Kitabı oku: «Darf ich dir das Sie anbieten?»

Yazı tipi:


Katharina

Hacker

Darf ich dir
das Sie anbieten?

Minutenessays


Inhalt

Sentiment und Gefühl

Begleiten

Schicksal

Wetter

Wolke

Später

Versuchen

Meinung

Wie lange denn?

Beschreibung der Dinge

Blühendes Alter

Ansprüche

Authentisch

Talent zu Lebensaltern

Bei Trost!

Denken

Sie!

Unberechenbare Freundlichkeit

Muß es sein?

Präzise

Immer das gleiche

Älter

Hand in Hand

Umgang mit Tieren

Respekt

Natürlich!

Kuscheltiere

Sie II

Zuhören

Geschenke

Unbegabt

Hund

Streiten!

Blind

Nett

Beizeiten

Touristen

Die Wahl lassen

Feste

Typisch

Noch nie gestorben

Leicht haben

Seicht

Freiheit I

Überraschen

Hab dich lieb!

Wie sieht es aus?

Zähne

Zärtlich

Bescheiden oder nicht

Bauklötzchen

Wieviel Platz

Vorteil

Spielzeug

Guckt her!

Da guckt die Katz’ den Kaiser an

Überlegen

Alte Sachen

Groll

Last und Beweis

Krank mit Hund

Allzu nahe ist kaum etwas schön

Entgangenes

Kluge Tiere

Evidenz

Alte Gegenstände

Alternde Ehen

Phantasie

Tja

Besserwissen

Engel und Geräte

Neuer Mensch

Kindertotenspiele

Widergänger

Atmender Hund

Freiheit II

In den Schoß

Drastisch und dramatisch

Eine Form der Wachheit

Nicht unterwürfig

Gelenke

Meine Quellen

Rückblickend

Gern neidisch

Oberfläche

Spazieren mit Hund

Grob

Ziehen Sie sich zum Abendessen um?

An wen denken

Mein Bild

Hier!

Hauptsache lebendig!

Das ist ein Notizbuch. Es ist etwas darin gedruckt, sehr kurze Essays, die man zwischen zwei Haltestellen lesen kann oder im Stau. Genauso ist Platz für Ihre Notizen.

Das Buch passt in eine Jackentasche.

Man kann es biegen.

Sie können es weiter verschenken, mit Ihren Notizen zu Freundschaft, Nähe, Hunden, Kindern. Für Liebe ist Platz und für den Tod. Katzen kommen erst im nächsten Band vor.

Vieles ist ausgelassen.

Es sind Essays, das heißt: der Anfang von etwas. So ist das gedacht.

Sentiment und Gefühl

Sentimente haben viele Leute, einige haben dabei wenig Gefühl. Gefühle hat man für andere oder für sich selbst, ein Sentiment ist selbstgenügsam, mehrere sind es auch. Sie können heftig sein, für sich bleiben sie trotzdem, deswegen ist das so anstrengend. Die Anteilnahme der anderen wollen sie, ansonsten sind die anderen nicht wirklich vorgesehen. Manchmal habe ich auch Sentimente, man könnte das alles anders definieren, meine Sentimente gehen mir auf die Nerven, ich habe oft wenig Gutes an ihnen entdecken können.

Begleiten

Bücher können die Leere in einem ausfüllen.

Manchmal tun sie das auf hochherzige Weise, manchmal durch Schrecken, zuweilen ersetzen sie, was dem eigenen Leben fehlt.

Die Leere nehmen sie ein, die wir mit unserem Leben einnehmen könnten, mit einer Liebesgeschichte, einer Lebensveränderung.

Darin sind sie auf unserer Seite.

Ich bin trotzdem parteiisch für die anderen Bücher, die keine Leere füllen, statt dessen uns Gesellschaft leisten, am Rande begleiten und hin und wieder einen Boten zu uns schicken.

Schicksal

Das ist aber schade, daß man nicht mehr von Schicksal redet.

Da gibt es nichts, worein man sich mit etwas Groß- und Hochmut und anderem Pomp schicken könnte, und tun muß man es doch, oft ins Unwesentliche, mit Geduld, in Langmut. Es geht nicht aus wie geplant. Es geht, streng genommen, gar nicht.

Ein chassidischer Rabbi sagt: Kann man nicht obendrüber, muß man eben untendurch.

Ein anderer sagt: Kann man nicht drüber weg, muß man eben doch drüber weg.

Wetter

Man redet über das Wetter, es geht den Bach runter, sagt man, der Winter kein Winter mehr, die Sommer zu heiß und zu trocken, die Nächte zu kalt, der Globus dreht sich, das ist auch alles, und der Philosoph Bertrand Russell bemerkte schon zum Huhn, das jeden Morgen sein Futter erwartet, jedoch eines Tages geköpft wird, es hätte sich besser einen genaueren Begriff von Induktion gemacht.

Das Wetter ist zum Fürchten, oder anders herum, wenn man sich eh fürchtet, warum nicht auch vor dem Wetter. Harmlos ist das Thema nicht, seit wir denken, das Wetter sei weder launisch noch gottgegeben. Wir haben es gemacht, und was wir angerichtet haben, ist schlimmer als ein Gottesgericht. Wir sind uns selbst ausgeliefert, in uns sind wir das schon immer, jetzt sind wir es auch in der Welt. Das Werk unserer Phantasie quält unsere Phantasie.

Wolke

Manchmal fehlen die Vögel: ihre Stimmen. Manchmal fehlt der einzig sanfte Moment am Tag, eine bekömmliche Wolke, ein kurzes Innehalten des Windes.

Später

Wie oft versteht man’s nicht zu dem Zeitpunkt, da man es verstehen wollte und sollte: Was es heißt, zu lieben, was es heißt, ein Elternhaus zu verkaufen, was es bedeutet, eine Freundschaft zu beenden, was es bedeutet, jemanden vor seinem Tod nicht mehr gesehen zu haben oder gerade umgekehrt sich doch zu verabschieden.

Was man nicht verstanden hat in dem Moment, in dem es vielleicht darauf ankam, ist darum nicht verloren. Es wartet. Es ruht, wie es in einer der von Martin Buber gesammelten Geschichten heißt, auf dem Herzen. Denn meist, wer könnte das leugnen, ist das Herz verschlossen. Dann aber öffnet es sich, öffnet sich doch einmal, für einen Augenblick, und was darauf lag, fällt hinein in seine Tiefen. Und wir verstehen es, glücklich oder mit Wehmut, da es zu spät ist, oder mit dem unwägbaren Gefühl, daß sich etwas ereignet hat.