Kitabı oku: «Luke's Besessenheit»
Luke’s Besessenheit
Luke’s Besessenheit
Copyright © 2020 by Kayla Gabriel
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln ohne ausdrückliche, schriftliche Erlaubnis der Autorin elektronisch, digital oder analog reproduziert oder übertragen werden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf, Fotokopieren, Aufzeichnen, Scannen oder Verwendung diverser Datenspeicher- und Abrufsysteme.
Veröffentlicht von Kayla Gabriel als KSA Publishing Consultants, Inc.
Gabriel, Kayla
Luke’s Besessenheit
Coverdesign: Kayla Gabriel
Foto/Bildnachweis: Deposit Photos: val_th, hannah_monika, VolodymyrBur
Anmerkung des Verlegers: Dieses Buch ist ausschließlich für erwachsene Leser bestimmt. Sexuelle Aktivitäten, wie das Hintern versohlen, die in diesem Buch vorkommen, sind reine Fantasien, die für Erwachsene gedacht sind und die weder von der Autorin noch vom Herausgeber befürwortet oder ermutigt werden.
Inhalt
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Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
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Über den Autor
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1
Sie sind höflich eingeladen …
Familie Beran freut sich, eine Kennlernparty am 4. Juni 2014 um 17.00 Uhr in der Red Lodge, Montana zu veranstalten. Die Veranstaltung wird Livemusik und Essen bieten, zusammen mit Anleitung für den Two-step! Alle heiratswürdigen Berserkers von der Alpha-Blut Familie in jedem Clan werden ermutigt, daran teilzunehmen. Bringt eure Cowboystiefel mit und tanzt die ganze Nacht durch!
Aubrey Umbridge starrte auf eine unberührte weiße Karte und hielt sie verwirrt in der Hand.
„Eine Einladung …“, sagte sie, ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, als sie ihre Eltern ansah. Das Wohnzimmer der Familie schien jetzt irgendwie kleiner, als wenn der Stuhl, auf dem sie saß, mehrere Meter näher an die Couch gerückt wäre, wo ihre Eltern saßen. Der Gedanke an eine Kennlernparty mit anderen Berserkers zur Partnersuche ließ ihren Mund trocken werden, ihr Puls beschleunigte sich … und nicht auf gute Weise.
„Ja”, grunzte ihr Vater, der noch nie viel gesprochen hatte. Er war ein 2 Meter großer, reiner, stattlicher Alphabär, mit hellsilbernem Haar und einem ewig finsteren Blick.
„Deswegen habt ihr mich aus der Stadt geholt? Ich habe euch doch gesagt, dass ich eine wirklich stressige Woche auf der Arbeit hatte“, sagte Aubrey und schüttelte ihren Kopf.
Aubreys Mutter lehnte sich nach vorne und für einen Moment wurde Aubrey daran erinnert, woher sie ihr eigenes Aussehen hatte. Aubreys Mutter war 1,60 Meter groß und bestand aus reinen Kurven. Ihr rundes, süßes Gesicht und ihre glitzernden, grünen Augen waren der perfekte Spiegel von Aubreys eigenem; nur das Alter ihrer Mutter und ihr kurzes, braunes Haar unterschied sie von ihr. Aubreys eigenes Haar war hüftlang und tiefkirschrot gefärbt, es umrahmte ihren großen Körper perfekt und hob ihre dunkle Kleidung und ihre blasse Haut hervor.
„Aubrey”, sagte ihre Mutter. „Wir … es ist wichtig, dass du hingehst.”
Aubrey schaute wieder perplex auf die Einladung.
„Es ist dieses Wochenende. Ich kann nicht hingehen, ich bin mit Valerie und Samantha fürs Kino verabredet”, protestierte Aubrey.
„Na ja, meine Liebe –“, sagte ihre Mutter.
„Es ist verpflichtend“, stimmte ihr Vater ein.
Aubreys Kiefer sackte nach unten.
„Entschuldigung?“, schaffte sie es nach einem Moment zu sagen.
„Es ist erforderlich, du hast keine Wahl“, sagte ihr Vater.
„Ich – ich weiß, was das Wort Verpflichtung heißt, Dad!”, rief Aubrey. „Ich bin eher darüber besorgt, warum ihr glaubt, ihr könnt mich dazu zwingen, eine … eine bescheuerte Kennlernparty der Berserker zu besuchen. Warum, um alles auf der Welt wollt ihr, dass ich das mache und warum sollte ich zustimmen?“
„Um einen Partner zu finden“, sagte ihr Vater und lehnte sich gegen das Sofa und verschränkte die Arme. „Und du musst auf deine Sprache hier im Haus aufpassen.“
Aubrey war zum zweiten Mal in kurzer Zeit sprachlos.
„Um einen Partner zu finden? Ihr macht wohl Witze! Warum glaubt ihr, ihr könnt das von mir fordern?“
„Also, Aubrey Liebling”, sagte ihre Mutter und versuchte zu vermitteln. „Es geht nicht nur um dich. Es geht um all die Kinder der Alpha Familien.“
„Dad ist kein Alpha mehr”, wies Aubrey sie darauf hin. „Er ist vor zwei Jahren in Rente gegangen. Ich bin nicht einmal qualifiziert für diese … diese Einladung.“
„Ich war Teil des Alpha Komitees, das das entschieden hat. Die Diskussion begann schon vor Jahren“, sagte ihr Vater.
Aubrey schaute ihn einen Moment an und versuchte herauszufinden, was los war.
„Der Alpha Rat hat nichts Besseres zu tun, als Speed Dating Events für ihre Kinder zu veranstalten? Das kann ich nicht glauben.“
„Na ja, dann solltest du diesen Unglauben besser aussetzen, Aubrey. Der Rat wird nicht herumsitzen und zusehen, wie unsere Art ausstirbt, nur weil unsere Generation sich nicht niederlassen will. Die Veranstaltung ist keine Wahl. Einen Partner im nächsten Jahr zu finden ist verpflichtend für alle Single Berserkers von zwanzig bis fünfundvierzig. Ohne Ausnahme“, sagte ihr Vater.
„Hörst du dir selbst zu? Das hört sich viel schrecklicher an, als das Gespräch, dass du mit mir hattest, ehe du mich mit Lawrence verkuppeln wolltest.”
Aubrey entging nicht, wie ihr Vater bei dem Namen des Mannes zusammenzuckte.
„Das ist nicht dasselbe“, verteidigte er sich.
„Aubrey“, mischte sich ihre Mutter ein. „Das ist nichts Neues. Die Berserker haben das schon immer in harten Zeiten gemacht. So haben dein Vater und ich uns getroffen, wenn du dich erinnerst.“
„Du hast mir etwas versprochen! Oder hast du es vergessen?“, forderte Aubrey sie heraus.
Ihr Vater stand auf und sein Gesicht wurde rot vor Wut.
„Es ist zwei Jahre her, Aubrey! Ich hätte dir alles gegeben damals, alles damit du dich wieder sicher fühlst. Aber ich hätte nie gedacht, dass du für fast ein Jahrzehnt alleine bleiben würdest. Du hattest nicht einen einzigen ernsthaften Freund seitdem und das kann nicht so weitergehen.“
„Ich habe Freunde gehabt“, verteidigte Aubrey sich.
„Bären?”, fragte ihr Vater und hob eine Augenbraue, als er in ihre Richtung ging und aggressiv wurde. Sein Bär war nahe an die Oberfläche gekommen und erhob sich genauso wie seine Wut.
Aubreys Bär war direkt dahinter und drückte in ihr, um herauszukommen. Der Bär beschützte Aubrey wild bei jedem Angriff und wollte nicht zulassen, dass ein kleines Ding wie ein hoch aufragender Alpha-Mann dieser Pflicht im Wege stand.
Während sie versuchte ihren Bären im Zaum zu halten, kam ihr ein hinterhältiger Gedanke. Normalerweise würde Aubrey alles tun, um zu vermeiden, dass ihr Vater wütend wurde, aber in diesem Moment würde es ihr ein wenig Spielraum verschaffen. Wenn er sich veränderte und begann Möbel zu zerstören, würde ihre Mutter sich verwandeln müssen, um ihn aufzuhalten. Aubrey wäre vergessen in dem Chaos und sie wäre auf dem Weg nach San Francisco, noch ehe sie bemerkten, dass sie weg war. Sie musste ihn nur noch ein wenig weiter reizen und ihr Vater würde durchdrehen.
„Was ist schon wichtig daran, wen ich date?“, keifte Aubrey und stand auf und starrte ihrem Vater in die Augen.
Ihre Mutter griff ein, griff ihren Vater an der Taille und zog ihn einen Schritt zurück. Dann drehte sie sich zu Aubrey um, und erriet, was Aubrey vorhatte.
„Weil du ein echter Bred Berserker bist und du die Aufgabe hast, deine Gene weiterzuführen, Aubrey Rose Umbridge. Jetzt hör auf, mit deinem Vater zu streiten.“
„Ich werde keinen Partner suchen“, sagte Aubrey und verschränkte ihre Arme, um die Haltung ihres Vaters nachzumachen.
„Dann wirst du aus dem Clan ausgestoßen und ich weiß, dass du das nicht willst”, sagte ihre Mutter.
„Du – das meinst du nicht ernst!“, rief Aubrey.
„Hör mal, ich weiß, dass du das nicht willst. Du hast ein Leben in der Stadt mit deinen Freunden. Dein Vater und ich sind froh, dass du einen Weg gefunden hast, das sind wir wirklich“, sagte ihre Mutter.
„Aber?“, unterbrach sie Aubrey.
„Aber du musst einen Partner finden. Es ist nichts, was wir uns ausgesucht haben, aber es ist so. Alles, was wir wollen, ist, dass du eine Party besuchst, was kein großer Deal ist, oder?“, fragte ihre Mutter.
„Eine Party in Montana, wo ich einen fremden Mann aussuchen soll, den ich den Rest meines Lebens als Partner haben will. Ich wiederhole mich selbst, wollt ihr mich veralbern?“
„Du gehst“, sagte ihr Vater und schüttelte seinen Kopf und stellte sich wieder in die Nähe der Couch. „Wir werden das nicht weiter diskutieren. Müssen wir dich zu der Kennlernparty eskortieren oder wirst du freiwillig hingehen?“
„Jack! Hör auf, so tyrannisch zu sein, du hilfst nicht!“, seufzte ihre Mutter. „Aubrey, bitte. Bitte geh einfach zu der Party. Bleib eine Stunde, lerne neue Leute kennen. Wenn du es nicht magst, dann finden wir einen anderen Weg.”
Aubrey sah ihrer Mutter in ihr besorgtes Gesicht und schmolz ein wenig dahin.
„Gut“, seufzte sie. „Ich werde gehen, aber das wird nicht funktionieren. Ich mag mein Leben, so wie es ist. Ich bin nicht dazu geschaffen, einen Partner zu haben.“
„Sturkopf“, murmelte ihr Vater und drehte sich um und stampfte in Richtung seiner Männerhöhle in der hinteren Ecke des Gartens.
„Danke, Liebling. Ich denke, wenn du dem eine Chance gibst, dann hast du vielleicht sogar eine gute Zeit“, bot ihre Mutter an.
Aubrey sah die Verletzlichkeit in dem Ausdruck ihrer Mutter, als sie ging, aber sie konnte sich nicht dazu durchringen, sie zu besänftigen. Das war nur das Neuste in einer langen Reihe von Forderungen von ihrem Vater, gebrochene Versprechungen im Namen der Rettung der Berserkers. Das war Amerika und nicht irgendein zurückgebliebenes Dritte-Weltland und dennoch war ihre Art immer noch sozialem Druck und Ehearrangements wie bei indischen Bräuten unterworfen.
Brodelnd kletterte Aubrey in ihren schwarzen VW Golf und fuhr in ihrem Auto auf den Highway. Die Meilen flogen an ihr vorbei, als sie das Problem in ihren Gedanken verarbeitete, die Landschaft draußen hinter der Windschutzscheibe wurde zu einer verschwommenen Linie aus weißen Punkten in der Dunkelheit.
Zum ungefähr tausendsten Mal wünschte Aubrey sich, dass sie menschlich geboren wären. Wenn sie menschlich wäre, dann wäre nichts von dem passiert. Nicht mal das Ding mit Lawrence wäre passiert.
Sie schauderte und zwang ihre Gedanken weg von der freudlosen Episode in ihrem Leben. Ihre Gedanken gingen zur Party, zu dem Gedanken an wählbaren Männern. Sie musste zugeben, dass sie nichts dagegen hatte einen attraktiven Fremden zu treffen und ein kleines Tête-à-Tête zu haben, aber mehr wollte sie nicht. Es war schon lange her, seitdem sie wilden, herzrasenden, atemlosen Sex hatte.
Sie atmete ein und konnte nicht aufhören nicht an Luke zu denken. Luke, ihre Fantasie wurde zum Leben erweckt. Luke, der Lover ohne Nachnamen. Der Berserker, der den Moment in ihrem Erwachsenenleben mit ihr geteilt hatte, an dem Aubrey wirklich alles alleine an die Wand gefahren hatte. Es war ihr größter Moment der Reue, noch größer als die Zustimmung Lawrence zum ersten Mal zu treffen.
Luke ... sie hatten ihn während eines Wochenendausflugs in San Diego kennengelernt. Es war schon fast zwei Jahre her, obwohl Aubrey es kaum glauben konnte. Luke war unglaublich, gut genug, um das ganze Wochenende, das sie mit ihren Collegefreunden geplant hatte, ausfallen zu lassen. Sie hatte ihn in der Bar ihres Hotels getroffen, beide hatten sich als diejenigen mit Berserker Blut erkannt. Luke war groß und muskulös, sein dunkles Haar war kurz gehalten, sein Kiefer war mit Stoppeln von mehreren Tagen übersät. Und diese Augen ... er hatte die unglaublichsten Augen, wie dunkles Meerglas. Er hatte sich selbst vorgestellt, nach ihrem Namen gefragt und zwanzig Minuten später standen sie in dem vergoldeten Hotelaufzug, mit den Lippen aufeinander und der Sehnsucht nach mehr.
Sie hatten zusammen im Hotelbett gelegen für gute fünfundvierzig Stunden, hatten gelacht und Champagner über den Zimmerservice bestellt und ihre Körper entdeckt. Der Sex war berauschend gewesen, wirklich wie eine Art Droge. Er hatte sie überall angefasst. Obwohl er eher ein ruhiger Typ war, machte er ihr laufend Komplimente und Bitten und knurrte weich, all das während seine großen Hände über ihre Hüften und Schenkel und Arme und Bauch wanderten, die Stellen an ihrem Körper, wegen denen sie sich unsicher fühlte. Er war unersättlich mit jedem Bissen hungrig nach ihr, so wie sie nach ihm. Die Zeit, die sie zusammen verbracht hatten, war Balsam für ihre Seele, heilte etwas von den dunklen, zerbrochenen Stellen in ihr, die Lawrence aufgewühlt hatte.
Und dennoch hatte sie nie nach seinem Nachnamen gefragt. Als Luke sie das letzte Mal geküsst hatte, waren ihre Augen dunkel geworden, als er erklärt hatte, dass er am nächsten Tag versetzt werden würde und keine andere Wahl hatte, als zu gehen, hatte Aubrey eine Entscheidung getroffen. Sie wollte, dass ihre Zeit perfekt war, eine knackige Blase der Erinnerung, an der sie sich festhalten konnte.
Sie hatte Luke umarmt und ihm gedankt. Als er aufgestanden war um zu duschen und sich anzuziehen, hatte sie ihre Tasche gepackt und war geflohen. Sie hatte sich nicht einmal selbst zugestanden, ihn zu finden, obwohl sie seit einem Jahr dauernd an ihn dachte. Sie konnte mit dem Gedanken ihn gehen zu lassen, nicht abschließen, selbst wenn er sie an …
Sie schob den Gedanken weg. Jetzt war keine Zeit, an ihr tiefstes, dunkelstes Geheimnis zu denken, etwas das sie kaum sich selbst gegenüber zugeben konnte.
Nein, sie dachte eher an Luke, wie sexy er gewesen war. Er war immer noch ihre Lieblingsfantasie; immer, wenn sie sich alleine fühlte, und entschied, sich ein wenig mit Selbstliebe zu belohnen, war Luke für sie da.
Aubrey wandte sich in ihrem Sitz, sie erkannte, dass heute Nacht sich in eine dieser Nächte verwandelte. Etwas, was sie zumindest von den Gedanken an das Wochenende ablenkte. Sie drehte das Radio auf, lächelte und drückte aufs Gas und staunte über die San Francisco Skyline, die sich vor ihr aufbaute.
2
Aubrey stand in dem übergroßen Gästebadezimmer der Montana Lodge und starrte sich selbst im Spiegel an. Ihr langes Haar war in einen losen Seitenzopf gebunden, Mascara schimmerte über ihre grünen Augen, ein wenig Röte brachte ihre Wangenknochen zum Vorschein. Sie trug ein zartes Kleid mit Empire-Taille und der cremig gelben Farbe des Nachmittagssonnenlichts, der Ausschnitt war tief und zeigte ihr Dekolleté. Ein recht weißes Spitzenband umkreiste ihre Taille, direkt unter ihren großzügigen Brüsten und war an ihrem Rücken zusammengebunden und vollendete ihre weibliche Figur. Sie hatte ihr Outfit mit einer weichen, kurzärmeligen weißen Strickjacke und feuerroten Cowboys Boots vervollständigt, ein toller Impulskauf, den sie vor ein paar Jahren gemacht hatte und für den sie selten die Gelegenheit hatte, es zu zeigen.
Sie schaute auf ihre Arme und auf ihre Tattoos. Sie hatte eine dicke schwarze Lebensschleife an einem Handgelenk und ein keltisches Schmiedeeisen an der anderen. Eines an ihrem Unterarm zeigte eine wunderbare grasgrüne Schlange, die sich um einen lebendigen roten Apfel wandte. Der andere Arm hatte ein Streulicht aus kleinen Sternen, Monden und Planeten in verschiedenen Farben. Sie liebte ihre Tattoos und hatte jedes Jahr eins als Geschenk für sich selbst hinzugefügt.
Aubrey drehte sich zur Seite und seufzte. Die Party draußen war in vollem Gang und hier versteckte sie sich in einem bescheuerten Badezimmer. Sie hatte ein paar Cocktails gehabt, hatte ein wenig mit ein paar netten Berserkern getanzt und dennoch fühlte sie sich … schäbig. Egal wie gut sie gekleidet war, wie witzig sie sein konnte, ihr Herz war nicht dabei. Sie schaute sich weiter ihre Konkurrenz an und bemerkte, wie ein paar der Berserker Frauen modelartige Blondinen waren, die flirteten und sich mit Leichtigkeit unter die Leute mischten.
Aubrey war mehr als nur vollschlank. Sie hatte große Brüste, weite Hüften und einen wirklich großen Hintern. Sie biss sich auf die Lippen und schaute auf ihr Handy. Sie musste nur noch zwanzig weitere Minuten aushalten und dann war das vage Versprechen, dass sie ihrer Mutter gegeben hatte erfüllt.
Ist das wirklich versuchen, wenn man sich die Hälfte der Party über im Badezimmer versteckte, schalt sie sich selbst.
Sie stellte sich gerade hin und drückte ihre Schultern durch, sie zwang sich, das Badezimmer zu verlassen und wieder nach draußen zu gehen. Sie ging wieder auf die Rundumveranda, wo Fidelmusik spielte und sie in den Bann zog. Sie entschied sich, noch einen weiteren Drink zu nehmen und dann der Suche eine weitere Chance zu geben. Vielleicht konnte sie danach sogar den süßen dunkelhaarigen Mann finden, mit dem sie vorhin getanzt hatte und einen weiteren Versuch mit dem Two-Step machen.
Sie trat in die summende Menge und schaffte es nur ein paar Meter weit, ehe ein großer blonder Mann rückwärts stolperte und sie fast umriss.
„Du bist so eine blöde Raumverschwendung, Emmet!“, rief ein weiterer Mann.
Aubrey schaute um den blonden Mann herum, und fand einen gutaussehenden dunkelhaarigen Berserker, der vor Wut rot im Gesicht war, seine Fäuste ballten sich, gegen den Drang sich zu verwandeln und zu kämpfen. Sie beobachtete den Mann und dachte, dass er recht vertraut aussah. Dann wiederum, hatte sie das heute schon ungefähr vier Mal gedacht. Sie sah weiterhin diesen großen, dunklen und gutaussehenden Typen und dachte, dass er sie an Luke erinnerte.
Luke ist nicht hier. Er ist ein beschissener Fang und natürlich ist er schon vergeben. Hör auf, so pathetisch zu sein, erinnerte sie sich selbst zum fünften Mal.
Der blonde Mann sagte etwas Gemeines und der dunkelhaarige Typ bewegte sich wie mit Lichtgeschwindigkeit. Seine Faust verband sich mit dem Gesicht des Berserkers, Blut wellte sofort hoch. Aubrey zog eine Grimasse und ging weiter, sie überließ es den vielen Fremden, einzugreifen und einen Streit zu verhindern, ehe die Dinge aus der Kontrolle gerieten.
Aubrey machte einen weiten Bogen um das Äußere des Zelts, um das ganze Chaos zu vermeiden. Sie war einfach nur herumgelaufen und hatte sich die Menschen angesehen, dann erinnerte sie sich daran, dass sie auf dem Weg zur Bar gewesen war. Sie stellte sich für ihren nächsten Wodka Cranberry Cocktail an und kam hinter einem betrunkenen Paar zum Stehen, die mehrere Stühle an der Bar besetzen. So wie die Blonde über dem großen Körper des Mannes hing, schien es, dass die Kennlernparty gut für sie funktionierte.
Sie trat direkt hinter die beiden und fühlte sich dumm, als sie dem Barkeeper zuwinkte, und versuchte, seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
„Wasser. Viel Wasser“, murmelte der Mann an der Bar, als der Barkeeper kam.
Aubrey erstarrte. Diese Stimme … sie kannte diese Stimme. Für eine kurze Sekunde hatte sie Angst, dass sie direkt hinter Lawrence stand. Aber er würde natürlich nicht hier sein. Er hatte eine Partnerin und lebte am anderen Ende des Landes.
Und dann traf es sie, der Grund warum sie diese grummelige Stimme kannte. Sie hatte in ihrer dreckigen Fantasie ein paar Tage zuvor eine Rolle gespielt. Leider anstatt wie in ihren Träumen Schauer über ihre Haut zu schicken, ließ es sie in Person erbleichen.
Es war Luke, von all den Menschen. Er war hier, okay. Und er trug halb ein dünnes, betrunkenes, blondes Mädchen, dessen Hand seinen Schenkel hochfuhr und direkt zu seinem Schwanz wanderte. Etwas Dunkels rührte sich in ihr, ein Aufblinken von Schuld, Scham und Angst gleichzeitig. Wut auch, obwohl sie diese Reaktion nicht verstand.
Luke versteifte sich, er spürte die Löcher, die sie in seinen Rücken brannte. Ehe Aubrey sich noch umdrehen und weglaufen konnte, drehte er sich um und machte direkten, engen Augenkontakt. Sein Ausdruck war für einen Moment erstaunt, ehe er fiel, als wenn er nicht mehr begeistert sein könnte, sie zu sehen.
„Aubrey!”, rief er. Sie konnte nicht anders und starrte ihn Sekunden lang an, dieser ganze große, dunkle und gutaussehende Mann war plötzlich nur Zentimeter von ihren Fingerspitzen entfernt. Und in einer vielversprechenden Position mit einer anderen Dame. Aubrey schaute sich die Frau ohne Groll an, sie hoffte einfach, dass die andere Frau klüger wäre, als sie selbst gewesen war. Und viel vorsichtiger.
„Luke”, antwortete Aubrey und schaute von der Blondine weg, die sich jetzt in seinen Schoß flüchtete. Ihr Blick wurde einen kurzen Moment zu ihm hingezogen. Aubrey bemerkte, dass sein Haar jetzt länger war, weniger soldatenhaft. Er war auch dünner, aber er war noch genauso gutaussehend, wie beim ersten Mal. Ihn anzusehen ließ ihr Herz sich auf eine Art zusammenziehen, die sie nicht mehr gespürt hatte, seitdem sie vor zwei Jahren vor ihm weggelaufen war.
„Uh … das ist nicht so, wie es aussieht. Ich bin betrunken“, sagte er und drückte die Frau wieder in ihren Sitz.
Aubrey war einen Moment überrascht, da Luke eine große Sache daraus gemacht hatte, nichts zu trinken, als sie ihn getroffen hatte. Dann erkannte sie, dass das egal war. Dieses ganze Gespräch war bescheuert und sie wollte am liebsten nur noch weglaufen. Sie hatte die Aufgabe ihrer Eltern erfüllt und jetzt war es Zeit, nach Hause zu gehen. Es gab absolut nichts, was sie hier tun konnte, außer sich das Herz brechen zu lassen.
„Ich verstehe“, sagte sie. „Natürlich.“
Sie drehte sich um, um zu gehen, aber Luke sprang nach vorne und griff nach ihren Handgelenken. Seine Augen fielen auf ihr Dekolleté, dann zu ihren Tattoos, die hauptsächlich neu waren, nachdem sie ihn getroffen hatte. Etwas an der Art, wie er sie ansah, ließ ihre Haut kribbeln und sie schauderte.
„Aubrey, warte!“, bestand er darauf.
„Ich denke nicht daran“, keifte sie und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien.
„Ich wusste nicht, dass du hier sein würdest“, sagte er.
„Ja, ich auch nicht. Jetzt lass mich gehen“, sagte sie. Sie riss sich von ihm los, drehte sich um und rannte beinahe aus dem Zelt.
Ihre Augen brannten vor Tränen, Scham und Wut gleichzeitig. Sie schalt sich innerlich selbst. Luke bedeutete ihr nichts, sie bedeutete ihm nichts. Nur ein Two-Night Stand vor Jahren. Welches Recht hatte sie, sich so zu fühlen?
Ehe sie versuchen konnte zu verstehen warum sie so verletzt und wütend war, war sie bereits in ihrem Mietauto und fuhr aus der Einfahrt der Berans.
„Nein. Nie wieder“, versprach sie sich selbst. „Und wage ja nicht zu weinen.”
Aubrey beschleunigte und brachte sich selbst so weit weg von Luke, wie es nur ging.