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Kitabı oku: «Scepter und Hammer», sayfa 24

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Daß etwas einer Meuterei oder einer Empörung Ähnliches vorliege, hatten sie sich wohl denken können, wie die Verhältnisse aber eigentlich und wirklich standen, das hatten sie sich natürlich nicht sagen können. Katombo hatte die Uniform ab- und seine Kleider wieder angelegt. Die Haltung welche er einnahm, mußte ihnen sagen, daß er der Mann sei, an den sie sich zu wenden hatten.

Die Offiziere blieben halten, der Kapitän trat vor.

»Wo ist Seine Durchlaucht der Herzog von Raumburg?«

Katombo lächelte überlegen.

»Sie stehen nicht an dem Platze, welcher Sie berechtigen könnte, irgend eine Frage an mich, den gegenwärtigen Kommandeur des »Drachen« zu richten. Das Schiff ist seit einigen Stunden Eigenthum meines Kriegsherrn, des Sultans von Stambul, und ich an Ihrer Stelle würde vorziehen, das Weitere ruhig abzuwarten. Dennoch will ich ausnahmsweise Ihre Frage beantworten: Malek-Pascha ist frei, Raumburg aber befindet sich jetzt in demselben Käfige, in welchen Sie mich einsperren zu lassen beliebten.«

»Der Herzog – in diesem Loche!«

»Der Schuft – in diesem Loche! wollen Sie wohl sagen. Es haben bessere Männer dort gesteckt, wie ich mich selbst überzeugt habe, wenn auch nur für wenige Stunden, und zwar nicht nur als politische, sondern sogar auch als Kriminalgefangene, wie Sie sich entsinnen ab!«

Die Herren blickten einander fragend an, dann schnallte der Kapitän seinen Säbel ab und entledigte sich des Messers und der Pistolen. Die Übrigen folgten seinem Beispiele.

»Sie werden hier ruhig und im Gliede warten, bis ich Ihre Räume besichtigt habe. Wer eine verdächtige Bewegung unternimmt, wird erschossen!«

Er verschwand mit Ali in den Kajüten, und es dauerte sehr lange, ehe er zurückkehrte. Als dies geschah, trug der neue Bootsmann einen ganzen Pack von allerlei Effekten auf den Armen.

»Ich habe mir erlaubt mir Einiges auszusuchen, dessen Sie vorläufig nicht mehr bedürfen – Depeschen und Instruktionen, die für uns von großer Wichtigkeit, für Sie aber von keinem Belange mehr sind. Folgen Sie diesem Manne; er wird Ihnen diejenigen Räume anweisen, welche ich für Sie bestimme!«

Ali legte den Pack ab und führte sie zurück. Sie wurden eingeschlossen und erhielten nur die Hälfte des Platzes, den sie früher innegehabt hatten; den übrigen nahm Katombo für sich, Ayescha und Manu-Remusat in Anspruch.

Jetzt mußte Ali die konfiszirten Schriftstücke zu Malek-Pascha in die Kajüte tragen; dann wurden die Luken geöffnet, um mit den gefangenen Mannschaften zu verhandeln. Dies war eine nicht leichte Aufgabe, aber sie wurde zwar erst nach längerer Zeit aber endlich doch zur Zufriedenheit gelöst. Die Leute mußten ihre Waffen abgeben und blieben eingesperrt. Diese Maßregel war sehr nothwendig bei der geringen Anzahl von Männern, welche Katombo zur Verfügung standen.

Während dieser ganzen Zeit hatte sich der Großvezier nicht blicken lassen; die Papiere mußten von außerordentlicher Wichtigkeit für ihn sein. Nun aber kam er auf das Verdeck und schritt mit einer Miene auf Katombo zu, in welcher die hellste Genugthuung erglänzte.

»Allah ist mit Dir und Deiner Hand, denn wo Du hingreifst, da sprießt die Blume des Segens hervor. Die Instruktionen, welche Du gefunden hast, sind mehr als zehntausend Beutel werth. Wir haben heut den Feind besiegt zu Lande und zur See, ohne daß wir eine Schlacht geschlagen oder auch nur einen Mann verloren hätten. Im Gegentheile, wir haben einen gewonnen, nämlich Dich, dem alle Ehren offen stehen, welche die hohe Pforte zu vergeben hat. Ich sage noch einmal: sei mein Sohn! Willst Du?«

»Ich will.«

»Und trage von jetzt an den Namen, den mein Erst- und Einziggeborener trug, bevor ihn der Engel des Todes zu sich nahm!«

»Welchen?«

»Den Namen Nurwan. Darf ich Dich so nennen?«

»Herr, ich bitte Dich darum!«

»So lasse Allah seinen Segen leuchten über Dir auf allen Deinen Wegen. Du hast mir das Leben und die Freiheit wiedergegeben, hast dem Großherrn den Sieg gebracht; es warten Deiner große Ehren und Würden, doch bleibe immer so kühn und stark, so treu und wahr, als ob Du lebtest auf der einsamen Insel, zu welcher Du mit Manu-Remusat und Deinem Weibe gehen wolltest. Und hast Du dann noch einen Feind, Allah inhal, der Herr verbrenne ihn!« – — —

Vierzehntes Kapitel: Der schwarze Kapitän

Nach den zuletzt erzählten Ereignissen waren zehn Jahre vergangen.

Es war im März, dem heißesten Monat Egyptens. Die Sonne brannte glühend hernieder; der Sand der Wüste vermochte ihre Strahlen nicht mehr aufzunehmen; er warf sie wieder von sich, so daß sie sich wie ein wallendes Gluthmeer über die Ebene lagerten und dem nach einem grünen Punkte sich sehnenden Auge Schmerzen verursachten.

Eine kleine Karawane zog durch die Wüste. Voran ritten zwei Männer zu Pferde. Der eine war alt, sein Bart hatte das Grau des Silbers angenommen; dennoch aber machte er noch den Eindruck der Kraft und Ausdauer, welche zu einem Wüstenritte unbedingt erforderlich sind. der andere war bedeutend jünger. Seine Gestalt überragte die des ersten um Kopfeslänge.

Hinter ihnen kam ein kostbar aufgezäumtes Kameel mit einem Tachterwahn (Frauenkorb), in welchem eine verschleierte Frau saß, die ein ungefähr zweijähriges Mädchen in den Armen hielt, dessen kindliche Züge auf die Schönheit der Mutter schließen ließen.

Dann folgte eine Diener, welcher mehrere Lastkameele leitete, und den Zug beschlossen einige bewaffnete Männer, denen man es ansah, daß sie ihre krummen Säbel und langrohrigen Büchsen wohl zu gebrauchen wußten.

Die beiden Anführer unterhielten ein lebhaftes Gespräch.

»Weißt Du gewiß, daß wir uns in der rechten Richtung befinden, Katombo?« frug der Ältere.

»Ja, Vater,« antwortete der Gefragte. »Ich weiß es ganz genau, daß wir am Abende, also in ungefähr drei Stunden, die Uah (Oase) erreichen werden.«

»Dann Gott sei Dank! Wir fürchten uns natürlich vor einer sagen!«

»Und Sobeïde! Sie haben keine Ahnung, daß wir kommen, und ihre Überraschung wird ebenso groß sein wie die Freude, welche unser Besuch erregen wird.«

»Zehn Jahre! Es ist eine lange, lange Zeit, daß wir sie nicht gesehen haben; für Dich war sie glücklich, für Omar nicht. Du wurdest Kapudan Pascha (Oberadmiral), und er wurde zum Tode verurtheilt, weil es ruchbar wurde, daß er der Tödtung des Mudellir von Assuan und unserer Flucht nicht fern gestanden hatte. Es gelang ihm zu entkommen, und nun muß er als ein Geächteter und Verfolgter in der Wüste leben, die ganz allein ihm Sicherheit gewährt.«

»Das ist schlimm; doch ist sein Unglück nicht so groß, als wie es scheint. Er und Sobeïde lieben sich, und seine Mameluken sind ihm treu ergeben. Ich werde all meinen Einfluß aufbieten um zu erlangen, daß ihm der Khedive die Erlaubniß gibt zurückzukehren.«

»Wird Dein Einfluß so weit reichen? Der Vizekönig ist beinahe selbstständiger Herrscher seines Landes, in Mesr (Egypten) gilt der Wille des Sultans jetzt so viel wie nichts, und außerdem mußt Du bedenken, daß Du in den Augen des Vizekönigs ja selbst der Strafbare bist.«

»Es kommt darauf an, ob man in Nurwan-Pascha den Katombo erkennt, welcher den Mudellir überlistete und besiegte. Doch halt! Was sind das für Punkte?«

Er deutete mit der Hand vorwärts, wo am Horizonte einige weiße Punkte erschienen, welche sich näherten. Die Karawane hielt an, und die Männer griffen zu den Waffen.

»Sind es Feinde?« frug mit ängstlicher Stimme die Verschleierte.

»Das kann man nicht wissen, Ayescha,« antwortete Katombo. »Jeder Wüstenbewohner ist mehr oder weniger ein Räuber oder Dieb.«

»Es sind ihrer viele,« meinte Manu-Remusat. »Kannst Du sie zählen, Katombo?« werden.

»Fünf – zehn – zwölf – fünfzehn – zwanzig! Wenn es Feinde sind, so sind sie uns an Zahl überlegen.«

»Dennoch werden wir uns wehren!«

Die Reiter kamen näher. Ihre weißen Haïks (Burnus mit Kaputze) schimmerten im Lichte der Sonne. Sie hatten die Reisenden bemerkt und hielten in einer breiten Front auf sie zu, deren Flügel sich nach und nach verschoben, so daß die Karawane umzingelt wurde.

Ayescha zitterte vor Angst und drückte ihr Töchterchen fest an sich.

»Kämpft nicht, sondern ergebt Euch lieber,« bat sie.

»Beruhige Dich,« sprach Katombo; »wir haben nichts zu fürchten. Ich kenne einen von ihnen. Er war mit Omar-Bathu, als dieser Sobeïde holte.«

Die Reiter schwangen drohend ihre Lanzen und Flinten, und als der Kreis um die kleine Karawane geschlossen war, frug der Anführer:

»Wer seid Ihr?«

»Wir sind Reisende, die eine Uah suchen, und wünschen Frieden mit Euch.«

»Wo kommt Ihr her?«

»Aus Mesr.«

»Und wo wollt Ihr hin?«

»Du fragst, als ob Du ein Khawasse seist. Wer hat Dich zum Herrn der Wüste gemacht?«

»Ein Khawasse? Ich bin kein Sklave, sondern ein freier Mann. Ein Uëlad Arab ist kein Polizist.«

»So verfolge Deinen Weg ebenso wie wir den unsrigen.«

»Unser Weg ist der Eurige. Ihr kommt aus Mesr; das ist nicht gut für Euch, denn ich muß Euch zu unserem Scheik bringen.«

»Wie lautet der Name desselben?«

»Du wirst ihn vielleicht erfahren!«

»Ich weiß ihn bereits. Dein Herr ist Omar-Bathu, den wir suchen.«

»Du kennst ihn? Wer hat ihn Dir genannt?«

»Wir sind Freunde von ihm. Führe uns!«

»Bist Du sein Freund, so sorge Dich nicht; seid Ihr aber Feinde von ihm, so seid Ihr verloren. Kommt!«

Der Zug setzte sich in Bewegung.

Sie mochten wohl eine Stunde geritten sein, als am fernen Horizont ein Reiter auftauchte, welcher ein sehr gutes Hedjihn reiten mußte, denn der Lauf des Thieres war so schnell, daß er schon nach fünf Minuten auf Hörweite herangekommen war. Es war ein noch junger Mann, der ein ganzes Arsenal von Waffen an sich hängen hatte. Er schien sich vor der Truppe nicht im Geringsten zu fürchten, sondern kam getrost herbei und hielt sein Hedjihn erst dann an, als er die Beduinen erreicht hatte.

»Sallam aaleïkum!« grüßte er, die Hand nach de Stirn erhebend.

»Sallam aal‘!« antwortete der Anführer kurz. Er mußte den Gruß erwidern, sprach ihn aber nicht vollständig aus, ein Zeichen, daß er sich erst entscheiden wolle, ob er dem Fremden freundlich begegnen werde. »Wo kommst Du her?«

»Aus Bildah.«

»Das ist sehr weit. Und wo willst Du hin?«

»Nach Hefr.«

»Auch das ist weit. Zu welchem Duar gehörst Du?«

»Ich bin ein Sohn des Beni Soliman und heiße Mehem al Olahad.«

»Die Beni Soliman sind friedfertige Hirten, Du aber trägst der Waffen sehr viele bei Dir!«

»Weißt Du nicht, daß die Gum (Raubkarawane) in der Wüste wohnt und der »Herr mit dem dicken Kopfe« des Nachts seine Stimme erhebt? Auch Du hast Waffen, aber dennoch habe ich Dich als Freund begrüßt.«

»Soll ich Dein Freund sein so folge uns. Du wirst in unserer Uah Wasser und Speise finden für Dich und Dein Thier.«

»Wie heißt der Schech Deines Lagers?«

»Er wird Dir seinen Namen selbst sagen. Komm!«

Der Fremde schloß sich an.

Die Sonne senkte sich immer mehr zum Horizonte nieder, und es war nicht mehr weit bis zu der in jenen Gegenden so kurzen Dämmerung, als in der Ferne grüne Palmenwedel auftauchten, und bald wurde ein Wadi erreicht, welches in Folge eines rieselnden Quelles eine außerordentliche Fruchtbarkeit zeigte.

Mamelukenfürst.

Die zehn Jahre der Ächtung und Verbannung hatten keinen ungünstigen Eindruck auf sein Äußeres gemacht. Sein Gesicht war tief gebräunt, seine Gestalt stärker, voller und kräftiger geworden. Er blickte hinaus nach Osten, von woher sich der Zug nahte. Da öffnete sich der Vorhang des Zeltes, und Sobeïde trat heraus. Sie hatte die Sitte der Beduinenweiber angenommen und war unverschleiert. Auch auf sie hatte die Zeit keinen ungünstigen Einfluß geäußert. Sie schien gar nicht gealtert zu haben und war vielmehr noch schöner als vorher geworden.

»Magst Du nicht hereinkommen, Lieber? Das Mahl ist bereitet.«

»Ich möchte, aber dort nahen unsere Leute, welche eine Anzahl Fremder bringen.«

»Wer mag es sein? Gefangene Feinde?«

»Ich weiß es nicht. Schau, es muß ein Weib dabei sein, denn das eine Djemmel (Kameel) trägt einen Tachterwahn.«

Die Nahenden kamen schnell herbei, getragen von ihren Thieren, welche die Nähe des Wassers witterten. Omar-Bathu‘s Gesicht nahm immer mehr den Ausdruck der Spannung an, aber das Auge der Liebe sieht scharf. Sobeïde stieß plötzlich einen Schrei aus.

»Mein Vater!«

Die Arme ausbreitend, eilte sie ihm entgegen. Remusat sprang vom Pferde und zog sie an sich.

»Mein Kind, meine Tochter!«

Er küßte sie mit väterlicher Zärtlichkeit und begrüßte dann Omar, welcher mittlerweile Katombo die Hand geboten hatte. Der Letztere ließ das Kameel, welches den Tachterwahn trug, niederknien. Ayescha stieg aus. Jetzt verdoppelte sich der Jubel. Das ganze Lager gerieth in freudige Aufregung über den Besuch, welchen der Scheich erhalten hatte, und dem Beduinen vom Stamme Beni Soliman kam diese Freude zu gute, denn man nahm sich keine Zeit, weiter nach seinen Verhältnissen zu forschen, er durfte als Gast in der Oase bleiben.

Am Abende saßen die seit langer Zeit wieder einmal Vereinten unter den Palmen und erzählten sich gegenseitig ihre Erlebnisse. Auch Sobeïde hatte ihrem Manne ein Töchterchen geschenkt, welches bereits neun Jahre zählte und also sieben Jahre älter war als die Tochter Katombos.

Die beiden so weit auseinander gerissenen Familien hatten nur äußerst selten von einander Kunde erhalten können, da der Aufenthalt Omar-Bathus sehr oft wechselte und auch stets verborgen bleiben mußte. Desto ausführlicher wurde jetzt Alles behandelt.

Vom Wasser her erscholl der Ton der Rababa, zu welchem sich einige Mädchen im Tanze drehten. Alle Männer waren dort versammelt, und darum hatte auch Ayescha den Schleier zurückgeschlagen, so daß ihr schönes Angesicht im Strahle des Mondes und der Sterne zu erkennen war.

Und doch wurde sie von einem unberufenen Auge beobachtet. Der fremde Beduine hatte sich hinter den Stamm einer nahen Palme geschlichen und beobachtete die Gruppe mit der größten Aufmerksamkeit. Auch von dem Gespräche vernahm er den größten Theil und zog sich erst dann zurück, als er bemerkte, daß man sich anschickte, sich zur Ruhe zu begeben.

In kurzer Zeit lag die Oase in tiefster Ruhe. Auch die Wüste schwieg, und nur zuweilen erscholl von weitem das bellende »J-a-u« des Schakals oder das tiefe »Om-mu« der Hyäne.

Da erhob sich der Beduine von der Decke, auf welcher er gelegen hatte, und schlich sich zwischen zwei Zelten hindurch, um in das Freie zu gelangen. Er kam unbemerkt hinaus und eilte dann in der Richtung fort, aus welcher er am Tage gekommen war. Nach einer Viertelstunde ungefähr blieb er stehen und stieß den Schrei des Geiers aus, welcher sofort beantwortet wurde.

Er ging dem Tone nach und stand bald vor einem Manne, welcher sich von der Erde aufgerichtet hatte.

»Nun, Selim, ist es das richtige Duar (Zeltdorf) des Mameluken?«

»Ja, Sihdi.«

»Endlich, endlich habe ich ihn und werde den Preis verdienen, den der Khedive auf seinen Kopf gesetzt hat! Ist er daheim?«

»Ja! ich habe ihn gesehen und mit ihm geredet.«

»Wir sind Deiner Spur gefolgt, sie stieß mit vielen andern zusammen. Wen hast Du getroffen?« wollte.«

»Wer war es?«

»Es waren zwei Männer, ein Weib und ein Kind. Die Männer wurden von ihm Katombo und Remusat genannt, und das Weib war die Schwester seines Weibes.«

»Remusat? Das ist Manu-Remusat, der Schech el Reïsahn und der Reïs Katombo, welche vor zehn Jahren den Mudellir Hamd-el-Arek ermordeten und dann flohen! Hamdullillah, Preis sei Gott; ich habe sie Alle beisammen, die ich gesucht habe, und werde sie entweder gefangen nehmen oder tödten. Beschreibe mir die Uah!«

Selim, der also einen ganz anderen Namen trug, als er angegeben hatte, kam diesem Befehle nach.

»Wie viele streitbare Männer sind vorhanden?«

»Vielleicht siebenzig.«

»Dann sind wir ihnen überlegen, auch abgesehen davon, daß sie schlafen und todt sein werden, ehe sie sich wehren können. Kehre jetzt zurück und wache, bis ich mit den Janitscharen komme. Der Schrei des Adler ist mein Zeichen, und wenn Alles in Ordnung ist, so antwortest Du mit dem Tone, den der Bülbül (Nachtigall) ausstößt wenn er träumt.«

»Ich gehorche, Sihdi! Aber ist es nothwendig, daß ich allein zurückkehre?«

»Fürchtest Du Dich? Du mußt schnell zurück, denn wenn man Deine Abwesenheit bemerkt ehe wir kommen, so kann unser Plan verrathen sein.«

Selim wandte sich und kehrte nach dem Duar zurück. Sein Verschwinden schien gar nicht bemerkt worden zu sein, aber als er dahin gelangte, wo neben seinem Kameele seine Decke lag, erhob sich neben dem Thiere die hohe Gestalt Katombos.

»Wo warest Du?« frug er ihn.

»Ich ging, die Hyänen zu vertreiben, deren Stimmen mich im Schlafe störten.«

»Ich hörte die Hyänen dort zur Rechten; Du aber kamst von der Linken. Du redest nicht die Wahrheit!«

»Mein Mund spricht keine Lüge!«

»Er spricht sie! Wo hast Du die Pistolen her, welche hier in Deinem Gürtel stecken?«

»Glaubst Du, sie sind gestohlen oder geraubt? Ich habe sie gekauft.«

»Wo?«

»In – in Siut.«

»In Siut? Ah! Bei wem?«

»Bei dem Waffenhändler Omrah-el-Barat.«

»Du bist sehr klug, aber Du weißt nicht, daß ich aus Siut bin und sehr wohl weiß, daß es dort keinen Waffenhändler gibt, welcher diesen Namen trägt. Deine Pistolen, welche ich heut genau betrachtete, haben das Zeichen des Khedive, Du bist ein Arnaut oder ein Janitschar.«

»Ich bin ein Beni Soliman!«

»Und heißest Mehem al Olahad? In Mesr sagt man Olahad, bei den Beni Soliman aber Ulahad. Du verräthst Dich selbst und wirst die Wahrheit bekennen, sonst bist Du verloren!«

»Ich kann nicht mehr sagen, als was ich bereits gesprochen habe.«

»So bist Du mein Gefangener!«

Er faßte nach dem Manne.

»Noch nicht!« antwortete dieser.

Er bückte sich, schnellte unter dem Arme Katombos hinweg und riß den Dolch aus der Scheide. Er zückte denselben zum Stoße, Katombo aber kam ihm zuvor und faßte den Arm.

»Mörder! Jetzt kostet es Dich das Leben!«

Er hielt ihn fest. Ein lauter Ruf machte alle Schläfer munter. Die Söhne der Wüste sind an Gefahren gewöhnt, und es gibt für sie keinen Schreck, die ihre Glieder lähmen, oder ihnen die Besinnung rauben könnte.

»Herbei, Ihr Männer! Dieser Fremde ist ein Verräther, der mich tödten wollte, weil ich ihn durchschaute.«

Der Mann wurde sofort umringt, und Katombo erzählte das Vorgekommene. Natürlich waren auch Remusat und Omar herbeigekommen. Letzterer betrachtete die Waffen des Angeschuldigten genau.

»Er ist ein Janitschar und hat Verbündete in der Nähe. Gestehst Du es?«

»Ich kann nichts gestehen?«

Du!«

»Und Du mit mir, Du und ihr Alle; das ist Euer Kismet!«

»Ah, jetzt verräthst Du Dich! Bindet ihn!«

Er wurde entwaffnet und gefesselt.

»Ist er ein Arnaute oder Janitschar, so wird er gestehen müssen,« meinte Katombo. »Mensch, hast Du vielleicht gehört, wie der Kapudan-Pascha des Großherrn heißt?«

»Nurwan-Pascha.«

»Gut. Ich bin Nurwan-Pascha und befehle Dir, die Wahrheit zu gestehen!«

»Du lügest!«

»Bringt eine Fackel herbei!«

Sie wurde gebracht.

»Kannst Du lesen?« frug Katombo.

»Ja.«

»Ah, ein Beni Soliman und lesen! Hier lies diesen Biulderi.«

Er zog ein Pergament hervor und hielt es ihm vor die Augen. Der Gefangene warf einen Blick auf den großherrlichen Paß und erbleichte.

»Glaubst Du nun, daß ich Nurwan-Pascha bin?«

»Ja.«

»Dann nieder auf die Knie mit Dir, Hund! Ich befehle Dir, die Wahrheit zu sagen. Lügst Du fort, so wirst Du todt gepeitscht.«

Der Gefangene warf sich auf die Kniee.

»Frage, Herr! Dein Knecht wird antworten.«

»Wie ist Dein wirklicher Name?«

»Selim.«

»Was bist Du?«

»Janitschar.«

»Was thust Du in der Wüste?«

»Ich suche den Mameluken Omar-Bathu.«

»Du bist nicht allein. Wer ist bei Dir?«

»Der Aga mit hundertzwanzig Mann.«

»Wo ist er?«

»In der Nähe. In einer Minute kann er bereits über Euch herfallen.«

»Ah! Die Fackel aus. Nehmt Eure Waffen, Ihr Männer; versammelt die Frauen in der Mitte des Duar und verhaltet Euch still! Wer hat Dir diese Oase verrathen?«

»Der Aga weiß es, ich nicht.«

»Das Leben sei Dir geschenkt, denn Du hast gehorchen müssen und mir jetzt die Wahrheit gesagt.«

Er löste ihm die Fesseln und fuhr dann fort:

»Ich gebe Dir die Freiheit. Gehe zum Aga und sage ihm, daß Nurwan-Pascha hier gebietet. Er wird von seinem Vorhaben abstehen.«

Selim eilte davon, so schnell als ihn seine Füße tragen wollten; an sein Kameel und die ihm abgenommenen Waffen dachte er gar nicht. In einiger Entfernung von der Oase traf er auf die herbeischleichenden Janitscharen. Der voranschreitende Aga verwunderte sich über sein Erscheinen.

»Du kehrst zurück! Warum?«

»Um Dir zu sagen, daß der Überfall nicht stattfinden darf.«

»Warum?«

»Der Kapudan-Pascha ist im Duar.«

»Nurwan-Pascha! Hat Dir der Scheïtan (Teufel) den Verstand genommen?«

»Sihdi, er ist es. Ich wollte es nicht glauben, und er hat mir seinen Biulderi gezeigt.«

»Wann? Jetzt?«

»Jetzt. Er hatte mein Verschwinden bemerkt und meine Rückkehr erwartet. Er weckte alle Männer des Duar und ließ mich fesseln. Ich mußte ihm Alles gestehen, und nun sendet er mich, Dich zu warnen.«

»Warnen? Was geht mich Nurwan-Pascha an! Er ist Offizier des Großherrn, und ich bin Offizier des Vizekönigs. Ich habe ihm nicht zu gehorchen. Der Vizekönig hat mir befohlen, Omar-Bathu zu fangen oder zu tödten, und das werde ich thun, obgleich es nun einen harten Kampf geben wird, weil sie gewarnt sind. Deine Strafe wirst Du morgen erhalten dafür, daß Du uns ihm verrathen hast!«

»Sei gnädig, Herr! Ich konnte nicht anders.«

»Wer ist Dein Herr, er oder ich?«

»Du, Sihdi. Aber bedenke, daß Du dem Vizekönig viel Verlegenheit bereiten wirst, wenn Du den obersten Seeoffizier des Großherrn tödtest.« gesehen?«

»Ich habe ihr Angesicht geschaut, denn sie war nach Sitte der Beduinen nicht verschleiert.«

»Ist sie wirklich so schön, wie man dem Vizekönig erzählt hat?«

»Ja. Sie ist herrlich wie eine Houri des Himmels.«

»Sie soll das Harem des Vizekönigs zieren. Du kehrst jetzt zurück zu Nurwan-Pascha und sagst ihm, er solle mir den Mameluken mit seinem Weibe ausliefern; dann werde ich friedlich abziehen, ohne den Uah zu betreten.«

»Er wird es nicht thun, denn sein Weib ist die Schwester von Omars Weib.«

»Dann werden wir angreifen, und es ist seine Schuld, wenn auch er getödtet wird. Gehe! Vielleicht erlasse ich Dir Deine Strafe.«

Der Untergebene gehorchte. Es dauerte eine ganze Weile ehe er zurückkehrte.

»Nun?« frug der Aga.

»Sihdi, er war sehr zornig und wollte mich tödten, weil ich es wagte, ihm einen solchen Antrag zu stellen.«

»Wie lautete seine Antwort?«

»Du sollst kommen und Dir den Mameluken holen.«

»Weiß er, wie viel wir sind?«

»Nein,« log Selim, um seine Lage nicht zu verschlimmern.

»Er glaubt vielleicht, daß wir weniger zählen als die Seinen. Wir greifen an. Bringst Du mir die Schädel von fünf Feinden, die Du selbst getödtet hast, so werde ich Dir verzeihen. Vorwärts! Wir umzingeln die Uah, und wenn ich das Zeichen gebe, fallen wir ein und tödten Alles, was sich widersetzt. Alles, was wir finden, ist Euer Eigenthum.«

Dieses letztere Versprechen war darauf berechnet, die Tapferkeit der Janitscharen anzuflammen, und erreichte auch ganz diesen Zweck. Sie theilten sich in zwei Haufen, um das Lager von allen Seiten zu nehmen. Tiefe Stille lagerte auf der Wüste; aber nach einiger Zeit erscholl der schrille Schrei des Adlers, und sofort wurde es laut im Duar.

Befehlende Stimmen ertönten, Flüche erschallten, Schüsse beendet.

Der Aga stand, aus mehreren Wunden blutend, in der Mitte des Duar. Vor ihm lagen fünf Köpfe, welche Selim gebracht hatte.

»Es ist gut! Dir sei verziehen. Zähle die Todten!«

Während Selim diesen Auftrag ausführte, trat der Aga zu den Gefangenen. Es waren lauter Frauen; kein einziger Mann befand sich darunter; sie waren Alle, außer denen, die sich durch die Flucht gerettet hatten, getödtet worden.

Die Frauen bildeten eine erschütternde Gruppe; die meisten von ihnen hatten von den wilden Janitscharen die ärgsten Mißhandlungen zu erleiden gehabt. Unweit von ihnen saßen Sobeïde und Ayescha an der Erde; vor ihnen lagen Remusat, Omar und Katombo ausgestreckt. Die beiden ersteren waren todt; der letztere hatte eine schwere Hiebwunde über den Kopf erhalten und befand sich ohne Bewußtsein. Sobeïde weinte über der Leiche ihres Mannes, und Ayescha gab sich unter einer Fluth von Thränen Mühe, das Blut zu stillen, welches aus Katombos Wunde floß, und ihn in das Leben zurückzurufen.

Das kalte Auge des Aga überflog die Gruppe.

»Wie heißest Du?« frug er Ayescha.

Sie nannte ihren Namen.

»Und dieser Mann?«

»Es ist Nurwan-Pascha, der Großadmiral des Sultans,« antwortete sie stolz und drohend. »Du hast ihn verwundet und die Seinen getödtet. Wehe Dir, wenn es der Großherr erfährt!«

Er lachte höhnisch auf.

»Ich bin der Aga des Vizekönigs. Dein Sultan kann mir nichts thun, denn ich habe nur meinem Herrn zu gehorchen.«

Er wandte sich gegen Sobeïde.

»Wie heißest Du?«

»Sobeïde.«

»Du bist die Tochter von Manu-Remusat?«

»Ja.«

»Und das Weib von Omar-Bathu?«

»Ja.«

»Ist dieses Mädchen Dein Kind?«

»Ja.«

»Weine nicht, denn Deine Traurigkeit soll in Herrlichkeit und Freude verwandelt werden. Du bist für das Harem des Vizekönigs bestimmt und Deine Tochter soll wie eine Prinzessin erzogen werden.«

Ihr Auge leuchtete trotz der Thränen zornig auf.

»Eher werde ich mich tödten!«

Sie zog das Messer, welches im Gürtel des todten Omar stak; aber mit einer schnellen Bewegung ergriff der Aga ihre Hand.

»Selim!«

Der Janitschar trat herbei.

»Ich übergebe Dir dieses Weib und dieses Kind. Sie werden von den übrigen Gefangenen abgesondert, denn ihre Bestimmung ist eine vornehme; aber Du hast über sie zu wachen, daß ihnen kein Leid geschehe oder sie es sich selbst thun.«

Sobeïde warf sich um den Hals ihrer Schwester, um sich nicht von ihr trennen zu lassen. Die Beiden umfingen sich mit aller Kraft, deren ihr zarter Körper fähig war, aber es half ihnen nichts; sie wurden auseinander gerissen. Selim führte Sobeïde und das Mädchen nach einem Kameele, dessen Tachterwahn sie besteigen mußte.

»Grausamer, tödte mich!« rief Ayescha im höchsten Schmerze.

»Das darf ich nicht. Du bist schöner als sie, und ich möchte Dich gern mit ihr dem Vizekönig zuführen, aber Du bist das Weib des Kapudan-Pascha, und ich darf Dich nicht anrühren und ihn nicht tödten. Du bleibst bei ihm zurück, um ihn zu pflegen.«

»So laß mich Abschied nehmen von der Schwester!«

»Thue es!«

Es war ein kurzer herzzerreißender Augenblick, der die Schwestern noch vereinigte. Mittlerweile wurden auch die übrigen Frauen und Kinder auf die Kameele vertheilt; ihr Schicksal war, verkauft zu werden. Nachdem die verwundeten Janitscharen verbunden waren, rüstete man sich zum Aufbruche.

»Trennt Euch!« gebot der Aga den Schwestern, und zu Ayescha gewendet fuhr er fort: »Ich lasse Dir Alles da, was Nurwan-Pascha gehört, denn ich darf ihn nicht berauben. Sage ihm, daß ich ihn geschont und nur meine Pflicht gethan habe. Ihr werdet nicht lange allein sein, denn mehrere der Eurigen sind geflohen und werden wieder zurückkehren, sobald wir die Uah verlassen haben. Sallam aaleïkum, Friede und Heil sei mit Dir und denen, die Du liebst!«

Die Reiter stiegen auf, und die Karawane setzte sich unter dem Klagegeschrei der davongeführten Frauen und Kinder in Bewegung. Wie eine lange riesige Schlange wand sie sich nach Osten hin in die Wüste hinaus, und bald war ihr Kopf und dann auch ihr Schwanz verschwunden. Ayescha befand sich mit dem Verwundeten und ihrem Kinde allein in der weiten Einsamkeit.

Sie kniete nieder und betete, nicht wie eine Muhammedanerin, sondern wie eine Christin zu Isa Ben Marryam, dem Gottessohne, der in die Welt gekommen ist um zu rufen: »Kommet her, Alle, die Ihr mühselig und beladen seid; ich will Euch erquicken und erretten!«

Dann zog sie den Körper Katombos bis an den Quell, um die klaffende Wunde zu waschen. Bei dieser Bemühung kehrte ihm das Bewußtsein zurück. Er schlug die Augen auf und erkannte sein Weib.

»Ayescha!« hauchte er.

»Hier bin ich, mein Geliebter!«

»Wo ist Almah, unser Kind?«

»Hier, sie ist gerettet.«

»Und die Andern?«

»Gefangen und fortgeführt.«

»Und Sobeïde?«

»Ist mitgefangen.«

»Omar und Dein Vater?«

»Todt! Hier liegen sie.«

Er wandte langsam das verwundete Haupt. Sein Auge fiel auf die beiden Leichen; es sah auch die große Zahl der umherliegenden Todten; er schloß es wieder. Die Ohnmacht nahm ihn gefangen.

Die Frauen des Orientes werden nur für den zukünftigen Mann erzogen, und da der Orientale vorzugsweise Krieger ist und unter der Möglichkeit steht, öfters verwundet zu werden, so gibt es selten Kopf.

Diese Behandlung schien dem Kranken wohlzuthun; er fiel in einen tiefen Schlaf, welcher ihn erst am nächsten Morgen wieder aus seinen wohlthätigen Armen entließ. Die Scene, welche gestern sein mattes Auge erblickt hatte, war noch dieselbe. Er mußte sich erst besinnen.

»Ist Alles todt?« frug er dann.

»Nur Einige sind entkommen.«

»Warum verschonte man mich und Dich?«

»Deines Ranges wegen.«

»Und Sobeïde – warum nahm man sie mit fort?«

»Sie ist für das Harem des Vizekönigs bestimmt.«

»Allah inhal, Gott verdamme ihn! Pflege mich und gib mir fleißig Wasser und Pflanzensaft, damit ich gesund werde und sie Alle an ihm rächen kann.«

»Da wirst Du viele Wochen warten können!«

»Gott ist groß und allmächtig. Er kann Alles. Und mein Körper ist stark. Fürchtest Du Dich allein zu sein?«

»ich fürchte mich vor den Todten, und in dieser Nacht waren die Hyänen und Schakals hier in der Nähe. Werden die Entflohenen zurückkehren?«

»Sie werden kommen wenn sie merken, daß sich die Mörder entfernt haben.«

Er schlummerte wieder ein.

Ayescha suchte Kräuter für ihn und abgefallene Datteln für sich und ihre Tochter. So verging der Tag; der Abend brach herein, und ihm folgte die Nacht. Die Thiere, welche die Janitscharen zurückgelassen, hatten für sich selbst gesorgt. Wasser und Datteln nebst Strauchwerk gab es für sie genug.

Die Nähe der Todten, welche in Folge der Hitze bereits einen höchst widerwärtigen Geruch ausströmten, war auch in anderer Beziehung für Ayescha eine unheimliche, wenn nicht gefährliche. Der Geruch lockte die Hyänen, Schakale und Fenneks an, welche sicherlich heute Nacht ihr schauriges Mahl gehalten hätten, wenn das Weib mit dem Verwundeten allein geblieben wäre. Gegen Mitternacht aber huschte ein Schatten herbei, bei dessen Nahen Ayescha anfangs erschrak. Es war einer der entflohenen Mameluken.

Er suchte unter den Leichen herum und nahte sich auch der Stelle, an welcher sich die Lebenden befanden. Hier stutzte er, wurde aber durch den Zuruf Ayeschas beruhigt.

Yaş sınırı:
12+
Litres'teki yayın tarihi:
30 ağustos 2016
Hacim:
680 s. 1 illüstrasyon
Telif hakkı:
Public Domain
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