Kitabı oku: «Rote Bougainvillea»
Lucy van Geldern
Rote Bougainvillea
ein Kurzkrimi
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Rote Bougainvillea
FLOWERS
Impressum neobooks
Rote Bougainvillea
präsentiert von Lucy van Geldern
Diese furchtbare Pflanze! Haribert nahm den widerstrebenden Trieb der Bougainvillea und band ihn mit einem Stück Draht am Rankgitter fest. Eine falsche Bewegung, und er spürte den stechenden Schmerz von einem der Dornen. Er hatte es geahnt, die Pflanze und er standen auf Kriegsfuß.
„Haribert, was machst du da?“ Seine geliebte Frau kam um die Ecke, das Badetuch lässig über die Schulter geworfen. Ihren mehr als voluminösen Leib hatte sie in einen winzigen Bikini gequetscht. So, als ob sie erst zwanzig und nicht über sechzig sei. Er schauderte kurz, steckte den Finger in den Mund und lutschte den Blutstropfen ab. „Lass es den Gärtner machen. Er wird dafür bezahlt.“
Und er sieht gut aus, ergänzte Haribert in Gedanken. Ein weiterer Bonuspunkt für den jungen Typen, der stets etwas verwegen gekleidet und von Kopf bis Fuß durchtrainiert daherkam. Fast Eifersucht in ihm aufkeimen. Doch bis jetzt hatte der Gärtner alle ihre Annäherungsversuche abgeblockt – dank seiner kleinen finanziellen Nachhilfe.
Haribert trat ein paar Schritte von der pinkfarbenen Bougainvillea zurück, die die ganze Front des Wohnhauses einnahm. Es zählte zu seinen Aufgaben, die täglich herabrieselnden verwelkten Blüten einzusammeln und in den Müll zu geben. So, als ob sich nicht die Putzfrau darum kümmern könnte.
„Ach mein Liebling, ich wollte nur eine Ranke befestigen. Weißt du, der Draht hatte sich gelöst und ein Trieb ragte in den Weg. Diese Dornen sind gefährlich, man kann sich daran verletzen ...“
So, als ob der Wind seine Aussage unterstützen wollte, frischte er auf, und die Blätter raschelten vernehmlich. Eine willkommene Brise, obwohl sie kaum Abkühlung brachte. Ein typischer Sommertag an der spanischen Mittelmeerküste, so wie er jedem Nordeuropäer vorschwebte.
„Ja mein Liebling. Ich habe verstanden, du bist ein eifriger Handwerker und kümmerst dich um alles, was anfällt.“
Oh, diese gemeine Spitze. Sie wusste genau, dass er die Bougainvillea nicht mochte und dass sie einen Hausmeister dafür bezahlte, sich um die anfallenden Reparaturen zu kümmern. Er dagegen diente ihr als Zierde. So wie die beständig blühende Bougainvillea, die mit ihrer kräftigen pinken Blütenfarbe und dem dunkelgrünen Laub das weiß gestrichene Haus verschönerte.
„Kommst du mit mir eine Runde schwimmen?“
„Aber gern doch. Es ist heute wieder ausgesprochen schwül und eine Erfrischung wird uns beiden gut tun.“
Er hauchte seiner Frau einen Kuss auf die Wange und streichelte sie liebevoll über ihre Hüften. Haribert wusste genau, dass sie solche Gesten liebte. Und er – als gehorsamer Ehemann – trug sie auf Händen.
Die Costa Blanca an der spanischen Mittelmeerküste war als Wohngegend für viele ein Traum. Beeindruckende Steilküsten, eine üppig blühende und wachsende Vegetation und ein himmelbaues Meer sowie unzählige Sandstrände, die zum Verweilen und Baden einluden. Ein Paradies für jeden, der das nötige Kleingeld besaß.
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