Kitabı oku: «Sicher eingewöhnen», sayfa 2

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Wie sich das Kind an seine Eltern bindet

Wenn ein Säugling das Licht der Welt erblickt, ist er von der ersten Minute an bereit, sich an die Personen zu binden, die ihm Schutz geben, und deren Nähe aufrechtzuerhalten. Das sind in der Regel die leiblichen Eltern des Kindes. Diese Bindung entsteht durch eine Vielzahl an Interaktionserfahrungen während des Zusammenseins mit den betreffenden Personen – sie wenden sich dem Kind zu, geben ihm Liebe und stillen seine Bedürfnisse prompt und angemessen. Durch diese Erfahrung bindet sich der Säugling an die Personen und sucht bei ihnen Sicherheit, Zuwendung und Geborgenheit.

Aufgrund der emotionalen Bindung an eine Bezugsperson fühlt sich das Kind sicher, wird in seinem Spielverhalten angeregt und kann sich der Welt besser widmen. Empfindet es nun beispielsweise während der Exploration – wenn es also in vielfältiger Weise seine Umgebung erkundet und die Welt erforscht – Angst oder Unsicherheit, oder entfernt sich gar seine Bezugsperson plötzlich aus seinem Sichtfeld, so wird es deren Nähe suchen oder gar mit Nachlaufen oder in Form von Protest durch Weinen versuchen, wieder die Nähe zu ihr herzustellen.

Das Baby bringt aber nicht nur die Bereitschaft zu einem Bindungsverhältnis mit, sondern es geht diese Bindung auch bedingungslos ein. Der Kinderarzt John Bowlby spricht sogar von einer instinktiven Qualität des Bindungsverhalten des Kindes. «Das Kind bindet sich an die Eltern und andere Bezugspersonen unabhängig davon, wie gut und zuverlässig sie seine Bedürfnisse befriedigen», resümiert daher Remo Largo.7

Wie stark es eine Bindung zu seinen Eltern eingeht, wird also nicht dadurch bestimmt, ob diese mit dem Kind nun liebevoll und empathisch umgehen oder grob und rabiat. Vielmehr bindet es sich an seine Mutter, seinen Vater, weil sie ihm vertraut sind. Dieses bedingungslose Bindungsverhältnis seinen Eltern gegenüber, ob sie es nun schlecht oder gut behandeln, kann auch schwerwiegende Folgen für das Kind haben. Denn es ist von Natur aus so ausgerichtet, dass es immer bei Personen Schutz sucht, die es kennt und zu denen es eine Beziehung hat, auch wenn es von ihnen misshandelt wird. Das Kind ist emotional von den Eltern oder von Bezugspersonen abhängig, sodass es im schlimmsten Fall sogar Misshandlungen durch sie über sich ergehen lässt.8

Das bedeutet: Das Kind geht zu Mutter und Vater nicht nur eine starke Bindung ein, wenn es von ihnen liebevoll und gut behandelt wird, es kann auch eine starke Bindung und emotionale Abhängigkeit zu seinen Eltern aufbauen, wenn es von ihnen misshandelt wird oder es ihnen gleichgültig ist. Die zahlreichen und vielfältigen Missbrauchsskandale und Kindesmisshandlungen, die immer wieder in der Öffentlichkeit bekannt werden, zeigen dies ganz deutlich. Es ist also nicht die Qualität der Beziehung, die bestimmt, wie intensiv sich das Kind an seine Eltern bindet. Vielmehr bindet es sich an Mutter und Vater, weil es ihnen «vorbehaltlos zugetan» ist.9

Es ergibt sich somit eine große Verantwortung für uns als Eltern, mit dieser vorbehaltlosen Zuneigung, die uns die Kinder entgegenbringen, behutsam und respektvoll umzugehen und auch das eigene Verhalten zu reflektieren.

Ein Kind ist nicht nur in der ersten Zeit seines Lebens, sondern auch bis ins Schulalter hinein in der Lage, feste Beziehungen in dieser Form einzugehen. Allerdings ist die Bindungsbereitschaft später nicht mehr so vorbehaltlos wie in den ersten zwei Lebensjahren. Und auch die Art und Weise, wie das Kind sich bindet, hängt von zwei Faktoren ab. Zum einen spielt eine entscheidende Rolle, welche Bindungserfahrungen es in seiner ersten Lebenszeit gemacht hat. Ein Kind, das viel Geborgenheit und Sicherheit erfahren hat, zeigt eine stärkere Bindungsbereitschaft als eines ohne eine stabile Bindungserfahrung. Zum anderen spielt auch die Bereitschaft der Bezugsperson, sich an das Kind zu binden, eine wichtige Rolle für das spätere Bindungsverhalten des Kindes.10

Die Notwendigkeit einer Bindung ist bei allen Kindern vorhanden. «Ohne emotionale und zuverlässige Zuwendung wäre ein Säugling ebenso verloren, könnte nicht wachsen und gedeihen, wie wenn ihm das Wasser zum Trinken und die Luft zum Atmen fehlten», schreibt etwa Karl Heinz Brisch in seiner Empfehlung zur «Betreuung und Erziehung von Säuglingen und Kleinkindern in Krippen».11 Die Bereitschaft, sich zu binden, ist jedoch nicht bei jedem Kind in demselben Maße angelegt. So sind gleichaltrige Kinder oft unterschiedlich stark gebunden, und ihre emotionale Abhängigkeit ist nicht immer gleich stark. Auch die emotionalen Bedürfnisse – wie Zuwendung, Geborgenheit, Liebe, Schutz und Aufmerksamkeit – variieren von Kind zu Kind und können sehr verschieden ausgeprägt sein.12

Dennoch hat jedes Kind das Bedürfnis, sich zu binden. Und es ist von Geburt an auch bereit dazu. Es benötigt aber eine ihm vertraute Person, die dieses Bedürfnis zu stillen vermag. In der Regel sind es die Eltern, die dem Bedürfnis verlässlich und nachhaltig nachkommen und bereit sind, eine Bindung zu ihrem Kind einzugehen.

Die Bindung der Eltern an das Kind beginnt schon während der Schwangerschaft

Das Bindungsverhalten der Eltern gegenüber ihren Kindern ist nicht so bedingungs- und vorbehaltlos wie dasjenige der Kinder gegenüber ihren Eltern. Die Entwicklung einer Bindung von Mutter und Vater zu ihrem Kind beginnt bereits während der Schwangerschaft, wenn sich die werdenden Eltern emotional auf es einlassen.

So muss sich die Mutter etwa damit vertraut machen, dass sie in einigen Monaten ein Kind zur Welt bringen wird und sie dann eine große Verantwortung für es zu tragen hat. Sie stellt sich auch viele Fragen: Wie wird sich das Kind entwickeln? Wird es ein Junge oder ein Mädchen? Ist es gesund oder krank? Wird sie alles richtig machen, wenn es auf der Welt ist? Wie verändert sich die Partnerschaft, wenn das Kind erst einmal da ist? Hunderte von Fragen tauchen während einer Schwangerschaft auf – nicht nur bei der Mutter, sondern auch beim Vater. Und bereits diese Fragen – ob mit einem negativen oder einem positiven Gefühl belegt – wirken sich auf die Beziehung zwischen Eltern und Kind aus. So betont auch Remo Largo: «Wiederkehrende Ängste und Zweifel bei den Eltern gehören, genauso wie freudige Erwartungen, zu jeder Schwangerschaft. Sie sind Ausdruck der großen inneren Umstellung, die angehende Eltern gedanklich und gefühlsmäßig zu bewältigen haben.»13

In den letzten Monaten der Schwangerschaft, wenn die Eltern das heranwachsende Wesen spüren können und die Geburt immer näher rückt, beginnen sie, sich immer mehr an ihr Kind zu binden; sie versuchen, sich das Wesen des Kindes vorzustellen, sie überlegen sich schon Namen für ihren Sohn oder für ihre Tochter, malen sich aus, wie das Leben mit dem Kind wird, und beginnen, ihm bestimmte Charakterzüge zuzuschreiben. Sie lassen das Kind in ihrer Fantasie lebendig werden.14

Während der Schwangerschaft bilden sich bei der Frau verstärkt emotionale Reaktionen. Man könnte sagen: Es entwickelt sich ein gewisser «Mutterinstinkt»,15 der dafür sorgt, dass sich die Mutter nach der Geburt emotional auf das Kind einlassen kann. Aber dieses Aufkommen des Mutterinstinktes und die innere Vorbereitung auf das Muttersein veranlassen die Frau häufig auch zu einer Rückbesinnung auf die eigene Kindheit und die Beziehung zur eigenen Mutter. «Diese Erfahrungen», führen Gerald Hüther und Ingeborg Weser aus, «sind in ihrem Körper und ihrer Psyche gespeichert und beeinflussen in vieler Hinsicht die Art und Weise, wie sie mit dem eigenen Kind umgeht. So kann es Frauen, die als Baby keinen liebevollen Körperkontakt erlebt haben, bisweilen schwerfallen, dem eigenen Kind mit körperlicher Nähe zu begegnen.»16

Selbstverständlich kann diese Form der Rückbesinnung und der inneren Auseinandersetzung mit den erlebten Beziehungserfahrungen aus der eigenen Kindheit, wenn sie positiv waren, durchaus eine große Unterstützung und eine Hilfe darstellen, sich auf das Muttersein und den zukünftigen Bindungsaufbau zum Kind besser einzulassen. Hat die werdende Mutter das Verhalten ihrer eigenen Eltern während ihrer Kindheit als liebevoll und feinfühlig empfunden, ist dieses Erlebnis für sie eine wichtige Ressource für ihre künftige Rolle.

Die Beziehungsfähigkeit der Mutter ist nicht automatisch gegeben. Beim Beziehungsaufbau zwischen ihr und dem Kind sind viele Faktoren, äußere wie innere, von Bedeutung. Körperliche und seelische Aspekte wirken sich auf ihr Bindungsverhalten zum Kind aus und können es beeinflussen. Es hängt beispielsweise von folgenden Gesichtspunkten ab: Welches Bindungsmuster hat die Mutter? In welchen Lebensumständen befindet sie sich zurzeit? Wie ist es um die Partnerschaft bestellt? Ist das Kind gewollt? Wie geht das Umfeld mit den jungen Eltern um?

Auch für die Bindung zwischen Vater und Kind spielen solche Fragen eine Rolle, wenn auch nicht in demselben Maße, da der Beziehungsaufbau zwischen den beiden in den ersten zwei Lebensjahren meistens eher sekundär ist.17

Bezugspersonen. Wie viel Mutter braucht das Kind?

Viele Menschen sind der Auffassung, dass die Mutter für das Kind die einzige und wichtigste Bezugsperson ist. Sicherlich ist sie vor allem im ersten Lebensjahr für den Säugling von sehr großer Bedeutung, da sie ihn im Normalfall stillt und schon während der Schwangerschaft eine Beziehung zum Säugling aufgebaut hat. Dennoch kann, wie erwähnt, auch eine andere Person, zum Beispiel der Vater oder eine ganz andere Person, für das Kind eine Bezugsperson sein und sogar zur primären Bezugsperson werden. Darauf weist Remo Largo unter Bezugnahme von Bindungsstudien hin: «… die leibliche Mutter ist nicht die einzig mögliche Bezugsperson für ein Kind (Lamb 1977, Field 1978, Parke 1978, Scarr 1990). Untersuchungen, die in Kinderheimen und bei Adoptivfamilien durchgeführt wurden, belegen: Aus der Sicht des Kindes kann jede Person, die sich ausreichend um es kümmert, zu einer Bezugsperson, ja selbst zur Hauptbezugsperson für das Kind werden (Tizard 1977, 1978). Nicht die biologische Herkunft bindet, sondern die Vertrautheit, die durch Fürsorge, Nähe und Zuwendung entsteht.»18

Es gibt Bedürfnisse in drei wichtigen Bereichen bzw. auf drei wichtigen Ebenen, die eine Person beim Kind befriedigen muss, damit sie zu einer Bezugsperson für den heranwachsenden Menschen wird. Der erste Bereich ist das körperliche Wohlbefinden. Die Bezugsperson muss die körperlichen Bedürfnisse des Kindes, also Essen, Trinken, Wickeln usw., stillen. Der zweite Bereich ist das psychische Wohlbefinden. In ihn gehört vor allem das Erleben von Liebe, Sicherheit, Geborgenheit, Zuverlässigkeit und Zuwendung. Der dritte Bereich, die dritte Ebene, ist die Entwicklung. Die Bezugsperson muss die Umgebung des Kindes so gestalten, dass es sich frei entwickeln und Erfahrungen und Wissen sammeln kann.19

Eine der wesentlichsten Voraussetzungen dafür, dass eine Person zu einer Bezugsperson für das Kind werden kann, ist sicherlich die Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens. Es ist ausgesprochen wichtig, dass das Kind genügend Zeit bekommt, um mit der Person vertraut zu werden, und diese Zeitdauer ist von Kind zu Kind auch sehr unterschiedlich. Das gilt natürlich auch umgekehrt, denn der Erwachsene braucht ebenfalls Zeit, um das Kind, seine Bedürfnisse und seine Eigenheiten kennenzulernen; auch hier werden individuelle Unterschiede bei der jeweiligen Person eine große Rolle spielen.

Ein Baby ist in den ersten Lebensjahren in der Lage, mehrere Bindungsbeziehungen zu verschiedenen Bezugspersonen einzugehen und aufzubauen. Dabei entwickelt es allerdings, wenn wir es schematisch ausdrücken, eine bestimmte Anordnung der Bezugspersonen, ähnlich dem Aufbau einer Pyramide. Es gibt eine sogenannte Hauptbezugsperson, die an der Spitze der Pyramide steht und zu der das Baby das größte Vertrauen hat, da sie ihn nach seinen Erfahrungen am nachhaltigsten beruhigen und ihm den größten Schutz bieten kann. Unterhalb der Hauptbezugsperson stehen die nachgeordneten Bindungspersonen, zum Beispiel der Vater, nahe Verwandte oder auch die Krippenerzieherin. Erlebt das Kind nun Stress, Angst oder Kummer, wird es immer die Nähe zu seiner Hauptbezugsperson suchen. Ist diese nicht verfügbar, wird es sich auch von einer der nachgeordneten Bezugspersonen trösten oder seine Bedürfnisse stillen lassen. Allerdings dauert die Beruhigung durch eine der nachgeordneten Bezugspersonen länger als durch die Hauptbezugsperson. Dennoch lässt das Baby auch den Körperkontakt und die Nähe einer nachgeordneten Bezugsperson zur Beruhigung seines aktivierten Bindungsbedürfnisses zu. Hat es die Wahl, wird es sich aber immer primär an seine Hauptbezugsperson wenden.20

Grundsätzlich kann man festhalten, dass es keine festgelegte Anzahl von Bezugspersonen pro Kind gibt. Hier können wir große individuelle Unterschiede ausmachen, die vom Alter des Kindes und von seiner Persönlichkeit abhängen. Es spielt auch eine Rolle, ob die Eltern ihr Kind anderen Personen anvertrauen können. Generell lässt sich aber sagen, dass mehrere Bezugspersonen für ein Kind durchaus positiv und wichtig sein können, da es von verschiedenen Vorbildern lernt und mehr Erfahrungsmöglichkeiten hat und dadurch vor allem seine Beziehungsfähigkeit vergrößert und stärkt. Dennoch braucht es stets einen festen Kern, sogenannte Hauptbezugspersonen; das sind in der Regel die Eltern, denn nur mit ihnen ist das Kind umfassend vertraut.

Man kann sich das so vorstellen, dass die Hauptbezugspersonen das «Haus» bilden, von dem das Kind umgeben ist. Sie ermöglichen ihm, sich wirklich sicher und geborgen zu fühlen. Und in der Regel hat das Kind auch nur zu ihnen vollstes Vertrauen, hier fühlt es sich zu Hause. Alle weiteren Bezugspersonen sollten eine Art Kreis um das «Haus» bilden, sie sind gewissermaßen die «Nachbarhäuser», in die das Kind ab und an zu Besuch hineingeht, in denen es eine gewisse Zeit verbringt und in denen seine Bedürfnisse auch nur begrenzt befriedigt werden können. Der wesentliche Fokus des Kindes ist also auf das «Haus», die Hauptbezugspersonen, gerichtet, und hier sollte sich auch im Wesentlichen sein Leben abspielen.

Die Eingewöhnung


«Sicher eingewöhnen» – das Modell

Die meisten Kinder werden mit dem Eintritt in eine Krippe, Kleinkindgruppe oder Spielgruppe zum ersten Mal die Erfahrung einer Fremdbetreuung in einer pädagogischen Einrichtung machen. Das ist ein großer und wichtiger Schritt für die Kleinen und sollte mit viel Empathie, Ruhe, Zeit, Geduld und Achtsamkeit begleitet werden.

Denn Eingewöhnung bedeutet immer auch Bindungsaufbau. Von einer sicheren Basis aus muss das kleine Kind eine weitere Beziehung zu einer ihm bis dahin völlig unbekannten Person aufbauen – eine Erfahrung, die auch das spätere Verhalten des Kindes im Hinblick auf seine Bindungsfähigkeit prägen wird.

«Sicher eingewöhnen» ist ein bindungsorientiertes und feinfühliges Eingewöhnungskonzept, dessen Grundpfeiler die waldorfpädagogischen Säulen der Ein- und Ausatmung und ein sich rhythmisch wiederholender Tagesablauf bilden. Dabei steht immer im Vordergrund, die Bedürfnisse des Kindes zu achten und eine sichere Beziehung zwischen ihm und der Erzieherin herzustellen. Es geht um eine Beziehung, die Hülle und Vertrauen schafft – sowohl für das Kind als auch für die Eltern.

Ich werde Sie nun Stück für Stück durch das Konzept «Sicher eingewöhnen» lotsen, sodass Sie, liebe Erzieherinnen, am Ende ein Eingewöhnungsmodell kennengelernt haben, das Sie zu Ihrem eigenen Werkzeug machen können. Und das Ihnen dabei helfen wird, eine sichere, tragfähige und feinfühlige Beziehung zum Kind aufzubauen.

Wir beginnen mit dem äußeren Rahmen.

Der äußere Rahmen
Das Aufnahmegespräch

Im Prinzip beginnt die Eingewöhnung mit dem Aufnahmegespräch, das mit den an einem Krippenplatz in Ihrer Einrichtung interessierten Familien geführt wird. Hier findet ein erstes Kennenlernen zwischen den Eltern, den Pädagogen und dem Kind statt. Man lernt das Kind kennen, die Eltern können etwas über sich und die Familie erzählen. Die Erzieherin hat die Gelegenheit, einen ersten spielerischen Kontakt zum Kind zu knüpfen. Kind und Eltern können einen ersten Eindruck von dem Gruppenraum und den Spielmaterialien bekommen. Gleichzeitig haben die Eltern bei diesem Gespräch die Möglichkeit, erste Fragen zur Eingewöhnung und zum Ablauf zu stellen.

Es ist auch ratsam, die Eltern bei diesem Gespräch gleich auf die Dauer der Eingewöhnung hinzuweisen. So wissen sie von Beginn an, mit welchem zeitlichen Aufwand zu rechnen ist, wenn ihr Kind einen Platz erhält.

Ebenfalls eignet sich das Aufnahmegespräch für Sie als Eltern, um sich mit den Pädagogen vielleicht über erste Sorgen oder Ängste auszutauschen.

Der Eingewöhnungselternabend

Sie, liebe Eltern, haben für Ihr Kind einen Platz in Ihrer Wunscheinrichtung bekommen. Auch die Pädagogen haben sich bewusst für die jeweiligen Familien und deren Kind entschieden. Jetzt geht es um die folgenden Fragen: Wie wird die Eingewöhnung denn genau ablaufen? Wann findet der erste Tag der Eingewöhnung statt? Wer wird die Eingewöhnung mit dem Kind begleiten?

Um diese Fragen in Ruhe beantworten zu können und den Eltern einen genauen Überblick über das Konzept der «sicheren Eingewöhnung» zu verschaffen, sollte im Sommer oder Frühsommer, vor Beginn des neuen Kitajahres, ein Eingewöhnungselternabend stattfinden.

Bei diesem Elternabend lernen sich alle neuen Familien kennen. Die Pädagogen geben den Müttern und Vätern einen Leitfaden mit, eine Art Handout «Sicher eingewöhnen», und gehen gemeinsam mit ihnen jeden einzelnen Schritt der Eingewöhnung durch. Die Eltern können Fragen stellen und sich mit den Pädagogen austauschen. Wenn alle genügend Informationen und Wissen über die Eingewöhnung haben, sollte mit den Eltern besprochen werden, wann der erste Tag der Eingewöhnung der jeweiligen Kinder sein wird.

Da das Konzept «Sicher eingewöhnen» mit dem Prinzip der Bezugserzieherin arbeitet, muss die Eingewöhnung natürlich gestaffelt werden. Das bedeutet, dass nicht alle neuen Kinder am selben Tag anfangen können. Hier müssen die Pädagogen im Voraus abschätzen, wie viele Kräfte für die Eingewöhnung zur Verfügung stehen und wie viele Kinder neu hinzukommen.

Ein mögliches Beispiel: Eine Krippengruppe nimmt ab September acht neue Kinder auf und hat drei Erzieherinnen für die Eingewöhnung zur Verfügung. Es können also in der ersten Woche maximal drei Kinder mit der Eingewöhnung beginnen. Die anderen Kinder können in der zweiten, dritten oder vierten Woche des neuen Kita-Jahres anfangen. Um genug Luft zu haben für eventuelle Abweichungen, Krankheitsausfälle oder sonstige unvorhergesehene Ereignisse, wäre es ratsam, die Eingewöhnung von acht Kindern wie folgt zu staffeln: Drei Kinder beginnen im September, drei Kinder im Oktober und zwei im November. Mit welchem zeitlichen Abstand die Eingewöhnung gestaffelt wird, obliegt natürlich jeder Einrichtung selbst. Da es sehr unterschiedliche Kapazitäten, Möglichkeiten und Voraussetzungen gibt, muss diese Entscheidung von den jeweiligen Pädagogen selbst getroffen werden.

Zum Ende des Elternabends sollte jede Familie den Leitfaden des Konzeptes «Sicher eingewöhnen» (siehe S. 43ff.) mit nach Hause bekommen.

Ebenfalls sollte an diesem Abend das Eingewöhnungsinterview an die Familien verteilt werden, mit der Bitte, es ausgefüllt vor Beginn der Eingewöhnung zurückzugeben.

Das Eingewöhnungsinterview

Bevor die Eingewöhnung in der Krippe startet, sollten Sie, liebe Eltern, das Eingewöhnungsinterview an die Pädagogen ausgefüllt zurückgeben. Es beinhaltet relevante Fragen zum Kind und dient den Pädagogen zum besseren Kennenlernen Ihres Kindes und von Ihnen als Familie. Damit eine Eingewöhnung wirklich bindungs- und bedürfnisorientiert, an die jeweilige Entwicklung des einzelnen Kindes angepasst und individuell abgestimmt umgesetzt werden kann, ist es für die Bezugserzieherin sehr wichtig, einige Informationen über Ihr Kind zu haben und gewisse Entwicklungen des Kindes zu kennen: zum Beispiel den Essens- und Schlafrhythmus des Kindes, Vorlieben und Abneigungen, die Sprachentwicklung, die motorische Entwicklung, ob Ihr Kind bereits Trennungserfahrungen oder Eingewöhnungen in anderen Einrichtungen hinter sich hat.

Im Nachfolgenden werde ich Ihnen das Konzept «Sicher eingewöhnen» vorstellen, so wie es als Leitfaden, als Handout an die Eltern weitergereicht werden kann. Auf die einzelnen Rollen, von Ihnen als Pädagogen und von Ihnen als Eltern, werde ich in den folgenden Kapiteln genauer zu sprechen kommen. Jetzt geht es erst einmal nur darum, das Eingewöhnungsmodell genauer kennenzulernen.

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