Kitabı oku: «Klaus Mann - Das literarische Werk», sayfa 13
Es war einfach unpassend – fand Tilly – daß Susanne in einer so teuren Schule blieb. »Das ist etwas für die Kinder von reichen Leuten! Susanne sollte nicht vergessen, daß ihre Schwestern sich schon plagen müssen, um leben zu können!«
Sie übertrieb etwas; mit der Plage war es in ihrem Fall noch nicht arg. Sie hatte Stenographieren und das Bedienen einer Schreibmaschine perfekt gelernt, und durch die Vermittlung von Freunden hatte sie auch eine Art von Stellung gefunden. Jeden Tag war sie von morgens neun Uhr bis zum Mittagessen bei einem alten Herrn, der eine stattliche Villa am See bewohnte. Herr Ottinger beschäftigte sich mit der Abfassung seiner Memoiren, die er unter dem Titel »Lebensbeichte eines Eidgenossen« zu veröffentlichen dachte. Dieses gewichtige Manuskript war es, aus dem er Tilly diktierte. Er erlaubte sich einen kleinen Verstoß gegen das Gesetz seines Landes, indem er die Fremde arbeiten ließ. Sicherlich war es die erste illegale Tat in seinem langen korrekten Leben. Herr Ottinger erwies sich als ein freundlicher und liberal gesinnter Mann, mit weißem Vollbart und kurzsichtigen, guten blauen Augen hinter den Brillengläsern. Sein Reichtum galt für solide; bedeutende Teile seiner Revenuen verwendete er für wohltätige Zwecke. Mancher in Stadt und Land und wohl auch auswärts hatte Anlaß, dem Ehepaar Ottinger herzlich dankbar zu sein; denn auch Madame war sehr gut. Sie hatte eine Menge seltsamer grauer Löckchen auf dem Kopf und ein Gesicht voll von Fältchen. Die Greuel, von denen man jetzt aus dem großen Nachbarland wie auch aus anderen Weltgegenden berichtete, erschienen diesen zwei braven Menschen ebenso unverständlich wie häßlich. »Ich bin ein alter Demokrat«, erklärte Herr Ottinger und strich sich selbstbewußt den schön gewellten Bart. »Nie werde ich verstehen, daß ein Volk sich soviel bieten läßt wie das deutsche.« Für die Emigranten hatte er Sympathie. Sogar wenn sie in ihrer Opposition etwas maßlos wurden und sich zu kommunistischen Ideen bekannten – die Herr Ottinger mißbilligte – blieb er nachsichtig. »Man hat den armen Leuten sehr viel zugemutet«, pflegte er zu sagen. »Durch Haß und Leiden sind sie vielleicht etwas konfus geworden.« Und er schrieb noch einen stattlichen Scheck aus.
Einmal in der Woche gab es bei Ottingers »Jour« mit Musik. Madame spielte Klavier und komponierte selbst kleine Piècen. Tilly führte auch ihre Mutter ein. Frau von Kammer erschien im besten Kostüm, mit weißen Glacéhandschuhen zu den Empfängen; manchmal wurde sie auch zu einer Bridgepartie gebeten. Hier durfte sie die Erfahrung machen, daß längst nicht alle Mitglieder der »besseren Kreise« jene Gesinnung teilten, durch die sie aus dem Salon der Krügis vertrieben worden war.
Auf einem der »Jours« lernte Tilly den jungen Peter Hürlimann kennen. Er galt als ein besonders begabter Schüler des Züricher Konservatoriums und durfte mit Frau Ottinger musizieren. Hürlimann sah nett aus, wenngleich etwas plump; ein vierschrötiger Bursche mit langem, struppig schwarzem Haar und einer Brille im runden, gutmütigen, intelligenten Gesicht. Am ersten Abend, als er Tilly traf, traute er sich kaum, mit ihr zu reden. Er schaute sie an. Als sich dann herausstellte, daß sie den letzten Zug nach Rüschlikon versäumt hatte, erbot er sich, sie nach Hause zu bringen. »Es ist ein schöner Spaziergang«, sagte er ernst. Unterwegs sprach er nicht viel. Dann sahen sie sich beinah jeden Tag.
Tilly war während des letzten Jahres viel hübscher geworden. Es schien, als hätte die lange Traurigkeit sie verschönt. Ihr helles, weiches Gesicht wurde ernst gerahmt vom glatten, rötlichen Scheitel. Die schräggestellten, langen, schwermütig zärtlichen Augen führten eine sanfte, eindringliche Sprache. Besonders gefiel den Männern ihr üppiger Mund, von dem Konni immer gesagt hatte, daß er so »schlampig« wirke.
Sie hatte viele Verehrer, sowohl unter den Emigranten, die sich vorübergehend oder dauernd in Zürich aufhielten, als auch unter den jungen Schweizern, die sie hier und dort traf. Ihre etwas rundlichen, etwas trägen Glieder waren anziehend, und ihr feuchter Blick verlockte. Die meisten Männer waren wild nach ihr. Von den Emigranten hatten viele lange keine Frau gehabt. Sie waren gierig nach Liebe. Tilly wirkte wie eine, die nicht schwer zu erobern ist. Alle wollten gleich mit ihr ins Bett. Aber sie mochte das nicht. Sie dachte immer noch an ihren Konni, und sie rechnete heimlich damit, ihn bald wiederzusehen. Nur einem hätte sie vielleicht nachgegeben: das war Konnis Kamerad in Prag, H.S., mit dem sie weiter korrespondierte. Den kannte sie nicht einmal; aber sie erwartete sich viel von ihm. Wenn das Schlimmste wahr werden und ihr Konni wirklich nicht mehr in Erscheinung treten sollte – H.S. würde eines Tages da sein …
Den Peter Hürlimann mochte sie gern. Seine Liebe war anspruchslos und zuverlässig. Ein paarmal hatte er sie geküßt, aber niemals war er auf weiteres aus gewesen. ›Wahrscheinlich hat er Hemmungen‹, beschloß Tilly, aber sie war ihm doch dankbar für seine brave Zurückhaltung. – Peter sprach verständig und langsam; was er sagte, hatte Hand und Fuß, ob es sich um die Musik von Johann Sebastian Bach oder um die Schweizer Innenpolitik handelte. An Tillys großen und kleinen Sorgen nahm er ehrlichen, bieder-ernsthaften Anteil. Er bemühte sich, ihr das Leben etwas leichter und angenehmer zu machen. Später einmal wollte er sie heiraten: dazu hatte er sich wohl schon seit längerem in aller Stille entschlossen. Tilly wußte es; sprach aber nicht gerne davon. Er erklärte ihr, als wäre im übrigen alles zwischen ihnen abgemacht: »Natürlich kannst du erst meine Frau sein, wenn ich anständig Geld verdiene. Das kommt aber bald. Ich werde eine Stellung als erster Geiger in einem Orchester kriegen. Und dem Herrn Kapellmeister hier vom Stadttheater hat meine neue Komposition recht gut gefallen.« – »Wir müssen abwarten …« Tilly sagte es zärtlich, aber etwas beunruhigt durch die Selbstverständlichkeit, mit der er ihre Verbindung erwähnte. »Man weiß ja heute nie, was geschieht – und es kommt einem so sinnlos vor, Pläne zu machen …«
Sie gingen zusammen ins Theater oder in Konzerte – Kino mochte Hürlimann nicht; am Sonntag machten sie Wanderungen. Manchmal aßen sie auf dem Lande bei Peters Eltern, die eine bescheidene Gastwirtschaft nicht weit von Zürich hatten. Es waren einfache Leute, und viel Geld hatten sie nicht. Aber es langte bei Hürlimanns doch dazu, der Freundin ihres Sohnes einen Braten und einen offenen Landwein vorzusetzen. Im Garten, unter dem Kastanienbaum, oder in der alten Wirtsstube schmeckte es sehr viel besser als in den kleinen vegetarischen Restaurants, wo die zwei sonst meistens miteinander speisten.
Obwohl Tilly soviel an ihren Konni denken mußte und immer darunter litt, daß in Deutschland jetzt alles so schrecklich war, fand sie ihr Leben in Zürich, mit Ottingers, Peter Hürlimann und der starren Mama, nicht so übel und war, alles in allem, nicht unzufrieden. Es gab aber eine Sorge, aus der die ärgste Kalamität werden konnte: ihr deutscher Paß war bald abgelaufen. Sie hatte sich überwunden und war zum Konsulat des Dritten Reiches gegangen. Um nur einen neuen Paß zu bekommen, hatte sie sogar das Hitler-Bild an der Wand gegrüßt, so peinlich es ihr auch war. Der Beamte war ihr höflich, aber mit einer gewissen Reserviertheit begegnet. Er versprach, wegen der Verlängerung ihres Passes »bei der zuständigen Berliner Stelle rückzufragen«.
Die »zuständige Berliner Stelle« verweigerte die Erlaubnis. Tilly von Kammer sollte keinen deutschen Paß mehr haben. Der Beamte, der ihr dies mitteilen mußte, schien selber ein wenig verwundert über den Bescheid. »Es ist also nichts zu machen«, sagte er, als könnte er es nicht ganz begreifen.
Nachdem die Stenotypistin den Raum verlassen hatte und er mit der Besucherin alleine war, wurde er zutraulicher. »Es scheinen in Berlin Anzeigen gegen Sie vorzuliegen. Was haben Sie denn angestellt, kleines Fräulein?« Er leckte sich die Lippen, lüstern, als ginge es darum, ein pikantes Histörchen zu erfahren. »Na ja, es wird ja jetzt viel denunziert«, gab er zu, »und nicht alles muß stimmen.« Dann meinte er noch, sinnend und mehr als spräche er zu sich selbst: »Vielleicht hängt es auch mit ihrem Fräulein Schwester zusammen. Die soll ja in Paris neulich einen sehr anstößigen Vortragsabend gegeben haben.« Seine Stimme klang fast ehrerbietig. »Jedenfalls – nichts zu machen …« Er zuckte, bedauernd-abschließend, die Achseln.
Der Paß wurde also nicht verlängert, und in ein paar Wochen würde er nicht mehr gelten. Die kleine Tilly mit den hübschen schrägen Augen und dem schlampigen Mund sollte keine Deutsche mehr sein. Sie wußte nicht genau, wie sie zu dieser Schande kam – oder zu dieser Ehre. Wichtiger, als hierüber nachzugrübeln, war nun, sich zu überlegen, was geschehen sollte. Denn ohne Paß kann man nicht existieren: soviel hatte die junge Emigrantin schon begriffen. Ein Paß ist etwas durchaus Lebenswichtiges; unter normalen Umständen weiß man es kaum, aber plötzlich stellt es sich, schrecklich und überraschend, heraus.
Ehe er endgültig abgelaufen war, mußte etwas geschehen. »Ich weiß wirklich keinen Rat für dich, liebes Kind«, sagte nervös Frau von Kammer. »Wahrhaftig, ich bin niemals in einer solchen Situation gewesen … Übrigens gilt mein eigener Paß auch nur noch drei Jahre lang«, fügte sie hastig und gleichsam schuldbewußt hinzu.
Die Bekannten im Café rieten zu einer Scheinehe. »Für ein weibliches Wesen ist es ja gar nicht so schlimm«, sagten die Männer neidisch. »Ihr könnt heiraten. – Sei nicht traurig, Tilly! Du heiratest einen netten Schweizer und wirst Eidgenossin.«
Tilly dachte an Peter; aber gerade er hätte für einen so zynischen Vorschlag kaum Verständnis gehabt. Heiraten, um einen Paß zu bekommen! – Er wäre entsetzt gewesen. Wenn sie ihn nahm, mußte sie mit Leib und Seele die Seine werden. Andererseits würde er sich bitter darüber kränken, wenn sie mit einem anderen zum Standesamt ging, und sei es auch nur aus den bekannten, unerfreulichen Gründen. Am besten, sie verheimlichte dem Hürlimann die ganze Sache. Mit dem »Ehegatten«, von dem sie einen Paß wollte anstatt ein Kind, würde sie persönlich ja wohl kaum viel zu tun haben müssen. Übrigens konnte man sich bald wieder scheiden lassen. – Sie schwieg Hürlimann gegenüber und bat die Freunde aus dem Café, auf Gattensuche für sie zu gehen.
Es war nicht so einfach. Bei jedem der jungen Leute, mit denen die Bekannten sich in Verbindung setzten, gab es einen anderen Hinderungsgrund. Der eine hatte schon eine Braut, der andere eine Familie, die ihm einen so verwerflichen Akt wie die Scheinehe nie verzeihen würde; der dritte wollte viel Geld, der vierte war aus religiösen Gründen gegen das Ganze; der fünfte erklärte, daß er eine so schwerwiegende Gefälligkeit nur einer kommunistischen Gesinnungsgenossin erweisen könne, der sechste sparte sich und seinen Paß für eine jüdische Glaubensgenossin auf; der siebente, der achte und der neunte wollten gleichfalls ziemlich viel Geld.
Schließlich empfahl man Tilly eine Rechtsanwältin, die sich auf dergleichen Dinge verstehen sollte. Sie verdiene ihren Unterhalt mit Arrangements solcher Art, deuteten die Kaffeehausbekannten an, sei aber auch eine Idealistin, die um der guten, antifaschistischen Sache willen, emsig, preiswert und gewandt, Paßehen stifte.
Frau Doktor Albertine Schröder wohnte in einer kleinen Pension, nahe dem Bahnhofsplatz. Tilly war überrascht, daß die Anwältin sie, nachmittags um drei Uhr, im Bett empfing. Über einem Nachthemd, das nicht ganz sauber schien, trug sie eine Art von Frisierjacke, hellblau, mit Spitzen garniert. Sie war eine ältere Frau; Tilly taxierte: zwischen fünfzig und sechzig. Um ein aufgeschwemmtes, faltiges Gesicht hingen die grauen Strähnen ihrer aufgelösten Frisur. Ihre Augen waren stahlblau und hatten einen erschreckend harten, übrigens lustigen Blick – ›Augen wie aus Eis‹, dachte Tilly entsetzt.
Frau Doktor mußte die erschreckte Miene ihrer jungen Besucherin bemerkt haben. Sie redete, im Bett halb aufgerichtet, mit einer blechernen, künstlich lebhaften Stimme. »Na, Kleine, Sie wundern sich wohl ein bißchen, daß ich am hellichten Tage in den Federn rumliege – kann ich verstehen, kann ich durchaus begreifen, daß Sie sich etwas wundern. Sollten es aber ’ner alten Frau nicht übelnehmen, daß sie sich mal ein bißchen Ruhe gönnt. Habe es mir wohl verdient – oder finden Sie nicht, kleines Ding?« Dazu lachte sie und wies, noch kichernd, auf einen Stuhl, der neben dem Bett stand. Tilly nickte, bleich und bestürzt. Während sie sich auf dem Stuhl niederließ – es war eine schmale, harte, unbequeme Sitzgelegenheit – plapperte die Alte mit ihrer Blechstimme weiter. »Mein Gottchen, nein, wenn ich denke – ich habe ja wahrhaftig genug hinter mir! In Deutschland haben sie mir tüchtig zugesetzt, haben mich olle Person tüchtig verdroschen, die Jungens von der SA.« Dazu lachte sie lüstern. »Die Nieren tun mir noch weh«, konstatierte sie gutgelaunt.
Tilly fragte bestürzt: »Aber wieso denn, Frau Doktor? Warum sind Sie denn mißhandelt worden?«
Die muntere Rechtsgelehrte im Bett schlug die Hände über dem Kopf zusammen und amüsierte sich so herzlich, als hätte Tilly einen guten Witz gemacht. »Aber Kindchen!« brachte sie schließlich hervor. »Sie stellen mal ulkige Fragen! – Warum die olle Schröder von der SA vermöbelt worden ist? Na, da gab es doch reichlich Gründe …«
Das Telefon klingelte; Tilly bemerkte erst jetzt, daß der Apparat im Bett neben dem Kopfkissen stand. Die Anwältin unterbrach sich sofort in ihrer grausig-aufgeräumten Rede und nahm den Hörer ab. »Hier Dr. Schröder.« Sie sprach jetzt mit einer veränderten, leisen und drohenden Stimme. Ihr Gesicht war starr und furchtbar ernst geworden. Während sie lauschte, kniff sie die blauen Eisaugen ein wenig zusammen. Der Teilnehmer am anderen Ende des Drahtes sprach lange und klagend; schließlich unterbrach Frau Doktor barsch den Redefluß. »Schluß! Ich will nichts mehr hören. Sie schwätzen Unsinn und wissen das selber recht wohl. – Nein, natürlich kann ich mich auf Ihre Vorschläge nicht einlassen: sie sind absurd. Ich bin selbst eine arme Frau. Sie werden noch von mir hören, und bald – worauf Sie sich verlassen können. Adieu.« Sie hängte ein und starrte, ein paar Sekunden lang, aus den bösartig zusammengekniffenen Augen vor sich hin. Dann wandte sie sich, wieder munter, an Tilly.
»Also, kleine Dame – warum die olle Schröder Haue bekommen hat, wollen Sie wissen? Na, ich war doch eine bekannte Nummer in Berliner Linkskreisen; habe doch die ganzen roten Jungens juristisch vertreten, und geschickt vertreten, darf man wohl flüstern. Die Nazis hatten was gegen mich, und das war ihnen schließlich nicht zu verdenken. Als dann der Reichstagsbrand kam …«
Tilly überlegte: ›Sonderbar, daß ich ihren Namen in Berlin nie gehört habe. Wahrscheinlich ist alles nicht wahr. Mein Gott, die Person spricht ja kein wahres Wort …‹
»Wenn ich nicht durch Geburt Schweizerin wäre«, fuhr die Alte fort, »dann säße ich wohl immer noch in dem famosen Columbia-Haus oder vielmehr: wahrscheinlich gäbe es die olle Schröder nicht mehr; die Jungens hätten mich hingemacht. Auf dem besten Wege dazu waren sie – kann ich Ihnen garantieren. Soll ich Ihnen mal meine Narben zeigen? Aber so ’nen unschönen Anblick will ich Ihnen gar nicht zumuten, Sie sehen zart aus. – Erst haben sie mir die Kleider vom Leibe gerissen, alle Kleider; dann sind sie mit Gummiknüppeln über mich her und mit so ’ne langen Nilpferdpeitschen …«
Tilly, die den lügnerisch-lüsternen Bericht nicht länger ertragen konnte, bemerkte, ein wenig zitternd: »Leider bin ich ziemlich pressiert. Vielleicht haben Sie nichts dagegen, daß wir bald zu meiner Sache kommen.« – Frau Doktor kniff drohend die Augen zusammen. »Gut. Ganz, wie Sie wünschen, mein Fräulein. Durchaus wie’s beliebt.«
»Mein deutscher Paß ist abgelaufen«, erklärte Tilly, »und wird nicht verlängert.«
»Sie wollen also heiraten?« erkundigte sich die Juristin lauernd. »So ’ne kleine Paßehe – wie?«
Tilly, sehr leise: »Ich dachte, Sie könnten mir dabei behilflich sein.« Daraufhin die Rechtsgelehrte, munterer denn je: »Läßt sich machen, Kindchen, läßt sich durchaus machen. Sie sollen ja eine tapfere kleine Person sein, versichern mir Ihre Freunde. Tapferen kleinen Personen helfe ich immer gern … Außerdem sind Sie ein appetitliches Mädel, ein reizendes Geschöpf, muß man zugeben!« Sie zwinkerte der Besucherin unzüchtig zu. »Ist für keinen Kerl ein Opfer, Sie zu heiraten, kleines Fräulein …« Dazu das blecherne Lachen.
»Ich will aber doch gar nicht wirklich heiraten«, wandte Tilly ein.
Die Rechtsberaterin schien wieder herzlich belustigt. »Weiß ich doch, weiß ich doch!« Sie machte eine munter abwinkende Bewegung. »Bin doch nicht doof!« versicherte sie. »Habe doch Köpfchen!« Dabei tippte sie sich schalkhaft mit dem Zeigefinger auf die Stirn. »Na, man wird ja da sehn … Ungefährlich ist die Sache für mich keinesfalls.« Nun wurde sie wieder ernst und bekam die schmalen, unheilverkündenden Augen. »Aber für eine Gesinnungsgenossin, eine tapfere kleine Antifaschistin riskiere ich was«, sprach sie bieder.
Dann erklärte sie, daß sie gerade zufällig einen sehr sympathischen jungen Schweizer »auf Lager« habe: »aus guter jüdischer Familie; kommt sehr in Frage; werde ihn gleich mal anläuten.« Sie zog den Telefonapparat an sich heran – mit einer merkwürdig zärtlichen Gebärde, so wie eine Mutter ihr Kind an sich zieht – und wählte die Nummer. – »Kann ich den jungen Herrn Nathan sprechen? – Ach, er ist nicht zu Hause?« Sie schien sehr enttäuscht. »Er soll doch bitte die Frau Doktor Schröder anrufen, sowie er zurückkommt. Etwas Wichtiges! – Na, wir werden das Kind schon schaukeln!« verhieß sie, nachdem sie eingehängt und den Apparat wieder von sich geschoben hatte. »Der kleine Nathan ist gar nicht übel. Politisch tadellos; hübscher Bursch, brauchen sich mit ihm auf dem Standesamt nicht zu schämen. Kolossal anständiger Kerl; wird Ihnen keine erpresserischen Geschichten machen.«
Tilly stand auf. »Sie werden sicher so liebenswürdig sein, mir gleich Nachricht zu geben, wenn Sie von dem Herrn gehört haben.«
»Ganz recht, Kindchen.« Die Anwältin bekam fürchterlich schmale Augen. »Aber erst müssen wir noch den geschäftlichen Teil der Sache erledigen, damit es keine Mißverständnisse gibt. Mit dem jungen Nathan werden Sie sich leicht einigen, er dürfte nicht anspruchsvoll sein. Was mich betrifft« – sie saß aufgerichtet im Bett und hielt sich die hellblaue Frisierjacke mit einer nervösen Bewegung über dem Busen zusammen – »so gewähre ich Ihnen meine Hilfe aus Idealismus, aus selbstlosem Interesse an Ihrem Fall. Wenn ich aufs Geld aus wäre, gäbe es ja einträglichere und weniger gefährliche Dinge für mich zu tun. – Immerhin: ich lebe nicht von der Luft.« Dies stellte sie mit einer gewissen Erbitterung fest, und sie fügte hinzu: »Was ich mir in Deutschland erspart habe, ist mir alles gestohlen worden. – Nun, liebes Kind, ich darf wohl annehmen, daß Sie mit Glücksgütern auch nicht gerade gesegnet sind. Ich schlage daher vor, als ein bescheidenes Honorar für meine Bemühungen: achthundert Schweizerfranken. Vierhundert Franken sind sofort anzuzahlen, ehe ich irgend etwas weiteres unternehme; die restlichen Vierhundert sind auf einer Züricher Bank für mich zu deponieren.«
Tilly wurde sehr blaß. »Achthundert Franken«, sagte sie. »Aber ich habe kein Geld …«
Die Alte, mit unheimlich gedämpfter Stimme: »Machen Sie keine Witze! Zu einer berühmten Anwältin gehen, stundenlang ihre Dienste beanspruchen – und dann erklären: ich habe kein Geld! So unverschämt kann doch wohl niemand sein!«
Tilly brachte hervor: »Ich hatte natürlich damit gerechnet … Ihnen eine Kleinigkeit zu bezahlen, wenn die Sache erledigt ist …«
Die Doktorin höhnte wütend: »Eine Kleinigkeit! Wenn die Sache erledigt ist! Das könnte Ihnen so passen, Sie dummes Ding!«
Tilly, sehr blaß, aber plötzlich etwas höher aufgerichtet, erklärte – fast zu ihrer eigenen Überraschung: »Nun ist es aber genug.«
Die Schröder war so erstaunt, daß sie ein paar Sekunden lang keine Worte fand. Schließlich lachte sie bitter. »Das hab ich gern! Auch noch frech werden – wie?! Auch noch eine alte Frau, eine verdiente Sozialistin beleidigen!« Würdevoll im Bett sitzend, wiederholte sie grausam und majestätisch ihre Forderung: »Vierhundert Franken auf den Tisch des Hauses, Vierhundert auf der Bank hinterlegt – oder der Fall ist für mich erledigt.«
»Der Fall ist für mich erledigt«, sagte Tilly, schon in der Nähe der Tür. Frau Doktor rief, atemlos vor Wut: »He! Nicht so schnell! Ich habe eine Stunde meiner kostbaren Zeit für Sie vertan! Ich verlange dreißig Franken Entschädigung – dann will ich Sie nie wieder sehen!« – Daraufhin Tilly, mehr noch fassungslos erstaunt als zornig: »Sie sind ja die gemeinste Person, die mir in meinem Leben begegnet ist.«
Albertine Schröder griff sich an den Busen, als könnte ihr Herz Attacken von solcher Infamie und Wucht nicht aushalten. Es gelang ihr aber doch, hervorzubringen: »Das büßen Sie mir! Sie sind die längste Zeit in der Schweiz gewesen! Ich lasse Sie ausweisen – das kann ich, als Schweizerin von Geburt! Ich zeige Sie bei der Fremdenpolizei an und erzähle, was Sie im Schilde führen, von wegen Paßheirat und so!«
»Sie wären dazu imstande«, sagte Tilly, die Türklinke in der Hand. »Es würde Ihnen aber nicht gut bekommen.«
»Nicht gut bekommen würde es mir?!« Frau Doktor schüttelte mit rasenden Gebärden die Federbetten von sich und hüpfte, überraschend gewandt, aus dem Bett. »Sie haben mich beleidigt! In meiner eigenen Wohnung! Das sind Verbalinjurien, was Sie da vorgebracht haben!« Bei dem Wort »Verbalinjurien« stampfte sie mit ihren beiden nackten Füßen auf den Teppich. »Sie werden es bereuen, Sie kleine Hochstaplerin!«
»Was Verbalinjurien betrifft«, sagte Tilly, die sich über die eigene Gefaßtheit wunderte, »so dürften wir uns gegenseitig nichts schuldig geblieben sein.«
»Schweigen Sie!!« fauchte die Alte; in ihrem langen, grauweißen Nachthemd machte sie drohende Schritte auf Tilly zu. »Ich habe mich in Deutschland für meine Überzeugungen halb totschlagen lassen! Ihnen wollte ich aus Güte bei Ihren schmutzigen Angelegenheiten behilflich sein – und das ist der Dank!« Sie schien noch nicht ganz entschlossen, ob sie in der nächsten Minute weinen oder mit den Fäusten über ihre Besucherin herfallen wollte.
Tilly sagte: »Pfui!« Dann schmiß sie die Türe hinter sich zu.
Die Erfahrung mit Frau Dr. Schröder war niederschmetternd. Die Bekannten aus dem Café schienen wenig erstaunt, als Tilly von ihr berichtete. »Ja, ja, eine unangenehme Person«, sagten sie nur. »Das meiste, was sie erzählt, ist wohl Schwindel.« Manche wollten auch wissen, daß sie keineswegs von Geburt Schweizerin war, sondern sich ihrerseits diese Staatszugehörigkeit durch eine suspekte Heirat erworben hatte. Tilly wunderte sich, daß von all dem nicht die Rede gewesen war, als man ihr die Anwältin so herzlich empfahl.
Aber was sollte werden? Das deutsche Papier – dieses häßlich braun gebundene, abgegriffene Heftchen – würde bald ungültig sein.
Ein besonders schlauer Bekannter aus dem Café wußte Rat. Er hatte eine Freundin in Budapest – »eine abscheuliche alte Kupplerin«, wie er versicherte, »aber zuverlässig und schlau; im Grunde ein braver Kerl. Die wird schon einen Mann für dich haben …«
Man schrieb der Dame; die Antwort aus Ungarn kam postwendend: Natürlich, das Fräulein solle nur kommen, ein Gatte sei leicht zu finden, der ganze Spaß solle etwa dreihundert Schweizerfranken kosten. Tilly reiste sofort nach Budapest. Zeit war nicht zu verlieren, sonst galt der Paß nicht mehr.
Alles ging geschwind wie im Traum, und nur in Träumen sieht man Gesichter, wie die Kupplerin eines hatte. Sie hieß Beatrix Flock, und ihr Haar war gräßlich rot gefärbt. Das Gesicht schien in Verwesung begriffen, zeigte aber den muntersten Ausdruck. Weniger fröhlich war der Kavalier, den Tilly heiraten sollte: ein Major außer Dienst, er nannte Tilly »meine Gnädigste« und küßte ihr während einer Viertelstunde zehnmal die Hand. Sie entschuldigte sich bei ihm, weil sie seinen Namen nicht aussprechen konnte; es war ein ungarischer Name, überreich an Konsonanten und von erstaunlicher Kompliziertheit. »Es wird Ihr Name sein, Gnädigste«, näselte der Major außer Dienst. Er trug weiße Glacéhandschuhe; sein eisgraues Schnurrbärtchen war an den Enden steif aufgezwirbelt. Die Kupplerin kicherte animiert. Tilly fragte: »Wann werde ich den Paß bekommen können?« Die Kupplerin versprach: »Übermorgen. Ich habe famose Verbindungen.« Tilly hatte sich Geld von Ottingers geliehen. Die Zeremonie auf dem Standesamt war rührend. Madame Beatrix Flock und ein Stubenmädchen aus dem Hotel figurierten als Trauzeugen. Der Major sagte nach der Vermählung: »Küß die Hand, Gnädigste! Wir werden glücklich miteinander sein.« Beatrix erklärte: »Übermorgen haben Sie den Paß. Inzwischen können Sie sich Budapest ansehen. Wir haben Diner im Hotel Hungaria, nachher fahren wir auf die Margareten-Insel und besuchen das Nachtlokal, das der Prince of Wales bevorzugt hat.«
All das mußte Tilly noch bezahlen. Übrigens lohnte sich die Ausgabe. Auf der Margareten-Insel war es reizend, und das Nachtlokal – mit versenkbarem Tanzparkett – hatte sicher in Paris nicht seinesgleichen.
Tilly – die Gattin des Majors mit dem unaussprechlichen Namen – bewunderte Budapest. Die Stadt zeigte verführerische und tragische Züge. Sie war glanzvoll – und schäbig; elegant – und heruntergekommen; übermütig – und elend; mondän – und trostlos; liebenswürdig – und jammervoll.
Am übernächsten Tag lieferte Madame Flock – makaber anzusehen und schon halb verwest, aber überraschend zuverlässig – den Paß ab. Tilly konnte reisen. Beatrix und der Major mit dem unaussprechlichen Namen begleiteten sie zum Bahnhof. Die Flock gab ihr einen Kuß auf die Stirn und flüsterte: »Au revoir, mon enfant!« Sie war in Bukarest geboren und hatte lange in Paris gelebt. Beim Abschied bekam sie feuchte Augen. Tilly hatte große Sympathie für sie. Die Alte mußte vor Gerührtheit fast schluchzen, weil Tilly ihr gesagt hatte: »Ihr Hut ist wundervoll, Madame!« Der Major küßte seiner jungen Gattin zum allerletzten Mal die Hand und sprach: »Grüß Sie Gott, Gnädigste, ist mir wirklich ein Vergnügen gewesen.«
In Zürich gratulierten ihr alle Bekannten. »Du bist fein heraus! Ein guter ungarischer Paß ist mehr wert als ein Haufen Geld.« In einem Atelier wurde ein Fest gegeben, um Tillys Hochzeit zu feiern. Übrigens nannte sie sich im Privatleben weiter Tilly von Kammer. Aber in ihrem Paß stand nun das exotische Wort mit den vielen Konsonanten.
Sie fand, daß es auf die Dauer nicht anginge, ihrem Freunde Peter Hürlimann das Vorkommnis zu verheimlichen. Er könnte es durch Dritte erfahren; dann würde es noch kränkender für ihn sein. Sie erzählte ihm alles; er nahm es mit Fassung auf. »Ich begreife, daß es sein mußte«, meinte er gutmütig. »Und du kannst dich ja scheiden lassen und mich heiraten, wenn ich genug Geld habe, um dich zu erhalten. Vorher hätte ich dich doch nicht genommen. Nur des Passes wegen – nein, das wäre für mich nichts gewesen!« Aus seiner Antwort sprachen sowohl Selbstbewußtsein als auch zärtliches Verständnis für ihre Situation. – »Aber ob sich dieser Major nicht in dich verliebt hat?« Dies war das einzige, was ihn beunruhigte. Indessen kamen aus Budapest keine Nachrichten. Der Kavalier schien seine junge Gattin geschwind und gründlich vergessen zu haben.
Marions erster Pariser Abend fand in einem Saal auf dem linken Ufer statt. Meistens wurden hier Avantgardefilme vorgeführt; zuweilen aber vermietete der Besitzer sein Etablissement für literarische und musikalische Darbietungen.
Der Abend war nur in den Blättern der deutschen Emigration annonciert worden. Marcel und einige andere Freunde hatten indessen dafür gesorgt, daß es auch Franzosen, die ein wenig Deutsch verstanden, im Publikum gab. Madame Rubinstein hatte Russen mitgebracht. Eine stattliche Zuhörerschaft – wie die Schwalbe befriedigt feststellte – und sehr bunt zusammengesetzt. Man hörte auch englisch und italienisch sprechen. Marion, die kaum anderthalb Jahre in Paris lebte, schien doch schon ein Renommee zu haben, das man beinah Ruhm nennen konnte. Sie verdankte es noch nicht ihren Leistungen, sondern ihrer Persönlichkeit. Die Leistung sollte erst jetzt kommen. Alle waren neugierig.
In der Mitte des Raums hielt die Schwalbe Cercle. Viele sammelten sich um ihre sowohl ehrwürdige als auch flotte Figur. Sie schüttelte hundert Hände und lachte jeden aus den blauen Kapitänsaugen an. – Meisje und Dr. Mathes, ein glückliches Paar, saßen still nebeneinander und schienen beinah vollkommen zufrieden. Theo Hummler war gefolgt von mehreren Burschen, deren Gesichter den Ausdruck entschlossenen Ernstes zeigten. Es waren wieder einmal solche, die gerade erst aus Deutschland eintrafen und viel Schreckliches zu erzählen wußten. Dieses Mal waren ihre Nachrichten besonders sensationell. Sie bestätigten den emigrierten Freunden, was auch diese ihrerseits schon gehört hatten: daß zwischen den höchsten Spitzen des Regimes – zwischen dem Führer selbst und einigen seiner alten Freunde – bedenklicher Unfriede herrschte. Einer der Mächtigsten hatte eine Rede gehalten, die als Sturmzeichen gelten durfte. Die jungen Leute meinten: »Man muß auf allerhand gefaßt sein. Die alten Nationalsozialisten fangen an dahinterzukommen, daß man sie beschwindelt hat. Schließlich bestehen sie noch auf dem Parteiprogramm und möchten den Sozialismus haben. Dagegen muß von höchster Stelle was unternommen werden … Andererseits machen die Konservativen Opposition. Es kann ein nettes Durcheinander geben!«
Ein Gefolge hatte auch Dora Proskauer; es bestand aus jüdischen Damen und Mädchen, die zugleich animiert und ängstlich um sich blickten: einerseits angeregt von der Freude auf den literarischen Genuß, der bevorstand; andererseits gequält vom Gefühl, es könnten auch hier plötzlich Verfolgungen gegen sie einsetzen. – David Deutsch trippelte aufgeregt hin und her, als wäre er selbst es, der sich gleich würde produzieren müssen. Er begrüßte Martin und Kikjou, die in dunklen Anzügen bleich und fromm wie zwei Konfirmanden wirkten. – Neben Marcel saß ein großer Neger, mit dem er eigentlich nur verkehrte, um Madame Poiret zu schockieren. – Ilse Ill wand sich vor Eifersucht wegen des gut besuchten Parketts. Siegfried Bernheim plauderte leutselig. Professor Samuel – weise und sensuell – umarmte junge Damen und junge Herren, während er mit alten, klugen Augen ihre Mienen studierte, als wollte er sie gleich porträtieren. Germaine Rubinstein mied den Kreis ihrer Mutter, von dem eine gewisse Düsterkeit ausging, und setzte sich in die Nähe der Schwalbe. Monsieur Rubinstein unterhielt sich mit dem ungarischen Grafen, der sinnend um sich blickte, als dächte er über die Probleme einer Schachpartie nach oder über die Umstände, die ihm die Rückkehr in die Heimat seit so vielen Jahren unmöglich machten. – Bobby Sedelmayer hielt sich etwas im Hintergrund; er hatte seine »Rix-Rax-Bar« gerade vorige Woche schließen müssen, was eine erhebliche Enttäuschung für ihn bedeutete. Indessen dachte er gar nicht daran, schon den Mut zu verlieren. Vielmehr versicherte er dem jungen Kündinger, der bei ihm stand: »Europa wird überhaupt zu eng! Ich habe es gründlich satt. Von meinen neuen Plänen darf eigentlich niemand was wissen. Aber Ihnen verrate ich es: ich will nach China … Na, was sagen Sie dazu?« Der unverwüstliche Weißhaarige strahlte wie ein Knabe, den der Gedanke an unerhörte Abenteuer erregt. »Nach Shanghai«, flüsterte er, Glanz in den Augen und die rosige Miene freudig bewegt. »Der ferne Osten ist ein alter Traum von mir. Dort werde ich bestimmt mein Glück machen …«