Kitabı oku: «Hein-Fisch»
Lorenz-Peter Andresen
Hein-Fisch
Flensburger Hafen-Lyrik
Hein-Fisch ist ein alter Fischer aus
Flensburg, der mit seiner Frau Nele
und seinem besten Freund Fiete,
einem Fischbudenbesitzer am Hafen,
so einiges erlebt.
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2016
Lorenz-Peter Andresen,* geb.1963, lebt in Wanderup und hat in fast sechzig Anthologien über siebzig Kurzgeschichten und Gedichte veröffentlicht, sowie auch den historischen Roman „Der Codex des Papstes“ und das E-Book „Tödliche Triebe“. Seine Leidenschaft aber gilt der Lyrik.
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Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2016
Hein-Fisch und …
Cover
Titel
Zum Autor
Impressum
„Der Hering“
„Die kleine Tunte“
„Dicke Luft“
„Auf dem Markt“
„Zu Dick“
„Das Rumdesaster“
„Beim Arzt“
„Die Rum-Verlosung“
„Störtebecker“
„Was Frauen mögen“
„Der Rollmops“
„Fruenskaffee“
„Hasenohren“
„Die Vollkornstange“
„Reinemachen“
„Wie ein Hering“
„Wahre Freundschaft“
„Versengt“
„Schlechtwetter bei Fiete“
„Schiffbruch“
„Alle Frauen sind schön“
„Am Baggersee“
„Das Hafenfest“
„Das Surfbrett“
„Der Geburtstag“
„Die Wasserleiche“
„Der Postbüddel“
„Der Urlaub“
„Frisch verliebt“
„Makrelchen“
„Freche Maus“
„Kneipenregeln“
„Landgang“
„Karin“
„Im Watt“
„Zum Fischergrafen“
„Tantra“
„Die Wachstuchdecke“
„Der Walfischtöter“
„Der Bierdeckel“
„Die Meerschaumpfeife“
„Seemannsgetüttel“
„Schleichfahrt“
„Sangeskunst“
„Auf der Schüssel“
„Zahnweh“
„Das Rettungsboot“
„Das Wandregal“
„Der Ehekrach“
„Der Kirchgang“
„Friesennerz“
„Muttersprache“
„Der Klabautermann“
„Das Barometer“
„Fastenzeit“
„Schwattsuer“
„Der Weihnachtsmann“
„Die Sylvesternacht“
Hein-Fisch und …
„Der Hering“
Hein, ein Fischer aus dem Norden
ließ sich von seinem Nachbarn borgen
‘ne Angel mit ‘nem Wurm am Haken
um sich dann auf die See zu wagen
‘nen Hering wollte seine Nele
viel lieber haben als Makrele
mit etwas Brot zum Mittagstisch
freut sie sich auf den frischen Fisch
Bewaffnet nun mit Fangerät
macht Hein sich auf zu seinem Steg
um zu besteigen seine Jolle
denkt ängstlich dann an seine Olle
Die zieht ihm glatt die Ohren lang
kommt er nach Hause ohne Fang
ganz ohne einen Grätenträger
Hein, der große Wahlfischjäger
Mitten auf dem großen Wasser
schmeißt nun Hein der Tausendsassa
den Haken in die weiten Fluten
um dort sein Anglerglück zu suchen
Da sieht er durch das Nasse gleiten
‘nen Hering in des Meeres weiten
der just den Köder hat erspäht
der ihm vor seiner Nase weht
Der Fisch, er beißt tatsächlich an
schaut Hein nun völlig furchtsam dann
ganz schräg an von der linken Seite
denn rechts sucht er bereits das Weite
Hein fühlt schon fast den Heringsschmerz
und bringt es nicht mehr übers Herz
den Fisch zu legen auf den Tisch
auch wenn der schmackhaft ist und frisch
Zurück im Hafen dann bei Fiete
kauft sich Hein bei ihm ‘ne Tüte
gefüllt mit einem Schuppentier
trinkt vorsichtshalber noch ein Bier
Es ist schon fast nach Mitternacht
als Nele ihn zur Minna macht
„Was soll ich mit dem alten Zossen
der denn hier trägt Makrelenflossen!“
Hein-Fisch jedoch, hat schon bedacht
das es die Nele wütend macht
wenn er nicht auf die Holde hört
dann wird sie mürrisch und empört
Kein Heringsduft den Kopf umweht
nur alter Fisch im Kochtopf brät
doch Hein denkt neidvoll nur dabei
der Hering lebt, … und er ist frei
Hein-Fisch und …
„Die kleine Tunte“
Hein und Fiete, beide männlich
sind ja als Freunde unzertrennlich
was glücklich macht, macht beide froh
sie gehen sogar zusammen aufs Klo
Sie halten sich für aufgeschlossen
sind in Bier und Korn verschossen
schon von nah wie auch von weiten
erkennt man die Gemeinsamkeiten
Man trägt dasselbe Fischerhemd
‘ne Mütz, die über’n Schädel klemmt
selbst die Hosen sind die selben
bei unseren Pantoffelhelden
Noch Früh aber schon leicht benommen
sind sie vom Wege abgekommen
geraten so in die Spelunke
mit dem Namen „Die kleine Tunte“
Dem Hein dem fällt sofort was auf
hier gibt es Männer gleich zuhauf
er meint nur eine Frau zu sehn
doch findet er die gar nicht schön
Roberta heißt die schräge Fee
mit langem Haar so weiß wie Schnee
der Rest, der ist ganz grell geschminkt
auch sonst wirkt sie recht aufgepimpt
Mit tiefer Stimme in die Runde
ruft sie zur frühen Abendstunde
„An alle Männer, auch die Süßen
lasst uns die beiden doch begrüßen“
„Hallöchen“, kommt’s von allen Seiten
war schon mal schlimmer für die beiden
zwei schleichen sich bedrohlich näher
war diese Einkehr doch ein Fehler?
„Moin, ich bin Claus und das ist Ulli
der da mit dem rosa Pulli
wo kommt ihr beiden plötzlich her
man findet uns ansonsten schwer“
Fiete flüstert: “Da ist was faul
ist das da hinten nicht der Paul
ich weiß zwar nicht, wie das so geht
nur das der Kerl auf Männer steht
Dann reibt er sich auch noch die Klüsen
als er sieht wie zwei sich Küssen
„Die beißen sich ja ins Gesicht
ich finde, so was tut man nicht“
Nu fällt sogar bei Hein der Groschen
denn in der „Tunte“ wird genossen
was nicht immer Anklang findet
weil man sich an bekanntes bindet
Hein meint, er würde gern verstehen
warum Männer mit Männern gehen
dasselbe tun ja auch die Frauen
weil sie nur ihres gleichen trauen
„Bis jetzt hab ich ja stets gedacht
der Herrgott hat was falsch gemacht
zwei Männer so ganz nah beisammen
die ließen mich nur schwer entspannen“
„Du Claus, wir beide sind kein Paar
es klingt vielleicht recht sonderbar
doch stört es wenn wir etwas bleiben
und uns die Zeit mit euch vertreiben?“
„Ich seh, ihr seid genau wie wir
und trinkt ja auch bloß Korn und Bier!“
Und dann, zur fortgeschrittener Stunde
spendiert der Hein ‘ne letzte Runde
„Lasst uns das Glas noch mal erheben
auf wahre Liebe und das Leben
das einem oftmals Streiche spielt
weil man auf beiden Augen schielt“
Hein-Fisch und …
„Dicke Luft“
Hein und Nele ganz adrett
die zieht’s heut mal vom Hafen weg
denn beide lieben ihre Stadt
weil die so schöne Gassen hat
Doch dort, bleibt man nicht grade steh’n
kann man nicht nebeneinander geh’n
so trottet Hein vor seiner Nele
hält für sie frei, die schmalen Wege
Plötzlich zieht’s in seinem Bauch
was dort drückt, dass weiß Hein auch
‘ne Blähung sucht sich ihren Weg
die nur in eine Richtung geht
Leise blubbert’s bei ihm hinten
dem Gas gelingt’s den Weg zu finden
ein laues Düftchen nun der Nele
schnürt ihr zu, die arme Kehle
„Das kann doch wohl dein Ernst nicht sein
Hein-Fisch du bist vielleicht ein Schwein!“
„Kann nichts dafür, es kam ganz plötzlich“
meint Hein und wird schon wieder hektisch
Die Nele hört darauf ganz kurz
das Hein entfleucht erneut ein Furz
und war der erste noch ganz zierlich
jetzt dieser fast schon unmanierlich
Mit diesem Pubsgeräusch einher
kam der Geruch nun dick und schwer
der Nele richtig drangsalierte
weil sie doch hinter Hein spazierte
„Lass mich bloß vor, du Stinketier
markierst du grade dein Revier
das kannst du gern am Bohlwerk machen
da können die Möwen drüber lachen“
Doch auch die Nele kann’s nicht halten
spürt’s im Gedärm nun plötzlich kneifen
weiß ihren Hein jetzt zu versteh’n
weil just bei ihr die Winde weh’n
„Makrelchen, was hast du gegessen
dein Duft hat aber auch gesessen!“
lacht Hein und bleibt ein Stück zurück
die Nele schweigt zu seinem Glück
„Lass uns zurück zum Hafen gehen“
meint Hein: „Dort ist es auch ganz schön
da können wir Hand in Hand spazieren
und uns’re Luft zu zweit verlier’n“
Hein-Fisch und …
„Auf dem Markt“
Nele schickt den Hein zum Markt
weil sie so gern Gemüse mag
jeden Tag nur Meeresfrüchte
meint sie, die schlagen auf die Hüfte
„So’n Quatsch, die sind ‘ne Schlankheitskur
dünner werden kann man nur
wenn man kaum noch etwas isst
oder dies sogar vergisst“
Meint Hein und schreibt auf seine Liste
Hering und Butt, ‘ne ganze Kiste
die kauft er dann bei Fiete ein
und noch ‘n Korn, die Zeit muss sein
So mit der Zeit, sind beide dann
schon an der zweiten Flasche dran
haben sich einen angezwitschert
und wirken schon recht angetickert
Hein zieht den Fiete zu sich ran
damit er ihm was Flüstern kann
„Ab jetzt, da sind wir Seemannsbrüder
ich nenn dich Fiete-Fisch, mein Lieber“
„Doch darf das wirklich keiner wissen
nachher quält mich mein Gewissen
weil doch jeder, der mich kennt
nur mich mit „Fisch“ im Namen nennt“
„Fiete-Pups würd dir auch liegen
du lässt ja oftmals einen fliegen
vielleicht auch Fiete-dicke Nase
sieht fast aus wie ‘ne Eiterblase
„Und du Hein-Blöd“, schimpft der zurück
„das ist noch nett, zu deinem Glück
und außerdem fällt mir grad ein
will ich gar nicht dein Bruder sein“
„Und nu’ zieh ab, schwing deine Flossen
denn Fiete-Pups hat jetzt geschlossen“
„Mensch Fiete, sei doch bloß nicht so
lass mich zu mindest noch aufs Klo“
Doch Fiete hat schon abgeschlossen
Hein, der wirkt fast wie verdroschen
und torkelt zum Gemüsemarkt
früh am Abend, spät am Tag
Am Südermarkt nun angekommen
wirkt er dann sichtlich mitgenommen
die Blase drückt, der Markt ist leer
„Wo kriegt er nun Gemüse her?“
Und auch die Kite mit dem Fisch
steht noch bei Fiete auf dem Tisch
Hein, dem geht jetzt doch die Düse
mit nicht’s geht’s in die Heimkombüse
Zuhause wartet schon die Nele
wie ausgedorrt ist Hein die Kehle
meint nur: „Makrelchen, mach dich fein
ich lad dich heut zum Essen ein