Kitabı oku: «Wie du dir die Energie der Jugend auch im Alter bewahrst»
Lise Bourbeau
Wie du dir die
Energie
der
Jugend
auch im Alter bewahrst
Wichtiger Hinweis
Die in diesem Buch beschriebenen Methoden sollen ärztlichen Rat und medizinische sowie psychotherapeutische Behandlung nicht ersetzen. Die in diesem Buch vorgestellten Informationen sind sorgfältig recherchiert und wurden nach bestem Wissen und Gewissen vorgestellt. Dennoch übernehmen Autor und Verlag keinerlei Haftung für Schäden irgendwelcher Art, die direkt oder indirekt aus der Anwendung oder Verwendung der Angaben in diesem Buch entstehen. Sämtliche Informationen in diesem Buch sind für Interessierte zur Weiterbildung gedacht.
Titel der Originalausgabe:
Comment prendre de l‘âge tout en ayant beaucoup d‘énergie © 2020 – Copyright by Lise Bourbeau Erschienen bei Les Editions E.T.C. Inc., Kanada
Aus dem Französischen
von Alexandra Mattstedt
1. Auflage 2020
© 2020 Windpferd Verlagsgesellschaft mbH, Aitrang
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: Andrea Barth – Guter Punkt GmbH & Co. KG
Covermotiv: © Julia_Sudnitskaya/gettyimages
Lektorat: Sylvia Luetjohann
Layout: Marx Grafik & ArtWork
ISBN 978-3-86410-256-1
eISBN 978-3-86410-296-7
Inhalt
Dank
Einleitung
Kapitel 1
Alt sein – was bedeutet das eigentlich?
Kapitel 2
Fünf wichtige Faktoren des Wohlbefindens
Kapitel 3
Ängste vor dem Altern
Kapitel 4
Die Bedürfnisse des physischen Körpers
Kapitel 5
Privatleben, Partnerschaft und Familie
Kapitel 6
Berufsleben
Kapitel 7
Das Älterwerden akzeptieren
Übersicht der praktischen Methoden, die von Lise Bourbeau in diesem Buch empfohlen werden
Die Autorin
Dank
DANKE an alle Teilnehmer der Workshops und Vorträge von Écoute Ton Corps, die mich immer wieder gefragt haben, wie ich es nur anstelle, dass ich so viel Energie habe und so jung geblieben bin. Euch ist es zu verdanken, dass ich mir die Zeit genommen habe, mich selbst zu beobachten, sodass ich meine Vitalität bewusster wahrgenommen und herausgefunden habe, woher sie kommt.
Ein DANK gilt meiner Mutter, die ich stets für ihr Organisationstalent und ihre Fähigkeit, ein enormes Arbeitspensum zu bewältigen, bewundert habe. Ihr Vorbild vor Augen, hielt ich es für normal, dass ich ebenfalls solche Fähigkeiten entwickelt habe, auch wenn ich immer dachte, dass ich im Vergleich zu ihr nicht allzu viel tat. Sie betrieb zahlreiche Geschäfte, nähte die Kleidung ihrer elf Kinder selbst, kochte drei warme Mahlzeiten am Tag und vieles mehr. Sie war ein großes Vorbild für mich.
Ich DANKE meinen drei Kindern Alan, Tony und Monica, meinem Schwiegersohn Jean-Pierre, meiner Schwiegertochter Dina, meiner Schwester Lorraine, meinem Neffen Marc, meinem ersten Mann Dave, meinem jetzigen Mann Jacques und seinen Kindern Marc und Christine dafür, dass sie immer hilfsbereit und für mich da waren. Um was auch immer ich sie gebeten habe, nie habe ich ein NEIN von ihnen gehört. Dank ihrer stetigen Hilfe konnte ich in diesem Leben so viele Vorhaben verwirklichen. Ihre Liebe und ihre Gegenwart haben wesentlich dazu beigetragen, dass ich mir meine Energie bewahrt habe.
Mein besonderer DANK gilt Jean-Pierre Gagnon, dem Leiter meines Verlags, und Monica Shields, der geschäftsführenden Direktorin von Écoute Ton Corps. Beide leisten einen großen Beitrag zur Realisierung all meiner Buchprojekte.
DANKE an Julie Labelle für ihre sorgfältige Korrektur dieses Buches.
Ich DANKE meinem Körper dafür, dass er zu mir hält und mir hilft, meine Projekte zu verwirklichen, auch wenn ich ihm manchmal viel abverlange. Er macht es möglich, dass ich dieses Buch schreiben kann.
DANKE an mich, dass ich den Mut, die Kühnheit, die Entschlossenheit und die Ausdauer aufgebracht habe, die notwendig waren, um meine Ziele trotz zahlreicher Hindernisse auf meinem Weg zu erreichen.
DANKE euch, liebe Leserinnen und Leser, für euer Interesse an diesem Buch. Ihr ermutigt mich, dass ich weiterschreiben will, anstatt mich zur Ruhe zu setzen, und dass ich die Energie habe, die ich dafür brauche.
Lisc Bourbeau
Einleitung
Als ich das Buch Heilung der fünf Wunden der Seele schrieb, dachte ich, es sei mein letztes; ich hätte alles, was ich zu sagen habe, bereits gesagt. Doch bekanntlich kann man nie wissen, was die Zukunft bringt, daher hier nun mein 26. Buch.
Oft werde ich danach gefragt, was das Geheimnis meiner Jugendlichkeit ist. Ich antworte immer, dass ich nur das, was ich lehre, in die Tat umsetze. Diese Antwort reichte offenbar nicht aus, denn die Frage kam immer wieder auf – seit ich die Siebzig überschritten habe, sogar noch häufiger. Also beschloss ich, das vorliegende Buch zu schreiben.
In vergleichbarer Weise war es zu wiederholten Bitten gekommen, bevor ich das Buch Heilung der fünf Wunden der Seele geschrieben habe. Oft wurde mir von Kursteilnehmern gesagt, das erste Buch über die Wunden (Heile die Wunden deiner Seele) habe ihnen zwar wirklich gefallen, doch die Wunden zu heilen, sei sehr schwierig, und sie fänden es schön, wenn ich ein Buch speziell zur Heilung schreiben würde. Ich empfahl ihnen dann immer, im ersten Buch über die Wunden das letzte Kapitel zu lesen, in dem es nur um Heilung geht, und die Regeln der wahren Liebe praktisch umzusetzen, um die Wunden nach und nach zu verringern. Doch schließlich musste ich einsehen, dass das nicht ausreichte, denn jahrelang kam die Bitte immer wieder auf.
Bevor ich begann, das vorliegende Buch zu schreiben, glaubte ich wirklich, ich hätte nicht genug Neues zu sagen. Doch eines Tages wagte ich es trotzdem, zur Tat zu schreiten, und stellte zu meiner großen Überraschung fest, dass ich noch viel mitzuteilen hatte.
Oft ist es tatsächlich so, dass wir ein spirituelles Konzept immer wieder hören müssen, denn unser Ego sorgt sehr geschickt dafür, dass wir es vergessen oder falsch interpretieren. Es lässt uns sogar unsere Absichten vergessen, ebenso wie unsere Handlungsentscheidungen, die wir getroffen haben, weil uns etwas bewusst geworden ist. Ich begriff, dass dieses Buch von Nutzen sein könnte.
Wie in meinen anderen Büchern erlaube ich mir auch hier die Anrede „du“ und würde dich gerne nicht nur auf der Verstandes-, sondern auch auf der Gefühlsebene ansprechen.
Obwohl dieses Buch für Menschen jeden Alters gedacht ist, richtet es sich besonders an Jüngere, die auch im Alter energiegeladen und rüstig bleiben wollen. Es ist wichtig, dieses Ziel schon in jungen Jahren anzugehen, denn wenn man damit wartet, bis man siebzig ist, wird es auf jeden Fall schwieriger.
Hast du schon mal darüber nachgedacht, was du dir für dich selbst wünschst, wenn du siebzig bist? Wenn nicht, sieh dich einmal um. Gibt es ältere Menschen, die dich inspirieren, in ihrem Alter so sein zu wollen wie sie? Gibt es andere, die dir leidtun und die du dir nicht zum Vorbild nehmen willst? Nimm dir Zeit für die folgende Übung. Sie wird dir helfen zu entscheiden, was du sein willst. Ja, ich habe ENTSCHEIDEN gesagt, denn ohne dass du dich entscheidest – sei es bewusst oder nicht – wird sich nichts in der Realität manifestieren. Du weißt, dass du dich wirklich entschieden hast, wenn du dich in deinem Handeln nach dem richtest, was du willst.
Damit das, was du willst, real wird, musst du es richtig definieren. Wenn du sagst oder denkst, dass du später NICHT wie diese oder jene Person sein willst, weiß dein Unterbewusstsein nicht, was du willst. Es wird nur ein Bild von dem haben, was du nicht willst, und das wird sich in deinem Leben manifestieren. Das Unterbewusstsein nimmt nämlich nur Bilder unserer Gedanken auf. Das Wort „nicht“ versteht es nicht. Zu wissen, was du nicht willst, bringt dir daher lediglich den Nutzen, dass du dadurch leichter definieren kannst, was du willst, und dir im Unterbewusstsein ein Bild davon machen kannst. Das ermöglicht es dir, dein Ziel zu erreichen. Sobald du aber weißt, was du wirklich willst, solltest du das, was du nicht willst, vergessen.
Zudem ist es sinnvoll aufzulisten, was du in den nächsten Jahren zu tun gedenkst, damit du das, was du willst, noch besser in die Realität umsetzen kannst. Wenn dir eine Idee oder eine Anregung in diesem Buch gefällt, trag sie ebenfalls in deine Liste ein. Bring sie an einem für dich gut sichtbaren Ort an. Wenn du sie oft betrachtest, verinnerlichst du sie schließlich vollständig und kannst sie so leichter in die Tat umsetzen. Jedes Mal, wenn du sie anschaust, empfängt dein Unterbewusstsein das Bild von dem, was du willst.
Am Ende dieses Buches findest du eine Übersicht der Methoden zur praktischen Anwendung, die ich in diesem Buch aufzeige. Bei Bedarf dient dir diese Übersicht als Erinnerungshilfe. Ich möchte dich zudem davor warnen, dass dein Ego sich sehr oft einmischen und dir sagen wird, dass diese Methode zwar für Lise Bourbeau gut sein mag, für dich aber zu schwierig oder ungeeignet ist. Du weißt jedoch ebenso gut wie ich: Solange wir etwas nicht praktisch umzusetzen wagen, können wir nicht wissen, ob es für uns das Richtige ist – es ist wie beim Probieren einer neuen Speise. Es wäre doch schade, wenn du etwas versäumst, das für dich sehr wichtig werden und vor allem in seinen Ergebnissen deine Erwartungen übertreffen könnte.
Hier als Denkanstoß der kurze Text eines unbekannten Autors, der mich inspiriert hat:
ALT ODER ÄLTER WERDEN?
Wie kommt es, dass mit dem Ruhestand einige einfach „älter“ werden, während andere „alt“ werden?
Das liegt daran, dass älter sein etwas anderes ist als alt sein.
Wer älter wird, treibt Sport, macht Entdeckungen oder geht auf Reisen; wer alt wird, ruht sich aus.
Wer älter wird, hat Liebe zu geben; wer alt wird, staut Eifersucht und Verbitterung an.
Wer älter wird, schmiedet Zukunftspläne; wer alt wird, hängt nur nostalgisch der Vergangenheit nach.
Der Kalender der Ältergewordenen umfasst hauptsächlich das Morgen, im Kalender der Alten steht nur das Gestern.
Wer älter wird, freut sich auf die kommenden Tage; wer alt wird, leidet, weil ihm nur noch wenige Tage bleiben.
Wer älter wird, hat im Schlaf Träume, wer alt wird, hat Alpträume.
NUN SEID IHR GEWARNT! IHR HABT DIE WAHL!
Unbekannter Autor
Kapitel 1
Alt sein – was bedeutet das eigentlich?
Ab welchem Zeitpunkt beginnt der physische Körper zu altern? Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Altern, dass man älter wird, sich also auf ein vorgerücktes Lebensalter zubewegt. Ich habe mich dafür entschieden, „älter werden“ als Unterscheidung zu „alt werden“ zu verwenden, weil die meisten Menschen an dem Vorurteil festhalten, dass wir mit fortschreitendem Lebensalter auch alt – im Sinne von vergreist – und damit beschränkt werden. Es ist höchste Zeit, ein anderes Denken zu schaffen, das uns auch dann jung hält, wenn wir älter werden.
Jung sein bedeutet, die Energie zu haben und körperlich fähig zu sein, das zu tun, was wir tun wollen, und dabei auch im höheren Alter weiterhin Freude am Leben zu haben. Es bedeutet nicht, dass man sich einen jungen Körper bewahrt. Ebenso wenig bedeutet es, sich unreif zu verhalten oder wie ein Teenager zu kleiden. Wer das tut, lässt vielmehr erkennen, dass er unfähig ist, sich dem Leben zu stellen und die Realität zu begreifen.
Manche meinen sogar, sie seien jünger, weil sie auf bestimmte Substanzen oder Hilfsmittel für jüngeres Aussehen, wie zum Beispiel kosmetische Chirurgie, zurückgreifen. Jugendlichkeit kommt jedoch von innen, nicht von außen.
Menschen über fünfzig, die ich unterstütze, haben häufiger Beschwerden, die sie an ihren normalen Aktivitäten hindern, zum Beispiel daran, schnell die Treppe hinaufzugehen. Mithilfe der Entschlüsselungsmethode von Écoute Ton Corps wird ihnen bewusst, dass sie den Glaubenssatz ihrer Eltern übernommen haben, mit fünfzig werde man alt und müsse kürzertreten.
Die zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen und Tests gelangen bei der Frage, wann der Körper zu altern beginnt, zu unterschiedlichen Ergebnissen. In einigen Fällen wird der Zeitpunkt bereits bei 26 Jahren angesetzt, während andere Studien ihn im Alter zwischen 26 und 42 Jahren einordnen. Eine andere Theorie besagt, dass sich unser Leben und unser Körper alle sieben Jahre verändern und der physische Körper nach der siebten Sieben-Jahres-Periode, also etwa mit fünfzig Jahren, seine Kraft verliert. Zudem altern die verschiedenen Körperteile und die fünf Sinne angeblich nicht alle gleich schnell. Manche Menschen haben zum Beispiel mit 35 schon den Körper eines Sechzigjährigen, während andere mit sechzig körperlich wie 35 sind.
Allerdings hören wir selten etwas über die Alterung der beiden anderen Körper, des Emotional- und des Mentalkörpers. Für mich sind sie viel wichtiger als der physische Körper, denn dieser ist lediglich ihr Spiegelbild, und sie sind viel subtiler.
Obwohl die Wissenschaft den Emotional- und den Mentalkörper oft nicht berücksichtigt, erkennen immer mehr Wissenschaftler und Ärzte erfreulicherweise, dass die Einstellung eines Menschen das Altern seines physischen Körpers stark beeinflusst. Deshalb ist es für uns wichtig, unser Leben so schnell wie möglich in die Hand zu nehmen, damit wir älter werden, ohne zu sehr zu altern.
Immer mehr junge Menschen zwischen zwanzig und dreißig wenden sich einem spirituellen Weg zu. Ich muss dazu sagen, dass es inzwischen zahlreiche einschlägige Bücher und eine Vielzahl von Workshops zur persönlichen Entwicklung gibt, die überall auf der Welt abgehalten werden. Als ich jung war, gab es dagegen nur das Konzept des Positiven Denkens.
Seit meiner frühen Kindheit habe ich viele Erfahrungen gemacht, aber erst als ich meine Arbeit der Innenschau begann und beobachtete, was in mir vorging, habe ich ihre Bedeutung verstanden. Ich blickte auf unangenehme Situationen aus der Vergangenheit zurück und erkannte, dass ich mehrere davon nicht wiederholen wollte. Dadurch fand ich heraus, was ich nicht mehr wollte, und konnte mich so auf das ausrichten, was ich wollte.
Bis ich vierzig Jahre alt war, lebte ich in einem Zustand, den ich als Unbewusstheit bezeichne. Ich heiratete und ließ mich scheiden, bekam drei Kinder, hatte eine kurze Karriere als Rechtsanwaltssekretärin und eine lange im Verkauf. Ich lebte ein bisschen wie ein Roboter und war gewissermaßen der Spielball der Ereignisse.
Als ich im Verkauf tätig war, entdeckte ich die Kraft des Positiven Denkens. Ich bemühte mich, es so regelmäßig wie möglich zu praktizieren. Im Laufe der Zeit merkte ich jedoch, dass es mir auf die Dauer nicht guttat, mich nur darauf zu beschränken, positiv zu sein und gute Affirmationen zu wiederholen. Es war nur eine vorübergehende Lösung meiner Probleme. An deren Ursache kam ich auf diese Weise nie heran. Dementsprechend war mir bis dahin nicht bewusst, dass sich auf Dauer nichts ändern würde, solange sich an meinem Verhalten und meiner Einstellung nichts änderte.
Meine spirituelle Vorgehensweise nahm ihren Anfang, als ich die Ursache für meinen Kummer in der Liebe und für meine familiären, finanziellen und gesundheitlichen Sorgen finden wollte. Ich entdeckte das Konzept der Verantwortung. Seitdem setze ich immer dasselbe Mittel ein, um Antworten zu finden: Ich frage mich: „Was in mir zieht eine solche Situation oder Person an, die mich in Schwierigkeiten bringt?“
Dieser Ansatz brachte mich auch zu der Entscheidung, so zu leben, dass Liebe, Verständnis und Verantwortung mein Dasein lenken. Ich war es leid, mit Schuldgefühlen und Ängsten zu leben – vor allem mit der Angst, nicht perfekt zu sein. Ich hatte angenommen, ich müsse es sein, um geliebt zu werden. Das Problem war, dass ich diese Perfektion im Tun und nicht im Sein suchte. Als ich begriff, dass wir immer so perfekt sind, wie es uns in jedem Moment möglich ist, war das für mich eine Befreiung. Dass es in unserer Macht liegt, uns zu entscheiden, ist für uns alle ein Geschenk von unschätzbarem Wert.
Ich habe einmal einen sehr interessanten Bericht über Rita Levi-Montalcini gesehen, eine berühmte italienische Neurologin, die 2012 im Alter von 103 Jahren verstorben ist. 1930 begann sie mit 21 Jahren ihr Studium an der medizinischen Hochschule und war damit ihrer Zeit voraus. 1986 erhielt sie den Nobelpreis dafür, dass sie im Jahre 1952 die für das Zellwachstum zuständigen körpereigenen Wachstumsfaktoren entdeckt hatte. Was mir an ihr auffiel, war, dass sie immer wieder sagte: „Der Körper mag tun was er will. Ich bin nicht der Körper, ich bin der Geist.“
Ihr zufolge altern unsere Gehirnzellen nicht. Sie erneuern sich. Außerdem, so sagte sie, verfügen wir alle über eine große neuronale Plastizität, und es gibt im Hinblick auf die kognitiven Funktionen keinen Unterschied zwischen einem weiblichen und einem männlichen Gehirn. Dagegen existiert ein solcher Unterschied auf der Ebene der emotionalen Funktionen. Sie hielt es für wichtig, den Geist durch Wünsche zu stimulieren und zu aktivieren, insbesondere durch Neugier, Engagement und Leidenschaft. Sehr inspiriert hat sie mich im Hinblick auf das Thema, wie weit unser Körper fähig ist, jung zu bleiben.
Hast du bemerkt, dass sich deine Wahrnehmung des Alters ständig verändert? Mit siebzehn arbeitete ich für einen Anwalt, der mir sexuelle Avancen machte. Ich sagte ihm spontan, ich könne nicht glauben, dass jemand in seinem Alter es wage, sich an ein junges Mädchen heranzumachen. Für mich war er ein älterer Mann. Doch er war erst 35 Jahre alt, verheiratet und hatte zwei kleine Kinder. Meine Reaktion überraschte ihn so sehr, dass er es danach nie wieder versuchte.
Damit möchte ich veranschaulichen, dass ich in diesem Alter einen 35-Jährigen für alt hielt. Doch je älter ich selbst wurde, desto mehr veränderte sich meine Wahrnehmung. Früher einmal dachte ich, man wäre mit fünfzig alt. Als ich vierzig wurde, kamen mir Siebzigjährige alt vor. Heutzutage glaube ich diesbezüglich gar nichts mehr. Das zeigt deutlich, wie sehr wir uns selbst auf ein bestimmtes Denken beschränken – und zwar in vielen Bereichen. Ein Hundertjähriger sagte mir einmal: Älter sein – nicht alt – das bedeutet, länger jung zu sein als andere. Er hatte verstanden, wie wichtig es ist, sich jung zu fühlen.
Dieses Buch schreibe ich im Alter von 78 Jahren. Jetzt weiß ich: Ein Grund, weshalb ich mich jung fühle und jung bleibe, besteht darin, dass ich mein ganzes Leben lang aktiv war und weiterhin aktiv bin. Zudem habe ich stets den Rat von Dr. Montalcini beherzigt, bin neugierig, leidenschaftlich und engagiert geblieben und habe unaufhörlich Neues dazugelernt. Bis heute habe ich neben meiner Arbeit für Écoute Ton Corps noch etliche andere Interessengebiete.
Seit etwa zehn Jahren fragen mich viele – sowohl Männer als auch Frauen –, die ich seit einem Jahr oder noch länger nicht mehr gesehen habe, wie ich es anstelle, immer jünger zu werden. Mich überrascht diese Bemerkung jedes Mal. Ich erwarte eher Bemerkungen wie zum Beispiel, ich sähe jünger aus, als ich bin, oder dass ich nicht altere. Auch bei meiner letzten Reise nach Russland vor einigen Monaten sagte mir eine junge Frau, die ich seit fünf Jahren nicht mehr gesehen hatte, ich hätte mich verjüngt. Da habe ich mich erstmals wirklich gefragt, warum andere diesen Eindruck hatten. Was haben sie in mir gesehen?
Ganz ehrlich, ich werde nicht jünger. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass ich langsamer altere als der Durchschnitt. Das sehe ich, wenn ich in den Spiegel schaue. Dabei ist mir jedoch auch sehr bewusst, dass mein physischer Körper von Jahr zu Jahr mehr Einschränkungen entwickelt.
Seitdem ich mit dem Gedanken spiele, dieses Buch zu schreiben, nehme ich aufmerksamer wahr, was an mir anders ist. Ich habe auch Familienangehörige, Freunde und Bekannte beobachtet, die entweder in meinem Alter oder jünger sind als ich. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gelangt, dass das, was die anderen sehen, mein Energiekörper ist, der immer jung und in Topform ist. In der Tat wache ich jeden Morgen voller Energie auf. Ich mache meine Gymnastik mit Spaß an der Sache und bin dann bereit, einen produktiven Tag zu beginnen. Vor langer Zeit habe ich gelernt, dass es allein in unserer Verantwortung liegt, dafür zu sorgen, dass die Energie in uns fließt, damit sie nicht abnimmt. In diesem Buch werde ich dir zeigen, wie ich es geschafft habe, mir meine Energie zu bewahren.
Es gibt viele Energiequellen um uns herum. Die unseres Körpers ist mit der Energie der Sonne vergleichbar: Sie ist stets vorhanden und beständig. Es gibt auch tellurische Energie, sie kommt aus dem Erdinneren. Die Vereinigung dieser beiden Energien bringt Leben auf die Erde. Wenn man einen Samen aussät, bewirkt die Energie der Erde in Kombination mit der Sonnenenergie, dass er keimt.
Es ist schwierig, das Leben, das durch diese beiden Arten von Energie hervorgebracht wird, mit dem Verstand zu erfassen. Man kann es jedoch leicht visuell wahrnehmen. Diese Energien sind unerlässlich für die drei Körper unserer materiellen Hülle, also für unseren physischen, unseren Emotional- und Mentalkörper. Sie sind mit ihnen durch die sieben Chakren verbunden, die ich in meinem ersten Buch1 ausführlich erläutert habe.
Das Thema Energie ist seit langem Teil unseres Lebens. Die Inder haben sich damit befasst, auch wenn sie nicht unbedingt dieselben Begriffe wie wir heutzutage verwendeten. Sie arbeiteten mit Konzepten wie den Chakren und Energiezentren im Menschen und in der Natur. Das System der Chinesen wiederum basiert auf den Meridianen (Energiekanälen) und bestimmten Energiezentren. Es ist daher nicht verwunderlich, dass das Thema Energie weiterhin das menschliche Interesse auf sich zieht. Schließlich ist Energie Leben! Außerdem ist Energie neutral, also weder gut noch schlecht. Sie ist abhängig von der Absicht des Menschen oder Gegenstandes, der sie ausstrahlt. So sind beispielsweise Fernsehen, Radio und Internet Kanäle, die unsere Energie entweder erhöhen oder verringern können – je nachdem, was sie senden. Feuer, Wind und Wasser sind ebenfalls Energien, die konstruktiv oder destruktiv sein können. Ebenso verhält es sich mit unserer eigenen Energie.
Interessant ist auch, dass von den sieben Energiezentren des Körpers das Herzzentrum genau in der Mitte liegt. Diese Energie bewirkt, dass unser Herz schlägt, um uns am Leben zu erhalten. Aus metaphysischer Sicht muss dieser Bereich offen sein, wenn wir wollen, dass unsere Energie von oben nach unten und von unten nach oben fließt. Damit sie ganz offen ist, ist es wesentlich, sich selbst wirklich zu lieben, damit Körper und Leben im Einklang sind.
Wenn wir körperlich, emotional oder mental im Ungleichgewicht sind, verlieren wir die Kontrolle. Es ist wie auf einer schnell kreisenden Plattform: Befindet man sich im Zentrum, ist alles in Ordnung, doch sobald man sich aus dem Zentrum hinausbewegt, geht gar nichts mehr. Deine Einstellung in allen Lebensbereichen ist der Schlüssel zu einem guten Energiefluss im Körper und zu einem ausgewogenen Leben, das dich jung hält. Eine wesentliche Ursache für vorzeitiges Altern sind Energieblockaden, die sich manifestieren, sobald man nicht mehr zentriert ist. Der Hauptgrund für solche Blockaden ist mangelnde Selbstliebe.
So wie in all meinen Veröffentlichungen die Rede von der Liebe zu uns selbst und zu anderen ist, soll auch das vorliegende Buch dir dabei helfen, die Balance in deinem Leben aufrechtzuerhalten und beim Älterwerden deine Lebensfreude zu bewahren. Vor allem wird es dich dabei unterstützen, deine letzten Jahre in Freude anstatt im Stress zu verbringen. Ich empfehle dir dringend, mein erstes Buch, Höre auf deinen besten Freund, deinen Körper, und die beiden Bücher über die Wunden zu lesen, nämlich: Heile die Wunden deiner Seele und Die Heilung der fünf Wunden der Seele. So kannst du alles, was im vorliegenden Buch erwähnt wird, leichter verstehen.
1Höre auf deinen besten Freund, auf deinen Körper, Windpferd, Aitrang 1997 (seit der 10. erweiterten Neuauflage 2013 unter Höre auf deinen Körper, deinen besten Freund)