Kitabı oku: «Wie du dir die Energie der Jugend auch im Alter bewahrst», sayfa 2

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Kapitel 2
Fünf wichtige Faktoren des Wohlbefindens

In diesem Kapitel werde ich die fünf Faktoren des Wohlbefindens im Detail erläutern, denn sie kommen im Folgenden häufig vor. Sie werden zwar auch in vielen meiner anderen Bücher behandelt, aber wir sollten berücksichtigen, dass das vorliegende Buch für manche Leserinnen und Leser eine Einführung in die Lehre von Écoute ton Corps sein könnte. Wenn das für dich nicht gilt, betrachte die Wiederholung als eine Erinnerung, die dir nur nützlich sein kann.

Die fünf Faktoren, die ich dir darlegen möchte, sind Verantwortung und Verpflichtung, bedingungslose Liebe, das Gleichgewicht der drei Körper, Bewusstwerdung und Dankbarkeit.

Diese Faktoren gehören mit zu den wichtigsten in meinem Leben, um mich fit und energiegeladen zu halten.

Verantwortung und Verpflichtung

Im Workshop „Sich wohlfühlen – mit sich selbst und mit anderen“ geben wir folgende Definition: „(Eigen-)verantwortung übernehmen bedeutet zu wissen, dass WIR unser Leben in jedem Augenblick entsprechend unseren Entscheidungen, Entschlüssen, Reaktionen und nicht geheilten Wunden kreieren und die Konsequenzen tragen müssen. Verantwortung übernehmen bedeutet auch, uns im Klaren darüber zu sein, dass auch die anderen ihr Leben entsprechend ihren Entscheidungen, Entschlüssen, Reaktionen und nicht geheilten Wunden kreieren und ebenfalls die Konsequenzen tragen müssen.“

Der beste Weg, um herauszufinden, ob du WIRKLICH Eigenverantwortung übernimmst, besteht darin zu prüfen, ob du die Konsequenzen zu tragen imstande bist. Wenn du jemand anderem die Schuld gibst an dem, was dir passiert, übernimmst du KEINE Verantwortung. Wenn du das Gefühl hast, das Leben eines anderen verbessern zu müssen, indem du die Folgen seiner Handlungen und Entscheidungen trägst, übernimmst du keine Verantwortung.

Sich verpflichten ist dagegen anders. Verantwortung ist ein spirituelles Konzept, das heißt, sie ist auf der Ebene des Seins angesiedelt, während Verpflichtung ein auf das materielle Leben bezogener Begriff ist, der sich aus dem Haben und Tun herleitet.

Eine Verpflichtung ist ein mündliches oder schriftliches Versprechen, klar und präzise. Man kann sich selbst oder anderen gegenüber eine Verpflichtung eingehen. Zum Beispiel kann ich mich verpflichten, meiner Schwester beim Umzug zu helfen. Wenn ich meine Verpflichtung nicht einhalte, muss ich mit einer Konsequenz – oder mehreren – rechnen, und dafür bin ich verantwortlich.

Demgegenüber kann man sich nicht dazu verpflichten, etwas zu SEIN. Beispielsweise kann man sich nicht verpflichten, stets tolerant und geduldig zu sein; dagegen kann man aber sich selbst gegenüber die Verpflichtung eingehen, etwas dafür zu tun, toleranter zu werden, zum Beispiel bis sieben zählen, bevor man vorschnell etwas entgegnet.

Wenn man sich zu etwas verpflichtet hat, kann man sich zwar wieder davon lösen, muss sich aber fragen, ob man die Konsequenzen tragen kann. Demgegenüber sind wir unser ganzes Leben lang für uns selbst verantwortlich, ob wir es wollen oder nicht. Das ist für unser Sein ebenso wichtig wie das Atmen für den physischen Körper.

Bedingungslose Liebe

Im ersten Kapitel habe ich darauf hingewiesen, dass das Herz-Energiezentrum offen bleiben muss, damit die Energie in unserem Körper gut zirkulieren kann. Aber was sollen wir tun, um es offen zu halten? Auf unser Herz hören anstatt auf das Ego! Deshalb ist es wichtig, uns ständig in Erinnerung zu rufen, was es bedeutet, sich selbst (und andere) bedingungslos zu lieben.

Uns selbst und andere wahrhaftig zu lieben bedeutet, uns das Recht zuzugestehen, das zu SEIN, was wir im jeweiligen Moment sind, sei es positiv oder negativ – ohne uns zu verurteilen oder schuldig zu fühlen. Es bedeutet, wir geben uns das Recht, ein Mensch mit guten und schlechten Eigenschaften, Stärken und Schwächen usw. zu sein. Wenn wir lieben, akzeptieren wir, nehmen wir die Dinge an, beobachten wir, ohne zu urteilen.

Das spirituelle Konzept der bedingungslosen Liebe, wie auch das der Verantwortung, kann unser Ego, das mit mentaler Energie kreiert wurde, mit seinem rein mentalen, also verstandesgeprägten Verständnis nicht nachvollziehen. Einverstanden sein bedeutet, derselben Meinung zu sein. Es bedeutet, dass wir uns an das halten, was wir geistig erfasst haben, und auf unsere Überzeugungen zu hören. Diese mentale Vorstellung ist etwas ganz anderes als wahre Liebe. Wenn wir uns gegenseitig akzeptieren, lieben wir einander wirklich – SELBST DANN, wenn wir nicht einer Meinung sind. Kurz gefasst ist „einverstanden sein“ ein mentales Konzept, während akzeptieren und lieben spirituelle Konzepte sind.

Nehmen wir Toleranz und Intoleranz als Beispiel. Angenommen, du ärgerst dich schnell und verurteilst andere oft. Das bedeutet, du bist intolerant, denn dein Ego informiert dich darüber, dass es mit etwas nicht einverstanden ist. Gleichzeitig hast du vielleicht das Bedürfnis, toleranter und geduldiger zu sein – oft gibt es in uns zwei Seiten, die sich widersprechen.

In einer Situation, in der du jemandem gegenüber intolerant bist, sagt dir dann ein Teil deines Egos, du solltest toleranter sein, und vermittelt dir Schuldgefühle. Es erinnert dich daran, dass du dich schon so lange ändern willst, es aber nicht schaffst. Ein anderer Teil des Egos sagt dir auch, dass deine Intoleranz gegenüber dieser Person berechtigt ist.

Man könnte meinen, es gefiele dem Ego, uns wie einen Pingpongball zwischen den Gefühlen hin und her springen zu lassen. In Wirklichkeit kann es jedoch gar nicht anders, weil es immer entsprechend allen Erinnerungen, die wir erworben haben, agiert. Ich erinnere dich daran, dass das Ego die Gesamtheit all unserer Überzeugungen und Glaubenssätze ist, und das schon seit vielen Leben. Wenn es versucht, uns Schuldgefühle zu vermitteln und uns weiszumachen, die anderen seien immer schuld, meint es, dass es uns auf diese Weise schützt. Es ist ihm nicht möglich zu erkennen, dass es uns damit nicht hilft, sondern schadet.

Um dich wirklich ändern zu können, musst du dir nur das Recht zugestehen, in dieser Situation intolerant zu sein. Damit gibst du dir die Erlaubnis, menschlich zu sein, und nimmst dich so an, auch wenn du nicht uneingeschränkt mit allem einverstanden bist. Indem du dir das Recht gibst, nicht so zu sein, wie du im Moment gerne sein möchtest, gelingt es dir nach und nach immer häufiger, tolerant zu sein.

Wenn du gegenüber dir selbst so verfährst, fällt es dir auch leichter, anderen das Recht zuzugestehen, so zu sein, wie sie sind. Vergiss nicht, dass alle um dich herum dir als Orientierung dienen, denn sie zeigen dir an, wie weit du dich selbst akzeptierst.

Wenn wir uns selbst wirklich lieben, mit unseren guten und schlechten Eigenschaften, dann heißt das, wir haben die Phase des Loslassens durchlaufen. Loslassen – also die Tatsache, dass wir keine Erwartungen in Bezug auf das Ergebnis hegen – ist auf derselben Ebene angesiedelt wie das Ego, was hilfreich ist, um ihm gegenüber die Oberhand zu behalten. Im vorhergehenden Beispiel bestand das gewünschte Ergebnis darin, toleranter gegenüber anderen zu sein. Oft glauben wir, Toleranz mache uns zu einem besseren Menschen, wir würden dann mehr geliebt. Tatsächlich ist es jedoch so: Wenn wir diese Überzeugung loslassen, hilft uns das dabei, uns voll und ganz zu akzeptieren. In der Regel müssen wir das Loslassen mehrmals wiederholen, bevor wir vollständige Akzeptanz erreichen.

Wahre, bedingungslose Liebe ist nur dann gegeben, wenn wir die positiven und die negativen Aspekte unserer Einstellung akzeptieren. Wenn wir uns mit einer negativen Einstellung nicht mehr unwohl fühlen, dann bedeutet das, dass wir uns selbst wirklich lieben. Nur dann können wir uns selbst und anderen Mitgefühl entgegenbringen.

Das Gleichgewicht der drei Körper

Im Gleichgewicht sein bedeutet Stabilität und Harmonie, das heißt, die Beziehungen zwischen den verschiedenen Aspekten unseres Lebens sind ausgewogen und damit ausgeglichen.

Mangelndes Gleichgewicht ist ein großes Problem in der heutigen Gesellschaft. Manche Menschen richten ihr Augenmerk hauptsächlich auf ihren physischen Körper und vergessen die Bedürfnisse ihres Emotional- und ihres Mentalkörpers. Bevor sie etwas Körperliches tun, sei es essen, trinken oder Sport treiben, nehmen sie sich nicht die Zeit zu prüfen, ob diese Aktivität wirklich einem Bedürfnis ihres Wesens und der beiden anderen Körper entspricht. Wenn du Schuldgefühle hast, weil du etwas nicht tust, oder wenn du es tust, nur um keine Schuldgefühle zu haben, bist du davon betroffen.

Andere wiederum beanspruchen ihren Emotionalkörper stark. Anstelle echter Gefühle empfinden sie emotionalen Aufruhr, sind voller Wünsche, haben Träume, die sich nicht verwirklichen, haben Erwartungen, sind immer wieder enttäuscht usw. Sie glauben, sie seien für das Glück und Unglück der Menschen, die sie lieben, verantwortlich. Solche Emotionalität zermürbt den Emotionalkörper, während empfindsames Fühlen ihn nährt.

Und du, kannst du echte Gefühle empfinden? Ich selbst habe mir diese Frage vor meinem vierzigsten Lebensjahr nie gestellt, weil mir gar nicht bewusst war, wie schwer es mir fiel, wirklich zu fühlen. Nach der Gründung meiner Schule musste ich noch etwa zehn Jahre warten, bevor ich es andere lehren konnte. Es war ein sehr heikles Thema, und ich hatte Schwierigkeiten, zu erklären, wie es mir gelungen war zu fühlen, und was dabei vor sich ging. Viel einfacher wurde das erst, als ich in der Lage war, eine Emotion von einem Gefühl zu unterscheiden und den Unterschied zwischen Fühlen, Spüren und dem Durchleben einer Emotion zu erkennen. Hier nun die Unterscheidung im Überblick, denn diese drei Begriffe werden hier im Buch häufig verwendet:

Fühlen heißt, unsere Empfindsamkeit zu nutzen, um zu beobachten, was in uns vorgeht. Wir können positive oder negative Gefühle haben, können sowohl freudige als auch angstvolle Gefühle haben. Man kann es wirklich fühlen, wenn kein Urteilen oder Verurteilen vorhanden ist, sondern nur Beobachten. Es ist eine Funktion unseres ganzen Seins.

Spüren bedeutet wahrzunehmen, ob und wie sehr die Umgebung emotional aufgeladen ist. Es kommt also von außen. Es ist eine Funktion unseres Emotionalkörpers.

•Eine Emotion ist ein inneres Aufgewühltsein, verursacht durch eine Schuldzuweisung, die durch Angst um uns selbst ausgelöst wird. Es ist also eine Funktion des Mental- und des Emotionalkörpers.

Die allermeisten Menschen sind wie ich, haben also nicht gelernt zu fühlen, als sie noch ein Kind waren. Nur wenn wir prüfen, was in uns vorgeht, und bereit sind, uns allen Konsequenzen zu stellen, können wir wirklich fühlen. Das Ego ist dabei hinderlich, weil es dem Mentalen, Verstandesmäßigen entspringt und dieses Wort nicht begreifen kann. Deshalb lässt es uns in der Verleugnung leben, denn es glaubt, uns dadurch vor Leid zu bewahren. Es weiß: Wenn wir fühlen, was in unserem tiefsten Inneren vorgeht, durchleben wir belastende Emotionen und Ängste, und diese, so glaubt es fälschlicherweise, könnten wir nicht bewältigen. Es versteht nicht, dass wir uns, wenn wir in unserem Herzen sind und wirklich fühlen, sehr wohl dem stellen können, was uns begegnet. Wir haben im Leben stets die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten: auf unser Ego oder auf unser Herz zu hören.

Die mentale Dimension wiederum wird heutzutage zunehmend missbraucht – so sehr, dass die Menschen die Bedürfnisse ihres physischen und emotionalen Körpers vergessen. Die heutige Technologie bewirkt, dass nur noch sehr wenig verbale Kommunikation stattfindet. Alle kommunizieren über soziale Netzwerke, SMS, E-Mails usw. Die meisten Menschen können kaum noch zehn Minuten verbringen, ohne auf ihr Smartphone zu schauen.

Auf unserem Planeten gibt es zudem ungeheuer viele Ängste. Angst verschleißt unseren Mentalkörper und bewirkt, dass er altert, was einen Teufelskreis erzeugt: Angst lässt uns altern, und je mehr wir altern, umso schneller ängstigen wir uns. Warum ist das so? Weil uns die mentale Energie fehlt, um eine kritischere oder unerwartete Situation zu bewältigen. Ein Mensch, der – unabhängig von der Zahl seiner Lebensjahre – alt ist, fürchtet sich schließlich vor allem. Solche Menschen erkennen nicht, dass es unmöglich ist, ständig in Angst zu leben. Wenn sie in diesem Zustand bleiben, machen sie letztendlich ihren physischen und ihren Emotionalkörper krank.

Viele haben Bluthochdruck, wenn ihre drei Körper nicht im Gleichgewicht sind. Zahlreiche Klienten von Écoute ton Corps leiden jedoch nicht mehr unter hohem Blutdruck, seitdem sie ihre Lebensweise geändert haben.

Die Menschen sind nicht im Gleichgewicht. Die drei Körper sollten harmonisch genutzt werden und den Bedürfnissen unseres Seins entsprechen, damit die Gesamtheit unseres persönlichen, beruflichen und familiären Lebens ausgewogen ist. Wir werden in diesem Buch noch oft darüber sprechen.

Bewusstwerdung

Mit etwa 25 Jahren beschloss ich, mehr Bewusstheit in Bezug auf die großen Gesetze des Lebens zu entwickeln. Diese Entscheidung hatte – und hat immer noch – einen großen Einfluss auf mein Leben. Dadurch, dass ich bestimmte Dinge in mir entdeckte, wurde mir klar, wie sehr meine Wunden mich daran hinderten, mich so zu sehen, wie ich bin.

Ich habe noch viel zu lernen und bin mir dessen sehr bewusst. Als ich Écoute Ton Corps mit 41 Jahren gründete, war ich überzeugt davon, viel über mich selbst zu wissen. Heute weiß ich, dass ich damals kaum die Spitze des Eisbergs berührt hatte.

Augenblicklich befinden wir uns im Wassermannzeitalter. Wir haben Glück, in diesem Zeitalter zu leben, da die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins beschleunigt wird. Die Menschen sind viel „wacher“ als früher. Außerdem wachsen sie heutzutage in vielen Bereichen über sich selbst hinaus. Die technologische Entwicklung vollzieht sich so rasant, dass man kaum noch mithalten kann. Robotertechnik nimmt immer mehr Platz in unserem Leben ein, es entstehen selbstfahrende Autos und es gibt sogar 3D-Drucker, die alle für den Hausbau erforderlichen Teile herstellen können.

Die Energie des Wassermannzeitalters stellt eine dieser großen Veränderungen dar. Willst du sie gut leben, musst du offen dafür sein, dich grundlegend zu transformieren. Diese Ära bringt uns die notwendige Energie, um uns mehr in Richtung Intelligenz und Respekt zu bewegen – wesentliche Aspekte, um in wahrer Liebe zu leben.

Es gibt auch eine dem Wassermannzeitalter entgegengesetzte Energie, die uns daran hindern will, das Wohlbefinden anzustreben, das uns die Liebe bringt. Du brauchst dir nur die Nachrichten und alles, was im Fernsehen und in Filmen gezeigt wird, anzuschauen, um zu erkennen, dass Gewalt und Angst darin viel präsenter sind als Liebe.

Wir sollten daher mit Bedacht handeln und das auswählen, was wir brauchen, statt uns von Energien beeinflussen zu lassen, die uns von Frieden und Liebe wegführen. Das Wassermannzeitalter hilft uns, mehr Bewusstheit zu entwickeln als frühere Generationen. Um jedoch wirklich Bewusstheit zu erlangen, müssen wir in der Lage sein zu fühlen, was in uns vorgeht, was wir tief in uns durchleben. Das erfordert Übung.

Ich möchte dich jedoch warnen: Durch Bewusstwerdung kommen möglicherweise starke Emotionen in dir hoch. Ich erinnere mich noch an Folgendes: Als mir bewusst wurde, was es bedeutet, wahrhaftig und bedingungslos zu lieben, gab ich mir die Schuld daran, dass ich diese Bewusstheit nicht früher erlangt hatte. Ich hatte Schuldgefühle, weil ich im Umgang mit meinen Angehörigen, vor allem mit meinem Mann und meinen Kindern, das Gegenteil getan hatte. Gib also acht, nicht in diese Egofalle zu tappen.

Heute freue ich mich jedes Mal, wenn ich eine neue Überzeugung, eine neue Angst oder eine neue gute Eigenschaft an mir entdecke und etwas über mich selbst erfahre. Das verleiht mir wieder Energie, auch wenn das, was ich entdeckt habe, etwas ist, das ich an mir nicht mag. Schon allein die Tatsache, dass meine Bewusstheit zunimmt, macht mich glücklich, weil ich dadurch zu etwas anderem übergehen und mehr auf die Bedürfnisse meiner Seele hören kann.

Den Menschen Hilfsmittel zu geben, damit sie allmählich mehr Bewusstheit erlangen, ist die Spezialität meiner Schule. Diese Hilfsmittel nehmen vermehrt die Form von Fragen an, die immer wieder genutzt werden können. Das Hilfsmittel der Entschlüsselung gehört dazu. Sie kann für jedes Problem, sei es physisch, emotional oder mental, verwendet werden.

Sie ist hilfreich, um die Wünsche und Bedürfnisse zu entdecken, die sich hinter einem Problem verbergen, ebenso wie die Überzeugung – der Glaubenssatz des Egos – der dieses Bedürfnis blockiert. Hier eine gekürzte Version der empfohlenen Fragen dieses Hilfsmittels:

1.Hindert mich dieses Problem daran, etwas Bestimmtes zu tun oder zu haben? Deine Antwort ist hilfreich, um dir blockierte Wünsche bewusst zu machen.

2.Was kann ich nicht sein, wie kann ich mich nicht fühlen, weil ich das, was ich auf die erste Frage geantwortet habe, nicht haben und tun kann? Deine Antwort ist ein Hinweis auf ein blockiertes seelisches Bedürfnis.

3.Wenn ich das wäre, was ich sein will, wenn ich das, was ich haben und tun will, hätte und täte, wovor hätte ich dann Angst? Durch die Antwort kannst du die Überzeugung deines Egos aufdecken, die dich daran hindert, du selbst zu sein und auf deine wahren Bedürfnisse zu hören.

Meine Überzeugung ist, … (Nr. 2 = Nr. 3) zu sein.

Anstatt deine Angst vor deinem Problem zu schüren, hilft dir diese Methode, es zu akzeptieren und im Hinblick auf deine Bedürfnisse mehr Bewusstheit zu entwickeln. Dir die Zeit für diese Übung zu nehmen, ist eine Geste der Liebe zu dir selbst.

Ich möchte klarstellen, dass Bewusstwerdung nicht unbedingt bedeutet, dass man etwas lernt. Lernen nutzt Verstandesenergie. Deshalb mag man zwar Hunderte von Büchern gelesen haben, über enormes Wissen und ein außergewöhnliches Gedächtnis verfügen, doch allein das macht einen nicht zu einem bewussten Menschen. Bewusstwerdung vollzieht sich auf der Ebene des Seins, also auf der spirituellen Ebene.

Wahre Bewusstwerdung ist nur möglich, wenn wir das, was wir gelernt haben, praktisch umsetzen. Leider beschließen viele Menschen, ihre Probleme anzugehen, eignen sich auch theoretisch Mittel und Wege an, das zu tun, und vergessen dann, sie im Alltag umzusetzen. Sie sind dann zwar sachkundig, aber nicht bewusst.

Gehen wir zu einem konkreten Beispiel über. Angenommen, du hast ein wiederkehrendes Problem mit deiner Schwägerin und lastest ihr dieses Problem immer wieder an. Dann entdeckst du mithilfe der Entschlüsselungsmethode einen Aspekt deiner selbst, den du vorher nicht sehen wolltest. Dadurch, dass du dir dessen bewusst wirst, kannst du die Verantwortung für die Situation übernehmen und erkennen, dass alles von deinem Inneren ausgeht.

Dadurch bist du bereit, dein Herz zu öffnen und dich deinem Bedürfnis zuzuwenden. Dann siehst du, wie sich deine Beziehung – in diesem Fall die zu deiner Schwägerin – verändert. Manchmal wirst du wieder so sein, wie du nicht sein willst. Gestehe dir dann das Recht zu, menschlich zu sein.

Unser Leben ist viel mehr im Gleichgewicht, sobald wir unsere Verantwortung übernehmen, uns lieben und mehr Bewusstheit erlangt haben.

Wenn das Problem mit deiner Schwägerin trotz Bewusstwerdung fortbesteht, bedeutet das, dass du immer noch Angst vor etwas hast und weiterhin deinem Ego glaubst. Geh ihm nicht auf den Leim, wenn es behauptet, diese Methode funktioniere nicht und das Problem bleibe trotzdem bestehen, denn deine Schwägerin werde sich nie ändern. Wenn die Methode korrekt angewendet wird, wirst du damit ein positives Ergebnis erzielen.

Heutzutage gibt es so viele Hilfsmittel und Methoden, um Bewusstheit zu erlangen, dass wir keinen Grund haben, in Unbewusstheit zu verharren.

Kurzum, ich lade dich ein, der Bewusstwerdung in deinem Leben mehr Bedeutung beizumessen als der Aneignung von Wissen. Etwas Neues lernen macht Spaß, aber wir müssen dafür sorgen, dass das, was wir wissen wollen, dazu beiträgt, dass wir uns besser fühlen und mehr Frieden, Liebe und Wohlbefinden erreichen.