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Kitabı oku: «Durch das Land der Skipetaren», sayfa 12

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»Hielten sie diese drei für die Erwarteten?«

»Nein; es fehlte ja die Hauptperson. Sie glaubten, ihr würdet noch vorüberkommen. Obgleich der Bote ihnen gesagt hatte, daß ihr gewarnt worden seiet, wollten sie es doch mit euch aufnehmen. Sie befanden sich in einem Zustand der Wut, in welchem es für sie gar kein Bedenken gab. Ihre Gewehre waren ihnen zerbrochen worden. Sie hatten die Stücke bei sich. Ich habe dieselben alle auf meinem Rücken fühlen müssen. Die Kinder weinten laut darüber und erhielten auch Fußtritte und Schläge. Der Eine konnte den Körper nicht aufrecht halten; du hattest ihn an den Stamm eines Baumes geworfen. Er zog sich aus, und ich mußte ihm mehrere Stunden lang das Rückgrat mit Raki und Butter abwechselnd einreiben. Der Andere blutete immerfort. Du hattest ihm von unten herauf einen Hieb versetzt und ihm dabei die Oberlippe zerrissen; er sagte, mit dem Daumen deiner Faust. Die Nase stand ihm empor und war geschwollen; sie war rund und birnenförmig wie ein Wespennest. Er rieb sie mit Raki ein. Später, als die beiden Andern kamen, schnitt der Eine von ihnen ihm den Bart ab und ging, um aus dem nahen Wald Harz zu holen, von welchem mit Butter ein Pflaster gemacht wurde, das er auf die Lippe legte.«

»Zwei Andere kamen? Wer waren diese?«

»O, das waren erst die richtigen Galgengesichter. Du hättest sie nur sehen sollen! Sie hatten die vorige Nacht in Dabila bei dem Wirt Ibarek geschlafen und – —«

»Ah, ich kenne sie. Es waren Brüder. Hast du das nicht bemerkt?«

»Ja, ich hörte bald, daß sie ebenso Brüder seien, wie die Aladschy. Sie kannten sowohl diese als auch euch.«

»Und hatten sie gewußt, daß sie die Aladschy treffen würden?«

»Nein. Beide Brüderpaare waren über den Zufall erstaunt; aber ihre Freude war größer als ihr Erstaunen, da sie hörten, daß der gleiche Zweck sie hierher geführt habe – die Rache an euch.«

»Das glaube ich. Nun wird erzählt worden sein!«

»Viel, sehr viel: von Edreneh, von Menelik, wo ihr so schnell entkommen waret, obgleich ihr dort unschädlich gemacht werden solltet. Ihr waret ihnen dadurch nun doppelt gefährlich geworden, daß ihr vom Taubenschlag aus die Unterredung belauscht hattet, denn ihr wußtet nun, daß diejenigen, die ihr verfolgtet, in der Ruine von Ostromdscha zu suchen seien. Und noch gefährlicher war es, daß der Bruder des Wirtes zu Ismilan euch für rechtmäßige Besitzer der Koptscha gehalten und infolgedessen gesagt hatte, daß ihr nach Sbiganzy gehen solltet.«

»Ja, da hat er freilich eine große Dummheit begangen. Aber es wird uns nun wohl schwer oder ganz unmöglich werden, von diesem Vorteil Gebrauch zu machen.«

»Das ist wahr. Als die Aladschy hörten, daß ihr von der Derekulibe bei Sbiganzy wüßtet, gerieten sie außer sich und sagten, dies müsse auf alle Fälle verhütet werden, und sollten sie euch gleich hier auf offener Straße angreifen.«

»So waren sie also selbst jetzt noch immer der Meinung, daß wir noch nicht vorüber gekommen seien?«

»Ja. Sie hatten sich so gesetzt, daß kein Mensch vorüber konnte, ohne von ihnen gesehen zu werden. Die beiden Andern wollten ihnen beistehen. Sie waren nun vier gegen vier, und die Aladschy erklärten, daß sie jetzt so mutig seien, um es mit einem ganzen Heere aufzunehmen. Dieser Irrtum dauerte freilich nur so lange, bis Toma, der Bote, von Radowitsch zurückkam.«

»Ah, der hat ihnen den Star gestochen!«

»Sie riefen ihn herein. Als er sie erblickte, schrie er auf über das Aussehen des Einen. Sie sagten ihm, die Vier seien noch nicht vorüber; er aber antwortete, daß er euch in Radowitsch gesehen und sogar eine gute Tracht Peitschenhiebe von euch bekommen habe. Nun war das Erstaunen groß. Weder verstand er sie, noch vermochten sie ihn zu begreifen. Endlich fragte er, ob sie denn nicht den Scherif gesehen hätten, der jedenfalls den Rappen geritten hätte. Das seiest du gewesen, denn du hättest dich verkleidet gehabt.«

»Schade, daß ich nicht dabei sein konnte! Ich hätte die Gesichter sehen mögen.«

»Ja, Effendi, es war spaßhaft, aber auch entsetzlich. So ein Fluchen und Lästern habe ich noch nie in meinem Leben gehört. Was in der Stube nicht niet- und nagelfest war, wurde zerbrochen. Sie haben gewütet und gewüstet wie die Teufel. So etwas war ihnen noch nie passiert. Sie hatten dem albernen Scherif einen Streich spielen wollen, und nun waren sie von ihm genarrt worden. Sie vermochten gar nicht, sich zu besänftigen, und glichen wild gewordenen Stieren, vor denen nichts hilft, als nur die Flucht allein.«

»Das glaube ich sehr gern. Was meinte denn der Bote?«

»Ihm war himmelangst. Er hatte dir selbst erzählt, daß du ermordet worden seist, und sich dadurch verraten. Du wußtest übrigens bereits, daß er mit den Aladschy im Bund sei, und nun befürchtete er, daß ihr nach Ostromdscha zurückkehren würdet, um ihn dem Gericht zu übergeben.«

»Da mag er ruhig sein. Wir wollen ihn seinem bösen Gewissen überlassen.«

»O, das wird ihn nicht sehr peinigen. Es verursacht ihm jedenfalls weniger Schmerzen, als die Peitschenhiebe, welche er bekommen hat.«

»Erzählte er dies?«

»Ja, und er war voll Wut über den kleinen Hadschi. Besonders ärgerte es ihn, daß er sich selbst die dreißig Hiebe auswählen mußte. Er sagte, sie seien mindestens soviel wert gewesen, wie sonst hundert. Das Gewand klebte ihm auf dem wunden Rücken, und er bat die Aladschy inständigst, euch doch zu töten, erstens aus Rache und zweitens, damit er nicht von euch angezeigt werden könne.«

»Versprachen sie ihm das?«

»Sie schwuren es ihm zu und wollten gleich nach Radowitsch aufbrechen; aber er sagte ihnen, da ihr dort übernachten würdet, so hätten sie Zeit bis zum Anbruch des Morgens. Sie sollten also schlafen, um sich zu erholen und morgen frisch zu sein. Dabei machte er sie darauf aufmerksam, daß sie bei meinem Bruder wohl Näheres erfahren könnten, denn er habe zufälligerweise in Radowitsch gehört, daß dieser die vier Fremden nach der Locanda babi humajuni geführt habe.«

»Dieser Vorschlag wurde natürlich befolgt?«

»Ja. Mir war dies freilich höchst unlieb, denn sie beschlossen, die Nacht bei mir zu bleiben, und ich war Gefangener in meinem eignen Hause. Sie trauten mir nicht, und ich durfte nicht vor die Türe treten. Die Aladschy hatten in der letzten Nacht nicht geschlafen und sollten der Ruhe pflegen, während die Andern abwechselnd wachten.«

»Und Toma, der Bote?«

»Er ritt nach Hause, aber er will morgen schon wieder nach Radowitsch kommen, um zu erfahren, ob die Scheckigen euch eingeholt und ermordet haben.«

»Bei wem will er das erfragen?«

»Das weiß ich nicht. Sie nannten den Namen, indem sie die Köpfe zusammensteckten, so leise, daß ich ihn nicht hören konnte. Als der Bote fort war, kauften die Aladschy den beiden Andern die Gewehre nebst Munition ab. Du hattest die ihrigen zerbrochen und ihnen auch die Pulverbeutel genommen. So wütend sie über dich waren, sie lachten dich doch aus, daß du ihnen das Geld gelassen hattest.«

»Ich bin zu ehrlich gewesen. Sollten sie mir wieder in die Hände fallen, so werde ich mich nicht zum zweitenmal auslachen lassen. Was aber wollten die beiden Andern tun? Sie sind doch heute nicht mitgeritten.«

»Sie kehren nach Menlik zurück und haben ihren Auftrag den Aladschy übergeben. Sie sollen nämlich einen gewissen Barud el – el – el – wie war doch der Name!«

»Barud el Amasat.«

»Ja, so lautet er. Also diesem sollen sie melden, daß sein Sohn gestorben sei; ferner, daß ihr die Koptscha habt, und endlich, daß ihr euch bei einem Fleischer in Sbiganzy nach der Derekulibe erkundigen könnt.«

»Nun, vielleicht gelingt es uns, den Boten zuvorzukommen.«

»Effendi, hüte dich! Sie reiten auch nach Sbiganzy und kennen den nächsten Weg über Taschköj dahin sehr genau. Willst du ihnen zuvorkommen, so mußt du unbedingt diesen Weg einschlagen, und sie im Wald umreiten. Du weißt aber nicht, wo sie sind. Im Gegenteil, sie werden euch auflauern und überfallen.«

»Darauf sind wir vorbereitet. Wenn man eine Gefahr genau kennt, so ist sie nur halb so groß. Hätte ich nicht einen kranken Fuß, so würde ich trotzdem diesen Weg einschlagen. Ich würde ihre Fährte lesen und immer ganz genau wissen, woran ich bin. Dazu aber ist nötig, daß ich oft absteige und das kann ich heute nicht. Auch darf ich es aus demselben Grund nicht zu einem Kampf kommen lassen. Im Wald kämpft man nicht zu Pferde, und zu Fuß würde ich eine traurige Rolle spielen. Wir werden also einen anderen Weg nehmen.«

»Welcher aber länger ist.«

»Das tut nichts.«

»So wirst du ihnen nicht zuvorkommen, Effendi.«

»Wahrscheinlich doch. Wir werden von hier nach Karbinzy reiten und von da vielleicht direkt oder über Warzy nach Sbiganzy, je nach den Umständen.«

»Das ist aber ein schlimmer Weg, Herr.«

»Eigentlich nicht. Wenn wir von hier nach Istib und von da über Karaorman nach Warzy reiten, so haben wir stets Straße; aber da machen wir einen Winkel, welcher viel Zeit erfordert. Lieber reite ich direkt nach Karbinzy, obwohl das ein böser Ritt werden wird, denn ich glaube nicht, daß es einen gebahnten Pfad dorthin gibt.«

»Den gibt es freilich nur stellenweise,« bestätigte der Korbmacher. »Aber wenn ich dich führen darf, so verspreche ich dir einen leidlichen Ritt.«

»Kennst du die Gegend?«

»Sehr genau. Führen soll ich dich nun einmal, und da ist es mir sehr gleichgültig, ob wir nach Taschköj oder nach Karbinzy gehen. Auch die Entfernung ist ziemlich dieselbe. Ich kann es so einrichten, daß wir den ungebahnten Wald vermeiden und meist über freie Strecken kommen. Bergauf und bergab wird aber sehr oft miteinander wechseln.«

»Nun, das ist auszuhalten.«

»Wann reitest du, Effendi? Kann ich zuvor erst noch einmal heim?«

»Ja; aber in einer halben Stunde solltest du wieder hier sein. Könntest du dir nicht ein Pferd borgen?«

»O, der Wirt hier gibt mir sofort eins.«

»So sprich mit ihm; ich bezahle es.«

»Du kannst auch das meinige bekommen, welches draußen steht,« erklärte sein Bruder.

»Nein, das brauchst du selbst; dein Weg nach Hause ist weit.«

»Ja, und ich wüßte auch nicht, ob es Schritt halten könnte, denn es ist sehr alt. Diese Schufte haben mir das gute Pferd genommen. Ich werde es nie wieder sehen und habe auch kein Geld, mir ein anderes zu kaufen, obgleich ich es so notwendig brauche.«

»Wie viel war es denn wert?« fragte ich ihn.

»Unter Verwandten hundertfünfzig Piaster.«

»Ich will es dir abkaufen.«

»Abkaufen?« fragte er verwundert. »Effendi, ist das dein Ernst?«

»Warum denn nicht?«

»Weil ich das Pferd nicht habe.«

»Das tut nichts. Ich werde es mir holen.«

»Wo denn?«

»Bei den Dieben. Wenn ich sie ereile, werde ich ihnen auch nebenbei dein Pferd abnehmen.«

»Und wenn es dir nicht gelingt?«

»Das ist meine Sorge. Kurz und gut, ich kaufe es dir ab, wenn du überhaupt auf diesen Handel eingehen willst.«

»Mit Freuden, denn ich bekäme das Tier doch niemals wieder. Aber, Effendi, nimm es mir nicht übel! Du willst das Pferd gewiß erst dann bezahlen, wenn du es wirklich hast?«

»O nein! Wer weiß, wie lange ich diesen Halunken nachreiten muß und wann ich sie treffe! Wie wollte ich dir dann das Geld zustellen? Ich gebe dir die zweihundert Piaster sofort.«

»Hundertfünfzig habe ich gesagt.«

»Nein, zweihundert!«

»So hast du mich falsch verstanden.«

»Das ist mein Fehler. Ich habe zweihundert Piaster gedacht und dir erklärt, daß ich es dafür kaufe. Willst du?«

»Aber es ist zu viel.«

»Und als Schwanzgeld gebe ich dir noch fünfzig Piaster für deine Kinder mit. Hier hast du also zweihundertfünfzig!«

Das ergab in Summa kaum fünfzig Mark für das beste Pferd dieses Mannes. Aber in jenen Gegenden hat man für Pferde gewöhnlichen Schlages ganz andere Preise als bei uns daheim. Auf dem Lande besitzt selbst der Arme ein Pferd, denn billige, oft kostenlose Weide gibt es überall. Daß der Korbflechter kein Pferd besaß, war ein sicheres Zeichen seiner großen Armut.

Trotz der Geringfügigkeit der Summe stiftete ich mit ihr doch eine große Freude. Der Verlust, welchen der brave Mann erlitten hatte, war mehr als ersetzt. Und mir tat ich doch keinen Schaden, denn ich bezahlte das Pferd ja von dem Geld derjenigen, die es gestohlen hatten. Jetzt bedauerte ich, nicht auch die Beutel der beiden Aladschy zu mir gesteckt zu haben. Ich hätte mit dem Inhalt derselben armen und braven Leuten Gutes erweisen können.

Wir frühstückten und rüsteten uns dann zum Aufbruch. Dabei kam ich wegen meines Fußes in Verlegenheit. Was sollte ich anziehen? Eben dachte ich über diese Frage nach, da trat der Arzt herein.

»Effendim,« sagte er, »ich komme, um dir meinen Morgenbesuch zu machen und dich zu fragen, wie du geruht hast.«

Er war ganz so gekleidet, wie gestern abend, und hatte ein Päckchen in der Hand.

»Ich danke dir,« antwortete ich. »Meine Ruhe war eine sanfte, und ich wünsche, daß die deinige ebenso gewesen sei.«

»Allah hat dir deinen Wunsch nicht erfüllt, denn ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich hatte den Kopf so voll des schwefelsauren Kalkes, daß es mir unmöglich war, zu schlafen. Und als ich doch einmal einschlummerte, da träumte mir, das Weltmeer sei voll von Gips und Wasser, der Himmel aber sei lauter Kattun und werde in das Gipsmeer getaucht und dann unaufhörlich um mich herumgewickelt. Dieser entsetzliche Verband hüllte mich endlich so vollständig ein, daß mir der Atem ausging. Ich schrie vor Angst laut auf und – erwachte. Aber ich hatte mich so sehr gegen das Verbinden gewehrt, daß ich von dem Schlafkissen herab und bis in die Mitte der Stube hinüber gerollt war.«

»So hast du nun wohl eine Ahnung, wie es gestern deinem »Modell« zumute war?«

»Gefallen wird es ihm nicht haben, dennoch liegt er wieder seit einer Stunde bei mir. Er hat den linken Oberschenkel und zwei Finger der rechten Hand gebrochen. Er ist sehr schön verbunden, raucht Tschibuk und trinkt Limonade von Apfelsinen dazu.«

»Kam er denn freiwillig?«

»Nein, ich selbst habe ihn holen müssen.«

»Und wie steht es mit deinem Gipskaftan?«

»Der hängt bereits neben der Haustüre an einer Eisenstange, und viel Volk steht vor dem Hause. Ich habe einen Jüngling hingestellt, welcher dem Publikum die wichtige Bedeutung des Kaftans erklären muß, und dann darf ein jeder unentgeltlich eintreten, um den Finger- und Schenkelverband meines Modells zu betrachten. Es werden nicht viele Tage vergehen, so bin ich ein berühmter Mann, und das habe ich dir zu danken. Wie geht es deinem Fuß?«

»Sehr gut!«

»So empfehle ich als dein Leibarzt die größte Ruhe des Gliedes. Draußen im Hofe werden Pferde gesattelt. Du willst doch nicht etwa abreisen?«

»Freilich will ich es.«

»Hm! Das ist unvorsichtig.«

»Ich weiß, daß ich es wagen kann.«

»Ja, du warst schon gestern abend gewillt, heute zu reiten. Aber was willst du während des Rittes an den Fuß ziehen?«

»Ich dachte soeben darüber nach.«

»Und ich habe während der Nacht daran gedacht. Da ist mir etwas Gutes eingefallen. Ich habe draußen auf dem Lande einen reichen Patienten, welcher von der Gicht gepeinigt wird. Seine Füße sind geschwollen, und es zwickt und kneipt ihn in allen Zehen. Für den hatte ich hier in der Stadt ein Paar schöne, weiche Gichtstiefel anfertigen lassen, welche ich ihm hinausschicken wollte. Ich kann ihm leicht ein anderes Paar machen lassen. Du hast weder die Bandwürmer, noch das Skelett von mir annehmen wollen, und so hoffe ich, du wirst mich nicht schamrot machen, sondern mir erlauben, dir mit diesen Stiefeln einen Beweis meiner Ehrerbietung und Dankbarkeit zu geben.«

Er wickelte das Päckchen auf und brachte die Stiefel zum Vorschein. Sie waren aus sehr starkem Tuch gemacht, hoch besohlt und rundum mit Leder besetzt.

»Erfreue mich, Effendi, und probiere den Linken einmal an,« bat er.

Ich tat ihm recht gern den Willen. Der Stiefel paßte, und ich erklärte, daß ich das Geschenk annehmen werde. Seine Freude war groß, und er bedankte sich bei mir. Als ich ihm klar machen wollte, daß ich in seiner Schuld stehe, nicht aber er in der meinigen, eilte er zur Türe hinaus und warf mir, ehe er dieselbe schloß, noch den Wunsch einer glücklichen Reise herein.

Als dann der Korbflechter wieder kam, sollte aufgebrochen werden, und ich fragte den Wirt nach dem Betrag unserer Rechnung.

»Nichts, Effendi,« antwortete er kurz.

»Aber wir müssen doch bezahlen!«

»Es ist bezahlt.«

»Von wem?«

»Von dem Hekim. Du hast ihm etwas gelehrt, was ihm sehr viel Geld einbringen wird. Er läßt dich noch untertänigst grüßen und dir eine fröhliche Ankunft in deinem Vaterlande wünschen.«

»Sihdi,« flüsterte Halef mir zu, »sprich nicht dagegen, sondern laß es dir gefallen! Dieser Hekim ist ein klügerer und anständigerer Mann, als ich erst dachte. Er weiß die Freuden der Gastlichkeit zu würdigen, und dafür wird ihm im Buch des Lebens ein sanfter Tod verzeichnet sein.«

Ich kam mit Mühe in den Hof und wurde auf das Pferd gehoben. Einmal im Sattel, machte sich die Sache sehr gut. Wir trabten zum Hof hinaus, wieder einmal, ohne – bezahlt zu haben.

In einer der engen Gassen, durch welche wir ritten, sah ich eine Menge Menschen stehen. An dem Hause, vor welchem sie sich postiert hatten, hing ein weißer Gegenstand. Als wir näher kamen, erkannte ich den Kaftan, über dessen Kragen der Fez mit der Zigarrenbändertroddel gestülpt war. Der Hekim hatte also nicht im Scherz gesprochen. Da hing der Kaftan in Wirklichkeit – ein wunderbares Beispiel türkischer Reklame.

Mir kam die Sache gar nicht lächerlich vor. Und auch die Menschen, durch welche wir uns drängten, zeigten sehr ernsthafte Gesichter. Ich hielt an und schickte den Korbflechter hinein, um mich zu erkundigen, ob der Herr daheim sei. Er kehrte mit einer verneinenden Antwort zurück; der Frau Doktor konnten wir unmöglich eine Abschiedsvisite abstatten.

Als wir die engen Gassen mit ihren unansehnlichen Basars hinter uns hatten, lenkten wir nach der Straße ein, welche nach Skopia führt. Die Entfernung bis dorthin ist ziemlich dieselbe, wie diejenige von Ostromdscha nach Radowitsch. Aber wir durchmaßen nur einen kleinen Teil derselben. So lange wir uns auf der Straße befanden, ging es im Galopp vorwärts. Dann bog der Führer rechts ab, zwischen zwei bewaldete Höhen hinein, deren Tal von einem Bach durchflossen wurde.

Dieses Tal stieg rasch und ziemlich steil auf, und dann sahen wir einen glatten, baumlosen Höhenkamm vor uns, welcher grad gegen Norden strich und dem wir im Trab folgten.

Was soll ich über die Gegend sagen? Man merkt sich bekanntlich nur diejenigen Orte gut, an denen man etwas erlebt hat, und dies war hier nicht der Fall. Der Korbflechter führte uns durch meist unbewaldete Gebiete, denen kein landschaftliches Interesse abzugewinnen war.

In Karbinzy, einem Dorf unweit des linken Ufers der Bregalnitza, machten wir Halt und verabschiedeten uns von ihm. Er erhielt noch eine Extrabelohnung, über welche er außerordentlich erfreut war. Dann ritten wir über den Fluß, um nach Warzy zu kommen, welches am rechten Ufer liegt. Durch dieses Dorf führt der schon vor alten Zeiten bekannte und viel benutzte Reitsteg, welcher die südlich von Istib liegenden Hauptorte mit Karatowa, Kostendil, Dubnitza, Radomir und schließlich Sofia verbindet. Wir setzten noch über die kleine Sletowska und befanden uns dann in dem Dorf Sbiganzy, dem heutigen Ziel unseres Rittes.

Ungefähr morgens neun Uhr nach unserer Zeit hatten wir Radowitsch verlassen, und um drei Uhr nachmittags kamen wir an. Bei gewöhnlichem Schritt hätten wir das Dorf vor nachts nicht erreicht.

Viertes Kapitel: In der Schluchthuette

Das Dorf Sbiganzy ist kein unansehnlicher Ort; ich möchte denselben, da es einen Basar da gibt, lieber als Marktflecken bezeichnen. Mitten zwischen der Bregalnitza und der Sletowska gelegen, ist das Land gut bewässert und sehr fruchtbar. Und entgegen andern Orten, durch welche wir gekommen waren, deutete die Bauart der Häuser darauf, daß die Bewohner sich einer gewissen Wohlhabenheit erfreuten.

Natürlich ließen wir uns sofort einen Khan zeigen. Er bestand aus verschiedenen Gebäuden, welche einen sehr großen Hof umschlossen, und machte den Eindruck eines kleinen Rittergutes. Man sah es der Wirtschaft sogleich an, daß der Besitzer ein Bulgare sein müsse. Und so war es auch.

Er empfing uns überaus freundlich, gab mir die vornehmsten Titel, wohl weil er ein Pferdekenner war und meinen Rih bewunderte, und lud uns ein, in die Stube zu kommen.

Der Mann hatte sogar zwei Stuben, eine für den gewöhnlichen Verkehr und eine bessere für diejenigen Gäste, welchen er eine Auszeichnung erweisen wollte.

Zwei Knechte mußten mich vom Pferd nehmen und in die vornehmere Stube tragen, wo es zu meinem Erstaunen ein Ding gab, welches aus einem Lehngestell bestand, auf welchem ein langes, breites und weiches Polster lag. Man hätte dieses Möbel beinahe ein Kanapee nennen können.

Als er den Blick bemerkte, mit welchem ich dieses Möbel betrachtete, auf das ich niedergesetzt wurde, sagte er, indem er selbstgefällig lächelte:

»Du wunderst dich, dieses Sofa hier zu finden, Herr? Es ist in Sofia gebaut und auf einem Wagen hierher gekommen. Du wirst das Rahat otturmak15 gewöhnt sein, denn ich sehe, daß du ein Muselmann und Hadschi bist; ich aber bin ein Christ und darf mit ausgestreckten Beinen sitzen. Da die deinigen geschwollen sind, so wirst du es sehr bequem finden.«

»Ich bin diese Art von Sitzen von Jugend auf gewöhnt,« lautete meine Antwort. »Ich bin kein Moslem.«

»Und trägst das Hamaïl der Mekkapilger!«

»Ist das verboten?«

»Ja, sehr streng.«

»Von wem?«

»Durch die Gesetze der Khalifen.«

»Die gehen mich als Christ nichts an. Ich habe auch nichts dawider, wenn ein Mohammedaner unsere Bibel bei sich trägt.«

»Wenn du ein Christ und an das Sofa von Jugend auf gewöhnt bist, so bist du wohl sehr weit her?«

»Ich bin aus Alemania.«

»O, das kenne ich genau!«

»Wirklich? Das freut mich.«

»Ja, es liegt neben Baweria16, wo die Wolga fließt, und neben Iswitschera17, wo die Tuna18 in den Ak deniz adalary19 mündet.«

»Mit Freuden höre ich, daß du die Grenzen meines Vaterlandes kennst. Solche kenntnisreiche Leute gibt es hier sehr selten.«

»Weil sie nichts lernen wollen und nichts merken können,« antwortete er geschmeichelt. »Ich aber halte die Augen und die Ohren offen und lasse mir nie etwas aus dem Gedächtnis schwinden. Ich weiß noch mehr, noch viel mehr von deinem Vaterland.«

»Das merke ich bereits.«

»Euer Sultan heißt Gillem muzafer20 und doch auch Gillem baryschdyrydschy21. Sein Großwesir ist Ismark bila satschly22, und eure Kanonen werden Jakma ijneleri23 genannt. Die Hauptstadt ist Münik, wo das beste Arpa suju24 gebraut wird, von welchem du bei mir trinken kannst, so viel du willst, und in – —«

»Arpa suju hast du?« unterbrach ich ihn. »Das brauest du wohl selbst?«

Ich dachte, ob wohl auch hier der brave Bayer eingekehrt sei, um gegen sein Bierrezept freie Zeche zu bekommen.

»Ja,« antwortete er, »ich mache es selbst, und es wird sehr gern getrunken, besonders im Sommer.«

»Was nimmst du dazu?«

»Herr, das kann ich nicht verraten.«

»Warum nicht?«

»Es ist ein großes Geheimnis.«

»O, in Baweria kennt jedes Kind dieses Geheimnis. Ich kenne sogar mehrere Geheimnisse der Biere und weiß, wie man dunkle und lichte macht, schwere und leichte, auch ganz helle, welche man Ak arpa suju25 nennt.«

»Herr, so bist du noch ein viel geschickterer Brauer, als derjenige, welcher bei mir war und von welchem ich es gelernt habe.«

»Woher kam der Mann?«

»Aus Stambul.«

Aha! Er war es ganz gewiß.

»Und wo wollte er hin?«

»In seine Heimat.«

»Aber von hier aus auf welchem Wege?«

»Nach der Tuna.«

Nach der Donau, also nach Norden. Und ich wollte nach Westen. Da konnte ich den eifrigen Sendling des Gambrinus freilich nicht einholen. Ich wäre gern noch eine kleine Weile »errötend seinen Spuren« gefolgt, errötend wegen der Leistung desjenigen seiner Schüler, bei welchem ich kürzlich ein türkisches Erzeugnis seines deutschen Rezeptes getrunken hatte.

»Ich habe bereits von ihm gehört und auch von seinem Bier getrunken,« bemerkte ich.

»Wie war es, Herr?«

»Sehr – warm!«

»So muß man sehr kaltes Brunnenwasser dazuschütten. Willst du einen Krug voll davon haben?«

»Allerdings.«

»Einen großen Krug?«

»Gib mir erst einen kleinen, damit ich es probieren kann.«

Er entfernte sich in dem Augenblick, als meine drei Gefährten hereinkamen. Sie hatten die Pferde auf eine hinter dem Hause liegende Weide geführt und der Obhut eines Hüters übergeben. Als ich ihnen sagte, daß sie Bier zu trinken bekämen, äußerten sie eine lebhafte Freude darüber. Es schien mir aber, als ob sie das mehr mir zu Gefallen als aus »innerem« Antrieb täten. Sie mußten sich natürlich über den Haupt- und Krafttrank meines Heimatlandes freuen.

Der Wirt brachte einen Krug, welcher vielleicht anderthalb Liter faßte. Ich öffnete kühn die Säume meines Mundes und setzte den Krug an. Wahrhaftig, es stieg mir so eine Ahnung von Kohlensäure in die Nase.

»Wo bewahrst du dieses Arpa suju auf?« fragte ich.

»In großen Krügen, deren Oeffnungen ich fest verstopft habe.«

»Wozu verstopfest du sie?«

»Weil dann in dem Arpa suju eine Blähung entsteht, wodurch es besser schmeckend wird. Es steigen Blasen und Perlen auf.«

»Wer hat dir das gezeigt?«

»Der Bawerialy, der mir das Kochen des Arpa suju gelehrt hat. Koste es nur einmal!«

Ich kostete nicht, sondern ich trank, denn das Gebräu war gar nicht so übel. Meinen Gefährten ging es ebenso. Darum bestellte ich mir nun einen viel größeren Krug, womit ich mir, wie ich erkannte, das Herz des Bulgaren im Flug eroberte.

Er brachte einen Krug, an welchem wir bis zum späten Abend genug haben konnten, und fragte, ob wir auch einen Imbiß dazu wünschten.

»Später, jetzt noch nicht,« antwortete ich. »Wir haben vorher noch eine kleine Besprechung mit einem Bewohner dieses Ortes. Kennst du die Leute hier alle?«

»Alle miteinander.«

»Auch den Fleischer Tschurak?«

»Auch diesen. Er war Fleischer, ist aber jetzt Viehhändler und reist überall herum.«

Am liebsten wäre ich zu Tschurak gegangen, um ihn in seinem Heim aufzusuchen. Da lernt man die Leute am besten kennen und am sichersten beurteilen. Leider aber konnte ich nicht gehen. Und hinreiten und mich zu ihm in das Haus tragen lassen, das wäre ebenso unbequem wie lächerlich gewesen.

»In welchen Verhältnissen befindet sich der Mann?« erkundigte ich mich.

»In sehr guten. Er war früher arm; aber der Handel scheint viel Geld einzubringen, denn Tschurak gehört jetzt zu den reichsten Leuten der Umgegend.«

»So genießt er jetzt einen recht guten Ruf?«

»O freilich! Er ist ein sehr braver Mann, fromm, wohltätig und sehr angesehen. Wenn du ein Geschäft mit ihm zu machen hast, so wirst du ihn als ehrlichen Mann kennen lernen.«

»Das freut mich sehr, denn ich habe allerdings so eine Art von Geschäft mit ihm abzuschließen.«

»Ist es bedeutend?«

»Ja.«

»So bist du wohl nur einstweilen bei mir abgestiegen und wirst bei ihm wohnen?«

»Nein, ich bleibe bei dir. Ich habe mich auf Sbiganzy gefreut, denn die Gegend ist mir als eine sehr schöne geschildert worden – —«

»Das ist sie auch, ja, das ist sie, Herr. Die Lage zwischen zwei Flüssen, schon das ist ein Vorteil. Dann kommen die prachtvollen Berge, die sich hinauf nach Sletowo und noch weiter ziehen. Das ist überall so einladend zum Spazierengehen.«

»Das sagte man mir. Besonders romantisch soll der Weg nach der Derekulibe sein.«

Ich hatte mit Absicht das Gespräch auf die Schluchthütte gelenkt. Ich wollte aus dem Munde dieses unbeteiligten Mannes erfahren, was für ein Ort sie sei.

»Nach der Derekulibe?« fragte er. »Die kenne ich noch gar nicht.«

»So ist sie kein allgemein bekannter Ort?«

»Ich habe noch nie von ihr gehört.«

»Aber es muß doch unbedingt in dieser Gegend ein Bauwerk geben, welches diesen Namen trägt.«

»Wohl schwerlich. Ich bin hier geboren und habe stets in Sbiganzy gelebt. Ich müßte doch die Hütte kennen.«

»Hm! So hat ihr jedenfalls nur derjenige, welcher mit mir von ihr sprach, diesen Namen gegeben.«

»Das ist wahrscheinlich.«

»Aber selbst in diesem Fall muß sie vorhanden sein. Dem Namen nach ist es eine Hütte, welche in einer Schlucht liegt. Ist dir vielleicht so etwas bekannt?«

»Soll sie bewohnt sein?«

»Das weiß ich nicht.«

»Wenn sie keinen Bewohner hat, so kenne ich sie. Es gibt allerdings draußen im Wald eine Hütte, die ganz im finstersten Winkel der Schlucht liegt. Mein Vater hat sie aus Holz gebaut, denn das Gehölz gehörte ihm. Vor ungefähr acht Jahren aber hat es mir der Fleischer abgekauft.«

Diese Tatsache diente mir als Beweis, daß diese Hütte gemeint sei. Darum fragte ich weiter:

»Wozu hat sie dein Vater gebaut?«

»Um die Werkzeuge darin aufzubewahren: Hacken, Schaufeln, Spaten und anderes.«

»Und wozu braucht sie der Fleischer?«

»Das weiß ich nicht. Ich glaube gar nicht, daß er sie benutzt, obgleich er Sitze hineingebaut hat, welche früher nicht darin waren.«

»Ist sie verschlossen?«

»Ja. Sie besteht aus zwei Abteilungen. Ganz hinten in der Schlucht läuft eine schmale Rinne im Felsen herab; an diese Rinne ist die Hütte angebaut. Warum fragst du so angelegentlich danach?«

»Weil man sie mir genannt und dabei gesagt hat, daß der Weg dorthin ein sehr romantischer sei.«

»Da hat man dich getäuscht. Du kommst erst durch offene Felder und dann in den dunklen Wald, wo du gar keine Aussicht hast. Die Wände des Tales rücken immer näher zusammen, und wo sie sich vereinigen, da ist der Wald am wildesten, und dort steht die Hütte neben einer Quelle, welche aus dem Gestein entspringt. Eine schöne Gegend ist dort nicht.«

Da meinte Halef:

»Sihdi, wir suchen einen Ort, den wir nicht finden können, und heute morgen hast du einen ähnlich lautenden Namen genannt. Sprachst du nicht von einem Ort, der ebenso heißt, wie derjenige, welcher auf dem Zettel Hamd el Amasats steht? Du sagtest, unser heutiger Weg könnte durch denselben führen.«

»Meinst du Karaorman?«

»Ja, so lautete es.«

»Da fehlt ein Buchstabe. Wir suchen Karanorman.«

»Vielleicht ist das nur ein Schreibfehler.«

»Dies ist möglich. Bist du in Karaorman bekannt?« fragte ich nun den Wirt.

»Ja,« antwortete er. »Ich bin oft in dem Dorf gewesen, denn unser Weg nach Istib führt hindurch.«

»Gibt es dort vielleicht einen großen Khan?«

»Nein, der Ort hat gar keinen Gasthof. Er liegt so nahe an Istib, daß die Leute lieber in der Stadt einkehren als in dem Dorf.«

»Es handelt sich nämlich um einen Ort oder um ein Gebäude Namens Karanorman-Khan.«

15.Wörtlich: Ruhe der Glieder = Sitzen mit untergeschlagenen Beinen nach Art der Orientalen.
16.Bayern.
17.Schweiz.
18.Donau.
19.Mittelländischer Archipel.
20.Wilhelm der Siegreiche.
21.Wilhelm der Friedensstifter.
22.Bismarck ohne Haar.
23.Zündnadeln.
24.Bier.
25.Weißbier.
Yaş sınırı:
12+
Litres'teki yayın tarihi:
30 ağustos 2016
Hacim:
560 s. 1 illüstrasyon
Telif hakkı:
Public Domain
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