Kitabı oku: «Mit Yin und Yang im Wechsel», sayfa 2

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Von einer Lebensphase in die nächste

Wenn wir darüber nachdenken, was die Wechseljahre überhaupt sind, dann können wir diese Bezeichnung durchaus wörtlich nehmen: Die Wechseljahre sind nichts anderes als der Wechsel von einer Lebensphase in eine andere, nämlich von den fruchtbaren Jahren in die unfruchtbaren.

Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern ein natürlicher Prozess – genauso wie die Pubertät, mit der die Fruchtbarkeit einsetzt. Allerdings bietet uns die Gesellschaft nicht gerade viele positive Rollenvorbilder für Frauen über 50, die ihr Leben in vollen Zügen genießen, die zu sich stehen und Glück und Erfüllung ausstrahlen. – Deshalb müssen wir dies in die Hand nehmen! Lassen Sie uns gemeinsam eine neue Generation von älteren – und alten – Frauen bilden, damit unsere Töchter, Nichten und Enkeltöchter bessere Vorbilder bekommen und sehen, dass die Jahre ab 50 zu den schönsten im Leben gehören können.

Aber jetzt geht es natürlich in erster Linie einmal um Sie selbst. Sie sind es wert, dass es Ihnen so richtig gut geht! In diesem Buch erhalten Sie zahlreiche handfeste Tipps, wie Sie mit der richtigen Ernährung, mit Kräutertees sowie durch Bewegung – mit einem Wort: mit Ihrem gesamten Lebensstil – den typischen Wechseljahrsbeschwerden vorbeugen können. Darüber hinaus liefere ich Ihnen Vorschläge, wie Sie bereits vorhandene Symptome in den Griff bekommen können.

Dennoch bringen alle diese Tipps nur wenig und wirken auch nur an der Oberfläche, wenn Sie sich Ihre innere Einstellung zum Älterwerden nicht näher ansehen – und sie womöglich ändern.


Denn Ihre Erwartungshaltung bestimmt ganz wesentlich mit, wie Sie die kommenden Jahre erleben werden. Ihre Gedanken sind mächtig und werden zu Ihrer Wirklichkeit. Nutzen Sie diese Macht und beginnen Sie jetzt damit, Ihren Körper und sich selbst anzunehmen, so wie Sie heute sind.

Geben Sie sich selbst das Versprechen, Ihren Körper und Ihre Seele zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod Sie scheidet, in guten wie in schlechten Zeiten. (Ja, diesen Eheschwur sollten wir uns alle auch selbst geben, wie ich finde!)

»Du selbst verdienst deine Liebe und Zuneigung ebenso sehr wie jedes andere Wesen im gesamten Universum.«

(Buddha, zitiert nach »Die 7 Schlüssel zum Glück« von Deepak Chopra)

Wie wäre es, wenn Sie sich auf die nächsten Jahre freuen und nur das Beste erwarten? Denken Sie, das würde Ihr Leben besser machen oder schlechter? Ich bin aus tiefstem Herzen überzeugt, dass unsere Erwartungen unsere Wirklichkeit zu einem großen Teil mitbestimmen. Und genau das können wir nutzen.

→ »Was ich im Netz fand, hat mich eher schockiert, als dass es mir half«


Angela »Gela« Löhr im Interview: Sie ist Chefredakteurin des von ihr initiierten Onlineportals lemondays.de, das Frauen ab 40 unterstützen, inspirieren und vernetzen möchte.

Wie kam es zur Gründung von »Lemondays«?

Als mir mit Anfang vierzig von meiner Gynäkologin verkündet wurde, dass ich mitten im Klimakterium stecke, war ich geschockt. Ich hatte noch nicht damit gerechnet und kannte mich mit dem Thema nicht aus. Also suchte ich im Netz nach Antworten. Was ich fand, schockierte mich noch mehr, als dass es mir half. Also begann ich selbst über die Wechseljahre zu schreiben: Meine Gedanken und Gefühle und all das, was ich inzwischen über diese Phase gelernt hatte.

Schlafstörungen, Blasenschwäche, schlechte Laune – unter einigen typischen Beschwerden haben Sie selbst gelitten. Welche natürlichen Methoden haben geholfen?

Drei Dinge haben mir sehr geholfen: das Wissen um die natürlichen Vorgänge in meinem Körper, die eigene Einstellung zu meinem Körper in diesem großen hormonellen Umbruch sowie die Reflexion meiner Essgewohnheiten.

Haben Sie bestimmte Gewohnheiten geändert oder Nahrungsmittel weggelassen, um Beschwerden positiv zu beeinflussen?

Ernährung kann fast alle klimakterischen Erscheinungen beeinflussen. Da ich selbst Ernährungsberaterin bin, stehen meine Essgewohnheiten stets auf dem Prüfstand. Je besser ich meinen Körper versorge, um so besser kann er hormonelle Schwankungen ausgleichen. Zucker und Weißmehl wirken bei mir kontraproduktiv: Sie verstärken Beschwerden, habe ich festgestellt. Je »cleaner« mein Essen ist, desto besser tut es meinem Körper.

Was sind denn die häufigsten Fragen der »Lemonistas«?

Die meisten Frauen finden zu uns, wenn sie am Anfang des Wechsels stehen. Da ist die Verunsicherung oft groß, was wohl alles auf sie zukommt. Sie wollen verstehen, was passiert, aber auch bestätigt haben, dass diese Veränderungen normal sind, dass also – in den allermeisten Fällen – kein Grund zur Sorge besteht. Und natürlich sind unsere Leserinnen dankbar für alltagstaugliche Tipps zur Linderung der Beschwerden.

Wie denken Sie über den Zusammenhang zwischen der Rolle der alternden Frau in unserer Gesellschaft und den Wechseljahrbeschwerden?

Älterwerden macht vielen Menschen Angst. Wohl deshalb, weil in unserer Gesellschaft alte Menschen scheinbar immer weniger respektiert werden. Die Wechseljahre sind ein großer Einschnitt: Viele Frauen werden sich erstmals der Endlichkeit des Lebens bewusst. Früher blieben Frauen nach der Menopause nicht mehr viele Lebensjahre. Dieses Bild existiert noch in vielen Köpfen – obwohl wir heute fast in der Mitte des Lebens durch die Wechseljahre gehen! Ich denke, das hat einen großen Einfluss auf die Beschwerden. Wie bei vielen Krankheiten, kann aber eine positive Einstellung den Körper hier unterstützen.

Haben Sie Nahrungsergänzungsmittel ausprobiert, und wenn ja: Welche haben geholfen?

Ich lasse mein Blut regelmäßig auf Vitamin- und Mineralstoffgehalt testen. Bei einem schweren Mangel nehme ich Ergänzungspräparate wie Eisen oder Magnesium. Allerdings nur so lange, bis der Mangel behoben ist. Man kann einen grundsätzlich gesunden Körper über die Nahrung ausreichend versorgen, daher bin ich gegen die vorbeugende Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.

Was beeinflusst den Verlauf der Wechseljahre am ungünstigsten?

Stress hat eine enorme Auswirkung: Wenn der Körper ständig mentale und körperliche Anspannung ausbalanciert, hat er wenig Kraftreserven, um die natürliche Hormonumstellung zu bewältigen. Deshalb tut es sicher gut, einen Gang zurückzuschalten. Viele Leserinnen berichten auch, dass sie besser schlafen und weniger Hitzewallungen haben, wenn sie sich vegetarisch oder vegan ernähren. – Allerdings nicht »irgendwie«, sondern auf der Grundlage von frischem Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten. Bei mir haben Zucker und Weißmehlprodukte die Beschwerden verstärkt. Ebenso Alkohol und Nikotin.


2.

Was passiert mit meinem Körper?

Wir haben »mit den Hormonen zu tun« und erleben einen »zweiten Frühling«: So unterschiedlich blicken West und Ost auf die Wechseljahre.

Hormone auf der Achterbahn

In der Schulmedizin werden die Veränderungen in den Wechseljahren (»Klimakterium«) auf die Veränderungen des Hormonhaushalts zurückgeführt: Östrogen und Progesteron nehmen ab, woraus alle möglichen Beschwerden entstehen können.

Diese Veränderungen des weiblichen Hormonspiegels sind aber nicht als linearer Prozess zu verstehen. Sie gleichen vielmehr einer Achterbahnfahrt, die bei jeder Frau unterschiedlich verläuft. Die ersten Anzeichen sind meistens Unregelmäßigkeiten der Menstruation sowie Veränderungen der Blutungsstärke selbst; zusätzlich kommt es auch noch zu Brustspannungen und Stimmungsschwankungen.

Die Hormonveränderungen beginnen bei den meisten Frauen Mitte der 40 und führen um den 52. Geburtstag herum zum endgültigen Ausbleiben der Monatsblutung. Dieser Zeitpunkt heißt Menopause; die Jahre davor werden als Prämenopause bezeichnet.

Die Jahre nach der Menopause nennt man Postmenopause. In dieser Zeit wird für viele Frauen auch Osteoporose zu einem Thema. Denn durch das Sinken des Östrogenspiegels nimmt auch die Knochendichte ab.

Interessanterweise haben Frauen im asiatischen Raum kaum Probleme in den Wechseljahren. Wenn es wirklich so wäre, dass allein die Hormone an den Beschwerden schuld sind – wie ist das bei den Asiatinnen? Die Erklärung der Beschwerden durch den gesunkenen Hormonspiegel wäre dann nicht nachvollziehbar. Es müssen also andere Faktoren eine Rolle spielen: Ernährung, Lebensstil – sowie die Rolle, die dem Alter von der jeweiligen Gesellschaft beigemessen wird.

Feststellen lässt sich der Zeitpunkt der Menopause erst im Nachhinein: wenn ein ganzes Jahr lang keine Blutung aufgetreten ist.

Genau darum soll es in diesem Buch gehen: Wie müssen wir unsere Ernährung und unseren Lebensstil ändern, damit wir die Jahre ab Mitte 40 genießen und dabei unser volles Potenzial ausschöpfen können? Und wie können wir an unserer Einstellung arbeiten, an unseren Glaubenssätzen und Vorstellungen, die wir über das Alter haben? Das erscheint mir ein weitaus sinnvollerer Weg zu sein, als eine Hormonersatztherapie zu machen.


In China bringt man dem Alter sehr viel mehr Achtung entgegen, es gilt als erstrebenswerte und schöne Zeit im Leben.

Außerdem unterstützt ein solcher Weg die Eigenverantwortung und damit das Gefühl, für das eigene Wohlbefinden selbst etwas tun zu können. Das wiederum stärkt das Selbstwertgefühl und die allgemeine Zufriedenheit. Dennoch ist mir wichtig zu betonen, dass bei sehr starken Beschwerden auch eine Hormontherapie empfehlenswert sein kann. In so einem Fall informieren Sie sich bitte umfassend, bevor Sie Ihre Entscheidung treffen.

→ »Die Schulmedizin sieht die Frau als ›Hormonmangelwesen‹«


Alex Broll im Interview: Als Heilpraktikerin und Health Coach informiert sie auf alexbroll.com u. a. zum Thema Hormone.

Was spricht gegen die konventionelle Hormonersatztherapie?

Da die Schulmedizin Frauen nach den Wechseljahren als »Hormonmangelwesen« betrachtet, werden hormonähnlich wirkende synthetische Arzneistoffe oder hoch dosierte bioidentische Hormone eingesetzt. Weil diese aber nicht der physiologischen Dosierung entsprechen, schützt sich der Körper, indem er die Aktivität der Hormonrezeptoren nach unten reguliert. Die Zelle kann mit diesem Hormon-Übermaß aber nichts mehr anfangen und die Beschwerden kommen meist noch stärker zurück. Gleichzeitig wird die eigene Hormonproduktion in den Dornröschenschlaf geschickt. Auch wenn die Eierstöcke die Arbeit zunehmend einstellen, sind sie noch in der Lage, Estradiol und Progesteron zu bilden. Der Körper kann sich anpassen – wenn er die Gelegenheit bekommt, zu erkennen, wie er mit weniger Estradiol und Progesteron auskommt.

Was sind »bioidentische Hormone«?

Sie sind chemisch hergestellt, sehen aber aus wie körpereigene Hormone. Ausgangsstoff ist die Yamswurzel, Kurkuma oder Soja. Yamswurzel enthält Diosgenin, das eine ähnliche chemische Struktur hat wie körpereigene Steroidhormone, also Progesteron. Diosgenin wird in Hormonform umgewandelt. Der Körper kann bioidentische Hormone genauso verstoffwechseln wie eigene. Besteht etwa ein Progesteronmangel, kann Frau mit einer Progesteroncreme diesen Mangel versuchen auszugleichen. Eine physiologische Dosierung ist dabei wichtig! In meiner Praxis haben sich homöopathische Dosierungen als sinnvoll und unterstützend gezeigt. Die Verwendung von Yamscreme hat allerdings keinen Effekt, da der Körper selbst nicht in der Lage ist, Diosgenin zu Progesteron oder anderen Hormonen umzubauen.

Helfen bestimmte Nahrungsergänzungsmittel oder westliche Kräuter?

Ja, aber ihr Einsatz ist nicht nur vom Hormonmangel bzw. -überschuss abhängig, sondern auch vom Beschwerdebild – etwa welche Hormone aus dem Gleichgewicht sind.

Östrogendominanz hängt oft mit Progesteronmangel zusammen. Hier können Mönchspfeffer und Traubensilberkerze helfen. Allgemeine Empfehlungen sind schwierig, da Beschwerden verschiedene Ursachen haben können. Bei Progesteronmangel kann hoch dosiertes Vitamin C helfen, ebenso wie Kalzium, Magnesium und die B-Vitamine.

Kann die Ernährung Hormonschwankungen ausgleichen?

Ernährung ist ein wichtiger Baustein, um dem Körper ins Gleichgewicht zu verhelfen. Meist sind es Hormonüberschüsse, die Probleme bereiten. Besteht ein nachgewiesener Mangel, können unverarbeitete Soja-Produkte wie Tofu unterstützend wirken. Soja enthält Isoflavone, die dem Östrogen ähnlich sind und im Körper wie ein schwaches Östrogen wirken. Allerdings ist die Wirkung nicht wissenschaftlich belegt. Leinsamen kann übrigens auch als Phytoöstrogen wirken. Die darin enthaltenen Lignane wirken möglicherweise ebenfalls leicht östrogenisierend.

Wie beeinflusst der Lebensstil das hormonelle Gleichgewicht?

Stress ist eines der stärksten hormonellen Störfelder! Auch dabei wird ein Hormon frei: Cortisol. Es führt – bei Dauerstress – zum »Progesteron-Steal«: Der Körper bedient sich am Progesteron und der Mangel wird weiter verstärkt. Auch die Xenoöstrogene in Kosmetika, Kunststoffen und in unseren Lebensmitteln können das hormonelle Gleichgewicht stören.

Hängen hormonelle Ungleichgewichte der Wechseljahre auch mit der Schilddrüse zusammen?

Die Aktivität der Schilddrüse wird durch Progesteron reguliert. Hat der Körper zu wenig davon, fährt die Schilddrüse die Aktivität herunter. Dann wird noch weniger Progesteron gebildet. – Ein Teufelskreis, der zu massiven Beschwerden führen kann. Eine Untersuchung der Schilddrüse ist daher immer sinnvoll, um Wechseljahrbeschwerden umfassend behandeln zu können.

Zweiter Frühling

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bezeichnet man die Wechseljahre als »Zweiten Frühling« und die Monatsblutung als das »himmlische Wasser«. – Klingt das nicht wesentlich positiver als »Menopause« und »Menstruation«?

Die TCM teilt das Leben der Frau in 7-Jahres-Zyklen. Mit 7 x 7 – also 49 – Jahren kommt es, so die TCM, zum Ausbleiben des himmlischen Wassers. Diese jahrtausendealte Einteilung der Traditionellen Chinesischen Medizin, die den »Zweiten Frühling« mit 49 Jahren beginnen lässt, ist damit gar nicht so weit von den 52 Jahren entfernt, die heute als durchschnittliches Alter für das Blutungsende gelten. Mit dem Ende der monatlichen Blutungen will uns unser Körper Kraft und Energie sparen, sodass wir mehr davon für ein gesundes und erfülltes Alter zur Verfügung haben. Da auch die Milz schon mit 35 Jahren (5 x 7 Jahre) in ihrer Funktion nachlässt und immer weniger Qi und Blut erzeugt, kostet das Aufrechterhalten der Blutungen und der Fruchtbarkeit unseren Körper immer mehr Energie. Weil wir die nach dem Blutungsende gesparte Energie für andere Zwecke nutzen können, kam es zu der Bezeichnung »Zweiter Frühling«. Kennen Sie auch Frauen, die mit 50 oder 60 erst so richtig durchgestartet sind? Neue berufliche Aufgaben, Reisen, spirituelle Entdeckungen, eine neue Partnerschaft … – alles ist möglich.

Störung in der Energieverteilung

Die typischen Beschwerden wie Hitzewallungen oder innere Unruhe erklärt die TCM so, dass die kühlende und entgiftende Wirkung der Menstruationsblutung auf den Körper fehlt. Mit der Blutung hat der Körper nämlich jeden Monat die Möglichkeit, sich von überschüssiger Hitze zu befreien.

Wenn die Blutungen weniger werden und schließlich ganz ausfallen, bleibt unterm Strich zu viel Hitze im Körper. Dies führt zu den verschiedensten Beschwerden. Daraus ergibt sich andererseits aber auch, dass schon vor den Wechseljahren die Energieverteilung im Körper nicht optimal gewesen sein kann. Übrigens sind Frauen, die unter dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden, auch anfälliger für das Auftreten von Wechseljahrbeschwerden.

Aber was steckt hinter dem PMS überhaupt? Im Schema der TCM zeigt das Prämenstruelle Syndrom eine Leber-Qi-Stagnation, die durch die Ansammlung von Blut im Uterus verstärkt wird und sich so genau zu diesen Tagen in verschiedenen Symptomen zeigt (mehr dazu bei »Leber-Qi-Stagnation«). Sobald die Blutung eintritt, gerät alles wieder ins Fließen, und die Beschwerden hören auf - bis zum nächsten Mal. Allerdings ist die Leber-Qi-Stagnation auch für den Rest des Monats vorhanden, wir spüren sie nur nicht so stark und können sie deshalb besser ignorieren. Günstig wäre es, PMS als Zeichen eines generellen Ungleichgewichts im Körper zu sehen. Mit einer Umstellung der Ernährung sowie mit einem angepassten Lebensstil kann man hier gegensteuern – und gleichzeitig auch allfälligen Wechseljahrbeschwerden vorbeugen. Diese kommen nämlich nicht aus dem Nichts, sondern sind die Folge von Ihrem Lebensstil, der Ernährung und anderen langjährigen Gewohnheiten.

In den Wechseljahren kommt alles ans Licht - der Körper zeigt uns, was alles falsch läuft und geändert werden soll.

Haben wir im Vorfeld versäumt, Änderungen in unserem Leben vorzunehmen, wird in den Umbruchjahren des Wechsels alles, was nicht stimmt, im Feuer der Reinigung und Transformation verbrannt. In gewisser Weise haben Sie dann Ihr PMS nonstop, wie Andrea A. Kaffka in ihrem Buch »Zu den Quellen weiblicher Kraft« schreibt.

Jetzt geht es darum, die Botschaft unseres Körpers anzunehmen und uns diesem Prozess hinzugeben, um die zweite Lebenshälfte gesund und erfüllt zu verbringen, anstatt voll Stress, Groll und Schmerzen.



3.

Typische Beschwerden – Ursachen und Therapie

Fließt das Leber-Qi nicht frei oder ist das Nieren-Yin im Mangel? Hier erfahren Sie, wie Sie die Ursachen Ihrer Beschwerden mittels Selbstdiagnose finden und welche Ernährung und westlichen Kräuter Ihnen helfen können.

Ursachenforschung aus Sicht der TCM

Hier erfahren Sie, woher die typischen Beschwerden in den Wechseljahren aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kommen. Dabei gehe ich nur so weit auf die Theorie ein, wie es in meinen Augen für die konkrete Anwendung notwendig ist.

Nutzen Sie diese Informationen zu einer ersten Selbstdiagnose: Welches Ungleichgewicht erkennen Sie an sich wieder? Ist eher das Yin im Mangel – oder das Yang? Sind eher die Nieren oder mehr die Leber betroffen? Sie finden für jedes TCM-Syndrom die passenden Nahrungsmittel und Lebensstiltipps. Mit TCM können Sie sich selbst helfen, und zwar schon heute!


Doch behalten Sie bitte im Hinterkopf, dass diese Form der Medizin nicht mit der westlichen Medizin vergleichbar ist. Mit ihrer gänzlich anderen Denkweise eröffnet sie uns einen neuen Blickwinkel auf Gesundheit und Krankheit. Ich möchte Sie einladen, sich darauf einzulassen und dabei viel Neues zu entdecken. Im Unterschied zur westlichen Medizin bietet die TCM sehr viele Möglichkeiten, sich selbst zu helfen. Es liegt in Ihrer Macht, jetzt etwas für Ihr Wohlbefinden zu tun! Probieren Sie die Tipps aus und beobachten Sie, wie Sie zunehmend mehr Energie bekommen und auch Ihr inneres Gleichgewicht wiederfinden. Dafür ist es übrigens nie zu spät: Auch im Alter können die passende Ernährung und einfache Änderungen des Lebensstils Beschwerden lindern und so für ein Mehr an Vitalität sorgen.

Bevor es aber losgehen soll, möchte ich Ihnen noch einen wichtigen Hinweis zu den Organen in der TCM geben. In der TCM geht es um die Funktionen der Organe, weshalb diese oft auch als »Funktionskreise« bezeichnet werden. Diese Bedeutung ist aber nur zum Teil deckungsgleich mit unserer westlichen Vorstellung von Organen.

Leber-Qi-Stagnation

Ist Ihnen schon einmal eine Laus über die Leber gelaufen? Dann kennen Sie das typische Gefühl einer Leber-Qi-Stagnation: angespannt und ein wenig frustriert, wobei Sie nicht genau wissen, warum. Die Energie – das Qi – kann nicht frei durch den Körper fließen, sondern stockt an bestimmten Stellen: Wir fühlen uns so richtig unrund. Wird die Stagnation stärker, kommen Druckgefühle im Körper dazu, Verspannungen, Blähungen oder andere Verdauungsbeschwerden sowie Schmerzen.

Ein verstärktes Prämenstruelles Syndrom (PMS) mit starken Stimmungsschwankungen, Bauchkrämpfen, empfindlichen Brüsten, Rücken- und Kopfschmerzen vor oder während der Blutung ist oft ein erstes Anzeichen für das Einsetzen der Wechseljahre. Die Menstruation wird unregelmäßiger, bleibt manchmal auch ganz aus, oder es treten Zwischenblutungen auf.

Typisch für die Leber-Qi-Stagnation sind Kopfweh und Menstruationsbeschwerden, vor allem PMS und unregelmäßige Blutungen.

Symptome der Leber-Qi-Stagnation für Ihre Selbstdiagnose:

•Unregelmäßige Menstruation

•Stimmungsschwankungen und plötzliche Gefühlsausbrüche

•PMS mit Bauchkrämpfen und Brustspannungen

•Blutdruckschwankungen

•Kopfschmerzen

•Blähungen, Völlegefühl, Verstopfung

•Unregelmäßige Verdauung mit wechselnden Beschwerden

•Innere Anspannung sowie äußere Verspannungen

•Druckgefühl unter dem Rippenbogen

•Wetterfühligkeit

Wo in Ihrem Leben fühlen Sie sich unter Druck?

Ist es Zeitdruck, Leistungsdruck oder der Druck, immer schön und sexy sein zu müssen, und eine perfekte Mutter noch dazu? Druck von außen verstärkt den inneren Druck – und damit alle Symptome der Qi-Stagnation. Helfen Sie Ihrer Leber, indem Sie sich von diesem Druck befreien. Es bringt Ihr Qi wieder zum Fließen. Fragen Sie sich, was Ihnen wirklich wichtig ist im Leben. Folgende Übung kann helfen, das sehr schnell zu erkennen: Stellen Sie sich Ihr eigenes Begräbnis vor – was würden Ihre Freundinnen, Ihre Arbeitskolleginnen, Ihre Kinder oder Ihr Lebenspartner dort über Sie sagen? Wie wollen Sie in Erinnerung behalten werden? Als perfekte

TCM, was ist das eigentlich?

Die TCM – Traditionelle Chinesische Medizin – gibt es seit mehreren Tausend Jahren. Sie ist eine ganzheitliche Medizin, die aus den Beobachtungen der Natur entstanden ist. Demnach bilden Körper, Geist und Seele eine Einheit. Körperliche Beschwerden können ebenso von schlechter Ernährung, kaltem Wetter als auch von Emotionen ausgelöst werden. Gesund aus Sicht der TCM ist der Mensch dann, wenn ausreichend Qi (Lebensenergie) vorhanden ist und dieses gleichmäßig durch den Körper fließt. Die Therapieformen der TCM sind Ernährung, Akupunktur, chinesische Kräuter, Tuina (ähnlich einer Massage) und Qi Gong. Nähere Informationen zur TCM mit einfachen Erklärungen der Begriffe und Syndrome finden Sie in meinem Buch »TCM Praxis. Einfache Anwendungen in der Ernährung«.

Hausfrau mit top aufgeräumter Wohnung und gereizten Nerven? Als Mutter, bei der es zwar dreimal täglich frisch gekochte Mahlzeiten gab, die aber nur gejammert und selten gelacht hat? – Die Übung ist drastisch, aber sie bringt Klarheit. Schreiben Sie jetzt gleich die Abschiedsrede für Ihr Begräbnis! Was sollen Ihre Liebsten über Sie sagen? Damit wissen Sie, was Sie in den kommenden Jahren ändern wollen, und was Sie sofort aus Ihrem Leben ausmisten können, weil es nicht Ihrem wahren Wesen entspricht.

Wut – die Emotion der Leber

Sind Sie der Typ, der jeden Ärger runterschluckt, um ja nicht anzuecken? – Oder lassen Sie Ihrer Wut freien Lauf und poltern herum, dass alle zusammenzucken? Beides zeigt ein Ungleichgewicht der Leber an und einen blockierten Fluss des Qi. Beim Runterschlucken von Ärger erzeugen wir auf Dauer eine Leber-Qi-Stagnation, die sich irgendwann in einem unerwarteten Zornanfall entlädt: »Was ist denn los, sie ist doch sonst immer so friedlich?«, heißt es dann. Cholerische Anfälle zeigen wiederum eine Leber-Hitze, die sich ständig entladen muss. Auch dahinter verbirgt sich eine Qi-Stagnation, die – wie ein Druckkochtopf – auf Dauer Hitze erzeugt. Treten Emotionen zu häufig oder zu extrem auf, können sie aus Sicht der TCM Krankheiten hervorrufen. Sich ab und zu zu ärgern ist kein Problem, aber versuchen Sie, diesen Ärger mit Maß und Ziel auszudrücken, ohne anderen zu schaden.

Weil wir als älter werdende Frauen nicht mehr so stark an die traditionelle Frauenrolle gebunden sind, eignen sich die Wechseljahre ganz besonders, um einen wohldosierten Umgang mit Ärger zu lernen. Die traditionelle Frauenrolle besagt, dass wütende Frauen unattraktiv, hysterisch, zu emotional, zu unbeherrscht – und: hässlich sind. Frauen sollen lächeln, gut aussehen, auf Harmonie achten und nicht auffallen. Deshalb haben viele von uns gelernt, ihre Wut und ihren Ärger zu unterdrücken, womit wir uns nicht nur PMS, sondern auch Magenschmerzen und andere körperliche Probleme eingehandelt haben. Das können auch gelegentliche Entladungen zwischendurch nicht ausgleichen. Daher geht es jetzt um das bewusste Wahrnehmen und Annehmen unserer Gefühle, und zwar aller unserer Gefühle: auch »schwieriger« Gefühle wie Wut, Angst, Traurigkeit, Neid und Gier. Sie dürfen da sein und uns etwas mitteilen. Lassen Sie uns näher hinspüren, nichts mehr verdrängen und einen gesunden Umgang mit ihnen lernen. Schon durch das Annehmen sämtlicher Gefühle und durch das Aufgeben von innerem Widerstand wird vieles leichter!

Schwierige Gefühle x Widerstand = destruktive Gefühle

(aus: »Der achtsame Weg zur Selbstliebe«, Christopher Germer)

Wann haben Sie sich das letzte Mal bewegt?

Körperliche Bewegung hilft auch dem Qi, sich zu bewegen. Das muss übrigens kein Sport sein – auch spazieren gehen, durch die Wohnung tanzen oder ein paar Dehnungsübungen am offenen Fenster können sehr viel bewirken. Wichtig ist es, damit anzufangen. Jede Bewegung zählt, Hauptsache wir tun etwas! Bewegen Sie sich regelmäßig, aber ohne Leistungsdruck. Aus der Forschung zu den Wechseljahren ist übrigens bekannt, dass regelmäßige Bewegung bei fast allen Beschwerden hilft, sowohl in der Vorbeugung als auch in der Therapie. Darüber hinaus beugt regelmäßige Bewegung sogar Demenz vor, ist das nicht toll? Aber setzen Sie sich bitte nicht unter Druck – achten Sie auf die Freude an der Bewegung, denn nur dann ist sie auch wirklich gesund für Sie.


Ernährungstipps bei Leber-Qi-Stagnation

•Essen Sie regelmäßig, langsam und in Ruhe.

•Meiden Sie das Nebenbei-Essen und das Hinunterschlingen.

•Überessen Sie sich nicht!

•Reduzieren Sie scharfe Gewürze, Knoblauch und Zwiebel.

•Essen Sie mehr Gemüse und Hülsenfrüchte und weniger Fleisch und Eier.

•Meiden Sie Fertigprodukte und Fast Food!

•Ersetzen Sie Industriesüßigkeiten durch natürlich süße Nahrungsmittel wie Trockenfrüchte, Kokoschips, Kompott oder süßen Brei.

•Verwenden Sie frische Kräuter wie Basilikum, Kresse oder Petersilie.

•Trinken Sie weniger Kaffee und Alkohol!

Diese Nahrungsmittel bringen Ihr Qi in Schwung

Apfelessig (unpasteurisiert), Artischocken, Auberginen (Melanzani), Fenchel, Kohlrabi, Grünkohl, frische Kräuter, Kürbiskerne, Kurkuma, Löwenzahn, Oliven, Radieschen und Rettich (roh), Rote Bete (Rote Rüben), Sprossen, Staudensellerie (roh und gekocht), Zwetschken (Pflaumen)

Wichtig: Achten Sie auf Ihre individuelle Verdauungskraft – essen Sie nur das, was Ihnen gut bekommt!

Kräutertees, die Ihr Qi bewegen: Frauenmantel, Jasmin, Kamille, Melisse, Orangenblüten, Pfefferminze, Rosenblüten, Schafgarbe (siehe Kräuter-Tabelle)

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22 aralık 2023
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