Kitabı oku: «Lila»

Yazı tipi:

Klara Baum

Lila – die letzte Versuchung


Klara Baum

Lila –
die letzte
Versuchung


ELYSION-BOOKS TASCHENBUCH

BAND 4075

Auflage: Mai 2014

VOLLSTÄNDIGE TASCHENBUCHAUSGABE

ORIGINALAUSGABE

© 2014 BY ELYSION BOOKS GMBH, LEIPZIG

ALL RIGHTS RESERVED

UMSCHLAGGESTALTUNG: Ulrike Kleinert

www.dreamaddiction.de FOTO: © Fotolia/ konradbak LAYOUT &WERKSATZ: Hanspeter Ludwig www.imaginary-world.de PRINTED IN POLAND ISBN 978-3-942602-54-9 eISBN 978-3-942602-64-8 www.Elysion-Books.com

Inhalt

Nicht jeder Anfang ist schwer

Ich sage Dir, wie Du heißt, und Du sagst mir, wer Du bist

Sex out of the city

Beim nächsten Mann soll alles anders werden

Steh auf, bring mir ein Bett und komm

Nicht jeden Spieß kann man umdrehen

Setz die Segel, Baby!

Die Insel der Liebe

Warte nie, bis du Zeit hast

Die Rolle des Geldes

Das Leben danach

Sex on the beach

Aus Fehlern wird man klug

Lila der letzte Versuch

Ende gut, gar nichts gut?

Kann jedes Blatt sich wenden?

Künstlerin (42), ledig, sucht Lebenskünstler.

Liebst Du das Leben und die Kunst? Möchtest Du mit mir durch unbekannte Länder streifen? Zusammen Mitternachtsspaziergänge, köstliche Speisen, sinnliche Verführungsspiele und gemütliche Abende genießen? Wenn Du humorvoll und wortgewandt bist, freue ich mich auf einen Gedankenaustausch, ein Kennenlernen, ein Treffen, einen Flirt und vielleicht sogar auf die große Liebe.

Nicht jeder Anfang ist schwer

Von: männlich469@dating-island.com

An: weiblich276@dating-island.com

Betreff: Traumpartner

Du gefällst mir!

Von: weiblich276@datinge-island.com

An: männlich469@dating-island.com

Betreff: Partnerträume

Danke. Du willst aber doch nicht etwa die Katze im Sack kaufen? Obwohl, unsere Profile passen außergewöhnlich gut zusammen.

Chat: männlich469/weiblich276

Ich könnte Deine Vorschläge noch etwas ergänzen. Was hältst Du von einem Ritt durch die Wüste, einem Elektro-Swing-Tanzkurs oder einem Rundgang durch die »Offenen Ateliers«?

Klingt, als stünden uns aufregende Zeiten bevor. Erzähl mir etwas von Dir.

Ich bin mutig, aber nicht übermütig. Bin mir selbst treu, anderen auch. Habe viel erlebt, einiges bewirkt und einige inspiriert. Ich bin nicht gefällig und nicht bemüht, in den Augen der anderen nett, lieb, intelligent und interessant zu wirken. Stattdessen gehe ich auch die steinigen Wege.

Mit Dir kann man offenbar gut durchs Leben ziehen. An Aktivitäten wird es uns nicht mangeln. Ich bin gespannt, was auf uns zukommt. Beherrschst Du die Kunst des richtigen Augenblicks?

Wenn ich Dich jetzt zum Essen einlade, wäre das der richtige Augenblick? Was ich nämlich noch nicht erwähnt habe, ich koche gerne. Ganz besonders liebe ich es, kleine Häppchen nach eigenen Rezepten zu kreieren. Ich könnte Dich bekochen, bewirten und verwöhnen.

Jetzt wird’s interessant … Wer bist Du?

Darf ich mich vorstellen? Ich bin Adam.

Adam? Adam aus dem Paradies?

Nein, Adam von der Insel, einer paradiesischen Insel. Und Du? Wie heißt Du?

Einen Namen muss ich mir erst noch zulegen. Hast Du eine Idee?

Willst Du meine Eva sein?

Eva? Vielleicht Eva Blumenreich?

Ja. Klingt leichtlebig, fern von allen Sorgen.

Wovon träumst Du, Eva?

Von meinen Wünschen, Adam. Kannst Du sie mir erfüllen?

Liebe Eva,

wenn Du von Wünschen träumst und ich von Träumen spreche, finden wir ganz bestimmt zusammen.

Was hältst Du davon: Ich entführe Dich in mein Paradies, bringe ein exotisches Picknick mit und lese Dir aus meinem Lieblingsbuch »Böse-Nacht-Geschichten« vor.

Adam

Lieber Adam!

Eine erotische Geschichte vorgelesen zu bekommen klingt sehr verlockend. So einen Vorschlag hat mir noch niemand gemacht.

Deine neugierige Eva

Schön, Eva, dass ich Dich neugierig gemacht habe.

Sicherlich hast Du alle Deine Wünsche in einem mit Seidenstoff bezogenen Notizbuch aufgeschrieben. Bitte bring doch Deine Wunschliste mit zum Picknick. Vielleicht ist ja jetzt der richtige Zeitpunkt, dass Du Dir einige Wünsche erfüllst und Deine Liste ergänzt.

Wirst Du mit allen Sinnen dabei sein?

Dein Adam

Du scheinst eines der seltenen Exemplare Mann zu sein, mit dem man tagelang schlemmen und nächtelang philosophieren kann. Hört sich für mich an, als seist du einer, der auf meiner Wunschliste steht. Ein Mann fürs Leben, einer, den man heiraten könnte.

Eva

Meine Liebste,

zweifelsohne ein reizvoller Gedanke, mit Dir vermählt zu sein. Ich würde in diesem Falle sogar in Erwägung ziehen, Deinen Namen anzunehmen. »Adam von der Insel Blumenreich«, einfach klasse.

Unsere geplanten Leseorgien erheitern mein Gemüt. Was meinst Du, würde es beim Lesen bleiben?

Was für Geschichten gefallen Dir? Und wie würdest Du reagieren, wenn ich sie Dir in einer einsamen, eingeschneiten Hütte auf einem Bärenfell vor dem Kamin vorlese?

Mit erwartungsvollen Grüßen,

Dein Adam

Liebster Adam von der Insel Blumenreich!

Es schmeichelt mir sehr, dass Du mir einen Heiratsantrag machst, ohne zumindest ein Bild von mir gesehen zu haben, und sogar schon die Hochzeitsreise in die Berge gebucht hast. Ist der Kamin angefeuert? Das Fell gegerbt? Die Schneekanone in Betrieb? Du bist ja wirklich schnell! Bist du bei den »after reading activities« auch so schnell?

Mir, liebster Adam, gefallen kurze, prickelnde Geschichten. Solche, die meine Phantasie beflügeln, mich schwärmen lassen und bei denen ich todsicher nicht einschlafen, abstauben oder mir die Fingernägel lackieren würde.

Damit du mich beim Standesamt erkennst, sende ich Dir ein Bild eines meiner Körperteile. Ich hätte auch gerne eins von Dir, damit ich vorbereitet bin und weiß, mit wem ich es zu tun habe. Sonst falle ich womöglich schreiend in Ohnmacht und muss anschließend in meiner Verzweiflung den Standesbeamten heiraten.

Deine Verlobte Eva von der Insel Blumenreich

Verführerische Eva,

bei dem Bild Deines wunderschönen Auges sehe ich meine Sehnsüchte mehr als erfüllt. Ein magischer Blick, so ganz in Türkis. Was muss ich tun, um mehr von Dir zu sehen?

Damit auch Du mit konkreten Vorstellungen zum Standesamt eilen kannst, werde ich mit der Malerin meines Vertrauens über ein Bild von mir verhandeln. Ich hoffe, Du kannst Dich so lange gedulden.

Die Sache mit dem Bären … Ich weiß ja, man soll auf seinem Fell keine neckischen Spielchen treiben, bevor man ihn erlegt hat. Vielleicht können wir ihn gemeinsam einfangen. Mal schauen, wie wir dann die folgenden Versuchungen vor unserem Kamin meistern.

Die »after reading activities« sind natürlich auch eine Folge Deiner Aktivitäten während der »reading session«. Da Du bei meinen Geschichten sicherlich nicht einschlafen wirst, könnte es zu durchaus lustvollen Ergebnissen kommen.

Vielleicht hast Du auch ganz verborgene Wünsche, die zu erfüllen mir eine große Freude wäre.

Dein Dir ergebener noch Adam v. d. Insel.

Sehr geehrter Herr noch von der Insel!

Es ist schön, wie bescheiden Du doch bist. Ein Bild von mir hat schon alle Sehnsüchte mehr als erfüllt. Das heißt, Du bist nun überglücklich und befriedigt. Also bin ich jetzt an der Reihe, verwöhnt zu werden. Beginne doch einfach mit einem Bild von Dir. Auf dem Foto sollten die wichtigsten Körperteile zu sehen sein. Welche sind das Deiner Meinung nach?

Im Übrigen bin ich Malerin. Ich zeichne sehr gerne Körperteile und verfremde sie dann bis zur Unkenntlichkeit. Ich könnte also die Malerin Deines Vertrauens sein. Stell Dir vor, ich würde Dich in meinem Atelier empfangen und porträtieren …

Verborgene Wünsche sind bei mir zur Genüge vorhanden. Ob Du sie erfüllen kannst, mag ich nicht zu beurteilen. Dass es Dir Freude machen würde, sie mir zu erfüllen, kann ich nur erahnen.

Deine noch Verlobte

P.S. Eva erscheint mir doch zu klischeehaft. Ich möchte einen außergewöhnlichen Namen, einen, der Begehren ausdrückt. Welchen Namen könntest Du Dir für mich vorstellen?

Hoffnungsvoll, Deine ?

Ich sage Dir, wie Du heißt, und Du sagst mir, wer Du bist

Ja, liebste … Helena?

Schöne Helena, ich grübele noch über die Wichtigkeit meiner Körperteile. Bei einer Begegnung mit unserem Bären würde ich auf gesunde Beine setzen. Hier vor dem Bildschirm erscheint mir hingegen mein Kopf entscheidend. Läge ich mit Dir auf besagtem Fell vor dem Kamin, wären meine Hände unentbehrlich zum Erkunden und Berühren. Wie sollte ich ohne sie Deine Haut ertasten und Dich streicheln? Später wären sicherlich auch meine Lippen von Bedeutung. Gerne würde ich Deinen Hals, Deinen Mund und Deinen Körper mit Küssen bedecken. Danach werde ich sehen, ob mir noch andere wichtige Körperteile einfallen.

Gerade schaue ich mir erneut das Foto Deines Auges an. Es löst immer wieder Glücksgefühle in mir aus. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen ihre Freude zeitlich begrenzen. Was sie an einem Tag befriedigt, bedarf schon am nächsten einer Steigerung. Ich jedoch freue mich, wenn ich dem Augenblick ein Hochgefühl abtrotzen kann und nicht immer nur an die zukünftige Perfektion denke. Auf diese Weise kann ich jeden noch so kleinen Moment genießen.

Auch bei unserer Lektüre und beim Zuhören würden wir jede Sekunde genießen und uns von unserer Lust treiben lassen, egal wohin sie uns führt. Ist es nicht erregend, ein solches Spiel zu beginnen, ohne eine feste Vorstellung vom Ende zu haben? Ich bin gespannt auf Deine Reaktion und auch auf mich selbst. Da alles einer Wechselwirkung unterliegt, ist nur schwer einzuschätzen, wohin eine solche Situation uns treibt. Und natürlich würde es mir dabei große Freude bereiten, Deine verborgenen Wünsche zu erfahren. Vielleicht nicht alle auf einmal. Besonders spannend ist es doch, sich langsam vorzutasten, Dinge zu tun, die man noch nie getan hat. Sich treiben lassen zu dem, was sich ergibt oder auch nicht.

Mein Bild ist in Bearbeitung. Ich hoffe, ich kann Dich bald damit überraschen. Ein zweites Bild von Dir, vielleicht eines, auf dem die Körperteile zu erkennen sind, die meine Hände und Lippen berühren sollen … Wäre das zu viel verlangt?

Mit sehnsüchtigen Grüßen,

Adam

Mein liebster aller Adams,

jeder ist seines Glückes Schmied … Stell Dir vor, ich habe versucht zu schmieden. Nicht Glück, sondern Eisen. Ich möchte meine Kunstwerke in einer besonderen Art aufhängen und hatte dazu eine geniale Idee. Die Rahmen wollte ich selbst schweißen. Kurz entschlossen meldete ich mich zu einem Kurs an. Leider musste ich heute feststellen, dass es ganz schön gefährlich ist und ich den Umgang mit all den tödlichen Geräten nicht so schnell lernen kann, wie ich will. Ich hatte immer mindestens drei Hände (hier die wichtigsten Körperteile) zu wenig. Nun habe ich beschlossen, die Arbeiten in Auftrag zu geben, um mich künftig auf das zu konzentrieren, was ich beherrsche.

Dennoch musste ich heute viel an Dich denken: Haben wir schon gemeinsames Glück? Wir sollten daran arbeiten. Sei glücklich über die Steigerungsmöglichkeiten, die es für uns noch gibt. Unsere Phantasie wird uns zusammenschweißen.

Ich genieße bereits jetzt jeden Buchstaben von Dir, jeden Satz und überhaupt alles, was Du mir antust. Jeden Schritt werde ich mit Dir gehen. Ich werde bei Dir nicht zu kurz kommen! Weißt Du, wie eine zu kurz gekommene Frau aussieht? Mundwinkel, Augenlider, Schultern und Brüste hängen schon mit dreißig, graue Strähnen, kurze Haare und abgeknabberte Nägel. Dazu kommen oft Fußpilz, hektische Flecken und Pickel am Hintern. Lassen wir diese unerotische Vorstellung! Eines kann ich mit hundertprozentiger Sicherheit sagen: Ich bin noch nie zu kurz gekommen und in jeder Hinsicht gut bedient.

Verborgenen Wünsche habe ich viele. Sie scheinen plötzlich wie Unkraut in meinem Vorgarten zu wachsen. Ich würde sie Dir beschreiben, doch im Moment suche ich noch nach den passenden Worten. Jedes Mal, wenn ich versuche meine Wünsche zu formulieren, merke ich, dass mir noch die Portion Mut fehlt, die dazu gehört, mich Dir gegenüber zu öffnen.

Ich arbeite daran. Versprochen.

Deine Helena

P.S. Helena? Ich weiß nicht. Klingt so nach Viva-Moderatorin.

Also Helena!

Dich mit diesen profanen Viva-Küken in Verbindung zu bringen, war nun wirklich nicht meine Absicht.

Als ich Dir diesen Namen zudachte, hatte ich die uneheliche Tochter von Zeus, dem Großmeister der Götter, im Sinn. Die schöne Helena, Inbegriff der begehrenswertesten aller Frauen! Da wir auch über Begehren, Leidenschaft und Sinnlichkeit sprechen, dachte ich, dieser Name sei passend. Die Götterbande hat es damals ganz schön wild getrieben. So viel zur Namensfindung.

Auf Deine noch nicht formulierten Wünsche bin ich sehr gespannt. Ich möchte sie erfahren. Wie gern wäre ich jetzt ein Teil des Unkrauts in Deinem Vorgarten, um Deine Wünsche zu erleben, mich von ihnen stimulieren zu lassen. Ich sehe ausgefallene Lüste auf uns zukommen. Das Bärenfell im Schnee, ein Pavillon am Strand oder eine verfallene Burg am Meer … Ganz gleich wo, wir könnten uns überall treffen.

Ich schlage die verfallene Burg an der Mittelmeersteilküste vor. Es ist warm, die Meeresbrise umspielt Deine nackten Beine und bringt Dein Sommerkleid zum Schwingen …

Dein Verführer

Trau Dich! Du bist fähig, etwas zu wagen.

Adam,

ich sehe mich dort stehen … ein herrlicher Ausblick und ein fantastischer Augenblick. Ich liebe es, auf Ruinen zu klettern, Unbekanntes zu entdecken und über alte, verfallene Mauern zu balancieren. Ich lächele Dich an, bin verunsichert und fühle mich dennoch leichtsinnig. Du hast wohl Angst um mich, denn Du ziehst mich weg vom gefährlichen Abgrund und führst mich zu einer der vielen maroden Treppen.

Erwartungsvoll, Deine?

Sex out of the city

Meine Künstlerin!

Es duftet nach Meer. Wir sind ganz allein und erklimmen die Treppen der verfallenen Burg. Du gehst vor, schaust Dich nach mir um, lächelst schelmisch. Ich halte etwas Abstand, um Deinen begehrenswerten Körper besser betrachten zu können. Die Sonne scheint durch Dein dünnes Kleid, so dass ich Deine Silhouette bewundern kann. Deine schlanken, langen Beine ziehen meine Blicke magisch an. Gerne würde ich sie berühren, traue mich aber nicht. Ich bin verunsichert, da ich nicht weiß, wie Du reagieren würdest. Ich habe Angst vor einer Zurückweisung und möchte unsere aufkommende Vertrautheit nicht zerstören. Die Stimmung riecht im Moment so gut, ist knisternd und voller Leichtigkeit … Daran möchte ich nichts ändern. Ich fühle mich vogelfrei und aufgedreht. In meinem Kopf rauscht es. Die ganze Atmosphäre ist bezirzend. Als ein Windstoß Dein Kleid nach oben wehen lässt, muss ich nach Luft ringen. Kurz erhasche ich einen Blick auf Deine Schenkel bis zum Slip. Du kümmerst Dich nicht darum und steigst unbeirrt die Treppe hoch. Oben angekommen tanzt Du beschwingt über die Terrasse. Hebst die Arme, drehst Dich, wirfst den Kopf in den Nacken. An der Begrenzungsmauer bleibst Du stehen und schaust in die Ferne. Mein Verlangen nach Dir löst einen wilden Sturm aus. Ich kann kaum klar denken und will Dich nur noch spüren. Als ich hinter Dich trete, streiche ich Dein Haar beiseite und küsse ohne Vorwarnung Deinen Hals. Nicht nur ein Mal, mindestens hundert Mal.

Bin ich zu forsch? Wie reagierst Du? Liebste, lass mich Deine Wünsche und Sehnsüchte erfahren!

In lustvollen Träumen schwelgend,

Adam

Liebster, lustvoll träumender Adam!

Wie werde ich reagieren, du sinnlicher Verführer? Ich werde erst einmal genießen, schweigen und hoffen, dieser Moment ginge nie vorüber. Doch bald wollen mein gieriger Körper und mein Geist mehr. Unser Verlangen wächst. Je mehr ich bekomme, desto mehr will ich. Ich steige auf die Mauer und drehe mich langsam zu Dir um. Es ist schön da oben und gefährlich. Immerhin könnte ein Schritt nach hinten tödlich sein! Bist Du in tödlicher Mission unterwegs? Ist das Dein Ziel? Bist Du ein Lustmörder? Na, wenn schon! Wenigstens bin ich voller Erregung und Sehnsucht abgestürzt und verendet.

Übrigens: Bei mir würdest Du während unserer Expedition sicherlich keinen Slip entdecken. Ab 25 Grad Celsius finde ich Slips völlig überflüssig und lästig. Für Schuhe gilt das Gleiche. Am liebsten gehe ich barfuß und möglichst leicht bekleidet!

Leider habe ich den mit wunderbaren Dingen in Zusammenhang gebrachten heiligen Vornamen Helena völlig falsch interpretiert! Würden wir uns länger kennen, das Bärenfell schon öfter aufgesucht haben, wäre mir das sicherlich nicht passiert. Verzeih mir, Allerliebster, hoffentlich bald Ehemann … Oder bist Du für Sex vor der Ehe?

Deine ????

Hallo, Du begehrliche Genießerin,

da wir verlobt sind, meine Teuerste, sind wir quasi vermählt. Uns steht nichts im Weg. Wir können tun, was immer uns in den Sinn kommt.

Du stehst vor mir auf der halb zerfallenen Mauer. Der Stoff Deines Kleides und Deine Haare tanzen im Wind. Im Hintergrund strahlt der azurblaue Himmel. Ein unglaubliches Bild, so schön, dass Du es malen solltest …

Du zwinkerst mir zu, reichst mir die Hand. Ich soll zu Dir auf die Mauer kommen. Du hilfst mir, auf den wackeligen Steinen Halt zu finden. Hand in Hand atmen wir tief durch und schauen in die endlose blaue Weite. Ich will Dich berühren, überlege, ob ich mich trauen kann. Im nächsten Moment schmiegst Du bereits Deinen Rücken an meine Brust und lehnst Deinen Kopf an mich. Du scheinst mich zu mögen. Ich kann nicht anders, als lüstern an Deinem Ohrläppchen zu knabbern. Du lächelst, es gefällt Dir. Das macht mich glücklich. Dann umschlinge ich Deinen geschmeidigen Körper, möchte intensiv Deine Lust spüren. Zärtlich drücke ich Dich an mich. Unter uns rauschen die Wellen, am Himmel schreien die Möwen.

Die Begierde, Dich überall gleichzeitig zu berühren, überfällt mich stärker denn je. Meine Hände wollen überall entlang wandern. Würdest Du einen Slip tragen, müsste ich mich zurückhalten, um ihn nicht in ausufernder Leidenschaft zerreißen!

Doch was willst Du? Wie willst Du den Zauber dieses Momentes erleben? Wie soll es weitergehen?

Wie kann ich Deiner Psyche und Deinem Körper zum Höhepunkt verhelfen?

Zum Namen: Da die griechische Mythologie versagt hat, was hältst Du von den Ägyptern? Sphinx, die Geheimnisvolle?

Herr Blumenreich

Lieber Adam Blumenreich,

»Meine allerliebste Sphinx Blumenreich?«

Gefällt Dir das wirklich? Stell Dir vor, wir sind auf der Südseeinsel Rarotonga verabredet. Ich sitze am Abflugterminal, bis mich eine Lautsprecherstimme aus meinen Träumen reißt: »Frau Sphinx Blumenreich, gebucht auf Pacific Blue Airlines, Flugnummer 666 nach Rarotonga, bitte unverzüglich zum Gate Nr. 2 …«

Ich weiß nicht, klingt das nicht wie Anastasia Meyer oder Marylin Schmitz? Bin ich zu kritisch? Vielleicht sollte ich ganz auf einen Namen verzichten. Cherie, Darling, Herzblatt oder einfach my love … Würde Dir das reichen?

Unser Treiben auf der Mauer … Ich bin mehr als entzückt. Es gefällt mir, was Du da tust, und es wirkt. Gut, dass ich keinen Slip trage. Es würde nicht in die knisternde Atmosphäre passen, gewalttätig zu werden und ihn zu zerreißen. Danach wäre er kaum zu reparieren und das fände ich sehr schade. Bedenke, was diese winzigen Teile oft für ein Vermögen kosten. Je weniger Stoff, umso teurer!

Die Vorstellung, dort auf der Mauer »unten ohne« in der lauen Luft zu stehen und zu spüren, wie Du Dich immer weiter vorantraust, ist sehr erotisch. Halte Dich nicht zurück, Adam. Du bist doch einer von der forschen Sorte. Trau Dich. Ich bin gespannt, welchen Körperteil Du Dir als Nächstes vorknüpfst.

Meine besonderen Wünsche wirst Du noch zu Genüge kennenlernen. Jetzt, hier, die Mauer, der Wind, die Sonne, das Meer und wir … Das ist ein einmaliges Erlebnis, bei dem wir tun und geschehen lassen, was uns gefällt. Wir sind uns einig.

Für meine Ideen und um alle Spielchen dieser Welt auszuprobieren, haben wir noch endlos Zeit. Wie ich sehr hoffe, sind wir erst ganz am Anfang unserer vielversprechenden Verbindung.

Deine höchst gespannte Verlobte

Ach Liebste,

wer wird denn in einer solch aufregenden Situation voller Erregung einen Gedanken an den Quadratmeterpreis des Slipmaterials verschwenden?

Wo ist die Grenze zwischen knisternder Atmosphäre, Verlangen und Leidenschaft? Wir setzen uns keine Grenzen und fahren fort …

… Die würzige Meeresbrise begleitet mich beim Streicheln Deiner Haut. Wie aufregend und beruhigend zugleich. Ich stehe immer noch hinter Dir, schlinge meine Arme um Deinen Körper. Endlich drehst Du Deinen Kopf zu mir, schaust mir in die Augen und ich kann Dich küssen. Das wolltest Du, das hast Du mit Deinem Blick gefordert. Deine Lippen sind weich, leicht geöffnet und bereit. Vorsichtig, ganz zart, tanzt meine Zunge um Deinen Mund, liebkost Deine Lippen und begibt sich auf die Suche. Es ist aufwühlend und aufreizend, wie wir uns einig sind. Dieses Gefühl des ersten Kusses ist und bleibt einmalig und wird nie wiederkehren. Ich genieße diesen verzauberten Moment. Dann beginnen meine Hände ekstatisch über Deinen Körper zu wandern. Ich ertaste Dich, schiebe den Stoff hin und her, werde hitzig. Alles, was ich fühle, übertrifft meine Vorstellung bei weitem. An Deinen Brüsten halt ich inne, streiche langsam um sie herum, bis ich sie mit beiden Händen umschließe. Eine leichte Massage würde ihnen gewiss gefallen. Es ist unglaublich betörend, Dich so zu verwöhnen und Deinen Körper zu erforschen.

Dein süßer Po drückt sich gegen mein Becken. Als ob ich nicht schon genug gereizt wäre! Es ist offensichtlich, auch Du bist voller Erregung und forderst mich auf. Meine Hände gleiten weiter. Während die eine das störende Kleid zur Seite schiebt, macht es sich die andere lustvoll und waghalsig zwischen Deinen Beinen gemütlich. Eine Weile bewegt sie sich nicht, gar nicht, ist einfach nur da. Das macht Dich wahnsinnig, Du möchtest, dass sie sich traut. Diese Hand, zur richtigen Zeit am richtigen Ort, tut ihre Wirkung. Du windest Dich, drückst Dich an mich, spannst die Beine an. Herrlich, ich spüre Deine Erregung überall.

Meine Finger beginnen Dich zu erforschen, ganz, ganz langsam und sachte. Ich, mein Körper, meine Psyche, brennen auf Deine Reaktion. Lass mich erfahren, was in Dir vorgeht. Ich möchte tun, was Deine Leidenschaft entfacht.

Dein Geliebter

Zauberhafter Adam,

sei sanft, Du bist genau an meiner wunden Zone. Nur eine falsche Bewegung und ich komme gleich zum Höhepunkt. Ich winde mich, beherrsche mich mühsam, nehme mich zurück. Du spürst, was in mir vorgeht, genießt Deinen Erfolg, lächelst süffisant und hast kein Erbarmen.

Liebste,

Deine Lust zu spüren, Dich zu begreifen, zu erfahren, ist wundervoll. Ich will mehr, ohne genau zu wissen, was, einfach mehr von dem, was uns beflügelt.

Ich möchte Dich sehen, Dein erregtes Gesicht, Deine Augen, Deinen ganzen Körper betrachten. Ich klettere von der Mauer. Komm in meine Arme, Kleine! Ich hebe Dich hoch, Du bist wie eine Feder, und setze Dich vor mir auf die Mauer. Nun betrachte ich Dein glühendes Gesicht und sehe Deine lüsternen Augen, die mich fixieren. Dein Kleid weht, so dass Deine gebräunten, geöffneten, schlanken Beine vor mir in der Nachmittagssonne glänzen. Du siehst begehrenswert aus. Dein Anblick berauscht meine Sinne. Ich trete näher, dränge mich zwischen Deine Schenkel, umfasse Dein Gesicht und küsse Dich immer wieder. Deine Lippen, Deine Zunge sind so unendlich zart und gleichzeitig leidenschaftlich, fordernd. Deine Hände wühlen in meinen Haaren und Deine Schenkel umklammern meine Hüften. Dein wunderbarer Körper droht mich in den Wahnsinn zu treiben.

Meine Lippen liebkosen Dein Gesicht, sie gleiten Deinen Hals hinab und ich dränge mein Gesicht an Deinen Busen. Du hast Einsehen mit mir und befreist Deine Brüste von dem überflüssigen Stoff, so dass ich sie in voller Pracht bewundern und küssen kann. Eine Brustwarze zwischen meinen Lippen kann ich liebkosen, ansaugen und zärtlich anbeißen. Einfach köstlich. Meine Finger, die nicht stillstehen können, wandern unter Dein Kleid, wo sie unermüdlich alle Hügel und Täler streicheln. Du überwältigst mich, lässt mich vor Dir auf die Knie gehen. Ich bin unersättlich, ich will wissen, was Dich noch weiter erregt. Wie kann ich Deine Passion ins Unermessliche treiben?

A.

Mein Lieber!

Du treibst mich bereits durch die Bewegung Deiner magischen Hände in den Wahnsinn. Es ist ein wunderschönes Gefühl, das über die Innenschenkel meiner Beine fließt und mich zwingt, sie weiter zu spreizen. Ich kann nicht genug davon bekommen. Du kniest noch immer vor mir, scheinst wie berauscht. Auch ich bin unglaublich erregt, bereit für alles, was noch kommen könnte. Um Dir den Weg frei zu machen, lehne ich mich lasziv nach hinten, hebe mit einem herausfordernden Blick in Deine Richtung ein Bein nach dem anderen an und stelle meine Füße auf unsere Mauer. Sie ist von der Sonne schön warm, aber ziemlich hart und unbequem. Mein ganzer Körper ist voller Spannung. Ich möchte Dich nun bei mir, auf mir, in mir haben. Steh auf, halt mich fest, sonst stürze ich vor Gier von der Mauer in die Tiefe.

Liebling,

ich halte Dich und genieße dabei den Blick von unten, der einen ganz besonderen Reiz hat, sowohl in unserer momentanen Situation als auch sonst. Der Blickwinkel von oben wird überschätzt. Man sieht nur die Oberfläche, doch das Darunterliegende ist häufig viel reizvoller, geradezu paradiesisch. Du vor mir auf der Mauer mit gespreizten Schenkeln, meine Nase saugt den betörenden Duft Deiner Erregung ein … einfach einzigartig. Auch ich will Dich ganz, will Dich zur Ekstase treiben. Es ist unbequem hier und trotzdem will ich Dich, jetzt, auf der Mauer. Ich packe Deine Hüften, ziehe Dich an den Rand und dränge mich an Deinen Körper. Du zerrst ungestüm, voller Ungeduld, am Gürtel meiner Hose. Ich stöhne auf. Du fragst nicht, welcher mein zurzeit wichtigster Körperteil ist. Es ist offensichtlich …

Dein A.

Adam,

mir ist eine spannende Idee gekommen: Könntest Du Dir vorstellen, mein Gast zu sein? Mein persönlicher specialguest? Gast des Abends? Ich möchte Dich zu meiner Ausstellungseröffnung in vier Wochen einladen. Die Veranstaltung würde Dir bestimmt gefallen. Eine moderne Galerie, Rotwein, Fingerfood, interessante Menschen, leichte Musik und lockere Gespräche. Vor ein paar Jahren habe ich mich einem Künstlerpool angeschlossen. Bei unseren Ausstellungen übernehmen wir reihum die Organisation. Ich brauche mich diesmal um nichts zu kümmern, hätte also Zeit, mit Dir durch die Räume zu schlendern und Dir alles in Ruhe zu zeigen. Da ich völlig inkognito bleibe, werden mich auch keine Kunstinteressenten belagern. Ich gebe mich nicht als Ausstellerin zu erkennen, sondern mische mich einfach unter das Publikum. Das macht Spaß und ich erfahre die wahre Meinung der Betrachter. Ursprünglich war es die Idee des Galeristen. Er liebt diese Art von Geheimniskrämerei, denn er glaubt, so etwas würde den Wert meiner Bilder steigern. Mir kommt diese Absprache sehr entgegen.

Wenn Du möchtest, könntest Du ebenfalls anonym, inkognito oder heimlich kommen. Dann müsste ich Dich unter all den mir unbekannten, attraktiven Männern finden. Würdest Du Dich outen? Woran könnte ich Dich erkennen? An den Werken für diese Ausstellung arbeite ich seit sechs Monaten. Ich bin sicher, sie werden Dir gefallen. Das Thema ist »Alltag«. Es sind auch einige abstrakte Traummänner zu sehen. Vielleicht erkennst Du Dich in den Zügen des ein oder anderen.

Ich würde mich freuen, wenn Du kommst.

Dein Schatz

Lieber Engel,

danke für die Einladung. Mir fehlen fast die Worte. So etwas habe ich noch nie erlebt! Das klingt unglaublich spannend. Du bist faszinierend. Wenn ich mir ausmale, wie es sein wird, Dich in meiner Nähe zu wissen, schlägt mein Herz Saltos. Wir könnten ein richtiges Versteckspiel miteinander treiben. Du gefällst mir immer besser. Wo und wann findet Deine Ausstellung statt? Vielleicht kann ich es einrichten.

Wie ist Dein richtiger Name? Eventuell habe ich ja bereits eines Deiner Kunstwerke in meinem Schlafzimmer oder Büro hängen? Das wäre ein sicheres Zeichen für uns.

Dein Verlobter

Mein Zukünftiger,

nächste Woche gehen die Einladungen raus. Ich werde Dir persönlich eine zusenden. Dort findest Du alle Antworten und meinen Künstlernamen.

Frau noch Blumenreich

Liebling,

komm zurück an die Mauer …

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