Kitabı oku: «Die Höhle in den schwarzen Bergen», sayfa 5

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Mit gerunzelter Stirn fragte er den Vater: »Warum ist Tashunka-witko so erpicht auf den Frieden, dass er uns dafür zwei Krieger zurückgibt?«

»Er hat erfahren, wie wir kämpfen. Der Angriff der Dakota auf unsere Zelte ist abgeschlagen.«

»Umso mehr muss Tashunka-witko uns fürchten, wenn wir wieder um zwei Krieger stärker sind.« Wenn der Knabe jetzt »wir« sagte, so meinte er die Gruppe der Siksikau, bei der er mit seinem Vater zu Gast war. »Dafür besitzt er dein Geheimniseisen, das in der Hand Tashunka-witkos eine gefährliche Waffe sein wird.«

»Warum habt ihr mich gezwungen, es ihm zu geben?!«

»Warum hast du es Tashunka immer vor die Augen gehalten, im Zelt und am Pfahl? Da beschloss er, es sich zu verschaffen!«

Harka senkte den Kopf. »Aber zwei Krieger sind dennoch mehr wert!«, beharrte er. »Warum gibt er sie her, und seine Männer zürnen nicht einmal darüber?«

»Die beiden Krieger, die er uns freigab, sind so schwer verletzt, dass sie im Kampf nie mehr die volle Kraft haben werden. Tashunka-witko hat auch überlegt, was er tut.«

»So scheint es, Vater.«

Während Mattotaupa sich mit einigen Männern, Pferden und Decken wieder auf den Weg machte, ging Harka zu seinem Grauschimmel. Wenn er den Vater nicht hatte, war dieses Tier sein einziger Vertrauter. Er setzte sich zu ihm und nahm wieder einen Grashalm zwischen die Lippen. Dass seine Büchse samt Munition verloren war, konnte er so leicht nicht verwinden.

Er hatte lange zwischen der Pferdeherde gesessen, als ein anderer Junge zu ihm kam, das war der Sohn des Schwarzfußhäuptlings. Die Knaben konnten noch nicht miteinander sprechen, aber der andere setzte sich zu Harka und blieb stillschweigend bei ihm. Die beiden saßen bis zum Abend beieinander, während vor zwei Zelten die Totenklage um die beiden gefallenen Krieger gesungen wurde.

Als es dämmerte, die Männer alle zurückgekehrt waren und Mattotaupa in das Zelt am Südende des Lagers ging, erhob sich Harka endlich, um auch heimzugehen. Der andere Junge begleitete ihn und kam einfach in das Zelt Mattotaupas mit.

Harka freute sich darüber viel mehr, als er je nach außen hin gezeigt hätte. Die Schwarzfußfrau bereitete Essen für Mattotaupa und dann auch für die Kinder und sich selbst. Zwar hatte Harka am Morgen schon etwas zu sich genommen, und er pflegte wie die Krieger nur einmal am Tag zu essen. Aber er versorgte eigenhändig seinen Gast mit am Spieß geröstetem Fleisch wie ein Häuptling den anderen. Auch nach dem Essen blieb der Schwarzfußjunge noch im Zelt, und wie spielend erklärte er seinen eigenen Namen »Stark wie ein Hirsch« und einige Worte seiner Sprache. Harka ging sogleich darauf ein, holte sich bei der Frau auch ein Stück Leder, um etwas aufzeichnen zu können. Er wollte dem anderen Jungen klarmachen, dass er beabsichtige, endlich auf Antilopenjagd zu gehen. Jetzt, nachdem die Waffen schwiegen, konnte der Vater nichts mehr dagegen haben.

Mattotaupa gab denn auch seine Zustimmung für den übernächsten Tag, und Stark wie ein Hirsch war voller Feuer für dieses Vorhaben. Das war der erste Augenblick, in dem es Harka nicht so sehr schmerzte, dass er seine Büchse nicht mehr besaß. Auch Stark wie ein Hirsch hatte nur Bogen und Pfeil, und die beiden Jungen wollten die gleichen Waffen führen. Es ergab sich ganz von selbst, dass Stark wie ein Hirsch auch für die Nacht in Mattotaupas Zelt blieb.

Harka ahnte, dass es gerade der Verlust seiner Geheimniswaffe war, der bei dem anderen den Damm scheuer Zurückhaltung endgültig durchbrochen und Harka so für den Verlust der Waffe mit dem Gewinn eines Freundes belohnt hatte. Er selbst fing an, ruhiger über diesen Verlust nachzudenken. Der Vater hatte nicht unrecht; Harka hatte allzu sehr mit dem Besitz der Geheimniswaffe geprahlt. Was Tashunka-witko anbelangte, so konnte der Junge nicht einmal mehr mit Zorn an ihn denken. Das tollkühne Verhalten des Häuptlings und Mattotaupas Zweikampf mit ihm hatten allen bewiesen, dass die Dakota keine schlechten Krieger waren, und niemand würde sagen dürfen, Harka stamme aus einem Volk von Feiglingen.

Das, wonach der Sohn des Geächteten am meisten verlangte, Achtung und Freundschaft von seinesgleichen, schienen auf einmal da zu sein. Während er sich auf seinem Lager ausstreckte und noch mit offenen Augen ins Dunkle schaute, gingen seine Gedanken zu der Antilopenjagd und noch weiter zu Bildern einer Zukunft, in der er selbst ein Krieger und Häuptling und der Bruder seines neuen Gefährten Stark wie ein Hirsch werden wollte.

»Vater!«, sagte er aus diesen Gedanken heraus, leise, aber vernehmlich, da er wohl bemerkt hatte, dass Mattotaupa noch nicht schlief, und zugleich in der Gewissheit, von keinem anderen als diesem verstanden zu werden. »Noch sind wir Gäste in den Zelten der Siksikau. Wann werden wir als Krieger in ihren Stamm aufgenommen?«

»Sobald du die Proben bestehst, Harka Wolfstöter, die dich würdig machen, ein Krieger genannt zu werden, und sobald ich mich an denen, die mich aus dem Stamme der Dakota vertrieben, gerächt habe, so dass niemand mehr wagen darf, mich einen Verräter zu nennen.«

»Bis ich ein Krieger werde, gehen noch manche Sommer und Winter dahin, Vater.«

»Manche, Harka. Aber sie werden uns schnell vergehen, denn wir leben als Brüder freier und tapferer Männer.«

»So ist es. Wenn es soweit ist …« Harka brach ab.

»Sprich nur«, sagte der Vater.

»Ich denke an Tashunka-witko.«

»Was denkst du über diesen Mann, der unser Feind ist und mich beleidigt hat?«

Harka schluckte.

»Sage mir, Harka Steinhart, was für Gedanken in deinem Kopf bohren!«

Die Frage war in einem freundschaftlichen Ton gehalten, wie er sich zwischen Vater und Sohn in den gemeinschaftlichen Gefahren und Leiden der Verbannung herausgebildet hatte, aber es schwang auch ein Unterton darin mit, der neu war und den Harka noch gar nicht bemerkte. Ein eifersüchtiger Zweifel, wie er Einsame und Entrechtete leicht befällt, hatte sich in Mattotaupa gegenüber seinem Jungen geregt.

Harka antwortete ganz unbefangen: »Tashunka-witko hat eine Tochter der Dakota aus den Händen der Feinde befreit und zurückgeholt. Sie heißt Uinonah.«

»Wie meine Tochter, deine Schwester. Daran denkst du?«

»Ja!«, sagte Harka kurz und trotzig. Er fürchtete jetzt, dass der Vater ihm vorwerfen wolle, dass er zu weich sei. Aber er vermochte nicht, das Gefühl für seine Schwester zu verleugnen. Er sah sie wieder vor sich, in der Abschiedsnacht, als er aus den Zelten zu dem geächteten Vater in die Wildnis geflohen war. Da hatte Uinonah die Decke über das Gesicht gezogen, damit niemand sehen sollte, dass sie weinte. Jetzt musste sie unter Menschen leben, die ihren Vater verachteten, und Harka konnte sie nicht beschützen.

Mattotaupas nächste Worte klangen ganz anders, als Harka erwartet hatte. »Was glaubst du, Harka Wolfstöter – würde meine Tochter Uinonah bereit sein, zu uns beiden in das Zeltdorf der Siksikau zu kommen?«

»Sie würde bereit sein, Vater. Sie hat gewusst, dass ich zu dir gehe, und sie hat mir geholfen zu fliehen.«

»Harka, seit die Ältesten der Bärenbande mich verurteilt und geächtet haben, sind wir umhergeritten und umhergewandert, und wir konnten nicht ein kleines Mädchen bei uns haben. Das weißt du wohl. Aber jetzt haben wir Zelte gefunden, in denen Uinonah mit uns wohnen könnte. Es ist Frühling. Wir haben den Sommer vor uns und können zum Pferdebach reiten, um meine Tochter, deine Schwester, zu uns zu holen, so wie Tashunka-witko das Dakotamädchen geholt hat. Unser Mut und unsere Klugheit sollen nicht geringer sein!«

»Ja, Vater! Wann reiten wir?«

»Sobald du mit Stark wie ein Hirsch die Antilopen und sobald ich mit dem Häuptling Brennendes Wasser Büffel gejagt habe und das Zelt hier wohlversorgt ist. Ich habe gesprochen, hau!«

Damit endete das Zwiegespräch, das die Schwarzfußfrau und Stark wie ein Hirsch nicht verstanden hatten. Harka legte sich zum Einschlafen zurecht. Ihm war frei und doch noch seltsam zerrissen zumute. Er wollte ein Krieger der Schwarzfüße werden, aber die Aussicht, sein heimatliches Zeltdorf am Pferdebach noch einmal zu sehen und seine Schwester von dort wegzuholen, bewegte ihn zugleich sehr stark. Er fürchtete fast, dass sich sein Angsttraum wiederholen werde, dieser Traum, dass Uinonah ihn um Hilfe rufe, seine Füße aber festgezaubert seien. Zum Glück rührte sich jetzt Stark wie ein Hirsch in seinen Decken. Harka begann diesen Jungen und seine Freundschaft wie einen Schutzgeist zu empfinden. Er streckte sich und schlief ein.

Mattotaupa starrte noch ins Dunkel. Dass die Häuptlinge und Ältesten der Siksikau ihn auch nach seiner Bewährung im Kampf noch nicht ganz als einen der Ihren betrachteten, ihn noch nicht in den Stamm aufnehmen wollten, schmerzte ihn mehr, als er seinem Sohn je eingestanden hätte. Rachewünsche gegen die, die ihn aus den Reihen der Dakota ausgestoßen hatten, schlummerten schon lange in ihm. Aber jetzt begannen sie Gestalt anzunehmen, denn er wollte alle Zungen zum Schweigen bringen, die ihn noch schmähen konnten. Er wollte den Männern der Siksikau nicht nur von seiner Unschuld erzählen. Er wollte seinen untadeligen Ruf mit dem Tod der Beleidiger beweisen. Den Augenblick, in dem ihn Tashunka-witko in Gegenwart des Schwarzfußhäuptlings ungestraft einen Verräter genannt hatte, konnte er nicht mehr vergessen.

Luchse in der Nacht

Am Tag, ehe die beiden Jungen auf Jagd auszogen, gab es noch manches zu tun und vieles zu überlegen. Beide waren beim ersten Morgengrauen am Bach und erlebten beim Baden, wie die Sonne über den Horizont heraufstieg, wie das Wasser aufschillerte, die Zelte von Licht überstrahlt wurden und die Pferde zu grasen begannen. Als sie sich gesalbt und angekleidet hatten, saß Mattotaupa schon bei dem aufflackernden Zeltfeuer und ließ sich von der Schwarzfußfrau Fleisch zum Frühstück geben. Auf den baumlosen Grassteppen war Fleisch die Hauptnahrung. Auch die beiden Jungen bekamen gleich ihren Teil und hatten es rasch hinuntergeschlungen. Während die übrigen Kinder erst zum Bach gingen, eilten Harka Wolfstöter und Stark wie ein Hirsch schon hinüber in das Häuptlingszelt. Stark wie ein Hirsch wollte seinen Vater noch einiges fragen, ehe Brennendes Wasser die große Beratung der Ältesten über den Friedensschluss mit Tashunka-witko und dessen Stamm eröffnete. Die beiden Jungen kamen noch rechtzeitig. Der Häuptling hatte seine reich gestickten Festkleider angelegt, aber die Adlerfederkrone noch nicht aufgesetzt.

Brennendes Wasser sah den Jungen sofort an, dass sie eine Frage auf dem Herzen hatten, und winkte sie freundlich herbei. »Sprecht!«

»Vater!«, begann Stark wie ein Hirsch. »Wenn die Sonne das nächste Mal aufgeht, ziehe ich mit Harka Wolfstöter auf Jagd. Ich habe mir einen Plan gemacht. Aber wenn wir so reiten, wie ich es dir vorschlagen will, sind wir vier Tage unterwegs.«

Der Häuptling lächelte. »Du hast immer große Gedanken, mein Sohn.«

Stark wie ein Hirsch wurde rot. Er wusste nicht genau, ob ihn der Vater verspottete oder ernst nahm. Aber wenn er sich zurückerinnerte, so konnte er von sich selbst sagen, dass er nur selten etwas vorgeschlagen hatte, was nicht gelungen war.

»Sprich nur weiter«, ermunterte ihn der Häuptling.

Der Junge freute sich; er hoffte, schon gewonnenes Spiel zu haben. »Vater«, sagte er. »Wir wollen in der Richtung reiten, in der die Sonne untergeht. Dort beginnen die Berge und Wälder, und auf den Waldwiesen und an den Bergbächen wächst das Gras saftiger als hier. Die Luft ist milder, der Wind in den Tälern sanfter. Wir wollen den geschützten Platz aufsuchen, wo unsere Zelte im Winter gestanden haben. Dort werden sich jetzt Antilopen, Hirsche und Bären tummeln. Rings ist das Land der Jagdgrund der Siksikau, und kein feindlicher Krieger wird uns stören. Ich aber kenne dort jeden Baum, jede Quelle, denn wir haben schon siebenmal die Zeit von Eis und Schnee in jenen Bergen und Wäldern überdauert. Ihr Krieger seid jetzt zu den großen Büffeljagden heraus auf die freie Prärie gewandert. Für uns Knaben aber ist dort oben noch ein gutes Jagdrevier.«

»Meinst du?«

»Ja, Vater. Wir können unterwegs auch die beiden Biberjäger besuchen, wenn sie nach dem Winter wiedergekommen sind.«

»Das könnt ihr. Vielleicht haben sie neue Nachrichten.«

»Ja, ja, Vater!«

»Gut. Wenn Mattotaupa zustimmt, werde auch ich zustimmen. Gibt es noch etwas zu besprechen?«

»Harka Steinhart Wolfstöter hat keinen guten Bogen. Er muss einen besseren erhalten.«

Der Häuptling lächelte wieder und winkte den Dakotajungen heran. »Du sollst einen neuen Bogen erhalten«, sprach er, »denn du hast deine Geheimniswaffe eingebüßt. Dort« – der Häuptling wies in den Hintergrund des Zeltes – »dort liegen vier Bogen. Prüfe sie und sage mir, welches der beste ist. Wenn du imstande bist, den besten herauszufinden und mir so zeigst, dass du mit Bogen umzugehen gelernt hast, soll einer der Bogen dein sein.«

Harka hatte die Kombination von Zeichen und Worten des Häuptlings verstehen können und ging langsam zu der genannten Stelle, bückte sich und nahm einen der Bogen nach dem anderen prüfend zur Hand. Es waren keine Bogen für Jungen, sondern Bogen, wie Männer sie führten. Harka wurde in dem Sommer, der jetzt begann, dreizehn Jahre alt, aber er war schon 1,75 Meter groß, und obgleich er sehr schlank gewachsen war, hatte er kräftige Sehnen und Muskeln. Als er alle vier Bogen gemustert hatte, wusste er sofort, dass der letzte, den er in die Hand bekommen hatte, der beste war.

»Dieser.«

Der Häuptling zog die Stirnhaut hoch. »Du hast richtig geurteilt. Nun komm! Wir wollen sehen, ob du diesen Bogen spannen kannst und ob du dein Ziel zu treffen vermagst.«

Brennendes Wasser ging mit den beiden Jungen vor das Zelt hinaus. Stark wie ein Hirsch gab Harka sechs Pfeile. Die kleine Gruppe wurde von der Jugend des Zeltlagers sofort erspäht; von überall liefen die Altersgenossen des Häuptlingssohnes herbei.

»Hole Mattotaupa!«

Stark wie ein Hirsch flitzte davon, um den Auftrag des Vaters auszuführen. Rasch kam er mit dem Gesuchten zurück.

Harka ging zu seinem Vater hin. »Dies ist ein Knochenbogen, aus Fischbein«, erklärte er. »Du hast mir beim Zeltfeuer schon von solchen Bogen erzählt, Vater, doch zum ersten Mal in meinem Leben halte ich einen solchen Bogen in der Hand. Brennendes Wasser will mir nicht diesen Bogen schenken, sondern einen anderen, einen der drei, die er noch in seinem Zelt hat. Aber die Probe, ob ich zu treffen vermag, soll ich mit dem Knochenbogen ablegen. Ich werde drei Probeschüsse für mich verlangen, ehe ich die große Prüfung bestehe.«

»Das ist deine Sache, Harka Steinhart.«

»Hau.«

Inzwischen hatten sich auch einige Krieger und sogar der Geheimnismann eingefunden. Da er bereit schien, die Verständigung zu erleichtern, bat Harka ihn: »Drei Probeschüsse für mich. Dann mag mir Brennendes Wasser die Ziele zeigen, die ich treffen soll.«

Der Zaubermann und der Häuptling verständigten sich. »Zwei Probeschüsse für dich«, entgegnete Brennendes Wasser.

Harka dachte nach, legte dann den Knochenbogen zu Füßen von Brennendes Wasser ins Gras und trat beiseite. »Mein alter Bogen ist gut genug«, sagte er leise, aber mit jenem Ton, der einen unwiderruflichen Entschluss ankündigt.

»Warum verlangst du drei Schüsse zum Einschießen?«, fragte Brennendes Wasser, ohne Ärger über das Verhalten des Knaben zu zeigen.

»Ich muss auf jeden Schuss, den du von mir verlangen wirst, gerüstet sein. Ich muss wissen, wie weit ich mit diesem Bogen schießen kann und wie der Pfeil zu richten ist. Ich brauche drei Schüsse, ehe ich sicher bin.«

»Das ist richtig gesprochen, und du hast auch diese Probe bestanden, Harka Bärenjäger. Nimm den Bogen. Drei Schüsse sind dein. Die Ziele der nächsten drei bestimme ich.«

Harka holte sich daraufhin den Bogen wieder, ging zwischen den Zelten durch und sprang über den Bach, immer begleitet von der ganzen Schar, deren Aufmerksamkeit er gefunden hatte. Auf der Prärie draußen blieb er stehen. Er legte den ersten Pfeil ein und spannte den Bogen. Die wunderbare Elastizität und Leichtigkeit dieser Waffe beeindruckte ihn sogleich. Er hatte die Absicht, zunächst so weit wie möglich zu schießen. Daher spannte er die Sehne und krümmte den Bogen, so stark er vermochte, und schnellte dann ab. Die Sehne sang, der Pfeil schoss schnell durch die Luft. Aller Augen folgten der Bahn des gefiederten Geschosses.

Stark wie ein Hirsch schnellte sich selbst wie ein Pfeil mit großem Schwung ab und rannte allen anderen Knaben voran in der Richtung des Schusses. Bald meldete das Jauchzen der Jungen, dass sie das Geschoss hinter einem Hügel im Gras gefunden hatten.

Harka war nicht mit den anderen gelaufen. Er hatte den nächsten Pfeil eingelegt, und als die Jungen mit dem ersten zurückgekommen waren, schoss er den zweiten ab. Auf fünfzig Schritt Entfernung fuhr dieser in eine Sandanhäufung, die der Wind aufgeweht hatte. Der Pfeil blieb darin stecken, schaute aber auf der anderen Seite mit der Spitze heraus. Harka war mit dieser Probe für die Durchschlagskraft des Geschosses zufrieden. Er nahm den dritten Pfeil zur Hand. Diesen schnellte er sehr rasch ab und ohne dass jemand kontrollieren konnte, worauf er eigentlich gezielt habe. In hundert Schritt Entfernung steckte der Pfeil im Gras. Harka holte ihn selbst und trat dann vor den Häuptling. »Ich bin bereit. Nenne mir die Ziele!«

»Das erste wird Stark wie ein Hirsch bestimmen, der den Bund der Knaben anführt, das zweite Mattotaupa, das dritte ich selbst«, entschied Brennendes Wasser.

Stark wie ein Hirsch besprach sich mit einigen Jungen. Das Ergebnis der Beratung war, dass einer der Knaben einen kleinen Lederball holte, auf ein Zelt kletterte und den Ball zwischen den Spitzen der Zeltstangen festklemmte. Der Junge bedeutete Harka, dass er den Pfeil aus liegender Stellung versenden solle; das Ziel war der Ball. Die Aufgabe war nicht leicht. Da es Harka nicht vorgeschrieben war, wo er sich hinzulegen habe, wählte er eine Entfernung von siebzig Schritt und eine Stelle, an der der Boden leicht anstieg. Das Hantieren mit der Waffe machte ihm jetzt schon Freude. Er legte an und schoss ohne Zögern. Der Ball wurde durchbohrt. Die Jungen lobten den Schuss mit lauten Rufen.

Darauf trat Mattotaupa vor, ein kleines Lächeln lag um seine Mundwinkel. »Ich gehe hundertfünfzig Schritt, hebe die Hand und spreize zwei Finger. Sende mir den Pfeil so, dass ich ihn zwischen den Fingern fangen kann, Harka Büffelpfeilversender! Schieße kniend.«

Mattotaupa bat Kluge Schlange, mit ihm zu kommen. Die beiden liefen mit genau gemessenen Schritten die angegebene Strecke. Sie blieben in den Wiesen stehen, und Mattotaupa hob die rechte Hand. Er spreizte Zeigefinger und Mittelfinger auseinander. Die Luft war sehr rein, der Morgen hell. Harka, der schon auf das rechte Knie heruntergegangen war, zielte sorgfältig und erwog genau, mit welcher Spannung der Sehne er abschießen müsse. Der Schuss war schwierig, die Entfernung groß. Harka kniff die Augen zusammen. Alle Zuschauer waren gespannt; es blieb rings ganz still. Harka schoss. Die Sehne surrte, der Pfeil flog.

Ein heller Ruf Mattotaupas verkündete, dass das Spiel gelungen war. Ein allgemeines Freudengeschrei begrüßte Harkas Erfolg. Die Jungenschar rannte zu Mattotaupa, schnell und übermütig wie ein Rudel Füllen im Frühjahr.

Als sie zu Mattotaupa kamen, hielt dieser die Hand mit dem Pfeil noch in die Höhe, und die Knaben konnten sehen, wie er ihn gefangen hatte: am Schaft, kurz vor den Federn, die am Schaftende angebracht waren.

So begeistert, als ob sie alle zusammen einen Meisterschuss getan hätten, kehrte die Knabenschar zu Harka zurück. Die Spannung stieg, denn für den dritten und letzten Schuss sollte nun Brennendes Wasser das Ziel bestimmen.

Der Häuptling ließ sich den kleinen Lederball geben, den Harka von dem Pfahl heruntergeschossen hatte, und rief Stark wie ein Hirsch herbei. »Hier! Nimm den Ball, renne umher, und wirf ihn plötzlich in die Höhe. Harka Büffelpfeilversender wird den Ball treffen.«

Stark wie ein Hirsch lachte und blitzte Harka mit den Augen an. Er nahm den Ball, sprang kreuz und quer damit, während Harka am Platz blieb, den Bogen in der Linken, den dritten und letzten Pfeil in der Rechten. Er verschmähte es, den Pfeil schon einzulegen, obgleich er im gegebenen Augenblick sehr schnell schießen musste. Stark wie ein Hirsch rannte umher, sprang hoch, überkugelte sich, lief weiter. Den Ball hatte er bald in der einen, bald in der anderen Hand, bald vor sich, bald hinter dem Rücken. Plötzlich, als er ein paar tolle Sprünge gemacht hatte, warf er ihn zwischen den Beinen durch nach oben; er war wohl achtzig Schritt von Harka entfernt. Harka hatte den Pfeil blitzschnell eingelegt, zielte und schoss. Der Ball wurde in dem Augenblick getroffen, als er seine Höhe erreicht hatte und den Bruchteil einer Sekunde schwebte, ehe er herabfiel.

Der Pfeil riss den Ball noch ein Stück weiter, und dann fielen Ball und Pfeil zu Boden.

Die Jungen jauchzten wieder laut. Stark wie ein Hirsch holte Ball und Pfeil und rannte, beides in der hoch erhobenen Hand, zu Harka heran. »Sieger! Du hast getroffen! Mein Bruder Harka Wolfstöter Bärenjäger!«

Harka sagte kein Wort. Er gab den Bogen an den Häuptling zurück.

Mattotaupa stand neben Brennendes Wasser und betrachtete die Waffe sehr aufmerksam. »Es ist der beste Bogen, den ich je gesehen habe. Besitzen die Männer der Siksikau noch mehr solche Waffen?«

»Es ist der einzige dieser Art, den wir hier bei unseren Zelten haben«, antwortete Brennendes Wasser bedächtig. »Will auch Mattotaupa einmal damit schießen?«

»Wenn du mir erlauben willst, Häuptling Brennendes Wasser, das Ziel selbst zu bestimmen.«

»Das magst du tun.«

Mattotaupa rief Harka zu: »Bringe einen Büffelhautschild und stelle dich damit dreihundert große Schritte entfernt von hier auf!«

Der Zaubermann übersetzte Mattotaupas Worte, und Männer und Jungen wurden noch aufmerksamer. Es war eine Erregung neuer Art zu spüren, deren Grund Mattotaupa jetzt noch nicht kennen konnte, aber sie entging ihm nicht. »Dreihundert Schritt« war »ein Pfeilschuss weit«, aber nur in sagenumwobenen Fällen war ein gezielter Schuss auf eine solche Entfernung von etwa dreihundert Metern gelungen.

»Lass dir den Sonnenschild geben!«, rief der Zaubermann, wie einer plötzlichen Eingebung folgend, Harka noch nach.

Der Junge ließ sich von der Frau des Häuptlings im Zelt die drei runden Schilde des Häuptlings aus siebenfacher Büffelhaut zeigen. Sie waren alle bunt bemalt, der eine mit dem geometrischen Sonnenmuster, dessen mittlerer Kreis ein Rad mit vier Speichen darstellte. Diesen brachte Harka auf die Prärie hinaus und stellte sich in der angewiesenen Entfernung in westlicher Richtung auf. Der Vater hatte so die Sonne im Rücken und wurde nicht durch die Strahlen geblendet. Der Knabe hielt den Schild vor seine Brust und das Gesicht.

Häuptling Brennendes Wasser und sein Sohn standen neben Mattotaupa. Alle schauten auf den Schützen. Er spannte die Sehne, und der Bogen krümmte sich. Die Elastizität der Waffe kam erst jetzt ganz zur Geltung. Unter Mattotaupas brauner Haut spielten die Muskeln. Seine Augen waren fast ganz geschlossen.

Die Kraft des Abschusses war groß und der Flug des Geschosses so schnell, dass die Blicke ihm nicht folgen konnten. Die Spannung der Zuschauer war außerordentlich.

Alle warteten.

Es erklang kein Ruf.

Alle warteten weiter.

Harka kam nicht zurück.

Die Männer schauten einander an; der Zweifel begann sich bei ihnen zu rühren. Bei einigen kam ein Lächeln zum Vorschein, nur eben um die Mundwinkel, ein wenig bedauernd, dass das Unglaubliche nicht Wirklichkeit geworden zu sein schien. Der Pfeil hing zwar am Schild, das konnten sie erkennen, aber vielleicht war nicht genau die Mitte getroffen.

»Kommt!«, sagte der Häuptling endlich und ging mit Kluge Schlange, Krumm gehendem Wolf und drei Knaben, darunter seinem Sohn, in die Richtung, in der Harka stand. Mattotaupa blieb am Platz und wartete weiter.

Die Gruppe mit dem Häuptling war in Harkas Nähe gelangt, als die Wartenden endlich die mehrstimmigen Freudenrufe vernahmen. »Getroffen! Getroffen!«

Nun war kein Halten mehr. Alles eilte hin, und staunend standen Häuptling, Zaubermann und Krieger vor dem Knaben, der den runden Schild noch hielt. Der Pfeil steckte genau in der Mitte des Sonnenrades.

Die Männer sahen einander an und murmelten Worte, deren Zusammenhang Mattotaupa und sein Sohn noch nicht enträtseln konnten.

»Hole dein Pferd, Harka!« Mattotaupa nahm bei seinen Worten den Schild an sich, ohne den Pfeil zu entfernen.

Der Junge rannte zum Dorf und galoppierte dann auf seinem Grauschimmel herbei. Der Vater gab ihm den Schild, der in der inneren Wölbung mit einer Lederschlinge zu fassen war. »Galoppiere im Kreise«, wies er ihn an. »Ich werde diesen Pfeil im Schild mit einem anderen Pfeil wegholen.«

Mit Handzeichen machte Mattotaupa auch den Siksikau verständlich, was er vorhabe. Die Männer wechselten wieder Blicke. Ihre Unruhe wurde größer.

Harka spürte das wohl. Was ging vor? Welche Gedanken bewegten diese Krieger?

Der Junge führte die Anweisung des Vaters aus. Er umkreiste im Galopp die Gruppe; den Schild am Arm hielt er vor Schulter und Kopf.

Mattotaupa folgte dem Ritt mit den Augen. Plötzlich schoss er, und beide Pfeile fielen, ineinander verhakt, zu Boden.

Harka ließ sein Pferd in Schritt fallen, nahm die Pfeile aus dem Gras auf, ohne abzusteigen, und brachte sie dem Vater zurück.

Alles schwieg.

Mattotaupa gab dem Schwarzfußhäuptling Waffe und Pfeile zurück.

»Mattotaupa!«, sprach Brennendes Wasser, und die merkwürdige Erregung, deren Anwachsen Mattotaupa und Harka empfunden hatten, färbte seinen Stimmklang. »Mattotaupa! Das ist ein Geheimnis! Diesen Bogen hat vor Zeiten einer unserer größten Häuptlinge geführt. Niemand weiß, woher der Bogen kam. Als unser Häuptling starb, befahl er, dass diesen Bogen der besitzen solle, der auf einen Pfeilschuss weit die Sonne treffen würde. Wir haben dieses Wort nie verstanden. Aber jetzt verstehen wir es, Mattotaupa. Du hast auf einen Pfeilschuss die Sonne getroffen. Der Bogen ist dein. Du bist ein großer Krieger!«

Unter einer fast ehrfürchtigen Bewunderung aller Umstehenden gab Brennendes Wasser die Waffe an den Dakota, der in den Zelten der Schwarzfüße lebte.

»Dein Sohn aber«, fuhr Brennendes Wasser fort, »soll den besten der übrigen drei Bogen besitzen. Er mag wählen.«

Mattotaupa blieb sehr ernst, aber seine und Harkas Augen leuchteten. »Die Krieger der Schwarzfüße sollen wissen, dass meine Pfeile ihre Pfeile und ihre Feinde meine Feinde sind, hau.«

Langsam, feierlich gingen die Männer und die Jungen zum Dorf zurück. Harka erhielt im Häuptlingszelt einen vorzüglichen Bogen aus elastischem Holz, bespannt mit einer rot gefärbten Büffelsehne. Als Mattotaupa und Harka in das Zelt am Südende des Lagers gingen, um die neuen Waffen gut zu verwahren, fragte der Vater den Jungen: »Willst du nicht deinen alten Bogen wegwerfen?«

»Nein, Vater. Diesen alten Bogen haben wir uns geschnitten und gespannt, als wir auf der Flucht allein in den Bergen und Wäldern lebten. Das vergesse ich nicht, und ich bewahre ihn auf, hau.«

»Gut!«

Das Ereignis wurde im ganzen Dorf bewundernd besprochen. Auch unter den Zehntausenden von Indianern, die mit Pfeil und Bogen aufwuchsen, gab es nur einige wenige, die sich einer absoluten Zielsicherheit rühmen durften, und zu diesen selten zu findenden Schützen mit den sichersten Augen und der sichersten Hand gehörten die beiden Gäste der Siksikau.

Der Häuptling ließ jetzt durch den Herold den Beginn der Ratsversammlung der Ältesten ausrufen. Mattotaupa ritt mit einigen jüngeren Kriegern aus, um nach Büffelherden zu kundschaften. Harka und Stark wie ein Hirsch fanden sich zusammen und besprachen die Einzelheiten ihres Jagdausfluges für den kommenden Tag. Voller Freude und Eifer planten sie, was sie alles unternehmen wollten. Der Häuptlingssohn führte Harka zum Bach und zeichnete die Route in den Sand, die er mit Harka reiten wollte. Dabei fanden sich auch die übrigen Jungen ein, und ihre Sprache begann für Harka allmählich vertrauter zu klingen. Er konnte sich schon viele Worte merken.

Abends machten die beiden Jungen Waffen und Feuerzeug zurecht, die sie mitnehmen wollten. Jeder hatte eine Lederdecke bereit, die dem Pferd umgeschnallt werden sollte und als Schlafdecke dienen konnte. Da Mattotaupa von dem Kundschafterritt noch nicht zurück war, schlief Harka bei seinem neuen Freund Stark wie ein Hirsch im Häuptlingszelt, und die Frau des Häuptlings machte für beide Jungen den Proviant zurecht, der in der Hauptsache aus getrocknetem und zermahlenem Büffelfleisch bestand, einer sehr konzentrierten Nahrung, die haltbar war und sich in kleinen Beuteln verwahren ließ.

Den beiden Jungen war zumute, als ob sie in der letzten Nacht vor ihrem Ausritt schneller schlafen müssten, damit der Morgen rascher anbrechen konnte.

Herrlich erschien die Sonne mit ihren Strahlen über der Prärie; mit reinem Goldschimmer kündigte sich ihre Herrschaft über Dunkelheit und Nebel an. Die Gräser glitzerten feucht, der Bach spielte mit dem Licht. Fische standen, leise die Flossen rührend, im flutenden Wasser, um dann plötzlich dahinzuschießen. Die Drosseln sangen; die Präriehunde, diese kleinen Nagetiere, äugten aus ihren Erdlöchern, und ihre Horchposten machten Männchen über dem weitverzweigten unterirdischen Bau. Vögel zogen hoch oben am Himmel; die Luft war trocken und leicht. Es war still ringsum.

Stark wie ein Hirsch und Harka ließen ihre Pferde westwärts galoppieren. Schon hatten sie die Zelte weit hinter sich gelassen. Sie waren allein mit der großen Wildnis, der letzten Heimat eines freien Jägervolkes. Auf der Schwelle zwischen Knaben- und Jünglingsalter spürten sie alle ihre wachsenden Kräfte. Sie ritten gewandt wie Krieger, wussten die Kräfte der Mustangs einzuteilen und sich ohne Weg und Steg zurechtzufinden. Harka betrachtete die allmähliche Veränderung des Geländes mit der Spannung, die alles Neue in dem Wissbegierigen hervorruft. Das Ansteigen des Hochlandes zu dem großen Felsengebirge kündigte sich an. Die Grassteppe bekam ein ausgeprägteres Profil, Bodenwellen und Täler unterschieden sich schärfer, die Bäche waren wasserreich und strömten mit stärkerem Gefälle, und ihre Betten erschienen von Mal zu Mal tiefer, endlich schluchtartig eingegraben. Erlen und Weiden grünten an den Ufern, und am Nachmittag fanden die jungen Reiter die ersten Gruppen von Nadelholz, die sich in Wassernähe, von Anhöhen geschützt, angesiedelt hatten. Prächtige blaugrüne Tannen ragten mit ihren Zweigen und Spitzen empor und zeichneten sich gegen den lichtblauen Himmel ab.

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22 aralık 2023
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472 s. 5 illüstrasyon
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