Kitabı oku: «NEW PASSION», sayfa 6

Yazı tipi:

Es war nicht in Ordnung von mir, ihn vorzuführen, aber ich fand es witzig damals.

Eigentlich geht er mit seiner Sexualität ziemlich offen um, daher weiß ich gar nicht, warum es ihm in dem Moment peinlich war. Vor allem wissen seine Jungs, dass er gerne Pornos guckt.

Liam setzt sich zu mir aufs Bett.

„Ich muss eben das Zäpfchen nehmen … wegen meiner Blasenentzündung. Dafür muss ich mich ungefähr dreißig Minuten auf den Bauch legen“, kläre ich ihn auf.

„Alles klar. Kein Problem. Ist es immer noch schlimm?“

„Nein, ist so gut wie weg. Ich nehme es aber vorsichtshalber weiter.“

Ich hätte vermutet, dass er enttäuscht ist, dass wir keinen Sex haben können. Den Eindruck macht er überhaupt nicht.

Ich gehe ins Bad und führe mir dort das Wunderzäpfchen ein. Mich durchfluten Glücksgefühle bei dem Gedanken, dass ich kein Antibiotikum mehr brauchen werde. Ich besprühe noch eben Blasen- und Nierengegend und gehe dann zurück zu Liam und lege mich neben ihn auf den Bauch. Er redet und erzählt mir Dinge, die mich nur mäßig interessieren. Lästert ein wenig über Lars … erzählt von seinem Training, von seinem Job in der Bar und seiner baldigen Tätigkeit im Krankenhaus. Währenddessen könnte er mir ruhig den Rücken kraulen, denke ich. Wäre ich nur besser darin, meine Bedürfnisse zu äußern …

Stattdessen hoffe ich darauf, dass Liam meine Gedanken lesen kann. Vergeblich. Er jedoch hat überhaupt keine Hemmung, seinem Bedürfnis nachzugehen. Nach einer kurzen Gesprächspause greift er sich in die Hose und massiert seinen Schwanz. Wie zum Teufel kann er einfach so geil sein? Unser Gespräch war in keiner Weise sexuell ausgelegt. Mein Po, der in die Höhe ragt, kann auch nicht dafür verantwortlich sein, denn seine Augen haben ihn bisher ignoriert. Es scheint schlichtweg an seinem ausgeprägten Triebgefühl zu liegen. Für mich kaum nachvollziehbar. Es ist in Ordnung für mich, wenn er sich jetzt hier neben mir einen runterholt. Zwar ist das ein wenig ungewöhnlich, dass ich daneben liege, ohne etwas beizusteuern, aber mit geschmolzenem Zäpfchen in mir drin und noch nicht gänzlich verflogener Entzündung, bleibt mir nichts übrig, als vernünftig zu sein. Dabei hätte ich schon Lust, mal wieder normalen Sex mit ihm zu haben. Sex im Bett meines Ex … Schon makaber genug, dass mein Liebhaber es sich gerade besorgt.

Jedenfalls war ich naiv, als ich dachte, ich bräuchte nichts beizusteuern.

„Würdest du mir einen blasen? Wenn du wieder gesund bist, revanchiere ich mich. Versprochen!“, bittet er mich.

„Na gut“, stimme ich zu, weiß aber, dass Liam sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht revanchieren wird. Das letzte Mal geleckt hat er mich im März …

Es spricht nichts dagegen, mich jetzt oral zu befriedigen. Meine Klit ist immerhin gesund. Sagen tue ich natürlich nichts.

Er zieht sich komplett nackt aus. Netter Anblick, bis auf sein unfertiges Tattoo …

Ich beuge mich vor und nehme seine Spitze sanft in meinem Mund auf, umspiele sie zärtlich mit meiner Zunge. Liam stöhnt. Ich spüre, wie seine Eichel praller wird. Heute schmeckt er besonders gut.

Leider kann ich nicht blasen, ohne selbst geil zu werden. Mir schießt die Nässe in meine Panty. Der Schwanz in meinem Mund wird zu einer süßlichen Qual. Wenn er später schläft, kann ich es mir selbst besorgen. Obwohl es mich leicht abturnt, dass wir in der Bettwäsche meines Ex und seiner Neuen schlafen werden. Vielleicht verschiebe ich es besser auf einen anderen Zeitpunkt.

Liams Erregung wächst. Sein Schwanz pulsiert in meinem Mund, während ich ihn weiterhin verwöhne.

„Würdest du mir deinen Finger in den Po stecken?“, fragt er mit einer gewissen Zurückhaltung nach.

Mich überrascht diese Frage, dennoch antworte ich ohne lange zu überlegen mit einem „Ja“.

Er geht auf alle Vieren und streckt mir seinen Hintern entgegen. Ich habe meinen Finger noch nie ins Arschloch eines Mannes gesteckt. Ob das ohne Gleitgel wohl gehen mag? Vor allem sind meine Nägel nicht ganz kurz. Aber er steht ja auf Schmerzen …

Liam besorgt es sich weiter. Ich bespucke meinen Zeigefinger und versuche, in sein dunkles Loch einzudringen, was tatsächlich nicht so leicht ist.

„Nimm bitte den Mittelfinger.“

Ich gehorche und lasse meinen Speichel auf den längeren Finger laufen, befeuchte seinen Eingang und spiele an ihm herum. Sein Anus zuckt.

Unerwarteterweise gefällt mir das. Mit Nachdruck schiebe ich ihm meinen Finger rein. Sein Schließmuskel umschlingt ihn. Langsam vor und zurück. Ich bin mir unsicher, ob Liam das gerade gut findet oder eher nicht. Mir macht es Spaß, aber er macht nicht den Eindruck, als sei er entspannt.

„Tiefer“, dringt es dunkel aus seiner Kehle.

Ist es unangenehm, wenn der Finger fast dabei ist, wieder herauszurutschen?

Vorsichtig schiebe ich ihn weiter hinein, aber das ist leichter gedacht als getan. Wesentlich tiefer dringe ich nicht vor.

Ein wenig hemmt mich auch die Befürchtung, auf etwas zu stoßen, auf das ich nicht stoßen möchte …

Er penetriert seinen Schwanz ziemlich brutal. Als würde er krampfhaft versuchen, Lust zu empfinden. Meine Empathie kann sich allerdings täuschen.

„Würdest du mir den Po lecken?“, fragt Liam voller Demut. Er ist sich dessen bewusst, dass er viel von mir verlangt. Ich denke überhaupt nicht darüber nach, ziehe meinen Finger aus ihm zurück, würde diesen am liebsten an Davids Decke abwischen, kann mich aber beherrschen und liebkose daraufhin seinen After zaghaft.

Als ich feststelle, dass es nicht schlimm schmeckt, wie eigentlich erwartet, gehe ich intensiver vor. Seine Entspannung spüre ich an meiner Zungenspitze. Jetzt genießt er es endlich und ich kann mich in diese Praktik fallen lassen. Dieser intime Moment löst starke Erregung in mir aus. Ein wenig ärgere ich mich, dass es wieder so ist, dass ich dieser tieferen Lust nicht nachgehen kann.

Liam verleiht seiner Geilheit immer mehr Ausdruck. Mich spornt es an, seinen Eingang noch intensiver zu verwöhnen. Kurz bevor er kommt, dreht er sich um. Wir brauchen keine Worte wechseln. Mein Mund schnappt nach seinem Schwanz und kurz darauf ergießt er sich in mir.

„Danke“, sagt er schnaufend.

„Gerne“, reagiere ich mit einem Lächeln auf seine kleine Geste der Dankbarkeit.

Ich gebe wirklich gerne. Dennoch kann ich nicht verleugnen, ein bisschen frustriert zu sein.

Im Badezimmer spüle ich mir den Mund aus und wasche mir die Hände. Nachdem ich sie am Handtuchende, welches an der Tür hängt, abgetrocknet habe, rieche ich an meinem rechten Mittelfinger. Diese Situation könnte als eine Szene in dem Buch Feuchtgebiete Platz finden … Aber hey, das ist menschlich. Ich muss überprüfen, ob die Seife ihre Arbeit verrichtet hat.

Er duftet nach Seife mit einem Hauch von Po. Geht in Ordnung.

Zurück im Zimmer geht Liam ins Bad. Als er wiederkommt, schlägt er vor, zu schlafen. Dabei ist es gerade mal kurz nach Mitternacht. Für meine Verhältnisse zu früh, um einschlafen zu können. Er legt sich unter die Bettdecke, doch vorher zieht er sich sein Shirt über und die Boxershorts an.

Ich wollte eigentlich alles liegen lassen und ohne Decke schlafen. Vor allem finde ich den Gedanken nicht schön, dass die beiden bereits darin geschlafen und geschwitzt haben …

Bevor ich doch das Frieren anfange, lege ich mich ebenfalls darunter. Ich trage nur meine Unterwäsche.

Keine fünf Minuten später schnarcht Liam neben mir. Irgendwie habe ich mir den Abend doch ein wenig anders vorgestellt …

Ungefähr eine Stunde später falle ich endlich in den Schlaf.

Auf meinem Arm und meinem Kopf nehme ich sanfte Küsse wahr. Gefolgt von einem leichten Streicheln, welches meinen Arm hoch und herunter fährt. Träume ich oder schenkt mir Liam Zuneigung, während ich schlafe? Durch meine geschlossenen Augen vernehme ich, dass es noch Nacht sein muss. Dieses Gefühl auf meiner Haut … Entspannt gleite ich zurück ins Land der Träume.

Am Morgen werde ich unsanft von Liams Handywecker aus dem Schlaf gerissen.

„Guten Morgen, Schlafmütze.“

Mehr als ein grummeliges Stöhnen bekomme ich nicht heraus. Wie er immer so gut drauf sein kann, direkt nach dem Aufwachen, bleibt mir ein Rätsel. Jedenfalls kennt er in der Sache keine Empathie. Er steht auf und reißt das Fenster auf.

„Los! Aufstehen! Ich muss gleich weiter“, verkündet er.

„Wie spät ist es?“ Meine Stimme klingt rau. Mit einem Räuspern versuche ich, das Kratzen loszuwerden.

„Halb Zehn.“

„Mh. Okay.“

Viel zu früh. Es enttäuscht mich, dass er direkt los will. Kein gemeinsames Frühstück. Möglicherweise sollte ich endlich aufhören, Erwartungen zu hegen. Oder ich sollte lernen, sie klar und deutlich zu äußern.

Ich stehe auf, ziehe mich an und putze mir die Zähne, im Gegensatz zu Liam, der ja nichts mitgenommen hat …

Danach versuche ich alles so herzurichten, wie wir es vorgefunden haben. Dass etwas Klopapier fehlt, wird David hoffentlich nicht auffallen.

Als wir vor Liams Auto stehen, drückt er mir einen Schmatzer auf meine Lippen, bedankt sich noch mal und düst davon. Hungrig und müde schlendere ich zur U-Bahn Station.

Den ganzen Tag über denke ich darüber nach, was das letzte Nacht für eine komische Situation war. Irgendwie feiere ich die Aktion, aber auf der anderen Seite hatte das Ganze viel mehr Potenzial. Liam hat sich zwar bedankt, aber trotzdem komme ich mir doof vor.

Wieder einmal ging es nur um ihn. Ich habe es ihm recht machen wollen und mich dabei vollkommen zurückgenommen. Warum tue ich das? Das muss aufhören! Als sei ich abhängig von ihm. Mein Teufelchen scheint mich gut im Griff zu haben. Liam wird mir nicht das geben können, was ich brauche. Früher oder später muss der Teil in mir, der immer noch hofft, dass sich etwas ändern wird, dass ich ihn vielleicht sogar so weit kriegen könnte, dass er mir das gibt, was ich haben will, akzeptieren, dass Liam sich nicht verändern wird.

Selbst wenn ich ihm ehrlich sagen würde, was ich mir von ihm wünsche … Er wäre viel zu egoistisch, dem wirklich nachzukommen. Vermutlich würde er anfangs so tun, als wolle er mich glücklich machen, aber letztendlich wäre es unaufrichtig. Denn in dem Moment würde sein Ego aus meiner Aufmerksamkeit schöpfen.

Durch diese heimlichen Anflüge von Zärtlichkeit mir gegenüber, füttert er meine Hoffnung weiterhin.

Damals, als ich bei ihm übernachtete und er mich berührte, war ich ebenso unsicher, ob das ein Traum ist … Das war gewiss keiner.

Ich verstehe nicht, was das soll, warum er das tut. Ich fühle mich ihm so nah und doch so fern. Es ist merkwürdig.

Der Auftritt der Band meines Vaters findet in Langenhagen auf einem kleinen Schützenfest statt. Immerhin gibt es einen Crêpe- und Pommesstand. Die Musik, die vorher vom DJ abgespielt wird, ist kaum zu ertragen. Per WhatsApp schicke ich Liam eine Kostprobe. Er amüsiert sich genauso wie ich darüber. In der Bar, in der er arbeitet, muss er die ganze Zeit Schlagermusik hören, was ihm die Arbeit erschwert … Ich würde durchdrehen.

Der Auftritt verläuft gut.

Nachdem wir alles abgebaut haben, stehen mein Vater, mein Bruder und zwei weitere Bandmitglieder an der Wurstbude. Dort bestelle ich mir noch eine Portion Pommes. Während ich esse, höre ich den anderen zu.

Bis mein Dad erzählt, dass ich einen neuen Freund hätte …

„Nein. Er ist nicht mein Freund“, korrigiere ich ihn.

„Aber ihr habt gestern Abend die Nacht zusammenverbracht und schreibt viel …“, entgegnet er.

„Es ist keine feste Beziehung. Nur was Lockeres“, stelle ich klar.

Einer der anderen lenkt das Gespräch auf ein neues Thema um, wofür ich dankbar bin.

Keine Ahnung, wie mein Dad nun darauf kommt, zu behaupten, Liam und ich seien ein Paar. Dabei wollte er ihn gestern nicht mal bei uns übernachten lassen …

Kapitel 7

September 2015

Heute ist Liams erster Arbeitstag im Krankenhaus. Nach der Arbeit hat er leider keine Zeit für mich, da er zur Schlüsselübergabe für seine Übernachtungsmöglichkeit muss.

Die leerstehende Wohnung, die der Vermieter als Übergang an Menschen vermietet, die dringend eine Bleibe brauchen, muss er in zwei Monaten räumen. Bedeutet, dass Liam aus dem Koffer leben wird. Eine Matratze konnte er organisieren.

Mit ihm wohnen dort zwei andere Typen. Ob ich bei ihm über Nacht bleiben möchte? Ich bin mir unsicher. Der Standort liegt in Barmbek. In dem Stadtteil habe ich einige Zeit gelebt. Keine schlechte Gegend. Aber in einer leeren Wohnung mit fremden Menschen zu wohnen … Das kann man nur als Mann machen. Ich ziehe mein Bett definitiv Liams gebrauchter Matratze vor.

In letzter Zeit ist er über WhatsApp ziemlich gesprächig.

Diese momentane Vertrautheit, die ich empfinde, nutze ich, um ihn endlich auf das Herz auf seinem Oberschenkel anzusprechen.

Darf ich dich etwas fragen?

Klar! Alles, was du willst.

Mir ist das Herz auf deinem Oberschenkel aufgefallen. Wurde dir das eingeritzt?

Ach das. Nein, das war ich selbst.

Hätte ja sein können, dass du bei einer Domina in Österreich gewesen bist …

Das Herz ist entstanden, als ich wieder hier war.

Okay.

Damit ist das Gespräch beendet. Ich teile Toni die neuen Informationen mit. Sie zweifelt daran, dass Liam einfach nur den Schmerz gebraucht hat, denn dann hätte er sich Striche ritzen können. Da ein Herz symbolisch für die Liebe steht und er sich mit dem Einritzen verletzt hat, deutet alles auf einen Liebeskummer hin. Ich bin mit Sicherheit nicht der Grund für seinen Kummer …

Langsam macht sich die Befürchtung in mir breit, dass er sich mit mir ablenken will. Auf der anderen Seite machte er bisher überhaupt nicht den Eindruck, als würde er leiden. Er ist und bleibt mir ein Rätsel.

Es ist Dienstagabend. Ich schaue mir gerade ein Webinar an, als mein Handy aufblinkt und ich mich natürlich ablenken lasse … Es ist Liam.

Na, wie geht’s?

Mir geht’s prima. Und dir?

Auch. Hast vielleicht Lust, vorbeizukommen und bei mir zu übernachten? Und könntest du mir einen Gefallen tun?

Zuerst möchte ich wissen, um was für einen Gefallen es sich handelt. Das mit dem Übernachten … innerliche Unsicherheit herrscht. Große Lust, das Haus zu verlassen, habe ich nicht.

Was soll ich für dich machen?

Ich brauche für den neuen Job noch ein paar Unterlagen von der Krankenkasse. Ihr habt doch bestimmt einen Drucker, oder?

Ja, haben wir natürlich.

Kann ich dir das per Mail zuschicken und du druckst das aus und bringst es mir dann mit? Dann können wir uns noch einen schönen Abend zusammen machen.

Ist das sein fucking Ernst?! Ich soll Botin für ihn spielen und als Belohnung darf ich bei ihm übernachten? Da kennt er mich aber wirklich schlecht …

Klar. Schick es mir zu. Ich druck es aus. Aber abholen musst du es schon selbst. Ich gucke gerade ein Webinar. Habe also keine Zeit heute …

Okay. Schade. Kannst du es mir morgen nach der Arbeit bringen? Treffen vor dem Schweinske?

War klar, dass er nicht schreibt „Schade, hätte gerne Zeit mit dir verbracht“ … Zeigt ganz offensichtlich, welche Absicht hinter seinem Angebot steckte. Fauler Egoist.

Eigentlich müsste er direkt vor meine Haustür kommen, aber ich will nicht herumzicken. Die fünf Gehminuten beziehungsweise zehn werde ich verkraften.

Geht klar.

Dann bis morgen!

Wenigstens regnet es nicht, als ich mich mittags auf den Weg mache. Ich musste mir extra den Wecker stellen, um sicher zu gehen, dass ich nicht verschlafe.

Ich habe noch nichts gegessen, weil ich mir vorstellen kann, dass Liam mit mir im Schweinske frühstücken gehen möchte beziehungsweise isst er zu Mittag und ich frühstücke. Sonst hätten wir uns im großen Torbogen des Krankenhauses treffen können. Zu früh gefreut.

Als ich unter dem Torbogen entlanggehe, entdeckt Liam mich von der anderen Straßenseite aus und kommt auf mich zu. Die Ampelschaltung hat ein gutes Timing … Strahlend überquert er die Straße.

„Hey! Alles klar?“, fragt er, während er mich fest umarmt.

„Alles super. Bei dir auch?“

„Jup. Habe gleich eine Wohnungsbesichtigung. Der neue Job macht auch Spaß. Läuft super gerade.“

„Daher bist du so gut drauf.“

„Genau“, zwinkert er mir zu.

„Hier sind deine Zettel.“ Ich reiche ihm die Klarsichthülle mit den Ausdrucken.

„Super! Danke dir! Bringst mich noch zum Auto?“

„Ja, kann ich machen.“ Ist nur ein minimaler Umweg …

Immerhin kann ich dann noch für ein paar Sekunden seine gute Laune genießen. In seiner braunen neuen Lederjacke sieht er echt verdammt gut aus. Und das Glücklichsein steht ihm ebenfalls. Da tut seine Nähe richtig gut.

„Und? Gibt es was Neues?“ Die altbekannte Frage …

„Nein, alles wie immer“, antworte ich.

„Auch gut. Wenn ich eine Bleibe habe, kannst du mal eine Woche zu mir kommen. Dann sperre ich dich ein. Halte dich gefangen. Vielleicht sogar in einem Käfig. Du dürftest nackt meine Wohnung putzen, für mich kochen. Meine kleine eigene Haussklavin sein …“

„Klingt interessant … aufregend.“ Putzen und kochen finde ich nicht cool, aber der Gedanke an sich gefällt mir. Mir gefällt ebenso, dass Liam solche Ideen hat. In Bezug auf mich. Ihn eine Woche intensiv erleben zu können, wäre eine schöne Erfahrung.

Am Straßenrand erblicke ich einen Smart und bewege mich auf ihn zu.

„Mel? Das ist nicht mein Auto“, kommentiert Liam lachend meinen angeblichen Fund.

„Oh. Ups. Aber der sieht genauso aus wie deiner“, sage ich etwas beschämt.

Er haut mir die Mappe mit den Unterlagen auf den Kopf.

„Mein Auto hat ein silbernes Dach, du Dummerchen“, lacht er noch immer.

„Ja, ist ja gut. Für mich sehen die alle gleich aus“, sage ich breitgrinsend. Dass er mich Dummerchen genannt hat, nehme ich locker. Es klang jedenfalls nicht abfällig, sondern eher liebevoll.

Ein paar Meter weiter, kommen wir an seinem Wagen an.

„Danke noch mal. Ich schreibe dir später, wie die Besichtigung war. Hoffentlich sind da keine Pärchen. Ich habe das Gefühl, die geben lieber einem Paar eine Wohnung als einem Single-Mann …“

„Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen.“

„Ja, wird schon“, bleibt er optimistisch.

Er umarmt mich intensiv bei unserer Verabschiedung. Dann rast er davon.

Auf dem Rückweg frage ich mich, warum er mich nicht gefragt hat, ob ich mit zu der Besichtigung kommen möchte. Ich hätte ihn unterstützen können. Meine Eltern haben gesagt, dass wir unsere Wohnung nur bekommen haben, weil ich bei der Besichtigung dabei war. Dementsprechend hätte ich Liam bestimmt Glück bringen können mit meinem Charme. Aber wer nicht will, der hat schon. Ist sein Problem, nicht meines.

Liam hat die Wohnung nicht bekommen. Was er mir am Abend mitteilt.

Guten Morgen, Mel. Hast du nachher Zeit? Hatte ja gestern keine Zeit für dich. Heute leider auch kaum, aber ich dachte, wir könnten uns trotzdem kurz sehen.

Ich schaue auf die Uhr. Mittlerweile ist es fast Mittag und in weniger als zwei Stunden hat er bereits Feierabend. In der Zeit sollte ich es schaffen, zu duschen und etwas zu essen.

Ja, geht klar.

Hoffentlich hat er, obwohl er die Wohnung nicht bekommen hat, noch so gute Laune wie gestern. Seine Gegenwart war total schön. Ganz anders als sonst. Was nicht bedeutet, dass ich mich nie wohl bei ihm gefühlt habe. Seine Aura war einfach anders. Energiegebend statt raubend. Oft habe ich mich nach unseren Treffen ausgesaugt gefühlt.

Nachdem ich im Badezimmer fertig bin, schaue ich, ob er dazu gekommen ist, mir zu antworten.

Sehr schön! Kommst dann runter? Und bring Benny mit. Können mit ihm Gassi gehen am See.

Gute Idee. Machen wir so.

Etwas über eine Stunde später schreibt er, dass er vor der Haustür steht. Ich schnappe mir unseren kleinen Hund, ziehe mir die Schuhe an, lege ihm sein Halsband um und nehme ihn an die Leine.

Zuerst wird natürlich Benny von Liam begrüßt. Dann ich. Wieder nur eine Umarmung. Kein Kuss. Mittlerweile erwarte ich das nicht mehr. Dennoch ist es merkwürdig, dass er mich damals bei unserem Kinodate abgeknutscht hat und es danach höchstens passierte, wenn wir keine Zuschauer hatten …

Ich nehme Benny auf den Schoß und halte ihn fest. Bei Liams Fahrstil sind selbst kurze Strecken nicht gänzlich ungefährlich. Gerade bei der einen Kurven fährt er für meinen Geschmack viel zu schnell. Die Spur ist sehr schmal und man sieht vorher nicht, ob ein anderes Fahrzeug von vorne angefahren kommt. Mein Schutzengel sorgt dafür, dass wir die Kurve heil überstehen und uns keiner entgegenkommt.

Drei Minuten später sind wir am Müllberg.

Alte Erinnerungen von der kühlen Nacht am Smart kommen hoch. Wie Liam und ich beinahe in flagranti, beim Versuch zu vögeln, von der Polizei erwischt worden sind. Eigentlich wollten wir das wiederholen, wenn es wärmer draußen ist. Heute geschieht das wohl eher nicht …

Er steigt aus und geht an den Kofferraum. Ich folge ihm. Als Benny entdeckt, dass Liam eine Banane in der Hand hält, beginnt er seine Bettelshow.

„Da hast du ihn wohl verzogen“, lacht Liam.

„Ich? Das war mein Vater. Wenn wir alle gemeinsam am Tisch sitzen, hockt Benny immer bei ihm und hofft darauf, dass er etwas fallen lässt …“

„Hahaha. Oh je.“

Im nächsten Moment wird er allerdings von einem anderen Hund abgelenkt und bellt diesen lautstark an.

Ich bekomme ihn kaum ruhig gestellt, mag Benny aber nicht streng anfahren vor Liam. Im selben Moment weiß ich jedoch, dass er das gleich an mir kritisieren wird.

„Du musst viel dominanter zu ihm sein. Sonst hat er dich im Griff.“ Mittlerweile kenne ich ihn ziemlich gut …

„Ja, ich bin mir dessen bewusst“, rechtfertige ich mich.

Komisch, dass ich gehemmt bin, meine Dominanz an meinem Hund vor ihm zu demonstrieren. Ich merke richtig, wie unsicher ich bin. Vermutlich, weil er jemand ist, der andere bewertet.

Das erinnert mich an die Schulzeit, was kein schönes Gefühl in mir auslöst.

Das war wohl nichts mit der angenehmen, entspannten Gegenwart von dem Liam von gestern.

Nachdem er seine Banane aufgegessen hat, gehen wir den Berg hoch, da am See zu viele andere Hunde sind.

Liam geht vor. Als wir oben angekommen sind, ist er ganz schön aus der Puste. Ich sowieso.

„Bist du die Höhe nicht aus Österreich gewohnt? Du musst ja ganz schön Luft holen gerade“, trieze ich ihn.

„Das hier ist doch keine Höhe … das ist kein Berg. Das ist ein Hügel“, gibt er besserwisserisch von sich.

„Und was ist dann mit deiner Ausdauer los?“, lasse ich nicht locker.

Er antwortet nicht, grinst mich bloß finster an. Benny läuft an der Langlaufleine einige Meter vor uns und ist auf Erkundungstour.

Liam entdeckt einen Strauch Brennnesseln und zupft einen kleinen Zweig ab, welchen er mir mit merklicher Schadenfreude hinten in den Slip steckt.

Ich verziehe keine Miene. Es zwickt etwas, aber ist nichts im Vergleich zu den Schmerzen, die ich bisher ertragen habe …

Er mustert mich. Vermutlich wartet er darauf, dass ich jeden Moment ein schmerzverzerrtes Gesicht mache. Da kann er lange warten. Ich funkle ihn frech an.

„Du bist ganz schön abgehärtet. Kann das sein?“

„Mittlerweile schon. Das Brennen macht mir nichts aus“, sage ich selbstsicher.

Er zieht mir den Strauch wenige Meter weiter wieder heraus und wirft ihn weg. Ich spüre zwischen uns ein leichtes Prickeln aufkommen. Zu schade, dass er vorgeschlagen hat, Benny mitzunehmen. Hier oben ist niemand. Und es gibt eine Stelle, zu der auch kaum einer hingeht. Dort hätten wir den Sex im Freien nachholen können.

Hätte, hätte …

Wir gehen zurück zum Auto. Liam setzt sich in den Kofferraum, ich bleibe mit Benny stehen. Mir ist aufgefallen, dass er vor kurzem seine Freundesliste bei Facebook gereinigt hat. Um auch mal etwas zu unserer Unterhaltung beizutragen, spreche ich ihn darauf an. Aber natürlich nicht direkt, da er nicht den Eindruck kriegen soll, dass ich ihn kontrolliere. Obwohl ich ihn selbstverständlich stalke …

„Was sagen eigentlich deine Freunde dazu, dass du früher aus Österreich zurückgekommen bist?“

„Ich habe nicht viele Freunde. Habe bei Facebook fast alle gelöscht. Übrig geblieben sind nur Leute, zu denen ich wirklich Kontakt habe.“

„Klingt radikal.“ Das war ja einfach …

„Ja, ich brauche einen Neustart. Es gibt nur vier Menschen, die mir wirklich wichtig in meinem Leben sind. Einer von ihnen bist du.“ Für einen kurzen Moment verschlägt es mir die Sprache.

„Oh. Das freut mich zu hören.“ Ich schenke ihm ein Lächeln. Damit habe ich nicht gerechnet.

Liam erzählt daraufhin ein wenig was von seiner befreundeten Domina. Mit ihrem Leben möchte ich nicht tauschen. Er erzählt so viel, dass ich mir sicher bin, es in ein paar Tagen wieder vergessen zu haben …

Wir setzen uns in den Wagen, aber anstatt, dass er losfährt, redet er weiter. Ich höre ihm gerne zu, auch wenn die Informationen nicht von Bedeutung sind.

Nach einer kurzen Pause wechselt er das Thema.

„Vielleicht lasse ich dir deine Haare doch abschneiden“, äußert er in einem Tonlaut, den ich nicht deuten kann. Er könnte es ironisch meinen, aber Liam versteht keine Ironie …

„Das Thema hatten wir schon. Dann würdest du mich nicht mehr attraktiv finden und mich mit Sicherheit fallen lassen.“

„Wofür gibt es Perücken?“

„Das meinst du nicht ernst …“, sage ich trocken und bestimmend. Er geht nicht darauf ein, streicht mir durchs Haar und sieht dabei zu, wie sich meine Strähnen durch seine Finger teilen.

„Wenn wir zusammen auf eine Party gehen, werden sich die Männer die Finger nach dir lecken. Du solltest dann besser nicht von meiner Seite weichen“, warnt er mich vor.

„Das würde ich bestimmt nicht.“ Obwohl … man weiß ja nie.

„Hast du mittlerweile ein Halsband gefunden? Und ein Outfit solltest du dir ebenfalls besorgen.“ Es macht den Anschein, als meine er es doch ernster, als ich es vermutet habe. Zu früh sollte ich mich nicht freuen, dennoch werde ich mir ein Halsband zulegen.

„Bis jetzt nicht. Ich werde nachher weitersuchen.“

„Gut. Ich fahr euch mal zurück. Muss gleich weiter“, bricht er unsere Unterhaltung prompt ab.

„Alles klar. Sind ja auch schon über eine Stunde am Quatschen …“, werfe ich einen Blick auf mein Handy, um die Uhrzeit zu checken.

„Genug frische Luft für dich, was?“, lacht er.

„Definitiv.“

„Öffne das Handschuhfach“, fordert Liam mich auf, während wir vom Schotterweg auf die bepflasterte Straße fahren.

„Geht schlecht mit dem Hund auf meinen Schoß“, widerspreche ich.

„Dann setz ihn in den Fußraum. Da ist er eh sicherer“, lässt er meine Ausrede nicht gelten.

Benny findet die Idee nicht toll. Er guckt viel zu gerne aus dem Fenster.

„Soll ich die jetzt anlegen?“, schaue ich ihn ungläubig an, als ich die Nippelklemmen sehe.

„Ja, das sollst du!“, wirft er mir einen ernsten Blick zu.

„Aber …“, versuche ich erneut zu widersprechen.

„Kein Aber! Tu es. Du weißt, dass ich es nicht leiden kann, wenn du mir widersprichst und dich aus der Sache herausreden willst.“

„Ja…“, gebe ich nach. Wirklich verstehen tue ich nicht, wieso ich mir die Klemmen auf dieser kurzen Strecke anlegen soll. Vor allem, wo Benny doch dabei ist …

Aber ich tue es. Und da ich überhaupt nicht erregt bin, schmerzt es ziemlich. Es ist nicht dieser süßliche Schmerz wie das letzte Mal, der das Pulsieren in meiner Pussy verstärkt hat. Nein, es ist trockener, bitterer Schmerz.

Nichts mit abgehärtet sein … Gerade fühle ich mich sehr schwach und bin übermäßig empfindlich. Liam wendet seinen Blick von der Fahrbahn ab, um mich anzuschauen.

„Geht es heute nicht?“, reagiert er ungewohnt emphatisch.

„Nein. Es tut wirklich doller weh als sonst.“

„Na gut.“ Wir sind bereits hinter der gefährlichen Kurve, als er mir in den Ausschnitt greift. Kurz freue ich mich, dass er mich selbst von den Klemmen befreit, bis mir die Tränen in die Augen schießen …

„Ahhh!“, jammere ich laut auf. Der Arsch hat die rechte Klemme einfach abgezogen! Benny schaut mich irritiert an.

„Das kommt davon, wenn man versucht sich herauszureden.“ Ich beiße mir auf die Lippe und sehe bittend zu Liam. Aber er kennt kein Mitgefühl. Die zweite zieht er ebenso eiskalt von meiner Brustwarze. Ich kneife die Augen zusammen. Ein Flammenmeer breitet sich auf meinen Brüsten aus. Vor allem, als die Schalen meines BHs direkt auf meine Haut treffen. Ich befürchte zu bluten. Dieses Gefühl hatte ich bisher noch nie, nachdem Liam mich von den Teufelsklemmen befreite. Das ist nicht gut.

Er schaut zu mir und grinst mich schelmisch an. Ich grinse zurück, weil ich ihm einen leidigen Gesichtsausdruck meinerseits nicht vergönne. Er hat mich nicht gefragt, ob ich bereit bin, seinen Sadismus zu füttern. Wenn er sich einfach nimmt, was er gerade braucht, bekommt er auch nur das kleine Menü. Er versteht nicht, dass wenn er sich mehr auf mich einlassen würde, ich ihm viel mehr geben würde. Aber nicht so! Ich zweifle ernsthaft an der Fähigkeit seiner Empathie …

Erst mal ist es logisch, dass ich nicht in Stimmung bin, wenn mein kleiner, knuffiger Hund dabei ist. Und wenn ich dann zum Ausdruck bringe, dass mir die Klemmen gerade zu viel sind, sollte es wohl selbstverständlich sein, diese liebevoll und verständnisvoll zu entfernen. Wie soll ich ihm vertrauen? Wie soll ich ihn schätzen, wenn ich den Eindruck habe, dass er mich nicht schätzt beziehungsweise es ihm schlichtweg egal ist, was seine Aktionen für Schäden bei mir hinterlassen könnten. Er ist rücksichtslos.

Da kann er mir noch so oft sagen, ich gehöre zu den wichtigsten Menschen in seinem Leben. Leere Worte, wenn die Handlung das Gegenteil zeigt.

Leere Worte fielen letzte Woche bereits, als er vorschlug, dass wir diese Woche jeden Tag nach der Arbeit etwas unternehmen können. Essen gehen, Kino. Das wäre wesentlich reizvoller gewesen, als jetzt mit brennenden Nippeln in seinem Auto zu sitzen.

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