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Kitabı oku: «Am Stillen Ozean», sayfa 28

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»Good result!« rief der Lord uns zu; dann ruderten wir mit der Strömung südöstlich davon.

Da wir von dem Beamten gehört hatten, daß die eigentliche Besitzung des Chinesen auf der Nordwestspitze von Tillangdschong lag, war unser ursprünglicher Plan geändert worden. Die Jacht sollte uns nämlich nicht direkt nach der Ostküste folgen und dort bei den drei Masten Anker werfen; das hätte Ta-ki auffallen müssen, sondern sie sollte an der erwähnten Spitze anlegen, scheinbar um mit dem Chinesen ein Geschäft zu machen, vorher jedoch einmal rund um die Insel dampfen und nach mir und Mahaba ausschauen. Nur in dem Falle, daß wir durch die Fernrohre bei den drei Masten erblickt würden, sollte der Lord dort beidrehen oder Anker werfen.

Die Strömung führte uns so schnell in der beabsichtigten Richtung fort, daß wir fast gar nicht zu rudern brauchten. Ich verwendete meinen Riemen als Steuer. Mahaba betrachtete mich dabei lächelnd und sagte:

»Sahib, Ihr seid ein echter Singhalese geworden; dazu die Kette an den Füßen; der Chinese wird keinen Augenblick daran zweifeln, daß wir flüchtige Verbrecher sind.«

»Kein Singhalese, sondern ein arabischer Seemann bin ich, wie wir besprochen haben; das vergiß ja nicht!«

Nach kaum einer Stunde kam uns die Nordwestspitze von Tillangdschong zu Gesicht; wir sahen die Hütten liegen und trieben vorüber. Am Ufer standen einige Menschen, welche uns bemerkten; sie beobachteten uns kurze Zeit, und dann rannte einer fort; er schien ein Mensch von ungewöhnlicher Höhe und Stärke zu sein.

»Ob das vielleicht der Chinese ist?« fragte Mahaba.

»Sehr wahrscheinlich,« antwortete ich. »Er hat bemerkt, daß wir nach der Ostküste wollen, und muß annehmen, daß wir Flüchtlinge sind. Nun eilt er fort, um uns bei den drei Masten zu empfangen.«

»Man sieht, daß er ein Riese ist. Werden wir vielleicht mit ihm kämpfen müssen?«

»Wahrscheinlich nicht, wenigstens du nicht. Sei ohne Sorge!«

Für den Fall eines Kampfes besaß ich keine Waffe als nur mein Bowiemesser, welches in dem Baststricke steckte, der mir als Gürtel diente; eine andere Wehr hatte ich natürlich nicht mitnehmen dürfen.

Bald kamen wir aus der günstigen Strömung heraus, und wir mußten rudern; das verlangsamte die Fahrt bedeutend, so daß Ta-ki uns wohl zu Lande vorauskommen konnte. Wir hatten das Ostufer jetzt zu unserer Rechten und paßten scharf auf. Endlich erblickten wir drei Masten von verschiedener Höhe, welche in der Nähe der Küste aus dem Wasser ragten. Am Lande lag eine Pfahlbauhütte, bei welcher zwei Männer standen, die uns entgegenblickten; der eine hatte gewöhnliche Größe, der andere war hoch und breit gebaut.

»Der Chinese und der alte Nikobarese, dem die Hütte gehören soll,« sagte ich; »halten wir auf sie zu!«

Dies hatte keine Schwierigkeiten, denn es war die Zeit der Flut, welche uns der Küste entgegentrieb. Die beiden Männer kamen nicht nur nahe an das Wasser heran, sondern wateten uns sogar in demselben entgegen, um unsere Boote festzuhalten, als dieselben auf den Grund stießen. Mahaba sprang schnell heraus; bei mir ging es wegen der Kette und auch absichtlich langsamer.

Der Chinese war wirklich ein Goliath mit roh zugehackten Gesichtszügen und einem Schnurrbarte, der hüben und drüben fadendünn bis auf die Brust herunterhing. Wir grüßten ihn wie in banger Ungewißheit; er musterte uns einige Augenblicke, nahm uns dann hüben und drüben bei den Händen, zog uns an das trockene Land und sagte dann:

»Ich bin Ta-ki. Ihr wollt zu mir?«

»Ja. Schütze uns!« antwortete ich.

»Gern, denn ich sehe, ihr seid von der Viperinsel entflohen, von woher unsere besten Leute kommen. Wann seid ihr dort fort?«

»Gestern früh.«

»Habt ihr Verfolger hinter euch?«

»Nein.«

»Seid ihr von wem gesehen worden?«

»Auch nicht.«

»Das ist gut; da brauche ich euch nicht gleich zu verstecken. Kommt mit!«

Der alte Eingeborene ging in seine Hütte; Ta-ki aber führte uns an derselben vorüber zum hohen Ufer hinauf und dann eine Strecke in die Dschungel hinein. Vor einem Passiflorendickichte, welches den Boden wie ein Teppich bedeckte, blieb er stehen, hob den Rand desselben in die Höhe und gebot uns, ihm zu folgen. Wir sahen Stufen, welche wir hinunterstiegen. Wir befanden uns in einer großen, viereckigen, tiefen Grube, welche durch Bambuswände in mehrere Abteilungen geteilt wurde. An den Stellen, wo es über uns keine Decke gab, drang durch die Passifloren ein Dämmerschein herab, welcher uns erkennen ließ, daß die Wände aus Muschelschalen aufgemauert waren; infolgedessen besaßen die Räume eine viel größere Trockenheit, als bei dem hiesigen Klima sonst der Fall gewesen wäre.

Ta-ki verschwand in einem hintern Raume und brachte uns Kleidungsstücke, welche wir an Stelle der Hemden anlegen mußten. Dann holte er einen eisernen Schraubenschlüssel, mit Hilfe dessen er mich von der Kette befreite; er schien auf alles vorbereitet zu sein. Nun erst fragte er nach unsern Namen und unserer Vergangenheit.

Mahaba gab sich für einen Sepoy aus, der wegen Totschlages deportiert worden sei. Ich war der Besitzer einer arabischen Dhau (***** Segelschiff.), hatte Sklavenhandel getrieben und war bei demselben erwischt und nach den Andamanen geschafft worden. Der Chinese glaubte uns aufs Wort, gab uns zu essen und brachte sogar eine Flasche Rum, bei dessen Genusse er uns die Freuden des Seeräuberlebens beschrieb. Er fragte uns gar nicht nach unsern Absichten und unserm Willen, sondern er schien es als unumstößlich sicher anzunehmen, daß wir uns mit seiner Hilfe diesem schönen Berufe widmen werden.

»Besonders du kannst es weit dabei bringen,« sagte er zu mir. »Du hast eine Dhau kommandiert, bist also Seemann und verstehst ein Schiff selbständig zu führen. Es wird nicht lange dauern, so wird Ling-tao dir eine Dschonke übergeben.«

»Ling-tao? Wer ist das?« fragte ich.

»Unser Admiral und oberster Gebieter.«

»Kommandiert er selbst auch Schiffe?«

»Jetzt nicht mehr. Er residiert an der Hu-Kiao.«

Ah! Da hatte ich ja den Namen: Hu-Kiao, die Tigerbrücke! Jetzt schnell eine weitere Frage; ich mußte mir Mühe geben, Gleichgültigkeit zu heucheln, als ich sie aussprach:

»Hu-Kiao? Was ist das für ein Ort? Wo liegt diese Tigerbrücke?«

Ich senkte den Blick erwartungsvoll. Würde ich die für uns so wichtige Antwort bekommen?

»Sie liegt gegenüber der Insel Mansillar in der Tapanuli-Bai.«

Gott sei Dank; es war gelungen! Trotz meiner großen Freude erkundigte ich mich ruhig weiter:

»Die Tapanuli-Bai? Liegt die nicht an der Südwestküste von Sumatra?«

»Ja. Ich sehe, daß du ein guter Seemann bist. Dich hat dein Glück zu uns geführt. Wenn der »Haiang-dze« auf seiner Rückfahrt hier anlegt, wird er euch mit nach der Tigerbrücke nehmen, wo ihr von dem großen Ling-tao eure Anstellung bekommen werdet.«

»Der Haiang-dze?« fragte ich, indem ich mich sehr überrascht stellte.

»Ja.«

»Die chinesische Dschonke, welche man den Girl-Robber nannte? Meinst du die?«

»Ja.«

»Die wird nicht zurückkommen.«

»Nicht? Warum?«

»Die ist von einem Engländer genommen worden, und alle ihre Mannen samt dem Kapitän sind an den Raaen aufgeknüpft worden.«

»Wo?« fragte Ta-ki, mich vor Schreck anstarrend.

»In Point de Galle auf Ceylon.«

»Dahin wollte er, ja dahin! Ist es wahr, was du sagst, ist es wahr?«

Er war aufgesprungen und schien mich mit seinen vor Entsetzen funkelnden Augen verschlingen zu wollen.

»Es ist wahr; ich habe es mit diesen meinen eigenen Augen gesehen,« antwortete ich.

»Du? Du? Ich denke, du bist auf den Andamanen, auf der Viperinsel gewesen!«

»Nur zwei Tage; dann entflohen wir gestern. Ich wurde von Point de Galle aus nach den Andamanen transportiert; dort habe ich alles gesehen und gehört!«

»Es waren große Kriegsschiffe, welche den Haiang-dze kaperten?«

»Nein, sondern es war eine kleine Dampfjacht, welche einem englischen Lord gehört.«

Ich erzählte den Hergang genau so, wie er sich ereignet hatte; die Wut des Chinesen wuchs von Minute zu Minute; er fluchte und schlug um sich wie ein Verrückter. Sein Grimm war besonders deshalb so groß, weil es ein so kleines Privatschiff gewesen war, welches den großen Girl-Robber bewältigt hatte.

»Und sie sind alle getötet worden, alle?« fragte er, vor Aufregung zitternd.

»Alle, einen Kaffer ausgenommen, welcher Quimbo heißt; dem schenkte man das Leben.«

»Quimbo, der verrückte Schwarze! Das stimmt; nun giebt es keinen Zweifel mehr, daß es unser Haiang-dze wirklich gewesen ist. Hätte ich diesen Hund, diesen englischen Lord, hier! Wollte diese Jacht doch einmal hier ankern!«

»Was würdest du thun?«

»Uns rächen, uns fürchterlich, entsetzlich rächen!«

»Könntest du das? Du bist allein. Was könntest du gegen die Bemannung eines Schiffes unternehmen?«

»Allein?« hohnlachte er. »Sei nur noch einen Tag hier, dann wirst du bemerken, daß ich nicht so allein bin, wie du denkst. Ich brauche nur – — – «

Er wurde unterbrochen. Der alte Nikobarese, dessen Hütte am Strande stand, war gekommen, hob die Passiflorendecke empor und rief herab:

»Ta-ki, komm herauf! Es ist ein kleiner Dampfer zu sehen, der um die Insel fährt.«

Der Chinese eilte hinauf und hatte nichts dagegen, daß wir ihm folgten. Wir liefen durch die Dschungel nach der Küste zurück. Am Rande des Dickichts blieb ich stehen, stieß einen Ruf der Ueberraschung aus und sagte, nach der Jacht zeigend:

»Sieh das Schiff, Ta-ki! Ich kenne es. Es ist der Engländer, welcher den Haiang-dze genommen hat.«

Er blieb stehen, funkelte mich mit den Augen an und fragte:

»Ist das wahr? Irrst du dich nicht?«

»Ich weiß es genau. Diese Jacht werde ich nie vergessen.«

Er richtete den Blick auf den Dampfer und beobachtete schweigend eine ganze Weile den Lauf desselben; dann kam es knirschend zwischen seinen Zähnen hervor:

»Hätte ich einen Mann, der dieses Schiff regieren kann! O, dann, dann, dann!«

»Was würdest du da thun?« fragte ich.

»Ich erwürgte alle Menschen, welche sich darauf befinden, und brächte den Dampfer zum Ling-tao nach der Tigerbrücke. Wie könnten wir ein solches Fahrzeug gebrauchen!«

»So nimm den Dampfer weg, wenn du kannst! Ich verstehe es, mit solchen Maschinen umzugehen.«

»Du, du, wirklich?« fragte er fast jauchzend.

»Ja.«

»Könntest du diesen Dampfer nach der Tigerbrücke bringen?«

»Mit Leichtigkeit.«

»So kommt, kommt, kommt! Er geht um die Insel, und ich denke, er wird da oben an meiner Spitze halten. Ich werde ihn durch List so weit bringen, während der Nacht vor Anker zu bleiben. Wenn es dunkel geworden ist, hole ich alle meine Leute, und wir steigen an Bord.«

Er eilte fort, der Nordwestspitze zu, und wir folgten ihm. Die Hütten, welche dort standen, enthielten große Vorräte von Früchten und allerlei Handels – und Tauschartikel. Nach einiger Zeit kam die Jacht an der Westküste herauf und ließ an der Spitze den Anker fallen.

»Das Schiff bleibt; es bleibt!« jubelte der Chinese. »Ich werde hinausrudern und ihm Früchte anbieten.«

»So nimm mich mit!« forderte ich ihn auf.

»Dich? Was willst du dabei?«

»Ich muß das Schiff betrachten; ich muß auch die Maschine sehen, um zu erfahren, ob es eine solche ist, die ich regieren kann.«

»So komm mit! Dieser Hund von Engländer wird uns wohl erlauben, an Bord zu gehen.«

Es wurden zwei Körbe mit Früchten in ein Boot geschafft; dann stiegen wir ein und ruderten gegen die Flut der Jacht entgegen. Als wir zum Anrufen nahe gekommen waren, bog sich der Lord über die Reiling herüber und fragte:

»Boot ahoi! Was bringt ihr?«

»Früchte,« antwortete Ta-ki, »Früchte, frische Früchte gegen das Fieber.«

»Kommt damit an Bord!«

Das Gesicht Raffleys strahlte vor Vergnügen. Der Chinese bemerkte dies nicht. Er freute sich über die Aufforderung, an Bord zu kommen, und fing die zugeworfene Leine auf, um das Boot daran festzubinden. Die Körbe wurden an Tauen emporgezogen und wir gingen nach.

Der Lord war bedachtsamerweise von dem Schiffsrande nach der Mitte des Deckes zurückgetreten; der Chinese folgte ihm, um ihn höflichst zu begrüßen und ihm seine Früchte anzubieten. Wie staunte er aber, als Raffley den Gruß gar nicht erwiderte, sondern ihn in strengem Tone frug:

»Du heißest Ta-ki?«

»Ja,« antwortete der Gefragte befremdet.

»Und wirst Tsu genannt?«

»Tsu?« wiederholte der Chinese, dessen Befremdung sich in Betroffenheit verwandelte.

»Ja, Tsu. So wurdest du doch auf dem Haiang-dze genannt. Oder nicht?«

»Ich weiß nicht, was du mit Haiang-dze meinst! «

»Nicht? Hm! So weißt du wohl auch nicht, wer euer Lingtao ist?«

»Nein.«

»Und wo sich die Tigerbrücke befindet?«

»Auch nicht. Ich verstehe Euch nicht. Was wollt Ihr von mir? Warum bringt Ihr Worte und Namen, die ich gar nicht kenne? Oh – — oh – — Quimbo!!!«

Der gut’, schön’, tapfere Basutokaffer war unten im Raume gewesen und kam jetzt durch die Luke gestiegen. Er hörte seinen Namen rufen, sah den Chinesen, sprang auf ihn zu und schrie ihn an:

»Da bin ja Ta-ki, der groß mächtig Räuber von China! Und hier bin tapfer Quimbo. Kenn’ du noch Quimbo, he, he?«

Der Chinese sah sich verraten; seine Geistesgegenwart verließ ihn; er starrte den Kaffer mit großen Augen und offenem Munde an.

»Kenn du noch schön’, gut’, tapfer Quimbo?« wiederholte der Kaffer, indem er eine Handspeiche aufhob, die zufälligerweise neben ihm lag.

Der Gefragte antwortete noch immer nicht.

»Warum du sperr Maul auf und doch nicht reden? Quimbo dir geb Klapps auf Kopf, daß Maul fall wieder zu.«

Ein gewaltiger Hieb mit der Speiche auf den Kopf des Chinesen und dieser brach wie ein lebloser Klotz zusammen. Er, der die Bemannung der Jacht hatte ermorden wollen, war von der Hand des verachteten Basuto niedergestreckt worden. – — —

Ling-tao

Der riesige Chinese lag besinnungslos zu unsern Füßen. Ich war auf einen Faustkampf mit ihm gefaßt gewesen, und wenn ich mich auch nicht im mindesten vor ihm gefürchtet hatte, so kam es doch wie eine Art von Erleichterung über mich, als ich ihn auf diese Weise unschädlich gemacht sah.

»Thunder-storm, war das ein Hieb!« rief der Lord aus. »Wer hätte das dem kleinen Quimbo zugetraut!«

Der Kaffer hörte das und fragte stolz:

»Warum das nicht trau zu Quimbo? Quimbo bin schön’, groß’, tapfer Held; Quimbo sich nicht fürcht’, wenn auch nicht bin so groß und lang und breit wie Chines’. Quimbo hat lieb gut’ brav’ Deutschland und schlag tot für ihn all’ Chines’ und ander Feind. Hab’ Quimbo mach’ gut sein Sach?«

»Ja, du hast sie gut gemacht, doch will ich hoffen, daß du den Kerl nicht ganz erschlagen hast.«

Ich bückte mich nieder, untersuchte Ta-ki und konnte die Versicherung geben:

»Er ist nicht tot und wird bald wieder erwachen, aber eine tüchtige Geschwulst wird er einige Wochen lang am Kopfe herumtragen.«

»Das schadet ihm nichts. Wer eine solche Handspeiche an den Schädel bekommt, der darf sich gar nicht wundern, daß ihm der Kopf einige Zeit lang brummt. Wollen ihn binden, damit er keine Dummheiten machen kann, wenn er erwacht.«

Der Chinese wurde an den Mast geschafft und dort so fest angebunden, daß er sich später nicht bewegen konnte; dann gebot der Lord dem Steuermann:

»Und nun auf mit dem Anker, damit wir wieder nach Kamorta kommen!«

»Ich möchte vorschlagen, lieber noch einige Zeit vor Anker liegen zu bleiben,« widersprach ich ihm.

»Warum?«

»Es giebt für uns hier noch zu thun.«

»Was?«

»Der Chinese hat Verbündete hier, mit denen er die Jacht überfallen und die Bemannung töten wollte,« erklärte ich ihm.

»Was geht das uns jetzt an?«

»Sehr viel, denke ich. Ich weiß nicht, wo diese Leute sich versteckt haben.«

»Ich auch nicht.«

»Wir müssen sie suchen.«

»Wozu?«

»Um sie unschädlich zu machen.«

»Das sind sie ja schon!«

»Denkt Ihr?«

»Natürlich! Oder meint ihr, daß diese Kerls uns jetzt noch überfallen und ermorden können?«

»Allerdings nicht.«

»So gehen sie uns nichts mehr an. Ich bin kein Polizist und auch nicht ein Beamter der hiesigen Verbrecherkolonie. Sir John Raffley hat keine Lust, diesen Herren die Spitzbuben zusamrnenzufangen.«

»Meinetwegen! Aber es giebt hier auf der Insel Vorräte, welche uns sehr nützlich sein könnten.«

»Habt Ihr sie gesehen? Wißt Ihr, wo sie stecken?«

»Ja.«

»So sagt das dem Verwalter auf Kamorta; ich aber habe, was ich bedarf, bezahle, was ich brauche und bereichere mich nicht an Dingen, die sich in den Händen von Spitzbuben befunden haben. Wenn nur unser Zweck erreicht ist, so mag ich nichts weiter wissen und weiter nichts haben. Und erreicht ist er doch? Oder etwa nicht?«

Ich sah ihn lächelnd an, ohne zu antworten; da näherte er sein Gesicht dem meinigen, ließ den Klemmer auf die Nasenspitze vorrutschen und fragte:

»Was schaut Ihr mich so an, Charley? Sollte ich mich etwa getäuscht haben?«

»Ihr meint, daß ich erfolgreich gewesen bin?«

»Yes. Wenigstens glaubte ich das aus den Worten schließen zu können, die Ihr zu dem Chinesen sagtet.«

»Well! Ihr seht also nun wohl ein, daß Ihr Eure Wette verloren hättet?«

»Laßt mich mit der Wette in Ruh, und sagt mir lieber, wie es steht!«

»Schön! Ich weiß, wo die Tigerbrücke zu suchen ist, Sir.«

»Ach! Wo?«

»An der Südwestküste von Sumatra, bei der Mansillar-Insel in der Tapanuli-Bai.«

»Das ist ja wohl gegenüber der großen Insel Pulo Niha oder auch Nias genannt?«

»Nordöstlich davon, zwischen ihr und dem Festlande.«

»Ihr irrt Euch nicht?«

»Nein.«

»Habt Euch nicht etwas weismachen lassen?«

»Ist mir nicht eingefallen!«

»So seid Ihr ein tüchtiger Kerl und habt Eure Sache gut gemacht. Hätte wirklich fast nicht geglaubt, daß es Euch gelingen würde, diesem Chinesen sein Geheimnis zu entlocken! Nun Ihr dies aber fertig gebracht habt, wollen wir unsere kostbare Zeit ja nicht hier auf Tillangdschong versäumen. Wir schaffen den Chinesen nach Kamorta und liefern ihn aus. Was dann hier geschehen soll, das ist Sache der Kolonieverwaltung. Wir warten nicht, sondern dampfen nach Sumatra.«

»Hm! Wird das möglich sein?«

»Warum nicht?«

»Habt Ihr genug Kohlen?«

»Nein; habe aber schon daran gedacht. Werde auf Kamorta einen tüchtigen Vorrat Holz einnehmen; es sind ja genug Gefangene dort, welche diese Arbeit verrichten können.«

Jetzt kam der Anker in die Höhe, und die Jacht wendete sich um die Nordwestecke der Insel nach Süd, wobei wir bemerkten, daß Ta-ki wieder zu sich kam. Sein Kopf schmerzte ihn, und er wollte mit den Händen nach demselben greifen, was er aber nicht konnte, weil er gefesselt war. Das brachte ihn ganz zur Besinnung. Er stieß einen Ruf des Grimmes aus und ließ seine Augen zwischen mir und dem Lord hin und her rollen.

»Schuft! Verräter!« knirschte er mich an. »Ich nahm dich in Schutz, und du hast mich dafür so elend verraten!«

»Du irrst dich,« antwortete ich ihm lächelnd. »Ich kam nicht zu dir, um Schutz bei dir zu suchen, denn ich war kein entflohener Verbrecher.«

»Was dann?«

»Ich gehöre zu dieser Jacht und war dabei, als wir den Haiang-dze erwischten. Der Kapitän ist bestraft mit allen seinen Leuten; du wirst deinen Lohn ebenso finden, und so war nur noch Ling-tao auf der Tigerbrücke zu suchen. Wo diese liegt, das wußten wir nicht und so kamen wir zu dir, um dir dieses Geheimnis zu entlocken.«

Er stieß einen Fluch aus und schloß die Augen, ob aus Scham oder um uns seine Verachtung zu zeigen, das war mir sehr gleichgültig.

Mahaba war, als ich mit Ta-ki nach der Insel ruderte, am Ufer zurückgeblieben, aber sogleich auf einem zweiten Boote nachgekommen, als er sah, daß der Chinese niedergeschlagen wurde. Diese beiden Boote wurden auf meinen Vorschlag an Bord gehißt, denn es kam mir der Gedanke, daß wir sie später wohl gebrauchen könnten.

Als wir dann wieder vor Kamorta Anker warfen, gab der Lord das Zeichen, daß wir den Kommandanten zu sprechen wünschten. Er kam und zeigte sich über unsern Erfolg erfreut. Nachdem er meine ganze Unterredung mit Ta-ki zu Protokoll genommen hatte, versprach er uns, uns so viel Holz, wie wir nur fassen konnten, zu senden, und ruderte mit dem Gefangenen nach dem Lande zurück. Bald darauf wurde uns das versprochene Feuermaterial gebracht, und zwar so viel, daß es bis zur halben Nacht dauerte, ehe es an Bord geschafft worden war. Es war mehr als zureichend, den Kessel bis Sumatra zu speisen. Als der Tag zu grauen begann, dampften wir aus dem Hafen von Kamorta hinaus und der rätselhaften Tigerbrücke entgegen.

– — – — – — – — – —

Also in der Tapanuli-Bai sollte die Hu-Kiao zu suchen sein! Wäre ich nicht fest überzeugt gewesen, daß der Chinese mir die Wahrheit gesagt hatte, so hätte ich irre werden können oder vielmehr irre werden müssen, denn diese Bai bietet die geräumigsten und sichersten Ankerplätze der ganzen Insel, und darum herrscht hier ein so reger Verkehr, daß das Vorhandensein eines Schlupfwinkels für Seeräuber eigentlich unglaublich erscheinen müßte. Trotzdem hielt ich an meiner Ueberzeugung fest; dagegen waren die Zweifel des Lords erwacht; sie wuchsen immer mehr, je näher wir dem Ziele kamen, und als wir endlich Pulo si Malu zur Linken hatten und bald über Back nach der Tapanuli-Bai wenden konnten, musterte er die Fahrzeuge verschiedener Größe, welche die Scene belebten, und fragte mich in bedenklichem Tone:

»Charley, wollen wir wetten?«

»Worüber?«

»Daß wir unverrichteter Sache von hier fortdampfen werden? Ich bin nämlich überzeugt davon.«

»Und ich sage, daß wir unsern Zweck ganz gewiß erreichen werden.«

»Well! Wollen wir also wetten?«

»Ja.«

Das war das erste Mal, daß ich ja sagte. Er that beinahe einen Luftsprung, starrte mich höchst erstaunt an, ließ den Klemmer auf die Nasenspitze avancieren und rief aus:

»Wirklich? Ihr wollt wirklich wetten?«

»Ja.«

»Das ist ein Wunder, ein ungeheuer großes Wunder!

Aber ich freue mich darüber, denn nun kann ich Hoffnung haben, daß mit der Zeit doch noch ein wirklicher Gentleman aus Euch wird. Also ich behaupte, daß wir umsonst hierhergekommen sind. Und Ihr?«

»Ich behaupte, daß wir unsere Absichten erreichen und ausführen werden.«

»So wollen wir setzen?,«

»Ja.«

»Wieviel?«

»Wieviel denkt ihr wohl?«

»Hundert Pfund?«

»Das ist zu wenig.«

»Was? Wie? Zu wenig? Wie hoch denn?«

»Tausend Pfund.«

»Tau – — – tau – — – tau – — – — «

Er brachte bloß diese eine Silbe über die Lippen und riß die Augen fast noch weiter auf als den Mund. So etwas Unbegreifliches war ihm in seinem ganzen Leben noch nicht vorgekommen.

»Ja, tausend Pfund,« nickte ich mit einer Miene, als ob es sich um ein Drei – oder Fünfmarkstück handle.

»Aber, seid Ihr denn des Teufels, Charley?!«

»Nein; ich weiß ganz genau, was ich sage.«

»Tausend Pfund! Tausend Pfund! Das ist doch für Euch kein Pappenstiel!«

»Allerdings nicht.«

»Dieser sonst so sparsame und vorsichtige Mensch will tausend Pfund setzen! Geradezu unbegreiflich! Habt Ihr denn soviel bei Euch?«

»Nein.«

»Nicht? Good god! Und wollt doch diese Summe setzen?«

»Versteht sich!«

»Wie ist das möglich?«

»Ihr borgt mir die tausend Pfund.«

»Ich borge – — borge – — borge Euch – — «

Er blieb wieder mitten in der Rede stecken und betrachtete mich wie ein Geheimnis, welches nicht zu ergründen ist. Ich erklärte ihm in leichtem Tone:

»Ihr habt mich so oft vergeblich zum Wetten aufgefordert und mir so oft dabei gesagt, daß Ihr mir den Betrag leihen wollt. Könnt Ihr Euch da wundern, daß ich endlich einmal von diesem Anerbieten Gebrauch mache?«

Da lachte er lustig auf und rief:

»Ah so! Ich soll gefangen werden; aber das wird Euch nicht gelingen, denn ich weiß, daß ich diese Wette gewinnen muß. Also gut, ich leihe Euch die tausend Pfund, und zwar gern, von Herzen gern, und damit Ihr seht, daß ich meiner Sache vollständig sicher bin, setze ich das Doppelte, also zweitausend Pfund, dagegen. Einverstanden?«

»Nein.«

»Nicht? All devils! Ihr werdet mir immer rätselhafter! Was könnt Ihr denn dagegen haben, daß ich das Doppelte setze?«

»Eigentlich nichts; aber ich will kein Geld gewinnen.«

»Was denn?«

»Einen Gegenstand, den ich gern haben möchte. Wollt Ihr ihn gegen meine tausend Pfund setzen?«

»Welcher Gegenstand soll das sein?«

»Eure Chair-and-umbrella-pipe, Sir.«

Ich sagte das in einem so gleichgültigen Tone, als ob es sich um etwas ganz Geringfügiges, Wertloses handle; Raffley aber machte jetzt wirklich einen Luftsprung, spreizte alle zehn Finger abwehrend gegen mich aus und schrie:

»Meine Chair-and-umbrella-pipe! Zounds! Seid Ihr verrückt, Charley? Was fällt Euch denn plötzlich ein. Die soll ich setzen und riskieren, die?«

»Warum denn nicht?«

»Warum nicht? Welch eine Frage! So einen Unverstand habe ich Euch nie zugetraut, nie!«

»Sehr aufrichtig, Sir, sehr!«

»Ja, was wollt Ihr denn sonst hören? Was soll ich Euch denn anderes sagen? Ich gebe Euch hiermit mein heiliges Wort, daß mir in meinem ganzen Leben noch niemals eine so starke Zumutung gestellt worden ist!«

»Das ist Eure Ansicht, Sir, aber nicht die meinige. Ihr thatet ja, als ob Ihr vollständig überzeugt wäret, die Wette zu gewinnen.«

»Das war ich, und das bin ich auch noch jetzt.«

»Aber warum entsetzt Ihr Euch da so? Warum regt Ihr Euch da in so hohem Grade auf? Wenn Ihr gewinnen müßt, giebt’s ja gar kein Risiko!«

»Unsinn! Risiko oder nicht Risiko, meine Chair-and-umbrella-pipe setze ich keiner Chance aus.«

»Aber Ihr seid ja überzeugt, alle Chancen für Euch zu haben, Sir John Raffley!«

»Wenn auch! Dieses großartige Unikum ist mir vom Traveller-Club, London, Near-Street 47, als Souvenir verehrt worden. Was würde man dort sagen, wenn man erführe, daß ich die Rücksichtslosigkeit gehabt habe, die Pipe auf das Spiel zu setzen! Nein, nein, darauf gehe ich nicht ein. Ich setze zweitausend Pfund.«

»Und ich setze nur gegen Eure Pipe.«

»Dann kann aus der Wette nichts werden.«

»Wirklich nicht? Ist das Euer Ernst?«

»Ja, mein vollster Ernst.«

»O weh! Das thut mir leid, sehr leid um Euch!«

»Leid? Warum denn?« horchte er auf.

»Weil ich Euch bisher für einen echten, wahren Gentleman gehalten habe.«

»Bisher? Nur bisher, Charley?«

»Ja.«

»Zweifelt Ihr etwa daran, daß ich es noch bin?«

»Ich muß ja.«

»Thunder-storm! Das ist viel gesagt; das ist sogar eine Beleidigung!«

»Wenn es eine ist, so habe ich sie aus Eurem Munde oft hören müssen. Ihr habt mir wiederholt gesagt, daß derjenige, der eine angebotene Wette zurückweist, kein wahrer Gentleman sei.«

»Aber ich weise diese Wette ja gar nicht zurück; nur will ich meine Chair-and-umbrella-pipe nicht setzen; das kann und darf ich nicht.«

»Da ist Wortklauberei. Ihr wollt sie nicht setzen, folglich wetten wir nicht, und daran seid Ihr schuld. So ist die Sache. Oder ist sie etwa anders?«

Er zog ein außerordentlich verlegenes Gesicht, rieb sich ratlos die Hände und murmelte:

»Verteufelt fatale Angelegenheit, ganz und gar fatal! Weiß mir wirklich keinen Rat!«

Damit drehte er sich scharf um und ging. Er lief eine Zeit lang an der Steuerbordreiling hin und her, nickte vor sich hin, schüttelte den Kopf, gestikulierte mit den Händen und machte allerhand andere sonderbare Bewegungen; dann kehrte er wieder zu mir zurück, legte mir die beiden Hände auf die Achseln und fragte:

»Charley, Ihr wollt mit mir wetten?«

»Ja.«

»Tausend Pfund gegen meine zweitausend?«

»Nein.«

»Aber Eure tausend Pfund gegen meine kostbare Chair-and-umbrella-pipe?«

»Ja.«

»So sei mir der Himmel gnädig! Es ist richtig, und Ihr habt recht: Als Gentleman muß ich die Wette annehmen; aber wenn ich sie verliere, so muß ich aus dem Klub treten und darf mich nie wieder bei meinen Freunden sehen lassen. Ihr seid ein schauderhafter Kerl!«

»Aber doch endlich ein vollständiger Gentleman, der weiß, was eine Wette zu bedeuten hat!«

»Hm, ja! Aber ich will Euch aufrichtig sagen, daß Ihr mir vorher als halber Gentleman lieber waret, viel, viel lieber; darauf könnt Ihr Euch verlassen!«

Er ging betrübt nach dem Hinterteile des Schiffes. Natürlich war es nicht im mindesten meine Absicht, ihn um seine geliebte Pipe zu bringen; die Verlegenheit, in der er sich jetzt befand, sollte ihm eine Lehre sein und die Veranlassung werden, nicht wieder so absprechend über jemanden zu urteilen, dessen Grundsatz es nicht ist, auf jede Wette einzugehen.

Inzwischen hatten wir die Insel Pulo si Malu hinter uns gelegt und einen südöstlichen Kurs genommen. Links, weit vor uns, erschienen die Baniakinseln, und zu unserer Rechten tauchten in der Ferne die kleinen Eilande auf, welche der Nordküste von Pulo Niha vorliegen: Wir dampften der Tapanuli-Bai entgegen.

Für einen Fremden ist es nicht leicht, zwischen den Inseln Baniak und Pulo Niha hindurchzukommen, denn von der einen zur andern ziehen sich eine Menge kleiner Eilande, welche das Fahrwasser unsicher machen; man thut daher gut, sich einen Piloten zu nehmen, obgleich es hier keinen Lotsenzwang giebt. Wir kamen da freilich nicht in Verlegenheit, denn wir hatten noch nicht Pulo Tupach doubliert, so schossen mehrere Boote auf uns zu, welche die Lotsenflagge führten. Demjenigen, welches uns zuerst erreichte, wurde ein Tau zugeworfen, und der Insasse kletterte an Bord.

Es war ein Vollblutmalaye, doch zeigte es sich, daß er sowohl niederländisch als auch englisch verstand; er wurde mit dem Lord schnell über das Pilotengeld einig und übernahm dann den Befehl über die Jacht; das heißt, er stieg mit Raffley hinauf zum Steuermann und zeigte diesem, wie das Rad zu handhaben sei.

Ich ging ganz vor an den Bug, weil sich mir von dort aus die beste Aussicht bot. Diese war geradezu prächtig, ja einzig in ihrer Art. Je mehr wir uns der Bai näherten, desto deutlicher stieg die hohe Küste von Sumatra vor uns auf. Welche Vegetation war da zu sehen! Die Pflanzenwelt von Sumatra bietet schon an und für sich die großartigste Fülle, Schönheit und Mannigfaltigkeit; wir kamen von der hohen See und dampften zwischen malerischen Inseln einem Lande entgegen, welches wie eine grünschillernde, duftende Fee in den saphirglänzenden Fluten lag; da fühlte sich das entzückte Auge so beschäftigt und gefangen, daß es wirklich kein Wunder war, wenn ich nur Sinn für diesen Anblick hatte und für das, was hinter mir auf dem Deck geschah, keine Aufmerksamkeit besaß.

Es kam mir alles in den Sinn, was ich über Sumatra gelesen hatte, und besonders dachte ich an die jagdbaren Tiere, welche es auf dieser Insel in Menge giebt: den Orang-Utang, den Elefanten, die zwei Nashornarten, den Tapir, den Nebelpanther und besonders an den Königstiger, der hier ebenso stark, gefährlich und gefürchtet ist, wie sein indischer Anverwandter. Ob ich wohl hier Gelegenheit zu einem Jagdausfluge finden würde?

Jetzt befanden wir uns in der Bai, in welcher zufälligerweise kein einziges europäisches Fahrzeug ankerte; desto mehr aber wurde sie von malayischen Prauen und Booten belebt. Die Jacht beschrieb einen Bogen und ging nicht an dem Festlande, sondern an der der Bai vorliegenden Mansillarinsel vor Anker, worüber ich mich nicht wunderte, weil ich die hiesigen Verhältnisse nicht kannte.

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30 ağustos 2016
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