Kitabı oku: «Mit Yin und Yang im Wechsel»

Yazı tipi:

Katharina Ziegelbauer

MIT YIN & YANG IM WECHSEL

TCM-ERNÄHRUNG UND REZEPTE

FÜR DIE FRAU AB 40


Inhalt

Vorwort

Hilfe, ich werde alt!

Woher kommt die Angst?

Eine heilsame Einstellung zum Körper und zum Alter

Ein ganz besonderer Freund: Unser Bauch

Von einer Lebensphase in die nächste

»Was ich im Netz fand, hat mich eher schockiert, als dass es mir half« (Interview mit Gela Löhr)

Was passiert mit meinem Körper?

Hormone auf der Achterbahn

»Die Schulmedizin sieht die Frau als ›Hormonmangelwesen‹« (Interview mit Alex Broll)

Zweiter Frühling

Typische Beschwerden – Ursachen und Therapie

Ursachenforschung aus Sicht der TCM

Leber-Qi-Stagnation

Leber-Blut-Mangel

Milz-Qi-Mangel

Nieren-Yin-Mangel

Nieren-Yang-Mangel

Beschwerden von A bis Z – kurz und bündig

Beschwerden und was Sie dagegen tun können

»Wir betrachten Patientinnen in ihrer Ganzheit« (Interview mit Florian Ploberger)

Rezepte

Rezepte, die Yin und Yang ins Gleichgewicht bringen

Trauben-Sesam-Hirse

Champignon-Omelett

Kräuter-Quinoa mit Feta und Pinienkernen

Feiner Himbeer-Couscous

Süße Quinoa mit Heidelbeeren

Dreierlei Porridge

Reiscreme mit Carob

Gebackene Früchte mit Hafercrumble

Polenta-Nuss-Kuchen

Süßer Nusscrunch

Energiekugeln

Süßes Maroni-Dessert

Schnelle Misosuppe

Schwarze-Linsen-Suppe

Pilzcremesuppe

Bohnensuppe

Selleriecremesuppe

Rote-Bete-Suppe

Griechischer Salat à la TCM

Reis-Radieschen-Salat

Bunter Süßkartoffel-Salat

Brokkoli-Quinoa-Salat mit Walnüssen

Linsensalat mit Ofengemüse

Exotischer Kürbis-Maroni-Couscous

Exotischer Rosenkohleintopf

Rote-Bete-Hirsotto

Paprika-Hummus

Auberginen auf Tomaten-Couscous

Überbackene Spargel-Polenta

Eintopf aus Linsen und Wurzelgemüse

Kartoffel-Petersilien-Laibchen

Linsenbällchen mit Sommergemüse

Süßkartoffel-Fenchel-Risotto

Herbstliches Ofengemüse mit Joghurtsauce

Kartoffel-Zucchini-Pfanne mit Ei

Schnelle Woknudelpfanne

Fenchel-Karottengemüse mit gebratenem Tofu

Knuspriger Tofu auf Selleriemus

Gebratener Kohlrabi mit Pistazienreis

Knusprige Paprika-Polenta

Literatur und Websites

Wer Zeit und Stress sparen möchte

Impressum

Kirschen oder Heidelbeeren? Was wirklich hilft bei unterschiedlichen Beschwerden!

Über die Autorin

Liebe Leserin!

Egal, ob Sie sich vor, am Beginn oder bereits mitten in den Wechseljahren befinden – ich wünsche mir, dass Sie dieses Buch mit seinen vielen Anregungen, Tipps und Rezepten als bunten Blumenstrauß sehen, als Begleiter für entspannte und vor allem beschwerdefreie Wechseljahre. Lassen Sie sich inspirieren und pflücken Sie die Blumen, die Sie anlachen: Seien es spezielle Nahrungsmittel bei Hitzewallungen, Kräutertees gegen Schlafstörungen oder eine Atemübung bei Herzrasen. Vertrauen Sie dabei Ihrer Intuition! Sie wird Ihnen zeigen, welche Empfehlungen genau die richtigen für Sie sind.

Schon seit fünfzehn Jahren ernähre ich mich nach den Richtlinien der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Sie hat mir geholfen, meine starke Neurodermitis in den Griff zu bekommen. Eine weitere positive Nebenwirkung: Ich hatte plötzlich viel mehr Energie, und auch Symptome wie Menstruationsbeschwerden, Schwindel und Verdauungsprobleme verschwanden aus meinem Leben. Heute gebe ich die alten Weisheiten der TCM-Ernährung in Büchern und Onlinekursen sowie in den sozialen Medien an viele Menschen weiter und freue mich jedes Mal, wenn wieder einmal jemand von seinen Erfolgen damit berichtet. Sie finden mich auf www.ernaehrungsberatungwien.at sowie auf Facebook, Instagram und Pinterest.

Während ich dieses Buch geschrieben habe, habe ich meinen 47. Geburtstag gefeiert. Die Wechseljahre bemerke ich bis jetzt nur daran, dass ich in den letzten zwei Jahren zweimal eine Zwischenblutung hatte. In die kommenden Jahre gehe ich mit der Einstellung, dass ich durch meinen gesunden Lebensstil der letzten fünfzehn Jahre bestmöglich vorgebeugt habe und Hitzewallungen & Co. mich deshalb weitgehend verschonen werden. Ja, ich rechne sogar damit, dass die kommenden Jahre die besten meines Lebens werden! Wie ich später noch zeigen werde, bestimmt Ihre Erwartungshaltung zu einem großen Teil mit, ob Sie die Wechseljahre entspannt und freudvoll erleben, oder ob Sie voller Furcht auf die ersten Anzeichen warten – und dann darunter leiden und damit hadern. Was erwarten Sie von den Wechseljahren? Wie stellen Sie sich Ihr Alter vor?

So entlarven Sie Ihre unbewussten Glaubenssätze über die Wechseljahre und das Alter

Nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben Sie folgende Satzanfänge darauf: »Die Wechseljahre sind …«, »Mein Körper ist …«, »Alte Frauen sind …«, »Mit 65 sehe ich mich …«. Vervollständigen Sie dann diese Sätze, und zwar möglichst spontan, also ohne langes Nachdenken. So kommen Sie Ihren verborgenen Überzeugungen auf die Spur. Erhöhen diese Überzeugungen Ihr Selbstwertgefühl und Ihr Wohlbefinden und Glück – oder stehen sie diesen eher im Weg? Wenn Ihr Satz etwa lautet: »Die Wechseljahre sind eine schreckliche Zeit, die ich am liebsten überspringen würde«, können Sie sich einen neuen, der Gesundheit zuträglicheren überlegen, etwa: »Die Wechseljahre sind eine wunderbare Chance, um meine wahren Bedürfnisse kennenzulernen und noch mehr Erfüllung im Leben zu finden.«

Wundern Sie sich, dass ich schreibe, dass die nächsten Jahre die besten meines Lebens werden? – Meine Erfahrung ist tatsächlich, dass ich umso glücklicher werde, je älter ich bin. Warum soll das nicht weitergehen?

So möchte ich einen der obigen Sätze ergänzen: »Mit 65 sehe ich mich entspannt und vor Liebe und Lebensfreude strahlend am Esstisch sitzen und ein wunderbares Mahl genießen«. – »Mit 65 sehe ich mich ein neues Buch schreiben und die Dankbarkeit spüren, dass ich anderen Menschen mein Wissen weitergeben darf.« »Mit 65 sehe ich mich mit meinen Kindern, meinem Partner und Freundinnen zusammen lachen und bereichernde Gespräche führen.« – »Mit 65 sehe ich mich wunderbare Reisen machen und das Leben so richtig genießen.«

Ja, es stimmt: Die ersten Anzeichen des Alters können beängstigend sein, und es ist nicht leicht, sich dem Jugendkult unserer Gesellschaft zu entziehen. Ich habe das bemerkt, als ich vor zwei Jahren aufhörte, meine Haare zu färben. Es hat länger gedauert, doch dann war es halb so schlimm – und ich bekomme immer wieder nette Kommentare zu meiner jetzigen Naturfarbe. Ich habe daraus gelernt, Schönheitsideale zu hinterfragen und ein Stück meiner Jugend loszulassen. Die volle Akzeptanz meines Körpers und meiner Persönlichkeit ist für mich der wahre Schlüssel zum Glück. Ich fühle mich heute tatsächlich schöner als mit Mitte 20, als ich so gar nicht in mir zu Hause und sehr unzufrieden mit meinem Leben war. Außerdem: Es ist eine Erleichterung, nicht ständig ans Haarefärben denken zu müssen!

Was bedeutet Schönheit für Sie? Ein faltenloses Gesicht und ein perfekt flacher Bauch? Oder sind es nicht eher die Lebensfreude und die Herzlichkeit, die ein Mensch ausstrahlt? – Und wie sehr wollen Sie von Vorgaben anderer abhängig sein, wie Sie auszusehen haben? Wie sehr brauchen Sie Bestätigung und Anerkennung von außen? Ich kann Ihnen versichern, dass es befriedigender ist, sich selbst diese Anerkennung zu geben. Ich werde Ihnen einige Übungen zeigen, mit denen Sie das Verhältnis zu Ihrem wunderbaren und einzigartigen Körper verbessern können. Übrigens schließt das nicht aus, dass Sie Ihre Haare färben, sich schminken oder Wert auf schöne Kleidung legen. Aber seien Sie dabei ehrlich: Tun Sie das, weil es Ihnen Freude bringt und Sie sich damit wohlfühlen? Oder halten Sie damit krampfhaft an einer halbwegs jugendlichen Erscheinung fest?

Und die körperlichen Beschwerden?

Ja, die gibt es! Aber nur jede dritte Frau leidet unter stärkeren Beschwerden in den Wechseljahren. Ein Drittel hat mäßige Beschwerden und ein Drittel so gut wie keine. Die Chancen stehen also gut, dass Sie kaum leiden werden. Das sagt die Statistik. – Beruhigend, oder? Denken Sie auch an die positiven Seiten der Wechseljahre: Die Blutung hört bei den meisten mit Anfang 50 auf, das bedeutet, Sie brauchen nicht mehr an die Monatshygiene zu denken: Keine Blutflecken in der Unterwäsche, kein Nachschauen im Kalender, ob die nächste Blutung beim Badeurlaub kommen wird … – Und natürlich Sex, wann immer Sie wollen, und ohne Angst vor einer unerwünschten Schwangerschaft. Ach ja, auch keine Bauchkrämpfe mehr, kein Brustspannen oder andere Beschwerden, die mit der Menstruation zusammenhängen. Also, ich freu mich drauf!

Tipps zum Gebrauch dieses Buches

Wollen Sie gleich mit dem Kochen loslegen? Dann lassen Sie sich von den Rezepten inspirieren, bei denen Sie jeweils das entsprechende TCM-Syndrom finden beziehungsweise die Beschwerden, bei denen die Rezepte hilfreich sind.

Wer wissen möchte, was die Symptome genau bedeuten, schaut im Kapitel zu den Ursachen und Symptomen aus Sicht der TCM nach (ab Seite 29). Darin finden sich Tipps zur Selbstdiagnose, die dabei helfen, Beschwerden in einem größeren Zusammenhang zu sehen. – Sollten Sie eher die Leber stärken oder das Nieren-Yang, oder zeigen Ihre Symptome einen Milz-Qi-Mangel? Welche Nahrungsmittel und Kräutertees sind empfehlenswert? Bei den Rezepten können Sie nachschauen, welche Ernährung bei Ihren Beschwerden empfehlenswert ist.

Den schnellen Überblick über typische Beschwerden und welche Ernährungstipps, Kräutertees und Lebensstiländerungen dabei helfen, finden Sie ab Seite 57: Ich habe die Beschwerden alphabetisch gelistet, von B wie Beckenbodenschwäche über S wie Schlafstörungen bis zu W wie Wasseransammlungen.

In der Tabelle mit den wichtigsten Nahrungsmitteln für die Wechseljahre (siehe Buch-Innenklappen) können Sie sich gleich jene heraussuchen, die für Ihre Syndrome am hilfreichsten sind. Sie finden bei jedem Nahrungsmittel die Symptome, bei denen es empfohlen wird.

Wollen Sie mit einem Kräutertee starten? Die Tabelle mit den wichtigsten Kräutern für typische Wechseljahrbeschwerden finden Sie auf meiner Website zum Download (www.ernaehrungsberatungwien.at/gratis). – Bitte beachten Sie die Anwendungstipps für die Kräuter, da diese teilweise sehr starke Wirkungen haben.

Nicht im Buch enthalten sind Informationen zu Akupunktur und Akupressur sowie Qi-Gong-Übungen. Zu diesen Themen lesen Sie bitte die weiterführende Literatur, wie etwa die Bücher von Andrea Kaffka oder Xiaolan Zhao, die Sie im Literaturverzeichnis finden.

PS: Ein wichtiger Hinweis, bevor es losgeht: Die Lektüre dieses Buches ersetzt keinen Arztbesuch! Auch die Umsetzung der Empfehlungen, die ich hier abgebe, liegt allein in der Eigenverantwortung der Leserin.


1.

Hilfe, ich werde alt!

Die Rolle unserer Erwartungshaltungen ist groß: Versuchen wir doch, uns dem Leben zu stellen und Vorreiterinnen für unsere Töchter und Enkelinnen zu werden!

Woher kommt die Angst?

Wissen Sie, was ich denke? Dass all diese Ängste vor den Wechseljahren in Wirklichkeit auf die eine große Ur-Angst zurückzuführen sind: die Angst vor dem Alter. Ja, wir wollen nicht alt werden, wir wollen nicht faltig, langsam und schwach sein.

Und was wir schon gar nicht wollen, ist sterben. Denn das wäre ja der nächste Schritt, der auf das Alter folgt, oder?

Achtung, jetzt kommt eine bittere Wahrheit – allerdings ist sie in Wirklichkeit nicht bitter; bitter ist nur unsere gesellschaftliche Konditionierung, sie so zu betrachten. Diese Wahrheit lautet: Das Alter und der Tod sind nicht verhandelbar. Selbst wenn Sie sich unter Zuhilfenahme von gesunder Ernährung, Meditation, Sport, Haarfärbemitteln – und vielleicht sogar der einen oder anderen kleinen Schönheitsoperation – noch so bemühen, schön und fit zu bleiben: Sie werden trotzdem alt werden und Sie werden sterben. Das ist so sicher wie das Amen im Gebet.

Übrigens ist das Altwerden ein Geschenk – andernfalls würde es ja bedeuten, dass wir jung sterben.

Zur Erinnerung: Nur ein Drittel aller Frauen hat starke Beschwerden in den Wechseljahren, ein Drittel leichte und ein Drittel gar keine! – Wie wäre es also, wenn Sie zu diesem letzten Drittel gehören? Und auch im Alter bleiben viele Menschen lange gesund und selbstständig und können ihr Leben genießen. Die Chancen auf ein gesundes und erfülltes Alter sind heute höher als je zuvor in der Geschichte, vor allem in unseren entwickelten und reichen europäischen Ländern. Kein Grund also, Angst davor zu haben!

Wollen Sie glücklich sein und Ihre wertvolle Lebenszeit so richtig genießen, sie erfüllt und freudvoll auskosten? Egal, ob es noch zwei Jahre sind, fünfzehn Jahre oder vierzig? Dann erkennen Sie jetzt an, dass auch Sie alt und irgendwann sterben werden. Und dass wir den Zeitpunkt, wann dies geschieht, nicht unter Kontrolle haben. Wir wissen weder, wann wir weiße Haare bekommen, noch können wir wissen, wie lange unsere Lebenszeit auf dieser wunderschönen Erde ist.

Das Leben besteht aus Veränderungen, es ist ständig im Fluss, genauso wie unser Körper sich zeitlebens verändert. Je eher wir bereit sind, diese Tatsache anzunehmen, und je besser wir es schaffen, uns in dieser Unsicherheit einzurichten, desto eher können wir unser Leben genießen und auch unsere Potenziale voll ausschöpfen. – Und desto wahrscheinlicher wird es, dass wir die Wechseljahre entspannt und ohne größere Beschwerden erleben.

Wie oft denken Sie an die Vergangenheit? Trauern Sie manchmal Ihrer Jugend nach, hadern mit verpassten Gelegenheiten und versäumten Chancen? »Ach, hätte ich doch damals nur die Weltreise gemacht …«, oder: »Hätte ich doch eine Affäre mit dem feschen Kollegen begonnen …« – und: »Vielleicht hätte ich doch ein Kind bekommen sollen …« – Jetzt ist es zu spät!

Wenn Sie bemerken, dass Sie wieder einmal mit Bedauern, Sehnsucht und Wehmut in alten Zeiten herumschwelgen, dann sagen Sie sich Folgendes: »Die Vergangenheit ist vorbei. Ich lebe im Hier und Jetzt.« Immerhin verschwenden Sie wertvolle Lebenszeit, wenn Sie nicht im Jetzt sind. Denn das Hier und Jetzt ist das Einzige, das wirklich real ist. Sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft existieren nur als Gedanken in unserem Kopf.

Wie oft haben Sie schon schlaflose Nächte gehabt wegen einer Sache, die sich dann als halb so wild als befürchtet herausgestellt hat – oder überhaupt nicht eingetreten ist? Über die Zukunft nachzugrübeln führt uns genauso weg vom jetzigen Moment, in dem wir das Leben wirklich leben können.

In der Vergangenheit zu leben ist ein todsicheres Rezept fürs Unglücklichsein. Und zwar in jedem Alter.


Eine heilsame Einstellung zum Körper und zum Alter

Sprechen Sie mit sich selbst, als ob Sie Ihre beste Freundin wären: unterstützend, liebevoll und ermutigend. Loben Sie sich für alles, was gut gelingt, auch wenn es nur kleine Schritte sind. Seien Sie nicht zu streng mit sich selbst! Erlauben Sie sich, Fehler zu machen, und haken sie diese dann ab.

Wenn Sie bemerken, dass Sie trotzdem wieder einmal damit anfangen, streng und böse mit sich selbst zu sein, legen Sie einfach den Schalter um und lassen Sie stattdessen nur wohlwollende und freundliche Gedanken zu. Solche Gedanken können etwa sein: »Jaja, meine Liebe, jetzt warst du gerade wieder streng mit dir selbst, sehr interessant! Na gut, du probierst es einfach weiter, kein Problem. Ich bin dabei, mich zu verändern. – Gut so!« Machen Sie sich Ihre Gefühle bewusst, und zwar auch die unangenehmen wie Angst, Trauer, Neid und Missgunst.

Versuchen Sie, alle diese Gefühle anzunehmen und ihnen Raum zu geben. Gefühle kommen, und Gefühle gehen auch wieder, das ist nicht schlimm – und ganz normal. Je mehr Sie gegen Ihre Ängste oder Ihre Neidgefühle ankämpfen oder versuchen, diese zu verdrängen, desto stärker werden sie – und desto mehr beherrschen sie Ihr Leben. Sie dürfen Angst vor dem Alter haben, Sie dürfen traurig sein wegen eines unerfüllten Kinderwunsches oder weil Sie sich von Ihrem Partner getrennt haben! Gehen Sie durch diese Gefühle durch und seien Sie sich bewusst, dass diese Gefühle nicht Sie sind. – Sie sind so viel mehr! Seien Sie liebevoll und geduldig mit sich selbst, im tiefen Wissen und Vertrauen darauf, dass all die unangenehmen Gefühle mit der Zeit immer weniger belastend werden. Suchen Sie sich Hilfe, wenn es zu schwer erscheint.

Negative Gefühle sind menschlich und gehören zu uns wie Freude, Liebe und Mitgefühl.

3 Tipps für einen heilsameren Umgang mit sich selbst


1.

Slow down! Bringen Sie mehr Muße in Ihren Alltag. Gehen Sie langsamer, vor allem dann, wenn Sie es eilig haben. »Wozu eilen wir so durchs Leben? Um schneller im Grab zu sein?« – Der Spruch gefällt mir. Nehmen Sie sich Zeit zu schauen, zu hören, zu riechen und zu spüren. Was sehen Sie, welche Geräusche dringen an Ihr Ohr? Nehmen Sie ein paar tiefe Atemzüge und spüren Sie Ihren Körper. So kommen Sie in Kontakt mit Ihren wahren Bedürfnissen – dafür braucht es Zeit!

2.

Führen Sie ein Tagebuch und sammeln Sie darin Glücksmomente: Situationen, die Sie schön gefunden oder die Sie glücklich gemacht haben. Denken Sie vor dem Einschlafen an den Tag zurück, rufen Sie sich schöne Momente in Erinnerung: den Sonnenuntergang, das Kind im Bus, das Sie angelächelt hat, das wunderbare Gespräch mit Ihrer Freundin. So trainieren Sie Ihr Unterbewusstsein darauf, nach Glücksgefühlen Ausschau zu halten.

3.

Schenken Sie Ihrem Körper mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung, vor allem den Teilen, die Sie nicht so mögen. Vielleicht wollen Sie sich jetzt gleich vor den Spiegel stellen und Ihre verschiedenen Körperteile genauer ansehen: Beine, Bauch, Arme, Schultern, Gesicht. Wie geht es Ihnen dabei? Gibt es Stellen, vor denen Ihnen graut und die Sie gar nicht genauer ansehen können? Es wäre lohnend, sich speziell mit diesen Körperteilen langsam anzufreunden.

Ein ganz besonderer Freund: Unser Bauch

Einer jener Teile unseres Körpers, dem wir die ihm gebührende Aufmerksamkeit schenken sollten, ist unser Bauch. Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, sich bewusst zu machen, was Ihr Bauch schon alles für Sie geleistet hat – und immer noch leistet.

Er verdaut und verstoffwechselt, er hat vielleicht Kinder getragen und geboren, und er hat Sie vor Krankheiten beschützt, denn 70 Prozent unseres Immunsystems sitzen im Darm. – Und vielleicht musste er sich dabei auch schon viele abfällige Worte von Ihnen anhören? Weil er vielleicht nicht so straff und flach ist, wie Sie ihn gerne hätten? Oder weil er vielleicht der Erste ist, der in Stresssituationen protestiert? Vielleicht können Sie mehr Mitgefühl für Ihren Bauch und seine unermüdliche Arbeit entwickeln und dafür, dass er immer noch für Sie da ist. Ihr Bauch gibt sein Bestes!

Legen Sie einfach Ihre Hand auf den Bauch (oder eine andere Stelle, mit der Sie unzufrieden sind) und schicken Sie ein paar liebevolle Gedanken genau dorthin. Was möchten Sie Ihrem Bauch gerne sagen? Und was will Ihr Bauch Ihnen antworten? Fragen Sie ihn doch einfach drauflos, die Ergebnisse könnten durchaus interessant sein.

Wenn Sie sich noch intensiver mit Ihrem Bauch – oder einem anderen Körperteil – auseinandersetzen möchten, dann finden Sie auf der nächsten Seite die Anleitung zu einer kleinen Körpermeditation. – Eine einfache Übung, um sich mit Ihrem Körper (wieder) anzufreunden.

So freunden Sie sich mit Ihrem Körper an

Diese Meditationsübung eignet sich besonders abends vor dem Einschlafen. Sie können sie aber jederzeit machen, wenn Sie Ruhe haben und mindestens 10 Minuten Zeit nur für sich.

Setzen oder legen Sie sich bequem hin und schließen Sie die Augen. Atmen Sie einige Male tief ein und aus und spüren Sie, wie Ihre Bauchdecke sich dabei hebt und senkt. Dann suchen Sie sich eine Stelle oder einen Teil Ihres Körpers aus, der Sie gerade schmerzt oder der Ihnen ganz spontan in den Sinn kommt. Das können beispielsweise die Augen sein, der rechte Fuß, das Herz oder der linke Ellenbogen. Lassen Sie sich dabei einfach von Ihrem Gefühl leiten. Nun führen Sie Ihren Atem genau zu dieser Stelle hin, das heißt Sie atmen zum Beispiel in Ihren Fuß hinein. Sie müssen nicht wissen, wie das geht – tun Sie es einfach!

Beim Einatmen denken Sie:

»Ich spüre jetzt meinen Fuß.«

Beim Ausatmen denken Sie:

»Ich schenke meinem Fuß ein Lächeln.«

Lächeln Sie wirklich bei diesen Gedanken!

Wiederholen Sie diese Sätze, sooft Sie wollen oder sooft es Ihnen notwendig scheint. Gehen Sie dann zu einer anderen Stelle weiter. Diese angenehme Meditation können Sie so oft und so lange machen, wie es sich gut für Sie anfühlt. Sie können die Übung aber auch erweitern: Schenken Sie dem betreffenden Körperteil statt eines Lächelns auch Mitgefühl, Liebe, Licht oder Wärme. Ersetzen Sie dann einfach das Wort »Lächeln« durch das jeweilige andere Wort.


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Yaş sınırı:
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Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
151 s. 53 illüstrasyon
ISBN:
9783990405741
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Telif hakkı:
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