Zeiten an der Ständetafel die Gesundheit ausgebracht worden sei, und man die Kanonen vor der Aue gelöst habe, in das gelbe Kommodenzimmer, worin der alte Fritz als kleiner Junge abgemalt hängt, gegangen, und verlustiere sich dort eine halbe Stunde lang.
Das nächste Jahr gab uns der Vater die Sache zu schauen. Nämlich, wir steckten uns mit ihm sacht hinter den grünen Vorhang im gelben Kommodenzimmer. Was geschieht? Wie die Glocke auf dem Schloßturm sechs schlägt, hören wir auf dem langen Rittergange, der zum Zimmer führt, Türe nach Türe aufklappen, endlich springt auch die vom gelben Kommodenzimmer auf, und herein tritt der Herr, wie er leibt und lebt, steife Stiefeln, gekollerte Hosen, Montierung, dreieckichter Hut, Klebelocken, kurz alles und jedes. Setzt sich an das Fenster, was nach dem Garten sieht, macht sich eine Pfeife Tabak an, raucht, daß der Dampf davon geht, kuckt unterweilen in den Garten, klopft, wie die Pfeife zu Ende geraucht ist, dieselbe aus, daß wir nachmals noch die Asche auf dem Getäfel gefunden haben, erhebt sich dann, geht still aus dem gelben Kommodenzimmer und so weiter, wo wir denn die Türen im langen Rittergange nacheinander wieder zuklappen hören. Das ganze gelbe Kommodenzimmer war voll Rauch, Varinas linker Hand oben, wir haben alle sieben, wir sechs Brüder und unser Vater, deutlich die Sorte gerochen.«
Als die Gebrüder Piepmeyer diese Geschichte ihren Kameraden erzählt hatten, erhob sich in der Wachtstube ein hitziger Streit; denn...«
Aber der Freiherr konnte seine Geschichte nicht weiterführen, denn es erhob sich auch in dem Zimmer, worin die Gesellschaft versammelt war, ein heftiger Lärmen. Bei dem Schulmeister Agesilaus brach nämlich in diesem Augenblicke die Verzweiflung, in welche ihn die Erzählungen des Freiherrn versetzt hatten, auf die gewaltsamste Weise aus. Er warf seinen groben und zerrissenen Mantelkragen ab, und rannte in der kurzen wollnen Jacke, die er unter demselben trug, mit den Gebärden eines Verlornen im Zimmer auf und nieder. »Nein, was zuviel ist, ist zuviel, und der menschlichen Geduld sind ihre Grenzen gesteckt!« rief er schluchzend aus. »Meine hochverehrten Gönner, ich bitte zehntausendmal wegen dieser meiner Unhöflichkeit um Vergebung, aber ich kann mir nicht helfen, ich muß mir Luft machen, sonst bin ich ruiniert mit Kind und Kindeskind! Münchhausens Lügen, Homöopathie, kurhessische Zöpfe, saure Milch, Apapurincasiquinitschchiquisaqua, Mama Gans, Rhinozerosse, Verstorbne, Vizekönigs von Ägypten, altfranzösische Manuskripte, Grisetten, Juchten, Rothschild, Varinas linker Hand oben — — wer dabei den Verstand behalten will, der muß einen weniger geordneten Kopf haben, als ich leider besitze. Herr von Münchhausen beginnen zu erzählen, dann fangen wieder andere Personen an, in diesen Erzählungen zu erzählen; wenn man nicht schleunig Einhalt tut, so geraten wir wahrhaftig in eine wahre Untiefe des Erzählens hinein, worin unser Verstand notwendig Schiffbruch leiden muß. Bei den Frauen, die mit Schachteln handeln, stecken oft vierundzwanzig ineinander, so kann es fürwahr auch hier mit den Geschichten gehen, denn wer schützt uns davor, daß alle sechs Gebrüder Piepmeyer sich wieder von sechs Wachtkameraden sechs Geschichten vorplaudern lassen, und daß solchergestalt sich die historische Perspektive in das Unendliche verlängert? Herr von Münchhausen wollten uns das Wort der Wahrheit vertrauen, wodurch Ihr Ahnherr an dreihundert Menschen tötete; statt dessen werden wir auf die Cordilleras und von da nach Afrika gehetzt, und jetzt sind wir wieder in Hessenkassel, und wissen nicht, warum wir da sind. Herr von Münchhausen, ich halte Sie für einen großen, wunderbar begabten Mann, aber ich bitte Sie um die einzige Gnade, erzählen Sie etwas geordneter und schlichter. Sie wollen, wie ich vernehme, unsrem Herrn Baron länger die Ehre Ihres Besuchs schenken; es muß Ihnen daher selbst daran liegen, uns nicht schon in den ersten Tagen außer Fassung zu setzen und geistig zu vernichten.«
Nach dieser Rede entstand eine bedeutende Pause. Der Wirt sah verlegen, der Gast groß vor sich hin, das Fräulein warf einen Blick des Zorns auf den Schulmeister, einen Blick der begeistertsten Hingebung auf den Freiherrn. Der Schulmeister stand atmend in einer Ecke, und schien sehr angegriffen zu sein.
Zuerst redete der Freiherr wieder und sagte: »Daß ich so brüsk unterbrochen worden bin, tut mir leid. Ich kann versichern, daß ich meinen Stoff beherrsche, und daß in meinen Geschichten, wie in meinem Geiste, alles zusammenhängt. Ich würde Sie aus der hessischen Wachtstube wieder zu den Indianern auf der smaragdgrünen Bergebne...«
»O die smaragdgrüne Bergebne!« rief das Fräulein enthusiastisch.
»... auf der smaragdgrünen Bergebne zurückzuführen imstande gewesen sein, und Sie würden bald eingesehen haben, in welcher Verbindung die sechs verbundenen kurhessischen Zöpfe mit dem Worte der Wahrheit stehen, durch welches mein Ahnherr an die dreihundert Menschen vom Leben zum Tode brachte. Freilich für manche sind manche Kombinationen zu hoch.«
»Jawohl!« rief das Fräulein scharf und bitter. »Kaviar ist nicht für das Volk. Anders als sonst in Menschenköpfen, malt sich in diesem Kopf die Welt.«
Da sich keine behagliche Unterhaltung wieder machen wollte, sagte endlich der alte Baron, der dem Schulmeister eigentlich im stillen beistimmte: »Das Schlimmste wäre nun, wenn wir Ihrer ferneren, so sehr interessanten Mitteilungen verlustig gingen, lieber Münchhausen.«
»Mein Geist hat die Eigenheit«, erwiderte dieser, »daß er, wie ein Räderwerk, sofort stillsteht, wenn auch nur ein Zahn, nur ein Federchen gebrochen wird. Alles, was den Vorfällen in der Wachtstube zu Kassel folgte, die ganze Ideenverbindung zwischen diesen Ereignissen und meines Ahnherrn Worte der Wahrheit, von welchem ich ausging, ist nun für immer verloren und bleibt Ihnen auf ewig verhüllt; das einzige, was ich zusagen kann, besteht darin, daß ich die Geschichte von den sechs verbundenen Zöpfen zu Ende erzähle. Dann muß ich, wenn Sie mich noch weiter hören mögen, auf andre Materien übergehen.«
Der alte Baron rückte ihm freundlich näher, und flüsterte ihm schmeichelnd ins Ohr: »Und bei diesen Materien haltet Ihr Euch mehr an der Stange, nicht wahr, trautestes Münchhausenchen? Ich bitte Euch nicht der Sache halber darum, die ist gewiß so am besten versorgt, wie Ihr sie gegriffen habt; es ist nur wegen unsrer schwachen Fähigkeiten, zu denen Ihr Euch herablassen müßt, wenn wir durch Euch aufgeklärt werden sollen.«
»Ich will alles Fernere heruntererzählen, trocken wie die Zeitung«, erwiderte der Freiherr. »Übrigens kann ich versichern, daß ich mich nach den besten jetztlebenden Mustern gebildet habe, und meine Darstellung so einrichtete, wie die Autoren, welche das Zeitalter und die Nation gegenwärtig entflammen und hinreißen, es mich gelehrt haben.«
Vierzehntes Kapitel
Die angefangene historische Novelle kommt glücklich, wenn auch auf unerwartete Weise zu Ende
»Nach der Erzählung der sechs Gebrüder Piepmeyer entstand, wie ich sagte, in der Wachtstube zu Kassel ein großer Streit. Einige Hessen wollten die Wahrheit derselben bezweifeln, und meinten, daß niemand bei lebendigem Leibe umgehn könne. Ein Skeptiker aus Witzenhausen sagte, kein Geist rauche Tabak, und noch viel weniger bleibe von seiner Pfeife Asche nach, das Ganze sei daher eine »Einbildungskraft« der Gebrüder Piepmeyer, wie er sich ausdrückte.
Dagegen sagten vier Gardisten aus Schaumburg, mit Potentaten verhielte es sich anders, als wie mit Partikuliers, die hätten etwas voraus, sie könnten überall und doch nirgends sein. Zwei Ziegenhainer riefen: »Wenn er da war und sich verlustieren wollte, so tat er rauchen, und wenn er rauchen tat, so tat Rauch und Asche darnach kommen.« Einer aus Hofgeismar drehte diese Sätze um, und folgerte also: »Weil Piepmeyers Asche finden taten, so hat er rauchen getan, und weil er rauchen getan hat, so hat er auf der Löwenburg sein getan.«
Es nahmen immer mehrere Wachtmannschaften an diesen Debatten teil, und der Lärmen wuchs von Minute zu Minute. Da rief der kommandierende Fähnrich, ein junger Herr von Zinzerling, aus einer der ersten Familien des Landes, mit seiner hohen Diskantstimme in das Getöse hinein: »Ihr Sakramenter, in dreier Teufel Namen, räsoniert nicht weiter!« — Jede Untersuchung hörte demnächst auf, und alle Wachtmannschaften enthielten sich aus Subordination selbst der stillen Gedanken über den Gegenstand.
Die Nacht hatte inzwischen den ersten Strahlen des Frühlichts Raum gegeben, welche den Ofen und die Bänke der Wachtstube mit gelbrötlichen Streifen säumten. Unvergleichlich war die Wirkung eines scharfen Schlaglichtes am oberen Zinnrande eines Bierkrugs, von welchem ein seltsamer, aber verstandner Reflex den Knopf des Feldwebelstocks traf, welcher darüber am dritten Haken hing. Überall tiefe, satte Farbentöne, klare, durchsichtige Schatten! Die Wachtstube schien keine wirkliche Wachtstube zu sein, sie war heute mehr, sie war eine gemalte.
Was Piepmeyers betrifft, so hatten sie ihre Postenstunden abgestanden, sie durften sich nun einem kurzen Schlafe überlassen. Ruhig lagen sie nebeneinander auf der Pritsche und schnarchten. Hinter der Pritsche hingen ihre sechs Zöpfe einträchtig herunter, damit der Wachtfriseur dieselben auch während ihres Schlummers neu einflechten könne.
Um diese Zeit ereignete sich folgende wunderwürdige Begebenheit. Nämlich der Wachtfriseur Isidor Hirsewenzel trat in die Wachtstube.«
»Darin sehe ich denn eben kein großes Wunder!« fuhr der alte Baron unwillkürlich heraus.
»Alles in der Natur und in der Geschichte hängt zusammen«, sagte der Freiherr mit Würde. »Man höre mich ohne Unterbrechung an, das Wunder folgt dem kurhessischen Wachtfriseur Isidor Hirsewenzel auf der Ferse.«
»Dieser Isidor ist doch nicht...« sagte das Fräulein schüchtern.
»Der nämliche Hirsewenzel, welcher seither die deutsche Bühne mit einer so unermeßlichen Anzahl von Stücken bedacht hat«, versetzte der Freiherr. »Unser Mann und Held, aus einem guten aber herabgekommenen Geschlechte in Olgendorf, einem Flecken in der Nähe der Lüneburger Heide entsprossen, hat einen sonderbaren Lebenslauf gehabt. Dramatiker wurde er erst spät; von der Natur war er durchaus zum Lederhändler bestimmt. Der erste Laut, den sein kindlicher Mund von sich gab, klang wie: Leder! Kein Spielzeug von Holz oder Blech vergnügte den heranwachsenden Knaben, die muntre braun- und gelbbemalte Erbsenflinte war ihm ein Greuel, mit Abscheu stieß er das gefällig konstruierte grüne Nürnberger Wägelchen, das schuldlose Weihnachtsschaf mit den sinnigen roten Lackaugen zurück, dagegen begannen seine Blicke zu leuchten, wenn er der Peitsche ansichtig wurde, und der fünfgeflochtenen Schnur, wenn er das lederüberzogene Hottpferd besteigen durfte, wenn man ihm die kleine Scherzpatrontasche umhing. Später war er oft halbe Tage lang aus der väterlichen Wohnung verschwunden, und wo fand man ihn wieder? In irgendeiner der Gerbereien, welche dem Städtchen die Hauptnahrung gaben. Ja, einmal war er, kecken Jugendmutes voll, selbst in eine Lohgrube gesprungen, um zu versuchen, ob er nicht noch lebend seine Haut in den so heiß verehrten Zustand bringen möchte; leider zog man ihn zu früh heraus, als die Ledrifikation erst halb vor sich gegangen war. Unentwickelt blieb demnach der höhere Zustand seiner Bedeckungen, indessen wollten die Kundigen versichern, er habe nach jenem Versuche denn doch immerdar ein dickes Fell behalten.
O Ihr Väter und Erzieher, die Ihr die heilige Aufgabe habt, die Keime der Euch anvertrauten Pflanzen in die Blüte zu fordern, hieher tretet, und lernt an einem furchtbaren Beispiele vor den Folgen schaudern, wenn Ihr die Stimme der Natur mißachtet, und die Gerte, welche rechts hinaus wachsen will, links hinüber zwingt. Nicht allein macht Ihr den Baum zum brandigen Krüppel, nein! er wird auch seine Nebenstämme anstecken, das Ungeziefer, welches die krankende Krone ausbrütet, wird die Verwüstung viel weiter tragen, als Ihr ahnen und berechnen könnt!
Isidor Hirsewenzel von Olgendorf hätte für Deutschland ein Lederhändler werden können, wie wir ihn noch nicht besessen haben. Möglich, daß in der Tiefe seiner Seele Gedanken schlummerten, wodurch der Dampf vom Throne des neunzehnten Jahrhunderts gestoßen, und die gegerbte Haut zur Weltbeherrscherin erhoben worden wäre! Aber der Vater verstand den Sohn nicht. Er verstand nicht die zukunftschwangern Regungen des Geistes, der über Bälgen, über Alaun und Lohbereitung, über Sämisch- und Kalkgerberei erfindungengebärend brütete. »Du bist ein Narr, Dorus«, sagte der harte Vater zu ihm, »Leder kann aus der Mode kommen, die Menschenliebe ist so hoch gestiegen, daß sie sich unversehens auf das Vieh werfen kann; woher aber soll Leder kommen, wenn jeder Hund und Ochs unser Bruder, jedes Schaf unsre Schwester wird, und wir des verwandtschaftlichen Lebens schonen? Du also wirst das werden, mein Sohn, wozu ich dich bestimmt habe.«
Isidor weinte, verzweifelte, aber seine Tränen und Seufzer verfingen gegen den eisenfesten Vater nichts; Isidor mußte Perückenmacher werden. Das heißt: Vor der Welt wurde er simpler Friseur, in der Stille aber errichtete er zu seiner Tröstung, um seinem Triebe zum Kompakten zu folgen, um sich durch das zerstreute Haar, durch die charakterschwache Pomade, durch den gesinnungslosen Puder dem Zähen, Ledernen wenigstens anzunähern, jene wunderbaren Haargebilde, welche die Welt längst über Schwedenkopf und Naturscheitel vergessen zu haben schien.
Ich will kurz sein. Sowie der alte Hessenfürst zurückgekehrt war, entstand über seinen Wunsch, oder vielmehr Befehl, die größte Verlegenheit. Die Novella I. de capillis pudrandis zopfificandisque war erlassen, aber es ging mit dieser, wie mit so mancher Institution, sie hatte ihr Dasein vorläufig nur auf dem Papiere, und das war die Hauptfrage: Konnte der Zopf eine Wahrheit werden? Denn man wußte niemand, der jene Haarformationen der Urwelt noch zu bereiten verstand. Der alte Herr besaß zwar seinen in diesen Dingen ergrauten Künstler, allein es widersprach der Rangordnung und Etikette durchaus, daß dieselbe Hand, welche um die Majestät beschäftigt war, sich gemeinen Köpfen widmen solle.
In dieser Not und Bedrängnis sprang unser Meister aus seinem Puderdunste, wie Äneas aus der Wolke. Er verstand zu frisieren, Toupets einzusalben und aufzusteifen, Zöpfe von allen Längen- und Dickenmaßen zu flechten. Er wurde präsentiert, tentiert, approbiert, placiert. Der Staat konnte hiemit für organisiert erachtet werden.«
»Nun also, dieser Mann betrat die Wachtstube...« sagte das Fräulein, welche bei aller Begeisterung für den Erzähler sich doch nach einem rascheren Fortschritt der Geschichte sehnte.
»Noch nicht, meine Gnädige«, versetzte Münchhausen kalt, »so weit sind wir noch nicht. Die historische Darstellung erheischt langsame Entfaltung; auf den Landstraßen sind Eilwagen eingeführt, aber, Sie wissen es ja selbst, unsre Romanciers fahren in ihren Geschichten noch mit der sächsischen Kutsche, welche sich ehemals zwischen Leipzig und Dresden bewegte, und zur Vollendung dieser Reise drei Tage gebrauchte, vorausgesetzt nämlich, daß der Weg gut war.
In unsrem Isidor war während seiner Lehrjahre eine große psychische Revolution vorgegangen. Man sah ihn einsam durch die Wälder streifen, er floh der Brüder wilde Reihn, aber ach! das Schönste suchte er nicht auf den Fluren, womit er seine Liebe schmückt‘! Die Liebe erstarb in diesem Busen, eine sinistre Falte des Unmuts lagerte sich auf der denkenden Stirn, Entschlüsse reiften in ihm, die zum Schrecken des Geschlechts finstre Taten wurden. Haarscherer durch Bestimmung, dem inneren Berufe nach Lederhändler, Perückenmacher aus Resignation, wurde er Tragiker aus Menschenhaß, dem leider die Reue bis jetzt nicht gefolgt ist. Ja, meine Freunde, alle jene Trauerspiele, worin entweder der Held die Stiefeln seines Bruders zu putzen hat, die Geliebte aber ihn auf jene Welt vertröstet, in welcher er nicht mehr nach Wichse riechen wird, oder worin der Landrat Friedrich Barbarossa seine Dienstleiden erzählt, der Steuerexekutor Heinrich der Sechste sich mit Beitreibung der Gefälle-Reste plagt, oder der biedre, aufgeklärte Pastor Friedrich der Zweite aus Gielsdorf wegen Rationalismus verdammte Scherereien mit dem Lyoner Konsistorium hat, die stuhlsetzenden Kämmerlinge jedoch, also die Abräumer, eigentlich die einzigen handelnden Personen sind, ja, meine Freunde, alles das, und o Gott! wie unendlich viel mehr hat nur die Misanthropie Hirsewenzels geboren. Wir wären damit verschont geblieben, wenn er seinem wahren Berufe hätte folgen dürfen.«
»Könnte man denn nicht noch jetzt dem Fortschritte des Unheils Einhalt tun?« fragte das Fräulein, sonderbar verlegen.
»O, meine Gnädige!« rief Münchhausen begeistert; »es bleibt doch ewig wahr, das Wort unsres Schiller: »Was kein Verstand der Verständigen sieht, das übet in Einfalt ein kindlich Gemüt!« Sie haben da in Ihrer Einfalt einen großen Gedanken gefunden. Ja, wir wollen, da gegenwärtig auf so vieles subskribiert wird, eine Subskription durch ganz Deutschland eröffnen, zu dem Ende, mit vereinten Nationalkräften für Hirsewenzel eine Gerberei in Schlesien unter den Wasserpolacken anzupachten, ihm so einen heitern Abend des Lebens zu schaffen, die Bühne aber von ihm zu befrein. Ich bin überzeugt, selbst unsre Fürsten, denen ja Poesie und Literatur so sehr am Herzen liegen, geben etwas dazu, einen Gulden oder einen Taler, je nachdem sie über Gulden- oder Talerland herrschen. Doch für jetzt nur weiter in meinem Texte.
Als in Isidor der Gedanke an sein verfehltes Dasein einmal recht zum Durchbruch gekommen war, da rief er aus: »Weil Ihr mich im Leben nicht habt zum Leder kommen lassen, so will ich Euch, da ich Euch leider nicht ans Leben selbst kommen kann, wenigstens das Bild des Lebens, die Bühne ruinieren.«
........ Die Welt
Ist noch auf einen Abend mein. Ich will
Ihn nützen, diesen Abend, daß nach mir
Kein Pflanzer mehr in zehen Menschenaltern
Auf dieser Brandstatt ernten soll.
Meine Vorgänger im Geschäft, Iffland und Kotzebue, machten die Misere zu Helden; ich will die Sache umkehren, und Helden zu miserabeln Personen machen. Müllner wirkte durch Schuld und Blut, Houwald durch alte Camillen und Bilder, die an den Galgen gehören, ich will durch Langeweile wirken. Ich will die Langeweile zur dramatischen Dynamis erheben, der Sandmann in den Augen der Helden soll meine Katastrophen bewirken. Meine Helden sollen lieber sterben, oder sonst ein Unglück erleben, als daß sie noch länger meine Redensarten abhaspeln. Ich will Euch ein Stück schreiben, namens »König Enzian«, ein Stück, dessen Perspektive nicht der Stern der Hoffnung über dem Grabe, nicht die Nacht des Tartarus unter den Füßen des hinsinkenden Frevlers, nicht die reinliche Entsagung der Wüste oder des Klosters sein soll, sondern eine Chambre garni im Felsen bei Zwielicht, oben mit einem Deckel versehen, worin der gähnende Mietsmann mit seiner gähnenden Geliebten bei hinlänglichem Essen und Trinken nichts zu tun hat, als Kinder zeugen, die bei der Geburt, anstatt zu schrein, auch schon gähnen. Wahrlich, wahrlich, ich sage Euch, es wird eine Krankheit über unsern Weltteil heraufziehn, geheißen die Cholera. Hin und her werden die Ärzte raten, woher das Miasma gekommen, welches die Seuche fortleitete, und man soll nicht erraten, daß es aus der Grube aufstieg, in welche ich den König Enzian verspündete. Wehe über dich Sand-Jerusalem, die du die Juden begünstigest, und kreuzigest immerdar die Propheten; du sollst zweimal die Cholera kriegen, weil du meinen »Enzian« so oft wirst haben spielen lassen! Ich will einundzwanzigmillionendreihunderttausend und einen halben Vers, folglich einen halben Vers mehr machen als Lope de Vega; alle sollen parallel nebeneinanderherlaufen, wie die lombardischen Pappeln zu beiden Seiten der Chaussee von Halle nach Magdeburg, und dieses Wunder soll nur von dem Wunder der Kühnheit übertroffen werden, womit ich versichern will, daß ich nie einen unschönen Vers verfertigt habe. Nicht durch Fehler und Ausschweifungen will ich die Bretter reizen; nein, ich will das Theater nivellieren, entnerven und abmergeln. Es soll aus meiner Feder nichts kommen, was selbst der Zensur von China verdächtig werden könnte, ich will ein völlig etatsmäßiger Poet werden, gleichwohl aber will ich von mir behaupten, ich sei durch große Geschichtsepochen, die von keinem Etat etwas wußten, zu Tränen der Rührung hingerissen worden, denn Klingeln gehört zum Handwerk. Wahrlich, wahrlich, ich sage Euch, es wird die Zeit kommen, da die Schauspieler meine Rollen im Schlaf abspielen, das Auditorium schläft, und der Kritiker Gottsched am folgenden Tage während seines Nachmittagsschläfchens eine Rezension in die velinpapiernen Blätter stiftet, worin er sagt, das neuste geniale Werk aus meiner unermüdlichen Feder habe das Publikum zum Enthusiasmus hingerissen. Mit einem Worte: Ich will Ich sein, und nur mir selber gleich!«
Wie Isidor Wort gehalten hat, das wissen die blasierten Hofräte, Justizräte, Geheimen Sekretarien und Papierjuden von Sand-Jerusalem, aus welchen gegenwärtig das dortige Theaterpublikum allein noch besteht. Kein Mädchen schleicht sich mit einem Bande seiner dramatischen Werke »ernster oder komischer Gattung« (ich weiß nicht, warum er den bezeichnenden Ausdruck: Sorte, verschmäht hat?) frühmorgens oder gegen Abend in die duftende Fliederlaube hinten im Garten, wo das gelbe Nasturtium blüht, und der Convolvulus auf seinen Ranken den Falter wiegt und den goldgrün glänzenden Käfer, und liest sich an seinen Sachen heimlich-glühend in die Bekanntschaft mit ihrem pochenden Herzchen hinein; kein Student, der droben auf dem Weinberge am Flusse von seinem Jugendbruder Abschied nimmt, und mit ihm das Stammbuchblatt wechselt, schreibt einen Vers von Isidor hinein, keinen Künstler haben seine sogenannten Gestalten zu einem Bilde entzündet. Wer um sechs Uhr abends noch eine Spur von Stimmung in seiner Seele fühlt, ja, wer auch nur die Aussicht auf einen Robber Whist hat, der meidet das Haus, worin Isidor seine dramatische Suppenanstalt für Arme errichtet hat, und den Gottsched befriedigt, und die Blasierten von Jerusalem abfüttert. Es ist ihm gelungen, seine dämonische Drohung in Erfüllung zu setzen. Ja, sie dreschen nunmehr das dreimal gedroschene leere Stroh und worfeln die Spreu, die nicht einmal der Gastwirt Angely seinen vierfüßigen Gästen vorgesetzt hätte. Die Bühne kam nach dem etwas derben Ausdrucke der Jugend durch Isidor auf den Hund. Er, er hat es verstanden, wie man die Deutschen behandeln soll. Denn nicht durch Blitze des Genius ist diese sogenannte Nation zu entzünden — wie kann man nasse Wolle in Brand stecken? — sondern man muß immerfort dasselbe tun, es mag ausfallen, wie es will; dann sagen sie: »Der muß es doch verstehn.« Es ist ihnen überhaupt nur daran gelegen, daß das Inventarium in allen literarischen Wirtschaftsrubriken vollständig sei; denn sie sind gute Haushälter. Sie würden, wenn Hirsewenzel sich nicht gefunden hätte, auch einen zweiten Cronegk, oder Gellert oder Weiße wieder aufgenommen haben. Isidor, hundertmal abends kritisch totgeschlagen, feierte am andern Morgen seine Auferstehung mit drei neuen mittelmäßigen Stücken, die wie ein Echo die ihm vorgerückten Albernheiten wiederholten. Die Leute aber sagten: »Der versteht es, so muß man es machen.« Selbst der Heroismus erlahmte endlich an dieser Beharrlichkeit der Industrie; man ließ die Fabrik zuletzt spulen und schnurren, ohne ferner Eingriffe in ihre tranduftigen Räder zu versuchen. — Aber in die Walhalla kommt er doch nicht, wenn sie fertig wird und ihre Bestimmung behält, und nicht mit der Zeit vielleicht in ein Bräuhaus verwandelt wird. Der Graf von Platen kommt hinein, und der gehört auch hinein, trotz aller seiner Torheiten und Mißgriffe, aber Hirsewenzel kommt nicht hinein und schriebe er auch noch einundzwanzigmillionen Verse mehr. Doch ist es freilich noch ungewiß, ob er überhaupt sterben, und ob nicht vielmehr der Tod jedesmal einnicken wird, so oft er ihn sieht.